DE4301610C2 - Schlagschrauber - Google Patents

Description

Stand der Technik

Die Erfindung geht aus von einem Schlagschrauber nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Aus der EP-A-105 430 ist bereits ein Schlagschrauber bekannt, dessen Schlagwerk abschaltbar ist und der dann als einfacher Schrauber ohne Drehschlag verwendet werden kann. Zur Abschaltung des Schlagwerks sind entweder die Schlagübertragungsflächen mit einer gehäusefesten Rippe zu verschrauben oder das Schlagwerkgehäuse ist komplett abzunehmen. Zum Abschalten des Schlagwerks ist daher ein relativ hoher Rüstaufwand erforderlich. Zum häufigen Wechsel zwischen den Betriebsarten "Drehen mit Schlag" und "Drehen ohne Schlag" ist das Gerät ungeeignet.

Aus der DE-A-19 41 093 ist ein Bohrhammer bekannt, der eine Schlagabschaltung aufweist. Ein über einen Bewegungswandler axial hin- und hergehend antreibbarer Schläger ist mittels eines einseitig abgeflachten Drehbolzens, der von außerhalb des Gehäuses zugänglich ist, in eine Abschaltstellung bringbar. Da der Schläger unabhängig vom Drehantrieb des Bohrhammers angeordnet ist, treten nennenswerte Reibkräfte zwischen Drehbolzen und Schläger nicht auf.

Aus der GB-1 574 652 ist ein Schlagschrauber bekannt, der mit Mitteln zur automatischen Begrenzung der Anzahl von Schlägen ausgestattet ist, die den Schläger nach einer vorgegebenen Anzahl von Schlägen axial festlegen. Hierzu greift ein gegenüber dem radial verschiebbaren Schläger wälzgelagertes Sperrglied senkrecht zur Bewegungsrichtung des Schlägers in eine Umfangsnut im Schläger ein. Die Betriebsart "Drehen ohne Schlag" ist bei diesem Schlagschrauber nicht vorgesehen.

Vorteile der Erfindung

Der erfindungsgemäße Schlagschrauber mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 hat den Vorteil, daß er sowohl als Schlagschrauber als auch als einfacher Schrauber ohne Drehschlag verwendet werden kann, wobei sich die Schlagtätigkeit des Schlägers bei geringstem baulichen Aufwand der Betätigungsvorrichtung leicht abschalten läßt und Reibungsverluste vermieden werden.

Durch die in den abhängigen Ansprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen des im Anspruch 1 angegebenen Schlagschraubers möglich.

Zeichnung

Mehrere Ausführungsbeispiele sind in der Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.

Fig. 1 zeigt einen Schnitt durch einen Schlagschrauber,

Fig. 2 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel ausschnittsweise.

Beschreibung der Ausführungsbeispiele

Ein elektrisch angetriebener Schlagschrauber 2 hat ein Gehäuse 3 mit Handgriff 4. Darin ist ein Motor 5, ein Getriebe 6, ein Schlagwerk 7 und ein Schalter 8 mit Schalterdrücker 9 untergebracht. Am Ende des Handgriffs 4 ist ein Akku-Pack 10 mit wiederaufladbaren Batterien zur Stromversorgung angeordnet. Vorne ragt aus dem Gehäuse 3 ein Werkzeughalter 11 heraus, in den ein Schraubwerkzeug, z. B. ein Schrauberbit oder eine Sechskantnuß, einsetzbar ist.

Die Drehbewegung des Motors 5 wird über das Planetengetriebe 6 auf eine Antriebswelle 12 übertragen, welche durch ein Wälzlager 13 im Gehäuse 3 gelagert ist. Die Antriebswelle 12 gehört zu dem Schlag­ werk 7, das als V-Nuten-Schlagwerk, ähnlich dem in Fig. 2 der US 5,076,120 gezeigten Stand der Technik, ausgebildet ist. Die An­ triebswelle 12 weist an ihrem Ende am Umfang gegenüberliegend zwei V-förmige Nuten 14 auf, in die Kugeln 15 etwa zur Hälfte eingelegt sind. Die andere, jeweils äußere Hälfte der Kugeln 15 greift in nach vorne offene V-förmige Nuten 16 eines Schlägers 17 ein. Dieser ist im wesentlichen ein hülsenförmiger Körper, der auf der Antriebswelle 12 axialverschieblich gelagert ist. Auf den Schläger 17 wirkt von hin­ ten eine Antriebsfeder 20, die an der Antriebswelle 12 über eine Scheibe 18 und ein Axiallager 19 abgestützt ist. Von der vorderen Stirnfläche des Schlägers 17 stehen axial nach vorn zwei Schlag­ nocken 22 über, die in bei Schlagschraubern bekannter Weise mit zwei radial verlaufenden Schlagübertragungsflächen 23 an einer diesbezüg­ lich als Amboß dienenden Abtriebswelle 24 zusammenarbeiten. Die Schlagübertragungsflächen 23 sind ebenfalls an Nocken 25 der Ab­ triebswelle 24 gegenüberliegend angeordnet, so daß zwischen den Nocken 25 ein Freiraum von mehrfacher Nockenbreite verbleibt. Die im Gehäuse 3 gleitgelagerte Abtriebswelle 24 verläuft koaxial zum Schläger 17 und zur Antriebswelle 12 und ist starr mit dem Werkzeug­ halter 11 verbunden. Die Antriebswelle 12 ist mit ihrem vorderen Ende drehbar in der Abtriebswelle 24 gelagert.

Eine Betätigungsvorrichtung 26 dient dem Zu- und Abschalten des Schlagwerks 7. Sie weist einen manuell bedienbaren Drehknopf 27 auf, dessen Drehachse 28 eine Bohrung 29 im Gehäuse 3 durchgreift. An der Drehachse 28 ist ein Exzenter 30 befestigt, der am Umfang ein Wälz­ lager 31 trägt. Der Exzenter 30 bzw. das Wälzlager 31 kann aus der in Fig. 1 gezeigten Position durch Drehung zur Anlage an der rückwärtigen Stirnfläche 32 des Schlägers 17 gebracht werden. Die Schlagnocken 22 bleiben dann ständig in Eingriff mit den Schlagübertragungsflächen 23, so daß das Gerät als einfacher Schrauber mit kontinuierlicher Drehbewegung fungiert.

Anstatt eines Exzenters kann die Betätigungsvorrichtung 26 selbstverständlich auch einen in axialer Richtung verschiebbaren Schiebeschalter aufweisen, der einen ins Gehäuse hineinragenden Stift mit Wälzlager am Ende aufweist.

Das zweite Ausführungsbeispiel unterscheidet sich vom ersten nur durch eine geänderte Betätigungsvorrichtung 126. Für gleichwirkende Einzelbauteile werden gleiche Bezeichnungen und gegenüber dem ersten Ausführungsbeispiel um 100 erhöhte Bezugszahlen verwendet. In Fig. 2 sind Schlagwerk 107 und Antriebswelle 112 gegenüber dem ersten Ausführungsbeispiel in Fig. 1 um 90° gedreht vergrößert dar­ gestellt. Sie unterscheiden sich jedoch in der Funktion nicht von­ einander. Der Schläger 117 weist am Umfang eine zusätzliche Ringnut 135 auf, in die der Exzenter 130 mit seinem Wälzlager 131 eingreift. Die vordere Nutflanke 136 dient hierbei als rückwärtige Stirnfläche 132. Die gesamte Ringnut 135 ist etwa doppelt so breit wie der Außendurchmesser des Wälzlagers 131.

Die Funktion des Schlagschraubers 2 ist aus dem Stand der Technik bereits bekannt. Bei drehender Antriebswelle 12/112 wird der Schlä­ ger 17/117 über die Kugeln 15/115 drehend mitgenommen. Da auf ihn jedoch der Drehwiderstand des zu schraubenden Befestigungsmittels über die Schlagnocken 22/122 hemmend einwirkt, dreht er sich, ge­ führt an den V-Nuten 14/114 etwas langsamer als die Antriebswelle 12/112 und bewegt sich gleichzeitig nach hinten, bis die Schlag­ nocken 22/122 außer Eingriff mit den Schlagübertragungsflächen 23/123 geraten. Sobald der Schläger 17/117 sich frei drehen kann, wird er durch die gespannte Antriebsfeder 20/120 wieder nach vorn gedrängt und übt, um 180° gedreht, einen Drehschlag auf die Schlag­ übertragungsflächen 23/123 der Abtriebswelle 24/124 aus. Die V-förmi­ ge Ausbildung der Nuten 14/114 ermöglicht Schlagbetrieb sowohl im Rechts- als auch im Linkslauf.

Das Schlagwerk ist abschaltbar, indem die axiale Rückwärtsbewegung des Schlägers 17/117 mittels der Betätigungsvorrichtung 26/126 bzw. des Exzenters 30/130 verhindert wird. In Fig. 1 ist die Drehstel­ lung des Exzenters 30 dargestellt, in der das Schlagwerk 7 nicht abge­ schaltet ist. In Fig. 2 ist der Exzenter 130 ebenfalls nach hinten gedreht und läßt dem Schläger 117 Raum zu axialer Bewegung. Durch das periodische Spannen der Antriebsfeder 120 durch den Schläger 117 werden Drehschläge auf die Abtriebswelle 124 erzeugt.

Claims (4)

1. Schlagschrauber mit einem Gehäuse (3) und einem Schlagwerk (7, 107), welches mittels eines Motors (5) antreibbar ist und mit einer Antriebswelle (12, 112) und einer Abtriebswelle (24, 124) versehen ist, welche Abtriebswelle (24, 124) mit einem Werkzeughalter (11) verbindbar ist und Schlagübertragungsflächen (23) aufweist, auf die ein von der Antriebswelle (12, 112) drehbar und gegen die Kraft einer Feder (20, 120) axial verschieblich antreibbarer Schläger (17, 117) mit den Schlagübertragungsflächen (23) zugeordneten Schlagnocken (22, 122) einwirkt, wobei der Schläger (17, 117) mittels einer Betätigungsvorrichtung (26, 126) in einer axialen Stellposition festlegbar ist, in der die Schlagnocken (22, 122) mit den Schlagübertragungsflächen (23) einen Drehschluß in Umfangsrichtung des Schlägers (17, 117) bilden, dadurch gekennzeichnet, daß die Betätigungsvorrichtung (26, 126) von außerhalb des Gehäuses (3) manuell bedienbar ist und einen Exzenter (30, 130) aufweist, der an eine rückwärtige Stirnfläche (32) des Schlägers (17, 117) anlegbar ist, wobei zwischen Stirnfläche (32) und Exzenter (30, 130) ein Wälzlager (31, 131) vorgesehen ist.

2. Schlagschrauber nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Exzenter (130) in eine im Schläger (117) angeordnete Ringnut (135) eingreift.

3. Schlagschrauber nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Betätigungsvorrichtung (26, 126) einer Bohrung (29) des Gehäuses (3) des Schlagschraubers gelagert ist und einen von Hand bedienbaren Drehknopf (27) aufweist.

4. Schlagschrauber nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Schlagwerk (7, 107) als V-Nutenschlagwerk ausgebildet ist.