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Die Erfindung betrifft ein mobiles
Arbeitsgerät,
insbesondere einen Fahrzeugkran, mit einem insbesondere als Wagen
ausgebildeten Grundgestell, das mit mehreren ausfahrbaren oder um
vertikale Achsen ausschwenkbaren Stützträgern versehen ist, an denen
freien Enden Stützfüße angeordnet sind,
mit denen sich das Grundgestell zur Erhöhung der Standsicherheit im
Arbeitseinsatz auf dem Erdboden abstützt, bei dem die Stützträger mit
einem Bauteil versehen sind, das zumindest während der im Arbeitseinsatz
auftretenden Belastung ein Biegemoment auf den jeweiligen Stützträger ausübt, welches dem
Biegemoment, das durch das Eigengewicht des Arbeitsgeräts und/oder
die durch den Arbeitseinsatz bedingte zusätzliche Belastung im jeweiligen
Stützträger verursacht
wird, entgegenwirkt.
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Weiterhin betrifft die Erfindung
ein Verfahren zum Betrieb eines mobilen Arbeitsgeräts, das
ein insbesondere als Wagen ausgebildetes Grundgestell aufweist,
welches zur Gewährleistung
seiner Standsicherheit im Arbeitseinsatz über an ausfahrbaren oder um
vertikale Achsen ausschwenkbaren Stützträgern gelagerte Stützfüße vom Erdboden
abgehoben und in der abgehobenen Stellung gehalten wird, bei dem
auf die Stützträger ein
Biegemoment aufgebracht wird, welches dem durch das Eigengewicht und/oder
die durch den Arbeitseinsatz verursachte zusätzliche Belastung bedingten
Biegemoment in den Stützträgern entgegenwirkt.
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Der Begriff Erdboden schließt hier
auch beliebige andere Standflächen
wie etwa Straßenbeläge oder
Betondecken mit ein.
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Mobile Arbeitsgeräte der gattungsgemäßen Art
sind seit vielen Jahren insbesondere in Form von Fahrzeugkranen,
Hebebühnen,
Drehleitern, Betonpumpen oder Baggern hinreichend bekannt. Für den Straßentransport
dieser mobilen Arbeitsgeräte
ist ein Fahrwerk erforderlich, dessen Achsen nachgiebig gelagert
sind. Im Arbeteseinsatz muss das Fahrwerk, das das Grundgestell
für das
eigentliche Arbeitsgerät (z.B.
Kranoberwagen mit Ausleger oder eine Hebebühne) bildet, sich möglich starr
und unnachgiebig verhalten. Bei einem Fahrzeugkran darf sich also
der Unterwagen nicht entsprechend der Größe der jeweils angehängten Last
zur Seite neigen. Um eine unerwünschte
Neigung möglichst
weitgehend zu vermeiden, ist es bekannt, das Grundgestell mit ausfahrbaren
oder um vertikale Achsen ausschwenkbaren Stützträgern zu versehen, an deren
freien Enden Stützfüße angeordnet
sind, mit denen sich das Grundgestell auf dem Erdboden abstützen kann. Dies
erfolgt bei einem Fahrzeugkran im Regelfall in der Weise, dass das
Fahrwerk mit den Rädern
vollständig
vom Erdboden abgehoben wird und somit auf den Stützträgern ruht. Dabei entstehen
in den Stützträgern durch
das Eigengewicht des Fahrzeugs erhebliche Biegemomente. Diese werden
zusätzlich durch
eine an den Kran angehängte
Last vergrößert, insbesondere
wenn der Ausleger des Fahrzeugkrans eine vergleichsweise flache
Neigung aufweist und über
die jeweilige Stütze
geschwenkt ist.
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Damit die Verformungen infolge der
entstehenden Biegemomente möglichst
klein bleiben, werden die Stützträger bisher
als vergleichsweise massive Stahlkonstruktionen in Hohlprofilbauweise
ausgeführt.
Dies verursacht ein entsprechend hohes Gewicht. Für den Straßentransport
kommt es jedoch insbesondere bei Fahrzeugkranen wegen der Begrenzung
der zulässigen
Achslasten und der ohnehin sehr hohen Gewichte der mitzuführenden
Teile darauf an, das Eigengewicht des Fahrzeugs möglichst niedrig
zu halten. Beide Forderungen wirken einander entgegen.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher,
ein mobiles Arbeitsgerät
der gattungsgemäßen Art
so zu verbessern, dass sein Eigengewicht unter Beibehaltung der
Stabilität
und Steifgkeit der Stützträger verringert
wird. Ferner soll ein Betriebsverfahren für ein solches mobiles Arbeitsgerät angegeben
werden.
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Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß hinsichtlich
des mobilen Arbeitsgeräts
durch eine Ausgestaltung entsprechend den kennzeichnenden Merkmalen
des Patentanspruchs 1. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung
ergeben sich aus den abhängigen
Unteransprüchen.
Ein Verfahren zum Betrieb eines mobilen Arbeitsgeräts weist
erfindungsgemäß die im
Patentanspruch 19 angegebenen Merkmale auf. Durch die Merkmale der
Ansprüche
20 und 21 ist dieses Verfahren in vorteilhafter Weise weiter ausgestaltbar.
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Der Grundgedanke der vorliegenden
Erfindung liegt darin, eine Reduzierung der Biegebeanspruchung in
den Stützträgern eines
mobilen Arbeitsgeräts
der gattungsgemäßen Art
zu bewirken, indem in den Stützträgern ein
Biegemoment mittels eines Zugmittels erzeugt wird, das dem lastbedingten
Biegemoment, also dem durch die Beanspruchung in Folge des Eigengewichts
und der zusätzlichen
Belastungen des jeweiligen Arbeitseinsatzes (bei einem Fahrzeugkran
also die Belastung durch die jeweils angehängte Last) entstehenden Biegemoment
entgegenwirkt. Somit wird das effektiv auftretende Biegemoment entsprechend
reduziert. Daher können bei
im Prinzip gleicher Belastung die Stützträger mit geringerer Steifigkeit
und somit entsprechend geringerem Gewicht gebaut werden, ohne tatsächliche Einbußen in der
Steifigkeit des Abstützungssystems im
Arbeitseinsatz des mobilen Arbeitsgeräts hinnehmen zu müssen. Die
Gewichtseinsparung im Abstützungssystems
ermöglicht
es, mehr ausnutzbares Gewicht für
die übrige
Ausrüstung
des mobilen Arbeitsgeräts
zur Verfügung
zu stellen und somit dessen Leistungsfähigkeit entsprechend zu steigern.
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Um dies zu erreichen, sieht die Erfindung vor,
die Stützträger des
mobilen Arbeitsgeräts
mit einem Zugmittel zu versehen, das zumindest während der im Arbeitseinsatz
auftretenden Belastung ein Biegemoment auf den jeweiligen Stützträger ausübt, welches
dem Biegemoment, dass durch das Eigengewicht des Arbeitsgeräts und/oder
die durch den Arbeitseinsatz bedingte zusätzliche Belastung (bei einem
Fahrzeugkran durch die angehängte
Last) im jeweiligen Stützträger verursacht
wird, entgegenwirkt. Dabei ist es besonders zweckmäßig, das
Zugmittel in der Weise auszubilden, dass es unabhängig von
der Belastung durch das Eigengewicht des Arbeitsgeräts und/oder
die durch den Arbeitseinsatz bedingte zusätzliche Belastung im Sinne
einer Vorspannung spannbar ist. Durch eine Vorspannung im unbelasteten
Zustand kann nämlich
die Größe des durch
das Zugmittel aufgebrachten kompensierenden Biegemoments entsprechend
gesteigert werden. Bei einer Vorspannung in der Größenordnung
des Biegemoments, das an sich durch das Eigengewicht z.B. eines
aufgeständerten
Fahrzeugkrans entsteht, würde die
effektiv auf die einzelnen Stützen
wirkende Größe des jeweiligen
Biegemoments reduziert auf den Anteil, der allein in Folge der zusätzlichen
Belastung durch die angehängte
Last hervorgerufen wird. Bei einer entsprechend höheren Vorspannung
würde sogar
ein entsprechender Teil der durch die Last entstehenden Biegebeanspruchung
ebenfalls noch kompensiert.
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Die Art des einzusetzenden Zugmittels
an den Stützträgern ist
grundsätzlich
beliebig. Vorzugsweise kommen hierfür Seile, Ketten oder Gestänge in Frage.
Bei Gestängen
ist es bevorzugt, diese jeweils aus mehreren gelenkig miteinander
verbundenen oder gleitend ineinander oder aneinander geführten Gestängeelementen
auszubilden. Hierdurch ist es ebenso wie bei Seilen oder Ketten
möglich,
diese Zugmittel in eine für
den Transport besonders geeignete Form zusammenzulegen.
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Grundsätzlich ist es möglich, das
Zugmittel als montierbare Zusatzeinrichtung auszubilden, das beispielsweise
bei einem Fahrzeugkran im Zuge von dessen Aufrüstung in einem separaten Montagevorgang
angebracht werden muss. Besonders empfehlenswert ist es jedoch,
das Zugmittel so zu gestalten, dass es jeweils einen integralen
Bestandteil des Arbeitsgeräts
bildet und beispielsweise beim Ausfahren und/oder Ausschwenken des
jeweiligen Stützträgers automatisch
in Arbeitsposition gebracht wird. Wenn das Zugmittel mit einer Vorspannung
betrieben werden soll, kann hierfür selbstverständlich ein
separater Spannantrieb z.B. in Form eines Hydraulikzylinders oder
eines Spindeltriebs vorgesehen werden. Vorzugsweise wird für das Aufbringen
der Vorspannung jedoch der für
das Ausfahren des Stützträgers jeweils vorgesehene
Antrieb herangezogen, also beispielsweise ein Hydraulikzylinder
für das
Ausfahren des Stützträgers.
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Es empfiehlt sich, in an sich bekannter
Weise mindestens vier Stützträger vorzusehen,
auf denen sich das mobile Arbeitsgerät abstützen kann. Dabei ist es vorteilhaft,
die Stützträger bezüglich der
Längsachse
des Grundgestells des mobilen Arbeitsgeräts paarweise einander gegenüberliegend
anzuordnen, wie es bei der bekannten H- oder X-Anordnung der Fall
ist.
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Im Hinblick auf eine kompakte Ausführung der
Stützträger und
deren Transportierbarkeit bei gleichzeitiger Gewährleistung einer großen Ausladung
der Stützträger im Arbeitseinsatz
empfiehlt es sich, die Stützträger mit
einem ausschwenkbaren oder um vertikale Achsen ausfahrbaren Grundträger zu versehen,
in dem ein oder mehrere ausfahrbare Innenträger angeordnet sein können, so
dass die Länge
des Stützträgers wie
bei einem Teleskopausleger gegenüber
der Transportstellung erheblich vergrößert werden kann. Die an den
freien Ende der Stützträger angeordneten
Stützfüße weisen
in an sich bekannter Weise jeweils einen Stützzylinder mit einem an dessen
ausfahrbarem Ende angeordneten Stützteller auf, der üblicherweise über ein
Kugelgelenk mit dem Stützzylinder
verbunden ist.
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Bezüglich des Zugmittels kann vorgesehen sein,
dass dieses hinsichtlich der Längsachse
des Grundgestells jeweils einander gegenüberliegende Stützfüße miteinander
verbindet. Im Hinblick darauf, dass während des Arbeitseinsatzes
beispielsweise bei einem Fahrzeugkran durch die jeweils angehängte Last
die effektive Belastung in den einzelnen Stützträgern sehr unterschiedlich sein
kann; weil z.B. zwei Stützträger durch
die Last stärker
belastet werden, während
zwei andere Stützträger durch
die aufgebrachte Last hinsichtlich des auftretenden Biegemoment
entlastet werden, wird es bevorzugt, das Zugmittel jeweils einerseits
mit einem ersten Anschlagpunkt an den tragenden Teilen des Grundgestells
des mobilen Arbeitsgeräts
und andererseits mit einem zweiten Anschlagpunkt im Bereich des
freien Endes des Stützträgers zu
verbinden. Das bedeutet, dass jedem Stützträger jeweils ein separates Zugmittel
zugeordnet ist. Selbstverständlich
können
einem Stützträger auch
mehrere Zugmittel in Parallelschaltung entsprechend separat zugeordnet
sein. Vorzugsweise ist der erste Anschlagpunkt jeweils unterhalb
der Mittelachse des Stützträgers angeordnet,
wobei der Abstand des ersten Anschlagpunkts vom Erdboden in der
Arbeitsstellung zweckmäßigerweise
kleiner ist als der Abstand des ersten Anschlagpunkts von der Mittelachse
des Stützträgers. Der
erste Anschlagpunkt sollte also möglichst tief liegen. Im Hinblick
auf den zweiten Anschlagpunkt ist es unter diesen Bedingungen besonders
bevorzugt, diesen unmittelbar am äußersten Ende des Stützträgers selbst
anzuordnen, und zwar in der Nähe
von dessen Oberseite. Es kann aber auch vorgesehen sein, den zweiten
Anschlagpunkt im Nahbereich des Stütztellers anzubringen.
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Ein Verfahren zum Betrieb eines mobilen
Arbeitsgeräts,
das ein als Wagen ausgebildetes Grundgestell aufweist, welches zur
Erhöhung
seiner Standsicherheit im Arbeitseinsatz über Stützfüße, die an ausfahrbaren oder
um vertikale Achsen ausschwenkbaren Stützträgern gelagert sind, vom Erdboden
abgehoben und in der abgehobenen Stellung gehalten wird, bei dem
auf die Stützträger ein
Biegemoment aufgebracht wird, welches dem durch das Eigengewicht
und/oder die durch den Arbeitseinsatz verursachte zusätzliche
Belastung bedingten Biegemoment in den Stützträgern entgegenwirkt, sieht erfindungsgemäß vor, dass
auf die Stützträger ein
Biegemoment aufgebracht wird, welches dem durch das Eigengewicht
und/oder die durch den Arbeitseinsatz verursachte zusätzliche
Belastung bedingten Biegemoment in den Stützträgern entgegenwirkt. Zweckmäßigerweise
wird das entgegenwirkende Biegemoment mindestens in einer Größenordnung
gehalten, die dem durch das Eigengewicht des Arbeitsgeräts verursachten
Biegemoment in den Stützträgern entspricht.
Besonders vorteilhaft ist es, das entgegenwirkende Biegemoment während des
Arbeitseinsatzes in Abhängigkeit
von der Größe der tatsächlich auftretenden
zusätzlichen
Belastung zu verändern. Das
bedeutet, dass bei einer Vergrößerung des durch
den Arbeitseinsatz verursachten Biegemoments das zur Kompensation aufgebrachte
entgegenwirkende Biegemoment in entsprechender Weise gesteigert
wird, während
bei einem Nachlassen der entsprechenden Belastung dieses ebenfalls
verringert wird. Hierdurch wird erreicht, dass die Größe des tatsächlich auftretenden
Biegemoments während
der gesamten Zeit auf einem Minimum gehalten werden kann.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand
der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Diese
Beispiele beziehen sich jeweils auf mobile Arbeitsgeräte, die
als Fahrzeugkrane ausgebildet sind. Es zeigen:
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1 einen
Fahrzeugkran mit X-Abstützung in
perspektivischer Ansicht von links vorne,
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2 den
Fahrzeugkran gemäß 1 in Ansicht von links hinten,
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3 den
Fahrzeugkran gemäß 1 in Vorderansicht,
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4 einen
Fahrzeugkran mit H-Abstützung in
perspektivischer Ansicht von links vorne,
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5 den
Fahrzeugkran gemäß 4 in perspektivischer Ansicht
von rechts hinten und
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6a, b eine konstruktive Ausführung eines
Stützträgers mit
integriertem Zugmittel in eingefahrener und ausgefahrener Position.
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Die 1 – 3 zeigen in unterschiedlichen Ansichten
ein mobiles Arbeitsgerät,
das als Fahrzeugkran 1 ausgebildet ist. Es weist einen
mit einem 9-achsigen Straßenfahrwerk
versehenen Unterwagen 3 auf, dessen wesentlicher Teil ein
als Zentralkessel 18 bezeichneter Träger für einen Oberwagen 2 ist.
Der Oberwagen 2 ist um eine vertikale Drehachse schwenkbar
auf dem Zentralkessel 18 gelagert. Er weist einen aus einem
Grundkasten und mehreren darin geführten austeleskopierbaren Teleskopschüssen gebildeten
Teleskopausleger 4 auf, der um eine horizontale Drehachse
schwenkbar gelagert ist. Die Schwenkbewegung (Wippbewegung) wird
mittels hydraulischer Wippzylinder (hier paarweise angeordnet) kontrolliert,
die einerseits am Grundkasten und andererseits am Oberwagen angelenkt
sind. An das Hubseil des Teleskopauslegers 4 ist eine stilisiert
als Quader dargestellte Last 6 angehängt. Das Hubseil kann mittels
einer Seilwinde 11 ein- und ausgefahren werden. Seitlich
an dem Grundkasten des Teleskopauslegers 4 ist eine angeklappte
Stütze 9 einer Superlifteinrichtung
angeordnet, der bei Bedarf zur Verlängerung der Auslegerhöhe am Kopf
des innersten Teleskopschusses angebracht werden kann. Um das durch
die angehängte
Last 6 hervorgerufene Moment zumindest teilweise zu kompensieren,
ist am Oberwagen 2 an dessen der Anlenkung des Teleskopauslegers 4 entgegengesetztem
Ende ein Gegengewicht 10 vorgesehen. Um die Sicht für den Kranführer während des
Hubtriebs zu verbessern, ist die Kranführerkabine 16 auf
einem Kabinenträger 17 angeordnet,
der seitlich aus dem Oberwagen 2 ausgefahren werden kann.
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Damit der Fahrzeugkran 1 während des
Hubbetriebs unter Einwirkung der Last 6 nicht hin und her schwanken
kann, sind am Zentralkessel 18 insgesamt vier Stützträger 7 angeordnet,
die jeweils aus einem aussschwenkbaren Grundträger 7a und einem aus
dem Grundträger 7a ausfahrbaren
Innenträger 7b gebildet
sind. Der Grundträger 7a ist
jeweils über ein
Drehgelenk mit vertikaler Drehachse am Zentralkessel 18 angelenkt.
Am freien Ende des Stützträgers 7 bzw.
von dessen Innenträger 7b ist
jeweils ein Stützfuß 24 vorgesehen.
Letzterer wird gebildet durch einen hydraulischen Stützzylinder 12,
an dessen ausfahrbarem Ende über
ein Kugelgelenk ein Stützteller 13 befestigt
ist. Der Stützteller 13 ist
daher von oben nach unten in Richtung auf den Erdboden ausfahrbar,
so dass bei entsprechender Ausfahrlänge der gesamte Fahrzeugkran 1 vom
Erdboden abgehoben werden kann und, wie dies in 3 dargestellt ist, die Räder des
Fahrwerks des Fahrzeugkrans 1 völlig frei schweben. An einem
Anschlagpunkt 15 im Nahbereich des Stütztellers 13 ist,
wie dies in 3 näher dargestellt
ist, am Stützzylinder 12 ein
Zugmittel 8 angeschlagen, dessen zweiter Anschlagpunkt 14 im
unteren Bereich des Zentralkessels 18 angeordnet ist, so
dass der Abstand des Anschlagpunkts 14 von der (nicht dargestellten)
Mittelachse des Stützträgers 7 jeweils
größer ist
als der Abstand vom Erdboden. Unter der Einwirkung des Eigengewichts
des Fahrzeugkrans 1 werden die vier Stützträger 7 in Folge des
durch das Eigengewicht hervorgerufenen Biegemoments entsprechend
gebogen, so dass die Stützzylinder 12 der
Stützfüße 24, die
theoretisch im unbelasteten Zustand eine vertikale Längsachse
aufweisen, entsprechend der Biegung schräg nach außen gestellt werden. Dieser
Effekt wird durch Aufbringen einer entsprechenden Hublast verstärkt. Man
kann daher bei bekannten Fahrzeugkränen häufig den Effekt beobachten,
dass unter der vorliegenden Belastung die Stützteller 13 sprungartige
Ausweichbewegungen machen, wenn das auf die Stützträger 17 aufgebrachte
Biegemoment eine kritische Größe übersteigt
oder wieder unterschreitet, bei der die Hafttreibung an der Unterseite
der Stützfüße 24 durch
die entstehenden Schiebekräfte überwunden
wird. Bei der dargestellten erfindungsgemäßen Ausführungsform des Fahrzeugkrans 1 tritt
dieser Effekt nicht ein, weil dies durch das Zugmittel 8,
das z. B. als Seil oder Kette ausgebildet ist, verhindert wird. Selbst
wenn das Zugmittel 8 keiner Vorspannung unterworfen wird,
bringt es ein Biegemoment auf den jeweiligen Stützträger 17 auf, das dem
durch das Eigengewicht und die angehängte Last hervorgerufenen Biegemoment
tendenziell entgegenwirkt. Wenn aber das Zugmittel 8 vorgespannt
wird, kann das effektiv auftretende Biegemoment in den einzelnen Stützträgern 7 in
seiner Größe noch
darüber
hinaus deutlich reduziert werden, so dass insgesamt eine entsprechend
schwächere
Auslegung der Stützträger 17 ohne
Einbuße
an Steifigkeit des Abstützungssystems
möglich
ist.
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Die beiden 4 und 5 zeigen
einen anderen Fahrzeugkran 1, der mit einem 6-achsigen Unterwagen 3 ausgestattet
ist. Funktionsgleiche Teile sind hierbei mit den gleichen Bezugszeichen
versehen wie bei dem Fahrzeugkran 1 gemäß den 1– 3, so dass auf deren Erläuterung
verzichtet werden kann. Im Unterschied zu dem zuvor beschriebenen
Fahrzeugkran weist dieser Fahrzeugkran 1 ein System von
Stützträgern 7 auf,
das als H-Anordnung gestaltet ist. Die Längsachsen der Stützträger 7 im
hinteren Teil bzw. im mittleren Teil des Fahrzeugkrans 1 verlaufen
dabei paarweise zwar nicht koaxial, aber doch parallel in einem
relativ engen Abstand zueinander, damit die Stützträger 7 in der Transportstellung
eingeschoben werden können
und möglichst
wenig Bauraum beanspruchen. Im vorliegenden Fall sind die Stützträger 7 nämlich jeweils
aus einem ausschiebbarem Grundträger
und einem aus letzterem ebenfalls ausschiebbaren Innenträger gebildet.
Um die Stützträger 7 in
Arbeitsstellung zu bringen, wird im Gegensatz zum Fahrzeugkran gemäß 1–3 also
keine Schwenkbewegung ausgeführt.
Ein weiterer Unterschied zum erstgenannten Fahrzeugkran ist darin
zu erkennen, dass hierbei das Zugmittel 8 jeweils die Stützfüße 24 der
bezüglich
der Längsachse des
Fahrzeugkrans 1 einander unmittelbar gegenüberliegenden
Stützträger 7 miteinander
verbindet. Zweckmäßigerweise
ist daher das Zugmittel 8 in diesem Fall als Seil oder
Kette ausgebildet. Ein solches Zugmittel 8 kann ohne großen Aufwand
während
der Aufrüstung
des Fahrzeugkrans 1 von Hand montiert werden.
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In 6 ist
ein Beispiel dargestellt für
ein Zugmittel, das einen integralen Bestandteil des Abstützungssystems
bildet, also nicht mehr separat montiert werden muss. Die Teilfigur 6a stellt die Transportstellung,
also den eingefahrenen Zustand eines Stützträgers 7 dar, während die
Teilfigur 6b den ausgefahrenen
Zustand, also die Arbeitsstellung des Stützträgers 7 wiedergibt.
Das Zugmittel ist in diesem Fall als Gestänge ausgebildet, das aus den
beiden Gestängeelementen 19a, 19b besteht,
die miteinander über
ein Drehgelenk 20 verbunden sind. Das Gestängeelement 19a ist über ein
Drehgelenk 22 mit dem ausfahrbaren Teil des Stützträgers 7 im
Nahbereich von dessen Oberseite gekoppelt. Das Gestängeelement 19b weist
ein über
beinahe seine gesamte Länge
gehendes Langloch 23 auf, dessen Breite dem Durchmesser
eines Haltezapfens 21 entspricht, welcher an einem tragenden
Teil des Grundgestells, also des Fahrgestells des Fahrzeugkrans
angeordnet ist. Der Haltezapfen 21 bildet somit den ersten
Anschlagpunkt 14 für
das aus den beiden Gestängeelementen 19a, 19b gebildete
Zugelement, während
der zweite Anschlagpunkt 15 im Drehgelenk 22 zu
sehen ist. Da das Gestängeelement 19b durch
das Langloch 23 am Haltezapfen 21 während der
Ausfahrbewegung des ausfahrbaren Teils des Stützträgers 7 entlanggleiten
kann, wird am Ende der Ausfahrbewegung die in der Teilfigur 6b dargestellte
gestreckte Stellung der beiden Gestängeelemente 19a, 19b erreicht.
Die Ausfahrbewegung selbst wird mittels eines nicht dargestellten
Hydraulikzylinders bewirkt, der im Stützträger 7 untergebracht
ist. Entsprechend der aufgebrachten hydraulischen Druckkraft kann über den Hydraulikzylinder
die jeweils gewünschte
Größe einer
Vorspannung in den Gestängeelementen 19a, 19b eingestellt
werden.
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Durch die Erfindung gelingt es auf überraschend
einfache Weise, die Steifigkeit eines Unterwagens bei einem Fahrzeugkran
mit minimalem Materialeinsatz zu erhöhen bzw. das Gewicht des Unterwagens
ohne Einbuße
an Steifigkeit zu vermindern. Entsprechendes gilt für Abstützungssysteme
an anderen mobilen Arbeitsgeräten,
die im Sinne der Erfindung gestaltet sind.
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- 1
- Fahrzeugkran
- 2
- Oberwagen
- 3
- Unterwagen
- 4
- Teleskopausleger
- 5
- Wippzylinder
- 6
- Last
- 7
- Stützträger
- 7a
- Grundträger
- 7b
- Innenträger
- 8
- Zugmittel
- 9
- Stütze
- 10
- Gegengewicht
- 11
- Seilwinde
- 12
- Stützzylinder
- 13
- Stützteller
- 14
- erster
Anschlagpunkt
- 15
- zweiter
Anschlagpunkt
- 16
- Kranführerkabine
- 17
- Kabinenträger
- 18
- Zentralkessel
- 19a,
b
- Gestängeelement
- 20
- Drehgelenk
- 21
- Haltezapfen
- 22
- Drehgelenk
- 23
- Langloch
- 24
- Stützfuß