DE424730C - Vorrichtung zur Regelung der Temperatur von ueberhitztem Dampf - Google Patents

Description

• Vorrichtung zur Regelung der Temperatur von überhitztem Dampf. Um den Überhitzer und die -Heißdampfleitung vor zu hohen Dampftemperaturen und deren Folgen zu schützen, ist es bereits vorgeschlagen, den Sattdampf vor seinem Eintritt in den überhitzer zu kühlen, und zwar mit Hilfe eines in den Dampfkessel eingebauten Oberflächenkühlers, den der gesamte Sattdampf durchlaufen muß. Diesem Oberflächenkühler wird als Kühlmittel Kesselspeisewasser zugeführt, und zwar nach Maßgabe der Temperatur des überhitzers, wobei das Speisewasser durch ein in die zum Vorwärmer führende Leitung eingeschaltetes Verteilungsorgan abgespalten wird derart, daß je nach der Temperatur des Überhitzers eine mehr oder weniger große Menge des Speisewassers wechselnd zwischen Null und der Gesamtmenge als Kühlmittel in den Oberflächenkondensator geführt wird, aus dem es direkt in. den Kessel fließt.
• Diese Vorrichtung hat eine Reihe erheblicher Nachteile; erstens ist diese Kühlvorrichtung sehr kompliziert, zweitens aber wird bei Undichtigkeiten innerhalb des Kühlers, mit deren Auftreten bei solchen Einrichtungen stets gerechnet werden muß, das Kühlwasser sich mit dem Dampf mischen, so daß der überhitzer unter Wasser gesetzt wird, was zu Wasserschlägen, Kesselsteinansatz im tl)erhitzer und deren bekannten Folgen führt. Drittens kann unter Umständen der Vorwäriner kein Wasser bekommen, wenn bei übermäßig hoher Temperatur des L berhitzers das gesamte Speisewasser zum Kühlen gebraucht wird. Dann tritt im Vorwärmer Dampfbildung ein, so daß der Vorwäriner zerspringt.
• Diese Erfindung verwertet ebenfalls den Grundgedanken der geschilderten bekannten Einrichtung, nämlich die Kühlung bzw. Anreicherung des Sattdampfes mit Feuchtigkeit nach Maßgabe der Temperatur des überhitzers, aber unter Vermeidung der Nachteile dieser bekannten Einrichtung. Der Sattclampf wird gemäß der Erfindung nicht durch einen Kühler geführt, sondern es wird in dem bekannten Dampfsammler oder in dem Oberkessel einer Kesselanlage, der den gesamten Sattdampf aufnimmt und an den Überhitzer weitergibt, ein Kühler, z. B. in Gestalt eines schlangenförmig gewundenen Rippenrohres, angeordnet, das als Kühlmittel je nach der Temperatur des überhitzers eine bestimmte Menge des aus dein V orwärmer kommenden Speisewassers enthält.
• Diese Lösung der Aufgabe, die Temperatur des überhitzten Dampfes zu regeln, hat einmal den Vorzug wesentlicher Einfachheit und Billigkeit, weiter sind hierbei Undichtigkeiten bedeutungslos, denn das aus dem Kühler etwa austretende Wasser kann nicht von dem oben aus dein Dampfsammler austretenden Dampf mitgerissen werden, sondern fließt aus diesem in den Kessel; der Vorwärmer wird stets von dem gesamten Speisewasser durchflossen.
• Die Zeichnung veranschaulicht eine Ausführungsform der Erfindung.
• Abb. i zeigt einen Dampfkessel (zum Teil) mit einer Vorrichtung der Erfindung.
• Abb. 2 ist ein Schnitt nach Linie 2-2 der Abb. i.
• Mit dem Oberkessel i der Kesselanlage ist der Dampfsammler :2 durch eine Mehrzahl von Rohrstutzen verbunden; aus dem Sammler 2 -gelangt der Sattdampf durch die Leitungen q., 4.' in den Überhitzer 3, 3', an den sich die Heißdampfleitungen 5, 5' anschließen, in die ein hier nicht dargestellter Wärmeausdehnungskörper bekannter Bauart eingeschaltet ist. Letzterer ist mit einer ebenfalls nicht dargestellten Regelungsvorrichtung bekannter Bauart verbunden derart, daß er bei Merschreiten der gewollten Heißdampftemperatur das Speiseventil 8 allmählich öffnet und das Speiseventil 8' dementsprechend schließt. Das Speiseventil 8 führt das aus der Speiseleitung io und durch den Wasserstandsregier 9 vom Vorwärmer kommende Speisewasser durch die Leitung r2 in den im Dampfsaminler 2 angeordneten Kühler 7, der hier die Gestalt eines in mehrfachen Windungen durch den Dampfsammler geführten kippenrohres aufweist, das durch die Abflußleitungen 13, 13' das Wasser in die im Oberkessel i befindliche Speiserinne 6 leitet. Das Speiseventil 8' führt das Speisewasser durch die Leitung i i direkt in den Speiseraum 6 des Oberkessels i. Die beiden Speiseventile 8 und 8' können durch einen Kettenzug 14 mit Gegengewicht verbunden sein, so daß bei Dewegung des einen Ventils das andere zwang -läufig folgen muß.
• Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist hiernach leicht verständlich; steigt die Temperatur des überhitzten Dampfes über die zulässige Höchstgrenze, so wird durch den nicht dargestellten Wärrneaufnahmekörper das Ventil 8 entsprechend geöffnet und das Ventil 8' ebensoviel geschlossen. Das vom Vorwärmer kommende Speisewasser fließt dann in entsprechender Menge durch das Kühlrohr 7, so daß der Sattdampf einen gewissen Gehalt an Feuchtigkeit aufnimmt, die im Überhitzer verdampft und überhitzt wird, was eine Verringerung der Heißdampftemperatur am Ü7berhitzeraustritt zur Folge hat.
• Bei eintretenden Undichtigkeiten am Kühlrohr 7 kann das austretende Kühlwasser nicht in den überhitzer gelangen, sondern fließt durch die Verbindungsstutzen aus dem Dampfsammler 2 in den Oberkessel i ab.
• Die Speiseventile 8 und 8' könnten natürlich auch von Hand unter Fortfall der selbsttätigen Regelungsvorrichtung eingestellt werden.

Claims (1)

1. PATEN T-A-NSPRUCH: Vorrichtung zur Regelung der Temperatur von überhitztem Dampf, bei der ein von der Temperatur des Heißdampfes be-.einflußter Wärmeausdehnungskörper den Zufluß des Kesselspeisewassers zu einem als Speisewasservorwärmer dienenden Oberflächenkühler für den Sattdampf regelt, dadurch gekennzeichnet, daß der Kühler, der als .evtl. finit Rippen versehene Rohrschlange ausgebildet sein kann, im Dampfraum des Oberkessels oder einem besonderen Dampfsammler liegt, wobei das ihn zur Kühlung durchfließende Speisewasser in die Barunterliegende Speiserinne o. dgl. des Oberkessels gelangt.