DE2607347B2 - Granulierte bzw. formgepresste duengemittelmasse - Google Patents
Granulierte bzw. formgepresste duengemittelmasseInfo
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- B01J2/28—Processes or devices for granulating materials, e.g. fertilisers in general; Rendering particulate materials free flowing in general, e.g. making them hydrophobic using special binding agents
Description
15
20
25
50
Düngemittelfreisetzung steht in der Verwendung von Pullulanderivaten mit entsprechender Wasserlöslichkeit. Derartige Düngemittelpräparate mit kontrollierter
Düngemittelfreisetzung sind wertvolle Produkte, mit denen sich die Düngewirkung verstärken und eine
Zeitersparnis beim Düngen erreichen läßt. Die Massen der Erfindung lassen sich, wie bereits erwähnt, leicht zu
solchen Formkörpern, wie Düngemittelstäben verformen, die ohne Schwierigkeiten unter die Bodenoberfläche gebracht werden können. Derartig geformte
Düngemittelpräparate eignen sich besonders für Phosphatdünger, der bei einer oberflächlichen Anwendung
leicht in der Nähe der Bodenoberfläche fixiert wird.
Die Düngemittel-Formkörper können nach beliebigen Verfahren hergestellt werden. Beispiele für
entsprechende Verfahren sind Granulieren, Formpressen oder Strangpressen.
Als Düngemittel können einfache oder kombinierte Düngemittel organischer oder anorganischer Herkunft
und Gemische von verschiedensten Düngemitteln verwendet werden. Beispiele für bevorzugte Düngemittel sind bei der Herstellung von ölen anfallendes Mehl,
Torfprodukte und Kompost. Ferner können die Massen der Erfindung auch andere landwirtschaftliche Chemikalien enthalten, wie Bodenkonditioniermittel, Pestizide
und Pflanzenhormone.
CH2OH
CH2OH
CH2OH
I c11 | \, ■, | :h2oh | ( | A- | |
40 | λ°\ | J |/ | η | ||
45 | |||||
-ll2 | |||||
-O | |||||
in dem Struktureinheiten aus Maltotriose, einem Trimeren von Glucose, über *-l,6-Bindungen miteinander
verbunden sind. Die Bindungen zwischen den Maltotriose-Einheiten unterscheiden sich von den
Bindungen, über die die Glucosereste zu den genannten Trimeren miteinander verbunden sind.
In der vorstehenden Formel bedeutet η eine ganze
Zahl mit einem Wert von 20 bis 10 000. Dieser Wert gibt den Polymerisationsgrad an.
Pullulan ist in kaltem Wasser leicht löslich. Bekanntlich kann Pullulan durch Veretherung, Veresterung und
Pfropfpolymerisation mit Vinylverbindungen, wie Vinylchlorid, modifiziert werden. Das erhaltene modifizierte
Pullulan verhält sich in bezug auf seine Löslichkeitseigenschaften je nach dem Modifikationsgrad unterschiedlich. Der Ausdruck »Pullulan und
dessen Derivate« schließt auch diese modifizierten Pullulane ein.
Das erfindungsgemäß eingesetzte Pullulan kann nach ι ο beliebigen Verfahren hergestellt werden. Zweckmäßigerweise
wird es aus Gärflüssigkeiten von Stämmen der Gattung Pullularia, einem »unvollständigen Mikroorganismus«,
als extrazelluläres, klebriges Produkt gewonnen. Beispielsweise wird dieses Produkt nach is
Uberimpfung eines Stammes von Pullularia pullulans in ein Nährmedium, das 10 Prozent Stärkesirup oder
Glucose, 0,5 Prozent K2HPO4, 0,1 Prozent NaCl, 0,02
Prozent MgSO4 · 7 H2O, 0,06 Prozent (NH4J2SO4 und
0,04 Prozent Hefeextrakt enthält, und anschließendes 5tägiges Züchten bei 24° C unter Schütteln hergestellt.
Gereinigtes Pullulan erhält man, wenn man die 'Zellen aus der Fermentationsbrühe abzentrifugiert, das Pullulan
durch Zusatz von Methanol ausfällt und den Niederschlag abtrennt. Je nach Art des zur Züchtung
eingesetzten Stammes erhält man Pullulanprodukte mit etwas unterschiedlichen physikalischen Eigenschaften.
Für die erfindungsgemäßen Düngemittelmassen können durch Züchtung von beliebigen Stämmen erhaltene
Pullulanprodukte eingesetzt werden. Das Molekulargewicht des für die erfindungsgemäßen Düngemittelmassen
eingesetzten Pullulans ist nicht besonders beschränkt. Vorzugsweise liegt es jedoch im Bereich von
10 000 bis 5 000 000, insbesondere von 10 000 bis 1 000 000.
Vorzugsweise werden Pullulan oder dessen Derivate in einer Menge von 0,01 bis 50 Gewichtsteilen pro 100
Gewichtsteile Düngemittel eingesetzt. Besonders bevorzugt sind Mengen von 5 bis 50 Gewichtsteilen pro
100 Gewichtsteile Düngemittel, wodurch sich feste Düngemittelmassen mit verbesserten mechanischen
Eigenschaften ergeben. Bei Zusatz von mehr als 50 Gewichtsteilen Pullulan oder dessen Derivaten ergibt
sich keine deutliche Verbesserung der mechanischen Eigenschaften der verformten Masse oder eine Verbesserung
der Dauerdüngewirkung. Vielmehr ergibt sich lediglich eine Kostensteigerung.
Gegebenenfalls können die Düngemittelmassen zusätzlich wasserlösliche Produkte enthalten. Beispiele
dafür sind Stärke, Dextrin, Gummi arabicum, Gelatine, Casein, Leim, Methylcellulose, Carboxymethylcellulose,
Hydroxyalkylcellulose, Alginsäure, Polyvinylalkohol, Polyacrylsäure, Polyacrylamid und Derivate dieser
Produkte, die teilweise anstelle von hydrophilen Resten durch hydrophobe Reste substituiert sind. Als wasserlösliche
Produkte sind Stärke, Dextrin, Gummi arabicum, Gelatine, Casein, Leim, Methylcellulose, Carboxymethylcellulose
und Hydroxyalkylcellulose besonders bevorzugt. Düngemittelmassen mit einem Gehalt an
diesen wasserlöslichen Produkten stellen eine bevor- bo zugte Ausführungsform der Erfindung dar. Die Menge
an diesen Produkten ist nicht beschränkt. Vorzugsweise beträgt sie bis zu 50 Gewichtsteile pro 100 Gewichtsteile
Düngemittel.
Ferner können die Düngemittelmassen der Erfindung <,Γ>
gegebenenfalls einen Weichmacher enthalten. Beispiele für entsprechende Weichmacher sind Wasser, mehrwertige
Alkohole, wie Glycerin, Äthylenglykol und Propylenglykol, Amide, wie Formamid und Dimethylformamid,
Amine, wie Diäthylentriamin, Triäthylentetramin, Äthanolamine und Propylmonoäthanolamin sowit Dimethylsulfoxid.
Es wird jeweils einer dieser Weichmacher oder ein Gemisch aus zwei oder mehr dieser
Produkte verwendet. Wasser wird als Weichmacher bevorzugt. Die Höchstmenge des Weichmachers
beträgt 30 Gewichtsteile pro 100 Gewichtsteile Düngemittel.
Gegebenenfalls können die Düngemittelmassen der Erfindung zur Verbesserung ihrer mechanischen Eigenschaften
auch anorganische Füllstoffe enthalten. Dazu können übliche Füllstoffe verwendet werden, wie
Calciumcarbonat, Calciumsulfit, Calciumsulfat, Aluminiumhydroxid,
Talcum und Ton. Es wird jeweils ein Füllstoff oder ein Gemisch aus zwei oder mehr dieser
Füllstoffe eingesetzt. Der durchschnittliche Teilchendurchmesser beträgt vorzugsweise höchstens 50 μ und
insbesondere höchstens 5 μ. Eine ausreichende Menge an anorganischem Füllstoff liegt beispielsweise bei 1 bis
40 Gewichtsteilen pro 100 Gewichtsteile Düngemittel. Ein übermäßiger Füllstoffzusatz ist unerwünscht, da
dadurch die mechanische Festigkeit der Düngemittelmasse abnimmt.
Pullulan oder dessen Derivate dienen in den erfindungsgemäßen Düngemittelmassen als Bindemittel
beim Verformen und als Weichmacher zur Verbesserung der Verformbarkeit. Aufgrund ihrer kontrollierenden
Wirkung auf die Freisetzung von Düngemittelbestandteilen bewirken Pullulan oder dessen Derivate
auch eine Verbesserung der Düngewirkung, verhindern eine Schädigung der Pflanzen aufgrund übermäßiger
Düngung und bewirken eine Arbeitserleichterung beim Düngen. Außerdem hat Pullulan, wie bereits erwähnt,
den Vorteil, daß es im Boden durch Einwirkung von Wasser und Mikroorganismen abbaubar ist und somit
das Pflanzenwachstum nicht beeinträchtigt.
Im folgenden wird die Herstellung eines Düngestabs aus einer Düngemittelmasse der Erfindung näher
beschrieben.
Unter Verwendung eines üblicherweise zur Verarbeitung von Kunstharzen dienenden Extruders wird ein
gleichmäßiges Gemisch aus einem Düngemittel, Pullulan oder einem Pullulanderivat, Wasser und gegebenenfalls
einem anorganischen Füllstoff auf eine Temperatur erhitzt, die über der Temperatur, bei der Pullulan
plastisch wird aber unter der Zersetzungstemperatur des Düngemittels liegt, im allgemeinen etwa 30 bis
1500C, vorzugsweise 40 bis 12O0C, erhitzt und durch das
Strangpreßwerkzeug zu einem Stab mit einem Durchmesser von beispielsweise 2 bis 50 mm stranggepreßt.
Dieses Verfahren läßt sich leicht unter hohem Durchsatz durchführen. Die Stäbe werden auf die
gewünschte Länge zugeschnitten. Diese Länge wird je nach der Art der zu züchtenden Pflanzen gewählt und
liegt im allgemeinen bei 2 bis 50 cm.
Die Düngemittelmassen der Erfindung können auch in Form von Kugeln oder geschnittenen Stücken in ein
in den Boden eingebrachtes Düngemittelloch oder in Form von Folien auf ein Saatbeet gebracht werden. Bei
der Anwendung in Form von Düngestäben ist es nicht notwendig, Löcher vorzusehen. Die Stäbe werden
lediglich an den gewünschten Stellen in den Boden getrieben.
Die Anwendung von Düngestiiben hat folgende Vorteile: Es besteht keine Gefahr von Wtirzelverletzungen,
wie es beim Graben von Düngelöchern der Fall ist. Die Düngung kann wirksam Lind wirtschaftlich ihiirhge-
führt werden. Ein Auslaugen des Düngemittels wird verhindert, was zu einer verstärkten Düngewirkung
führt. Eine der herausragenden Eigenschaften der Düngemittelmassen der Erfindung besteht in der
langsamen Freisetzung der Düngerbestandteile, wodurch die einmalige Anwendung vor. großen Düngemittelmengen
möglich wird und sich eine zeitsparende Düngung von verschiedenen Nutzpflanzen, Obst und
Waldbäumen unter verzögerter Düngemittelabgabe ergibt. Pullulan oder dessen Derivate sowie die in den
Beispi
400 g eines Mischdüngemittels folgender Zusammensetzung:
Ammoniumphosphit | 5,280/0 |
Ammoniumphosphat | 8,49% |
Ammoniumsulfat | 56,79% |
Kaliumchlorid | 20,35% |
Metallphosphate | 1,54% |
Andere Bestandteile | 7,55% |
20
(Stickstoffgehalt: 14 Prozent; P2O5-Gehalt: 8 Prozent;
K2O-Gehalt: 12 Prozent) werden mit jeweils 40 g der in
Düngestäben enthaltenen Füllstoffe bewirken auf physikalisch-chemischem Wege eine Bodenverbesserung.
Die nach der Erschöpfung der Düngerbestandteile verbleibenden Hohlräume wirken als Kanäle zur Zufuhr
vcn Luft und Wasser in den Boden, was für das Pflanzenwachstum günstig ist. Die Düngemittelmassen
der Erfindung können gegebenenfalls auch eine geringe Menge eines oberflächenaktiven Mittels enthalten,
wodurch die Verformbarkeit und das Aussehen der Stäbe verbessert wird,
el 1
el 1
Tabelle I angegebenen Bindemittel und 4 g Wasser vermischt. Das erhaltene Gemisch wird in einen
Mischer gegeben und gründlich vermischt. Anschließend wird das Gemisch in eine zylindrische Form mit
einem Durchmesser von 30 mm und einer Länge von 15 mm gegeben und 10 Minuten bei 80° C unter einem
Druck von 100 kg/cm2 gepreßt. Anschließend wird der Formkörper aus der Form genommen. Man erhält einen
Düngemittel-Formkörper in Form einer Scheibe von 28 mm Durchmesserund 14 mm Stärke. Die Eigenschaften
der erhaltenen Produkte sind in Tabelle I aufgeführt.
Versuch Bindemittel Verformbar- Festigkeit des
Nr. keil**) verformten
Produkts***)
Bemerkungen
1 | Pullulan | gut | gut | erfindungsgemäßes Produkt |
2 | Pullulanacetat*) | gut | gut | erfindungsgemäßes Produkt |
3 | Stärke | unzureichend | unzureichend | Vergleichsversuch |
4 | Polyvinylalkohol | gut | nicht ganz | Vergleichsversuch |
zufriedenstellend Anmerkung:
*) Substitutionsgrad der Hydroxylgruppen: 1
*) Substitutionsgrad der Hydroxylgruppen: 1
Das bedeutet, daß im Durchschnitt eine der drei Hydroxylgruppen jeder Glukoseeinheit
acyliert ist.
acyliert ist.
**) Die Verformbarkeit wird aufgrund der Eigenschaften des verformten Produkts beim Entnehmen
aus der Form bewertet.
***) Die Festigkeit des verformten Produkts wird bewertet, indem man die bei einem Fäll aus 1,5 m
Höhe auftretenden Brüche feststellt.
Höhe auftretenden Brüche feststellt.
Unter Verwendung eines Extruders mit einem Verhältnis von Länge zu Durchmesser der Schnecke
von 20, einem Verdichtungsgrad von 1,8 und einem inneren Durchmesser der Austrittsdüse von 30 mm,
werden aus dem in Beispiel 1 verwendeten Düngemittel, einer wasserlöslichen Verbindung und Wasser Dünge-Tabelle
II
50
stäbe hergestellt. Das Gewichtsverhältnis von Düngemittel zu wasserlösliches Polymerisat zu Wasser beträgt
80 :17 :3 (vgl. Tabelle II). Das Strangpressen wird bei einer Werkzeugtemperatur von 75° C durchgeführt. Die
Ergebnisse sind in Tabelle II zusammengestellt.
Versuch Nr. |
Bestandteile wasserlösliches Polymerisat |
kein Zusatz | anorganischer Füllstoff |
Wasser | Werk- zeug- tempe- ratur |
Druck festig keit |
Freisetzung der Düngemittel bestandteile, % nach nach nach 1 Monat 3 Monaten 6 Monaten |
49,0 | 81,5 |
Polyvinylalkohol | "C | kg/cm2 | |||||||
1 | Pullulan | Stärke | kein Zusatz | zugesetzt | 75 | 35,2 | 25,6 | - | - |
Vergleichsbeispiel | Polyacrylsäure | 53,6 | 86,3 | ||||||
1 | kein Zusatz | zugesetzt | 75 | 10,5 | 100 | 61,2 | 90,6 | ||
2 | kein Zusatz | zugesetzt | 75 | 21,0 | 28,6 | 54,6 | 88,6 | ||
3 | kein Zusatz | zugesetzt | 75 | 11,0 | 41,0 | ||||
4 | kein Zusatz | zugesetzt | 75 | 26,5 | 31,0 | ||||
Die in Tabelle Il angegebenen Versuchsergebnisse werden folgendermaßen erhalten:
Druckfestigkeit: Dieser Wert wird an Düngestäben mit einer Länge von 6 cm unter Verwendung eines für
Konstruktionswerkstoffe üblichen Druckfestigkeits-Prüfgeräts bestimmt.
Prozentuale Freisetzung der Düngeiniltclbeslandtei-Ie:
Der Düngestab wird bei 300C in einer Bodenprobe
mit einem Wassergehalt von 60 Prozent des maximalen Wassergehalts inkubiert. Die Menge des freigesetzten
Stickstoffs wird nach bestimmten Zeitabständen gemessen. Die prozentuale Freisetzung wird in Prozent der
ausgelaugten Stickstoffmenge in bezug auf die Gesamtstickstoffmenge im ursprünglichen Stab angegeben.
Unter Verwendung des gleichen Düngemittels wie in Beispiel 1 werden Düngestäbe hergestellt. Dazu wird
ein Gemisch aus dem Düngemittel, einem wasserlöslichen Polymerisat, einem anorganischen Füllstoff und
Wasser unter Verwendung eines Extruders mit den in Beispiel 2 angegebenen technischen Daten stranggepreßt.
Das Gewichtsverhältnis von Düngemittel zu wasserlöslichem Polymerisat zu anorganischem Füll-
stoff zu Wasser beträgt 70 : 10 : 15 :5 (vgl. Tabelle III).
Das Strangpressen wird bei einer Werkzeugtemperatur von 80°C durchgeführt. Die Ergebnisse sind in
Tabelle III zusammengestellt. Die Werte für die Druckfestigkeit der Düngestäbe und die prozentuale
Freisetzung der Düngemittelbestandteile werden gemäß Beispiel 2 bestimmt.
Versuch
Bestandteile
wasserlösliches
Polymerisat
Polymerisat
anorganischer
Füllstorr
Füllstorr
Wasser
Wc-k- | Druck | Freisetzung der Düngcmiltel- |
zeug- | festig | bestandteile, % |
tempe- | keit | nach nach nach |
ratur | 1 Monat 3 Monaten 6 Monaten |
kg/cm
Pullulan
Calciumsulfat zugesetzt
Vergleichsbeispiel
1 kein Zusatz kein Zusatz zugesetzt
2 Polyvinylalkohol Calciumsulfat zugesetzt
3 Stärke Calciumsulfat zugesetzt
4 Polyacrylsäure Calciumsulfat zugesetzt
40,2
18,2
43,0
70,2
80 | 8,0 | 100 | - | — |
80 | 25,6 | 20,3 | 46.0 | 76.2 |
80 | 12,0 | 35,0 | 56,2 | 82,0 |
80 | 32,8 | 28,6 | 49,6 | 78,0 |
Aus den Tabellen 11 und 111 ergibt sich, daß
Düngestäbe, die lediglich aus einem Düngemittel oder -to unter Verwendung eines anderen wasserlöslichen
Polymerisats als Pullulan hergestellt worden sind, in bezug auf ihre Druckfestigkeit den aus den erfindungsgemäßen
Düngemittelmassen hergestellten Düngesläben unterlegen sind. Die Freisetzung der Düngemittelbestandteile
verläuft bei den zum Vergleich hergestellten Düngestäben sehr rasch, während die erfindungsgemäßen
Düngestäbe eine verlangsamte Freisetzung zeigen.
Wie bereits erwähnt, können aus den erfindungsgemäßen Düngcmittelmassen Düngestäbe ohne Hülle
hergestellt werden, die eine ausreichende mechanische Festigkeit besitzen, so daß sie sich zu einer Düngung in
der Tiefe eignen. Ferner weisen sie eine kontrollierte Freisetzung von Düngemittelbestandteilen auf. Ein
weiterer Vorteil dieser Düngestäbe besteht darin, daß in sie leicht Düngesalze einverleibt werden können, die
nach herkömmlichen Verfahren nur schwer zu Düngestäben zu verarbeiten sind. Dies trifft auch für andere
Bestandteile, wie Spurenelemente, Pflanzenhormone, landwirtschaftliche Chemikalien und Bodenkonditioniermittelzu.
Eine weitere Verbesserung der Düngestäbe läßt sich erreichen, indem man sie mit gefärbtem Paraffinwachs
oder gefärbten thermoplastischen Kunstharzen überzieht.
Claims (1)
- Patentanspruch:Granulierte bzw. formgepreBte Düngemittelmasse, enthaltend Düngemi!'.si und Bindemittel, da- durch gekennzeichnet, daß sie als Bindemittel Pullulan oder dessen Derivate enthält.Als Bindemittel für Dünger wurden bisher verschiedene thermoplastische oder hjtzehärtbare Kunstharze, Paraffin, Pech und Calciumnitrat vorgeschlagen. Diese Materialien erweisen sich jedoch in bezug auf Bindefestigkeit und Verformbarkeit als unzureichend. Ferner ist es bekannt, Düngemittelstäbe durch entsprechendes Verformen von Düngemitteln, gegebenenfalls nach Vermischen mit einem thermoplastischen oder hitzehärtbaren Kunstharz herzustellen. Auf die Oberfläche dieser Stäbe kann eine Kunstharzfolie aufgebracht oder wasserdichtes Papier aufgeklebt werden. Diese Stäbe weisen eine unzureichende mechanische Festigkeit auf. Aufgrund ihrer hohen Hygroskopizität werden sie leicht brüchig, so daß sie nicht tief in den Boden eingetrieben werden können. Zum Bedecken der Stäbe verwendete Kunstharzfolien bzw. wasserdichtes Papier verbleibt lange nach der Lösung des Düngemittels im Boden und stört das Wachstum der Pflanzen.Aufgabe der Erfindung ist es, Düngemittelmassen zur Verfügung zu stellen, die sich gut zu festen Düngemittel-Formkörpern verformen lassen, bei denen eine Langzeitwirkung des Düngemittels gewährleistet ist.Aufgrund von zahlreichen Versuchen, die zur vorliegenden Erfindung führten, wurde festgestellt, daß sich durch Vermischen eines Düngemittels mit Pullulan oder dessen Derivaten Düngemittelmassen in granulierter oder gepreßter Form herstellen lassen, die nach üblichen Verfahren bei Atmosphärendruck oder bei erhöhtem Druck verformt und in festen Zustand gebracht werden können.Die Erfindung betrifft somit eine granulierte bzw. formgepreßte Düngemittelmasse, enthaltend Düngemittel und ein Bindemittel, die dadurch gekennzeichnet ist, daß sie als Bindemittel Pullulan oder dessen Derivate enthält.Die Düngemittelmassen der Erfindung lassen sich aufgrund ihres Gehalts an Pullulan oder dessen Derivaten leicht nach üblichen Verfahren, beispielsweise durch Formpressen, verformen, da Pullulan leicht mit einem üblichen Weichmacher, wie Wasser, weichgemacht werden kann. Nach der Anwendung der Düngemittelmassen bzw. der daraus hergestellten Formkörper im Boden, verbleiben nach der Lösung des Düngemittels das Pullulan oder dessen Derivate im Boden und werden anschließend durch die Einwirkung von Wasser und Mikroorganismen im Boden abgebaut. Somit wird eine Störung des Pflanzenwachstums vermieden. Dies stellt einen wichtigen Vorteil der Düngemittelmassen der Erfindung gegenüber herkömmlichen Präparaten dar.Die festen Düngemittelmassen der Erfindung bzw. die daraus hergestellten Formkörper weisen eine gute mechanische Festigkeit auf. Außerdem kann die Geschwindigkeit der Freisetzung des Düngemittels aus der Masse durch entsprechende Wahl der Pullulanmenge kontrolliert werden. Gegebenenfalls können die Massen anorganische Füllstoffe enthalten. Eine weitere Möglichkeit zur Kontrolle der Geschwindigkeit der10
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