Die Erfindung betrifft eine Zerkleinerungsmaschine mit
einer mit Schneidwerkzeugen versehenen Schneidewelle, die
mit mindestens einer feststehenden Schneidplatte im
Eingriff steht, deren Schnittseite komplementär zu den
über die Oberfläche der Schneidewelle hinausragenden
Abschnitte der Schneidwerkzeuge ausgebildet ist.
Eine derartige Zerkleinerungsmaschine ist aus dem
Prospekt HOLZMAG ROTOR der HOLZMAG Trading AG bekannt und
zum Zerkleinern von Holz, Metallteilen, Kunststoffen,
Müll und anderen Abfällen geeignet. Die in dem Prospekt
beschriebene Zerkleinerungsmaschine weist eine zylin
derförmige Schneidewelle auf. Die Schneidwerkzeuge um
geben die Schneidewelle spiralförmig und sind an über die
Oberfläche der Schneidewelle hinausragenden Schneidwerk
zeughaltern befestigt. Als Schneidwerkzeuge sind
plattige, im Querschnitt quadratische Messer vorgesehen,
die mit einem durch die Messerbrust geführten Bolzen an
dem Schneidwerkzeughalter angeschraubt sind. Die über die
Oberfläche der Schneidewelle hervorstehenden Schneidwerk
zeuge stehen mit einer an ihrer Schnittseite sägezahn
ähnlich ausgestalteten Schneidplatte im Eingriff.
Da eine rechtwinklige Anordnung zwischen der Oberfläche
der Schneidplatte und den Seitenflächen der Schneidwerk
zeuge angestrebt ist, ist es notwendig, daß die Schneid
platte im wesentlichen in Höhe der Achse der Schneide
welle angeordnet ist.
Unterhalb der Schneidewelle ist ein Lochsieb vorgesehen,
durch dessen Öffnungen das durch die Schneidwerkzeuge an
der Schneidplatte ausreichend zerkleinerte Material
austritt und über eine Abtransporteinrichtung von der
Zerkleinerungsmaschine entfernbar ist. An dem in
Rotationsrichtung hinteren Ende des Lochsiebes ist eine
zweite und in kleinem Abstand zu dieser eine dritte
Schneidplatte vorgesehen. Die zweite Schneidplatte dient
der Nachzerkleinerung von Material, das nach einem ersten
Schnitt an der ersten Schneidplatte noch nicht aus
reichend zerkleinert ist. Die dritte Schneidplatte dient
vor allem zum Abstreifen von Material, wenn die
Rotationsrichtung der Schneidewelle zum Beheben einer
Blockierung, beispielsweise durch eingequetschtes
Material, reversiert wird.
Da es üblich ist, durch Drehen und Wenden der Schneid
werkzeuge sukzessive alle Schnittkanten abzunutzen, ist
ein spielfreier Befestigungssitz von abgenutzten Schneid
werkzeugen an einem Schneidwerkzeugträger nicht immer
gewährleistet. Kommen die Schneidwerkzeuge mit besonders
harten Gegenständen in Kontakt, kann sich der Schneid
werkzeugträger als Ganzes oder bei bereits zum Teil
abgenutzten Schneidwerkzeugen der Sitz der Schneidwerk
zeuge auf den Schneidwerkzeugträgern verändern. Meist ist
dann ein Blockieren der Schneidewelle an der Schneidkante
die Folge, was im ungünstigen Fall zu einer Maschinen
zerstörung führen kann.
Die Oberkante eines Schneidwerkzeuges und die Oberkante
eines Schneidwerkzeugträgers sind fluchtend angeordnet
und bilden somit ein Segment einer durch Rotieren der
Schneidewelle von den Schneidwerkzeugen beschriebenen
Kreisbahn. Es besteht daher die Gefahr, daß Material beim
Schneidevorgang zwischen den über die Oberfläche der
Schneidewelle hinausragenden, sich in die sägezahn
förmigen Einschnitte der Schneidplatte erstreckenden
Seitenflächen der Schneidwerkzeuge und der Schneidplatte
einquetscht wird.
Weiterhin ist von Nachteil, daß sich biegsame, flexible
oder zähe Materialien, beispielsweise Folien oder
Teppiche, über die Schneidwerkzeuge legen und sich im
wesentlichen unzerschnitten um die Schneidewelle wickeln
können.
Auch die am hinteren Ende des Lochsiebes vorgesehene
Anordnung der zweiten Schneidplatte ist ungünstig, da das
an der zweiten Schneidplatte nachzerkleinerte Material
erst wieder in den Beschickungsraum befördert werden muß,
bevor es erneut dem Lochsieb zugeführt wird. Dies ver
langsamt die Durchsatzgeschwindigkeit. Zudem hat dies ein
oftmaliges Aufstauen von nachzerkleinertem Material
zwischen der zweiten und der dritten Schneidplatte zur
Folge.
Der Erfindung liegt daher die. Aufgabe zugrunde, eine
Zerkleinerungsmaschine zu schaffen, bei der die Schneid
werkzeuge selbst nach starker Abnutzung spielfrei und
sicher auf der Schneidewelle befestigbar sind und mit der
auch bislang problematische, insbesondere dünne oder zähe
Materialien problemlos zerkleinerbar sind.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
die Schneidewelle kantig ist und eine Vielzahl von
ebenen, winklig aneinandergrenzenden, gleich dimen
sionierten, zur Achse der Schneidewelle parallel ver
laufenden Schneidewellenflächen aufweist und daß jedes
einzelne Schneidwerkzeug in einem in die Schneidewelle
eingebrachten, mit einem Auflagebereich versehenen
Befestigungssitz aufliegt, wobei der von der Schneide
welle wegweisende Teil des Schneidwerkzeuges im Bereich
des Schneidwerkzeugrückens an eine Kante der Schneide
welle grenzt.
Da die Schneidewelle im Querschnitt kantig ausgebildet
ist und da durch den in die Schneidewelle eingelassenen
Befestigungssitz der Schneidwerkzeuge die wirksame
Schnittkante die äußerste von den Schneidwerkzeugen
beschriebene Kreisbahn bildet, öffnet sich unmittelbar
nach erfolgtem Schnitt die durch Schneidwerkzeug und
Schneidplatte gebildete Schere. Es ist daher nicht mög
lich, daß sich eventuell mitgerissenes, nicht zer
kleinertes Material zwischen den Schneidwerkzeugen und
der Schneidplatte verklemmt.
Die von den Schneidwerkzeugen mit der Schneidplatte
beschriebene Schnittiefe ist von der Höhe abhängig, die
die Schneidwerkzeugbrust radial über die von den Kanten
der Schneidewelle beschriebenen Kreisbahn hervorsteht.
Der in die Schneidewelle eingelassene Befestigungssitz
bietet jedem Schneidwerkzeug einen Auflagebereich, an dem
das Schneidwerkzeug entlang seiner Längserstreckung
aufliegt. An den Auflagebereich grenzt in einem Winkel
von etwa 90 Grad eine Anlagefläche, an der die Rückseite
eines Schneidwerkzeuges anliegt. Auf diese Weise ist auch
nach einer starken Abnutzung der Schneidwerkzeuge ein
spielfreier Sitz auf der Schneidewelle gewährleistet.
In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist die
Schneidewelle 8-kantig ausgebildet. Die Schneidwerkzeuge
sind quaderförmig, weisen einen quadratischen Querschnitt
auf und sind durch zwei in die Seitenflächen der Schneid
werkzeuge eingebrachte Bolzen an der Schneidewelle be
festigbar. Der Befestigungssitz ist durch eine Ausnehmung
gebildet, deren Ausgestaltung komplementär zur Formgebung
der Seitenflächen der Schneidwerkzeuge gefertigt ist und
weist eine Anlagefläche und einen Auflagebereich auf. Die
sich von einer ersten Kante entgegen der Rotations
richtung der Schneidewelle vertiefende Ausnehmung er
streckt sich bis zur nachfolgenden zweiten Kante der
Schneidewelle und erreicht eine Tiefe, die der diagonalen
Erstreckung der Schneidwerkzeugrückseite entspricht.
Nachdem die Schnittkante des Schneidwerkzeuges die säge
zahnähnlich ausgestaltete Schnittseite der Schneidplatte
passiert hat, wird nach einem Drehen der Schneidewelle um
den Betrag eines Winkelsegments die zweite Kante der
Schneidewelle an den Spitzen der Schneidplatte vorbei
geführt. Unter Umständen mitgerissenes Material wird dann
durch die Kanten der Schneidewelle von der Schneidplatte
abgestriffen, eventuell sogar abgeschnitten, so daß ein
Mitziehen insbesondere von weichen, biegsamen Materialien
verhindert ist.
Beim Zerkleinern von weichen, biegsamen Materialien,
insbesondere von dünnen Kunststoffolien, ist es vorteil
haft, im Bereich des Lochsiebes mindestens eine weitere
Schneidplatte vorzusehen, an der noch nicht ausreichend
zerkleinertes Material oder eventuell mitgezogenes
Material nachgeschnitten wird. Durch die Anordnung der
zweiten Schneidplatte im Bereich des Lochsiebes fällt das
nachgeschnittene, nun ausreichend zerkleinerte Material
durch die Öffnungen des Lochsiebes und muß nicht wie bei
herkömmlichen Zerkleinerungsmaschinen erneut dem Be
schickungsraum zugeführt werden.
In einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel ist die
Schneidewelle einer Zerkleinerungsmaschine 16-kantig
ausgebildet und weist eine höhere Schneidwerkzeug
bestückungsdichte als die 8-Kantschneidewelle auf. Diese
Zerkleinerungsmaschine ist insbesondere zum Zerkleinern
von sehr harten Materialien geeignet, da die durch das
Auftreffen der Schneidwerkzeuge auf das Material aus
geübten Schläge auf das Antriebsgetriebe der Schneide
welle reduziert sind.
Weitere Ausgestaltungen und Vorteile der Erfindung
ergeben sich aus den Unteransprüchen sowie aus der nach
folgenden Figurenbeschreibung. Es zeigen:
Fig. 1 eine Zerkleinerungsmaschine mit einer Schneide
welle gemäß der Erfindung in einer zum Teil ge
schnittenen Seitenansicht,
Fig. 2 die Schneidewelle der Fig. 1 mit angrenzenden
Maschinenteilen in vergrößerter, zum Teil
geschnittener Seitenansicht,
Fig. 3 in perspektivischer Ansicht ein quaderförmiges
Schneidwerkzeug mit quadratischem Querschnitt,
Fig. 4 in perspektivischer Ansicht ein zylindrisches
Schneidwerkzeug und
Fig. 5 die Schneidewelle mit den Schneidwerkzeugen der
Fig. 3 in einer perspektivischen Teilansicht.
Fig. 1 zeigt eine Zerkleinerungsmaschine 1, die im we
sentlichen aus einem Materialtrichter 2, einer Be
schickungseinheit 3 und einem Zerkleinerungswerk 4 be
steht. Die drei Maschinenbestandteile 2, 3, 4 sind durch
Flanschverbindungen lösbar miteinander verbunden und
bilden im zusammengesetzten Zustand einen Beschickungs
raum 5. In den Beschickungsraum 5 greift in den der
Beschickungseinheit 3 gegenüberliegenden unteren Bereich
eine mit einem Elektromotor angetriebene Schneidewelle 6
ein. Die Schneidewelle 6 ist 8-kantig ausgebildet und mit
einer Vielzahl von Schneidwerkzeugen 7 bestückt. Die
Schneidwerkzeuge 7 sind schraubengangförmig umfänglich an
der Schneidewelle 6 befestigt und stehen mit einer ersten
Schneidplatte 8 und einer als Abstreifbalken 9 dienenden
zweiten Schneidplatte im Eingriff. Die Oberseite der
ersten Schneidplatte 8 ist zugleich Teil des Bodens des
Beschickungsraums 5. Unterhalb der Schneidewelle 6 ist
ein an Verstärkungsringen 10 befestigtes Lochsieb 11
vorgesehen. Unterhalb des Lochsiebes 11 befindet sich ein
Auffangbehälter 12, an dessen tiefster Stelle zum
Abtransportieren des zerkleinerten Materials eine Förder
schnecke 13 angeordnet ist.
Die Beschickungseinheit 3 weist einen in einer Schieber
schublade 14 befindlichen Schieber 15 auf, der zum
Andrücken des sich in dem Beschickungsraum 5 befind
lichen, zu zerkleinernden Materials an die Schneidewelle
6 vorgesehen ist. Der Schieber 15 ist hydraulisch ange
trieben und wird elektronisch in Abhängigkeit von dem
Stromaufnahmewert der Schneidewelle 6 gesteuert, so daß
der von dem Schieber 15 über das zu zerkleinernde
Material auf die Schneidewelle 6 ausgeübte Anpreßdruck
bei hohen Stromaufnahmewerten reduziert wird. An der
Oberseite des Schiebers 15 ist eine Abstreifvorrichtung
16 angebracht, die im wesentlichen aus einem mit einer
Feder auf die Oberseite des Schiebers 15 gedrücken
Abstreifelement 17 besteht. Bei dem in Fig. 1 darge
stellten Ausführungsbeispiel ist das Abstreifelement 17
aus Bronze gefertigt. Weiterhin weist der Schieber 15 an
seiner Vorderseite 18 ein den Boden des Beschickungsraums
5 abstreifendes Element 19 auf. In dem in Fig. 1 darge
stellten Ausführungsbeispiel ist hierfür eine Gummilippe
vorgesehen. Die Verwendung der Abstreifvorrichtungen 16,
19 gewährleistet, daß beim Bewegen des Schiebers entgegen
der durch den Pfeil 20 gekennzeichneten Anpreßrichtung
insbesondere dünnes oder klebriges Material nicht in die
Schieberschublade 14 eingezogen wird.
Fig. 2 zeigt in gegenüber Fig. 1 vergrößerter Darstellung
die Schneidewelle 6 mit den darauf durch Bolzen 21 be
festigten Schneidwerkzeugen 7.
Die Schneidwerkzeuge 7 sind quaderförmig ausgebildet und
weisen einen quadratischen Querschnitt auf. Zusätzlich zu
der Schneidplatte 8 und dem Abstreifbalken 9 sind im
Bereich des Lochsiebes 11 zwei weitere Schneidplatten als
Nachschnittbalken 22 angebracht. Die Nachschnittbalken 22
sind in an den Verstärkungsringen 10 befestigten, U-
förmigen Führungselementen 50 gehalten und durch Stell
schrauben 51 in ihrem Abstand zu den auf der Schneide
welle 6 befindlichen Schneidwerkzeugen 7 einstellbar.
Entlang der Längserstreckung der Schneidewelle 6 sind in
regelmäßigen Abständen mehrere Verstärkungsringe 10
vorgesehen, so daß das Lochsieb 11 durch die Ver
stärkungsringe 10 sowie durch die Nachschnittbalken 22
segmentiert ist. Der Abstand zwischen den einzelnen
Verstärkungsringen 10 beträgt in diesem Ausführungs
beispiel etwa 25 cm. Die Verstärkungsringe 10, das Loch
sieb und die Nachschnittbalken 22 sowie die zur Be
festigung der Nachschnittbalken 22 vorgesehenen Elemente
50, 51 sind als Ganzes von der Schneidewelle 6 abschwenk
bar angeordnet.
Die Schneidplatte 8 und der Abstreifbalken 9 sind in
ihrem Abstand bezüglich der Schneidewelle 6 und der
Schneidwerkzeuge 7 ebenfalls durch Stellschrauben (nicht
dargestellt) einstellbar. Der Abstand zwischen einer
Kante 24 der Schneidewelle 6 und den oberen, an der
Schnittseite 25 der Schneidplatte 8 befindlichen Spitzen
26 ist zum Zerkleinern von dünnen Kunststoffolien so
klein wie möglich, vorzugsweise kleiner als ein Milli
meter, bemessen. Die Tiefe der an der Schnittseite 25 der
Schneidplatte 8 befindlichen sägezahnähnlichen
Aussparungen entspricht der Höhe, mit der die Schneid
spitze 27 eines Schneidwerkzeuges 7 über den von den
Kanten beim Rotieren der Schneidewelle 6 beschriebenen
Radius 28 hervorsteht. Die Schnittseite 25 der Schneid
platte 8 ist in ihrer Form komplementär zu den über den
Radius 28 hinausragenden Teilen der Schneidwerkzeuge 7
ausgebildet.
Die Schneidplatten 9, 22 sind entsprechend der Schneid
platte 8 ausgebildet, können jedoch eine geringere
Materialdicke aufweisen, da ein Nachschnitt nur an
bereits vorzerkleinertem Material erfolgt.
Die Schnittiefe ist durch den über den Radius 28 hinaus
ragenden Anteil der Schneidwerkzeuge 7 bestimmt. Ist eine
geringere als die durch die Konfiguration der
Schneidwerkzeuge 7 und durch die dementsprechende Aus
gestaltung der Schneidplatte 8 in Fig. 2 vorgegebene
Schnittiefe erwünscht, sind die Schneidwerkzeuge 7 gegen
solche mit einer geringeren Längserstreckung austausch
bar, so daß der über den Radius 28 hinausragende Anteil
der Schneidwerkzeuge kleiner ist. Die Schneidplatten 8,
9, 22 sind dann gegen solche auszutauschen, deren säge
zahnförmige Schnittseite eine entsprechend geringere Ein
schnittiefe aufweist.
Die Schneidwerkzeuge 7 sind jeweils in einem
Befestigungssitz angeordnet, der durch eine in die
Schneidewelle 6 eingebrachte V-förmige Ausnehmung 29
gebildet ist. Da der Befestigungssitz der Schneidwerk
zeuge 7 in die Schneidewelle 6 eingebracht ist, stellt
das in Rotationsrichtung der Schneidewelle 6 hintere Ende
eine als Anschlag dienende, gegenüber Verstellungen
unempfindliche Anlagefläche 30 dar. Gemeinsam mit einer
sich entlang der gesamten Längserstreckung eines Schneid
werkzeuges 7 erstreckenden Auflagefläche 31 bietet der
Befestigungssitz den Schneidwerkzeugen 7 auch bei ex
tremen Schneidbelastungen einen spielfreien und sicheren
Sitz.
Der bezüglich der Rotationsachse der Schneidewelle 6
tiefliegende Schnittpunkt zwischen den Schneidwerkzeugen
7 und der Schneidplatte 8 gewährleistet, daß unter Beibe
haltung der gewünschten rechtwinkligen Anordnung zwischen
der Längserstreckung der Schneidwerkzeuge 7 und der
Oberseite der Schneidplatte 8 beim Schneidvorgang die
Schneidewelle 6 weit in den Beschickungsraum eingreift.
Insbesondere beim Zerkleinern von großen, sperrigen
Gegenständen wird auf diese Weise die wirksame Angriffs
fläche der Schneidewelle 6 vergrößert.
Fig. 3 zeigt in einer perspektivischen Ansicht ein
Schneidwerkzeug 7 der Fig. 2. Das Schneidwerkzeug 7 weist
die Form eines Quaders mit quadratischem Querschnitt auf.
Das Schneidwerkzeug 7 hat an seinem vorderen Ende eine
Brustseite 32 und an seinem hinteren Ende eine Rücken
seite 33. In die Seitenflächen 34, 35 sind das
Schneidwerkzeug 7 durchquerende Bohrungen 36, 37 zum
Durchführen der Bolzen 21 eingebracht, die zum Befestigen
der Schneidwerkzeuge 7 auf der Schneidewelle 6 vorgesehen
sind. Die äußeren Bereiche der Bohrungen 36, 37 sind zur
Aufnahme der Bolzenköpfe der Bolzen 21 ausgebildet, so
daß diese in dem Schneidwerkzeug 7 versenkt sind.
Durch axiales Drehen des Schneidwerkzeuges 7 in dem
Befestigungssitz der Schneidewelle 6 können alle die
Brustseite 32 begrenzenden Kanten 38 als Schnittkanten
zum Einsatz gebracht werden. Durch Wenden des
Schneidwerkzeuges 7, wobei dann die Brustseite 32 die Rücken
seite und die Rückenseite 33 die Brustseite bildet, sind
alle die Stirnseiten 32, 33 begrenzenden Kanten des
Schneidwerkzeuges 7 zum Schneiden verwendbar. Durch die
längliche Ausführung der Schneidwerkzeuge 7 ist es mög
lich, die Befestigungsbohrungen 36, 37 in den Seiten
flächen 34, 35 vorzusehen. Im Vergleich zu den herkömm
lichen, plattigen Schneidwerkzeugen zeigen diese deutlich
bessere Härtungseigenschaften. Eine längere Lebensdauer
ist die Folge.
In einer weiteren Ausgestaltung sind anstelle der in die
Seitenflächen 34, 35 eingebrachten Bohrungen 36, 37 zwei
ein Schneidwerkzeug 7 im Querschnitt diagonal durch
querende Bohrungen vorgesehen.
In einem weiteren, nicht dargestellten Ausführungs
beispiel sind anstelle der Schneidwerkzeuge 7 mit
quadratischem Querschnitt solche vorgesehen, die im
Querschnitt ein regelmäßiges Vieleck, insbesondere ein
Sechseck, darstellen.
Fig. 4 zeigt ein zylindrisches Schneidwerkzeug 7′ eines
weiteren, nicht dargestellten Ausführungsbeispiels. Durch
die Brustseite 32′ des Schneidwerkzeuges 7′ ist die diese
umgebende Schneidkante 38′ in allen Bereichen einer
gleichstarken Abnutzung unterworfen. Die einer stärkeren
Abnutzung unterworfenen Ecken des Schneidwerkzeuges 7 der
Fig. 3 sind nicht vorhanden. Das Schneidwerkzeug 7′ kann
ebenso wie das Schneidwerkzeug 7 bis zu einer voll
ständigen Abnutzung gedreht und gewendet werden.
Im Gegensatz zu den V-förmigen Ausnehmungen 29 der Fig. 5
sind bei einer Schneidewelle unter Verwendung von
Schneidwerkzeugen 7′ U-förmige Ausnehmungen vorgesehen.
In Fig. 5 ist in einer perspektivischen Teilansicht die
Schneidewelle 6 von dem Beschickungsraum 5 aus blickend
dargestellt. Die Schneidewelle 6 weist eine Vielzahl von
Schneidwerkzeugen 7 auf, die schraubengangförmig auf der
Schneidewelle 6 angeordnet sind. Die Schneidwerkzeuge 7
sitzen in den in die Schneidewelle 6 eingebrachten Aus
nehmungen 29. Die Ausnehmungen 29 erstrecken sich von
einer ersten Kante 40 der Schneidewelle 6 bis zur in
Rotationsrichtung folgenden zweiten Kante 41. Die Sohle
42 der Ausnehmung 29 vertieft sich bezogen auf eine
Schneidewellenoberfläche 39 gleichmäßig über ihre gesamte
Längserstreckung. Die Sohle 42 bzw. der Auflagebereich 31
bildet mit der Anlagefläche 30 einen rechten Winkel. Die
Höhe der Anlagefläche 30 zwischen der zweiten Kante 41
und der Sohle 42 entspricht der diagonalen Erstreckung
eines Schneidwerkzeuges 7.
In der in Fig. 5 dargestellten Bestückung der Schneide
welle 6 mit den Schneidwerkzeugen 7 ist eine erste
Schneidewellenfläche 43 ebenso bestückt wie die in
Rotationsrichtung befindliche vierte Schneidewellenfläche
44. Die zweite Schneidewellenfläche 45 ist ebenso be
stückt wie die in Rotationsrichtung befindliche siebte
Schneidewellenfläche (verdeckt). Die dritte Schneide
wellenfläche 46 sowie die achte Schneidewellenfläche 47
weisen eine geringere Bestückungsdichte auf, wobei
Schneidwerkzeuge 7 auf den von der ersten Schneidewellen
fläche 43 und der zweiten Schneidewellenfläche 45 nicht
besetzten Positionen vorgesehen sind. Die fünfte
Schneidewellenfläche (verdeckt) weist Schneidwerkzeuge 7
in gleicher Position auf, wie sie für die dritte
Schneidewellenfläche 46 und die achte Schneidewellen
fläche 47 vorgesehen sind.
Es ist zweckmäßig, wie in Fig. 5 dargestellt, die
schraubengangförmige Anordnung der Schneidwerkzeuge 7 auf
der Schneidewelle 6 so zu gestalten, daß mehrere inein
andergreifende Schraubengänge vorgesehen sind. Darüber
hinaus ist es zweckmäßig, in einigen Schraubengängen an
bestimmten Positionen Schneidwerkzeugleerstellen vor
zusehen, damit der Antrieb der Schneidewelle 6 nicht
ununterbrochen den hohen, beim Passieren der dichter be
stückten Schneidewellenflächen 43, 44, 45 durch die
Schneidplatte 8 auftretenden Belastungen ausgesetzt ist.
In einem weiteren, nicht dargestellten Ausführungs
beispiel ist anstelle der 8-Kantschneidewelle 6 eine
Schneidewelle vorgesehen, die 16-kantig ausgebildet ist.
Die auf dieser Schneidewelle angeordneten Schneidwerk
zeuge sitzen in Ausnehmungen, die an einer ersten Kante
einsetzen und sich entgegen der Rotionsrichtung bis zur
übernächsten Kante erstrecken. Auf diese Weise sind
Schneidwerkzeuge verwendbar, die mit den Schneidwerk
zeugen 7 identisch sind. Eine derartige Schneidewelle ist
insbesondere zum Zerkleinern von besonders harten
Materialien geeignet. Es ist dann zweckmäßig, die
Bestückung der Schneidewelle so vorzusehen, daß die
Schneidwerkzeuge die Schneidewelle spiralförmig umgeben.
Durch die mögliche Abtrennung des Zerkleinerungswerks 4
von den übrigen Maschinenbestandteilen 2, 3 ist das
Zerkleinerungswerk 4 auch allein an bereits bestehende
Zufuhrsysteme, etwa Förderbänder oder Kettenförderer,
oder als Vorstufe zu Ballenpressen, etwa bei Müllwagen,
anflanschbar. Der Antrieb der Schneidewelle 6 kann dann
über eventuell bereits vorhandene Antriebssysteme
erfolgen.