DE424673C - Anordnung zur selbsttaetigen Regelung des Laufs von elektrischen Gleichstromverbundmotoren mit wechselnder Belastung - Google Patents

Anordnung zur selbsttaetigen Regelung des Laufs von elektrischen Gleichstromverbundmotoren mit wechselnder Belastung

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DE424673C
DE424673C DEB100203D DEB0100203D DE424673C DE 424673 C DE424673 C DE 424673C DE B100203 D DEB100203 D DE B100203D DE B0100203 D DEB0100203 D DE B0100203D DE 424673 C DE424673 C DE 424673C
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    • HELECTRICITY
    • H02GENERATION; CONVERSION OR DISTRIBUTION OF ELECTRIC POWER
    • H02JCIRCUIT ARRANGEMENTS OR SYSTEMS FOR SUPPLYING OR DISTRIBUTING ELECTRIC POWER; SYSTEMS FOR STORING ELECTRIC ENERGY
    • H02J1/00Circuit arrangements for dc mains or dc distribution networks
    • H02J1/14Balancing the load in a network
    • H02J1/16Balancing the load in a network using dynamo-electric machines coupled to flywheels

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Power Engineering (AREA)
  • Control Of Direct Current Motors (AREA)

Description

  • Anordnung zur selbsttätigen Regelung des Laufs von elektrischen Gleichstromverbundmotoren mit wechselnder Belastung. Es sind bereits mehrfach Vorschläge für Schaltungsanordnungen gemacht worden, mit deren Hilfe eine Verbesserung der Charakteristik von Verbundmotoren, insbesondere beim Antrieb von Arbeitsmaschinen, die unter stark wechselnder Belastung laufen, erzielt werden sollen. Man hat für solche Zwecke, z. B. zum Betriebe von Walzwerken bei wechselnder Belastung, die Verwendung eines Nebenschlußmotors vorgeschlagen, der in Abhängigkeit von einem selbsttätigen Regler arbeitet. Eine andere Anordnung besteht in einem VFrbundmotor, dessen Erregung durch einen selbsttätigen Regler mit doppelter Kontrolle bzw. mit Hilfe von zwei Reglern gesteuert wird. Diese Anordnungen haben indes den Nachteil, daß sie wesentlich von der Funktion des oder der selbsttätigen Regler abhängen, die gegebenenfalls mit außerordentlicher Schnelligkeit wirken müssen. Beim Versagen eines Reglers ist die Funktion der Anlage gestört bzw. ein Durchgehen des Motors möglich.
  • Es sind ferner Anordnungen bekannt geworden zu dem genannten Zweck, bei denen ganz auf die Verwendung selbsttätiger Regler verzichtet wird. Man hat z. B. eine Schaltung für einen Elektromotor mit gemischter Wickelung und mit ihm gekuppelter Zusatzmaschine in Vorschlag gebracht, bei welcher der Feldmagnet der Zusatzmaschine von dem Hauptstrom des Motors durchflossen wird. Es ist ferner ein Verfahren zum Ausgleich von Stromstößen bei Gleichstrommaschinen = mit Hilfe einer kompoundierenden oder gegenkompoundierenden Hilfserregermaschine bekannt geworden, bei dem nach Überschreiten einer gewissen Belastungsgrenze eine Teilerregung der Hilfserregermaschine mittels einer Nebenschlußwickelung vorgenommen wird, die derart bemessen ist, daß sie allein die Selbsterregung der Erregermaschine nicht herbeizuführen vermag. Die genannten Anordnungen haben gegenüber der Verwendung selbsttätiger Regler den Vorteil, daß sie eine größere Marschsicherheit des Motors gewährleisten. Dagegen haben die erwähnten, ohne Regler arbeitenden Anordnungen den Nachteil, daß mit ihrer Hilfe sich nur eine mäßige Verbesserung der Charakteristik erzielen läßt.
  • Die vorliegende Erfindung betrifft eine verbesserte Anordnung zur selbsttätigen Regelung derGeschwindigkeitund der Leistung von Gleichstrommotoren, wie sie zum Antrieb von nicht umkehrbaren Walzenstraßen dienen, bei wechselnder Belastung derselben. Der Grundgedanke der Anordnung besteht darin, daß mit dem Motor eine die Erregung selbsttätig regelnde, spannungsmindernde und -erhöhende Zusatzmaschine sowie ein selbsttätiger Regler derart kombiniert werden, daß sowohl eine Verbesserung der Marschsicherheit als auch das Optimum der die Geschwindigkeit als Funktion der Belastung darstellenden Charakteristik erreicht wird. Zu diesem Zweck werden die Wirkungen der beiden Erregungen der Anschlußmaschine derart kombiniert, daß die eine unter direktem Einfluß des Hauptstroms selbsttätig die Geschwindigkeit des Motors konstant und z. B. gleich seiner Leerlaufgeschwindigkeit unabhängig von der Belastung hält, die kleiner ist als die der normalen Motorleistung entsprechende. Die andere Erregung arbeitet in Abhängigkeit von dem selbsttätigen Regler, und zwar begrenzt sie die Belastung des Motors bis zur Wirkungsgrenze des Reglers und hält sie konstant bzw. der normalen Leistung entsprechend, wenn die Motorgeschwindigkeit geringer als die Leerlaufgeschwindigkeit ist.
  • Die Wirkungsweise einer solchen Anordnung auf Marschsicherheit des Motors und Form der Charakteristik ist die folgende Die Gefahr des Durchgehens des Motors ist offenbar auf dem horizontalen Teil der Charakteristik vorhanden. Für diesen kommt nach vorliegender Erfindung nicht der selbsttätige Regler in Betracht, sondern die selbsttätige spannungsmindernde Dynamomaschine. Wenn nun diese versagen sollte, so würde der Motor seine Geschwindigkeit verringern anstatt durchzugehen.
  • Wenn ferner der Regier, dessen Aufgabe dem vertikalen Zweig der Charakteristik entspricht, versagen sollte, so wird der Motor unter allen Umständen doch nicht aus dem Bereich normaler Marschgeschwindigkeit herausfallen können. Es wird in diesem Falle nur die Form des vertikalen Zweiges der Charakteristik geändert werden können, Es würde also auch beim Versagen des Reglers ein normaler Lauf des Motors gewährleistet sein, und zwar mit einer mittleren Charakteristik, die zwischen der natürlichen und der idealen gelegen ist.
  • Die Zeichnung stellt beispielsweise ein Schaltungsschema für eine Ausführungsform des Regelungssystems nach der Erfindung dar, und zwar haben die Bezugszeichen folgende Bedeutung: i : Leitungsnetz, 2, 3, 4: Walzwerkmotor, 5, 6, 7 : selbsttätiger Ausschalter, 8 : Widerstand zur Aufnahme des Extrastroms, 9, io : elektrischer selbsttätiger Regler gewöhnlicher Bauart, 11, 12, 16, 25, 26: verschiedene Widerstände, i3, 14, 15, i9, 2o, 21: Aggregat zur Erhöhung oder Erniedrigung der Erregungsspannung des Motors. Im folgenden ist dieses Aggregat Spannungszusatzgruppe genannt.
  • 17, 18, 27: verschiedene Ausschalter, 28, 29, 30: verschiedene Zusatzwiderstände, 31, 32: Fliehkraftregler, 38: Schwungrad des Walzwerkmotors.
  • Als Antriebsmotor für das Walzwerk ist ein Gleichstrommotor gewöhnlicher Bauart angenommen mit einer Nebenschlußwicklung 2 und einer Hauptstromwicklung 4, der aus dem Leitungsnetz i gespeist wird. Zur Vereinfachung der Zeichnung sind die zugehörigen Schaltapparate fortgelassen.
  • Den wesentlichsten Teil der selbsttätigen Regelungsleitung bildet ein aus Generator und Motor bestehendes Zusatzaggregat, das die Aufgabe hat, abwechselnd die Erregungsspannung der Nebenschlußwicklung des Walzwerkmotors zu erhöhen oder zu erniedrigen, wobei es gleichzeitig von einem elektrischen Regler gewöhnlicher Bauart und einem besonderen Erregungssystem beeinflußtwird. Diese Spannungszusatzgruppe wird von zwei Dynamos 14 und 20 gebildet, die durch eine isolierende Kupplung ig miteinander verbunden sind. jede dieser Dynamos wirkt abwechselnd als Motor oder als Generator.
  • Die Dynamo 2o ist von gewöhnlicher Bauart und besitzt eine Nebenschlußwicklung 21. Sie ist mit dem Leitungsnetz i in bekannter Weise durch einen doppelpoligen, auf maximale Stromstärke ansprechenden Ausschalter 22, der gleichzeitig von einer auf Spannungsminimum ansprechenden Vorrichtung 23 beeinflußt wird, über einen Anlasser 25 für den Ankerstrom verbunden. Diese Dynamo hat die Aufgabe, abwechselnd die von der anderen Dynamo 14 gelieferte Energie zu absorbieren oder mechanische Energie für diese zu liefern.
  • Die Dynamo 2o kann auch fortgelassen und durch den Walzwerkmotor ersetzt werden. In diesem Falle wird der Walzwerkmotor durch eine Übersetzung oder unmittelbar mit der Spannungszusatzmaschine 14. gekuppelt.
  • Die Spannungszusatzmaschine, die den wesentlichsten Teil der Erfindung bildet, ist eine Dynamo, deren Anker 14 in den Nebenschlußstromkreis 2 des Walzwerkmotors eingeschaltet ist: Sie besitzt zwei voneinander unabhängige Erregerwicklungen 13 und 15. Die eine von diesen, die als Verbundgegenwicklung bezeichnet werden soll, besteht aus einer Wicklung 13 von starkem Draht und liegt im NebenschluB an den Klemmen der Serienwicklung 4 des Walzwerkmotors. Zwischengeschaltet ist ein auf maximaler Stromstärke ansprechender doppelpoliger Ausschalter 5 mit einem Ersatzwiderstand 8 sowie ein Regelungswiderstand 12.
  • Die Schaltung kann auch in anderer Weise ausgeführt werden, indem die Verbundgegenwicklung in den Nebenschluß zu einem Widerstand geschaltet wird, durch den der Ankerstrom des Walzwerkmotors fließt, oder indem sie einfach in den Ankerstromkreis des Walzwerkmotors geschaltet wird, so daß der gesamte Ankerstrom durch sie hindurchgeht.
  • Die zweite Erregerwicklung der Spannungszusatzmaschine kann als Regelungserregung bezeichnet werden; sie besteht aus einer Wicklung 15 aus dünnem Draht, die aus dem Leitungsnetz i gespeist wird und deren Stromstärke durch einen selbsttätigen elektrischen Regler 9, ro geregelt wird. Dieser Regler kann jede beliebige Bauart, die eine schnelle Regelung zur Folge hat, haben. Der Stromkreis eines Garvanometers 9 ist über einen Regelungswiderstand 1i in der gleichen Weise wie die Verbundgegenwickiung 13 im Nebenschluß an die Klemmen des Serienwiderstandes 4. des Walzwerkmotors geschaltet. Auch könnte er im Nebenschluß zu einem vom Ankerstrom des Walzwerkmotors durchflossenen Widerstand liegen. Sein. Schaltwiderstand io ist im Nebenschluß zur Regelungswicklung 15 der Spannungszusatzmaschine geschaltet, wirkt also in der Weise, daß er die Nebenschlußwicklung mehr oder weniger kurzschließt. Die Stromzufuhr zu diesem Stromkreis erfolgt über einen Zusatzwiderstand 28.
  • Man könnte auch den Schaltwiderstand 1o mit der Wicklung 15 in eine Reihe schalten, in welchem Falle der Zusatzwiderstand 28 fortbleiben kann.
  • Zwei gewöhnliche Ausschalter 17 und 18 oder ein doppelpoliger Ausschalter ermöglichen das Ausschalten der Spannungszusatzmaschine. Der Widerstand 16 bleibt jedoch stets in den Nebenschlußstromkreis des Walzwerkmotors eingeschaltet. Eine Kurzschließung 35 schließt den Stromkreis der Nebenschlußwicklung2 desWalzwerkmotors wieder, sobald die Spannungszusatzmaschine 14 ausgeschaltet wird. Die Schaltung kann noch durch die üblichen Blockierungsvorrichtungen vervollständigt werden, die gewöhnlich zur Verhinderung falscher Handgriffe auf den Schalttafeln von Walzwerkmotoren angebracht sind.
  • Nachstehend wird die Wirkungsweise der Vorrichtung für die verschiedenen Fälle erläutert a) Der Motor läuft bei Leerlauf des Walzwerks mit seiner größten Geschwindigkeit. Die Spannungszusatzgruppe ist in Betrieb; alle Unterbrecher und Schalter sind geschlossen bis auf den selbsttätigen Kurzschließer 35. Der Walzwerkmotor verbraucht nur eine geringe Stromstärke, so daß der Einfluß seiner Serienwicklung 4 und damit auch der Einfluß der Verbundgegenwicklung 13 nur gering ist. Der Spannungsabfall in der Hauptstromwickluuig 4 ist bei dieser Stromstärke nicht groß genug, um den selbsttätigen Schalter 9, 1o in Tätigkeit treten zu lassen. Dieser steht am Ende seiner Kontaktreihe und schließt dadurch den Erregerwiderstand 15 kurz, so daß dessen Wirkung gleich Null oder fast gleich Null ist. b) Beginn des Walzens Infolge der Zunahme der Belastung vermindert der Walzwerkmotor seine Geschwindigkeit, wodurch der Ankerstrom wächst und infolgedessen die elektromotorische Gegenkraft abnimmt. Infolge der Zunahme des Ankerstroms erzeugt die Serienwicklung 4 des Motors eine Zunahme des magnetischen Flusses. Wäre die selbsttätige Regelungsvorrichtung nicht vorhanden, so würde der magnetische Fluß schnell ansteigen und die Geschwindigkeit des Walzwerkmotors infolgedessen abnehmen. Die Regelungsschaltung wirkt jedoch, wie oben unter a) angegeben, derartig, daß eine Verringerung der Motorgeschwindigkeit bei jeder Belastung unterhalb seiner normalen Leistung verhindert wird. Hierzu wirkt sie in folgender Weise Infolge der Zunahme des Stroms in der Wicklung 4 nimmt auch der Strom in der Verbundgegenwicklung 13 in gleichem Maße zu. Letztere erzeugt daher einen magnetischen Fluß in der Spannungszusatzmaschine, und es entsteht hierdurch in deren Anker 14 eine elektromotorische Gegenkraft, die der Spannung entgegengerichtet ist, durch die die Nebenschlußerregung 2 des Motors 3 gespeist wird. Diese elektromotorische Gegenkraft ist ungefähr der Stromstärke in der Hauptstromwicklung 4 des Walzwerkmotors proportional und vermindert daher den Erregerstrom in der Nebenschlußwicklung um einen Betrag, der der Zunahme des Stroms in der Hauptstromwicklung bzw. dem Ankerstrom äquivalent ist. Die Wirkung der Verbundwicklung des Walzwerkmotors wird auf diese Weise kompensiert, und der Motor arbeitet wie ein reiner Nebenschlußmotor mit einer nahezu gleichbleibenden Geschwindigkeit. Steigert man mittels des Anlaßwiderstandes 26 die Geschwindigkeit des Motors 2o, .so kann man die Wirkung der Verbundgegenwicklung so weit steigern, daß der Walzwerkmotor eine fast ganz konstante Geschwindigkeit erhält, . unabhängig von seiner Belastung. Durch das Hinzufügender Verbundgegenwicklung werden also die verschiedenen Ursachen der Geschwindigkeitsverminderung eines Nebenschlußmotors kompensiert, sowohl die durch Spannungsabfall im Anker wie auch die aus dem Leitungsnetz herstammenden.
  • Während dieser Periode schwankender Belastungen, die unterhalb der normalen Leistung des Motors liegen, tritt der selbsttätige Regler 9, 1o noch nicht in Tätigkeit.
  • Die Wirkung der Verbundwicklung findet ihre Grenze in der Nähe der normalen Belastung, da alsdann eine magnetische Sättigung der Spannungszusatzmaschine 14 eintritt. Mittels des in den Stromkreis derVerbundgegenwicklung eingeschalteten Schaltwiderstandes 12 kann man diesen Punkt der Sättigung verschieben und. einstellen; die Geschwindigkeit der Spannungszusatzgruppe muß danach neu eingestellt werden. Diese Wirkung der Sättigung ist zwar nicht unumgänglich notwendig, jedoch läßt sich mit ihrer Hilfe die Wirkung der Verbundgegenwicklung zweckmäßig begrenzen für den Fall, daß der selbsttätige Regler versagen sollte.
  • c) Die vom Walzwerk verbrauchte Energie übersteigt die normale Motorleistung Die Stromstärke des Walzwerkmotors wird alsdann größer als die normale Stromstärke, für die der selbsttätige Regler g, io mittels des Widerstandes ii eingestellt ist. Der Regler tritt daher in Tätigkeit und läßt einen Strom durch die Erregerspule 15 der Spannungszusatzmaschine fließen. Dieser Strom ist eine Funktion der Größe des vom Regler in den Nebenschluß geschalteten Widerstandes io.
  • Die Erregerwicklung 15 wirkt in umgekehrtem Sinne wie die Erregung durch die Verbundgegenwicklung 13 und sucht daher die durch letztere hervorgerufene elektromagnetische Gegenkraft zu vermindern. Die Verminderung der elektromagnetischen Gegenkraft der Spannungszusatzmaschine hat eine Verstärkung des Erregerstromes in der Nebenschlußwicklung 2 des Walzwerkmotors zur Folge.
  • Bisher waren die Veränderungen der Nebenschlußerregung denen der Hauptstromerregung q. entgegengesetzt, jedoch verlaufen nunmehr die unter dem Einfluß des selbsttätigen Reglers erfolgenden Veränderungen mit der Hauptstromerregung in gleichem Sinne und addieren sich daher zu deren magnetomotorischer Kraft. Der magnetische Fluß des Walzwerkmotors nimmt daher zu und infolgedessen die Geschwindigkeit des Motors ab. Solange die vom Walzwerk beanspruchte Leistung über der Motorleistung bleibt, für die der selbsttätige Schalter eingestellt wurde, nimmt die Intensität der Nebenschlußerregung 2 dauernd zu. Da das Gleichgewicht des selbsttätigen Schalters nur durch die Stromstärke bestimmt wird, vermindert er schrittweise die elektromotorische Gegenkraft der Spannungszusatzmaschine, so daß er die vom Walzwerkmotor verbrauchte Stromstärke konstant hält. Die Geschwindigkeit des Motors nimmt dauernd ab, und das Schwungrad 38 liefert den Überschuß der vom Walzwerk beanspruchten Leistung.
  • d) Die Überlastung des Walzwerks dauert fort: Es kommt nun ein Zeitpunkt, bei dem die elektromotorische Kraft der Spannungszusatzmaschine gleich Null wird. In diesem Augenblick läuft der Motor mit der Geschwindigkeit, die er bei Vollbelastung ohne die Regelungsvorrichtungen haben würde. Wäre die Regelungsvorrichtung nicht vorhanden,. so könnte die Geschwindigkeit des Motors nur dadurch weiter abnehmen, daß dieser die Überlastung aufnimmt. Nunmehr wird aber dadurch, daß der selbsttätige Regler g, io seine Wirkung fortsetzt, die Erregung durch den Widerstand 15 verstärkt. Die elektromotorische Kraft der Spannungszusatzmaschine ändert dadurch ihren Sinn und vermehrt die Erregerspannung des W alzwerkmotors und damit dessen Erregung, so daß dieser seine Geschwindigkeit weiter verzögern kann, ohne daß sein Ankerstrom zunimmt. Der selbsttätige Regler wirkt erforderlichenfalls weiter, bis die Magnete der Spannungszusatzmaschine von neuem gesättigt sind.
  • Bei Verwendung eines vorhandenen Motors könnte man annehmen, daß die übermäßige Erregung die Wicklungen des Walzwerkmotors zu stark erhitzen könnten, jedoch sind einerseits diese Überlastungen nur von kurzer Dauer und anderseits wird während der Perioden a, b und c die Nebenschlußerregung vermindert, so daß die mittlere Stromstärke der Erregung noch weiter vermindert wird.
  • e) Die Überlastung des Walzwerkmotors dauert an, und die Wirkungsgrenze des selbsttätigen Regelungsschalters wird überschritten Ist der Regelungsschalter am Ende seines Wirkungsbereichs angelangt, so sind die Magnete der Spannungszusatzmaschine gesättigt. Diese Sättigung bewirkt, daß diese Dynamo 1q. nicht weiter gegen die Schwankungen der Erregung der Verbundgegenwicklung, die durch die Veränderungen der Ankerstromstärke des Walzwerkmotors hervorgerufen werden, empfindlich ist, so daß also weiterhin für die Periode der Überlastung, die außerhalb der Wirkungsgrenze des selbsttätigen Reglers fällt, die Verbundwicklung des Motors in der gewöhnlichen Weise wirkt. Der Walzwerkmotor nimmt also weiterhin die Überlastung auf und verlangsamt seine Geschwindigkeit, doch nur wenig unter dem Einfluß seiner Verbundwicklung.
  • f) Der Energieverbrauch im Walzwerk wird wieder geringer als die normale Leistung des Motors, wenn die Arbeit des Walzwerks nachläßt.
  • Der bisher überlastete Motor nimmt an Geschwindigkeit zu, während seine Stromstärke abnimmt. Sobald jedoch seine Ankerstromstärke ihren normalen Wert erreicht, auf den der Regler g, io eingestellt ist, tritt dieser von neuem in Tätigkeit und hält den Ankerstrom konstant. Der Vorgang ist hier ähnlich wie unter b), c), jedoch erfolgt er in umgekehrtem Sinne, d. h. es findet nunmehr eine Verminderung der Erregung im Nebenschluß des Walzwerkmotors statt, wo vorher eine Vermehrung der Erregung stattfand. Der Überschuß der nunmehr abgegebenen Energie wird vom Schwungrad aufgenommen. Der Motor nimmt unter dem Einfluß des selbsttätigen Reglers so lange bei gleichbleibender Leistung an Geschwindigkeit zu, bis er die Leerlaufgeschwindigkeit erreicht hat. Das Schwungrad speichert daher sehr schnell wieder kinetische Energie auf. Ist die Leerlaufgeschwindigkeit erreicht, so ist der selbsttätige Regler wieder am Ende seines Bereichs angekommen. und die Erregung durch die Wicklung 15 gleich Null geworden. In diesem Augenblick setzt wieder die Wirkung der Verbundgegenwicklung ein, in gleicher Weise wie vorher unter-b), nur im umgekehrte: Sinne. Die Geschwindigkeit des Motors bleibt alsdann konstant, und seine. Leistung sinkt schnell, bis sie gleich der vom Walzwerk aufgenommenen Leistung ist. Der Anlaßwiderstand 16 des Walzwerkmotors ermöglicht ein Einstellen der Leerlaufgeschwindigkeit.
  • g) Die unter a) angeführten Bedingungen werden durch das Zusammenwirken der Verbundgegenwicklung mit der Spannungszusatzmaschine erfüllt (siehe unter b). Für jeden Energieverbrauch des Walzwerks, der unterhalb einer bestimmten Motorleistung liegt, verringert der Motor seine Geschwindigkeit nicht. Es ist für diesen Fall zweckmäßig, die Erregung durch die Verbundgegenwicklung und die Geschwindigkeit der Spannungszusatzgruppe so einzustellen, daß die Wirkung der Spannungszusatzmaschine aufhört, wenn der Walzwerkmotor bei einer unterhalb der normalen liegenden Belastung angelangt ist, z. B. bei der halben Belastung. Nach dieser Periode wird der Motor seine Geschwindigkeit lediglich unter Einwirkung seiner Verbundwicklung verlangsamen, wenn der selbsttätige Regler g, to versagt. Er kann seine Geschwindigkeit nur verringern, indem er mehr Energie aufnimmt, und es ist zweckmäßig, einen genügenden Spielraum in der Änderung der Belastung für die Erreichung der Verzögerung zu lassen. Für den Betrieb der Spannungszusatzgruppe erhält man ohne den selbsttätigen Regler zwar keine ideale Regelung, aber das Ergebnis ist doch auf jeden Fall ein besseres, als wenn der Motor sich selbst überlassen bleibt, da bei geringen Belastungen keine Verzögerung der Geschwindigkeit stattfindet und hierdurch an der im Schwungrad aufgespeicherten Energie gespart wird, so daß ihre Wiederaufspeicherung schneller vonstatten geht.
  • h) Allgemeine Bedingungen für die Betriebssicherheit Will man die gleichen Betriebsverhältnisse durch eine gewöhnliche Anordnung herstellen, indem man die Serienwicklung des Walzwerkmotors in Betrieb läßt, <o kann man z. B. zwei selbsttätige Regler verwenden, die auf die Nebenschlußwicklungen des Motors wirken. Der eine von ihnen hält den Ankerstrom konstant, und der andere wirkt als Begrenzer der Geschwindigkeit. Wenn der zweite Regler versagt und dadurch keine Herabminderung der Geschwindigkeit stattfindet, so kann der Motor des Walzwerks bei geringer Belastung und verminderter Erregung eine gefährliche Geschwindigkeit annehmen.
  • Dagegen kann bei der Anordnung nach der Erfindung beim Stillstand der Spannungszusatzgruppe oder beim Versagen des selbsttätigen Reglers kein Durchgehen des Walzwerkmotors stattfinden.
  • Übrigens ist es zweckmäßig, sowohl bei den selbsttätigen Maximumausschaltern wie auch bei der Spannungszusatzmaschine isolierende Grundplatten anzubringen und für die letztere eine isolierende Kupplung z9 zu verwenden. Letzteres hat den Zweck, die Gefahr eines Erdschlusses im Anker letzterer Maschine zu vermeiden. Der Erregerstromkreis des Walzwerkmotors ist im allgemeinen nicht mit irgendwelchen Sicherheitsvorrichtungen versehen.
  • Die besten Bedingungen für die Sicherheit werden erhalten, wenn man die Regelungsdynamo des Spannungszusatzaggregats fortfallen läßt und dessen Motor unmittelbar mit dem Walzwerkmotor durch Zahnräder oder eine direkte Kupplung verbindet. In diesem Fall ist der Gefahr des Durchgehens sowohl für die Spannungszusatzmaschine woie auch für den Walzwerkmotor vorgebeugt.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH Anordnung zur selbsttätigen Regelung des Laufs von elektrischen Gleichstromverbundmotoren mit wechselnder Belastung, insbesondere geeignet für den Betrieb von Walzmaschinen mit Schwungrad, bei welcher eine spannungmindernde und -erhöhende selbsttätig erregende Zusatzmaschine und ein selbsttätiger Regler gewöhnlicher Bauart verwandt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Wirkungen der beiden Erregungen dieser Zusatzmaschine derart kombiniert sind, daß die eine unter direktem Einfluß des Hauptstromes selbsttätig die Geschwindigkeit des Motors konstant und z. B. gleich seiner Leerlaufgeschwindigkeit unabhängig von der jeweiligen Belastung hält, die kleiner ist als die der normalen Motorleistung entsprechende, und daß die andere in Abhängigkeit von dem selbsttätigen Regler die Belastung des Motors bis zur Wirkungsgrenze des Reglers begrenzt und konstant bzw. der normalen Leistung entsprechend hält, wenn die Motorgeschwindigkeit geringer als die Leerlaufgeschwindigkeit ist.
DEB100203D 1921-06-08 1921-06-15 Anordnung zur selbsttaetigen Regelung des Laufs von elektrischen Gleichstromverbundmotoren mit wechselnder Belastung Expired DE424673C (de)

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