DE4301575C2 - Verfahren zum Schneiden von Draht- oder Bandmaterial mit Laserstrahlung und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum Schneiden von Draht- oder Bandmaterial mit Laserstrahlung und Vorrichtung zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Schneiden von
Draht- oder Bandmaterial mit Laserstrahlung sowie eine
Vorrichtung zum Schneiden von Draht- oder Bandmaterial
mit Laserstrahlung, bei der ein Zylinder vorgesehen
ist, über den das Draht- oder Bandmaterial geführt
wird, und bei der eine Laserfokussiereinheit vorgesehen
ist, die optische Elemente zur Führung und zur
Fokussierung der Laserstrahlung aufweist. Ein solches
Verfahren und eine solche Vorrichtung finden Anwendung
bei der Herstellung und Verarbeitung von Drähten und
Bändern verschiedener Zusammensetzung und Geometrie.
Dabei sind je nach Dicke des Endmaterials sehr hohe
Verarbeitungsgeschwindigkeiten von bis zu 100 m/s und
mehr zu berücksichtigen.
Bei der Herstellung von Drähten und Bändern kommt es
aus wirtschaftlichen Gründen darauf an, den Produktions
prozeß möglichst nicht zu stoppen bzw. zu verlangsa
men. Zur Überprüfung der Draht- bzw. Bandqualität ist
es jedoch notwendig, während des Produktionsprozesses
Proben aus dem durchlaufenden Draht oder Band zu ent
nehmen. Weiterhin ist für eine Konfektionierung des
Drahtes oder Bandes entsprechend einer vorgegebenen
Länge das Material zu schneiden, um das folgende Stück
einer neuen Rolle zuzuführen. Dabei werden je nach
Dicke des Endmaterials sehr hohe Verarbeitungsgeschwin
digkeiten von bis zu 100 m/s und mehr erreicht. Daher
muß das Trennen des Drahtes bzw. Bandes bei Bandge
schwindigkeiten von 10 m/s bis 100 m/s quer zur Durch
laufrichtung erfolgen.
Im Stand der Technik sind zur Zeit überwiegend mechani
sche Schneidvorrichtungen bekannt, die jedoch nur
Draht- und Bandgeschwindigkeiten bis etwa 7 m/s ein
setzbar sind. Aus diesem Grund muß für einen
Schneidvorgang die gesamte Produktionslinie jeweils
abgebremst werden, was einen Zeitverlust und somit
erhöhte Produktionskosten bedeutet.
In der DE-OS 33 34 380 A1 sind ein Verfahren und eine
Vorrichtung offenbart, bei dem Drahtmaterial mittels
energiereicher Strahlen, vorzugsweise Laserstrahlung,
geschnitten wird und bei dem der zu schneidende Draht
während des Schneidvorgangs nicht angehalten wird.
Dieses Verfahren bezieht sich speziell auf das Schnei
den von dünnen Metalldrähten, da das bevorzugte Anwen
dungsgebiet dieser Erfindung das Schneiden von Wendel
draht für Glühlampenwendel ist. Die offenbarte Vorrich
tung ist speziell für diese extrem dünnen Drähte ausge
bildet und weist hierzu speziell ausgebildete Grob- und
Feinführungen sowie Halteelemente auf. Angaben über die
Vorschubgeschwindigkeit des Drahtes sind dieser Druck
schrift nicht zu entnehmen. Ferner ist diese Vorrich
tung nicht geeignet für das Schneiden dickerer Drähte
oder gar für Bandmaterial, insbesondere wenn eine
Relativbewegung von Laserfokus und Drahtmaterial erfor
derlich ist.
In der DE-OS 41 22 273 A1 ist hingegen eine Vorrich
tung offenbart, mit der ein sich fortbewegender Streifen
transversal geschnitten werden kann. Dabei ist ein
Schneidaggregat vorgesehen, das eine rotierende Laser
fokussiereinheit aufweist, die zwei sich gegenüberlie
gende Foki erzeugt, die eine Kreisbahn beschreiben,
deren Radius durch die Position der Fokussierlinse und
deren Brennweite vorgegeben ist. Unterhalb des
Schneidaggregats ist eine Trommel angeordnet, über die
der zu schneidende Streifen bewegt und mit einer Saug
einrichtung fixiert wird. Das Schneidaggregat und die
Trommel sind so zueinander angeordnet, daß - vergleich
bar mit einer Kreissäge, die eine Platte schneidet - im
Schneidbereich die Tangentialebene des über die
Walze bewegten Streifens mit der Ebene der Kreisbahn
einen rechten Winkel bildet und gleichzeitig die Kreisbahn
in die Tangentialebene eintaucht.
Damit ein Schnitt erzeugt wird, der orthogonal
zum Rand des Streifens verläuft, muß die Drehachse der
Trommel mit der Normalen der Kreisbahnebene einen von
90° abweichenden Winkel einschließen, dessen Betrag
u. a. von der Breite des Streifens und den Rotationsfre
quenzen der Laserfokussiereinheit und der Trommel
abhängt.
Diese bekannte Vorrichtung hat den Hauptnachteil, daß
der Laserfokus nur an zwei Punkten der Schnittstelle
seine maximale Energiedichte hat, während die übrigen
Bereiche der Schnittstelle, je nach Radius der Kreis
bahn des Laserfokus mehr oder weniger weit außerhalb
der Brennweite liegen. Daher muß zum einen die Laser
leistung höher eingestellt werden als sie für einen
Schnitt im Fokus ausreichend ist, und zum anderen
variiert die Schnittbreite eines Schnittes entsprechend
der Breite des Laserflecks auf dem Streifen. Darüber
hinaus eignet sich diese bekannte Vorrichtung nicht für
hohe Geschwindigkeiten des zu schneidenden Bandmateri
als, da dann das Band innerhalb der Schneidzeit einen
relativ großen Weg auf der Trommel zurücklegt, so daß
die Trommel gegenüber der Kreisbahn der Foki noch mehr
verkippt werden muß und damit der Schnittfleck der
Laserstrahlung noch weiter außerhalb der Brennweite
liegt.
Aus der US 4,302,654 geht eine Perforiervorrichtung von
vorzugsweise Zigarettenpapier hervor, das über
Hohlzylinderrollenpaare geführt wird, deren
Mantelflächen Öffnungsschlitze aufweisen, durch die von
der Innenseite der Hohlzylinder ein Laserstrahl auf die
Zigarettenpapiere gerichtet ist. Durch das leicht
entzündliche Zigarettenpapier werden die kurzzeitig mit
Laserlicht beaufschlagten Stellen des Zigarettenpapiers
vollständig abgetragen. Bereits bei weniger leicht
entzündlichen, zu perforierenden Materialen ist es
notwendig die Relativgeschwindigkeit, mit der sich das
bandförmige Material relativ zum ortsfest eingestellten
Laserstrahl bewegt, erheblich zu verlangsamen, wodurch
sich aber die Herstellungszeiten verlängern und die
damit verbundenen Kosten steigen.
Eine der vorgenannten Anordnung sehr ähnliche Vor
richtung zur Perforation von bandförmigen Materialien
ist aus der GB 2 118 882 bekannt. Hier wird das
Bandmaterial ohne Schlupf über wenigstens eine Öffnung
in einer Mantelfläche eines um seine Achse rotierenden
Hohlzylinders geführt und von einer im Inneren des
Hohlzylinders angeordneten Laserstrahlfokussiereinheit
mit einer kontinuierlichen oder gepulsten
Laserstrahlung beaufschlagt.
Aus der US 37 57 077 geht eine Vorrichtung zum
Schneiden von textilartigen Bandmaterialien hervor, bei
der ein Laserstrahl ortsfest und ohne Eigenbewegung
bezüglich des abzulängenden und bewegten Materials
positioniert wird. Ein ähnlicher Aufbau geht aus der
DE-OS 14 61 216 hervor, der zusätzlich zur Fokussierung
der Laserstrahlung eine Zylinderlinse vorsieht.
Ferner wird in der DE 23 35 565 C2 ein Verfahren und
eine Vorrichtung beschrieben, die einen in einem
Hohlzylinder axial und rotatorisch beweglichen
Laserfokussierkopf aufweist. Mit dieser Vorrichtung
werden fest stehende Hohlzylinder von innen mit
Laserlicht beaufschlagt, so daß von diesen Hülsenteile
abgetrennt werden können.
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
ein Verfahren anzugeben, mit dem die zuvorgenannten
Nachteile vermieden werden, und das sowohl für Draht-
als auch für Bandmaterial geeignet ist. Ferner hat die
Erfindung zur Aufgabe ein Verfahren anzugeben, das zwar
auch für langsame Verarbeitungsgeschwindigkeiten ein
setzbar ist, aber besonders für hohe Bandgeschwindig
keiten und hohe Verarbeitungsgeschwindigkeiten bis
100 m/s und mehr geeignet ist und somit eine schnellere
und damit wirtschaftlichere Konfektionierung von Draht-
oder Bandmaterial als bisher ermöglicht.
Schließlich liegt der Erfindung das Problem zugrunde,
eine Vorrichtung anzugeben, mit der das Grundprinzip
des erfindungsgemäßen Verfahrens durchgeführt werden
kann, sowie Vorrichtungen anzugeben, mit denen die
verschiedenen Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen
Verfahrens entsprechend den jeweiligen
Schneidbedingungen wie z. B. Materialstärke, -zusam
mensetzung, -form, vorgegebene Schnittlänge, gewünschte
Schnittgeschwindigkeit, o. ä. durchgeführt werden kön
nen.
Eine erfindungsgemäße Lösung ist für das Verfahren im
kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 und für die Vor
richtung im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 18
angegeben. Weitere Ausgestaltungen und Weiterentwick
lungen für die verschiedenen Anwendungsgebiete sind in
den Unteransprüchen 2 bis 18 und 20 bis 40 angegeben.
Erfindungsgemäß wird ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Schneiden von Draht- oder Bandmaterial
mit Laserstrahlung, mit einem Hohlzylinder, über dem das
Draht- oder Bandmaterial geführt wird und
dessen Zylindermantelfläche mindestens eine Öffnung auf
weist, über die das Draht- oder Bandmaterial geführt wird,
und mit einer im Innern des Hohlzylinders angeordneten
Laserfokussiereinheit, die optische Elemente zur Führung
und Fokussierung der Laserstrahlung aufweist und die Laserstrahlung
radial nach außen in Richtung der Zylinderfläche auf eine der Öffnungen richtet, derart
ausgebildet, daß die Laserfokussiereinheit zumindest
während der für das Schneiden des Draht- und
Bandmaterials benötigten Zeitspanne eine Rotation um
die Zylinderlängsachse ausführt, so daß in Vor
schubrichtung des Draht- und Bandmaterials keine Re
lativbewegung zwischen diesem und der
Laserfokussiereinrichtung auftritt.
So es ist bei nicht zu hohen Verarbeitungsgeschwindig
keiten und geringer Materialstärke ausreichend, wenn
das zu schneidende Draht- oder Bandmaterial nur in
einem Kreisbogen mit einem Zentriwinkel von 90° über
dem Hohlzylinder liegt. Dabei ist es u. U. auch ausre
ichend, wenn der Hohlzylinder nicht mitrotiert,
wenngleich die Führung des Draht- oder Bandmaterials
ohne Schlupf über den rotierenden Hohlzylinder eine
leichtere Führung mit geringerer Zugkraft erlaubt. Je
nach Stärke und Breite des zu schneidenden Draht- und
Bandmaterials findet das erfindungsgemäße Verfahren in
unterschiedlich ausgestalteter Weise Anwendung.
So es ist bei relativ dünnen Drähten und schmalen
Bändern ausreichend, wenn die Laserfokussiereinheit an
einer geeigneten Stelle im Hohlzylinder positioniert
und aus dieser Position heraus die Schnittstelle mit
der Laserstrahlung beaufschlagt wird, wobei bei ent
sprechend geringer Materialstärke ein Puls geeigneter
Pulsdauer und Pulsstärke ausreichend ist,
während bei dickerem und/oder breiterem Material die
Schnittstelle während der Schnittdauer eine zu große
Positionsänderung erfährt, so daß der Laserfokus
nachgeführt werden muß.
Demgegenüber ist es bei dickeren Drähten und breiten
Bändern erforderlich, daß die Laserfokussiereinheit
neben der Rotation auch eine Bewegung ausführt, die im
wesentlichen senkrecht zur Bewegung des Draht- oder
Bandmaterials verläuft. In der Regel ist es dabei
ausreichend, wenn die Laserfokussiereinheit parallel
zur Zylinderachse verschoben wird. Bei sehr hohen
Draht- oder Bandgeschwindigkeiten kann es ja nach
Material und Materialstärke erforderlich sein, den
Draht oder das Band schraubenförmig über den
Hohlzylinder zu führen. Durch die Bewegung des
Laserstrahls senkrecht zur Bandlaufrichtung, das heißt
parallel zur Zylinderachse, wird bei jeder Umdrehung
ein Teilschnitt durchgeführt, bis am Ende der
schraubenförmigen Umschlingung das Draht- oder
Bandmaterial gänzlich durchtrennt ist.
Bei breiterem Bandmaterial ist es zudem erfor
derlich, daß das Band zur Vermeidung von Überlappungen
in Schraubenlinien mit relativ großem Versatz über den
Hohlzylinder geführt wird. Um in diesem Fall einen
Schnitt zu erreichen, der möglichst senkrecht zur
Bandkante verläuft, muß die Achse, entlang derer die
Laserfokussiereinheit verschoben wird, in geeigneter
Weise gegenüber der Zylinderachse verkippt sein.
In der Regel wird das Draht- und Bandmaterial in
mehreren einen Abstand A aufweisenden Wicklungen über
den Hohlzylinder geführt. Die Geschwindigkeit, mit der
die Laserfokussiereinheit dabei axial verschoben werden
muß. Bei geringeren Draht- oder Bandgeschwindigkeiten
kann u. U. auf die Rotation der Laserfokussiereinheit
verzichtet werden und die axiale Verschiebung der
Laserfokussiereinheit ist ausreichend.
Durch die bzgl. der Rotation kraftschlüssige
Verbindung der Laserfokussiereinheit mit dem Hohlzylin
der über eine Führungsschiene weist die Laser
fokussiereinheit dieselbe Rotationsfrequenz wie der
Hohlzylinder selbst auf, so daß mit einer Antriebsein
richtung nur die axiale Verschiebung vorgenommen werden
muß.
Vorteilhafterweise sind die Öffnungen in der Hohlzylin
dermantelfläche als parallel zur Zylinderachse verlau
fende Spalte geeigneter Breite ausgebildet
und die Führung des Draht- oder Bandmaterials über den
Hohlzylinder erfolgt mit in der Hohlzylindermantel
fläche verlaufenden Nuten. Die Nuten sind bei einfacher
Bandführung d. h. ohne Schraubenlinien nicht notwendig.
Damit das Bedienungspersonal nicht von durch die
Öffnungen austretende Laserstrahlung geschädigt wird,
sind Abschirmeinrichtungen über den Öffnungen anzu
bringen, die die Laserstrahlung absorbieren oder in den
Hohlzylinder zurückreflektieren.
Die Erfindung wird nachstehend
anhand von Ausführungs
beispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen exem
plarisch beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 schematische Darstellung der Schneidvorrichtung
für das Schneiden von Draht- oder Bandmaterial
bei Führung des Draht- oder Bandmaterials in
weniger als einer Wicklung.
Fig. 2 schematische Darstellung der Schneidvorrichtung
für das Schneiden von Draht- oder Bandmaterial
bei mehreren Wicklungen.
Fig. 3 Längsschnitt durch die Schneidvorrichtung von
Fig. 2.
Fig. 4 Querschnitt durch die Schneidvorrichtung von
Fig. 2.
Fig. 1 zeigt schematisch die erfindungsgemäße
Schneidvorrichtung in der Ausgestaltung wie sie insbe
sondere für relativ dünne Drähte und schmale Bänder
geeignet ist und für relativ geringe
Schneidgeschwindigkeiten. Dabei wird der Draht (1) oder
das Band (1). über den Hohlzylinder (2) geführt. Die
Zylindermantelfläche weist in dem Bereich, in dem der
Draht über den Hohlzylinder (2) geführt wird, mehrere,
in diesem Fall spaltförmig ausgebildete Öffnungen (9),
auf, durch die der Laserstrahl (8) hindurchtreten
kann, um den Schnitt vorzunehmen. Form, Anzahl und
Anordnung der Öffnungen (9) hängen von den Vorgaben ab,
die dem Schneidprozeß zugrundeliegen. Bspw. kann in
Fig. 1 anstelle mehrerer achsparalleler Spalte (9) der
Draht in einer Nut geführt werden, die als orthogonal
zur Zylinderachse umlaufender Spalt ausgebildet ist,
der stegförmige Unterbrechungen aufweist. Diese Ausfüh
rungsform ist in Fig. 1 mit dem Bezugszeichen (9′) andeu
tungsweise dargestellt.
Die für die Bewegung des Drahtes oder Bandes erforder
lichen bekannten Einrichtungen sind der einfachheithal
ber nicht dargestellt. Der Hohlzylinder (2) ist an
eine Antriebseinheit (3) angeschlossen, mit der der
Hohlzylinder (2) in Rotation versetzt werden kann.
Innerhalb des Hohlzylinders (2) ist die Laser
fokussiereinheit (4) angeordnet und mit einem als
Zugrohr ausgebildeten Verbindungselement (5) an die für
die Laserfokussiereinheit (4) vorgesehene Antriebsein
heit (6) angeschlossen. Die Antriebseinheit (6) weist
auf ihrer dem Hohlzylinder (2) abgewandten Seite
eine Eintrittsöffnung (7) auf, durch die der Laser
strahl (8) über das Zugrohr (5) der Laser
fokussiereinheit (4) zugeführt wird. Ferner ist die
Antriebseinheit (6) mit geeigneten Einrichtungen für
die Rotation und die axiale Verschiebung der Laser
fokussiereinheit (4) ausgestattet. Zur Durchführung des
Schnitts wird die Laserfokussiereinheit (4) von der
Antriebseinheit (6) entlang der Zylinderachse in die
Position verschoben, in der der Laserfokus im Bereich
der Zylindermantelfläche auf den Draht treffen kann.
Der Laser ist in Abhängigkeit von der Bewegung des
Drahtes und einer evtl. zusätzlichen Rotation des
Hohlzylinders so zu steuern, daß er nur im Bereich
einer vom Draht überspannten Öffnung aktiviert ist.
Zur Vermeidung unerwünschter Reibungskräfte zwischen
dem Draht (1) und der Zylindermantelfläche und damit
zur Entlastung der Einrichtungen zur Bewegung des
Drahtes, wird der Hohlzylinder (2) von der Antriebsein
heit (3) in Rotation versetzt, wobei die Rotationsfre
quenz vorteilhafterweise einen solchen Wert aufweist,
daß der Draht ohne Schlupf über die Zylindermantelflä
che geführt wird. Soll die Schneidvorrichtung nur für
das Schneiden von dünnen Drähten oder schmalen Bändern
eingesetzt werden, und dabei das Draht- oder Bandmate
rial nur, wie in Fig. 1 dargestellt, ohne volle Wick
lung über den Hohlzylinder geführt werden, kann die
Antriebseinheit entfallen und zur Verringerung der
zuvor genannten Reibungskräfte bspw. bei der Ausbildung
der Nut (9′) die Stege drehbar gelagert werden.
Während bei dünnen Drähten eine kurze Einwirkzeit des
Laserfokus auf den Draht für den Schnitt ausreichend
ist, z. B. ein Laserpuls geeigneter Stärke und Dauer,
ist mit zunehmender Materialstärke bzw. Materialbreite
je nach Materialzusammensetzung eine längere Einwirk
zeit der Laserstrahlung erforderlich. In diesem Fall
muß die Laserfokussiereinheit (4) von der Antriebsein
heit (6) in Rotation versetzt werden. Damit der Laser
fokus auf den Draht während der Schnittdauer eine
feste Position hat, muß die Rotationsfrequenz derart
eingestellt sein, daß im Bereich der Zylindermantel
fläche die Bahngeschwindigkeit des Laserfokus gleich
der Bahngeschwindigkeit des Drahtes ist. Falls der
Draht (1) ohne Schlupf über den Hohlzylinder (2)
geführt wird, sind die Rotationsfrequenzen des
Hohlzylinders (2) und der Laserfokussiereinheit (4)
identisch.
Für den Fall, daß der Durchmesser des Drahtes oder die
Breite des Bandes im wesentlichen kleiner oder gleich
dem Durchmesser des Laserfokus ist, kann die Laser
fokussiereinheit bzgl. der Zylinderachse eine feste
Position behalten und bei Bedarf in Rotation versetzt
werden.
Wenn jedoch der Durchmesser des Drahtes oder die Breite
des Bandes den Durchmesser des Laserfokus übersteigen,
ist für einen sauberen Schnitt erforderlich, daß der
Laserfokus während der Schnittdauer quer (im wesentli
chen orthogonal) zum Draht bzw. Band über dieses hinweg
bewegt wird. Hierzu wird die Laserfokussiereinheit (4)
von der Antriebseinheit (6) axial entlang der Zylinder
achse verschoben. Da sich in diesem Fall das Draht-
oder Bandmaterial während der Schnittdauer eine be
stimmte Strecke fortbewegt, muß der Laserfokus durch
Rotation der Laserfokussiereinheit (4) nachgeführt
werden, so daß es zu einer Überlagerung der axialen
Verschiebung und der Rotation der Laserfokussiereinheit
kommt. Falls der Draht ohne Schlupf über den Hohlzylin
der geführt wird, sind die Rotationsfrequenzen des
Hohlzylinders und der Laserfokussiereinheit gleich.
Bei der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform be
schreibt der Laserfokus während der Schnittdauer nur
einen kleinen Kreisbogen. Daher kann die Rotation der
Laserfokussiereinheit sowohl in vollen Umläufen als
auch in abschnittsweisen Vorwegsbewegungen
(Pfeilrichtung) und Rückkehr in die Ausgangsposition
erfolgen.
Zur Erzielung eines nicht orthogonalen Schnittes relativ
zur Bandlaufrichtung kann die Umlaufgeschwindigkeit und
somit die Rotationsfrequenz des Laserstrahls größer
oder kleiner als die Bandlaufgeschwindigkeit sein.
Eine weitere Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Ver
fahrens sieht vor, daß das Draht- oder Bandmaterial in
mehreren Wicklungen über den Hohlzylinder (2) geführt
wird. Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn
während der Schnittdauer die Laserfokussiereinheit
mehrere Umdrehungen durchführen und gleichzeitig axial
verschoben werden muß, weil bspw. die Materialstärke
relativ groß ist und/oder die Draht- bzw. Bandgeschwin
digkeit relativ hoch ist, so daß die Ausführungsform
gemäß Fig. 1 nicht mehr eingesetzt werden kann.
Dieses Verfahren wird anhand der in den Fig. 2 bis 4
dargestellten Vorrichtungen erläutert. Dabei bezeichnen
gleiche Bezugszeichen gleiche Teile, wie sie auch in
Fig. 1 dargestellt sind, so daß auf deren Erläuterung
verzichtet werden kann.
In Abweichung von Fig. 1 ist in Fig. 2 der Draht (1) in
mehreren Wicklungen über den Hohlzylinder (2) geführt.
Im Inneren des Hohlzylinders (2) ist die Laser
fokussiereinheit (4) angeordnet, die über ein als
Zugrohr ausgebildetes Verbindungselement (5) an die
Antriebseinheit (6) angeschlossen ist. Der Hohlzylinder
(2) wird von der Antriebseinheit (3) in Rotation ver
setzt und der Draht (1) vorzugsweise schlupffrei über
den Hohlzylinder (2) geführt. Dies ist in der Regel
aufgrund der mehreren Wicklungen per se gegeben, wobei
zusätzlich noch geeignete Spann- oder Klemmvorrichtun
gen (10) vorgesehen werden können, mit denen der Draht
auf der Zylindermantelfläche fixiert werden kann. In
diesem Fall sind keine zusätzlichen Einrichtungen er
forderlich, die den Draht über den Hohlzylinder bewe
gen, so daß lediglich der zu schneidende Draht zu- und
der abgeschnittene Draht abgeführt werden müssen. Damit
der Fokus des Laserstrahls während des Schneidvorgangs
eine konstante Position gegenüber dem Draht oder dem
Band in dessen Längsrichtung hat, muß der Laserfokus
die gleiche Umlaufgeschwindigkeit aufweisen, wie der
auf dem Hohlzylinder aufgewickelte Draht. Da der Draht
ohne Schlupf über den Hohlzylinder (2) geführt wird,
muß die Laserfokussiereinheit (4) somit die gleiche
Rotationsfrequenz aufweisen wie der Hohlzylinder (2).
Hierfür kann die Laserfokussiereinheit von der Antriebs
einheit (6) in eine Rotation versetzt werden, die die
gewünschte Frequenz - also dieselbe wie der Hohlzylin
der - aufweist. Eine elegantere Ausführungsform sieht
jedoch vor, daß auf der Innenseite der Zylindermantel
fläche Führungsschienen (11) angeordnet sind, über die
die Laserfokussiereinheit (4) axial verschoben werden
kann und mit denen sie bzgl. der Rotation kraftschlüssig
verbunden ist, so daß durch die Rotation des Hohlzylin
ders (2) die Laserfokussiereinheit (4) automatisch mit
derselben Frequenz rotiert. Damit muß die Antriebsein
heit (6) nur für die axiale Verschiebung der Laser
fokussiereinheit (4) ausgestattet sein. Dies soll an
hand von Fig. 3 näher erläutert werden.
Fig. 3 zeigt einen Schnitt durch den Hohlzylinder (2)
entlang der Zylinderachse (B) um die der Hohlzylinder
rotiert. Der Draht (1) liegt in Nuten (12), die einen
Versatz A zueinander aufweisen. Im oberen Bereich der
Fig. 3 weist der Hohlzylinder (2) eine als Spalt ausge
bildete Öffnung (9) auf, durch die der fokussierte
Laserstrahl (8) hindurch auf den Draht (1) auftrifft.
Auf der Innenseite der Zylindermantelfläche sind Füh
rungsschienen (11) angeordnet, auf denen die Laser
fokussiereinheit (4) koaxial zur Zylinderachse (B) ver
schiebbar gelagert ist. Bei Rotation des Hohlzylinders
(2) wird die Laserfokussiereinheit (4) über die Füh
rungsschiene (11) ebenfalls in Rotation versetzt und
rotiert somit mit der gleichen Frequenz wie der Hohlzy
linder selbst.
Die Laserfokussiereinheit (4) weist in ihrem Inneren
einen Spiegel (13) auf, der den koaxial zur Zylinder
achse einfallenden Laserstrahl (8) in radialer Richtung
reflektiert. Davon beabstandet ist eine Linse (14) oder
ein fokussierender Spiegel angeordnet, die den
Laserstrahl (8) fokussiert, wobei die Linse (14)
in Abhängigkeit von ihrer Brennweite so positioniert
sein muß, daß der Fokus im Bereich der äußeren
Zylindermantelfläche, also im Bereich des Draht- oder
Bandmaterials liegt.
Über ein als Zugrohr aus gebildetes Verbindungselement
(5) ist die Laserfokussiereinheit (4) an die in Fig. 3
nicht darstellbare Antriebseinheit (6) angeschlossen,
die das Zugrohr mit einer Geschwindigkeit VA axial
verschiebt. Dabei ist die Laserfokussiereinheit (4)
bzgl. des Verbindungselements (5) mittels Lager (15)
drehbar gelagert. Die Geschwindigkeit VA, mit der der
Laserstrahl (8) axial bewegt wird, resultiert aus dem
Versatz des Drahtes oder Bandes, der/das schraubenlini
enförmig auf dem Hohlzylinder aufgewickelt ist und der
Rotationsgeschwindigkeit des Hohlzylinders sowie
additiv aus der Geschwindigkeit, die für den Laser
schneidprozeß notwendig ist.
Mit
A: Versatz m
VB: Draht- bzw. Bandgeschwindigkeit m/s
r: Radius der Rolle m
VS: Schneidgeschwindigkeit m/s
folgt für VA:
Mit
A: Versatz m
VB: Draht- bzw. Bandgeschwindigkeit m/s
r: Radius der Rolle m
VS: Schneidgeschwindigkeit m/s
folgt für VA:
Beispielsweise ergibt sich für einen Rollendurchmesser
von 0,5 m bei einem Versatz des Drahtes von 20 mm und
einer Drahtgeschwindigkeit von VB = 100 m/s sowie bei
einer Schneidgeschwindigkeit von VS = 12 m/min eine
Ausgleichsgeschwindigkeit von VA = 88,4 m/min.
Bei geeignet dünnen Drähten oder schmalen Bändern muß
der Draht bzw. das Band nur mit dem Laserfokus beauf
schlagt werden, so daß in diesem Fall die
Schneidgeschwindigkeit VS = 0 ist.
Bei Bedarf wird der Laserschneidprozeß zusätzlich durch
einen Gasstrahl unterstützt, der koaxial zum Laser
strahl über eine Düse zum Draht oder Band zugeführt
wird. Die Zuführung des Schneidgases zur rotierenden
Laserfokussiereinheit erfolgt dabei über eine
Gasdrehdurchführung (16).
Während des Schneidprozesses wird der Draht (1) oder
das Band (1) von einer mitgeführten Spann- oder
Klemmvorrichtung (10) gehalten. Nach Beendigung des
Schneidprozesses wird die Klemmvorrichtung (10) an
einer festgelegten Position gelöst und der Draht- bzw.
Bandanfang wird von einem Fänger bzw. Trichter aufge
nommen und weitergeführt.
Bei breitem Bandmaterial ist es zur Vermeidung von
Überlappungen erforderlich, daß das Band in Schrauben
linien mit relativ großem Versatz über den Hohlzylinder
geführt wird. In diesem Fall führt die koaxiale Bewe
gung der Laserfokussiereinheit zu einem Schnitt, der
nicht orthogonal zur Bandkante verläuft. Zur Vermeidung
dieses Nachteils muß die Achse, entlang derer die
Laserfokussiereinheit verschoben wird, derart gegenüber
der Zylinderachse verkippt sein, und im Bereich der
Schneidstelle mit dieser einen solchen Winkel ein
schließen, daß sie bei radialer Projektion in Richtung
des Laserfokus auf der Zylindermantelfläche mit dem
Vektor der Bahngeschwindigkeit des Draht- oder Bandma
terials einen rechten Winkel bildet. In diesem Fall muß
die Laserfokussiereinheit von dem Hohlzylinder (2)
losgelöst sein und wird von der Antriebseinheit (6)
sowohl in Rotation versetzt als auch axial verschoben.
Dabei ist die axiale Verschiebung auf einen relativ
kleinen Bereich begrenzt. Da die Verschiebungsachse und
die Zylinderachse nicht mehr koaxial verlaufen, bewegt
sich die Laserfokussiereinheit von der Innenseite des
Hohlzylinders weg, so daß im Bereich der Zylinderman
telfläche der Durchmesser des Fokus variiert.
Bei geringen Bandgeschwindigkeiten ist die Verschiebung
der Laserfokussiereinheit (4) derart gering, daß den
noch ein guter Schnitt möglich ist. Um auch bei höheren
Bandgeschwindigkeiten noch einen guten und sauberen,
möglichst orthogonalen Schnitt zu erhalten, muß ein
Hohlzylinder mit ausreichend großem Radius verwendet
werden. Bei genügend großem Radius kann dann auch bei
breitem Bandmaterial auf eine Verkippung der Verschie
bungsachse verzichtet werden, so daß die Vorrichtung
gemäß Fig. 2 bis 4 verwendet werden kann.
Um das Schneiden des Draht- oder Bandmaterials mög
lichst automatisiert durchführen zu können, ist eine
Datenverarbeitungsanlage vorgesehen, mittels derer die
Schnittlänge rechnergesteuert anhand bestimmter Vorga
ben festgelegt wird. Unter Verwendung geeigneter
Sensoren wird die Schnittstelle des Draht- oder Bandma
terials ermittelt und die Laserstrahlung zur Durchfüh
rung des Schnittes an dieser Stelle rechnergesteuert
eingestrahlt und geregelt.
Schließlich kann der Hohlzylinder (2) im Bereich der
Öffnungen (9) mit Abschirmeinrichtungen versehen wer
den, die das Austreten der Laserstrahlung in den Raum
verhindern sollen, so daß somit das Bedienungspersonal
vor direkter oder gestreuter Laserstrahlung geschützt
wird. Bspw. können diese Abschirmeinrichtungen als
parallel zur Zylindermantelfläche verlaufende und mit
Stegen bzgl. dieser beabstandete Platten ausgebildet
sein, die an ihrer Innenseite eine reflektierende oder
absorbierende Beschichtung aufweisen. Vorteilhafter
weise sind zur Vermeidung von Unwuchten bei der
Rotation des Hohlzylinders auf der gegenüberliegenden
Seite der Abschirmeinrichtung Ausgleichsmassen anzuord
nen.
Mit der vorliegenden Erfindung können alle Arten von
Draht- und Bandmaterial geschnitten werden, die sich
mittels Laserstrahlung schneiden lassen.
Claims (40)
1. Verfahren zum Schneiden von Draht- oder Bandmaterial
mit Laserstrahlung, mit einem Hohlzylinder, über den das
Draht- oder Bandmaterial geführt wird und
dessen Zylindermantelfläche mindestens eine Öffnung auf
weist, über die das Draht- oder Bandmaterial geführt wird,
und mit einer im Innern des Hohlzylinders angeordneten
Laserfokussiereinheit, die optische Elemente zur Führung
und Fokussierung der Laserstrahlung aufweist und die Laserstrahlung
radial nach außen in Richtung der Zylinderfläche auf eine
der Öffnungen richtet,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Laserfokussiereinheit zumindest während der für
das Schneiden des Draht- und Bandmaterials benötigten
Zeitspanne eine Rotation um die Zylinderlängsachse aus
führt, so daß in Vorschubrichtung des Draht- und
Bandmaterials keine Relativbewegung zwischen diesem und
der Laserfokussiereinrichtung auftritt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das Draht- oder Bandmaterial
in einer oder mehreren zueinander versetzten Wicklungen
schraubenlinienförmig über den Hohlzylinder geführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlzylinder um seine
Zylinderachse drehbar gelagert ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß das Draht- und Bandmaterial
ohne Schlupf über den rotierenden Hohlzylinder geführt
wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß für das Schneiden von dün
nen Drähten, deren Durchmesser im wesentlichen kleiner
oder gleich dem Durchmesser des Laserfokus ist, oder
von schmalem Bandmaterial, dessen Breite im wesentli
chen kleiner oder gleich dem Durchmesser des Laserfokus
ist, die Laserfokussiereinheit bezogen auf den Hohlzy
linder parallel zur Zylinderachse axial verschoben und
an einer geeigneten Stelle positioniert wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß bei Verwendung gepulster
Laserstrahlung ein Puls geeigneter Pulsdauer und Puls
stärke vorgesehen ist.
7. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Rotation der Laser
fokussiereinheit und die Rotation des Hohlzylinders
dieselbe Frequenz aufweisen.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß bei Führung des Drahtes
oder Bandes mit Schlupf die Rotation der Laser
fokussiereinheit eine solche Frequenz aufweist, daß im
Bereich der Zylindermantelfläche die Bahngeschwindig
keit des Laserfokus gleich der Geschwindigkeit ist, mit
der der Draht oder das Band über den Hohlzylinder ge
führt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß für das Schneiden von
Drähten, deren Durchmesser größer als der Durchmesser
des Laserfokus ist, oder für das Schneiden von Bandma
terial, dessen Breite größer als der Durchmesser des
Laserfokus ist, die Laserfokussiereinheit während der
für das Schneiden benötigten Zeitspanne gleichzeitig
eine Rotation um die Zylinderachse ausführt und paral
lel zur Zylinderachse verschoben wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß für das Schneiden von
Drähten, deren Durchmesser größer als der Durchmesser
des Laserfokus ist, oder für das Schneiden von
Bandmaterial, dessen Breite größer als der Durchmesser
des Laserfokus ist, die Laserfokussiereinheit während
der für das Schneiden benötigten Zeitspanne gleichzei
tig eine Rotation um eine Achse ausführt, die im Be
reich der Schneidstelle mit der Zylinderachse einen
solchen Winkel einschließt, daß sie bei radialer Pro
jektion in Richtung des Laserfokus auf der Zylinderman
telfläche mit dem Vektor der Bahngeschwindigkeit des
Draht- oder Bandmaterials einen rechten Winkel bildet
und entlang dieser Achse verschoben wird.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet, daß sich die Geschwindigkeit,
mit der die Laserfokussiereinheit entlang der Rota
tionsachse verschoben wird, als Summe der Schneidge
schwindigkeit und der durch die schraubenlinienförmigen
Bewegung des Draht- oder Bandmaterials auf der
Zylindermantelfläche bedingten Geschwindigkeits
komponente parallel zur Zylinderachse ergibt.
12. Verfahren nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, daß bei Führung des Draht- oder
Bandmaterials über den Hohlzylinder in weniger als
einer vollen Wicklung die Geschwindigkeit, mit der die
Laserfokussiereinheit entlang der Rotationsachse ver
schoben wird, gleich der Summe aus der Schneidge
schwindigkeit und des Anteils der Bahngeschwindigkeit
parallel zur Rotationsachse ist.
13. Verfahren nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, daß bei Führung des Draht- oder
Bandmaterials über den einen äußeren Radius r aufwei
senden Hohlzylinder mit mehr als einer vollen Wicklung
und einem parallel zur Zylinderachse verlaufenden
Abstand A der Wicklungen die Geschwindigkeit VA, mit der
die Laserfokussiereinheit entlang der Rotationsachse
verschoben wird, folgende Beziehung erfüllt:
wobei
A: Versatz [m]
VB: Draht- bzw. Bandgeschwindigkeit [m/s]
r: Radius der Rolle [m]
VS: Schneidgeschwindigkeit [m/s].
A: Versatz [m]
VB: Draht- bzw. Bandgeschwindigkeit [m/s]
r: Radius der Rolle [m]
VS: Schneidgeschwindigkeit [m/s].
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß die Laserstrahlung koaxial
zur Zylinderachse des Hohlzylinders der Laser
fokussiereinheit zugeführt wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß ein geeignetes Gas- oder
Gasgemisch zur Unterstützung des Schneidprozesses
und/oder zur Beseitigung von Schneidabfällen oder
sonstigen Nebenprodukten zur Schneidstelle geführt
wird.
16. Verfahren nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet, daß das Gas- oder Gasgemisch
über die
Laserfokussiereinheit der Schneidstelle zuge
führt wird.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 16,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schnittlänge rechnerge
steuert festgelegt wird, daß unter Verwendung von
Sensoren die Schnittstelle des Draht-
oder Bandmaterials ermittelt wird und daß die Laser
strahlung zur Durchführung des Schnittes an dieser
Stelle rechnergesteuert eingestrahlt und geregelt wird.
18. Vorrichtung zum Schneiden von Draht- oder Bandmate
rial mit Laserstrahlung, mit einem Hohlzylinder, über den das
Draht- oder Bandmaterial geführt wird und
dessen Zylindermantelfläche mindestens eine Öffnung auf
weist, über die das Draht- oder Bandmaterial führbar ist,
und mit einer im Innern des Hohlzylinders angeordneten
Laserfokussiereinheit, die optische Elemente zur Führung
und Fokussierung der Laserstrahlung aufweist, so daß die
Laserstrahlung von der Laserfokussiereinheit radial nach
außen in Richtung der Zylindermantelfläche auf eine der
Öffnungen gerichtet ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Laserfokussiereinheit drehbar um die Zylinderachse
angeordnet ist und zumindest während der für
das Schneiden des Draht- und Bandmaterials benötigten
Zeitspanne eine Rotation um die Zylinderlängsachse aus
führt, so daß in Vorschubrichtung des Draht- und
Bandmaterials keine Relativbewegung zwischen diesem und
der Laserfokussiereinrichtung auftritt.
19. Vorrichtung nach Anspruch 18,
dadurch gekennzeichnet, daß das Draht- oder Bandma
terial in weniger als einer vollen Wicklung über den
Hohlzylinder führbar ist.
20. Vorrichtung nach Anspruch 19,
dadurch gekennzeichnet, daß das Draht- oder Bandma
terial in einem solchen Kreisbogen über den Hohlzylinder
führbar ist, daß sich ein Zentrierwinkel von weniger als
90° ergibt.
21. Vorrichtung nach Anspruch 19,
dadurch gekennzeichnet, daß das Draht- oder Bandmateri
al in einer oder mehreren zueinander versetzten Wick
lungen schraubenlinienförmig über den Hohlzylinder
führbar ist.
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 18 bis 21,
dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlzylinder um die
Zylinderachse rotiert.
23. Vorrichtung nach Anspruch 22,
dadurch gekennzeichnet, daß das Draht- oder Bandmateri
al ohne Schlupf über den rotierenden Zylinder führbar ist.
24. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 19 bis 23,
dadurch gekennzeichnet, daß die Laserfokussiereinheit
mittels eines Verbindungselements an eine Antriebsein
richtung angeschlossen ist, mit der die Laser
fokussiereinheit längs der Zylinderachse verschiebbar
ist und um diese Achse in Rotation versetzbar ist.
25. Vorrichtung nach Anspruch 24,
dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebseinrichtung die
Laserfokussiereinheit in eine Rotation mit einer varia
bel einstellbaren Frequenz versetzt.
26. Vorrichtung nach Anspruch 25,
dadurch gekennzeichnet, daß bei schlupffreier Führung
des Draht- oder Bandmaterials die Rotation der Laser
fokussiereinheit und die Rotation des Hohlzylinders
dieselbe Frequenz aufweisen.
27. Vorrichtung nach Anspruch 25,
dadurch gekennzeichnet, daß bei Führung des Drahtes
oder Bandes mit Schlupf die Rotation der Laser
fokussiereinheit eine solche Frequenz aufweist, daß im
Bereich der Zylindermantelfläche die Bahngeschwindig
keit des Laserfokus gleich der Geschwindigkeit ist, mit
der der Draht oder das Band über den Hohlzylinder führbar
ist.
28. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 18 bis 24
dadurch gekennzeichnet, daß die Laserfokussiereinheit
mit dem Hohlzylinder bezüglich der Rotation um die
Zylinderachse kraftschlüssig verbunden ist.
29. Vorrichtung nach Anspruch 28,
dadurch gekennzeichnet, daß auf der inneren Zylinder
mantelfläche wenigstens eine parallel zur Zylinderachse
verlaufende Führungsschiene angeordnet ist, auf
der die Laserfokussiereinheit verschiebbar gelagert
ist, und daß die Laserfokussiereinheit mit einem Ver
bindungselement an eine Antriebseinrichtung angeschlos
sen ist, mit der die Laserfokussiereinheit entlang der
Führungsschiene verschiebbar ist, wobei die La
serfokussiereinheit bezüglich des Verbindungselements
drehbar und das Verbindungselement mit der Antriebsein
richtung nichtdrehbar oder die Laserfokussiereinheit
bezüglich des Verbindungselements nichtdrehbar und das
Verbindungselement bezüglich der Antriebseinrichtung
drehbar gelagert sind.
30. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 24 bis 29,
dadurch gekennzeichnet, daß das Verbindungselement als
Rohr ausgebildet ist und daß die Laserstrahlung inner
halb des Rohres koaxial zur Zylinderachse der Laser
fokussiereinheit führbar ist.
31. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 18 bis 30,
dadurch gekennzeichnet, daß als Öffnung in der Zylin
dermantelfläche wenigstens ein Spalt mit einer für den
Durchlaß der Laserstrahlung geeigneten Breite vorgese
hen ist.
32. Vorrichtung nach Anspruch 31,
dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein Spalt
parallel zur Zylinderachse verläuft.
33. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 18 bis 32,
dadurch gekennzeichnet, daß auf der Zylindermantelflä
che Führungen für das Draht- oder Bandmaterial vorgese
hen sind.
34. Vorrichtung nach Anspruch 33,
dadurch gekennzeichnet, daß die Führungen als in der
Zylindermantelfläche verlaufende Nuten ausgebildet sind.
35. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 18 bis 34,
dadurch gekennzeichnet, daß an der Zylindermantel
fläche Spann- oder Klemmvorrichtungen vorgesehen sind,
die das Draht- oder Bandmaterial auf der Zylinderman
telfläche arretieren.
36. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 18 bis 35,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Leitung vorgesehen
ist, die ein geeignetes Gas- oder Gasgemisch zur
Unterstützung des Schneidprozesses und/oder zur
Beseitigung von Schneidabfällen oder sonstigen Neben
produkten zur Schneidstelle führt.
37. Vorrichtung nach Anspruch 36,
dadurch gekennzeichnet, daß die Leitung in das Verbin
dungselement zwischen der Laserfokussiereinheit und der
Antriebseinrichtung integriert ist und zwischen sich
gegeneinander drehenden Teilen eine Gasdrehdurchführung
vorgesehen ist.
38. Vorrichtung nach Anspruch 36 oder 37,
dadurch gekennzeichnet, daß die Laserfokussiereinheit
mit einer Düse versehen ist, die das Gas- oder
Gasgemisch der Schneidstelle zuführt.
39. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 18 bis 38,
dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der Öffnungen,
über die das Draht- oder Bandmaterial führbar ist und
in deren Bereich das Draht- oder Bandmaterial mit der
Laserstrahlung beaufschlagbar ist, eine oder mehrere
Abschirmeinrichtungen vorgesehen sind, die die Ausbrei
tung der Laserstrahlung in den Raum verhindern.
40. Vorrichtung nach Anspruch 39,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Vermeidung von Un
wuchten bei der Rotation des Hohlzylinders Ausgleichs
massen vorgesehen sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4301575A DE4301575C2 (de) | 1992-01-24 | 1993-01-21 | Verfahren zum Schneiden von Draht- oder Bandmaterial mit Laserstrahlung und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4201954 | 1992-01-24 | ||
DE4301575A DE4301575C2 (de) | 1992-01-24 | 1993-01-21 | Verfahren zum Schneiden von Draht- oder Bandmaterial mit Laserstrahlung und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4301575A1 DE4301575A1 (en) | 1993-07-29 |
DE4301575C2 true DE4301575C2 (de) | 1996-07-18 |
Family
ID=6450201
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4301575A Expired - Lifetime DE4301575C2 (de) | 1992-01-24 | 1993-01-21 | Verfahren zum Schneiden von Draht- oder Bandmaterial mit Laserstrahlung und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4301575C2 (de) |
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---|---|---|---|---|
FR2740714B1 (fr) * | 1995-11-02 | 1998-01-23 | Heidelberg Harris Sa | Dispositif de coupe de matiere |
DE19717317A1 (de) * | 1997-04-24 | 1998-10-29 | Heidenhain Gmbh Dr Johannes | Verfahren zum Verhindern des Aufspleissens von Litzen |
IT202100032321A1 (it) * | 2021-12-22 | 2023-06-22 | Gd Spa | Apparato e metodo per lavorazioni su un articolo nastriforme senza contatto, preferibilmente per la produzione di celle elettrochimiche |
WO2023119226A1 (en) * | 2021-12-22 | 2023-06-29 | G.D S.P.A. | Method for non-contact processing on a ribbon-like article, preferably for the production of electrochemical cells |
IT202100032318A1 (it) * | 2021-12-22 | 2023-06-22 | Gd Spa | Apparato e metodo per lavorazioni su un articolo nastriforme senza contatto, preferibilmente per la produzione di celle elettrochimiche |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1461216A1 (de) * | 1964-01-04 | 1968-12-05 | Jagenberg Werke Ag | Vorrichtung zum Schneiden von Papier und aehnlichen Werkstoffbahnen |
NL7007649A (de) * | 1970-03-26 | 1971-09-28 | ||
US4302654A (en) * | 1979-06-11 | 1981-11-24 | Bennett William T | Microperforation of cigarette tipping paper by use of laser beam |
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DE3334380A1 (de) * | 1983-09-23 | 1985-04-11 | Taunuslicht Glühlampenfabrik Otto Müller KG, 6392 Neu-Anspach | Verfahren und vorrichtung zum schneiden von straengen, insbesondere von duennen metalldraehten |
IT1246830B (it) * | 1990-07-10 | 1994-11-28 | Gd Spa | Dispositivo per il taglio trasversale in spezzoni di un nastro mobile di moto continuo lungo un percorso determinato. |
-
1993
- 1993-01-21 DE DE4301575A patent/DE4301575C2/de not_active Expired - Lifetime
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4301575A1 (en) | 1993-07-29 |
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