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Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugkran mit einem Unterwagen, mit einem Oberwagen und mit einem Teleskopausleger, umfassend einen Grundkasten mit ein- und ausfahrbaren Innenkästen, wobei an dem Teleskopausleger eine Abspannvorrichtung mit einem ersten Abspannarm und einem zweiten Abspannarm anbaubar ist und der erste Abspannarm und der zweite Abspannarm für den Anbau auf dem Unterwagen ablegbar sind. Auch betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Montage einer Abspannvorrichtung an einem Teleskopausleger eines Fahrzeugkrans.
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Aus der europäischen Patentschrift
EP 1 342 692 B1 ist bereits ein Fahrzeugkran bekannt, der in üblicher Weise aus einem Unterwagen, einem schwenkbaren Oberwagen und einem hieran wippbar angeordneten Teleskopausleger besteht. Um eine Erhöhung der Tragfähigkeit des Fahrzeugkrans und eine seitliche Abspannung des Teleskopauslegers zu erreichen sowie eine elastische Durchbiegung des Teleskopauslegers zu reduzieren, kann der Teleskopausleger zusätzlich mit einer Abspannvorrichtung ausgerüstet werden. Die Abspannvorrichtung besteht aus zwei Abspannarmen, die an den Teleskopausleger ankoppelbar und nach hinten v-förmig abspreizbar sind. Dann werden Abspannseile beziehungsweise Abspannstangen von einem Fuß des Teleskopauslegers über Spitzen der Abspannarme zu einem Kopf des Teleskopauslegers geführt. Durch das zumeist sehr hohe Gewicht solcher Fahrzeugkrane gelangen diese oftmals nur teilzerlegt an ihren jeweiligen Einsatzort, um für das öffentliche Straßennetz festgelegte Höchstwerte hinsichtlich Achslast und Fahrzeuggewicht einhalten zu können. Für einen von dem Fahrzeugkran getrennten Transport der Abspannvorrichtung kommt ein Tieflader zum Einsatz. Am Einsatzort angelangt, wird dann die Abspannvorrichtung von dem Fahrzeugkran selbst, der mit der Abspannvorrichtung auszurüsten ist, von dem Tieflader gehoben und auf dem Unterwagen des Fahrzeugkrans zwischengelagert. Hierfür sind auf dem Unterwagen vier beinartige Konsolen angeordnet, auf denen die beiden Abspannarme der Abspannvorrichtung abgelegt werden. Anschließend wird der Teleskopausleger in eine im Wesentlichen horizontale Aufnahmestellung zwischen die beiden Abspannarme abgewippt und die Abspannarme werden an einem Grundkasten des Teleskopauslegers angekoppelt. Anschließend wird der Teleskopausleger gemeinsam mit der Abspannvorrichtung aufgerichtet.
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Die deutsche Offenlegungsschrift
DE 10 2009 020 338 A1 offenbart ein ähnlich aufgebautes Fahrzeugkransystem aus einem Fahrzeugkran und einem Tieflader, bei dem die Abspannvorrichtung am Einsatzort mit dem Teleskopausleger des zu rüstenden Fahrzeugkrans vom Tieflader gehoben wird. Allerdings wird in einer Ausführungsform die Abspannvorrichtung anschließend auf dem Unterwagen des Fahrzeugkrans und gleichzeitig auf dem Untergrund zwischengelagert. Hierzu weist die Abspannvorrichtung ein Paar längenveränderlicher und eine Paar demontierbarer Stützbeine auf.
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Ferner zeigt die chinesische Offenlegungsschrift
CN 1 03 863 956 A ein weiteres vergleichbares Fahrzeugkransystem mit einem Fahrzeugkran, mit einem Tieflader und mit einer Abspannvorrichtung. Für die Zwischenlagerung der Abspannvorrichtung auf dem Unterwagen sind an der Abspannvorrichtung zwei Stützbeine mit Rollen an ihren unteren Enden angeordnet, die sich auf dem Unterwagen abstützen, und auf dem Unterwagen eine doppelarmige Stützkonsole angeordnet, die die Abspannarme der Abspannvorrichtung aufnehmen.
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Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Fahrzeugkran mit einem Unterwagen, mit einem Oberwagen und mit einem Teleskopausleger, mit einer optimierten Abstellmöglichkeit für eine Abspannvorrichtung auf dem Unterwagen zu schaffen sowie ein optimiertes Verfahren zur Montage einer Abspannvorrichtung an einem Teleskopausleger eines Fahrzeugkrans.
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Diese Aufgabe wird durch einen Fahrzeugkran mit den Merkmalen von Anspruch 1 und ein Verfahren zur Montage einer Abspannvorrichtung an einem Teleskopausleger eines Fahrzeugkrans mit den Merkmalen von Anspruch 12 gelöst. In den jeweils abhängigen Ansprüchen sind vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung angegeben.
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Erfindungsgemäß wird bei einem Fahrzeugkran mit einem Unterwagen, mit einem Oberwagen und mit einem Teleskopausleger, umfassend einen Grundkasten mit ein- und ausfahrbaren Innenkästen, wobei an dem Teleskopausleger eine Abspannvorrichtung mit einem ersten Abspannarm und einem zweiten Abspannarm anbaubar ist und der erste Abspannarm und der zweite Abspannarm für den Anbau auf dem Unterwagen ablegbar sind, eine optimierte Abstellmöglichkeit für die Abspannvorrichtung auf dem Unterwagen dadurch geschaffen, dass auf dem Unterwagen eine vordere Doppelarmstütze und eine hintere Doppelarmstütze für ein Ablegen der ersten und zweiten Abspannarme angeordnet sind, die vordere Doppelarmstütze und die hintere Doppelarmstütze in Längsrichtung des Unterwagens gesehen v-förmig ausgebildet sind und erste bis vierte Armteile der vorderen Doppelarmstütze und der hinteren Doppelarmstütze in Draufsicht auf einen abgewippten Teleskopausleger gesehen seitlich rechts und links über den Teleskopausleger hinausragen.
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Besonders vorteilhaft ist vorgesehen, dass in Draufsicht auf einen abgewippten Teleskopausleger gesehen die vordere Doppelarmstütze und die hintere Doppelarmstütze sich unterhalb des Teleskopauslegers auf dem Unterwagen abstützen. Hierdurch wird eine kompakte Bauweise der Doppelarmstützen erreicht.
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Um Betriebsgewicht einzusparen, ist vorgesehen, dass die vordere Doppelarmstütze für eine Montage und Demontage je nach Betriebssituation lösbar befestigt ist. Die Lösbarkeit ermöglicht darüber hinaus verbesserte Bedingungen für die Montage von Antriebskomponenten des Fahrzeugkrans und verbesserte Begehungsbedingungen ohne Behinderung durch die v-förmigen Doppelarmstützen.
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Ebenfalls um Betriebsgewicht einzusparen, ist vorgesehen, dass die hintere Doppelarmstütze aus einem zentralen zweiten Mittelteil und hieran gegenüberliegend angebauten dritten und vierten Armteilen aufgebaut ist und die dritten und vierten Armteile für eine Montage und Demontage je nach Betriebssituation lösbar befestigt sind. Auch wird eine bereits vorhandene Struktur in Form des zweiten Mittelteils zur Ablage des Teleskopauslegers über die Armteile erweitert, um die Abspannarme abzustützen.
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Auch die vordere Doppelarmstütze ist modular aus einem zentralen ersten Mittelteil und hieran gegenüberliegend angebauten ersten und zweiten Armteilen aufgebaut.
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In Anpassung an die beiden Doppelarmstützen sind an dem ersten Abspannarm und dem zweiten Abspannarm jeweils ein vorderes Stützbein und ein hinteres Stützbein angeordnet.
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Dadurch, dass das vordere Stützbein und das hintere Stützbein höhenverstellbar sind, ist ein einfacher Ausgleich etwaiger Toleranzen möglich, so dass Verbindungsstellen von dem ersten Abspannarm und dem zweiten Abspannarm zum Teleskopausleger kongruent eingestellt werden können.
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Eine stabile Abstützung der Abspannarme auf den Doppelarmstützen wird dadurch erreicht, dass an jedem vorderen Stützbein und hinteren Stützbein jeweils zwei seitlich voneinander beabstandete Stützfüße angeordnet sind. Hierzu entsprechend ist vorgesehen, dass an jedem der ersten bis vierten Armteile jeweils zwei Abstellplatten für die Aufnahme der Stützfüße angeordnet sind.
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Ein weiterer einfacher Ausgleich etwaiger Toleranzen ist dadurch möglich, dass die Abstellplatten in Längsrichtung des Unterwagens und quer zum Unterwagen einstellbar sind.
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Erfindungsgemäß wird ein optimiertes und schnelleres Verfahren zur Montage einer Abspannvorrichtung an einem Teleskopausleger eines Fahrzeugkrans durch die folgenden Schritte erreicht:
- - Bereitstellen einer Transporteinheit mit der darauf aufgenommenen Abspannvorrichtung mit einem ersten Abspannarm und einem zweiten Abspannarm im Bereich des Fahrzeugkrans;
- - gemeinsames Anheben des ersten Abspannarmes und zweiten Abspannarmes der Abspannvorrichtung von der Transporteinheit mittels des Fahrzeugkrans, wobei der erste Abspannarm und der zweite Abspannarm über mindestens eine Quertraverse voneinander beabstandet und miteinander verbunden sind;
- - gemeinsames Absenken des ersten Abspannarmes und zweiten Abspannarmes der Abspannvorrichtung auf einer vorderen und einer hinteren Doppelarmstütze des Unterwagens des Fahrzeugkrans;
- - Entfernen der mindestens einen Quertraverse von der Abspannvorrichtung;
- - Abwippen des Teleskopauslegers zwischen den ersten Abspannarm und den zweiten Abspannarm;
- - Koppeln der Abspannvorrichtung an den Teleskopausleger.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen:
- 1 eine schematische Ansicht eines Fahrzeugkransystems aus einem Fahrzeugkran und einer Transporteinheit,
- 2 eine schematische Ansicht des Fahrzeugkransystems gemäß 1 mit einer angehobenen Abspannvorrichtung,
- 3 eine schematische Ansicht des Fahrzeugkransystems gemäß 1 mit einer auf dem Fahrzeugkran abgesetzten Abspannvorrichtung,
- 4 eine schematische Ansicht des Fahrzeugkrans gemäß 1 mit von einem Teleskopausleger aufgenommener Abspannvorrichtung,
- 5 eine schematische Ansicht des Fahrzeugkrans gemäß 1 mit aufgewipptem Teleskopausleger und aufgestellter Abspannvorrichtung,
- 6 eine perspektivische Ansicht der auf Doppelarmstützen abgestellten Abspannvorrichtung,
- 7 eine perspektivische Detailansicht der Doppelarmstützen,
- 8a eine Ausschnittsvergrößerung von 6 aus dem Bereich der vorderen Stützbeine der Abspannvorrichtung in einer Stützstellung,
- 8b eine Ausschnittsvergrößerung von 6 aus dem Bereich der hinteren Stützbeine der Abspannvorrichtung in einer Stützstellung,
- 9 eine perspektivische Detailansicht der Abspannvorrichtung mit montierten Quertraversen.
- 10a eine Ausschnittsvergrößerung von 6 aus dem Bereich der vorderen Stützbeine der Abspannvorrichtung in einer Entkoppelungsstellung,
- 10b eine Ausschnittsvergrößerung von 6 aus dem Bereich der hinteren Stützbeine der Abspannvorrichtung in einer Entkoppelungsstellung.
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Die 1 zeigt eine schematische Ansicht eines Fahrzeugkransystems 1 mit einem Fahrzeugkran 2 und mit einer Transporteinheit 3, die jeweils auf einem Untergrund U hintereinander abgestellt sind. Derartige Fahrzeugkransysteme 1 sind erforderlich, da durch das sehr hohe Gewicht des Fahrzeugkrans 2 an sich zumeist bereits der Fahrzeugkran 2 teilzerlegt an seinen jeweiligen Einsatzort transportiert werden muss, um für das öffentliche Straßennetz festgelegte Höchstwerte hinsichtlich Achslast und Fahrzeuggewicht einhalten zu können. Weitere Anbauteile des Fahrzeugkrans 2, wie beispielsweise eine Abspannvorrichtung 9, eine Teleskopauslegerverlängerung oder Gegengewichte, werden somit auch häufig getrennt auf Transporteinheiten 3 transportiert.
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Der auf öffentlichen Straßen verfahrbare Fahrzeugkran 2 besitzt einen mehrachsigen Unterwagen 4 mit luftbereiften Rädern 5. Auf dem Unterwagen 4 ist ein einen Teleskopausleger 6 tragender Oberwagen 7 angeordnet, der um eine vertikale Achse herum relativ zum Unterwagen 4 schwenkbar ist. Der Teleskopausleger 6 weist einen am Oberwagen 7 um eine horizontale Achse wippbar angelenkten Grundkasten 6a auf, der mehrere linear ein- und ausfahrbare erste bis vierte Innenkästen 6b bis 6e aufnimmt. Über ein freies Ende des Teleskopauslegers 6 verläuft ein Hubseil 8, an dem ein Lastaufnahmemittel wie beispielsweise ein Lasthaken mit einer Unterflasche für eine Seileinscherung aufgehängt ist.
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Die Transporteinheit 3 mit einer Ladefläche 3a ist in üblicher Weise als Tieflader ausgebildet. Auf der Ladefläche 3a wird als Anbauteil für den Fahrzeugkran 2 eine Abspannvorrichtung 9 für den Teleskopausleger 6 transportiert. Derartige Abspannvorrichtungen 9 sind bekannt, um eine Erhöhung der Tragfähigkeit des Fahrzeugkrans 2 und eine seitliche Abspannung des Teleskopauslegers 6 zu erreichen sowie eine elastische Durchbiegung des Teleskopauslegers 6 zu reduzieren. Hierfür wird die Abspannvorrichtung 9 an dem Grundkasten 6a des Teleskopauslegers 6 angebaut. Die Abspannvorrichtung 9 besteht aus einem ersten Abspannarm 9a und einem zweiten Abspannarm 9b, die an den Teleskopausleger 6 angekoppelt nach hinten v-förmig in eine Betriebsstellung abspreizbar sind. Auf der Transporteinheit 3 befinden sich die beiden Abspannarme 9a, 9b in einer horizontalen, zueinander parallelen und voneinander beabstandeten Transportstellung. In der 1 ist von den beiden Abspannarmen 9a, 9b nur der erste Abspannarm 9a zu sehen, der den zweiten Abspannarm 9b überdeckt. An einer Unterseite des ersten Abspannarms 9a und des zweiten Abspannarms 9b sind jeweils ein vorderes Stützbein 9d und ein hinteres Stützbein 9e angeordnet. Mit den somit insgesamt vier, zwei vorderen und zwei hinteren Stützbeinen 9d, 9e, ruht die Abspannvorrichtung 9 für einen Transport auf der Ladefläche 3a der Transporteinheit 3.
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In der 2 ist eine weitere schematische Ansicht des Fahrzeugkransystems 1 gemäß 1 mit einer von dem Fahrzeugkran 2 von der Transporteinheit 3 angehobenen Abspannvorrichtung 9 mit den vorderen und hinteren Stützbeinen 9d, 9e gezeigt. Vor dem Anheben ist in üblicher Weise das Hubseil 8 mit der Abspannvorrichtung 9 verbunden worden. Die beiden an sich voneinander getrennten Abspannarme 9a, 9b werden für den Rüstvorgang über mehrere, vorzugsweise zwei Quertraversen 13a, 13b (siehe 9) zu einer Baueinheit verbunden. Das gemeinsame Anheben der beiden Abspannarme 9a, 9b erfolgt in üblicher Weise durch ein Aufwickeln des Hubseils 8. Auch ein Wippen des Teleskopauslegers 6 oder ein Ausfahren einer der Innenkästen 6b bis 6e bewirkt ein Anheben. Grundsätzlich ist es auch denkbar, dass die beiden Abspannarme 9a, 9b nicht gemeinsam sondern nacheinander angehoben und zu dem Fahrzeugkran 2 bewegt werden.
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In einem nächsten Schritt wird wie aus der 3, die eine weitere schematische Ansicht des Fahrzeugkransystems 1 gemäß 1 zeigt, ersichtlich, die Abspannvorrichtung 9 mit ihren vorderen und hinteren Stützbeinen 9d, 9e auf dem Unterwagen 4 des Fahrzeugkrans 2 abgesetzt. Hierfür sind auf dem Unterwagen 4 eine vordere Doppelarmstütze 10 und eine hintere Doppelarmstütze 11 angeordnet, auf dem die vorderen Stützbeine 9d beziehungsweise hinteren Stützbeine 9e zum Ruhen kommen. Die vordere Doppelarmstütze 10 und die hintere Doppelarmstütze 11 sind auf dem Unterwagen 4 außerhalb des von dem Oberwagen 7 abgedeckten Bereich und in Längsrichtung des Unterwagens 4 gesehen hintereinander und mit Abstand zueinander angeordnet. Anschließend werden die beiden Quertraversen 13a, 13b zwischen den beiden Abspannarmen 9a, 9b entfernt.
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Die 4 zeigt eine schematische Ansicht des Fahrzeugkrans 2 gemäß 1 mit der von seinem Teleskopausleger 6 aufgenommenen Abspannvorrichtung 9. Ausgehend von der in der 3 gezeigten Rüstposition wird das Hubseil 8 von der Abspannvorrichtung 9 gelöst und aufgewickelt. Der vierte Innenkasten 6e wird eingefahren und der Teleskopausleger 6 in eine nahezu horizontale Lage abgewippt, bis er auf der hinteren Doppelarmstütze 11 mittig zur Auflage kommt. Hierbei taucht der Grundkasten 6a zwischen die beiden in Aufnahmestellung auf dem Unterwagen 4 ruhenden Abspannarme 9a, 9b ein. Jeder der beiden Abspannarme 9a, 9b weist an dem der Spitze 9c gegenüberliegendem Ende ein rechteckiges Anschlussstück 9f auf, das jeweils gelenkig mit den beiden Abspannarmen 9a, 9b verbunden ist. In einem nächsten Schritt werden dann die beiden Anschlussstücke 9f auf gegenüberliegenden Seiten an dem Grundkasten 6a befestigt. Vorzugsweise erfolgt die Befestigung durch Verbolzen an einem umlaufenden Kragen 6h am oberen Ende des Grundkastens 6a.
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Aus der 5, die eine weitere schematische Ansicht des Fahrzeugkrans 2 gemäß 1 mit aufgewipptem Teleskopausleger 6 und aufgestellter Abspannvorrichtung 9 zeigt, ist der weitere Verlauf des Rüstens der Abspannvorrichtung 9 zu entnehmen. In einem nächsten Schritt wird der Teleskopausleger 6 gemeinsam mit der Abspannvorrichtung 9 aufgewippt. Hierbei werden in einem ersten Schritt die beiden Abspannarme 9a, 9b relativ zu dem Teleskopausleger 6 aufgestellt, dann wird der Teleskopausleger 6 aufgewippt und austeleskopiert sowie anschließend die beiden Abspannarme 9a, 9b abgespreizt. Zumindest einer der Innenkästen 6b bis 6e wird ausgefahren und die beiden Abspannarme 9a, 9b werden aus ihrer Transportstellung nahezu parallel zu dem Teleskopausleger 6 einerseits rechtwinklig zu dem Teleskopausleger 6 aufgestellt und andererseits aus ihrer zueinander nahezu parallelen Transportstellung v-förmig auseinander gefahren. Parallel erfolgt die Abspannung des Telekopauslegers 6 über die Abspannseile 12a beziehungsweise Abspannstangen 12b. Hierfür verlaufen die Abspannseile 12a jeweils von den beiden Abspannarmen 9a, 9b zu einem Kopf 6g des Teleskopauslegers 6 und die Abspannstangen 12b von einem Fuß 6f des Teleskopauslegers 6 beziehungsweise dem Oberwagen 7 zu den Spitzen 9c der Abspannarme 9a, 9b. Die Abspannseile 12a beziehungsweise Abspannstangen 12b können auch mit einem zusätzlichen Gegengewicht verbunden werden. Auch werden derartige Abspannvorrichtungen 9 als seitlicher Superlift beziehungsweise SSL bezeichnet.
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Eine Demontage der Abspannvorrichtung 9 von dem Teleskopausleger 6 erfolgt selbstverständlich in umgekehrter Reihenfolge.
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Die 6 zeigt eine perspektivische Ansicht der auf den beiden Doppelarmstützen 10, 11 über ihre vorderen und hinteren Stützbeine 9d, 9e abgestellten Abspannvorrichtung 9. Durch die perspektivische Darstellung der Abspannvorrichtung 9 ist in der 6 auch der zweite in der Transportstellung parallel zu dem ersten Abspannarm 9a verlaufende zweite Abspannarm 9b ersichtlich. Jeder Abspannarm 9a, 9b weist an seiner Spitze 9c eine Umlenkrolle 9g auf, über die das Abspannseil 12a von einem als Winde ausgebildeten Spannwerk 9h zum Teleskopauslegerkopf 6g verläuft (siehe 5). Das Spannwerk 9h ist hierfür jeweils unterhalb der Abspannarme 9a, 9b und ausgehend von der Mitte der Längserstreckung der Abspannarme 9a, 9b in Richtung des Anschlussstücks 9f versetzt angeordnet. Wie zuvor beschrieben dient das Anschlussstück 9f dazu, den Abspannarm 9a, 9b an dem Grundkasten 6a zu befestigen. Zwischen dem Anschlussstück 9f und dem jeweiligen Abspannarm 9a, 9b ist ein Doppelgelenkstück 9k angeordnet, um den jeweiligen Abspannarm 9a, 9b mittels eines zwischen dem Anschlussstück 9f und dem Abspannarm 9a, 9b angeordneten Aufrichtzylinder 9i aufzurichten und mittels eines zwischen dem Anschlussstück 9f und dem Abspannarm 9a, 9b angeordneten Schwenkzylinder 9j seitlich in die V-Stellung ausschwenken zu können.
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Anhand der 7, die eine perspektivische Detailansicht der beiden Doppelarmstützen 10, 11 zeigt, wird nachfolgend deren Aufbau näher erläutert. Um eine Befestigung der beiden Doppelarmstützen 10, 11 an und auf dem Unterwagen 4 klarer darzustellen, ist der Unterwagen 4 nur schematisch mit den Aufnahmestellen für die beiden Doppelarmstützen 10, 11 gezeigt. In Längsrichtung des Unterwagens 4 gesehen sind die beiden Doppelarmstützen 10, 11 v-förmig ausgebildet mit einer zentralen Abstützung auf dem Unterwagen 4.
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Die vordere Doppelarmstütze 10 besteht aus einem zentralen, u-förmigen ersten Mittelteil 10a und hieran in Längsrichtung des Unterwagens 4 gesehen sich rechts und links ein erstes Armteil 10b und ein zweites Armteil 10c anschließen. Das erste Mittelteil 10a erstreckt sich im Wesentlichen quer zur Längsrichtung des Unterwagens 4. Von oben auf einen abgesenkten Teleskopausleger 6 gesehen überdeckt der Teleskopausleger 6 im Wesentlichen das erste Mittelteil 10a und die ersten und zweiten Armteile 10b, 10c ragen überwiegend rechts und links neben dem Teleskopausleger 6 vor. Das erste Mittelteil 10a kann unmittelbar auf dem Unterwagen 4 befestigt sein oder an zwei aus dessen Oberfläche herausragenden Ständern 4a. Auch ist das erste Mittelteil 10a von oben auf einen abgesenkten Teleskopausleger 6 gesehen unterhalb des Teleskopauslegers 6 an dem Unterwagen 4 befestigt. Die gesamte vordere Doppelarmstütze 10 kann einfach über eine entsprechende Verbolzung demontiert werden, um bei Bedarf Gewicht einzusparen oder wenn ein Einsatz einer Abspannvorrichtung 9 nicht geplant ist.
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Die hintere Doppelarmstütze 11 ist ähnlich wie die vordere Doppelarmstütze 10 aufgebaut. Auch die hintere Doppelarmstütze 11 hat ein zentrales, u-förmiges zweites Mittelteil 11a, an das sich in Längsrichtung des Unterwagens 4 gesehen rechts und links ein drittes Armteil 11b und ein viertes Armteil 11c anschließen. Das zweite Mittelteil 11a ist jedoch eine üblicherweise auf dem Unterwagen 4 vorhandene Ablage für den Teleskopausleger 6. Die dritten und vierten Armteile 11b, 11c können einfach über eine entsprechende Verbolzung beziehungsweise Verschraubung demontiert werden, um bei Bedarf Gewicht einzusparen oder wenn ein Einsatz einer Abspannvorrichtung 9 nicht geplant ist. Das zweite Mittelteil 11a verbleibt an dem Unterwagen 4 für die Ablage des Teleskopauslegers 6 ohne die Abspannvorrichtung 9. Wie das erste Mittelteil 10a ist auch das zweite Mittelteil 11a von oben auf einen abgesenkten Teleskopausleger 6 gesehen unterhalb des Teleskopauslegers 6 an dem Unterwagen 4 befestigt.
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Auch ist aus der 7 ersichtlich, dass an jedem der Armteile 10b, 10c, 11b, 11c jeweils zwei rechteckige erste bis achte Abstellplatten 10d, 10e, 10f, 10g, 11d, 11 e, 11f, 11 g angeordnet sind, auf denen die vorderen und hinteren Stützbeine 9d, 9e der beiden Abspannarme 9a, 9b aufstellbar sind. Die Abstellplatten 10d, 10e, 10f, 10g, 11d, 11e, 11f, 11g sind paarweise in Längsrichtung des Teleskopauslegers 6 gesehen rechts und links nebeneinander und mit Abstand zueinander angeordnet. Die jeweils äußeren Abstellplatten 10d, 10g, 11d, 11g weisen zusätzlich einen Zentrierdorn 14 auf, um beim Absetzen der Abspannarme 9a, 9b diese zu den vorderen und hinteren Doppelarmstützen 10 ,11 auszurichten. Hieraus ergibt sich indirekt, dass jedes vordere und hintere Stützbein 9d, 9e des ersten und zweiten Abspannarms 9a, 9b jeweils zwei erste bis achte Stützfüße 91, 9m, 9n, 9o, 9p, 9q, 9r, 9s aufweist. Jeder Abspannarm 9a, 9b wird somit über vier rechteckig zueinander angeordnete Stützfüße 91, 9m, 9n, 9o, 9p, 9q, 9r, 9s auf die vorderen und hinteren Doppelarmstützen 10 ,11 abgestellt. Zusätzlich ist vorgesehen, dass zumindest ein Teil der Stützfüße 91, 9m, 9n, 9o, 9p, 9q, 9r, 9s an die Abstellplatten 10d, 10e, 10f, 10g, 11d, 11e, 11f, 11g zur Sicherung angebolzt werden kann.
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Außerdem können die Abstellplatten 10d, 10e, 10f, 10g, 11d, 11e, 11f, 11g in und quer zur Längsrichtung des Unterwagens 4 ausgerichtet werden.
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Die 8a zeigt eine Ausschnittsvergrößerung von 6 aus dem Bereich eines der beiden vorderen Stützbeine 9d der Abspannvorrichtung 9 in einer Stützstellung auf der vorderen Doppelarmstütze 10 und der zugehörigen ersten Abstellplatte 10d. Das vordere Stützbein 9d an dem ersten Abspannarm 9a weist einen ersten Stützfuß 9I und das hierzu parallele nicht dargestellte zweite vordere Stützbein 9d an dem zweiten Abspannarm 9b einen vierten Stützfuß 9o auf. Jedes der beiden vorderen Stützbeine 9d kann auch jeweils zwei in Längsrichtung der Abspannvorrichtung 9 gesehen nebeneinander angeordnete vierte und fünfte Stützfüße 9o und 9p (siehe auch 9) beziehungsweise sechste und siebte Stützfüße 9q und 9r aufweisen.
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Des Weiteren zeigt die 8b eine weitere Ausschnittsvergrößerung von 6 aus dem Bereich der hinteren Stützbeine 9e der Abspannvorrichtung 9 in einer Stützstellung auf der hinteren Doppelarmstütze 11. Das hintere Stützbein 9e an dem ersten Abspannarm 9a weist einen fünften Stützfuß 9p und einen in Längsrichtung der Abspannvorrichtung 9 gesehen seitlich dazu angeordneten sechsten Stützfuß 9q auf. Das hierzu parallele nicht dargestellte zweite hintere Stützbein 9e an dem zweiten Abspannarm 9b weist entsprechend einen siebten Stützfuß 9r und einen achten Stützfuß 9s auf.
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Der erste Abspannarm 9a ist über insgesamt drei beziehungsweise vier Stützfüße 9l bis 9o auf drei beziehungsweise vier ersten bis vierten Abstellplatten 10d bis 10g abgestellt und hierbei sind die ersten und zweiten Stützfüße 91, 9m und die dritten und vierten Stützfüße 9n, 9o jeweils in Längsrichtung des Unterwagens 4 gesehen seitlich nebeneinander und mit Abstand zueinander angeordnet.
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Außerdem zeigen die 8a und 8b, dass die Stützfüße 9l bis 9s jeweils höheneinstellbar an dem jeweiligen Abspannarm 9a, 9b angeordnet sind, um Toleranzen zwischen den Abspannarmen 9a, 9b der Abspannvorrichtung 9 und dem Unterwagen 4 ausgleichen zu können beziehungsweise zwischen einer in den 6 und 9 gezeigten Stützstellung in eine Entkoppelungsstellung für Straßenfahrt des Fahrzeugkrans 2 verstellt zu werden.
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Die 9 ist eine perspektivische Detailansicht der Abspannvorrichtung 9 mit montierten ersten und zweiten Quertraversen 13a, 13b, die jeweils quer zu der Längsrichtung der beiden Abspannarme 9a, 9b ausgerichtet sind und diese für einen gemeinsamen Transport von der Transporteinheit 3 auf den Unterwagen 4 des Fahrzeugkrans 2 miteinander lösbar verbinden. In der 9 ruht die Abspannvorrichtung 9 mit ihren insgesamt acht Stützfüßen 91, 9m, 9n, 9o, 9p, 9q, 9r und 9s auf der Ladefläche 3a einer Transporteinheit 3. In vergleichbarer Weise ruht die Abspannvorrichtung 9 mit den acht Stützfüßen 91, 9m, 9n, 9o, 9p, 9q, 9r und 9s auch auf der vorderen Doppelarmstütze 10 und der hinteren Doppelarmstütze 10 und den zugehörigen Abstellplatten 10d bis 10g und 11d bis 11g (siehe 7).
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Für eine leichte Zugänglichkeit sind die ersten und zweiten Quertraversen 13a, 13b oben an den beiden Abspannarmen 9a, 9b befestigt. Nachdem die beiden Abspannarme 9a, 9b auf den Unterwagen 4 abgesetzt sind, werden die ersten und zweiten Quertraversen 13a, 13b demontiert, damit der Teleskopausleger 6 wie zuvor beschrieben zwischen die Abspannarme 9a, 9b abgesenkt werden kann (siehe 4). Anschließend kann die erste Quertraverse 13a im Sinne einer stabilisierenden Brücke wieder zwischen den beiden gegenüberliegenden Anschlussstücken 9f montiert werden.
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Auch ist es denkbar, dass die Abspannvorrichtung 9 mit montierten ersten und zweiten Quertraversen 13a, 13b von einem Hilfskran auf einen abgesenkten Teleskopausleger 6 des Fahrzeugkrans 2 abgesetzt wird. Dies ist möglich, da die Quertraversen 13a, 13b oben an den beiden Abspannarmen 9a, 9b befestigt sind. Anschließend werden die Anschlussstücke 9f an dem Grundkasten 6a des Teleskopauslegers 6 befestigt und die zweite Quertraverse 13b, die im Wesentlichen die Funktion einer Transportsicherung hat, für den späteren Betrieb der Abspannarme 9a, 9b entfernt. Die erste Quertraverse 13a verbleibt im Sinne einer stabilisierenden Brücke zwischen den beiden gegenüberliegenden Anschlussstücken 9f.
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Die 10a zeigt eine Ausschnittsvergrößerung von 6 aus dem Bereich eines der beiden vorderen Stützbeine 9d der Abspannvorrichtung 9 in einer Entkoppelungsstellung. Des Weiteren zeigt die 10b eine weitere Ausschnittsvergrößerung von 6 aus dem Bereich der hinteren Stützbeine 9e der Abspannvorrichtung 9 in der Entkoppelungsstellung.
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In der Entkoppelungsstellung ist die Abspannvorrichtung 9 an dem Teleskopausleger 6 befestigt, der Teleskopausleger 6 für Straßenfahrt abgewippt und ruht auf der hinteren Doppelarmstütze 11. Alle vorderen und hinteren Stützbeine 9d, 9e und alle zugehörigen ersten bis achten Stützfüße 9l bis 9s sind über die höhenverstellbaren vorderen und hinteren Stützbeine 9d, 9e von den ersten bis vierten Abstellplatten 10d, 10e, 10f und 10g der vorderen Doppelarmstütze 10 und den fünften bis achten Abstellplatten 11d, 11e, 11f und 11g der hinteren Doppelarmstütze 11 soweit abgehoben, dass bei einer Straßenfahrt des Fahrzeugkrans 2 und zugehörigen elastischen Verformungen beziehungsweise Bewegungen ein Abstand zwischen den ersten bis achten Stützfüßen 9l bis 9s und den ersten bis vierten Abstellplatten 10d, 10e, 10f und 10g sowie den fünften bis achten Abstellplatten 11d, 11e, 11f und 11g verbleibt. In der Entkoppelungsstellung beim ruhenden Fahrzeugkran 2 beträgt ein Abstand zwischen den ersten bis achten Stützfüßen 9l bis 9s und den ersten bis vierten Abstellplatten 10d, 10e, 10f und 10g sowie den fünften bis achten Abstellplatten 11d, 11e, 11f und 11g jeweils im Bereich von 30 mm bis 300 mm, vorzugsweise 50 mm bis 100 mm. Somit kann bei Straßenfahrt erfolgreich vermieden werden, dass es zu Verspannungen zwischen der Abspannvorrichtung 9 und dem Unterwagen 4 kommt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeugkransystem
- 2
- Fahrzeugkran
- 3
- Transporteinheit
- 3a
- Ladefläche
- 4
- Unterwagen
- 4a
- Ständer
- 5
- Rad
- 6
- Teleskopausleger
- 6a
- Grundkasten
- 6b
- erster Innenkasten
- 6c
- zweiter Innenkasten
- 6d
- dritter Innenkasten
- 6e
- vierter Innenkasten
- 6f
- Teleskopauslegerfuß
- 6g
- Teleskopauslegerkopf
- 6h
- Kragen
- 7
- Oberwagen
- 8
- Hubseil
- 9
- Abspannvorrichtung
- 9a
- erster Abspannarm
- 9b
- zweiter Abspannarm
- 9c
- Spitze
- 9d
- vordere Stützbeine
- 9e
- hintere Stützbeine
- 9f
- Anschlussstück
- 9g
- Umlenkrolle
- 9h
- Spannwerk
- 9i
- Aufrichtzylinder
- 9j
- Schwenkzylinder
- 9k
- Doppelgelenkstück
- 9l
- erster Stützfuß
- 9m
- zweiter Stützfuß
- 9n
- dritter Stützfuß
- 9o
- vierter Stützfuß
- 9p
- fünfter Stützfuß
- 9q
- sechster Stützfuß
- 9r
- siebter Stützfuß
- 9s
- achter Stützfuß
- 10
- vordere Doppelarmstütze
- 10a
- erstes Mittelteil
- 10b
- erstes Armteil
- 10c
- zweites Armteil
- 10d
- erste Abstellplatte
- 10e
- zweite Abstellplatte
- 10f
- dritte Abstellplatte
- 10g
- vierte Abstellplatte
- 11
- hintere Doppelarmstütze
- 11a
- zweites Mittelteil
- 11b
- drittes Armteil
- 11c
- viertes Armteil
- 11d
- fünfte Abstellplatte
- 11e
- sechste Abstellplatte
- 11f
- siebte Abstellplatte
- 11g
- achte Abstellplatte
- 12a
- Abspannseil
- 12b
- Abspannstangen
- 13a
- erste Quertraverse
- 13b
- zweite Quertraverse
- 14
- Zentrierdorn
- U
- Untergrund