DE3247917C2 - - Google Patents
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- C05—FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
- C05C—NITROGENOUS FERTILISERS
- C05C9/00—Fertilisers containing urea or urea compounds
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C05—FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
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- C05G5/10—Solid or semi-solid fertilisers, e.g. powders
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Description
Die Erfindung betrifft Düngerstäbchen aus Polyvinylalkohol
und Pflanzennährstoffen und ein Verfahren zur Herstellung
solcher Düngerstäbchen.
Düngerstäbchen werden im Haus- und Gartenbereich vor allem
zum Düngen von Topfpflanzen eingesetzt. Aber auch im Erwerbsgartenbau
finden sie neuerdings Verwendung. Man
steckt oder drückt die Düngerstäbchen in die Erde, um den
Boden, der die Pflanze umgibt, mit den nötigen Nährstoffen
zu versorgen. Die wichtigsten Voreile von Düngerstäbchen
liegen in der Zeitersparnis bei der Düngung und in der
einfachen und exakten Dosierung der Düngermenge. Die Gefahr
der Überdüngung, wie sie bei anderen Düngeformen
gegeben ist, besteht nicht. Außerdem läßt sich durch den
Bindemittelanteil der Düngerstäbchen die Freisetzungsrate
der Nährstoffe in gezielter Weise beeinflussen.
Düngemittelformkörper in Gestalt von Stäbchen, Stiften,
Nägeln oder Keilen sind seit längerer Zeit bekannt. In der
US-PS 20 32 608 wird ein Düngerstäbchen beschrieben, das
aus Pflanzennährstoffen, faserförmigem Material und einem
kohlehydrathaltigem Bindemittel besteht. Nachteiligerweise
muß man zu diesen Bestandteilen relativ viel Wasser geben,
um die feuchte Mischung verformen zu können. Man erhält
weiche, feuchte Rohstäbchen, die durch Trocknen erst noch
verfestigt werden müssen.
In der Folgezeit sind auch andere Bindemittel für die Herstellung
von Düngerstäbchen beschrieben worden. So werden
in der DE-AS 24 19 239 und der DE-OS 23 62 759 als Bindemittel
duroplastische Harze, wie Harnstoff-Formaldehyd-
Harze, genannt. Die Formgebung der Stäbchen erfolgt durch
Brikettieren. Solcherart hergestellte Formkörper besitzen
geringe Biege- und Bruchfestigkeiten und ihre Formgenauigkeit
ist unbefriedigend. Nachteilig ist ferner, daß die
Stäbchen nach der Formgebung noch bis zu einem Tag lang
ausgehärtet werden müssen, ohne daß jedoch dadurch eine
für das Einhämmern in den Boden erforderliche ausreichende
mechanische Festigkeit erzielt wird. Sie müssen daher für
die Anwendung mit Schutzkappen versehen werden.
In der DE-AS 26 07 347 wird die Verwendung von Pullulan
bzw. seinen Derivaten als Bindemittel für die Herstellung
von formgepreßten Düngemittelmassen empfohlen. Pullulan,
ein Maltotriosepolymerisat, wird auf kompliziertem Weg aus
Kohlehydraten gewonnen. Um die beschriebenen Düngemittelmassen
formen zu können, muß organischer Weichmacher
und/oder Wasser in erheblichen Anteilen zugesetzt werden.
In der US-PS 40 63 919 wird wasserlöslicher Polyvinylalkohol
als Bindemittel angegeben. Die Herstellung dieser
Düngerstäbchen durch Extrudieren bietet aber eine Reihe
von Schwierigkeiten. Damit die thermoplastische Verarbeitung
von Polyvinylalkohol ohne Zersetzung erfolgen kann,
muß der Erweichungsbereich durch Beimischung von Weichmachern
herabgesetzt werden. Als Weichmacher finden mehrwertige
Alkohole, z. B. Glycerin, Verwendung. Der Zusatz
von Weichmachern ist aber auch deshalb erforderlich, um
genügend biegefeste Düngerstäbchen zu erhalten. Weichmacherfreie
Formkörper aus Polyvinylalkohol sind nämlich
ziemlich spröde und zerbrechlich. Die Zumischung der Weichmacher
erfolgt in einer von der Schneckenpresse getrennten
Apparatur, z. B. einem schnellaufenden Innenmischer (vgl.
Kunststoffhandbuch Band XI, Seiten 512 ff., Carl Hanser-
Verlag, München 1971). Dementsprechend wird auch in der
oben zitierten US-PS 40 63 919 so verfahren, daß man das
Polyvinylalkohol-Pulver in einer ersten Stufe mit einem
Weichmacher vermischt ("dry blend"), in einer zweiten
Stufe diese Mischung mit dem Düngemittel vermengt und erst
in einer dritten Stufe diese Mischung in einer Schneckenpresse
verformt. Verzichtet man auf den Zusatz von Weichmachern
und dementsprechend auf den ersten Mischschritt,
so erhält man bei der Extrusion Düngerstäbchen mit ungenügender
Biegefestigkeit, die bei Weiterverarbeitung, Verpackung,
Transport oder Gebrauch wegen ihrer Sprödigkeit
leicht brechen. Außerdem wird das als Langzeitdüngerkomponente
eingesetzte Harnstoff-Formaldehyd-Kondensationsprodukt
(Ureaform) bei der Verarbeitung thermisch geschädigt,
und der Anteil an pflanzenverfügbarem Stickstoff
somit reduziert.
Gemäß einem eigenen, nicht zum Stande der Technik gehörenden
Vorschlag (deutsche Patentanmeldung P 32 29 954) enthalten
Düngerstäbchen als Pflanzenwirkstoff Cyclodiharnstoff
(2-Oxo-4-methyl-6-ureido-hexahydropyrimidin) neben
Polyvinylalkohol als Bindemittel und Weichmachern.
Der vorliegenden Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde,
Düngerstäbchen auf Basis von Pflanzennährstoffen, von
denen mindestens einer einen Stickstofflangzeitdünger darstellt,
und Polyvinylalkohol als Bindemittel bereitzustellen,
bei denen man auf den nachteiligen Zusatz von Weichmachern
verzichten kann und die trotzdem mechanisch stabil
und bruchsicher sind und sich darüber hinaus durch ein
vereinfachtes Herstellungsverfahren auszeichnen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die
Düngerstäbchen als Stickstoff-Langzeitdünger Isobutylidendiharnstoff
(1,1-Diureido-isobutan) enthalten.
Überraschenderweise kann man bei Düngerstäbchen, die Isobutylidendiharnstoff
enthalten, auf den Zusatz von Weichmachern
ganz verzichten, ohne daß hierbei die mechanischen
Eigenschaften der Stäbchen nachteilig beeinflußt werden.
Es hat sich nämlich gezeigt, daß Isobutylidendiharnstoff
nicht nur als Pflanzenährstoff, sondern gleichzeitig auch
als Weichmacher für Polyvinylalkohol fungiert. Diese Eigenschaft
des Isobutylendiharnstoffes war auch nicht aus der
DE-AS 21 64 732, die sich mit seiner Herstellung durch Umsetzung
einer Harnstofflösung mit Isobutyraldehyd, nicht aber
mit seiner Einarbeitung in Polyvinylalkohol enthaltende Düngerstäbchen
befaßt, abzuleiten gewesen. Dies gilt auch für
die DE-AS 25 15 425, die die Brikettierung von Isobutylendiharnstoff
beschreibt, sowie für die DE-OS 25 53 929, die Isobutylendiharnstoff
enthaltende Düngemittelmischungen offenbart.
Isobutylidendiharnstoff (IBDU) wird durch Umsetzung von
Isobutyraldehyd und Harnstoff in saurem Medium gemäß folgender
Reaktionsgleichung hergestellt.
Aufgrund unterschiedlicher Herstellbedingungen unterscheiden
sich die Handelsprodukte etwas in der Zusammensetzung.
Der Gesamtstickstoffgehalt liegt bei 30 bis 32 Masse-%.
Der Gehalt an nicht umgesetztem Harnstoff kann mehrere
Masse-% betragen. Außerdem treten kleine Mengen an organischen
Nebenprodukten, wie Isobutylidenmonoharnstoff, Di-
isobutyliden-triharnstoff oder Di-isobutyliden-diharnstoff,
in den Produkten auf.
Neben der Stickstoff-Depotdüngerkomponente können die
Düngerstäbchen alle weiteren für das Pflanzenwachstum
nötigen Nährstoffe enthalten. Dafür kann man Stoffe
einsetzen, die die Elemente N, P, K, Ca, Mg, Fe, Mn, Zn,
Cu, Mo, B, Co, S und Na enthalten. Neben dem langsam wirkenden
Isobutylidendiharnstoff lassen sich schnellwirkende
Ammonium-, Nitrat- und Amid-Stickstoffverbindungen verwenden.
Für die Phosphatversorgung der Pflanzen haben sich
wasserlösliche Ammonium-, Kalium-, Magnesium- und Kalziumphosphate
bewährt. Kalium wird in Form von K₂SO₄ oder KCl
verwendet, aber auch Kaliummagnesiumsulfat ist geeignet.
Magnesium wird gewöhnlich als Kieserit, MgSO₄ · H₂O, oder
Bittersalz, MgSO₄ · 7 H₂O, in die Düngerstäbchen eingebracht.
Für die Herstellung von Düngerstäbchen wird eine Düngermischung
folgender Zusammensetzung vorteilhaft eingesetzt
(%-Angaben in Masse-%):
10-20% N, davon 1-7% Nitrat-N, 2-8% NH₄-N und 3-15% Isobutylidendiharnstoff-N;
6-12% P₂O₅; 8-18% K₂O als Sulfat;
0,5-5% MgO; 0,1-1% Fe als Sulfat, sowie gegebenenfalls
Spuren an Mangan- und Zinkverbindungen.
Als wasserlösliches und thermoplastisches Bindemittel wird
für die Herstellung der Düngerstäbchen Polyvinylalkohol
verwendet. Es eignen sich grundsätzlich alle Polyvinylalkohol-
Typen. Bevorzugt werden aber teilverseifte Typen
mit einem Verseifungsgrad von 70 bis 95 Mol-%. Geeignete
Polyvinylalkohole haben eine Molmasse von 10 000 bis zu
100 000.
Die erfindungsgemäßen isobutylidendiharnstoffhaltigen
Düngerstäbchen enthalten Isobutylidendiharnstoff zu Polyvinylalkohol
zweckmäßig in einem Masseverhältnis von 0,02
bis 9, mit der Maßgabe, daß die Düngerstäbchen mindestens
2 Masse-% Isobutylidendiharnstoff und mindestens
10 Masse-% Poylvinylalkohol enthalten. Ein gegebenenfalls
verbleibender Fehlbetrag auf 100% kann je nach Einsatzzweck
der Düngerstäbchen mit den oben aufgeführten Düngemitteln
und/oder Zuschlagstoffen ergänzt werden. Dafür
kommen Farb- und Geruchsstoffe, Gleitmittel, Pflanzenschutzmittel,
Urease- und Nitrifikationshemmer sowie Füllstoffe
(z. B. Kalziumcarbonat, Sand, Torf) in Frage. Der
Zusatz von organischen Weichmachern und/oder Wasser
erübrigt sich bei der Herstellung der erfindungsgemäßen
Düngerstäbchen, da Isobutylidendiharnstoff, wie erwähnt,
neben seiner Eigenschaft als Pflanzennährstoff, und zwar
als Stickstoff-Vorratsdünger, gleichzeitig als Weichmacher
für Polyvinylalkohol fungiert. Deshalb lassen sich auch
höhermolekulare Polyvinylalkoholtypen mit mittleren Molmassen
von 50 000 und größer sowie vollverseifte Typen
problemlos verarbeiten, obwohl sie keine zusätzlichen
Weichmacher enthalten. Die Biege- und Zugfestigkeit der
erfindungsgemäßen Düngerstäbchen ist ebenfalls ausgezeichnet.
Außerdem lassen sich pro Düngerstäbchen höhere
Gehalte an Nährstoffen einarbeiten, da der nun überflüssige
Weichmacher- bzw. Wasseranteil bei den erfindungsgemäßen
Düngerstäbchen durch Düngekomponenten aufgefüllt
werden kann.
Bei der Herstellung der erfindungsgemäßen Düngerstäbchen
können die Einzelkomponenten direkt ohne vorangehende
Mischschritte zu Düngerstäbchen extrudiert werden, so daß
sich gegenüber den bisher bekannten Verfahren zur Herstellung
von Düngerstäbchen mit Polyvinylalkohol als Bindemittel
zwei Mischprozesse einsparen lassen. Dies bedeutet
eine erhebliche Verfahrensvereinfachung.
Im einzelnen wird das erfindungsgemäße Verfahren folgendermaßen
durchgeführt:
Isobutylidendiharnstoff und Polyvinylalkohol sowie eventuelle
weitere Düngekomponenten und Zusätze werden über
Bandwaagen oder Vibrationsrinnen der Einzugszone eines
Extruders zugeführt. Dort werden die Komponenten miteinander
vermischt, in der anschließenden Umwandlungszone
aufgeschmolzen, durch die Extruderschnecke verdichtet und
durch eine Formdüse ausgepreßt. Das austretende Profil
wird abgezogen, eventuell gekühlt und in Stäbchen zerschnitten.
Grundsätzlich können alle handelsüblichen Extrudertypen
zur Herstellung der erfindungsgemäßen Düngerstäbchen verwendet
werden. Es eignen sich aber Mehrschneckenextruder
besser als Einschneckenextruder, wobei bevorzugt selbstreinigende
Zweischneckenextruder eingesetzt werden.
Die Schnecken können gleich- oder gegeneinanderlaufend und
mehr oder minder dicht kämmend angeordnet sein. Im Falle
des Gleichlaufs erhält man einen etwas höheren Ausstoß, im
Falle des Gegenlaufs eine bessere Durchmischung des
Materials.
Um Stäbchen mit besonders glatter Oberfläche herstellen zu
können, kann eine Zylinderentgasung des Extruders erforderlich
sein. Zu diesem Zweck legt man Unterdruck etwa in
Schneckenmittel an. Anschließend wird das Material wieder
verdichtet und der Druck zum Auspressen aufgebaut.
Die Heizung des Zylinders erfolgt über mehrere regelbare
Heizbänder. Im Bedarfsfall kann der Zylinder mit Luft oder
Wasser gekühlt werden, da im Betrieb relativ viel Reibungswärme
entsteht.
Die Form der Austrittsdüse bestimmt die Geometrie des Stäbchenquerschnitts.
Bevorzugt werden kreisrunde Austrittsdüsen
mit 2 bis 20 mm Durchmesser verwendet. Man kann aber
selbstverständlich auch Düngerstäbchen mit z. B. elliptischem,
rechteckigem oder kreisringförmigem Querschnitt
durch Anwendung entsprechender Düsen herstellen. Der Durchmesser
der Stäbchen läßt sich außer durch den Düsendurchmesser
auch noch über die Abziehgeschwindigkeit der
Stränge beeinflussen.
Die aus dem Extruder austretenden Stränge werden nach eventueller
Kühlung mit Luft einer Schneidemaschine zugeführt
und zu Stäbchen von 20 bis 200 mm Länge zerschnitten. Dabei
ist es zweckmäßig, den einen Schnitt senkrecht zur
Längsachse des Stäbchens zu führen und den anderen schräg,
so daß die Schnittrichtung mit der Längsachse des Stäbchens
einen Winkel von ca. 30 bis 60°C einschließt.
Die mechanische Festigkeit der erfindungsgemäßen Düngerstäbchen
ist trotz fehlenden Weichmachergehaltes außerordentlich
groß. Biegefestigkeiten (= Biegemoment : Widerstandsmoment)
von 6000 N/cm² und größer können ohne
weiteres erreicht werden. Große Biege- und auch Druckfestigkeiten
sind unbedingt erforderlich, damit die Stäbchen
beim Herstellen, beim Verpacken, beim Versand und
insbesondere bei der Anwendung durch den Verbraucher nicht
brechen.
Düngerstäbchen, die nur auf Pflanzennährstoffen und Polyvinylalkohol
ohne Zusatz von Weichmachern und/oder Wasser
und ohne Isobutylidendiharnstoff-Anteilen hergestellt
wurden, sind spröde und brechen leicht (siehe Vergleichsbeispiel
1a). Außerdem erfordert die weichmacherfreie Verarbeitung
von Polyvinylalkohol erhöhte Extrusionstemperaturen,
was zur thermischen Zersetzung des Polyvinylalkohols
führen kann. Chemisch gesehen kommt es dabei zur
intra- und intermolekularen Abspaltung von Wasser aus den
Polyvinylalkohol-Ketten. Visuell zeigt sich diese Reaktion
an einer Gelbfärbung des Materials. Als Folge dieser Zersetzungsreaktion
lösen sich solchermaßen hergestellte Düngerstäbchen
nur noch teilweise in Wasser und sind deshalb
für den beabsichtigten Anwendungszweck wenig geeignet.
Der organisch gebundene Depotstickstoff des Isobutylidendiharnstoffs
sorgt in den erfindungsgemäßen Düngerstäbchen
für funktionsgerechte Steuerung des Pflanzenwuchses und
verhindert Wachstumsschübe oder Verluste durch Auswaschung.
Aus der Langzeitdüngerkomponente Isobutylidendiharnstoff
wird der Stickstoff langsam und dosiert über
viele Wochen freigesetzt. Deshalb sind die erfindungsgemäßen
Düngerstäbchen auch bei hohen Gaben gut pflanzenverträglich
und wirken nicht wurzelschädigend.
Die Oberflächenbeschaffenheit der erfindungsemäß hergestellten
Düngerstäbchen, d. h. ob sie glatt, rauh oder
porös sind, läßt sich durch die bei der Extrusion eingehaltenen
Verfahrensparameter in jeweils gewünschter Richtung
beeinflussen. Im wesentlichen kann die Oberflächenbeschaffenheit
durch die Temperatur und den Preßdruck im Extruder
gesteuert werden, wobei im allgemeinen höhere Temperaturen
und niedrigere Preßdrücke die Erzeugung poröser bzw.
rauher Düngerstäbchen begünstigen; umgekehrt werden
glattere Stäbchen bei niedrigeren Temperaturen und höheren
Preßdrucken erhalten.
Einem Doppelschneckenextruder mit einem Schneckendurchmesser
von 53 mm, einer Schneckenlänge von 2350 mm und
einer Düsenplatte mit 4 Austrittsdüsen werden mittels Bandwaagen
stündlich 10 kg Polyvinylalkohol und 10 kg eines
gemahlenen Mischdüngers zugeführt, der Isobutylidendiharnstoff
zu 20 Masse-% enthält.
In der nachfolgenden Tabelle 1 sind die eingesetzten Polyvinylalkoholtypen,
in Tabelle 2 die Zusammensetzung der
jeweiligen Extrusionsmischung und in Tabelle 3 die Arbeitsbedingungen
des Extruders zusammen mit den Eigenschaften
der schneckengepreßten Düngerstäbchen aufgeführt.
Die Herstellung von Düngerstäbchen wird analog den in Beispiel
1 angegebenen Bedingungen wiederholt mit dem Unterschied,
daß der Isobutylidendiharnstoff-Zusatz entfällt.
Anstelle von Isobutylidendiharnstoff wird entsprechend
mehr von den übrigen Düngerkomponenten (Vergleichsbeispiel
1a), bzw. anstelle von Isobutylendiharnstoff ein
Harnstoff-Formaldehyd-Kondensationsprodukt (Ureaform)
(Vergleichsbeispiel 1b) eingesetzt, so daß der Polyvinylalkohol-Gehalt
der Düngerstäbchen wie bei Beispiel 1
bei 50 Masse-% liegt.
Aus Tabelle 3 ist zu ersehen, daß die erfindungsgemäßen
Düngerstäbchen, die nach Beispiel 1 erhalten wurden, eine
Biegefestigkeit von 5000 N/cm² aufweisen, während die isobutylidendiharnstofffreien
Düngerstäbchen eine zehnmal
kleinere Biegefestigkeit von ca. 500 N/cm² und die Ureaform
enthaltenden Düngerstäbchen eine Biegespannung von
ebenfalls nur 750 N/cm² besitzen und dementsprechend bedeutend
bruchempfindlicher als die erfindungsgemäßen Düngerstäbchen
sind.
Noch bedeutsamer ist die Tatsache, daß die nach Vergleichsbeispiel
1a und 1b hergestellten Düngerstäbchen nur noch
teilweise wasserlöslich sind, weil infolge der erforderlichen
höheren Verarbeitungstemperatur der als Bindemittel
eingesetzte Polyvinylalkohol chemischen Umwandlungsreaktionen
unterliegt.
Die Beispiele 2 bis 8 werden in Analogie zu Beispiel 1
durchgeführt. Alle wesentlichen Daten, insbesondere Einsatzstoffe
und -mengen sowie Extrusionsbedingungen und
Eigenschaften der Düngerstäbchen, die erfindungsgemäß ebenfalls
Isobutylidendiharnstoff enthalten, sind in den
Tabellen 2 und 3 zusammengestellt.
Claims (3)
1. Düngerstäbchen aus Pflanzennährstoffen, von denen
mindestens einer einen Stickstoff-Langzeitdünger darstellt
und Polyvinylalkohol als Bindemittel, dadurch
gekennzeichnet, daß diese als Stickstoff-Langzeitdünger
Isobutylidendiharnstoff enthalten.
2. Düngerstäbchen nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß sie Isobutylidendiharnstoff zu Polyvinylalkohol
in einem Masseverhältnis von 0,02 bis 9 enthalten,
mit der Maßgabe, daß die Düngerstäbchen mindestens
2 Masse-% Isobutylidendiharnstoff und mindestens
10 Masse-% Polyvinylalkohol enthalten.
3. Verfahren zur Herstellung der Düngerstäbchen nach den
Ansprüchen 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß man
die Einsatzstoffe ohne Vormischung direkt in die Einzugszone
einer Schneckenpresse aufgibt, und die Extrusion
bei Massetemperaturen von 80 bis 180°C ausführt.
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