DE4300491A1 - Ring für Spinnmaschinen und Verfahren zur Herstel- lung einer Oberflächenschicht - Google Patents
Ring für Spinnmaschinen und Verfahren zur Herstel- lung einer OberflächenschichtInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Ring für Spinnma
schinen mit einer harten Oberflächenschicht sowie auf
ein Verfahren zur Herstellung dieser Oberflächen
schicht.
Durch die DE-OS 38 17 741 ist ein Ring für Spinnma
schinen bekannt, der aus einem mit Kohlenstoff und
Chrom legiertem Stahl besteht.
Dieser Ring wird an den hochbelasteten Verschleißflä
chen, mit Hilfe des Diffusionsverfahrens, mit einer
Schicht aus Vanadiumcharbid beschichtet.
Eine derartige Oberfläche hat eine Dicke von etwa 5-10
my-Meter und eine Härte von etwa 2000 Hv.
Ringe mit einer derart hergestellten Oberfläche besit
zen bereits eine hohe Lebensdauer.
Nachteilig ist jedoch, daß die Reibwerte nach wie vor
noch denen der bisher verwendeten Stahllegierungen
entsprechen.
Die Läufer, die auf dem Ring bei relativ hoher Bela
stung und sehr großen Geschwindigkeiten gleiten, unter
liegen aus diesem Grunde einem hohen Verschleiß.
Es ist nach wie vor notwendig, daß die Läufer einer
Spinnmaschine in kurzen Intervallen komplett ausgewech
selt werden.
Das erfordert häufige Maschinenstillstände und damit
Produktionsausfall. Der Austausch der Läufer muß
überwiegend manuell durchgeführt werden. Dadurch
entstehen hohe Lohnkosten.
Es ist deshalb wünschenswert, neben der Erhöhung der
Härte des Ringes auch die Gleiteigenschaften, d. h. , die
Reibwerte dieser aufgetragenen Oberfläche zu reduzie
ren.
In dieser Hinsicht wurde durch die DE-PS 31 21 460
bereits ein Fadenführer vorgeschlagen, dessen Oberflä
chenschicht aus einer, aus Kohlenstoff bestehenden,
diamantähnlichen Kristallstruktur besteht.
Das Auftragen dieser Kristallstruktur erfolgt durch
einen plasmaaktivierten Ausscheidungsprozeß in einer
kohlenwasserstoffhaltigen Gasatmosphäre.
Der Kohlenstoff setzt sich dabei auf einer metallischen
Zwischenschicht ab.
Dieses hier dargestellte Verfahren ist nicht ohne
weiteres für die Beschichtung von Ringen für Spinnma
schinen verwendbar.
Äußerst aufwendig ist dabei der zyklische, Austausch
der Gasatmosphäre, der stets das wiederholte Erzeugen
eines Vakuums einschließen muß.
Hohe Kosten und Unregelmäßigkeiten in der Oberfläche
des Ringes sind vorprogrammierte Folgen. Die Reibungs-
Verhältnisse auf einem so hergestellten Ring sind
unterschiedlich.
Die Folge derartiger Unregelmäßigkeiten sind:
- - unterschiedliche Ringgeschwindigkeiten,
- - Abweichungen in den Drehungen pro Längeneinheit des zu spinnenden Fadens u. a.m.
Zur Erzielung gleichmäßiger, diamantähnlicher, rei
bungsarmer Oberflächen, ist durch die DE-PS 37 12 205
ein Verfahren bekannt geworden, das es gestattet, ein
Targetmaterial, z. B. Kohlenstoff, in einem Vakuum
mittels eines Lichtbogens in einen plasmatischen Zu
stand zu überführen und in Dampfform auf das Substrat,
auf das zu beschichtende Werkstück, zu übertragen.
Die Bewegung der Kohlenstoffteilchen - in ionisierter
Form - zum Werkstück und deren Bindung an das Substrat,
durch Elektronenaustausch, wird durch eine relativ
niedrige elektrische Spannung und Temperatur am Sub
strat realisiert.
Dieses Verfahren für die Beschichtung von Ringen für
Spinnmaschinen anzuwenden, war bisher nicht nahegelegt.
Die bisherige Anwendung des Verfahrens orientierte auf
das Beschichten kleiner und kleinster Teile, die sehr
nahe an den Lichtbogen zwischen den beiden Elektroden
herangebracht werden konnten.
Ringe in der Größenordnung eines Spinnringes erforder
ten nach bisherigen Vorstellungen die Anordnung eines
Vorschubgetriebes innerhalb der Vakuumkammer, die den
Ring nahe am Lichtbogen bewegte.
Nach dem gegenwärtigen Erkenntnisstand gibt es keine
verwertbaren Lösungen zu steuerbaren Bewegungen inner
halb des Vakuums, bei den dort herrschenden Temperatu
ren und der Atmosphäre mit Stoffen im plasmischen
Zustand.
Ziel der Erfindung ist es , die Lebensdauer von Ring
und Läufer einer Ringspinnmaschine deutlich zu erhöhen.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Beschich
tungsform für den Ring zu finden, die neben einer
großen Verschleißfestigkeit der Oberfläche auch extrem
niedrige Reibwerte für den Läufer ermöglicht.
Das Herstellungsverfahren soll industriell für große
Stückzahlen bei vertretbaren Kosten realisierbar sein.
Relativbewegungen zwischen Elektrode und Werkstück
sollen während des Beschichtungsvorganges vermieden
werden.
Erfindungsgemäß wird der Ring für die Spinnmaschine mit
einer Oberflächenschicht nach Anspruch 1 versehen.
Diese, mittels Atombindung angefügte Schicht ist beim
gegenwärtigen Stand der Verfahrensentwicklung herstell
bar und hat neben einer extrem großen Härte auch sehr
niedrige Reibwerte.
Das Verfahren zur Herstellung dieser Oberflächenschicht
auf den Ringen für Spinnmaschinen nach Anspruch 1,
wird in Anspruch 2 modifiziert.
Das eingangs beschriebene, allgemein bekannte Verfahren
wird dahingehend ergänzt, daß das Spannungspotential am
Ring mit einer Größe zwischen 50 und 150 V definiert
wird.
Dieses Spannungspotential gestattet es, daß bei konzen
trischer Anordnung des Ringes um den Lichtbogen
Kohlenstoffionen so abgelenkt werden, daß sie sich auf
der Ringoberfläche in einer gleichmäßigen Schicht als
Atome absetzen und in ansich bekannter Weise mit der
metallischen Oberfläche des Ringes eine Einheit bilden.
Diese sich absetzenden Kohlenstoffatome bilden eine
diamantähnliche Struktur, die aufgrund ihres Aufbaues
für die Läufer und dgl. extrem niedrige Reibwerte
ermöglicht.
Die kristalline Struktur mit kleinsten Abständen zwi
schen den tragenden Elementen, die extrem hart sind,
führte zu einem deutlichen Abbau der Oberflächenspan
nungen zwischen den aufeinander gleitenden Flächen und
dadurch zu sehr niedrigen Reibwerten.
Die Erfindung soll nachstehend an einem Beispiel näher
erläutert werden. Die dazugehörige Zeichnung zeigt
schematisch eine Vakuumkammer zur Beschichtung eines
Ringes.
Im Beispiel ist die Vakuumkammer als kugelförmiger
Hohlkörper 1 ausgebildet. In ihr sind die Elektroden
als Anode 2 und Kathode 3 angeordnet und mit einem
Stromkreis 5 verbunden, durch den eine Spannung U1 zur
Erzeugung eines Lichtbogens - bis zu 20 000 Volt
anlegbar ist.
Es können weiterhin Zündmittel für den Lichtbogen
(nicht dargestellt) und Aufnahmehaken 12 für den zu
beschichtenden Ring 4 vorgesehen sein.
Ein Saugstutzen 11 für ein Saugrohr mit einem Ventil
111 dient der Erzeugung eines Vakuums in dem Hohlkörper
1.
Der Hohlkörper 1 besitzt eine Öffnung, durch die die
Beschickung mit einem oder mehreren Ringen 4 erfolgen
kann.
Diese Öffnung ist durch den Verschluß 10 hermetisch
verschließbar. An dem Aufnahmehaken 12 für den Ring 4
wird eine Spannung U2 angelegt. Diese Spannung U2
besitzt ein negatives Potential gegenüber der Anode 2
von 50. . .150 V.
Diese Spannung U2 kann über einen Spannungsteiler 51
vom erstgenannten Stromkreis 5 abgenommen werden.
Nach dem Einbringen des Ringes 4 wird der Hohlkörper 1
durch den Verschluß 10 absolut dicht verschlossen. Über
den Saugstutzen 11 und das Ventil 111 wird das Vakuum
im Hohlraum des Hohlkörpers 1 erzeugt und gesichert.
Jetzt wird, durch nicht dargestellte Mittel, in ansich
bekannter Weise, der Lichtbogen gezündet.
Im Bereich des Lichtbogens werden an der Oberfläche
der Anode 2 Kohlenstoffatome in einen plasmischen
Zustand überführt.
Im Hohlraum 1 bildet sich ein Dampf aus dem sogenannten
Targetmaterial der Anode 2, dem Kohlenstoff. Durch das
am Ring 4 anliegende negative Potential werden die
Kohlenstoffteilchen vom Ring 4 angezogen und setzen
sich an dessen Oberfläche als Kohlenstoffatome fest.
Die Bindung mit den dort vorhandenen Eisenatomen und
den Atomen der Legierungselemente wird durch die Wissen
schaft als Atombindung bezeichnet.
Sie soll hier nicht weiter beschrieben werden. Bitte
lesen Sie hierzu in den einschlägigen Lexikas nach.
Der Ring 4 wird nach diesem Verfahren allseitig mit
einer Schicht aus Kohlenstoffatomen belegt.
Bei der Anwendung des Verfahrens ist zu beachten, daß
die Schicht aus den Kohlenstoffatomen nicht zu dick
aufgebracht wird. Eine Schichtdicke von drei bis fünf
my-Meter wird als völlig ausreichend angesehen.
Die relativ kurzen Taktzeiten ermöglichen eine kosten
günstige Herstellung der Oberflächenschicht.
Der erzielte Reibungswiderstand (my = Reibkraft durch
Normalkraft) liegt bei etwa 0,01 und die Härte der
Oberflächenschicht erreicht die Größenordnung des
Diamanten.
Aufstellung der verwendeten Bezugszeichen
1 Hohlkörper
10 Verschluß
11 Saugstutzen
111 Ventil
12 Aufnahmehaken
121 Spannungszuführung
2 Anode
3 Kathode
4 Werkstück, Ring
5 Stromkreis
51 Spannungsteiler
U1 Spannung für Lichtbogen
U2 Spannung für Potential am Ring
10 Verschluß
11 Saugstutzen
111 Ventil
12 Aufnahmehaken
121 Spannungszuführung
2 Anode
3 Kathode
4 Werkstück, Ring
5 Stromkreis
51 Spannungsteiler
U1 Spannung für Lichtbogen
U2 Spannung für Potential am Ring
Claims (3)
1. Ring für Spinnmaschinen mit einer harten Oberflä
chenschicht, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberflä
chenschicht überwiegend aus, angelagerten Kohlenstoff
atomen besteht.
2. Verfahren zur Herstellung der Oberflächenschicht
eines Ringes für Spinnmaschinen nach Anspruch 1, da
durch gekennzeichnet, daß
- - das auf einem elektrischen Potential befindliche Targetmaterial, das aus Kohlenstoff besteht,
- - mittels Lichtbogen im Vakuum in ein Targetmaterial plasma überführt wird und
- - in der Dampfphase unter Wirkung eines niedrigen, negativen elektrischen Potentials auf dem Ring in Atombindung angelagert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß
- - der Ring konzentrisch zum Lichtbogen zwischen den Elektroden positioniert wird und
- - mit einer negativen Spannung von 50-150 V beauf schlagt ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934300491 DE4300491A1 (de) | 1993-01-13 | 1993-01-13 | Ring für Spinnmaschinen und Verfahren zur Herstel- lung einer Oberflächenschicht |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934300491 DE4300491A1 (de) | 1993-01-13 | 1993-01-13 | Ring für Spinnmaschinen und Verfahren zur Herstel- lung einer Oberflächenschicht |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4300491A1 true DE4300491A1 (de) | 1994-07-14 |
Family
ID=6477971
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19934300491 Withdrawn DE4300491A1 (de) | 1993-01-13 | 1993-01-13 | Ring für Spinnmaschinen und Verfahren zur Herstel- lung einer Oberflächenschicht |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4300491A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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EP0861922A1 (de) * | 1997-02-24 | 1998-09-02 | Betonwerk C. Schmidt GmbH Abt. C. Hofmann - Entwicklung, Erprobung und Produktion von Textilmaschinenkomponenten | Spinnring und Läufer für Ringspinnmaschinen |
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-
1993
- 1993-01-13 DE DE19934300491 patent/DE4300491A1/de not_active Withdrawn
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THOMA, Martin: Angewandte Ober- flächentechnik für metallische Werkstoffe. Carl Hanser Verlag München Wien, 1985, S.9-11, 209-213 * |
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WO1999051802A1 (de) * | 1998-04-02 | 1999-10-14 | Bräcker Ag | Ring für ringspinn- und ringzwirnmaschinen |
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