DE4241750A1 - Sandwichartig aufgebautes Karosserie- oder Gehäuseteil - Google Patents
Sandwichartig aufgebautes Karosserie- oder GehäuseteilInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein sandwichartig aufgebautes Karos
serie- oder Gehäuseteil, bei dem zwei in einem Abstand von
einander angeordnete, biegesteife Flächengebilde durch einen in
den durch den Abstand gebildeten Zwischenraum eingebrachten
Reaktionsschaum verklebt sind, wobei zumindest das eine Flächen
gebilde nachträglich lackiert ist.
Derartige Karosserie- oder Gehäuseteile sind allgemein bekannt.
Die Gebrauchseigenschaften bezüglich der Absorption von Luft
schall sind wenig befriedigend, da die dem Luftschall zuge
wandte Oberfläche des Flächengebildes vollständig überlackiert
ist. Der auf die Oberfläche auftreffende Luftschall wird von
der Lackierung reflektiert, so daß eine Verringerung der akus
tischen Störungen vernachlässigbar gering ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein sandwichartig
aufgebautes Karosserieteil der vorbekannten Art derart weiter
zuentwickeln, daß das dem Luftschall zugewandte Flächengebilde
lackiert werden kann und, bedingt durch den Reaktionsschaum,
Luftschall absorbierende Eigenschaften aufweist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden
Merkmale von Anspruch 1 gelöst. Auf vorteilhafte Ausgestal
tungen nehmen die Unteransprüche Bezug.
Das nachträglich lackierte Flächengebilde ist mit einer im
wesentlichen gleichmäßig verteilten Perforierung versehen,
wobei der Reaktionsschaum das Flächengebilde im Bereich der
durch die Perforierung gebildeten Löcher unter Bildung von die
Oberfläche überragenden Vorsprüngen durchdringt, wobei die
Vorsprünge zumindest teilweise durch einen Schneidevorgang
entfernt sind. Hierbei ist von Vorteil, daß das dem Luftschall
zugewandte Flächengebilde, nach dem es im Bereich der Perforie
rung von dem Reaktionsschaum durchdrungen ist, einbaufertig
lackiert werden kann. Die Oberfläche des aus der Perforierung
ausgetretenen Reaktionsschaums, die ohnehin durch die ausge
härtete Oberflächenstruktur nicht zur Absorption von Luftschall
geeignet wäre, kann ohne Bedenken überlackiert werden, wodurch
die Herstellung des sandwichartig aufgebauten Karosserieteils
vereinfacht ist. Die noppenartigen Vorsprünge werden im An
schluß an die Lackierung des Flächengebildes durch einen
Schneidevorgang entfernt. Dadurch sind die Vorsprünge, deren
Poren durch das Aushärten und den anschließenden Lackauftrag
weitgehend verschlossen waren, entfernt und die durch die
Perforierung gebildeten Löcher sind im Anschluß an den
Schneidevorgang durch offenporigen Reaktionsschaum ausgefüllt,
der den auftreffenden Luftschall zu absorbieren vermag.
Bei einem sandwichartig aufgebauten Karosserieteil ist darauf
zu achten, daß einerseits eine ausreichend hohe Steifigkeit
gewährleistet ist und andererseits zur Absorption von Luft
schall die Fläche, die von Reaktionsschaum durchdrungen ist,
möglichst groß ausgebildet ist.
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung ist es vorgesehen, daß
das Flächengebilde aus einem Lochblech bestehen kann. Das
Lochblech weist einerseits eine ausreichend hohe Steifigkeit
auf, und andererseits kann die Anzahl der Löcher den jeweiligen
Anwendungsfällen in Größe und Anzahl angepaßt werden. Außerdem
sind Lochbleche einfach und wirtschaftlicher Hinsicht kosten
günstig herstellbar.
Als vorteilhaft hat es sich bewährt, wenn die Perforierung in
ihrer Gesamtheit einen Oberflächenanteil des Flächengebildes
von 50 bis 80% überdeckt. Für die meisten Anwendungsfälle
weist ein derart aufgebautes Karosserieteil eine ausreichend
hohe Biegesteifigkeit auf und absorbiert den auf die Oberfläche
auftreffenden Luftschall durch den großen Oberflächenanteil,
der durch den Reaktionsschaum gebildet ist.
Für besondere Anwendungsfälle, in denen beispielsweise eine
höhere Biegesteifigkeit des Karosserieteils gefordert ist und
der Absorption des Luftschalls nicht die größte Priorität
beigemessen wird oder für Anwendungsfälle, in denen eine
möglichst weitgehende Luftschallabsorption gefordert ist und
die Biegesteifigkeit im Hintergrund steht, kann die Perfo
rierung in ihrer Gesamtheit einen Oberflächenanteil überdecken,
der außerhalb des angegebenen Bereichs von 50 bis 80% liegt.
Die Flächengebilde und der Reaktionsschaum können gemeinsam
verformt, beispielsweise tiefgezogen sein. Durch diese Vor
gehensweise wird verhindert, daß der Reaktionsschaum beim
nachträglichen Einbringen in den Abstand zwischen den beiden
biegesteifen Flächengebilden Teile des Raumes, die beispiels
weise schlecht zugänglich sind, nicht erreicht. Der dadurch
gebildete Hohlraum würde auftreffenden Luftschall dann
akustisch störend weiterleiten.
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung ist es vorgesehen, daß
die Vorsprünge oberflächenbündig entfernt sind. Die Karosserie
teile, die beispielsweise durch einen Kofferraumdeckel oder
eine Motorhaube gebildet sein können, weisen dann auch auf der
dem Körperschall zugewandten Seite eine ebene Oberfläche auf.
Bei der Verwendung des erfindungsgemäßen Karosserieteils als
Fahrzeugdach, wenn das perforierte Flächengebilde dem Innenraum
zugewandt und mit einem luftschalldurchlässigen Dekor abgedeckt
ist, ist diese Ausgestaltung aus ästhetischen Gesichtspunkten
von hervorzuhebender Bedeutung. Außerdem ist die oberflächenbün
dige Abtrennung der Vorsprünge in fertigungstechnischer Hin
sicht problemlos, da der aus den Löchern der Perforierung
ausgetretene Reaktionsschaum im Bereich der Schnittstelle durch
das biegesteife Flächengebilde gestützt wird und Ausweichbe
wegungen des Reaktionsschaums während des Schneidevorganges
zuverlässig verhindert werden.
Für eine Vielzahl von Anwendungsfällen kann der Reaktionsschaum
eine Dichte von 50 bis 250 kg/m3 aufweisen. Der in eine Kraft
fahrzeug auftretende Luftschall, insbesondere im Motorraum,
Kofferraum und innerhalb der Fahrgastzelle, kann durch einen
derartigen Reaktionsschaum weitgehend absorbiert werden.
Der Gegenstand der Erfindung wird nachfolgend anhand der als
Anlage beigefügten Zeichnungen weiter verdeutlicht. Diese
zeigen ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Karos
serieteils in geschnittener Darstellung.
In Fig. 1 ist ein Karosserieteil dargestellt, bei die Vor
sprünge des Reaktionsschaums durch einen Schneidevorgang noch
nicht entfernt sind.
In Fig. 2 ist eine vergrößerter Ausschnitt des Karosserieteils
aus Fig. 1 dargestellt, bei dem die Vorsprünge des Reaktions
schaumes durch einen Schneidevorgang entfernt sind.
In Fig. 3 ist ein Ausschnitt aus der dem Luftschall zugewandten
Oberfläche in einer Ansicht dargestellt.
In Fig. 1 ist ein sandwichartig aufgebautes Karosserieteil 1
gezeigt, das als Dach eines Kraftfahrzeuges ausgebildet ist.
Das Karosserieteil 1 besteht aus zwei biegesteifen Flächenge
bilden 2, 3, die in einem Abstand voneinander angeordnet sind.
Eines der Flächengebilde 3 ist der Umgebung zugewandt. Das
andere Flächengebilde 2 bildet den Dachhimmel der Fahrgast
zelle. Der durch den Abstand gebildete Zwischenraum 4 zwischen
den Flächengebilden 2, 3 ist mit einem offenporigen Reaktions
schaum 5 ausgefüllt und verklebt die beiden Flächengebilde 2, 3
miteinander. Eine zusätzliche Verbindung zwischen dem äußeren
und dem inneren Flächengebilde 3, 2 erfolgt dadurch, daß das
dem Fahrzeuginnenraum zugewandte, innere Flächengebilde 2 mit
einer gleichmäßigen Perforierung 6 versehen ist und der Reak
tionsschaum 5 das Flächengebilde 2 im Bereich der durch die
Perforierung 6 gebildeten Löcher 7 formschlüssig hintergreift.
Das Karosserieteil 1 wird, nachdem der Reaktionsschaum 5 in den
Abstand eingebracht ist und die beiden Flächengebilde 2, 3
miteinander verklebt hat, nachträglich allseitig lackiert. Auf
der dem Fahrzeuginnenraum zugewandten Seite des Flächengebil
des 2 werden durch die Lackierung die Oberflächenporen der
Vorsprünge 9, die durch den Reaktionsschaum 5 gebildet sind,
verschlossen. Das Flächengebilde 2 besteht aus einem Loch
blech 10, wobei die Perforierung 6 in diesem Ausführungsbei
spiel in ihrer Gesamtheit einen Oberflächenteil des Flächenge
bildes von ca. 50% überdeckt. Zur Absorption von Luftschall
aus dem Fahrzeuginnenraum weist der Reaktionsschaum 5 bevorzugt
eine Dichte von 50 bis 250 kg/m3 auf. Die Vorsprünge 9 werden
im Anschluß an die Lackierung des Flächengebildes 2 durch einen
Schneidevorgang entfernt. Dieser ist symbolisch durch den
Pfeil 11 dargestellt.
In Fig. 2 ist ein Ausschnitt aus dem erfindungsgemäßen Karos
serieteil 1 gezeigt, nach dem die Vorsprünge 9 aus Fig. 1 durch
den Schneidevorgang entfernt worden sind. Die Vorsprünge 9 sind
oberflächenbündig entfernt, so daß der offenporige Reaktions
schaum 5 die Löcher 7 der Perforierung 6 vollständig ausfüllt.
Im Hinblick auf einen besseren Schutz des lackierten Flächenge
bildes 2 beim Schneidevorgang, kann dieses im Bereich der
Perforierung 6 in Richtung des Fahrzeuginnenraums vorgewölbt
sein. Die Gefahr der Beschädigung des lackierten Flächenge
bildes auf der Oberfläche, die nicht von Perforierungen 6
durchbrochen ist, ist dadurch minimiert. In diesem speziellen
Fall, in dem das Karosserieteil als Fahrzeugdach ausgebildet
ist, kann die Oberfläche mit einer Oberflächenbeschichtung,
beispielsweise einer Stoffbespannung versehen sein, wobei diese
Beschichtung möglichst luftschalldurchlässig sein sollte.
In Fig. 3 ist ein Ausschnitt aus dem perforierten Flächenge
bilde 2 dargestellt, wobei die Größe und die Anzahl der durch
die Perforierung 6 gebildete Löcher 7 auf die Dichte des
Reaktionsschaumes 5 und den zu absorbierenden Luftschall abge
stimmt werden können.
Claims (6)
1. Sandwichartig aufgebautes Karosserie- oder Gehäuseteil,
bei dem zwei in einem Abstand voneinander angeordnete,
biegesteife Flächengebilde durch einen in den durch den
Abstand gebildeten Zwischenraum eingebrachten Reaktions
schaum verklebt sind, wobei zumindest das eine Flächenge
bilde nachträglich lackiert ist, dadurch gekennzeich
net, daß das Flächengebilde (2) mit einer im wesent
lichen gleichmäßig verteilten Perforierung (6) versehen
ist, daß der Reaktionsschaum (5) das Flächengebilde (2)
im Bereich der durch die Perforierung (6) gebildeten
Löcher (7) unter Bildung von die Oberfläche (8) über
ragenden Vorsprüngen (9) durchdringt und daß die
Vorsprünge (9) zumindest teilweise durch einen Schneid
vorgang entfernt sind.
2. Karosserie- oder Gehäuseteil nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Flächengebilde (2) aus einem
Lochblech (10) besteht.
3. Karosserie- oder Gehäuseteil nach Anspruch 1 bis 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Perforierung (6) in
ihrer Gesamtheit ein Oberflächenanteil des
Flächengebildes (2) von 50 bis 80% überdeckt.
4. Karosserie- oder Gehäuseteil nach Anspruch 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Flächengebilde (2, 3)
und der Reaktionsschaum (5) gemeinsam verformt sind.
5. Karosserie- oder Gehäuseteil nach Anspruch 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Vorsprünge (9)
oberflächenbündig entfernt sind.
6. Karosserie- oder Gehäuseteil nach Anspruch 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der Reaktionsschaum (5)
eine Dichte von 50 bis 250 kg/m3 aufweist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4241750A DE4241750C2 (de) | 1992-12-11 | 1992-12-11 | Verfahren zur Herstellung eines sandwichartig aufgebauten Karosserie- oder Gehäuseteils |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4241750A DE4241750C2 (de) | 1992-12-11 | 1992-12-11 | Verfahren zur Herstellung eines sandwichartig aufgebauten Karosserie- oder Gehäuseteils |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4241750A1 true DE4241750A1 (de) | 1994-06-16 |
DE4241750C2 DE4241750C2 (de) | 2000-05-31 |
Family
ID=6474976
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4241750A Expired - Fee Related DE4241750C2 (de) | 1992-12-11 | 1992-12-11 | Verfahren zur Herstellung eines sandwichartig aufgebauten Karosserie- oder Gehäuseteils |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4241750C2 (de) |
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1992
- 1992-12-11 DE DE4241750A patent/DE4241750C2/de not_active Expired - Fee Related
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4241750C2 (de) | 2000-05-31 |
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Legal Events
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
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