DE4244213C2 - Ripostatine, Herstellungsverfahren und Mittel - Google Patents
Ripostatine, Herstellungsverfahren und MittelInfo
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- DE4244213C2 DE4244213C2 DE19924244213 DE4244213A DE4244213C2 DE 4244213 C2 DE4244213 C2 DE 4244213C2 DE 19924244213 DE19924244213 DE 19924244213 DE 4244213 A DE4244213 A DE 4244213A DE 4244213 C2 DE4244213 C2 DE 4244213C2
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- ripostatin
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-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07D—HETEROCYCLIC COMPOUNDS
- C07D493/00—Heterocyclic compounds containing oxygen atoms as the only ring hetero atoms in the condensed system
- C07D493/02—Heterocyclic compounds containing oxygen atoms as the only ring hetero atoms in the condensed system in which the condensed system contains two hetero rings
- C07D493/08—Bridged systems
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Preparation Of Compounds By Using Micro-Organisms (AREA)
- Peptides Or Proteins (AREA)
Description
Gemäß einer Ausführungsform betrifft die Erfindung eine Verbin
dung (Ripostatin) der Formel
und dessen therapeutisch verträgliche Salze.
Es handelt sich um eine
Verbindung (Ripostatin), gekennzeichnet durch die folgenden Pa
rameter: Summenformel C30H38O6 vom Molekulargewicht 494.
Retentionszeit [min] bei HP-Flüssigchromatographie 4,75
HD-Sil-100-C18-Säule (250 mm × 4 mm; Merck)
Flußrate 1,5 ml
Laufmittelgemisch aus Methanol : 0,05 m NaH2PO4 = 70 : 30
Detektion bei 254 nm
RF bei DC-Chromatographie 0,42
DC-Alufolie 60F254 (Merck)
Laufmittelgemisch aus Dichlormethan : Methanol = 9 : 1
Detektion bei 254 nm durch Fluoreszenz-Löschung
NMR (in CD3OD, 600 MHz, delta-Werte in ppm)
Retentionszeit [min] bei HP-Flüssigchromatographie 4,75
HD-Sil-100-C18-Säule (250 mm × 4 mm; Merck)
Flußrate 1,5 ml
Laufmittelgemisch aus Methanol : 0,05 m NaH2PO4 = 70 : 30
Detektion bei 254 nm
RF bei DC-Chromatographie 0,42
DC-Alufolie 60F254 (Merck)
Laufmittelgemisch aus Dichlormethan : Methanol = 9 : 1
Detektion bei 254 nm durch Fluoreszenz-Löschung
NMR (in CD3OD, 600 MHz, delta-Werte in ppm)
und dessen therapeutisch verträgliche Salze.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform betrifft die Erfindung eine
Verbindung (Ripostatin) der Formel
und dessen therapeutisch verträgliche Salze.
Es handelt sich um eine
Verbindung (Ripostatin), gekennzeichnet durch die folgenden Pa
rameter:
Summenformel C30H40O6 vom Molekulargewicht 496
Retentionszeit [min] bei HP-Flüssigchromatographie 4,24
HD-Sil-100-C18-Säule (250 mm × 4 mm; Merck)
Flußrate 1,5 ml
Laufmittelgemisch aus Methanol : 0,05 m NaH2PO4 = 70 : 30
Detektion bei 254 nm
RF bei DC-Chromatographie 0,29
DC-Alufolie 60F254 (Merck)
Laufmittelgemisch aus Dichlormethan : Methanol = 9 : 1
Detektion bei 254 nm durch Fluoreszenz-Löschung
NMR (in CD3OD, 600 MHz, delta-Werte in ppm)
Summenformel C30H40O6 vom Molekulargewicht 496
Retentionszeit [min] bei HP-Flüssigchromatographie 4,24
HD-Sil-100-C18-Säule (250 mm × 4 mm; Merck)
Flußrate 1,5 ml
Laufmittelgemisch aus Methanol : 0,05 m NaH2PO4 = 70 : 30
Detektion bei 254 nm
RF bei DC-Chromatographie 0,29
DC-Alufolie 60F254 (Merck)
Laufmittelgemisch aus Dichlormethan : Methanol = 9 : 1
Detektion bei 254 nm durch Fluoreszenz-Löschung
NMR (in CD3OD, 600 MHz, delta-Werte in ppm)
13C | |
1H | |
164.97 | - |
120.58 | 5.74 |
152.41 | - |
34.76 | 2.51, 4.03 |
124.99 | 5.25 |
129.40 | 5.36 |
31.00 | 2.48, 2.60 |
133.79 | - |
125.65 | 5.26 |
49.81 | 2.00, 2.21 |
65.89 | 3.86 |
37.10 | 1.50, 2.20 |
70.67 | 5.14 |
38.89 | 1.89 |
69.81 | 3.80 |
34.89 | 1.61 |
35.87 | 2.07, 2.18 |
135.86 | - |
123.62 | 5.37 |
34.26 | 3.33 |
141.61 | - |
129.40 | 7.15 |
128.43 | 7.26 |
125.80 | 7.16 |
44.76 | 3.15 |
174.16 | - |
16.60 | 1.48 |
16.19 | 1.70 |
und dessen therapeutisch verträgliche Salze.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform betrifft die Erfindung ein
Verfahren zur Gewinnung einer der vorstehend gekennzeichneten
Verbindungen (Ripostatine oder deren therapeutisch verträgliche
Salze), wobei das Verfahren dadurch gekennzeichnet ist, daß man
- a) Sorangium cellulosum DSM 7291 in einem Kohlenstoffquellen, Stickstoffquellen und Mineralsalze enthaltenden Medium (i) in Abwesenheit oder (ii) in Gegenwart eines Adsorberharzes kultiviert;
- b) die gemäß (i) gebildeten Verbindungen an ein Adsorberharz adsorbiert und danach die Verbindungen mit dem Adsorberharz vom Kulturmedium abtrennt oder die gemäß (ii) gebildeten Verbindungen mit dem Adsorberharz abtrennt;
- c) das Adsorberharz mit einem gepufferten Gradienten Wasser:
hydrophiles organisches Lösungsmittel eluiert und
- 1. von wässerigen Eluaten das hydrophile organische Lösungs mittel entfernt, den wässerigen Rückstand mit einem in Was ser höchstens begrenzt löslichen organischen Lösungsmittel extrahiert und den Extrakt eindampft und/oder
- 2. Eluate mit dem reinen hydrophilen organischen Lösungsmittel eindampft,
- d) die eingedampften Extrakte jeweils einer Umkehrphasen-Chro matographie an Kieselgel unterwirft und
- e) die Eluate gegebenenfalls nach Eindampfen einer Chromato graphie an Sephadex unterwirft und
- f) die Verbindungen in an sich bekannter Weise isoliert.
Eine spezielle Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist dadurch gekennzeichnet, daß man bei der Stufe (b) als Adsor
berharz XAD verwendet.
Eine weitere spezielle Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, daß man bei der Stufe (c)
einen gepufferten Gradienten von Wasser : Methanol verwendet.
Eine weitere spezielle Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, daß man bei der Stufe
(c1) als in Wasser höchstens begrenzt lösliches organisches Lö
sungsmittel Ethylacetat verwendet.
Eine weitere spezielle Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, daß man an Kieselgel RP8
chromatographiert.
Eine weitere spezielle Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, daß man an Sephadex LH20
chromatographiert.
Schließlich betrifft eine Ausführungsform der Erfindung ein the
rapeutisches Mittel, bestehend aus mindestens einer erfindungsgemäßen Verbindung
(Ripostatin) oder umfassend
mindestens eine erfindungsgemäße Verbindung ne
ben üblichen Trägerstoffen und Verdünnungsmitteln.
Nachstehend wird die Erfindung näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 ein UV-Spektrum der erfindungsgemäßen Verbindungen und
Fig. 2 ein IR-Spektrum der erfindungsgemäßen Verbindungen.
Der Produktionsorganismus
wurde 1989 aus einer Bodenprobe aus der Umgebung von Nairobi,
Kenia, isoliert. Es handelt sich um einen Stamm des Myxobakteriums
Sorangium cellulosum (Imshenetski & Solntseva, 1936) (=
Polyangium cellulosum). Der Stamm wurde mit So ce377 bezeichnet.
Er ist bei der Deutschen Sammlung von Mikroorganismen unter Nr.
DSM 7291 hinterlegt.
Die vegetativen Zellen sind zylindrische Stäbchen mit runden En
den, meist um 1 µm lang. Im Phasenkontrastmikroskop erscheinen
sie dunkel. Sie bewegen sich gleitend fort. Auf manchen Nährbö
den bildet der Organismus massenhaft Fruchtkörper, so z. B. auf
Filterpapier über Mineralsalzagar. Die Fruchtkörper sind orange
gefärbte Polster und bestehen aus einer mehr oder weniger großen
Zahl von Sporangiolen, kugeligen oder durch gegenseitige Abplat
tung polyedrischen Gebilden von 20 bis 30 µm Durchmesser mit ei
ner festen Wand. In den Sporangiolen befinden sich Myxosporen,
stäbchenförmige Dauerzellen von ähnlicher Gestalt und Größe wie
die vegetativen Zellen, jedoch leicht lichtbrechend.
Der Stamm bildet antibakteriell wirkende Antibiotika, Riposta
tine genannt.
Der Organismus wächst gut auf Peptonagar, z. B. CY-
Agar (Casitone (Difco) 0,3%; CaCl2.2H2O 0,1%; Hefeextrakt
(Difco) 0,1%; Agar 1,5%, pH 7,2), dem jedoch ein Kohlenhydrat,
z. B. Glucose oder Stärke, zugesetzt werden muß. Das Kohlenhy
drat kann in einer Konzentration von z. B. 0,1% zugegeben wer
den. Gutes Wachstum erfolgt auch auf Hefeagar, z. B. VY/2-Agar
(Bäckerhefe 0,5%, bezogen auf Frischgewicht; CaCl2.2H2O 0,1%;
Agar 1,5%, pH 7,2). In Flüssigmedien wächst So ce377 in homoge
ner Zellsuspension sowohl in Schüttelkolben (bei etwa 160 Upm)
als auch in Bioreaktoren (bis 300 l getestet). Die Kultivierung
erfolgt bei 30°C unter aeroben Bedingungen.
Zur Kultur in Flüssigmedium eignet sich z. B.:
Medium 1 = MD1 l. m. (Pepton aus Casein, tryptisch verdaut (Merck) 0,3%; CaCl2.2H2O 0,5%; MgSO4.7H2 0,2%), das durch ein Kohlenhydrat ergänzt wird, z. B. Glucose, Maltose, Malto triose, Stärke oder Cellulose, jeweils 0,1%.
Medium 1 = MD1 l. m. (Pepton aus Casein, tryptisch verdaut (Merck) 0,3%; CaCl2.2H2O 0,5%; MgSO4.7H2 0,2%), das durch ein Kohlenhydrat ergänzt wird, z. B. Glucose, Maltose, Malto triose, Stärke oder Cellulose, jeweils 0,1%.
Die Kultivierung kann auch in folgenden Medien erfolgen.
Medium 2 besteht aus:
0,1% Casein
0,15% MgSO4.7H2O
0,1% CaCl2.2H2O
0,2% KNO3
0,0125% K2HPO4
8 mg/l Na-Fe(III)-EDTA
0,5% Glucose.H2O
pH 7,2
0,1% Casein
0,15% MgSO4.7H2O
0,1% CaCl2.2H2O
0,2% KNO3
0,0125% K2HPO4
8 mg/l Na-Fe(III)-EDTA
0,5% Glucose.H2O
pH 7,2
Zur pH-Stabilisierung kann 0,2% Tris.HCl (pH 7,2) bzw. 0,1%
HEPES (pH 7,2) zugesetzt werden.
In diesem Medium wächst der Stamm weitgehend homogen, die Bil
dung des Antibiotikums ist aber unterbunden, bedingt durch den
Zusatz von Casein und vor allem von KNO3.
Medium 3:
0,3% Glucose.H2O
0,3% Stärke
0,2% Sojamehl, entfettet
0,1% Hefeextrakt
0,1% MgSO4.7H2O
0,05% CaCl2.2H2O
8 mg/l Na-Fe(III)-EDTA
0,1% HEPES
pH 7,4
0,3% Glucose.H2O
0,3% Stärke
0,2% Sojamehl, entfettet
0,1% Hefeextrakt
0,1% MgSO4.7H2O
0,05% CaCl2.2H2O
8 mg/l Na-Fe(III)-EDTA
0,1% HEPES
pH 7,4
In diesem Medium wächst der Stamm gut und bildet auch Antibio
tika, neigt allerdings zur Verklumpung.
Während der Kultivierung sinkt der Anfangs-pH-Wert von 7,4 auf etwa
6,5 ab und steigt dann wieder an bis zu Werten von 6,9 bis 7,1.
Die Antibiotikabildung findet in der log-Phase statt, solange
noch Glucose im Medium vorhanden ist.
Bei Zusatz des Adsorberharzes XAD 16 zum Medium (1%) werden
ebenfalls Antibiotika gebildet. Sie werden an das XAD gebunden.
Bioreaktoren mit 60 und 300 l Inhalt (Firma Giovanola, Manthey,
Schweiz) Umwurfsystem.
Stärke aus Kartoffelmehl | 0,3% |
MgSO4.7H2O | 0,15% |
Hefeextrakt | 0,17% |
Sojamehl | 0,05% |
K2HPO4 | 0,0125% |
Na-Fe(III)-EDTA | 8 mg/l |
CaCl2.2H2O | 0,15% |
Glucose.H2O | 0,3% |
AL=L<pH 7,2 nach Autoklavieren. |
Der Fermentor mit 300 l-Inhalt (Produktionsfermentor) enthielt
außerdem noch
Fructose | 0,3% |
Brenztraubensäure.Na | 0,01% |
In beiden Fermentoren wurde der pH-Wert, falls erforderlich, mit 5%
KOH bei 6,7 gehalten.
Ein 60 l-Fermentor diente als Vorfermentor für einen 300 l-Fer
mentor. Der 60 l-Fermentor wurde mit 1,6 l einer Vorkultur
(Schüttelkulturen) beimpft. Nach 4 Tagen wurden 30 l aus diesem
Fermentor zu 270 l Medium im Produktionsfermentor gegeben.
Startbedingungen:
T = 30°C
Luft = 0,3 Nm3/h
Umdrehungen: 300.min-1
T = 30°C
Luft = 0,3 Nm3/h
Umdrehungen: 300.min-1
Nach ca. 2 Tagen war der pO2-Wert auf 58% Sättigung abgesunken. Dann
wurde die Umdrehungszahl auf 270.min-1 reduziert. Nach weiteren
17 h lag der pO2-Wert bei 30% und sank danach langsam während der
weiteren Fermentationsdauer von 3 Tagen auf 15% Sättigung ab.
Verlauf des Glucosegehalts: Nach 2 Tagen bei ca. 0,2%, darauf
hin Zufüttern von 0,05%; nach weiteren 3 Tagen bei ca. 0,05%
Gesamtlaufzeit: 6 Tage
Ernte durch Absieben des XAD Adsorberharzes
Produktion: ca. 30 mg/l.
Gesamtlaufzeit: 6 Tage
Ernte durch Absieben des XAD Adsorberharzes
Produktion: ca. 30 mg/l.
Ripostatin wurde in Methanol gelöst und auf Testblättchen in
Mengen von 10 µg aufgetragen. Diese Testblättchen wurden auf
Agarplatten gelegt, in denen verschiedene Testorganismen in
niedriger Zelldichte eingesät waren. Diese Testplatten wurden
bei 30°C bebrütet. Nach Wachstum der Testorganismen wurden die
Hemmhöfe abgelesen. Das Ergebnis zeigt Tab. 1.
Zur Bestimmung der minimalen Hemmkonzentration (MHK) wurde Ripo
statin in verschiedenen Konzentrationen in Reagenzgläser gege
ben, die eine Suspension der Testbakterien in Nährmedium
enthielten. Die Anfangs-Zelldichte war 105 Zellen/ml. Die Kul
turen wurden für 24 Stunden bei 30°C bebrütet. Das Ergebnis
zeigt Tab. 1.
Als Medien wurden verwendet:
- 1. Für Bakterien: Pepton aus Casein, tryptisch verdaut (Merck)
0,5%; Proteose Pepton (Difco) 0,5%; Fleischextrakt (Oxoid) 0,1%;
pH 7,0.
- 2. Für Pilze und Hefen: Mycophil Phytone Pepton BBL 1%; Glucose 1%
Die Versuche wurden mit Ripostatin A durchgeführt. In Staphylo
coccus aureus-Zellen ist der Einbau von 14C-markierten Vorstufen
der RNS 15 min nach Zugabe des Antibiotikums gehemmt, der Einhau
von Proteinvorstufen nach 30 min und der Einbau von DNS-Vorstu
fen unvollständig nach ca. 30 bis 45 min. Isolierte, gereinigte
RNS-Polymerase (Boehringer Mannheim) aus Escherichia coli wird
ebenfalls gehemmt (ID50 ca. 200 ng/ml). Eine Eukaryoten-RNS-Po
lymerase (Weizenkeim-RNS-Polymerase) wird bis mindestens 20 µg
Ripostatin A/ml nicht beeinflußt. Somit hemmt Ripostatin vermut
lich die bakterielle RNS-Polymerase.
Das aus einem 300-l-Fermentor anfallende Gemisch aus XAD und
Zellmasse (2,6 l) wurde mehrfach in Wasser aufgeschlämmt und ab
dekantiert, bis das XAD weitgehend von der Zellmasse befreit
war. Die Zellmasse wurde verworfen, das XAD in eine Säule ge
füllt und mit einem Gradienten eluiert. Angefangen mit einem Ge
misch von 50% 0.05 m NaH2PO4-Lösung (pH = 5) und 50% Methanol,
wurde jeweils ein Bettvolumen Lösungsmittelgemisch über die
Säule gegeben, wobei der Methanol-Gehalt stufenweise auf 60, 70,
80, 90 und 100% gesteigert wurde. Die Eluate wurden jeweils
analytisch mittels HPLC (siehe weiter unten) überprüft. Die
Eluate bis zu einem Methanol-Gehalt von 50%, 60% und 70% wur
den verworfen, die Eluate mit einem Methanol-Gehalt von 80% und
90% wurden am Rotationsverdampfer eingeengt, bis das Methanol
entfernt war. Die zurückbleibende wässrige Suspension wurde mit
Ethylacetat extrahiert. Der Ethylacetat-Extrakt ergab nach dem
Eindampfen 13,78 g Rohprodukt I.
Die mit dem zweifachen Bettvolumen reinen Methanols eluierte
Fraktion ergab nach dem Eindampfen 16,95 g Rohprodukt II.
Die nach Abschnitt B1 erhaltenen Rohprodukte wurden separat an
einer Säule (75 cm × 6.4 cm) von Kieselgel RP8 mit dem Laufmit
tel 70% Methanol und 30% 0.05 m NaH2PO4-Lösung chromatogra
phiert. Die eluierten Fraktionen wurden bei 254 nm detektiert
und mittels HPLC analytisch überprüft.
Die Fraktionen wurden am Rotationsverdampfer eingeengt, bis das
Methanol entfernt war. Der wässrige Rückstand wurde mit Ethyl
acetat extrahiert, der Ethylacetat-Extrakt ergab nach dem Ein
dampfen:
aus Rohprodukt I
0,37 g angereichertes Ripostatin B und
2.18 g angereichertes Ripostatin A
aus Rohprodukt II
5.60 g reines Ripostatin A
aus Rohprodukt I
0,37 g angereichertes Ripostatin B und
2.18 g angereichertes Ripostatin A
aus Rohprodukt II
5.60 g reines Ripostatin A
Die aus Rohprodukt I angereicherten Ripostatine wurden an Se
phadex LH20 aus methanolischer Lösung chromatographiert. Dabei
erhielt man
aus 0.37 g angereichertem 0.32 g reines Ripostatin B
aus 2.18 g angereichertem 2.04 g reines Ripostatin A
aus 0.37 g angereichertem 0.32 g reines Ripostatin B
aus 2.18 g angereichertem 2.04 g reines Ripostatin A
Die Ripostatine sind nahezu farblose, hochviskose Öle. Ihre Iso
lierung läßt sich folgendermaßen schematisch darstellen:
Säule 250 mm × 4 mm HD-Sil-100-C 18 (Merck); Flußrate 1.5 ml;
detektiert bei 254 nm
Laufmittel: Methanol : 0.05 m NaH2
Laufmittel: Methanol : 0.05 m NaH2
PO4
= 70 : 30
Retentionszeit für
Ripostatin A 4.75 min;
Ripostatin B 4.24 min
Retentionszeit für
Ripostatin A 4.75 min;
Ripostatin B 4.24 min
DC-Alufolie (60 F254
, Merck) Laufmittel Dichlormethan : Methanol
= 9 : 1
Ripostatin A RF
Ripostatin A RF
= 0.42; Fluoreszenz-Löschung bei 254 nm und
Rot-Violett-Färbung
Ripostatin B RF
Ripostatin B RF
= 0.29 nach Ansprühen mit Vanillin/Schwefel
säure und Erhitzen auf 120°C
(gemessen in Methanol; Hitachi U-3200): vgl.
Fig.
1
(gemessen als Film; Nicolet 20 DXB-FTIR): vgl.
Fig.
2
600 MHz, gemessen in CD3
OD, δ-Werte in ppm
Claims (9)
1. Verbindung (Ripostatin A) der Formel
und dessen therapeutisch verträgliche Salze.
und dessen therapeutisch verträgliche Salze.
2. Verbindung (Ripostatin B) der Formel
und dessen therapeutisch verträglichen Salze.
und dessen therapeutisch verträglichen Salze.
3. Verfahren zur Gewinnung einer Verbindung (Ripostatin oder
therapeutisch verträgliches Salz) gemäß einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man
- a) Sorangium cellulosum DSM 7291 in einem Kohlenstoffquellen, Stickstoffquellen und Mineralsalze enthaltenden Medium (i) in Abwesenheit oder (ii) in Gegenwart eines Adsorberharzes kultiviert;
- b) die gemäß (i) gebildeten Verbindungen an ein Adsorberharz adsorbiert und danach die Verbindungen mit dem Adsorberharz vom Kulturmedium abtrennt oder die gemäß (ii) gebildeten Verbindungen mit dem Adsorberharz abtrennt;
- c) das Adsorberharz mit einem gepufferten Gradienten Wasser:
hydrophiles organisches Lösungsmittel eluiert und- 1. (c1) von wässerigen Eluaten das hydrophile organische Lösungsmit tel entfernt, den wässerigen Rückstand mit einem in Wasser höchstens begrenzt löslichen organischen Lösungsmittel ex trahiert und den Extrakt eindampft und/oder
- 2. (c2) Eluate mit dem reinen hydrophilen organischen Lösungsmittel eindampft,
- d) die eingedampften Extrakte jeweils einer Umkehrphasen-Chro matographie an Kieselgel unterwirft und
- e) gegebenenfalls die Eluate nach Eindampfen einer Chromatogra phie an Sephadex unterwirft und
- f) die Verbindungen in an sich bekannter Weise isoliert.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß man
bei der Stufe (b) als Adsorberharz XAD verwendet.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß
man bei der Stufe (c) einen gepufferten Gradienten von Wasser : Methanol
verwendet.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß man bei der Stufe (c1) als in Wasser höch
stens begrenzt lösliches organisches Lösungsmittel Ethylacetat
verwendet.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß man an Kieselgel RP8 chromatographiert.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß man an Sephadex LH20 chromatographiert.
9. Therapeutisches Mittel, bestehend aus mindestens einer Ver
bindung (Ripostatin oder therapeutisch verträgliches Salz) gemäß
einem der Ansprüche 1 bis 2 oder umfassend mindestens eine Ver
bindung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 2 neben üblichen Träger
stoffen und Verdünnungsmitteln.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924244213 DE4244213C2 (de) | 1992-12-24 | 1992-12-24 | Ripostatine, Herstellungsverfahren und Mittel |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924244213 DE4244213C2 (de) | 1992-12-24 | 1992-12-24 | Ripostatine, Herstellungsverfahren und Mittel |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4244213A1 DE4244213A1 (de) | 1994-06-30 |
DE4244213C2 true DE4244213C2 (de) | 2002-04-25 |
Family
ID=6476625
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19924244213 Expired - Lifetime DE4244213C2 (de) | 1992-12-24 | 1992-12-24 | Ripostatine, Herstellungsverfahren und Mittel |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4244213C2 (de) |
-
1992
- 1992-12-24 DE DE19924244213 patent/DE4244213C2/de not_active Expired - Lifetime
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
DEUTSCHE APOTHEKER Z. 126/27(3.7.1986), S. 1438- 1443 * |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4244213A1 (de) | 1994-06-30 |
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