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Die
Erfindung betrifft eine Leitschaufel mit Lärmschutzeigenschaften, die
dafür bestimmt
ist, unter einer Wand unter dem Wagenkasten eines Kraftfahrzeugs
angebaut zu werden, sowie ein System zum Lärmschutz eines Kraftfahrzeugbodens,
das eine derartige Leitschaufel umfasst.
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Es
ist bekannt, unter dem Wagenkasten eines Kraftfahrzeugs eine oder
mehrere Leitschaufeln anzuordnen, deren Geometrie angepasst ist,
um insbesondere die aerodynamischen Eigenschaften des Fahrzeugs
zu verbessern.
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Derartige
Leitschaufeln werden üblicherweise
auf der Basis eines Kunststoffmaterials hergestellt, das, verstärkt oder
nicht, leicht in die gewünschte
Geometrie geformt werden kann.
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Mit
diesen Leitschaufeln kann zwar den gesuchten aerodynamischen Eigenschaften
entsprochen werden, jedoch umfassen sie keine oder lediglich eine
geringe Lärmschutzfunktion,
insbesondere gegenüber
der Lärmübertragung
vom Außenbereich des
Fahrzeugs in den Fahrgastraum.
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Aufgrund
dieser Tatsache sind Kraftfahrzeuge, insbesondere im Fahrzeuginneren
und oberhalb ihrer Bodenstruktur mit nachstehend beschriebenen Lärmschutzmitteln
ausgestattet.
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Die
Lärmisolierung,
die dafür
bestimmt ist, die Lärmintensität, die in
den Fahrgastraum eindringt, zu verringern, wird üblicherweise von Systemen der
Art „Masse-Feder" sichergestellt,
die auf der Bodenstruktur angeordnet werden. Derartige Systeme sind
aus einem Komplex gebildet, der eine Schicht aus verformbarem, elastischem
Material, wie etwa Schaumstoff oder Filz umfasst, die mit einer Schicht
mit hoher flächenbezogener
Masse verbunden ist.
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Diese
Komplexe können
mit einer dekorativen Verkleidung, wie etwa einem Teppichboden bedeckt
sein. Aufgrund seiner porösen
Natur besitzt der Teppichboden schallschluckende Eigenschaften,
die es ermöglichen,
den Lärm,
der trotz der angebrachten Isolierung in den Fahrgastraum eindringt,
zu verringern.
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Andererseits
ist es bekannt, die Vibrationsdämpfung
der Bodenbleche von Fahrzeugen durch Anbringen einer Schicht aus
einem dämpfenden
Material, zum Beispiel auf Bitumenbasis, auszuführen (die Behandlung wird manchmal
als IFF („Insonorisant
en Feuille Fusible",
Schalldämmung
mittels Schmelzfolie) bezeichnet).
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Es
ist ersichtlich, dass derartige Lärmschutzbehandlungen komplex
sind und mehrere Ausführungsschritte
erfordern.
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Die
Patentschrift
DE-44 12 427 sieht
es vor, ein poröses,
schallschluckendes Material zwischen einer Leitschaufel und einer
Wand unter dem Wagenkasten eines Kraftfahrzeugs anzuordnen.
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Ziel
der Erfindung ist es, eine Vereinfachung in der Ausführung der
Lärmschutzbehandlung
von Kraftfahrzeugen herbeizuführen,
und zwar durch die Integration einer Lärmschutz-, Isolierungs- und/oder Dämpfungsfunktion
in die Leitschaufeln, die unter dem Wagenkasten angeordnet sind.
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Dazu
bietet die Erfindung eine Leitschaufel mit einer steifen Platte,
wobei die besagte Leitschaufel unter einer Wand unter dem Wagenkasten
eines Kraftfahrzeugs anzubauen ist, wodurch ein Raum zwischen der
besagten Platte und der besagten Leitschaufel gebildet wird, wobei
die besagte Leitschaufel weiterhin – auf der Innenseite der besagten
Platte angeordnet – mindestens
ein erweitertes Element zum Verkleiden des Raums besitzt, wobei
das besagte Element verformbar und elastisch ist, wobei die Leitschaufel
so angeordnet ist, dass eine Kompression mindestens eines Elements
mindestens lokal möglich
ist, nachdem die Leitschaufel unter der Wand angebaut ist.
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Eine
derartige Anordnung kann zum Beispiel erhalten werden, indem eine
Stärke
des verformbaren Elements vorgesehen wird, die größer ist
als der Raum, der zwischen der steifen Platte und der Wand unter
dem Wagenkasten verfügbar
ist. Das verformbare Element ist somit nach Befestigen der Leitschaufel
komprimiert.
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Ein
derartiger Aufbau, der ein Einfügen
eines verformbaren Elements zwischen die steife Platte und die Wand
unter dem Wagenkasten vorsieht, ermöglicht es, aufgrund der Elastizität des verformbaren
Elements ein Masse-Feder-System herzustellen, wobei die Masse von
der Platte und die Feder vom verformbaren Element gebildet werden.
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In
einer besonderen Ausführung
wird das verformbare Element auf seiner gesamten Oberfläche komprimiert.
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Es
wird somit eine dämpfende
Wirkung, kombiniert mit der zuvor beschriebenen isolierenden Wirkung,
hergestellt, und zwar durch Kompression des gesamten oder eines
Teils des verformbaren Elements gegen die Wand, von welcher die
Vibrationen gedämpft
werden sollen.
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Gemäß einer
Ausführung
ist der Kompressionsgrad gering, zum Beispiel weitgehend kleiner oder
gleich 5%. Die Dämpfung
verringert sich nämlich
mit dem Kompressionsgrad. Die Kompression wird daher angepasst,
um die dämpfende
Wirkung und die isolierende Wirkung bestmöglich zu kombinieren.
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Unter
erweitertem Element wird ein Element verstanden, dessen Oberfläche nicht
unbedeutend ist in Bezug auf jene der Platte, im Gegensatz vor allem
zu einer Scheibe oder einem Klotz.
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Noch
spezieller kann das verformbare Element in Form einer Schicht ausgebildet
sein, wobei die besagte Schicht mindestens einen durchgehenden Teil
der steifen Platte bedeckt.
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In
einer besonderen Ausführung
kann die Schicht fast die gesamte Innenfläche der Platte abdecken, das
heißt,
ihre Fläche,
die dem Fahrzeug zugewendet ist.
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Die
Integration des verformbaren Elements in den verfügbaren Raum
ermöglicht
es des Weiteren, den Lärm
von Splitt zu dämpfen,
der gegen die Platte geschleudert wird, und auch dessen Eindringen
zwischen Platte und Wand zu verhindern.
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Je
nach gewählter
Anordnung ist der Kompressionsgrad des verformbaren Elements mehr oder
weniger wichtig, wobei Letzterer in Abhängigkeit von den jeweils gewünschten
Isolierungs- und Dämpfungseigenschaften
angepasst wird.
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Es
ist ebenfalls möglich,
mit der flächenbezogenen
Masse der steifen Platte zu arbeiten, um die Lärmschutzeigenschaften der Leitschaufel
zu verfeinern.
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Das
verformbare Element umfasst zum Beispiel einen Werkstoff wie Filz,
weichen Schaumstoff oder ein Elastomer, wobei die Wahl des Werkstoffes von
den erforderlichen Lärmschutzleistungen und/oder
von der Geometrie des verformbaren Elements bestimmt wird.
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Zum
Beispiel sind Filz oder geschnittener Schaumstoff besonders geeignet,
wenn das verformbare Element eine im Wesentlichen konstante Stärke aufweist.
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Im
Falle eines verformbaren Elements hingegen, dessen Stärke wesentliche
Schwankungen aufweist, kann dieses durch Formschäumen oder Elastomerformung
erhalten werden.
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Die
Herstellung der steifen Platte auf der Grundlage eines Kunststoffes,
wie etwa Polypropylen, ermöglicht
es, insbesondere im Falle einer Formung, Funktionselemente wie Mittel
zum Befestigen an der Wand und/oder am verformbaren, elastischen Element
einfach zu integrieren.
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Zum
Beispiel kann die Platte mit Noppen ausgestattet sein, die es ermöglichen,
sie einfach mit dem verformbaren, elastischen Element zu verbinden.
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Um
die Leitschaufel an der Wand zu befestigen, können, aus der Formung stammend, Öffnungen
vorgesehen werden, die ein Passieren von Schrauben oder vorragenden
Befestigungselementen wie Clips ermöglichen, die so angeordnet
sind, dass sie in die komplementären Öffnungen,
die in der Wand vorgesehen sind, eingegliedert werden können.
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In
dem Falle, in dem das verformbare Element porös ist, zum Beispiel wenn es
Filz oder offenzelligen Schaumstoff umfasst, kann es auf der Seite, die
gegenüber
der Wand anzuordnen ist, mit einer dichten Folie abgedeckt sein,
wobei die besagte Folie mit der steifen Platte im Außenbereich
des verformbaren Elements verbunden ist, zum Beispiel durch eine
Schweißnaht.
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Eine
derartige Ausführung
ermöglicht
es, die Absorption von Flüssigkeiten
wie etwa Wasser durch das verformbare Element zu vermeiden, was
den Lärmschutzeigenschaften
der Leitschaufel abträglich wäre.
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In
einer Ausführung
kann die Leitschaufel eine Mehrzahl von verformbaren Elementen umfassen,
die weitgehend auf derselben Ebene angeordnet sind, wobei eines
oder mehrere Elemente die oben erwähnten Eigenschaften erfüllen können.
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Somit
ist es möglich,
verformbare Elemente mit unterschiedlichen Eigenschaften auf unterschiedlichen
Bereichen der Leitschaufel anzuordnen, und dies so, dass die Lärmschutzbehandlung
des Bodens in Abhängigkeit
von den jeweiligen Lärmbelastungen,
die jeden seiner Bereiche betreffen, optimiert wird.
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Eine
derartige Modulation kann durch Geometrieabwandlungen zwischen den
verformbaren Elementen herbeigeführt
werden, die zum Beispiel ihre Stärke
und somit ihren Kompressionsgrad nach Befestigen der Leitschaufel
betreffen. Sie kann ebenfalls durch Abwandlungen in deren Zusammensetzung
(Filz, Schaumstoff, usw.) herbeigeführt werden.
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Je
nach, beispielsweise geometrischen, Vorgaben können zwei verformbare Elemente
eines dem anderen gegenüber
entweder aneinandergrenzend oder getrennt angeordnet werden.
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Eine
erfindungsgemäße Leitschaufel,
die unter dem Wagenkasten eines Kraftfahrzeugs angeordnet ist, ermöglicht es
aufgrund ihrer Fähigkeit,
eine Lärmisolierung
und/oder -dämpfung
zu erzeugen, die Isolierungs- und/oder Dämpfungsbehandlungen, die üblicherweise
auf dem Bodenbereich im Fahrzeuginneren angebracht werden, zu verringern
oder sogar zu beseitigen.
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In
manchen Fällen
kann, wenn eine erfindungsgemäße Leitschaufel
angebracht wird, eine Lärmabsorptionsbehandlung
durch Anbringen einer porösen
Bodenverkleidung allein als Lärmschutzbehandlung
des Bodenbereiches im Fahrzeuginneren genügen.
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Um
die Absorptionsleistungen zu verbessern, kann die Bodenverkleidung
selbst auf einer oder mehreren porösen Schichten angeordnet werden,
zum Beispiel auf Filzbasis.
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Weitere
Besonderheiten und Vorteile der Erfindung gehen aus der folgenden
Beschreibung mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen hervor. Es zeigen:
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1 eine
schematische, perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Leitschaufel
gemäß einer
Ausführungsform;
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2 eine
Schnittansicht XX' der
Leitschaufel aus 1;
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3 eine
Schnittansicht XX' der
Leitschaufel aus 1 nach Befestigung unter einer
Wand unter dem Wagenkasten;
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4 eine
Grafik des Vibrationsverhaltens, welche die Dämpfungskurven eines geformten, überzugslosen
Stahlbleches mit einer Stärke
von 0,8 mm, eines geformten, Bleches, das mit einer Schmelzfolie von
3,2 Kg/m2 verbunden wurde, und eines geformten
Bleches, das mit einer erfindungsgemäßen Leitschaufel verbunden
wurde, zeigt.
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Bezug
nehmend auf 1 und 2 wird jetzt
eine Leitschaufel 1 gemäß einer
Ausführungsform
beschrieben.
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Die
Leitschaufel 1 umfasst eine steife Platte 2 und
zwei verformbare Elemente 3, hier in Form von Schichten,
die im Wesentlichen aufgereiht und getrennt sind, und die teilweise
die Innenfläche
der Platte 2 abdecken, zum Beispiel auf Filzbasis.
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Als
Abwandlung könnten
die Elemente 3 aneinandergrenzend angeordnet sein.
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Je
nach den gesuchten Lärmschutzeigenschaften
für die
jeweiligen Bereiche der Leitschaufel 1 können sie
eine unterschiedliche Geometrie (zum Beispiel in der Stärke) und/oder
eine unterschiedliche Zusammensetzung (zum Beispiel Filz oder Schaumstoff)
aufweisen.
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Als
Abwandlung kann die Leitschaufel 1 ein einziges oder mehr
als zwei verformbare(s) Element(e) 3 umfassen, das (die)
in Abhängigkeit
von den gewünschten
Leistungen und geometrischen Vorgaben definiert wird (werden).
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Wenn
nur ein einziges verformbares Element 3 vorgesehen wird,
kann es in Form einer Schicht ausgebildet sein, die weitgehend die
gesamte Innenfläche
der Platte 2 abdeckt.
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Die
Platte 2 ist auf der Grundlage eines geformten Kunststoffes
gefertigt und umfasst Befestigungsmittel 4, die direkt
aus der Formung stammen, hier Öffnungen,
die dafür
bestimmt sind, das spätere Passieren
von Schrauben bei der Befestigung der Leitschaufel unter dem Wagenkasten
eines Kraftfahrzeugs zu ermöglichen.
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Darüber hinaus
gewährleisten
Noppen 6, die mit der Platte 2 in einem Stück geformt
werden, den Zusammenbau von Platte 2 und Element 3.
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In
der dargestellten Ausführung
wird auf die Platte 2 im Außenbereich eines Elements 3 entlang einer
Schweißnaht 7 eine
Abdichtungsfolie 5 aufgeschweißt. Das Vorhandensein dieser
Folie 5 ist an den Schutz eines porösen Elements 3, wie
etwa Filz, gegenüber
Flüssigkeiten,
wie etwa Wasser, angepasst.
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Die
Leitschaufel 1, so wie sie in 2 und 3 (nicht
am Fahrzeug montiert beziehungsweise montiert) dargestellt ist,
ist angeordnet, um eine Kompression des Elements 3 zu bewirken,
und dies aufgrund der Überstärke des
besagten Elements gegenüber
dem Raum 9, der zwischen der Platte 2 und der
Wand 8 nach Befestigung der Leitschaufel 1 unter
der Wand 8 verfügbar
ist.
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Gemäß einer
Ausführung
beträgt
die Kompression im Wesentlichen weniger oder gleich 5%.
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Als
Abwandlung kann vorgesehen werden, dass das Element 3 nur
in manchen seiner Bereiche komprimiert wird, dies aufgrund einer
entsprechenden Geometrie.
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3 zeigt
offensichtlich die Kompression des Elements 3 nach Befestigung
der Leitschaufel auf der Wand 8. Darüber hinaus ist es vorgesehen, oberhalb
der Wand 8 eine poröse
Schicht 10, wie etwa einen Teppichboden, anzuordnen, die
dafür bestimmt
ist, den Lärm
im Inneren des Fahrgastraums zu absorbieren. Als nicht dargestellte
Abwandlung können
des Weiteren Mittel zur Isolierung und/oder zur Dämpfung vorgesehen
werden, die zwischen der Wand 8 und der Schicht 10 angeordnet
werden, dies zur Optimierung der Lärmschutzleistungen.
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Die
poröse
Schicht 10 kann aus mehreren porösen Unterschichten mit unterschiedlichen
Absorptionseigenschaften gebildet sein.
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Die
Dämpfungsleistungen
der Leitschaufel kombiniert mit einem um 5% komprimierten Element 3 sind
im Wesentlichen gleich wie jene einer IFF von 3,2 Kg/m2.
Es versteht sich also, dass die erfindungsgemäße Leitschaufel einen beachtlichen
Gewichtsgewinn ermöglicht
und gleichzeitig gute Dämpfungs- und
Isolierungseigenschaften aufweist.
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Diese
Ergebnisse sind in 4 dargestellt. In dieser Figur
entsprechen die Kurven A, B und C jeweils den Dämpfungskurven eines geformten, überzugslosen
Bleches mit einer Stärke
von 0,8 mm, eines geformten, Bleches, das mit einer Schmelzfolie von
3,2 Kg/m2 verbunden wurde, und eines geformten
Bleches, das mit einer erfindungsgemäßen Leitschaufel verbunden
wurde, deren Element 3 um 5% komprimiert wurde.