DE4239955C1 - Vorrichtung mit an einem Fahrzeug befestigten Vibrator zum Erzeugen seismischer Schwingungen - Google Patents
Vorrichtung mit an einem Fahrzeug befestigten Vibrator zum Erzeugen seismischer SchwingungenInfo
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Description
Zur Erzeugung seismischer Schwingungen werden häufig mobile Vibratoren
verwendet. Diese sind in der Regel an einem speziell für diese Zwecke
konstruierten Fahrzeug befestigt.
Ein Vibrator besteht aus den wesentlichen Komponenten Bodenplatte und
Reaktionsmasse, die gegeneinander mittels einer Kolben-Zylindereinheit in
Schwingungen versetzt werden können. Der gesamte Vibrator ist über eine
Hubvorrichtung mit dem Fahrzeug verbunden. Zum Einsatz des Vibrators wird die
Bodenplatte auf den Boden abgesenkt und mittels der Hubvorrichtung an den
Boden gedrückt. Die Anpressung geht so weit, daß das Fahrzeug dabei vorne
oder hinten angehoben wird, so daß praktisch das gesamte Gewicht des
Fahrzeuges als statische Vorlast auf dem Vibrator ruht. Dadurch können relativ
große Schwingamplituden erzielt werden.
Aus der DE-OS 25 09 704 ist ein Fahrzeug mit einem Vibrator bekannt,
bei welchem der Vibrator am freien Ende eines schwenkbar am Fahrgestell
angelenkten rahmenartigen Trägers angeordnet ist und bei dem eine
Hubvorrichtung mit Abstand zum Bodenvibrator zwischen dem Fahrgestell und
dem schwenkbaren Träger befestigt ist. Die Hubvorrichtung besteht dabei aus
einer Kolben-Zylindereinheit, deren Ende schwenkfähig mit dem Fahrgestell und
dem schwenkbaren Trägerrahmen verbunden sind. Der schwenkbare
Trägerrahmen weist am Fahrgestell angeordnete Schwenkarme auf, an deren
Enden die Trägerplatte des Vibrators befestigt ist. Zu den Schwenkarmen sind
parallel liegende Ausgleichsarme angeordnet, die es durch ihre teleskopische
Ausbildung ermöglichen, die Bodenplatte des Vibrators in Längsrichtung des
Fahrzeuges zu kippen.
Obgleich sich diese Anordnung über viele Jahre bewährt hat, ist deren
Ausführung jedoch sehr kostenaufwendig und heutigen konstruktiven
Möglichkeiten nicht mehr angepaßt.
Aus der US 3 866 709 ist ein Vibrator bekannt, der am oberen Ende an
einem Haltestab mit einem kugelförmigen Ende befestigt ist. Damit ist auch ein
Kippen des Vibrators aus der Horizontalen möglich. Diese Anordnung gibt aber
keine Möglichkeit an, das gesamte Fahrzeuggewicht auf den Vibrator
aufzulasten.
Aus der DE-OS 14 73 922 ist ein an einem Fahrzeug befestigter Vibrator
bekannt, der über zwei seitlich zum Fahrzeug angeordnete Hubzylinder anheb-
und absenkbar ist. Zum Ausgleich von Bodenunebenheiten ist das
Verbindungsteil zwischen Bodenplatte und Hubteil elastisch ausgebildet. Dies hat
allerdings den Nachteil, daß die übertragene Vibrationsenergie beeinträchtigt ist
und der elastische Teil im übrigen starkem Verschleiß unterworfen ist.
Die DE-OS 27 37 991 zeigt einen Vibrator, dessen Bodenplatte durch eine
besondere Anordnung von Stabilisierungsstäben aus der Horizontalen gekippt
werden kann. Allerdings verbleiben Schwingsystem und Reaktionsmasse in
vertikaler Ausrichtung zum Fahrzeug, so daß durch die winkelmäßige Anordnung
der Bodenplatte gegenüber der Reaktionsmasse ein Schereffekt auftreten kann,
der zu schnellem Verschleiß des Vibrators und unerwünschter Erregung von
Scherwellen führen kann.
Aus der DE-OS 27 45 213 ist ein Fahrzeug mit einer seismischen Quelle
nach dem Schlagprinzip bekannt, wobei eine kardanisch aufgehängte zentrale
Zylindereinheit vorgesehen ist. Die Plattenbefestigung mit Gliedern ist zwar mit
einer Pendellagerung vergleichbar, jedoch sind die Zylinder am Gestell des
Fahrzeugs schwenkbar befestigt und nicht zum Anheben und Absenken des
Impulsgenerators vorgesehen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung mit einem an
einem Fahrzeug befestigten Vibrator zum Erzeugen seismischer Schwingungen
anzugeben, die bei kleinem Aufbau und geringen Kosten ebenfalls eine
Verschwenkung der Bodenplatte in Anpassung an unebene Böden ermöglicht.
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebene Erfindung gelöst.
Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann der gesamte Vibrator
konstruktiv einfach am Fahrzeug befestigt werden und es ist ein einfaches
Verschwenken möglich.
Erfindungsgemäß ist vorgesehen, daß der Vibrator mittels zweier seitlich zur
Reaktionsmasse angeordneter mit der Trägerplatte des Vibrators verbundener
Hubvorrichtungen anheb- bzw. absenkbar ist. Dabei sind die Hubzylinder an
festen Trägern befestigt, die mit den Längsträgern des Fahrzeugs verbunden
sind.
Die unteren Enden der Kolbenstangen der Zylinder sind mittels
Pendelstützenlager mit der Trägerplatte des Vibrators verbunden, um ein
Verschwenken der Bodenplatte in Anpassung an unebene Böden zu
ermöglichen. Die Pendelstützenlagerachse ist vorzugsweise quer zur
Fahrzeuglängsachse ausgerichtet.
Die erfindungsgemäße Ausbildung führt zu einem erhöhten Schutz gegen
Beschädigungen, wenn beispielsweise während eines Standortwechsels des
Fahrzeuges in unebenem Gelände die Bodenplatte gegen ein Hindernis stößt.
Durch die kippbare Ausbildung kann die Bodenplatte auf einer Bodenfläche so
abgesetzt werden, daß eine gute Kopplung an den Erdboden erzielt wird. Die
Reaktionsmasse schwingt gegenüber der Bodenplatte in jedem Fall in gleicher
Richtung unabhängig von der Stellung der Bodenplatte gegenüber dem
Fahrzeug.
Den Kolben-Zylindereinheiten sind insbesondere ingetrierte
Druckbegrenzungsventile zugeordnet, wobei auch integrierte entsperrbare
Rückschlagventile mit in die Kolben-Zylindereinheiten integriert sein können, um
eine höchstmögliche Sicherheit zu gewährleisten. Die Kolben-Zylindereinheiten
sind insbesondere als Differentialzylinder oder Gleichlaufzylinder ausgebildet.
Das Verfahren zur Erzeugung der Schwingungen, das Absetzen des
Vibrators und das Andrücken gegen den Boden erfolgen im wesentlichen auf
bekannte Weise.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispieles näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Gesamteinsicht eines Fahrzeuges mit einem Vibrator,
Fig. 2 eine Rückansicht der Befestigung des Vibrators und
Fig. 3 eine Seitenansicht eines Vibrators nach Fig. 2.
Das in Fig. 1 dargestellte Fahrzeug weist eine Führerkabine 3 und einen
Antrieb 2 auf. Zwischen den Achsen des Fahrzeuges befindet sich an
Längsträgem 6 befestigt ein Vibrator 1 mit Hub- und Führungsvorrichtungen und
einem Stabilisator.
Die Fig. 1 zeigt den Vibrator in angehobener Ansicht. Zur Erzeugung
seismischer Energie werden die an Längsträgern 6 des Fahrzeugs beidseitig der
Reaktionsmasse 27 (Fig. 2) befestigten Kolben-Zylindereinheiten 4 ausgefahren,
so daß die Bodenplatte 7 des Vibrators auf den Boden aufdrückt. Weiteres
Ausfahren der Kolben der Kolben-Zylindereinheiten 4 bewirkt, daß der hintere
Teil des Fahrzeuges vom Boden abgehoben wird, so daß nahezu das gesamte
Fahrzeuggewicht auf dem Vibrator 1 lastet. In dieser Stellung wird dann in
bekannter Weise durch Betätigung einer weiteren Kolben-Zylindereinheit die
Bodenplatte gegenüber einer Reaktionsmasse 27 in Schwingungen versetzt.
Fig. 2 zeigt die Befestigung des Vibrators. Die Hubzylinder der Kolben-
Zylindereinheiten 4 sind an festen Trägern 32 befestigt, die mit den Längsträgem
6 des Fahrzeuges verbunden sind. Die unteren Enden der Kolbenstangen der
Kolben-Zylindereinheiten 4 sind in Pendelstützenlagern 33 verankert, die ein
Kippen der Trägerplatte 18 gegenüber den Kolbenstangen der Zylinder erlauben.
Auf diese Weise ist eine Anpassung der Bodenplatte 7 an unebene
Bodenverhältnisse erreicht.
Es ist eine dynamische Hubbegrenzung 34 vorgesehen, die gegen ein
Schwingmetall oder eine Stahlfeder 35 wirkt.
Die Zylinder der Kolben-Zylindereinheiten 4 sind als Differentialzylinder oder
Gleichlaufzylinder ausgebildet. Im Kopf der Zylinder befindet sich vorzugsweise
ein Druckbegrenzungsventil und ein entsperrbares Rückschlagventil.
Insbesondere durch diese Maßnahme können die Zylinder gleichzeitig als
Hubzylinder und als Führungszylinder dienen.
Fig. 3 zeigt eine Seitenansicht der Ausführungsform nach Fig. 2. Der
Zylinder der Kolben-Zylindereinheit 4 ist über eine Zylinder-Flanschbefestigung
mit dem Querträger 32 fest verbunden. Das untere Ende der Kolbenstange der
Kolben-Zylindereinheit 4 endet in einer Pendelstützenlagerung 33.
Die Kolben der Kolben-Zylindereinheiten brauchen nur soweit ausgefahren
werden, daß die Hinterachse des Fahrzeuges gerade vom Boden abhebt.
Vorzugsweise wird daher eine lastabhängige Hubschaltung verwendet, bei
der nur ein solcher hydraulischer Druck in die Zylinder eingespeist wird, der
gerade noch ein Anheben der Fahrzeughinterachse bewirkt.
Die Hubschaltung wird vorzugsweise durch Verwendung eines an sich
bekannten Druckproportionalventils im Kopf des Zylinders erreicht.
Hierdurch ergibt sich der Vorteil, daß keine Verkantungen des Vibrators
auftreten und daß der Arbeitshub der Zylinder klein gehalten werden kann,
wodurch sich auch ein geringerer Kraftstoffverbrauch und eine höhere
Lebensdauer der Zylinder ergibt.
Bezugszeichenliste
1 Vibrator
2 Antrieb
3 Fahrerkabine
4 Kolben-Zylindereinheit
6 Träger
7 Bodenplatte
18 Trägerplatte
27 Reaktionsmasse
32 Träger
33 Pendelstützenlager
34 Hubbegrenzung
35 Feder
2 Antrieb
3 Fahrerkabine
4 Kolben-Zylindereinheit
6 Träger
7 Bodenplatte
18 Trägerplatte
27 Reaktionsmasse
32 Träger
33 Pendelstützenlager
34 Hubbegrenzung
35 Feder
Claims (4)
1. Vorrichtung mit einem an einem Fahrzeug befestigten Vibrator (1) zum
Erzeugen seismischer Schwingungen, mit einer Bodenplatte (7) und einer
Reaktionsmasse (27), die in bezug auf das Fahrzeug mittels zweier
Hubvorrichtungen auf den Boden absenkbar sind, wodurch die Bodenplatte (7)
aus einer angehobenen Transportstellung in eine auf dem Boden liegende
Arbeitsstellung absenkbar und gegen den Boden anpreßbar ist, und wobei jede
Hubvorrichtung je eine Kolben-Zylindereinheit (4) aufweist, die zwischen dem
Vibrator (1) und je einem Längsträger (6) des Fahrzeugs angreift, so daß der
gesamte Vibrator (1) mittels der beiden seitlich zur Reaktionsmasse angeordneten
sowie mit einer Trägerplatte (18) des Vibrators verbundenen Hubvorrichtungen
anheb- bzw. absenkbar ist, wobei ferner die Kolben-Zylindereinheiten (4)
der Hubvorrichtungen an festen Trägern (32) befestigt sind, die mit den
Längsträgern (6) des Fahrzeugs verbunden sind, und die unteren Enden der
Kolbenstangen der Kolben-Zylindereinheiten über Pendelstützenlager (33) mit
der Trägerplatte (18) des Vibrators verbunden sind, um ein Verschwenken der
Bodenplatte in Anpassung an unebene Böden zu ermöglichen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnete daß den Kolben-
Zylindereinheiten (4) integrierte Druckbegrenzungsventile zugeordnet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnete daß den Kolben-
Zylindereinheiten (4) integrierte entsperrbare Rückschlagventile zugeordnet sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kolben-
Zylindereinheiten (4) als Differentialzylinder oder Gleichlaufzylinder ausgebildet
sind.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924222135 DE4222135C1 (de) | 1992-07-06 | 1992-07-06 | Vorrichtung mit einem an einem Fahrzeug befestigten Vibrator zum Erzeugen seismischer Schwingungen |
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Publications (1)
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DE4239955C1 true DE4239955C1 (de) | 1993-10-14 |
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DE19924222135 Expired - Fee Related DE4222135C1 (de) | 1992-07-06 | 1992-07-06 | Vorrichtung mit einem an einem Fahrzeug befestigten Vibrator zum Erzeugen seismischer Schwingungen |
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Country | Link |
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CN115320475B (zh) * | 2022-08-18 | 2023-10-10 | 四川华丰科技股份有限公司 | 一种同时具有减震缓冲和越障功能的工业送货机器人 |
Citations (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE1473922A1 (de) * | 1964-03-16 | 1970-02-19 | Continental Oil Co | Transportabler seismischer Transduktor |
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1992
- 1992-07-06 DE DE19924222135 patent/DE4222135C1/de not_active Expired - Fee Related
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DE4222135C1 (de) | 1993-09-30 |
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