DE4243703A1 - Oxidationsprodukte von Glykanen als Dispergier- und Verflüssigungsmittel für keramische Massen - Google Patents
Oxidationsprodukte von Glykanen als Dispergier- und Verflüssigungsmittel für keramische MassenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft keramische Schlicker enthaltend Oxidations
produkte von Glykanen als Verflüssigungsmittel sowie ein Verfahren
zur Herstellung der Schlicker.
Glykane wird hier entsprechend einem IUPAC-Nomenklaturvorschlag
(vgl. Römpp Chemie Lexikon, 9. Auflage, Seite 3569) als Bezeichnung
für Polysaccharide verwendet. Aus Monosacchariden einer Art auf
gebaute Polysaccharide werden als Homoglykane, auf Glucose basie
rende Homoglykane (Stärke, Cellulose) als Glucane bezeichnet.
Keramische Rohstoffe und Massen werden überwiegend im flüssigen
Zustand aufbereitet und verformt. Zur Herstellung der Schlicker
werden dabei die keramischen Rohstoffe in der Regel in Mühlen mit
Wasser vermischt und zur Einstellung der optimalen rheologischen
Eigenschaften mit sogenannten Dispergier- und Verflüssigungsmitteln
versetzt. Dabei werden Schlicker mit einem möglichst hohen Fest
stoffgehalt und möglichst niedrigen Viskositäten angestrebt. Die
industriell wichtigsten keramischen Formgebungsverfahren, in denen
diese Schlicker Verwendung finden, sind das Trockenpressen mit vo
rangehender Sprühtrocknung und der Schlickerguß. Bei Sprühmassen
wird eine möglichst hohe Feststoffkonzentration angestrebt, um die
Energiekosten für die Trocknung niedrig zu halten und um hohe
Schüttgewichte zu erreichen. Zur Gewährleistung der Pumpfähigkeit
sind Schlicker mit geringer Viskosität erwünschenswert. Bei
Gießmassen steht insbesondere die Verhinderung der Sedimentation im
Vordergrund.
Als Verflüssiger werden sowohl anorganische Produkte wie Na-Carbo
nat, Na-Phosphat oder Na-Silikat als auch organische Produkte wie
Salze von Gerbsäuren, Huminsäuren, polymere und niedermolekulare
Polycarbonsäuren (Poly(meth)acrylsäure und Citronensäure) und
Cellulosederivate eingesetzt (R. Bast, cfi/Ber. DKG (Ceramic Forum
International - Berichte der Deutschen Keramischen Gesellschaft)
67(9), 395 (1990) und keramische Zeitschrift 42(3), 155 (1990)). In
der letzteren Druckschrift wird darüber hinaus auch die verflüssi
gende Wirkung von Alginaten, Salzen von aus Algen gewinnbaren
D-Polymannuronsäuren mit gelegentlichen Einschüben von L-Guluron
säure-Einheiten, beschrieben.
In der technischen Keramik können praktisch ausschließlich Ver
flüssiger verwendet werden, die rückstandslos eliminierbar sind.
Aus diesem Grunde werden hier überwiegend Ammoniumsalze organischer
Polycarbonsäuren eingesetzt.
Die vorstehend beschriebenen Verflüssiger weisen jedoch eine nur
kurzzeitige verflüssigende Wirkung auf, d. h. die sie enthaltenden
Schlicker neigen stark zur Sedimentation.
Demgemäß bestand die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin,
einfach zugängliche Dispergier- und Verflüssigungsmittel für kera
mische Massen zur Verfügung zu stellen, die eine Lagerstabilität
von mindestens einem Tag gewährleisten und im Falle von silikat
keramischen Massen eine Viskosität kleiner 300 mPa·s und im Falle
von technischen Keramiken eine Viskosität kleiner 150 mPa·s ver
leihen.
Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß spezielle Oxidations
produkte von Glykanen, deren Herstellung durch selektive Oxidation
der Glykane mit Stickstoffdioxid u. a. in der älteren Anmeldung
P 42 03 923.1 beschrieben ist, in Form ihrer Salze äußerst wirksame Ver
flüssigungsmittel für keramische Massen sind.
Gegenstand der Erfindung sind daher keramische Schlicker, dadurch
gekennzeichnet, daß die nicht-wäßrige Komponente des Schlickers
0,02 bis 5,0 Gew.-% Salze einwertiger Kationen der Oxidationspro
dukte von unsubstituierten oder glykosidisch-substituierten Homo
glykanen als Verflüssigungsmittel enthält.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
beträgt der nicht-wäßrige Anteil der Schlicker 50 bis 90 Gew.-%,
vorzugsweise 60 bis 75 Gew.-%, und die Salze der Verflüssigungs
mittel sind Alkali- oder NH4⁺-Salze.
Bevorzugte Verflüssigungsmittel sind gemäß der vorliegenden Erfin
dung Oxidationsprodukte von unsubstituierten Homoglykanen, aus
Gründen der Verfügbarkeit und Kosten insbesondere Glucanen. Dabei
sind insbesondere jene Schlicker bevorzugt, in denen die oxidierten
Glucane im statistischen Mittel zumindest 0,50, vorzugsweise über
0,70, insbesondere über 0,90, Carboxylgruppen pro Anhydroglucose
einheit enthalten.
Die Natriumsalzlösungen der gemäß der vorliegenden Erfindung ver
wendeten oxidierten Glykane weisen Viskositätszahlen von 2 bis 12,
vorzugsweise von 3 bis 9, auf.
Gemäß der vorliegenden Erfindung kann die nicht-wäßrige Komponente
der Schlicker neben den Verflüssigern aus oxidierten Glykanen und
der keramischen Grundsubstanz noch handelsübliche
Verflüssigungsmittel, temporäre Bindemittel, Weichmacher, Thermo
plaste, Plastifizierungsmittel, Gleitmittel, Preßhilfsmittel,
Formöle und/oder Trennmittel enthalten. Dabei werden als zusätz
liche Verflüssigungsmittel Salze von Gerbsäuren, Huminsäuren und
polymeren und niedermolekularen Polycarbonsäuren, insbesondere
Poly(meth)acrylsäure und Citronensäure, verwendet, wobei der Ge
samtgehalt an Verflüssigungsmittel nicht mehr als 5,0 Gew.-% des
nicht-wäßrigen Anteils des Schlickers beträgt. Als Bindemittel
können gemäß der vorliegenden Erfindung Tone, Kaoline, Bentonite,
organische Kolloide, natürliche organische Polymere, wie Pflanzen
gummi, Stärke, Dextrin und synthetische organische Polymere ver
wendet werden. Dabei beträgt der Bindemittelanteil der nicht
wäßrigen Komponente des Schlickers 0,5 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise
1 bis 5 Gew.-%.
Als Gleitmittel gemäß der vorliegenden Erfindung können gesättigte
und ungesättige Fettsäuren mit 12-22 C-Atomen und Derivate dieser
Fettsäuren, insbesondere Na-Seifen, Wachse und Öle, verwendet wer
den, wobei der Gleitmittelanteil der nicht-wäßrigen Komponente 0,1
bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 1 bis 3 Gew.-%, beträgt. Bevorzugte
Gleitmittel sind dabei Fettsäuren mit 16-22 C-Atomen und deren
vorstehend genannten Derivate und insbesondere Stearin- und
Behensäure(derivate).
In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist
der Schlicker ein Silikat-keramischer Schlicker zur Herstellung von
Steingut, Steinzeug, Porzellan und Steatit, der 0,05 bis 2 Gew.-%
des Alkalisalzes, insbesondere des Natriumsalzes des Verflüssigers
aus oxidierten Glykanen enthält und eine Viskosität von unter 300
mPa·s, insbesondere von unter 200 mPa·s, aufweist.
Die Menge an Verflüssiger richtet sich dabei nach Art und Herkunft
der Masse sowie nach dem angestrebten Formgebungsverfahren. Bei
Sprühmassen beträgt die Menge des Verflüssigers aus oxidierten Gly
kanen 0,1 bis 2 Gew.-%, vorzugsweise 0,2 bis 1 Gew.-%. Hierdurch
läßt sich das gewünschte Newton′sche Verhalten des Schlickers ein
stellen. Bei Gießmassen ist ein leicht thixotropes Schlickerver
halten erwünscht, was sich durch die Zugabe einer geringeren Menge
der oxidierten Glykane, von 0,05 bis 1 Gew.-%, insbesondere von 0,1
bis 0,6 Gew.-%, erzielen läßt.
Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
betrifft Schlicker der technischen Keramik, insbesondere Schlicker
aus Aluminiumoxid, Zirkonoxid, Siliciumcarbid oder Siliciumnitrid.
Diese enthalten 0,05 bis 1 Gew.-%, insbesondere 0,1 bis 0,5 Gew.-%,
des NH4⁺-Salzes des Verflüssigers aus oxidierten Glykanen und wei
sen eine Viskosität von unter 150 mPa·s, vorzugsweise von unter 50
mPa·s auf. Gemäß der vorliegenden Erfindung weisen die NH4⁺-Salze
dieser Verflüssiger nach Erhitzen auf 600°C einen Glührückstand
von < 1% auf.
Die Erfindung betrifft darüber hinaus ein Verfahren zur Herstellung
der erfindungsgemäßen Schlicker. Diese lassen sich durch Vermahlen
der nicht-wäßrigen Komponenten mit Wasser in einer Kugel- oder
Trommelmühle herstellen. Gemäß der Erfindung ist es dabei bevor
zugt, daß das Verflüssigungsmittel in der Wasserkomponente gelöst
wird, bevor die übrigen nicht-wäßrigen Komponenten hinzugegeben
werden.
Die rheologischen Eigenschaften der erfindungsgemäßen Schlicker
bleiben über längere Zeiträume konstant. Darüber hinaus weisen die
erfindungsgemäßen Schlicker gegenüber bekannten Schlickern eine
deutlich geringere Viskosität auf, wobei die gewünschte Viskosität
des Schlickers sowohl über die verwendete Menge an Verflüssiger als
auch über den Oxidationsgrad der Glykane einstellbar ist.
Insbesondere unterscheiden sich die erfindungsgemäßen von den her
kömmlichen Verflüssigern dadurch, daß sie eine hohe Stabilität der
Schlicker (gegen Sedimentation) über längere Zeiträume unter Bei
behaltung der rheologischen Eigenschaften gewährleisten.
Die Erfindung wird durch folgende Beispiele näher erläutert.
Die Herstellung der Carboxylglykane erfolgte nach der in der
P 42 03 923.1 beanspruchten Verfahrensweise durch Oxidation der Poly
saccharide mit NO2/O2-Gemischen bzw. (Produkt 4) nur mit NO2. Der
durchschnittliche Carboxylgruppengehalt der oxidierten Produkte
wurde aus der ermittelten Säurezahl (SZ) nach der Formel
berechnet.
Zur Bestimmung der Säurezahl (mg KOH/g Substanz) wurden ca. 0,2 bis
0,5 g der oxidierten Glykane in 75 ml entmineralisiertem Wasser
dispergiert und mit 10 ml einer 0,5 n ethanolischen Kalilauge ver
setzt. Nach 30minütigem Rühren bei Raumtemperatur, wobei klare Lö
sungen resultierten, wurde der Laugenüberschuß mit 0,5 n wäßriger
Salzsäure gegen Phenolphthalein als Indikator zurücktitriert.
137,6 g (0,8 mol, bezogen auf Anhydroglucoseeinheit) Kartoffel
stärke mit einem Feuchtigkeitsgehalt von 6 Gew.-% wurden in 413 g
Tetrachlorkohlenstoff suspendiert und in einen 2-l-Rührautoklaven
überführt. Nach Spülen des Autoklaven mit Stickstoff und Evakuieren
wurden 36,8 g (0,8 mol) kondensiertes Stickstoffdioxid eingefüllt.
Das Reaktionsgemisch wurde innerhalb von 15 Minuten auf 50°C er
wärmt. Durch Aufpressen von Sauerstoffgas wurde im Reaktor ein In
nendruck von ca. 2 bar eingestellt. Dieser Druck wurde durch Nach
dosierung von Sauerstoff im Verlauf von 3 Stunden konstant gehal
ten. Anschließend wurde noch 3 Stunden bei 50°C und einem auf 1,5
bar abfallenden Druck nachgerührt. Das Reaktionsgemisch wurde auf
Raumtemperatur abgekühlt und nach Entspannen des Autoklaven ent
leert. Die oxidierte Stärke wurde abfiltriert, mit Aceton und an
schließend mit Wasser gewaschen. Das gereinigte Produkt wurde im
Vakuum bei 70°C getrocknet.
Erhalten wurden 130,8 g eines weißen Pulvers mit einer Säurezahl
von ca. 317, entsprechend einem durchschnittlichen Gehalt von ca. 1
Carboxylgruppe/Anhydroglucoseeinheit.
Analog der Herstellung des Produkts Nr. 1 wurden zunächst 137,6 g
(0,8 mol, bezogen auf Anhydroglucoseeinheit) Kartoffelstärke mit
einem Feuchtigkeitsgehalt von 6 Gew.-% mit 36,8 g (0,8 mol) Stick
stoffdioxid bei einem mit Sauerstoff eingestellten Innendruck im
Autoklaven von 2-4 bar 6 Stunden bei 50°C umgesetzt. Nach Abkühlen
und Entspannen des Autoklaven wurde die Suspension von 68,8 g Kar
toffelstärke (0,4 mol) in 100 g Tetrachlorkohlenstoff in den Auto
klaven gegeben. Anschließend wurde das Reaktionsgemisch auf 50°C
aufgeheizt und bei dieser Temperatur und einem mit Sauerstoff auf 5
bar eingestellten Innendruck 6 Stunden gerührt. Das Reaktionsge
misch wurde nach dem bei der Herstellung des Produktes Nr. 1 be
schriebenen Verfahren aufgearbeitet. Erhalten wurden 194 g Carb
oxylstärke mit einer Säurezahl von 251, entsprechend einem durch
schnittlichen Gehalt von ca. 0,77 Carboxylgruppen/Anydroglucose
einheit.
Das Beispiel zur Herstellung des Produktes Nr. 1 wurde wiederholt
mit dem Unterschied, daß bei Erreichen der Reaktionstemperatur im
Autoklaven ein Druck von 10 bar durch Aufpressen von Sauerstoffgas
eingestellt und anschließend ohne weitere Sauerstoffzufuhr bei ei
nem bis auf ca. 4,5 bar abfallenden Druck 2 Stunden bei 50°C ge
rührt wurde. Nach Aufarbeitung wurden 133 g Carboxylstärke mit ei
ner Säurezahl von 199, entsprechend einem durchschnittlichen Gehalt
von ca. 0,61 Carboxylgruppen/Anhydroglucoseeinheit, erhalten.
Das Beispiel zur Herstellung des Produktes Nr. 1 wurde wiederholt
ohne die Verwendung von Sauerstoff als Cooxidans. Das Reaktionsge
misch wurde 6 Stunden bei 50°C und einem von ca. 0,5 auf 3,6 bar
ansteigenden Innendruck im Autoklaven gerührt.
Nach Aufarbeitung wurden 126 g Carboxylstärke mit einer Säurezahl
von 147, entsprechend einem durchschnittlichen Gehalt von ca. 0,44
Carboxylgruppen/Anhydroglucoseeinheit, erhalten.
Das Beispiel zur Herstellung des Produktes Nr. 1 wurde wiederholt
mit dem Unterschied, daß anstelle der Kartoffelstärke ein Polyga
lactomannan - 137,6 g (ca. 0,8 mol, bezogen auf Anhydrozuckerein
heit) Guarmehl mit einem Feuchtigkeitsgehalt von 6 Gew.-% - einge
setzt wurde.
Nach Aufarbeitung wurden 124 g Carboxylpolygalactomannan mit einer
Säurezahl von 261, entsprechend einem Gehalt von durchschnittlich
ca. 0,81 Carboxylgruppen/Anhydrozuckereinheit, als gelbliches Pul
ver erhalten.
Die Überführung der vorstehend beschriebenen oxidierten Carboxyl
polysaccharide A-E in ihre Natrium- und NH4⁺-Salze erfolgte durch
Versetzen der wäßrigen Suspensionen mit einer ihrer Säurezahl ent
sprechenden Menge an wäßriger Natriumhydroxyd- bzw. Ammoniaklösung.
Die reduzierten Viskositäten (Viskositätszahlen) der über NO2-
Oxidation von Polysacchariden hergestellten Polycarboxylate wurden
bei 20°C -η [ml/g] - unter Einsatz von 2 gew.-%igen Lösungen
ihrer Natriumsalze in 1 N wäßriger NaNO3-Lösung bestimmt.
Die Viskositätszahlen für die in der Erfindungsmeldung beschrie
benen Verflüssiger A-E sowie die Viskositätszahlen eines mittel-
und eines niedrig-viskosen Natriumalginats (Verflüssiger F und G)
sind der nachstehenden Tabelle I zu entnehmen:
1. Eine Steingutmasse (GWSG-T der Fa. Fuchs-Ton) wurde mit 35
Gew.-% Wasser und 0,5 Gew.-% (bezogen auf die Steingutmasse) Ver
flüssiger A (Na-Salz) durch zweistündiges Vermischen in einer Ku
gelmühle verflüssigt. Das Litergewicht betrug 1790 g. Die Viskosi
tät betrug 160 mPa·s. Die Viskosität änderte sich über den Zeitraum
von zwei Tagen nicht, es war keine Sedimentation feststellbar.
2. Eine Steingutmasse (GWSG-T der Fa. Fuchs-Ton) wurde mit 35
Gew.-% Wasser und 0,2 Gew.-% (bezogen auf die Steingutmasse) Ver
flüssiger A (Na-Salz) durch zweistündiges Vermischen in einer Ku
gelmühle verflüssigt. Das Litergewicht betrug 1790 g. Die
Viskosität betrug 245 mPa·s. Der Schlicker zeigte eine leichte
Thixotropie. Sein rheologisches Verhalten war über zwei Tage kon
stant.
3. (Vergleichsbeispiel) Eine Steingutmasse (GWSG-T der Fa. Fuchs-
Ton) wurde mit 35 Gew.-% Wasser und 0,3 Gew.-% (bezogen auf die
Steingutmasse) eines Verflüssigers auf Na-Silikatbasis durch zwei
stündiges Vermischen in einer Kugelmühle verflüssigt. Das Literge
wicht betrug 1760 g. Die Viskosität betrug 190 mPa·s. Nach zwei
Stunden wurde eine deutliche Sedimentation sichtbar. Nach erneutem
Aufrühren betrug die Viskosität 520 mPa·s.
Aluminiumoxidmassen (A 16-SG der Fa. Alcoa) wurden mit Wasser und
den NH4⁺-Salzen der Carboxylpolysaccharide durch zweistündiges Ver
mischen in einer Kugelmühle verflüssigt.
Auf entsprechende Weise erhielt man die in Tabelle II aufgeführten
Schlicker auf Aluminiumoxidbasis. Die Konzentrationsangaben (in
Gew.-%) der Verflüssiger bezieht sich auf die wasserfreien Al2O3-
Massen.
(Vergleichsbeispiel) Der Verflüssiger B wurde ent
sprechend seiner Säurezahl mit Triethanolamin neutralisiert und in
einer Konzentration von 0,3 Gew.-% mit einer Mischung aus 65 Gew.%
Aluminiumoxid (A 16-SG der Fa. Alcoa) und Wasser durch zweistün
diges Vermischen in einer Kugelmühle zu einer hochviskosen Mischung
verflüssigt. Durch Steigerung des Additivs auf 0,8 Gew.-% erzielte
man eine deutliche Viskositätsabnahme auf 380 mPa·s. Das Endprodukt
zeigte eine starke Thixotropie.
Claims (14)
1. Keramische Schlicker, dadurch gekennzeichnet, daß die nicht
wäßrige Komponente des Schlickers 0,02 bis 5,0 Gew.-% Salze
einwertiger Kationen der Oxidationsprodukte von unsubstituier
ten oder glykosidisch-substituierten Homoglykanen als Ver
flüssigungsmittel enthält.
2. Schlicker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Verflüssigungsmittel ein Salz eines Oxidationsproduktes eines
unsubstituierten Homoglykans, insbesondere eines Glucans, ist,
Alkali- oder NH4⁺-Salz ist und die nicht-wäßrige Komponente des
Schlickers 50 bis 90 Gew.-%, vorzugsweise 60 bis 75 Gew.-%,
entspricht.
3. Schlicker nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die oxidierten Glykane im statistischen Mittel zumindest 0,50,
vorzugsweise über 0,70, insbesondere über 0,90, Carboxylgruppen
pro Anhydroglycoseeinheit enthalten.
4. Schlicker nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß die nicht-wäßrige Komponente noch
zusätzliche handelsübliche Verflüssigungsmittel, temporäre
Bindemittel, Weichmacher, Thermoplasten, Plastifizierungsmit
tel, Gleitmittel, Preßhilfsmittel, Formöle und/oder Trennmittel
enthält.
5. Schlicker nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die zu
sätzlichen Verflüssigungsmittel ausgewählt sind aus Salzen von
Gerbsäuren, Huminsäuren und polymeren und niedermolekularen
Polycarbonsäuren, insbesondere Poly(meth)acrylsäure und Citro
nensäure, wobei der Gesamtgehalt an Verflüssigungsmittel nicht
mehr als 5,0 Gew.-% des nicht-wäßrigen Anteils des Schlickers
beträgt.
6. Schlicker nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der
Bindemittelanteil der nicht-wäßrigen Komponente des Schlickers
0,5 bis 10 Gew.-%, insbesondere 1 bis 5 Gew.-%, beträgt und die
Bindemittel ausgewählt sind aus Tonen, Kaolinen, Bentoniten,
organischen Kolloiden, natürlichen und synthetischen organi
schen Polymeren, insbesondere Pflanzengummi, Stärke und Dex
trin.
7. Schlicker nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der
Gleitmittelanteil der nicht-wäßrigen Komponente des Schlickers
0,1 bis 5 Gew.-%, insbesondere 1 bis 3 Gew.-%, beträgt und die
Gleitmittel ausgewählt sind aus gesättigten und ungesättigten
Fettsäuren mit 12-22 C-Atomen, vorzugsweise mit 16-22 C-Atomen
und insbesondere Stearin- und Behensäure und Derivaten dieser
Fettsäuren, insbesondere Na-Seifen, Wachsen und Ölen.
8. Schlicker nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, da
durch gekennzeichnet, daß der Schlicker ein silikatkeramischer
Schlicker, insbesondere für Steingut, Steinzeug, Porzellan und
Steatit, ist, die nicht-wäßrige Komponente 0,05 bis 2 Gew.-%
des Alkalisalzes, insbesondere des Natriumsalzes, des Verflüs
sigers aus oxidierten Glykanen enthält und der Schlicker eine
Viskosität von unter 300 mPa·s, insbesondere von unter 200
mPa·s, aufweist.
9. Schlicker nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der
Schlicker zur Verwendung im Sprühtrocknungsverfahren geeignet
ist und die nicht-wäßrige Komponente 0,1 bis 2,0 Gew.-%, ins
besondere 0,2 bis 1 Gew.-%, des Verflüssigers aus oxidierten
Glykanen enthält.
10. Schlicker nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der
Schlicker zur Verwendung im Gießverfahren geeignet ist und die
nicht-wäßrige Komponente 0,05 bis 1 Gew.-%, insbesondere 0,1
bis 0,6 Gew.-%, des Verflüssigers aus oxidierten Glykanen
enthält.
11. Schlicker nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, da
durch gekennzeichnet, daß der Schlicker ein Schlicker der
technischen Keramik, insbesondere aus Aluminiumoxid, Zirkon
oxid, Siliciumcarbid und/oder Siliciumnitrid, ist, wobei die
nicht-wäßrige Komponente des Schlickers 0,05 bis 1 Gew.-%,
insbesondere 0,1 bis 0,5 Gew.-%, des NH4⁺-Salzes des Verflüs
sigers aus oxidierten Polyglycosanen enthält und eine Visko
sität von unter 150 mPa·s, insbesondere von unter 50 mPa·s,
aufweist.
12. Schlicker nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die
NH4⁺-Salze des Verflüssigers aus oxidierten Glykanen nach Er
hitzen auf 600°C einen Glührückstand von < 1% aufweisen.
13. Verfahren zur Herstellung des Schlickers nach einem oder meh
reren der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die
nicht-wäßrigen Komponenten mit Wasser in einer Kugel- oder
Trommelmühle vermahlen werden.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß das
Verflüssigungsmittel in der Wasserkomponente gelöst wird, bevor
die übrigen nicht-wäßrigen Komponenten hinzugefügt werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4243703A DE4243703A1 (de) | 1992-12-23 | 1992-12-23 | Oxidationsprodukte von Glykanen als Dispergier- und Verflüssigungsmittel für keramische Massen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4243703A DE4243703A1 (de) | 1992-12-23 | 1992-12-23 | Oxidationsprodukte von Glykanen als Dispergier- und Verflüssigungsmittel für keramische Massen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4243703A1 true DE4243703A1 (de) | 1994-06-30 |
Family
ID=6476280
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4243703A Withdrawn DE4243703A1 (de) | 1992-12-23 | 1992-12-23 | Oxidationsprodukte von Glykanen als Dispergier- und Verflüssigungsmittel für keramische Massen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4243703A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10141825B4 (de) * | 2001-08-27 | 2012-10-04 | Stephan Schmidt Kg | Verfahren zur Aufbereitung keramischer Massen und Massekomponenten |
-
1992
- 1992-12-23 DE DE4243703A patent/DE4243703A1/de not_active Withdrawn
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10141825B4 (de) * | 2001-08-27 | 2012-10-04 | Stephan Schmidt Kg | Verfahren zur Aufbereitung keramischer Massen und Massekomponenten |
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |