DE2607347B2 - Granulierte bzw. formgepresste duengemittelmasse - Google Patents

Granulierte bzw. formgepresste duengemittelmasse

Info

Publication number
DE2607347B2
DE2607347B2 DE19762607347 DE2607347A DE2607347B2 DE 2607347 B2 DE2607347 B2 DE 2607347B2 DE 19762607347 DE19762607347 DE 19762607347 DE 2607347 A DE2607347 A DE 2607347A DE 2607347 B2 DE2607347 B2 DE 2607347B2
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
fertilizer
pullulan
derivatives
soil
water
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Granted
Application number
DE19762607347
Other languages
English (en)
Other versions
DE2607347A1 (de
DE2607347C3 (de
Inventor
Hiroomi Kobe; Fujimura Sigel Nishinomiya; Namioka Hisao Niihama; Tsuji Kozo; Watanabe Masashi; Ibaragi; Matsunaga (Japan)
Original Assignee
Sumitomo Chemical Co., Ltd., Osaka; Hayashibara Biochemical Laboratories, Inc., Okayama; (Japan)
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Priority claimed from JP50023311A external-priority patent/JPS51100470A/ja
Priority claimed from JP50023310A external-priority patent/JPS5929555B2/ja
Application filed by Sumitomo Chemical Co., Ltd., Osaka; Hayashibara Biochemical Laboratories, Inc., Okayama; (Japan) filed Critical Sumitomo Chemical Co., Ltd., Osaka; Hayashibara Biochemical Laboratories, Inc., Okayama; (Japan)
Publication of DE2607347A1 publication Critical patent/DE2607347A1/de
Publication of DE2607347B2 publication Critical patent/DE2607347B2/de
Application granted granted Critical
Publication of DE2607347C3 publication Critical patent/DE2607347C3/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01JCHEMICAL OR PHYSICAL PROCESSES, e.g. CATALYSIS OR COLLOID CHEMISTRY; THEIR RELEVANT APPARATUS
    • B01J2/00Processes or devices for granulating materials, e.g. fertilisers in general; Rendering particulate materials free flowing in general, e.g. making them hydrophobic
    • B01J2/28Processes or devices for granulating materials, e.g. fertilisers in general; Rendering particulate materials free flowing in general, e.g. making them hydrophobic using special binding agents

Description

15
20
25
50 Düngemittelfreisetzung steht in der Verwendung von Pullulanderivaten mit entsprechender Wasserlöslichkeit. Derartige Düngemittelpräparate mit kontrollierter Düngemittelfreisetzung sind wertvolle Produkte, mit denen sich die Düngewirkung verstärken und eine Zeitersparnis beim Düngen erreichen läßt. Die Massen der Erfindung lassen sich, wie bereits erwähnt, leicht zu solchen Formkörpern, wie Düngemittelstäben verformen, die ohne Schwierigkeiten unter die Bodenoberfläche gebracht werden können. Derartig geformte Düngemittelpräparate eignen sich besonders für Phosphatdünger, der bei einer oberflächlichen Anwendung leicht in der Nähe der Bodenoberfläche fixiert wird.
Die Düngemittel-Formkörper können nach beliebigen Verfahren hergestellt werden. Beispiele für entsprechende Verfahren sind Granulieren, Formpressen oder Strangpressen.
Als Düngemittel können einfache oder kombinierte Düngemittel organischer oder anorganischer Herkunft und Gemische von verschiedensten Düngemitteln verwendet werden. Beispiele für bevorzugte Düngemittel sind bei der Herstellung von ölen anfallendes Mehl, Torfprodukte und Kompost. Ferner können die Massen der Erfindung auch andere landwirtschaftliche Chemikalien enthalten, wie Bodenkonditioniermittel, Pestizide und Pflanzenhormone.
Pullulan ist ein lineares Polymerisat der Formel
CH2OH
CH2OH
CH2OH
I c11 \, ■, :h2oh ( A-
40 λ°\ J |/ η
45
-ll2
-O
in dem Struktureinheiten aus Maltotriose, einem Trimeren von Glucose, über *-l,6-Bindungen miteinander verbunden sind. Die Bindungen zwischen den Maltotriose-Einheiten unterscheiden sich von den Bindungen, über die die Glucosereste zu den genannten Trimeren miteinander verbunden sind.
In der vorstehenden Formel bedeutet η eine ganze Zahl mit einem Wert von 20 bis 10 000. Dieser Wert gibt den Polymerisationsgrad an.
Pullulan ist in kaltem Wasser leicht löslich. Bekanntlich kann Pullulan durch Veretherung, Veresterung und Pfropfpolymerisation mit Vinylverbindungen, wie Vinylchlorid, modifiziert werden. Das erhaltene modifizierte Pullulan verhält sich in bezug auf seine Löslichkeitseigenschaften je nach dem Modifikationsgrad unterschiedlich. Der Ausdruck »Pullulan und dessen Derivate« schließt auch diese modifizierten Pullulane ein.
Das erfindungsgemäß eingesetzte Pullulan kann nach ι ο beliebigen Verfahren hergestellt werden. Zweckmäßigerweise wird es aus Gärflüssigkeiten von Stämmen der Gattung Pullularia, einem »unvollständigen Mikroorganismus«, als extrazelluläres, klebriges Produkt gewonnen. Beispielsweise wird dieses Produkt nach is Uberimpfung eines Stammes von Pullularia pullulans in ein Nährmedium, das 10 Prozent Stärkesirup oder Glucose, 0,5 Prozent K2HPO4, 0,1 Prozent NaCl, 0,02 Prozent MgSO4 · 7 H2O, 0,06 Prozent (NH4J2SO4 und 0,04 Prozent Hefeextrakt enthält, und anschließendes 5tägiges Züchten bei 24° C unter Schütteln hergestellt. Gereinigtes Pullulan erhält man, wenn man die 'Zellen aus der Fermentationsbrühe abzentrifugiert, das Pullulan durch Zusatz von Methanol ausfällt und den Niederschlag abtrennt. Je nach Art des zur Züchtung eingesetzten Stammes erhält man Pullulanprodukte mit etwas unterschiedlichen physikalischen Eigenschaften. Für die erfindungsgemäßen Düngemittelmassen können durch Züchtung von beliebigen Stämmen erhaltene Pullulanprodukte eingesetzt werden. Das Molekulargewicht des für die erfindungsgemäßen Düngemittelmassen eingesetzten Pullulans ist nicht besonders beschränkt. Vorzugsweise liegt es jedoch im Bereich von 10 000 bis 5 000 000, insbesondere von 10 000 bis 1 000 000.
Vorzugsweise werden Pullulan oder dessen Derivate in einer Menge von 0,01 bis 50 Gewichtsteilen pro 100 Gewichtsteile Düngemittel eingesetzt. Besonders bevorzugt sind Mengen von 5 bis 50 Gewichtsteilen pro 100 Gewichtsteile Düngemittel, wodurch sich feste Düngemittelmassen mit verbesserten mechanischen Eigenschaften ergeben. Bei Zusatz von mehr als 50 Gewichtsteilen Pullulan oder dessen Derivaten ergibt sich keine deutliche Verbesserung der mechanischen Eigenschaften der verformten Masse oder eine Verbesserung der Dauerdüngewirkung. Vielmehr ergibt sich lediglich eine Kostensteigerung.
Gegebenenfalls können die Düngemittelmassen zusätzlich wasserlösliche Produkte enthalten. Beispiele dafür sind Stärke, Dextrin, Gummi arabicum, Gelatine, Casein, Leim, Methylcellulose, Carboxymethylcellulose, Hydroxyalkylcellulose, Alginsäure, Polyvinylalkohol, Polyacrylsäure, Polyacrylamid und Derivate dieser Produkte, die teilweise anstelle von hydrophilen Resten durch hydrophobe Reste substituiert sind. Als wasserlösliche Produkte sind Stärke, Dextrin, Gummi arabicum, Gelatine, Casein, Leim, Methylcellulose, Carboxymethylcellulose und Hydroxyalkylcellulose besonders bevorzugt. Düngemittelmassen mit einem Gehalt an diesen wasserlöslichen Produkten stellen eine bevor- bo zugte Ausführungsform der Erfindung dar. Die Menge an diesen Produkten ist nicht beschränkt. Vorzugsweise beträgt sie bis zu 50 Gewichtsteile pro 100 Gewichtsteile Düngemittel.
Ferner können die Düngemittelmassen der Erfindung <,Γ> gegebenenfalls einen Weichmacher enthalten. Beispiele für entsprechende Weichmacher sind Wasser, mehrwertige Alkohole, wie Glycerin, Äthylenglykol und Propylenglykol, Amide, wie Formamid und Dimethylformamid, Amine, wie Diäthylentriamin, Triäthylentetramin, Äthanolamine und Propylmonoäthanolamin sowit Dimethylsulfoxid. Es wird jeweils einer dieser Weichmacher oder ein Gemisch aus zwei oder mehr dieser Produkte verwendet. Wasser wird als Weichmacher bevorzugt. Die Höchstmenge des Weichmachers beträgt 30 Gewichtsteile pro 100 Gewichtsteile Düngemittel.
Gegebenenfalls können die Düngemittelmassen der Erfindung zur Verbesserung ihrer mechanischen Eigenschaften auch anorganische Füllstoffe enthalten. Dazu können übliche Füllstoffe verwendet werden, wie Calciumcarbonat, Calciumsulfit, Calciumsulfat, Aluminiumhydroxid, Talcum und Ton. Es wird jeweils ein Füllstoff oder ein Gemisch aus zwei oder mehr dieser Füllstoffe eingesetzt. Der durchschnittliche Teilchendurchmesser beträgt vorzugsweise höchstens 50 μ und insbesondere höchstens 5 μ. Eine ausreichende Menge an anorganischem Füllstoff liegt beispielsweise bei 1 bis 40 Gewichtsteilen pro 100 Gewichtsteile Düngemittel. Ein übermäßiger Füllstoffzusatz ist unerwünscht, da dadurch die mechanische Festigkeit der Düngemittelmasse abnimmt.
Pullulan oder dessen Derivate dienen in den erfindungsgemäßen Düngemittelmassen als Bindemittel beim Verformen und als Weichmacher zur Verbesserung der Verformbarkeit. Aufgrund ihrer kontrollierenden Wirkung auf die Freisetzung von Düngemittelbestandteilen bewirken Pullulan oder dessen Derivate auch eine Verbesserung der Düngewirkung, verhindern eine Schädigung der Pflanzen aufgrund übermäßiger Düngung und bewirken eine Arbeitserleichterung beim Düngen. Außerdem hat Pullulan, wie bereits erwähnt, den Vorteil, daß es im Boden durch Einwirkung von Wasser und Mikroorganismen abbaubar ist und somit das Pflanzenwachstum nicht beeinträchtigt.
Im folgenden wird die Herstellung eines Düngestabs aus einer Düngemittelmasse der Erfindung näher beschrieben.
Unter Verwendung eines üblicherweise zur Verarbeitung von Kunstharzen dienenden Extruders wird ein gleichmäßiges Gemisch aus einem Düngemittel, Pullulan oder einem Pullulanderivat, Wasser und gegebenenfalls einem anorganischen Füllstoff auf eine Temperatur erhitzt, die über der Temperatur, bei der Pullulan plastisch wird aber unter der Zersetzungstemperatur des Düngemittels liegt, im allgemeinen etwa 30 bis 1500C, vorzugsweise 40 bis 12O0C, erhitzt und durch das Strangpreßwerkzeug zu einem Stab mit einem Durchmesser von beispielsweise 2 bis 50 mm stranggepreßt. Dieses Verfahren läßt sich leicht unter hohem Durchsatz durchführen. Die Stäbe werden auf die gewünschte Länge zugeschnitten. Diese Länge wird je nach der Art der zu züchtenden Pflanzen gewählt und liegt im allgemeinen bei 2 bis 50 cm.
Die Düngemittelmassen der Erfindung können auch in Form von Kugeln oder geschnittenen Stücken in ein in den Boden eingebrachtes Düngemittelloch oder in Form von Folien auf ein Saatbeet gebracht werden. Bei der Anwendung in Form von Düngestäben ist es nicht notwendig, Löcher vorzusehen. Die Stäbe werden lediglich an den gewünschten Stellen in den Boden getrieben.
Die Anwendung von Düngestiiben hat folgende Vorteile: Es besteht keine Gefahr von Wtirzelverletzungen, wie es beim Graben von Düngelöchern der Fall ist. Die Düngung kann wirksam Lind wirtschaftlich ihiirhge-
führt werden. Ein Auslaugen des Düngemittels wird verhindert, was zu einer verstärkten Düngewirkung führt. Eine der herausragenden Eigenschaften der Düngemittelmassen der Erfindung besteht in der langsamen Freisetzung der Düngerbestandteile, wodurch die einmalige Anwendung vor. großen Düngemittelmengen möglich wird und sich eine zeitsparende Düngung von verschiedenen Nutzpflanzen, Obst und Waldbäumen unter verzögerter Düngemittelabgabe ergibt. Pullulan oder dessen Derivate sowie die in den
Beispi
400 g eines Mischdüngemittels folgender Zusammensetzung:
Ammoniumphosphit 5,280/0
Ammoniumphosphat 8,49%
Ammoniumsulfat 56,79%
Kaliumchlorid 20,35%
Metallphosphate 1,54%
Andere Bestandteile 7,55%
20
(Stickstoffgehalt: 14 Prozent; P2O5-Gehalt: 8 Prozent; K2O-Gehalt: 12 Prozent) werden mit jeweils 40 g der in
Tabelle I
Düngestäben enthaltenen Füllstoffe bewirken auf physikalisch-chemischem Wege eine Bodenverbesserung. Die nach der Erschöpfung der Düngerbestandteile verbleibenden Hohlräume wirken als Kanäle zur Zufuhr vcn Luft und Wasser in den Boden, was für das Pflanzenwachstum günstig ist. Die Düngemittelmassen der Erfindung können gegebenenfalls auch eine geringe Menge eines oberflächenaktiven Mittels enthalten, wodurch die Verformbarkeit und das Aussehen der Stäbe verbessert wird,
el 1
Tabelle I angegebenen Bindemittel und 4 g Wasser vermischt. Das erhaltene Gemisch wird in einen Mischer gegeben und gründlich vermischt. Anschließend wird das Gemisch in eine zylindrische Form mit einem Durchmesser von 30 mm und einer Länge von 15 mm gegeben und 10 Minuten bei 80° C unter einem Druck von 100 kg/cm2 gepreßt. Anschließend wird der Formkörper aus der Form genommen. Man erhält einen Düngemittel-Formkörper in Form einer Scheibe von 28 mm Durchmesserund 14 mm Stärke. Die Eigenschaften der erhaltenen Produkte sind in Tabelle I aufgeführt.
Versuch Bindemittel Verformbar- Festigkeit des
Nr. keil**) verformten
Produkts***)
Bemerkungen
1 Pullulan gut gut erfindungsgemäßes
Produkt
2 Pullulanacetat*) gut gut erfindungsgemäßes
Produkt
3 Stärke unzureichend unzureichend Vergleichsversuch
4 Polyvinylalkohol gut nicht ganz Vergleichsversuch
zufriedenstellend Anmerkung:
*) Substitutionsgrad der Hydroxylgruppen: 1
Das bedeutet, daß im Durchschnitt eine der drei Hydroxylgruppen jeder Glukoseeinheit
acyliert ist.
**) Die Verformbarkeit wird aufgrund der Eigenschaften des verformten Produkts beim Entnehmen aus der Form bewertet.
***) Die Festigkeit des verformten Produkts wird bewertet, indem man die bei einem Fäll aus 1,5 m
Höhe auftretenden Brüche feststellt.
Beispiel
Unter Verwendung eines Extruders mit einem Verhältnis von Länge zu Durchmesser der Schnecke von 20, einem Verdichtungsgrad von 1,8 und einem inneren Durchmesser der Austrittsdüse von 30 mm, werden aus dem in Beispiel 1 verwendeten Düngemittel, einer wasserlöslichen Verbindung und Wasser Dünge-Tabelle II
50
stäbe hergestellt. Das Gewichtsverhältnis von Düngemittel zu wasserlösliches Polymerisat zu Wasser beträgt 80 :17 :3 (vgl. Tabelle II). Das Strangpressen wird bei einer Werkzeugtemperatur von 75° C durchgeführt. Die Ergebnisse sind in Tabelle II zusammengestellt.
Versuch
Nr.
Bestandteile
wasserlösliches
Polymerisat
kein Zusatz anorganischer
Füllstoff
Wasser Werk-
zeug-
tempe-
ratur
Druck
festig
keit
Freisetzung der Düngemittel
bestandteile, %
nach nach nach
1 Monat 3 Monaten 6 Monaten
49,0 81,5
Polyvinylalkohol "C kg/cm2
1 Pullulan Stärke kein Zusatz zugesetzt 75 35,2 25,6 - -
Vergleichsbeispiel Polyacrylsäure 53,6 86,3
1 kein Zusatz zugesetzt 75 10,5 100 61,2 90,6
2 kein Zusatz zugesetzt 75 21,0 28,6 54,6 88,6
3 kein Zusatz zugesetzt 75 11,0 41,0
4 kein Zusatz zugesetzt 75 26,5 31,0
Die in Tabelle Il angegebenen Versuchsergebnisse werden folgendermaßen erhalten:
Druckfestigkeit: Dieser Wert wird an Düngestäben mit einer Länge von 6 cm unter Verwendung eines für Konstruktionswerkstoffe üblichen Druckfestigkeits-Prüfgeräts bestimmt.
Prozentuale Freisetzung der Düngeiniltclbeslandtei-Ie:
Der Düngestab wird bei 300C in einer Bodenprobe mit einem Wassergehalt von 60 Prozent des maximalen Wassergehalts inkubiert. Die Menge des freigesetzten Stickstoffs wird nach bestimmten Zeitabständen gemessen. Die prozentuale Freisetzung wird in Prozent der ausgelaugten Stickstoffmenge in bezug auf die Gesamtstickstoffmenge im ursprünglichen Stab angegeben.
Beispiel
Unter Verwendung des gleichen Düngemittels wie in Beispiel 1 werden Düngestäbe hergestellt. Dazu wird ein Gemisch aus dem Düngemittel, einem wasserlöslichen Polymerisat, einem anorganischen Füllstoff und Wasser unter Verwendung eines Extruders mit den in Beispiel 2 angegebenen technischen Daten stranggepreßt. Das Gewichtsverhältnis von Düngemittel zu wasserlöslichem Polymerisat zu anorganischem Füll-
Tabelle III
stoff zu Wasser beträgt 70 : 10 : 15 :5 (vgl. Tabelle III). Das Strangpressen wird bei einer Werkzeugtemperatur von 80°C durchgeführt. Die Ergebnisse sind in Tabelle III zusammengestellt. Die Werte für die Druckfestigkeit der Düngestäbe und die prozentuale Freisetzung der Düngemittelbestandteile werden gemäß Beispiel 2 bestimmt.
Versuch
Bestandteile
wasserlösliches
Polymerisat
anorganischer
Füllstorr
Wasser
Wc-k- Druck Freisetzung der Düngcmiltel-
zeug- festig bestandteile, %
tempe- keit nach nach nach
ratur 1 Monat 3 Monaten 6 Monaten
kg/cm
Pullulan
Calciumsulfat zugesetzt
Vergleichsbeispiel
1 kein Zusatz kein Zusatz zugesetzt
2 Polyvinylalkohol Calciumsulfat zugesetzt
3 Stärke Calciumsulfat zugesetzt
4 Polyacrylsäure Calciumsulfat zugesetzt
40,2
18,2
43,0
70,2
80 8,0 100 -
80 25,6 20,3 46.0 76.2
80 12,0 35,0 56,2 82,0
80 32,8 28,6 49,6 78,0
Aus den Tabellen 11 und 111 ergibt sich, daß Düngestäbe, die lediglich aus einem Düngemittel oder -to unter Verwendung eines anderen wasserlöslichen Polymerisats als Pullulan hergestellt worden sind, in bezug auf ihre Druckfestigkeit den aus den erfindungsgemäßen Düngemittelmassen hergestellten Düngesläben unterlegen sind. Die Freisetzung der Düngemittelbestandteile verläuft bei den zum Vergleich hergestellten Düngestäben sehr rasch, während die erfindungsgemäßen Düngestäbe eine verlangsamte Freisetzung zeigen.
Wie bereits erwähnt, können aus den erfindungsgemäßen Düngcmittelmassen Düngestäbe ohne Hülle hergestellt werden, die eine ausreichende mechanische Festigkeit besitzen, so daß sie sich zu einer Düngung in der Tiefe eignen. Ferner weisen sie eine kontrollierte Freisetzung von Düngemittelbestandteilen auf. Ein weiterer Vorteil dieser Düngestäbe besteht darin, daß in sie leicht Düngesalze einverleibt werden können, die nach herkömmlichen Verfahren nur schwer zu Düngestäben zu verarbeiten sind. Dies trifft auch für andere Bestandteile, wie Spurenelemente, Pflanzenhormone, landwirtschaftliche Chemikalien und Bodenkonditioniermittelzu.
Eine weitere Verbesserung der Düngestäbe läßt sich erreichen, indem man sie mit gefärbtem Paraffinwachs oder gefärbten thermoplastischen Kunstharzen überzieht.

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Granulierte bzw. formgepreBte Düngemittelmasse, enthaltend Düngemi!'.si und Bindemittel, da- durch gekennzeichnet, daß sie als Bindemittel Pullulan oder dessen Derivate enthält.
    Als Bindemittel für Dünger wurden bisher verschiedene thermoplastische oder hjtzehärtbare Kunstharze, Paraffin, Pech und Calciumnitrat vorgeschlagen. Diese Materialien erweisen sich jedoch in bezug auf Bindefestigkeit und Verformbarkeit als unzureichend. Ferner ist es bekannt, Düngemittelstäbe durch entsprechendes Verformen von Düngemitteln, gegebenenfalls nach Vermischen mit einem thermoplastischen oder hitzehärtbaren Kunstharz herzustellen. Auf die Oberfläche dieser Stäbe kann eine Kunstharzfolie aufgebracht oder wasserdichtes Papier aufgeklebt werden. Diese Stäbe weisen eine unzureichende mechanische Festigkeit auf. Aufgrund ihrer hohen Hygroskopizität werden sie leicht brüchig, so daß sie nicht tief in den Boden eingetrieben werden können. Zum Bedecken der Stäbe verwendete Kunstharzfolien bzw. wasserdichtes Papier verbleibt lange nach der Lösung des Düngemittels im Boden und stört das Wachstum der Pflanzen.
    Aufgabe der Erfindung ist es, Düngemittelmassen zur Verfügung zu stellen, die sich gut zu festen Düngemittel-Formkörpern verformen lassen, bei denen eine Langzeitwirkung des Düngemittels gewährleistet ist.
    Aufgrund von zahlreichen Versuchen, die zur vorliegenden Erfindung führten, wurde festgestellt, daß sich durch Vermischen eines Düngemittels mit Pullulan oder dessen Derivaten Düngemittelmassen in granulierter oder gepreßter Form herstellen lassen, die nach üblichen Verfahren bei Atmosphärendruck oder bei erhöhtem Druck verformt und in festen Zustand gebracht werden können.
    Die Erfindung betrifft somit eine granulierte bzw. formgepreßte Düngemittelmasse, enthaltend Düngemittel und ein Bindemittel, die dadurch gekennzeichnet ist, daß sie als Bindemittel Pullulan oder dessen Derivate enthält.
    Die Düngemittelmassen der Erfindung lassen sich aufgrund ihres Gehalts an Pullulan oder dessen Derivaten leicht nach üblichen Verfahren, beispielsweise durch Formpressen, verformen, da Pullulan leicht mit einem üblichen Weichmacher, wie Wasser, weichgemacht werden kann. Nach der Anwendung der Düngemittelmassen bzw. der daraus hergestellten Formkörper im Boden, verbleiben nach der Lösung des Düngemittels das Pullulan oder dessen Derivate im Boden und werden anschließend durch die Einwirkung von Wasser und Mikroorganismen im Boden abgebaut. Somit wird eine Störung des Pflanzenwachstums vermieden. Dies stellt einen wichtigen Vorteil der Düngemittelmassen der Erfindung gegenüber herkömmlichen Präparaten dar.
    Die festen Düngemittelmassen der Erfindung bzw. die daraus hergestellten Formkörper weisen eine gute mechanische Festigkeit auf. Außerdem kann die Geschwindigkeit der Freisetzung des Düngemittels aus der Masse durch entsprechende Wahl der Pullulanmenge kontrolliert werden. Gegebenenfalls können die Massen anorganische Füllstoffe enthalten. Eine weitere Möglichkeit zur Kontrolle der Geschwindigkeit der
    10
DE2607347A 1975-02-24 1976-02-23 Granulierte bzw. formgepreßte Diingemittelmasse Expired DE2607347C3 (de)

Applications Claiming Priority (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
JP50023311A JPS51100470A (en) 1975-02-24 1975-02-24 Hiryokuioyobi sonoseizoho
JP50023310A JPS5929555B2 (ja) 1975-02-24 1975-02-24 肥料組成物

Publications (3)

Publication Number Publication Date
DE2607347A1 DE2607347A1 (de) 1976-09-09
DE2607347B2 true DE2607347B2 (de) 1978-01-26
DE2607347C3 DE2607347C3 (de) 1978-09-28

Family

ID=26360651

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE2607347A Expired DE2607347C3 (de) 1975-02-24 1976-02-23 Granulierte bzw. formgepreßte Diingemittelmasse

Country Status (6)

Country Link
US (1) US4045204A (de)
CA (1) CA1039527A (de)
DE (1) DE2607347C3 (de)
FR (1) FR2301497A1 (de)
GB (1) GB1533042A (de)
NL (1) NL163491C (de)

Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3229954A1 (de) * 1982-08-12 1984-02-16 Basf Ag, 6700 Ludwigshafen Duengerstaebchen aus pflanzennaehrstoffen, polyvinylalkohol und organischen weichmachern
DE3247917A1 (de) * 1982-12-24 1984-06-28 Basf Ag, 6700 Ludwigshafen Isobutylidendiharnstoff-haltige duengerstaebchen
DE3405521A1 (de) * 1984-02-16 1985-08-29 Basf Ag, 6700 Ludwigshafen Duengerstaebchen aus pflanzennaehrstoffen und wasserloeslichen thermoplastischen bindemitteln

Families Citing this family (28)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US4560400A (en) * 1981-09-25 1985-12-24 Melamine Chemicals, Inc. Fertilizer compositions, processes of making them and processes of using them
DE4018718A1 (de) * 1990-06-12 1991-12-19 Spuehl Ag Verfahren und vorrichtung zur herstellung von formkoerpern
EP0479402A3 (en) * 1990-10-04 1992-06-03 Ryusuke Iijima Fertiliser
DE4209014A1 (de) * 1992-03-20 1993-09-23 Henkel Kgaa Mittel zur foerderung und pflege des pflanzenwachstums und verfahren zu ihrer herstellung
DE4402252A1 (de) * 1993-08-18 1995-02-23 Geiger Plastic Verwaltung Verfahren zur Herstellung von körnigem Pflanzendünger mit Langzeit-Düngewirkung sowie Pflanzendünger-Granulat
EP0639546A1 (de) * 1993-08-18 1995-02-22 VERWALTUNGSGESELLSCHAFT GEIGER TECHNIK GmbH &amp; Co. KG Werkstoff mit Langzeit-Düngewirkung sowie daraus hergestellte Düngemittelstäbe und Pflanzentöpfe
DE4436924A1 (de) * 1994-10-15 1996-04-18 Buna Gmbh Langzeit-Düngestab für Pflanzen, insbesondere für Bäume
WO1996017516A1 (en) * 1994-12-07 1996-06-13 Agrotec Corporation Film forming composition effective for promoting seed germination and controlling seed migration
KR970008989B1 (en) * 1994-12-12 1997-06-03 Song Mi Young Matrix fertilizer
US6287496B1 (en) * 1997-05-07 2001-09-11 Bene-Tech, Inc. Method of granulating peat using gentle extrusion conditions and viscosified water
GB9810861D0 (en) * 1998-05-20 1998-07-22 Zeneca Ltd Solid composition
WO1999063015A1 (en) 1998-06-05 1999-12-09 Snidow Steven B Organic composite material
GB9907668D0 (en) * 1999-04-01 1999-05-26 Zeneca Ltd Solid composition
US6749660B2 (en) * 2001-06-04 2004-06-15 Geovation Technologies, Inc. Solid-chemical composition and method of preparation for the anaerobic bioremediation of environmental contaminants coupled to denitrification
CA2583635C (en) 2004-10-12 2011-03-01 Oms Investments, Inc. Shaped plant growth nutrient products and processes for the production thereof
DE102006034623B4 (de) * 2006-07-03 2008-11-06 K+S Ag Verfahren zur Granulierung von Ammoniumsulfat und ammoniumsulfatreichen mineralischen Düngemitteln
KR100807285B1 (ko) * 2007-09-14 2008-02-28 박공영 폴리에스테르 단섬유를 사용한 식생기반체 및 그 생산방법
US7845109B2 (en) * 2007-10-10 2010-12-07 Jeffery Lynn Peterson Chemical application line
EP2266936B1 (de) 2009-06-25 2013-04-03 Hauert HBG Dünger AG Düngemittelformkörper sowie Verfahren zu dessen Herstellung
WO2012095746A2 (en) 2011-01-11 2012-07-19 Capsugel Belgium Nv New hard capsules
BR112014002749B1 (pt) 2011-08-04 2021-02-09 The Mosaic Company fertilizantes de muriato de potássio coeso contendo micronutrientes e métodos para fabricação dos mesmos
WO2013168120A1 (en) * 2012-05-09 2013-11-14 Bioplasmar Ltd. Mixture for biodegradable articles
CA2903816C (en) * 2013-03-14 2021-10-26 The Mosaic Company Fertilizer composition and method for preparing the same
WO2017075023A1 (en) * 2015-10-26 2017-05-04 Ut-Battelle, Llc Complex of mutualistic microbes designed to increase plant productivity
JOP20190228A1 (ar) 2017-03-31 2019-09-30 Mosaic Co أسمدة تحتوي على مصادر سريعة و بطيئة لاطلاق البورون
JP7222911B2 (ja) 2017-04-14 2023-02-15 カプスゲル・ベルギウム・ナムローゼ・フェンノートシャップ プルランを作製する方法
WO2018189584A1 (en) 2017-04-14 2018-10-18 Capsugel Belgium Nv Pullulan capsules
CH718777A1 (de) * 2021-06-29 2022-12-30 FluidSolids AG Wiederverwertbares Material.

Family Cites Families (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US3502458A (en) * 1967-02-28 1970-03-24 Roy U Schenk Method of making a slow release fertilizer

Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3229954A1 (de) * 1982-08-12 1984-02-16 Basf Ag, 6700 Ludwigshafen Duengerstaebchen aus pflanzennaehrstoffen, polyvinylalkohol und organischen weichmachern
DE3247917A1 (de) * 1982-12-24 1984-06-28 Basf Ag, 6700 Ludwigshafen Isobutylidendiharnstoff-haltige duengerstaebchen
DE3405521A1 (de) * 1984-02-16 1985-08-29 Basf Ag, 6700 Ludwigshafen Duengerstaebchen aus pflanzennaehrstoffen und wasserloeslichen thermoplastischen bindemitteln

Also Published As

Publication number Publication date
US4045204A (en) 1977-08-30
NL163491C (nl) 1980-09-15
CA1039527A (en) 1978-10-03
DE2607347A1 (de) 1976-09-09
NL163491B (nl) 1980-04-15
DE2607347C3 (de) 1978-09-28
NL7601794A (nl) 1976-08-26
FR2301497A1 (fr) 1976-09-17
FR2301497B1 (de) 1978-05-19
GB1533042A (en) 1978-11-22

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2607347C3 (de) Granulierte bzw. formgepreßte Diingemittelmasse
EP0710268B1 (de) Verwendung ausgewählter polyvinylacetat-dispersionen für die oberflächenverfestigung von sand und/oder erdreich
DE3700077A1 (de) Verfahren zur herstellung von formartikeln aus teilchenfoermigen pflanzenmaterialien
DE19548314A1 (de) Verbessertes Verfahren zur Intensivierung der Oberflächenverfestigung erosionsgefährdeten Erdreichs durch Eintrag wasserbasierter und haftvermittelnder Bindemittell auf Basis von Polyvinylalkohol-Estern
DE60117651T2 (de) Bioabbaubare Zusammensetzung und Verfahren zur deren Herstellung
EP0630360B1 (de) Mittel zur förderung und pflege des pflanzenwachstums und verfahren zu ihrer herstellung
EP3154334B1 (de) Verfahren zur nutzbarmachung von feinteiligem torf
DE4200485C1 (de)
DE3110362A1 (de) Verfahren zur umwandlung der zusammensetzung von torf, tierfutter- und duengemittel
DE2447679A1 (de) Verfahren zur herstellung von thermoplastischen kunststoffen aus chemisch modifiziertem eiweiss sowie kunststofformmassen aus chemisch modifiziertem eiweiss und chemischem weichmachungsmittel
DE19500653C2 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung eines durch Verrottung oder Verdauung abbaubaren Behälters sowie dergleichen Behälter
DE954738C (de) Verfahren zur Herstellung gelierter, insbesondere bei der Linoleum-Produktion zu verwendender Massen
DE4424403A1 (de) Verarbeitbare Masse aus vorwiegend pflanzlichem Material sowie Verfahren zu ihrer Herstellung
DE3229954C2 (de) Düngerstäbchen aus Pflanzennährstoffen, Polyvinylalkohol und organischen Weichmachern
DE4342514C2 (de) Recycelefähige bzw. biologisch abbaubare Altpapierextrudate
EP2266936A1 (de) Düngemittelformkörper sowie Verfahren zu dessen Herstellung
DE3247917C2 (de)
DE3405521C2 (de) Düngerstäbchen aus Pflanzennährstoffen und wasserlöslichen thermoplastischen Bindemitteln
EP4039751B1 (de) Körper, insbesondere ein formkörper oder eine folie, hergestellt aus einer giess- oder teigförmigen masse oder einem granulat
WO1996006131A1 (de) Verfahren zur herstellung von gegenständen aus thermoplastischer amylose, formmasse zur durchführung des verfahrens sowie formteil
DD246227A3 (de) Duengemittel enthaltender thermoplastischer formkoerper
EP0729929A2 (de) Verfahren zur Herstellung eines Komposts unter Verwendung keratinhaltiger Abfälle
DE1937013C3 (de) Thermoplastische Massen auf «let Grundlage von Polyolefinen
DE2504116C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Formteilen aus Pullulan
DE102004054790B4 (de) Düngemittel mit verzögerter Nährstoffabgabe und Verfahren zu dessen Herstellung

Legal Events

Date Code Title Description
C3 Grant after two publication steps (3rd publication)
8339 Ceased/non-payment of the annual fee