DE4243703A1 - Oxidationsprodukte von Glykanen als Dispergier- und Verflüssigungsmittel für keramische Massen - Google Patents

Oxidationsprodukte von Glykanen als Dispergier- und Verflüssigungsmittel für keramische Massen

Info

Publication number
DE4243703A1
DE4243703A1 DE4243703A DE4243703A DE4243703A1 DE 4243703 A1 DE4243703 A1 DE 4243703A1 DE 4243703 A DE4243703 A DE 4243703A DE 4243703 A DE4243703 A DE 4243703A DE 4243703 A1 DE4243703 A1 DE 4243703A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
slip
weight
liquefier
aqueous component
oxidized
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Withdrawn
Application number
DE4243703A
Other languages
English (en)
Inventor
Konrad Dr Engelskirchen
Michael Schaaf
Reinhard Dr Seidel
Wolfgang Dr Breuer
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Henkel AG and Co KGaA
Original Assignee
Henkel AG and Co KGaA
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Henkel AG and Co KGaA filed Critical Henkel AG and Co KGaA
Priority to DE4243703A priority Critical patent/DE4243703A1/de
Publication of DE4243703A1 publication Critical patent/DE4243703A1/de
Withdrawn legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C04CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
    • C04BLIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
    • C04B33/00Clay-wares
    • C04B33/02Preparing or treating the raw materials individually or as batches
    • C04B33/13Compounding ingredients
    • C04B33/18Compounding ingredients for liquefying the batches
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08BPOLYSACCHARIDES; DERIVATIVES THEREOF
    • C08B31/00Preparation of derivatives of starch
    • C08B31/18Oxidised starch
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09KMATERIALS FOR MISCELLANEOUS APPLICATIONS, NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE
    • C09K23/00Use of substances as emulsifying, wetting, dispersing, or foam-producing agents

Description

Die Erfindung betrifft keramische Schlicker enthaltend Oxidations­ produkte von Glykanen als Verflüssigungsmittel sowie ein Verfahren zur Herstellung der Schlicker.
Glykane wird hier entsprechend einem IUPAC-Nomenklaturvorschlag (vgl. Römpp Chemie Lexikon, 9. Auflage, Seite 3569) als Bezeichnung für Polysaccharide verwendet. Aus Monosacchariden einer Art auf­ gebaute Polysaccharide werden als Homoglykane, auf Glucose basie­ rende Homoglykane (Stärke, Cellulose) als Glucane bezeichnet.
Keramische Rohstoffe und Massen werden überwiegend im flüssigen Zustand aufbereitet und verformt. Zur Herstellung der Schlicker werden dabei die keramischen Rohstoffe in der Regel in Mühlen mit Wasser vermischt und zur Einstellung der optimalen rheologischen Eigenschaften mit sogenannten Dispergier- und Verflüssigungsmitteln versetzt. Dabei werden Schlicker mit einem möglichst hohen Fest­ stoffgehalt und möglichst niedrigen Viskositäten angestrebt. Die industriell wichtigsten keramischen Formgebungsverfahren, in denen diese Schlicker Verwendung finden, sind das Trockenpressen mit vo­ rangehender Sprühtrocknung und der Schlickerguß. Bei Sprühmassen wird eine möglichst hohe Feststoffkonzentration angestrebt, um die Energiekosten für die Trocknung niedrig zu halten und um hohe Schüttgewichte zu erreichen. Zur Gewährleistung der Pumpfähigkeit sind Schlicker mit geringer Viskosität erwünschenswert. Bei Gießmassen steht insbesondere die Verhinderung der Sedimentation im Vordergrund.
Als Verflüssiger werden sowohl anorganische Produkte wie Na-Carbo­ nat, Na-Phosphat oder Na-Silikat als auch organische Produkte wie Salze von Gerbsäuren, Huminsäuren, polymere und niedermolekulare Polycarbonsäuren (Poly(meth)acrylsäure und Citronensäure) und Cellulosederivate eingesetzt (R. Bast, cfi/Ber. DKG (Ceramic Forum International - Berichte der Deutschen Keramischen Gesellschaft) 67(9), 395 (1990) und keramische Zeitschrift 42(3), 155 (1990)). In der letzteren Druckschrift wird darüber hinaus auch die verflüssi­ gende Wirkung von Alginaten, Salzen von aus Algen gewinnbaren D-Polymannuronsäuren mit gelegentlichen Einschüben von L-Guluron­ säure-Einheiten, beschrieben.
In der technischen Keramik können praktisch ausschließlich Ver­ flüssiger verwendet werden, die rückstandslos eliminierbar sind. Aus diesem Grunde werden hier überwiegend Ammoniumsalze organischer Polycarbonsäuren eingesetzt.
Die vorstehend beschriebenen Verflüssiger weisen jedoch eine nur kurzzeitige verflüssigende Wirkung auf, d. h. die sie enthaltenden Schlicker neigen stark zur Sedimentation.
Demgemäß bestand die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, einfach zugängliche Dispergier- und Verflüssigungsmittel für kera­ mische Massen zur Verfügung zu stellen, die eine Lagerstabilität von mindestens einem Tag gewährleisten und im Falle von silikat­ keramischen Massen eine Viskosität kleiner 300 mPa·s und im Falle von technischen Keramiken eine Viskosität kleiner 150 mPa·s ver­ leihen.
Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß spezielle Oxidations­ produkte von Glykanen, deren Herstellung durch selektive Oxidation der Glykane mit Stickstoffdioxid u. a. in der älteren Anmeldung P 42 03 923.1 beschrieben ist, in Form ihrer Salze äußerst wirksame Ver­ flüssigungsmittel für keramische Massen sind.
Gegenstand der Erfindung sind daher keramische Schlicker, dadurch gekennzeichnet, daß die nicht-wäßrige Komponente des Schlickers 0,02 bis 5,0 Gew.-% Salze einwertiger Kationen der Oxidationspro­ dukte von unsubstituierten oder glykosidisch-substituierten Homo­ glykanen als Verflüssigungsmittel enthält.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung beträgt der nicht-wäßrige Anteil der Schlicker 50 bis 90 Gew.-%, vorzugsweise 60 bis 75 Gew.-%, und die Salze der Verflüssigungs­ mittel sind Alkali- oder NH4⁺-Salze.
Bevorzugte Verflüssigungsmittel sind gemäß der vorliegenden Erfin­ dung Oxidationsprodukte von unsubstituierten Homoglykanen, aus Gründen der Verfügbarkeit und Kosten insbesondere Glucanen. Dabei sind insbesondere jene Schlicker bevorzugt, in denen die oxidierten Glucane im statistischen Mittel zumindest 0,50, vorzugsweise über 0,70, insbesondere über 0,90, Carboxylgruppen pro Anhydroglucose­ einheit enthalten.
Die Natriumsalzlösungen der gemäß der vorliegenden Erfindung ver­ wendeten oxidierten Glykane weisen Viskositätszahlen von 2 bis 12, vorzugsweise von 3 bis 9, auf.
Gemäß der vorliegenden Erfindung kann die nicht-wäßrige Komponente der Schlicker neben den Verflüssigern aus oxidierten Glykanen und der keramischen Grundsubstanz noch handelsübliche Verflüssigungsmittel, temporäre Bindemittel, Weichmacher, Thermo­ plaste, Plastifizierungsmittel, Gleitmittel, Preßhilfsmittel, Formöle und/oder Trennmittel enthalten. Dabei werden als zusätz­ liche Verflüssigungsmittel Salze von Gerbsäuren, Huminsäuren und polymeren und niedermolekularen Polycarbonsäuren, insbesondere Poly(meth)acrylsäure und Citronensäure, verwendet, wobei der Ge­ samtgehalt an Verflüssigungsmittel nicht mehr als 5,0 Gew.-% des nicht-wäßrigen Anteils des Schlickers beträgt. Als Bindemittel können gemäß der vorliegenden Erfindung Tone, Kaoline, Bentonite, organische Kolloide, natürliche organische Polymere, wie Pflanzen­ gummi, Stärke, Dextrin und synthetische organische Polymere ver­ wendet werden. Dabei beträgt der Bindemittelanteil der nicht wäßrigen Komponente des Schlickers 0,5 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 1 bis 5 Gew.-%.
Als Gleitmittel gemäß der vorliegenden Erfindung können gesättigte und ungesättige Fettsäuren mit 12-22 C-Atomen und Derivate dieser Fettsäuren, insbesondere Na-Seifen, Wachse und Öle, verwendet wer­ den, wobei der Gleitmittelanteil der nicht-wäßrigen Komponente 0,1 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 1 bis 3 Gew.-%, beträgt. Bevorzugte Gleitmittel sind dabei Fettsäuren mit 16-22 C-Atomen und deren vorstehend genannten Derivate und insbesondere Stearin- und Behensäure(derivate).
In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist der Schlicker ein Silikat-keramischer Schlicker zur Herstellung von Steingut, Steinzeug, Porzellan und Steatit, der 0,05 bis 2 Gew.-% des Alkalisalzes, insbesondere des Natriumsalzes des Verflüssigers aus oxidierten Glykanen enthält und eine Viskosität von unter 300 mPa·s, insbesondere von unter 200 mPa·s, aufweist.
Die Menge an Verflüssiger richtet sich dabei nach Art und Herkunft der Masse sowie nach dem angestrebten Formgebungsverfahren. Bei Sprühmassen beträgt die Menge des Verflüssigers aus oxidierten Gly­ kanen 0,1 bis 2 Gew.-%, vorzugsweise 0,2 bis 1 Gew.-%. Hierdurch läßt sich das gewünschte Newton′sche Verhalten des Schlickers ein­ stellen. Bei Gießmassen ist ein leicht thixotropes Schlickerver­ halten erwünscht, was sich durch die Zugabe einer geringeren Menge der oxidierten Glykane, von 0,05 bis 1 Gew.-%, insbesondere von 0,1 bis 0,6 Gew.-%, erzielen läßt.
Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung betrifft Schlicker der technischen Keramik, insbesondere Schlicker aus Aluminiumoxid, Zirkonoxid, Siliciumcarbid oder Siliciumnitrid. Diese enthalten 0,05 bis 1 Gew.-%, insbesondere 0,1 bis 0,5 Gew.-%, des NH4⁺-Salzes des Verflüssigers aus oxidierten Glykanen und wei­ sen eine Viskosität von unter 150 mPa·s, vorzugsweise von unter 50 mPa·s auf. Gemäß der vorliegenden Erfindung weisen die NH4⁺-Salze dieser Verflüssiger nach Erhitzen auf 600°C einen Glührückstand von < 1% auf.
Die Erfindung betrifft darüber hinaus ein Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen Schlicker. Diese lassen sich durch Vermahlen der nicht-wäßrigen Komponenten mit Wasser in einer Kugel- oder Trommelmühle herstellen. Gemäß der Erfindung ist es dabei bevor­ zugt, daß das Verflüssigungsmittel in der Wasserkomponente gelöst wird, bevor die übrigen nicht-wäßrigen Komponenten hinzugegeben werden.
Die rheologischen Eigenschaften der erfindungsgemäßen Schlicker bleiben über längere Zeiträume konstant. Darüber hinaus weisen die erfindungsgemäßen Schlicker gegenüber bekannten Schlickern eine deutlich geringere Viskosität auf, wobei die gewünschte Viskosität des Schlickers sowohl über die verwendete Menge an Verflüssiger als auch über den Oxidationsgrad der Glykane einstellbar ist.
Insbesondere unterscheiden sich die erfindungsgemäßen von den her­ kömmlichen Verflüssigern dadurch, daß sie eine hohe Stabilität der Schlicker (gegen Sedimentation) über längere Zeiträume unter Bei­ behaltung der rheologischen Eigenschaften gewährleisten.
Die Erfindung wird durch folgende Beispiele näher erläutert.
Beispiele Beispiel I (Herstellung der Carboxylglykane)
Die Herstellung der Carboxylglykane erfolgte nach der in der P 42 03 923.1 beanspruchten Verfahrensweise durch Oxidation der Poly­ saccharide mit NO2/O2-Gemischen bzw. (Produkt 4) nur mit NO2. Der durchschnittliche Carboxylgruppengehalt der oxidierten Produkte wurde aus der ermittelten Säurezahl (SZ) nach der Formel
berechnet.
Zur Bestimmung der Säurezahl (mg KOH/g Substanz) wurden ca. 0,2 bis 0,5 g der oxidierten Glykane in 75 ml entmineralisiertem Wasser dispergiert und mit 10 ml einer 0,5 n ethanolischen Kalilauge ver­ setzt. Nach 30minütigem Rühren bei Raumtemperatur, wobei klare Lö­ sungen resultierten, wurde der Laugenüberschuß mit 0,5 n wäßriger Salzsäure gegen Phenolphthalein als Indikator zurücktitriert.
Verflüssiger A
137,6 g (0,8 mol, bezogen auf Anhydroglucoseeinheit) Kartoffel­ stärke mit einem Feuchtigkeitsgehalt von 6 Gew.-% wurden in 413 g Tetrachlorkohlenstoff suspendiert und in einen 2-l-Rührautoklaven überführt. Nach Spülen des Autoklaven mit Stickstoff und Evakuieren wurden 36,8 g (0,8 mol) kondensiertes Stickstoffdioxid eingefüllt.
Das Reaktionsgemisch wurde innerhalb von 15 Minuten auf 50°C er­ wärmt. Durch Aufpressen von Sauerstoffgas wurde im Reaktor ein In­ nendruck von ca. 2 bar eingestellt. Dieser Druck wurde durch Nach­ dosierung von Sauerstoff im Verlauf von 3 Stunden konstant gehal­ ten. Anschließend wurde noch 3 Stunden bei 50°C und einem auf 1,5 bar abfallenden Druck nachgerührt. Das Reaktionsgemisch wurde auf Raumtemperatur abgekühlt und nach Entspannen des Autoklaven ent­ leert. Die oxidierte Stärke wurde abfiltriert, mit Aceton und an­ schließend mit Wasser gewaschen. Das gereinigte Produkt wurde im Vakuum bei 70°C getrocknet.
Erhalten wurden 130,8 g eines weißen Pulvers mit einer Säurezahl von ca. 317, entsprechend einem durchschnittlichen Gehalt von ca. 1 Carboxylgruppe/Anhydroglucoseeinheit.
Verflüssiger B
Analog der Herstellung des Produkts Nr. 1 wurden zunächst 137,6 g (0,8 mol, bezogen auf Anhydroglucoseeinheit) Kartoffelstärke mit einem Feuchtigkeitsgehalt von 6 Gew.-% mit 36,8 g (0,8 mol) Stick­ stoffdioxid bei einem mit Sauerstoff eingestellten Innendruck im Autoklaven von 2-4 bar 6 Stunden bei 50°C umgesetzt. Nach Abkühlen und Entspannen des Autoklaven wurde die Suspension von 68,8 g Kar­ toffelstärke (0,4 mol) in 100 g Tetrachlorkohlenstoff in den Auto­ klaven gegeben. Anschließend wurde das Reaktionsgemisch auf 50°C aufgeheizt und bei dieser Temperatur und einem mit Sauerstoff auf 5 bar eingestellten Innendruck 6 Stunden gerührt. Das Reaktionsge­ misch wurde nach dem bei der Herstellung des Produktes Nr. 1 be­ schriebenen Verfahren aufgearbeitet. Erhalten wurden 194 g Carb­ oxylstärke mit einer Säurezahl von 251, entsprechend einem durch­ schnittlichen Gehalt von ca. 0,77 Carboxylgruppen/Anydroglucose­ einheit.
Verflüssiger C
Das Beispiel zur Herstellung des Produktes Nr. 1 wurde wiederholt mit dem Unterschied, daß bei Erreichen der Reaktionstemperatur im Autoklaven ein Druck von 10 bar durch Aufpressen von Sauerstoffgas eingestellt und anschließend ohne weitere Sauerstoffzufuhr bei ei­ nem bis auf ca. 4,5 bar abfallenden Druck 2 Stunden bei 50°C ge­ rührt wurde. Nach Aufarbeitung wurden 133 g Carboxylstärke mit ei­ ner Säurezahl von 199, entsprechend einem durchschnittlichen Gehalt von ca. 0,61 Carboxylgruppen/Anhydroglucoseeinheit, erhalten.
Verflüssiger D
Das Beispiel zur Herstellung des Produktes Nr. 1 wurde wiederholt ohne die Verwendung von Sauerstoff als Cooxidans. Das Reaktionsge­ misch wurde 6 Stunden bei 50°C und einem von ca. 0,5 auf 3,6 bar ansteigenden Innendruck im Autoklaven gerührt.
Nach Aufarbeitung wurden 126 g Carboxylstärke mit einer Säurezahl von 147, entsprechend einem durchschnittlichen Gehalt von ca. 0,44 Carboxylgruppen/Anhydroglucoseeinheit, erhalten.
Verflüssiger E
Das Beispiel zur Herstellung des Produktes Nr. 1 wurde wiederholt mit dem Unterschied, daß anstelle der Kartoffelstärke ein Polyga­ lactomannan - 137,6 g (ca. 0,8 mol, bezogen auf Anhydrozuckerein­ heit) Guarmehl mit einem Feuchtigkeitsgehalt von 6 Gew.-% - einge­ setzt wurde.
Nach Aufarbeitung wurden 124 g Carboxylpolygalactomannan mit einer Säurezahl von 261, entsprechend einem Gehalt von durchschnittlich ca. 0,81 Carboxylgruppen/Anhydrozuckereinheit, als gelbliches Pul­ ver erhalten.
Die Überführung der vorstehend beschriebenen oxidierten Carboxyl­ polysaccharide A-E in ihre Natrium- und NH4⁺-Salze erfolgte durch Versetzen der wäßrigen Suspensionen mit einer ihrer Säurezahl ent­ sprechenden Menge an wäßriger Natriumhydroxyd- bzw. Ammoniaklösung.
Die reduzierten Viskositäten (Viskositätszahlen) der über NO2- Oxidation von Polysacchariden hergestellten Polycarboxylate wurden bei 20°C -η [ml/g] - unter Einsatz von 2 gew.-%igen Lösungen ihrer Natriumsalze in 1 N wäßriger NaNO3-Lösung bestimmt.
Die Viskositätszahlen für die in der Erfindungsmeldung beschrie­ benen Verflüssiger A-E sowie die Viskositätszahlen eines mittel- und eines niedrig-viskosen Natriumalginats (Verflüssiger F und G) sind der nachstehenden Tabelle I zu entnehmen:
Tabelle 1
Beispiel II (Herstellung von Steingutmassen)
1. Eine Steingutmasse (GWSG-T der Fa. Fuchs-Ton) wurde mit 35 Gew.-% Wasser und 0,5 Gew.-% (bezogen auf die Steingutmasse) Ver­ flüssiger A (Na-Salz) durch zweistündiges Vermischen in einer Ku­ gelmühle verflüssigt. Das Litergewicht betrug 1790 g. Die Viskosi­ tät betrug 160 mPa·s. Die Viskosität änderte sich über den Zeitraum von zwei Tagen nicht, es war keine Sedimentation feststellbar.
2. Eine Steingutmasse (GWSG-T der Fa. Fuchs-Ton) wurde mit 35 Gew.-% Wasser und 0,2 Gew.-% (bezogen auf die Steingutmasse) Ver­ flüssiger A (Na-Salz) durch zweistündiges Vermischen in einer Ku­ gelmühle verflüssigt. Das Litergewicht betrug 1790 g. Die Viskosität betrug 245 mPa·s. Der Schlicker zeigte eine leichte Thixotropie. Sein rheologisches Verhalten war über zwei Tage kon­ stant.
3. (Vergleichsbeispiel) Eine Steingutmasse (GWSG-T der Fa. Fuchs- Ton) wurde mit 35 Gew.-% Wasser und 0,3 Gew.-% (bezogen auf die Steingutmasse) eines Verflüssigers auf Na-Silikatbasis durch zwei­ stündiges Vermischen in einer Kugelmühle verflüssigt. Das Literge­ wicht betrug 1760 g. Die Viskosität betrug 190 mPa·s. Nach zwei Stunden wurde eine deutliche Sedimentation sichtbar. Nach erneutem Aufrühren betrug die Viskosität 520 mPa·s.
Beispiel III (Herstellung von Aluminiumoxidmassen)
Aluminiumoxidmassen (A 16-SG der Fa. Alcoa) wurden mit Wasser und den NH4⁺-Salzen der Carboxylpolysaccharide durch zweistündiges Ver­ mischen in einer Kugelmühle verflüssigt.
Auf entsprechende Weise erhielt man die in Tabelle II aufgeführten Schlicker auf Aluminiumoxidbasis. Die Konzentrationsangaben (in Gew.-%) der Verflüssiger bezieht sich auf die wasserfreien Al2O3- Massen.
Tabelle II
Beispiel 11
(Vergleichsbeispiel) Der Verflüssiger B wurde ent­ sprechend seiner Säurezahl mit Triethanolamin neutralisiert und in einer Konzentration von 0,3 Gew.-% mit einer Mischung aus 65 Gew.% Aluminiumoxid (A 16-SG der Fa. Alcoa) und Wasser durch zweistün­ diges Vermischen in einer Kugelmühle zu einer hochviskosen Mischung verflüssigt. Durch Steigerung des Additivs auf 0,8 Gew.-% erzielte man eine deutliche Viskositätsabnahme auf 380 mPa·s. Das Endprodukt zeigte eine starke Thixotropie.

Claims (14)

1. Keramische Schlicker, dadurch gekennzeichnet, daß die nicht wäßrige Komponente des Schlickers 0,02 bis 5,0 Gew.-% Salze einwertiger Kationen der Oxidationsprodukte von unsubstituier­ ten oder glykosidisch-substituierten Homoglykanen als Ver­ flüssigungsmittel enthält.
2. Schlicker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Verflüssigungsmittel ein Salz eines Oxidationsproduktes eines unsubstituierten Homoglykans, insbesondere eines Glucans, ist, Alkali- oder NH4⁺-Salz ist und die nicht-wäßrige Komponente des Schlickers 50 bis 90 Gew.-%, vorzugsweise 60 bis 75 Gew.-%, entspricht.
3. Schlicker nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die oxidierten Glykane im statistischen Mittel zumindest 0,50, vorzugsweise über 0,70, insbesondere über 0,90, Carboxylgruppen pro Anhydroglycoseeinheit enthalten.
4. Schlicker nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, da­ durch gekennzeichnet, daß die nicht-wäßrige Komponente noch zusätzliche handelsübliche Verflüssigungsmittel, temporäre Bindemittel, Weichmacher, Thermoplasten, Plastifizierungsmit­ tel, Gleitmittel, Preßhilfsmittel, Formöle und/oder Trennmittel enthält.
5. Schlicker nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die zu­ sätzlichen Verflüssigungsmittel ausgewählt sind aus Salzen von Gerbsäuren, Huminsäuren und polymeren und niedermolekularen Polycarbonsäuren, insbesondere Poly(meth)acrylsäure und Citro­ nensäure, wobei der Gesamtgehalt an Verflüssigungsmittel nicht mehr als 5,0 Gew.-% des nicht-wäßrigen Anteils des Schlickers beträgt.
6. Schlicker nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Bindemittelanteil der nicht-wäßrigen Komponente des Schlickers 0,5 bis 10 Gew.-%, insbesondere 1 bis 5 Gew.-%, beträgt und die Bindemittel ausgewählt sind aus Tonen, Kaolinen, Bentoniten, organischen Kolloiden, natürlichen und synthetischen organi­ schen Polymeren, insbesondere Pflanzengummi, Stärke und Dex­ trin.
7. Schlicker nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Gleitmittelanteil der nicht-wäßrigen Komponente des Schlickers 0,1 bis 5 Gew.-%, insbesondere 1 bis 3 Gew.-%, beträgt und die Gleitmittel ausgewählt sind aus gesättigten und ungesättigten Fettsäuren mit 12-22 C-Atomen, vorzugsweise mit 16-22 C-Atomen und insbesondere Stearin- und Behensäure und Derivaten dieser Fettsäuren, insbesondere Na-Seifen, Wachsen und Ölen.
8. Schlicker nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, da­ durch gekennzeichnet, daß der Schlicker ein silikatkeramischer Schlicker, insbesondere für Steingut, Steinzeug, Porzellan und Steatit, ist, die nicht-wäßrige Komponente 0,05 bis 2 Gew.-% des Alkalisalzes, insbesondere des Natriumsalzes, des Verflüs­ sigers aus oxidierten Glykanen enthält und der Schlicker eine Viskosität von unter 300 mPa·s, insbesondere von unter 200 mPa·s, aufweist.
9. Schlicker nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlicker zur Verwendung im Sprühtrocknungsverfahren geeignet ist und die nicht-wäßrige Komponente 0,1 bis 2,0 Gew.-%, ins­ besondere 0,2 bis 1 Gew.-%, des Verflüssigers aus oxidierten Glykanen enthält.
10. Schlicker nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlicker zur Verwendung im Gießverfahren geeignet ist und die nicht-wäßrige Komponente 0,05 bis 1 Gew.-%, insbesondere 0,1 bis 0,6 Gew.-%, des Verflüssigers aus oxidierten Glykanen enthält.
11. Schlicker nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, da­ durch gekennzeichnet, daß der Schlicker ein Schlicker der technischen Keramik, insbesondere aus Aluminiumoxid, Zirkon­ oxid, Siliciumcarbid und/oder Siliciumnitrid, ist, wobei die nicht-wäßrige Komponente des Schlickers 0,05 bis 1 Gew.-%, insbesondere 0,1 bis 0,5 Gew.-%, des NH4⁺-Salzes des Verflüs­ sigers aus oxidierten Polyglycosanen enthält und eine Visko­ sität von unter 150 mPa·s, insbesondere von unter 50 mPa·s, aufweist.
12. Schlicker nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die NH4⁺-Salze des Verflüssigers aus oxidierten Glykanen nach Er­ hitzen auf 600°C einen Glührückstand von < 1% aufweisen.
13. Verfahren zur Herstellung des Schlickers nach einem oder meh­ reren der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die nicht-wäßrigen Komponenten mit Wasser in einer Kugel- oder Trommelmühle vermahlen werden.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Verflüssigungsmittel in der Wasserkomponente gelöst wird, bevor die übrigen nicht-wäßrigen Komponenten hinzugefügt werden.
DE4243703A 1992-12-23 1992-12-23 Oxidationsprodukte von Glykanen als Dispergier- und Verflüssigungsmittel für keramische Massen Withdrawn DE4243703A1 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE4243703A DE4243703A1 (de) 1992-12-23 1992-12-23 Oxidationsprodukte von Glykanen als Dispergier- und Verflüssigungsmittel für keramische Massen

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE4243703A DE4243703A1 (de) 1992-12-23 1992-12-23 Oxidationsprodukte von Glykanen als Dispergier- und Verflüssigungsmittel für keramische Massen

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE4243703A1 true DE4243703A1 (de) 1994-06-30

Family

ID=6476280

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE4243703A Withdrawn DE4243703A1 (de) 1992-12-23 1992-12-23 Oxidationsprodukte von Glykanen als Dispergier- und Verflüssigungsmittel für keramische Massen

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE4243703A1 (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE10141825B4 (de) * 2001-08-27 2012-10-04 Stephan Schmidt Kg Verfahren zur Aufbereitung keramischer Massen und Massekomponenten

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE10141825B4 (de) * 2001-08-27 2012-10-04 Stephan Schmidt Kg Verfahren zur Aufbereitung keramischer Massen und Massekomponenten

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE69731986T2 (de) Zusammensetzung von Nanofibrillen von Cellulose mit carboxylierter Cellulose mit hohem Substitutionsgrad
DE1267160B (de) Verfahren zur Herstellung von gegossenen Formkoerpern aus Gips
EP0077949B1 (de) Verfahren zur Herstellung von Hydroxypropylstärke
DE2607347B2 (de) Granulierte bzw. formgepresste duengemittelmasse
DE69818845T2 (de) Verfahren zur gewinnung und zum formen von plastifizierten mischungen und grünkörper daraus
DE2225444C2 (de) Wäßrige Emulsionsfarbe
DE1467260A1 (de) Verfahren zur Herstellung von kolloidalem Aluminiumoxyd-Monohydrat
EP0319865B1 (de) Carboxymethylsulfoethylcellulose und Verfahren zu ihrer Herstellung
DE2626426A1 (de) Verfahren zur herstellung von zement-konglomeraten von hoher widerstandsfaehigkeit
DE19541945C1 (de) Verdickersystem für Baustoffgemische, Verfahren zu seiner Herstellung und Verwendung
EP0083003A1 (de) Wässrige Zubereitung und ihre Verwendung bei der Herstellung keramischer Massen
DE2546658A1 (de) Feuerfeste magnesiumoxid enthaltende formungs-mischung und verfahren zu deren herstellung
DE2022498B2 (de) Geschlossener, dreidimensionaler künstlicher Knorpel- oder Knochenersatzkörper und Verfahren zu seiner Herstellung
DE4243703A1 (de) Oxidationsprodukte von Glykanen als Dispergier- und Verflüssigungsmittel für keramische Massen
EP0083004A2 (de) Wässrige Zubereitung und ihre Verwendung bei der Herstellung keramischer Massen
DE2820694C2 (de) Verfahren zur Herstellung eines hauptsächlich aus Siliciumnitrid bestehenden Sinterkörpers
DE2609703C3 (de) Organocalciumaluminate und ihre Verwendung in hydraulischen Bindemitteln
DE3910730C2 (de) Verwendung von carboxymethylierten Methylhydroxyethyl- oder Methylhydroxypropyl-Cellulosen als Zusatz zu Gipsmischungen sowie so erhaltene Gipsmischungen
WO2006010470A1 (de) Verfahren zur herstellung aminoalkylgruppenhaltiger polysaccharide und polysaccharidderivate
EP1552958B1 (de) Mine für Schreib-, Mal- und Kosmetikzwecke
EP2505568A1 (de) Cellulosederivate als Dispergiermittel
DE2708968A1 (de) Hydraulischer zement
DE2721026A1 (de) Verfahren zur herstellung von aluminiumoxidextrudaten
DE1901318A1 (de) Zusammensetzung zur Bildung keramischer Gegenstaende
EP2687543A1 (de) Hydrogel aus einem chemisch modifizierten Polysaccharid-Protein-Blend, Verfahren zur Herstellung eines PPB-Hydrogels und Verwendungen hiervon

Legal Events

Date Code Title Description
8139 Disposal/non-payment of the annual fee