DE4241854C1 - Rechen für den Wassereinlauf von Flußkraftwerken - Google Patents
Rechen für den Wassereinlauf von FlußkraftwerkenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Rechen für den Wassereinlauf von
Flußwasserkraftwerken, der ein erstes, um eine waagrecht und quer
im Wasserlauf liegende Achse schwenkbares Rechensegment und
daneben einen zweiten Rechenabschnitt aufweist, nach dem Oberbe
griff des Anspruchs 1.
Die Wassereinläufe von Flußwasserkraftwerken sind mit Rechen
versehen, die verhindern, daß vom Wasser mitgeführte Teile wie
grobes Geröll, große Äste oder gar Stämme, aber auch große Mengen
von Pflanzen, die die Turbinen verstopfen oder beschädigen
können, in den Turbineneinlauf gelangen. Solche Rechen bestehen
aus in geringem gegenseitigem Abstand parallel zueinander ange
ordneten Stahlstäben.
Die Erfindung geht von einem Rechen der eingangs genannten Art
aus (DE-PS 3 06 799). Bei diesem Schwenkrechen ist der zweite
Rechenabschnitt als ebener Rechen ausgebildet und soll Schwemm
gut, das sich vor dem ersten Rechensegment abgelagert hat, durch
ein Abwärts- und wieder Aufwärtsschwenken aus dem Wasserlauf
ausheben. Dabei sind ortsfest angeordnete, zwischen die Rechen
stäbe des Rechensegmentes ragende Abstreifzähne vorgesehen, die
beim Abwärtsschwenken dieses Rechensegmentes Schwemmgut von ihm
und aus seinen Rechenlücken abstreifen. In hochgeschwenkter
Stellung wird der weitere Rechenabschnitt vom Wasser von hinten
durchströmt, wodurch das Schwemmgut aus im ausgeschwemmt werden
soll. Dies wird jedoch insbesondere bei Schwemmgutteilen, die
sich zwischen die Rechenstäbe geklemmt haben, nicht oder nur sehr
unvollkommen der Fall sein. Dieser Rechen erfordert also ständige
Überwachung und Säuberung von Hand oder ein selbsttätiges, jedoch
konstruktiv sehr aufwendiges und störanfälliges Rechenreini
gungsgerät.
Auch bei einem anderen bekannten Reinigungsrechen
(DE 34 19 470 C), der ebenfalls einen hier als Betriebsrechen
dienenden ebenen Rechenabschnitt und einen teilzylindrischen
Rechenabschnitt aufweist, soll der ebene Rechenabschnitt nach
Verschwenken des Rechens durch ihn von hinten durchströmendes
Wasser von Ablagerungen befreit werden. Damit weist dieser
Reinigungsrechen die gleichen Nachteile auf wie der vorstehend
beschriebene.
Der Erfindung war daher die Aufgabe gestellt, diesen Rechen so
weiterzuentwickeln, daß ein einfaches Reinigen auch des weiteren
Rechenabschnittes möglich ist. Sie löst diese Aufgabe durch die
im Kennzeichen des Hauptanspruches genannten Merkmale. Durch die
segmentförmige Ausbildung auch des zweiten Rechenabschnittes kann
auch dieser Rechenabschnitt mittels zwischen seine Rechenstäbe
greifender Abstreifzähne von eingeklemmten Fremdkörpern befreit
werden. Dadurch, daß das zweite Rechensegment einen geringeren
Radius aufweist als das erste, kann zwischen den beiden Rechen
segmenten eine Absatzfläche gebildet werden, mittels derer
Schwemmgut ausgehoben und aus dem Wasserlauf entfernt werden
kann.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, dem
Rechen einen Absperrschieber zuzuordnen, der vorteilhafterweise
ebenfalls segmentförmig ausgebildet und koaxial zu den Rechen
segmenten verschwenkbar gelagert ist.
In den Figuren der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des
erfindungsgemäßen Rechens dargestellt, wobei
Fig. 1 den Längsschnitt durch ein Flußkraftwerk mit dem
erfindungsgemäßen Rechen,
Fig. 2 die Seitenansicht des Rechens,
Fig. 3 die teilweise geschnittene Ansicht der Rechens des Fig.
2 in Richtung A dieser Figur,
Fig. 4 die Seitenansicht eines Rechens mit zugeordnetem
Absperrschieber,
Fig. 5 den Schnitt durch den Rechen der Fig. 4 in Ebene V-V
dieser Figur,
Fig. 6 und 7 Einzelheiten der Fig. 2 bzw. 4 in Draufsicht,
Fig. 8 eine Einzelheit der Fig. 2 und 4 in Ansicht,
Fig. 9 eine vorteilhaft ausgestaltete Einzelheit der Erfindung
zeigt.
Bei dem in Fig. 1 dargestellten Flußkraftwerk geht das Flußbett 1
im Oberwasser 2 in den durch eine Sohle 3 und eine Decke 4
gebildeten Einlauf 5 zur Turbine 6 mit Generator 7 über. Der
Turbine 6 ist ein Saugrohr 8 nachgeschaltet, das in das Tosbecken
des Unterwassers 9 mündet. Dabei gelangt stets ein Teil des
zulaufenden Wassers 9 mündet. Dabei gelangt stets ein Teil des
die Kraftwerksdecke 10 und eine Gefälltreppe 11 ebenfalls in das
Unterwasser 9.
Im Einlauf 5 ist der erfindungsgemäße Rechen 12 angeordnet. Wie
aus Fig. 2 und 3 hervorgeht, weist er eine an den Seitenwänden 13
des Einlaufes 5 in Lagern 14 gelagerte Schwenkwelle 15 auf, an
der mittels Speichen 16 zwei Rechensegmente 17 und 18 befestigt
sind. Die Rechensegmente 17 und 18 entsprechen Abschnitten der
Mäntel von Kreiszylindern unterschiedlicher Radien, sich über
etwas mehr als 90° erstreckenden und aus kreisbogenförmigen
Roststäben 19 bestehen. Einige dieser Roststäbe 19, im gezeich
neten Beispiel zwei, sind - wie in Fig. 8 näher dargestellt -
mittels eingeschweißter Distanzstücke 20 zu Rechenelementen
zusammengefügt. Eine Vielzahl dieser Rechenelemente werden
mittels Schraubverbindungen 20′ zu den Rechensegmenten 17 bzw. 18
zusammengestellt, auf diese Weise bleiben einzelne Rechenelemente
bei Beschädigung austauschbar.
Wie ersichtlich, weist das obere Rechensegment 17 erfindungsgemäß
einen geringeren Radius auf als das untere Rechensegment 18.
Zwischen dem unteren Ende des oberen Rechensegmentes 17 und dem
oberen Ende des unteren Rechensegmentes 18 ist eine zur Schwenk
welle 15 radiale, den Abstand zwischen den Rechensegmenten
überbrückende Platte 21 angeordnet.
Der Zentriwinkel der Rechensegmente 17, 18, der im dargestellten
Beispiel etwas mehr als 90° aufweist, und der Unterschied der
Radien der beiden Rechensegmente, der im dargestellten Beispiel
etwa 1/4 des Radius der unteren Rechensegmentes 18 beträgt, kann
auch größer oder kleiner sein. Der Unterschied der Radien der
beiden Rechensegmente 17, 18 bestimmt die Größe der Platte 21 und
wird bei Flüssen mit viel oder sperrigem Schwemmgut zweckmäßig
größer gewählt als bei Flüssen mit wenig und kleinteiligem
Schwemmgut. Die Tiefe der Platte 21 in radialer Richtung kann bis
zur Hälfte des Radius des unteren Rechensegmentes 18 betragen, in
manchen Fällen ist aber auch eine Tiefe von 1/8 dieses Radius
ausreichend.
Die Rechenstäbe 19 liegen in Umfangsrichtung der Rechensegmente
17, 18. An der Kante 22 der Sohle 3 des Einlaufes 5 sind, wie in
Fig. 6 näher dargestellt, Zähne 23 befestigt, die zwischen die
Rechenstäbe 19 des unteren Rechensegmentes 18 greifen. Entspre
chende, zwischen die Rechenstäbe 19 des oberen Rechensegmentes 17
greifende Zähne 24 sind an der Vorderkante der Decke 4 des
Einlaufes 5 befestigt.
Der Rechen 12 kann mittels eines aus Motor 25 und Getriebe 26
bestehenden Antriebsaggregates 27 über eine ein Ritzel 28 des
Getriebes 26 mit einer Antriebsscheibe 29 auf der Schwenkwelle 15
verbindenden Kette 30 verschwenkt werden. Es liegt auf der Hand,
daß anstelle dieses elektromechanischen Antriebs auch ein
hydromechanischer Antrieb eingesetzt werden kann.
In Fig. 2 ist der Rechen 12 in seiner normalen Arbeitsstellung
gezeigt, in der das obere Rechensegment 17 im Wasserzufluß zur
Turbine 6 liegt. Dabei sammelt sich schwimmendes oder schwebendes
Schwemmgut auf seinen Rechenstäben 19 an, schweres Schwemmgut wie
Geröll wird durch die Wasserströmung auf die Platte 21 gespült.
Wenn das Rechensegment 17 von angelagertem Schwemmgut befreit
werden soll, wird der Rechen 12 mittels des Antriebsaggregates 27
nach oben in die strichpunktiert gezeichnete Stellung
verschwenkt. Dabei streichen die Zähne 24 durch die Rechenstäbe
19 des oberen Rechensegmentes 17, streifen das Schwemmgut von
diesem ab und schieben es auf die Decke 4 des Einlaufes 5. Die
hochschwenkende Platte 21 hebt das auf ihr angesammelte Schwemm
gut aus dem Wasserlauf und wirft es in der gestrichelten End
stellung des Rechens ebenfalls auf die Decke 4 des Einlaufes 5
ab. Von dort kann es entsorgt oder mittels der über diese Decke 4
und die Kraftwerksdecke 10 laufenden Wasserströmung in das
Unterwasser 9 gespült werden. In dieser Stellung liegt das untere
Rechensegment 18 im Wasserzufluß und hält Schwemmgut zurück.
Beim anschließenden Zurückschwenken des Rechens 12 streifen die
Zähne 23 an der Kante der Sohle 3 durch die Rechenstäbe 19 des
unteren Rechensegmentes 18 und streifen das Schwemmgut, das sich
auf ihm angesammelt oder zwischen seinen Rechenstäben eingeklemmt
hat, ab. Sobald der Rechen 12 seine Ausgangsstellung wieder
erreicht hat, wird dieses Schwemmgut vom strömenden Wasser auf
die Platte 21 gespült, mittels der es bei der nächsten Aus
wärts-Schwenkbewegung ausgehoben wird.
Mittels der radialen Platte 21 können auch große Mengen Schwemm
gut oder sperriges Schwemmgut wie Äste oder Stämme oder
schweres Schwemmgut wie Geröll oder Felsbrocken problemlos
ausgehoben werden. Dadurch eignet sich dieser Rechen auch ganz
besonders für Flußläufe mit viel oder problematischem Schwemmgut
oder für Gebirgsflüsse mit großer Schleppwirkung.
In der Ausführungsform der Fig. 4 und 5 befindet sich vor dem
unteren Rechensegment 18 ein ebenfalls zylindersegmentförmiger Ab
sperrschieber 31, mittels dessen der Wasserzulauf zur Turbine 6
abgesperrt werden kann. Der Absperrschieber 31 besteht aus einer
gekrümmten Stahlplatte und wird an beiden Seiten und in der Mitte
von Speichen 32 gehalten, deren Naben 33 auf der Schwenkwelle 15
lagern. Die mittlere Nabe 33 ist mit einer Antriebsscheibe 34
verbunden, die über eine Kette 35 mit einem weiteren Antriebsag
gregat 36 gekoppelt ist. Die Speichen 32 dieser Nabe 33 greifen
durch die Rechenstäbe 19 des unteren Rechensegmentes 18.
Die zwischen die Rechenstäbe 19 des unteren Rechensegmentes 18
ragenden Zähne 23 sind bei dieser Ausführungsform an der oberen
Kante 37 des Absperrschiebers 31 angeordnet. Um die bei einem
Wirksamwerden der Zähne 23 auftretenden Krähe nicht auf das
Antriebsaggregat 36 zu leiten, legt sich der Absperrschieber 31 in
seiner Offenstellung gegen ortsfeste Anschläge 38 an den Seiten
wänden 13 des Einlaufes 5.
Die Funktionsweise des Rechens 12 der Fig. 4 und 5 entspricht der
vorstehend für die Ausführungsform der Fig. 2 und 3 beschrie
benen. Wenn der Wasserzufluß zur Turbine 6 gesperrt werden soll,
werden über die Antriebsaggregate 27 und 36 Rechen 12 und Absperr
schieber 31 geeinsam nach oben geschwenkt. Dabei legt sich die
Stahlplatte des Absperrschiebers 31 unter dem Druck des Wassers auf
die Rechenstäbe 19 des unteren Rechensegmentes 18, die hierbei
den Staudruck des Wassers im Oberwasser 2 aufnehmen und daher
breiter ausgebildet sind als in der Ausführung der Fig. 2 und 3
ohne Absperrschieber. Dadurch, daß erfindungsgemäß das untere
Rechensegment 18 den Staudruck des Wassers aufnimmt, kann der
Absperrschieber 31 als einfache Stahlplatte ausgebildet sein und
erfordert keine eigene stabile Unterkonstruktion.
In Sperrstellung befindet sich der Absperrschieber 31 in der in
Fig. 4 strickpunktiert gezeichneten Stellung. Er verhindert den
Zufluß von Wasser in den Einlauf 5 der Turbine 6 und leitet
zufließendes Wasser über die Kraftwerksdecke 4, 10 ab.
Da der Rechen 12 zwar ohne Absperrschieber 31, der Absperrschieber
aber nur zusammen mit dem Rechen hochgeschwenkt wir kann auf
das weitere Antriebsaggregat 36 zum Verschwenken des Absperrschie
bers verzichtet werden, wenn der Rechen in nicht dargestellter
Weise mit betätigbaren Mitnehmern für den Absperrschieber ausge
stattet ist. Der Absperrschieber wird dann, wenn der Zulauf
gesperrt werden soll, durch Betätigen der Mitnehmer mit dem
Rechen verriegelt und gemeinsam mit diesem nach oben geschwenkt.
Wie aus Fig. 9 ersichtlich, kann der Absperrschieber 31 an seiner
hinteren Kante eine überstehende Leiste 40 aufweisen, die sich in
der Sperrstellung gegen einen mit einer elastischen Zwischenlage
41 bspw. in Form eines Gummischlauches versehenen Bord 42 der
Wand der Sohle 3 legt. Dadurch wird der Einlauf 5 an dem Spalt
zwischen Sohle 3 und Absperrschieber 31 abgedichtet.
Claims (6)
1. Rechen für den Wassereinlauf von Flußwasserkraftwerken, mit
einem ersten, um eine waagrecht und quer im Wasserlauf liegende
Achse schwenkbaren Rechensegment, welchem eine beim Schwenken
zwischen die Rechenstäbe eingreifende Zwangsreinigungsvorrichtung
zugeordnet ist, und mit einem weiteren Rechenabschnitt, dadurch
gekennzeichnet, daß der weitere Rechenabschnitt (17) ebenfalls
segmentförmig ausgebildet, koaxial zum ersten Rechensegment (18)
angeordnet und mit einem geringeren Radius als das erste Rechen
segment (18) versehen ist, wobei das zweite Rechensegment (17) in
normaler Arbeitsstellung über und in hochgeschwenkter Stellung
hinter dem ersten Rechensegment (18) liegt, daß zwischen den
Rechensegmenten eine deren radialen Abstand überbrückende, als
Aushubfläche für Schwemmgut dienende Platte (21) angeordnet ist
und daß auch dem zweiten Rechensegment (17) eine Zwangsreini
gungsvorrichtung zugeordnet ist.
2. Rechen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Unterschied zwischen den Radien der Rechensegmente (17, 18)
zwischen 1/8 und 1/2 des Radius des unteren Rechensegmentes (18)
beträgt.
3. Rechen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Zwangsreinigungsvorrichtungen für die Rechensegmente (17, 18) aus
ortsfest angeordneten, zwischen den in Schwenkrichtung der
Rechensegmente liegenden Rechenstäben (19) ragenden Abstreifzäh
nen (23, 24) bestehen.
4. Rechen nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch
einen Absperrschieber (31) in Form eines zu den Rechensegmenten
(17, 18) koaxialen, dem Rechensegment (18) mit dem größeren
Radius vorgelagerten, schwenkbaren Zylindermantelabschnittes.
5. Rechen nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der
Absperrschieber (31) dem Rechensegment (18) unmittelbar aufliegt
und nur zusammen mit diesem hochschwenkbar ist.
6. Rechen nach Anspruch 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Zähne (23) zum Abstreifen des unteren Rechensegmentes (18) an der
oberen Kante (37) des Absperrschiebers (31) angeordnet sind.
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8381 | Inventor (new situation) |
Free format text: PFISTERER, GUENTER, 73207 PLOCHINGEN, DE |
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