DE4237419C2 - Rohrweiche für pneumatisch zu fördernde Schüttgüter - Google Patents

Rohrweiche für pneumatisch zu fördernde Schüttgüter

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Description

Die Erfindung betrifft eine Rohrweiche mit pneumatisch zu fördernde Schüttgüter, mit den im Oberbegriff des Anspruches 1 im einzelnen angegebenen Merkmalen.
Aufgrund der sich laufend ändernden Aufgabenstellung aus der Chemie wurden über die DE 37 30 419 A1, DE 38 17 349, DE 39 11 424 A1, P 40 09 218.6, P 41 02 008.1 und P 41 08 529.9-22 technische Lösungen vorgeschlagen, in denen im wesentlichen das Abdichten des Läufers im Gehäuse der Rohrweiche mit Hilfe von elastischen Dichtungen erfolgt.
Eine weitere Bauart dieser Weichen ist bekannt unter dem Namen "Spaltweiche", mit dem Verzicht auf eine Elastomer-Dichtung zwischen Läufer und Gehäuse. Diese Weichen werden am Ende einer Förderleitung, z. B. an der Siloanlage eingesetzt, damit der Gasverlust über die Spalte aufgrund des niedrigen Restförderdruckes von der Förderanlage noch verkraftet werden kann.
Dabei spielt die Bauart "kegelig, walzenförmig oder teilkugelförmig" ausgebildeter Läufer, runder oder eckiger Durchgang im Gehäuse der Rohrweiche, keine spezielle Rolle.
Da in zunehmendem Maße Granulate mit speziellen Eigenschaften produziert werden, in denen Vermischungen absolut vermieden werden müssen. z. B. Verwendung verschiedener Farben in einem Förderstrang, und aus Kostengründen auf die Reinigung von Anlagenteilen bei Farbwechsel verzichtet werden soll, weisen die beschriebenen Weichen den gravierenden Nachteil auf, daß Rückstände von Granulat in den konstruktiv bedingten Spalten zwischen Läufer und Gehäuse oder Dichtungsnuten verbleiben, die beim Verstellvorgang zu Verunreinigungen führen.
Es ist eine Rohrweiche der eingangs genannten Art bekannt geworden, bei der die Abdichtung zwischen dem Drehrohr und der Wandung des Gehäuses über ein Schieberohr erfolgt, welches aus zwei axial zueinander verschiebbaren Rohren besteht, die über eine Balgdichtung mit dem Förderrohr verbunden sind.
Die Abdichtung am Förderrohr erfolgt also durch eine Verschiebung der Rohre in axialer Richtung. Beim Drehvorgang sind die beiden Schieberohre zusammengeschoben und bilden so mit ihren Stirnseiten einen relativ großen Drehspalt zu den Innenwandungen des Gehäuses, was mit dem Nachteil verbunden ist, daß die Produktteilchen beim Wegdrehen des Schieberohres in das Gehäuse zurückfallen und sich um das Schieberohr herum ansammeln. Bei einem erneuten Verdrehen des Schieberohres können diese Produktteilchen dann in den falschen Kanal gelangen und sich mit einem anderen Fördergut vermischen, was nicht erwünscht ist.
Bei dieser bekannten Rohrweiche fehlt also ein Läufer, weil nur das Förderrohr in seiner Ausgestaltung als Schieberohr selbst vorhanden ist, welches entsprechend verdrehbar ist. Aus diesem Grunde gibt es auch keine veränderbare Abdichtung im Gehäuse selbst und in Richtung zu dem Nebenrohr, in welches nicht gefördert werden soll.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Rohrweiche der eingangs genannten Art zu schaffen, die ohne elastische Abdichtungen "totraumarm" mit geringstem Spalt verstellt wird.
Die Lösung der gestellten Aufgabe erfolgt durch die Merkmale des geltenden Anspruches 1.
Wesentliches Merkmal der Erfindung ist, daß in der Endposition der Rohrweiche ein Drehspalt zwischen dem Läufer und dem Gehäuse praktisch nicht mehr vorhanden ist und durch diesen nicht mehr vorhandenen Drehspalt eine Förderluftleckage nicht mehr gegeben ist. In der Förderstellung wird der Drehspalt zwischen Läufer und Gehäuse also vollständig geschlossen.
Damit besteht der Vorteil, daß in den Drehspalt, der durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen beseitigt wird, keine Granulatteilchen mehr eindringen können und sich mit Granulaten anderer Zusammensetzung vermischen können.
In einer Weiterbildung der Erfindung kann es noch zusätzlich vorgesehen sein, den Spalt zwischen der Stirnseite des Förderrohres und der zugeordneten Stirnseite des Gehäuses zu spülen, um auch in diesem Bereich auch noch möglicherweise anhaftende Granulatteilchen in den Förderstrom zurückzubringen.
Wesentliches Merkmal der Erfindung ist also, daß der Läufer im wesentlichen aus zwei Walzenschalen besteht, welche Walzenschalen radial spreizbar zueinander angeordnet sind, so daß beim Auseinanderspreizen dieser Walzenschalen diese sich abdichtend an den Innenflächen des Gehäuses anlegen.
Es wird ein Prinzip wie bei einer Trommelbremsbacke verwendet, wo zwei zueinander symmetrische Bremsbacken spreizbar an einem Bremssattel angeordnet sind und beim Auseinanderspreizen sich die Bremsbacken an den Innenflächen einer Bremstrommel anlegen. Auf die Verhältnisse der vorliegenden Erfindung übertragen heißt dies, daß die Bremstrommel das Gehäuse ist und die Bremsbacken die erfindungsgemäßen Walzenschalen sind, die sich nun nach der Erfindung abdichtend an den Innenseiten des Gehäuses anlegen, wobei Spreizvorrichtungen verwendet werden.
Derartige Spreizvorrichtungen, die ein radiales Auseinanderspreizen dieser Walzenschalen ermöglichen, sind in verschiedener Weise möglich. In einer ersten Ausführungsform werden hierzu pneumatisch betätigbare Spannelemente vorgeschlagen, die gegeneinander gerichtet jeweils in der Verbindungsebene der einander zugewandten Walzenschalen angeordnet sind, so daß bei pneumatischer Beaufschlagung der Spannelemente die aneinander anliegenden Kolbenstangen sich gegenseitig abstützen und so eine radiale Spreizung der Walzenschalen stattfindet.
In einer anderen Ausführungsform kann es vorgesehen sein, daß derartige Spannelemente, die auch allgemein als Spreizvorrichtungen bezeichnet werden, nur an einer Seite der Walzenschalen angeordnet sind, während in einer anderen Ausführungsform es vorgesehen ist, daß diese Spreizvorrichtung an einander gegenüberliegenden Seiten der Walzenschalen angeordnet sind.
Statt der pneumatisch betätigbaren Spannelemente können auch elektromagnetisch betätigbare, hydraulische oder mechanisch betätigbare Spannelemente verwendet werden.
Ebenso können elektrische Heizelemente verwendet werden, wobei durch Beaufschlagung eines Heizelementes es zu einer Volumenverdrängung kommt, wodurch ebenfalls die erwünschte Spreizwirkung im Sinne des Auseinanderspreizens von Bremsbacken erzielt wird.
Der Begriff "Walzenschale" darf im Sinne der Erfindung nicht einschränkend verstanden werden, sondern nach der Erfindung fallen unter die technische Lehre alle Elemente eines drehbaren Läufers in einer Rohrweiche, welche Elemente entweder als Walzenschalen ausgebildet sind oder auch als Kugelschalen, Kegel- oder Rechteckschalen.
Es kommt also bei der Erfindung nicht auf die Formgebung der Walzenschalen an, sondern nur auf die Tatsache, daß der Läufer praktisch zwei geteilt ist und die beiden Teile radial spreizbar zueinander angeordnet sind.
Anstatt den Läufer aus zwei zueinander symmetrischen Teilen auszubilden ist es ebenfalls vorgesehen, mehr als zwei zueinander symmetrische Teile zu nehmen, in dem praktisch der Läufer segmentiert wird und Segmentteile radial spreizbar zueinander an den Innenwänden des Gehäuses anpreßbar sind.
Grundprinzip der Erfindung ist, daß im geschalteten Zustand, d. h. wenn das Förderrohr in leitender Verbindung mit einem Eingang und einem Ausgang verbunden ist, daß dann die Spreizvorrichtungen betätigt werden und sich der Läufer abdichtend an den Innenseiten des Gehäuses anlegt, so daß in diesem Bereich eine Kontaktfläche geschaffen wird, die keinen Förderluftstrom mehr durchläßt. Damit wird es in einwandfreier Weise vermieden, daß sich Granulatteilchen aus dem Förderstrom in den Drehluftspalt zwischen dem Läufer und der Gehäuseinnenwand absetzen und dort beim Schalten der Weiche stören können.
Der verbliebene Totraum gebildet durch die Wandstärke des Förderrohres und der Stirnseite des Eingangs- oder Ausgangsrohres beträgt etwa 0,1 bis 0,2 mm. Dieser Spalt ist aus konstruktiven Gründen nicht zu beseitigen, weil ja erfindungsgemäß das Förderrohr nicht axial verstellbar ist, wie es im Stand der Technik bekannt ist, sondern das Förderrohr hat eine gleichbleibende, nicht verstellbare Länge. Es ergibt sich somit im Bereich zwischen der Stirnseite des Förderrohres und der zugeordneten gegenüberliegenden Stirnseite des Eingangs- oder Ausgangsrohres ein Drehspalt, in dessen Bereich sich noch in unerwünschter Weise Granulat festsetzen könnte. Es ist erfindungsgemäß vorgesehen, diesen Drehspalt zu spülen, wobei ein entsprechender Spaltluftstrom über den Läufer eingeführt wird und dafür sorgt, daß die sich in diesem Bereich festsetzenden Granulatteilchen in den Förderluftstrom zurückgeführt werden.
Selbstverständlich ist es in einer anderen Ausgestaltung der Erfindung möglich, den Spaltluftstrom zur Spülung des Spaltes auch von der Gehäuseseite her in diesen erwähnten Drehspalt einzuführen, um dort die Granulatteilchen zu entfernen.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von lediglich einen Ausführungsweg darstellende Zeichnungen näher erläutert. Hierbei gehen aus den Zeichnungen und ihrer Beschreibung weitere erfindungswesentliche Merkmale und Vorteile der Erfindung hervor.
Es zeigen:
Fig. 1 Schnitt durch eine Rohrweiche gemäß der Linie I-I in Fig. 2;
Fig. 2 Schnitt gemäß der Linie II-II in Fig. 1;
Fig. 3 schematisiert einen Schnitt in vergrößerter Darstellung durch die Eingangsseite von Gehäuse und Läufer.
Das Gehäuse 1 der Drehweiche besteht aus einem zylindrischen Rohrmantel, an dem ein Eingang 2 und zwei Ausgänge 3, 4 angeflanscht sind. Im Bereich des Eingangs 2 und der Ausgänge 3, 4 sind Rohrbüchsen 6 in die entsprechenden Flanschstutzen eingesetzt, um das Aluminiumgehäuse vor Verschleiß zu schützen.
Der Innenraum des Gehäuses 1 ist im wesentlichen zylindrisch ausgebildet, wobei ein zylindrischer Läufer 5 vorgesehen ist, der drehbar in diesem Gehäuse angetrieben ist.
Der Läufer 5 ist mit einem Förderrohr 7 verbunden, welches den Innenraum des Gehäuses 1 durchsetzt und welches die luftschlüssige Verbindung zwischen einem Eingang 2 und einem der Ausgänge 3, 4 herstellt.
Das Förderrohr 7 ist klemmend in dem Läufer befestigt. Der Läufer 5 besteht im wesentlichen aus einer mittleren Trägerplatte 12, an der einander gegenüberliegende Klemmvorrichtungen 11 angebracht sind, welche das Förderrohr 7 klemmend an der Trägerplatte 12 halten. Die Klemmvorrichtungen 11 können auch ersetzt werden durch feste Flanschverbindungen oder dergleichen.
Die Trägerplatte 12 ist im Bereich einander gegenüberliegender Achsstummel 13, 14 drehbar in dem Gehäuse 1 gelagert. Jeder Achsstummel 13, 14 (Fig. 2) ist in dem jeweiligen Kugellager in dem Seitendeckel 42 des Gehäuses 1 drehbar gelagert. Die Präzision der Drehung des gesamten Läufers 5 wird somit durch die Kugellager gewährleistet.
Erfindungsgemäß sind nun zwei Walzenschalen 16,17 vorgesehen, die spiegelsymmetrisch zu der Mittenquerachse 43 an der Trägerplatte 12 verstellbar angeordnet sind. Sie sind radial spreizbar ausgebildet, wobei im gezeichneten Zustand nach Fig. 1 der auswärts gespreizte Zustand gezeigt ist, wo sich die Walzenschalen 16, 17 mit Kontaktflächen 41 an den Innenseiten des Gehäuses 1 anlegen.
Bei dieser Spreizbewegung bewegen sich die Walzenschalen 16, 17 relativ zu dem Förderrohr 7, d. h. axial zu dem Förderrohr 7.
Zum Auseinanderspreizen der Walzenschalen 16, 17 sind Spreizvorrichtungen 18, 19 vorgesehen. Die Spreizvorrich­ tungen sind oben und unten angeordnet, wobei jede Spreiz­ vorrichtung aus zwei einander gegenüberliegenden Zylindern 25 besteht, deren Kolbenstange 26 einander berühren. Jeder Zylinder 25 ist jeweils in der Walzenschale eingebaut, so daß jeder Walzenschale ein Zylinder 25 zugeordnet ist.
Die Luftversorgung der Zylinder 25 erfolgt über Luftdurch­ führungen 27, 28 im Bereich des Achsstummels 13, wobei die Luft in einem Anschluß 30 mündet, der in der Trägerplatte 12 angeordnet ist und von dort aus in einen Schlauch 29 geführt wird, wie aus Fig. 2 ersichtlich ist. Von dem Schlauch 29 geht ein weiter Anschluß 31 ab, um die in Fig. 2 oben gezeichnete Spreizvorrichtung 18 mit Luft zu versorgen.
Es wird noch darauf hingewiesen, daß die Achsstummel 13, 14 über Schrauben 15 mit der Trägerplatte 12 verbunden sind.
Die Rückstellung der radial spreizbaren Walzenschalen 16, 17 erfolgt über Stehbolzen 20 und zugeordnete Tel­ lerfedern 21. Wie in Fig. 1 dargestellt, sind die beiden einander zugewandten Walzenschalen 16 von mehreren im Ab­ stand voneinander angeordneten Stehbolzen 20 durchgriffen, wobei jeder Stehbolzen 20 im Bereich der Ausnehmung der Wal­ zenschalen 16 verschiebbar ist. Er wird durch Tellerfedern 21 abgestützt, die von Muttern 22 gehalten sind. Beim Aus­ einanderspreizen werden somit die Tellerfedern 21 belastet und beim Entfernen der Steuerluft aus den Spreizvorrichtungen 18, 19 drücken die Tellerfedern 21 die Walzenschalen 16, 17 wieder radial einwärts in ihre Grundstellung zurück, wodurch die Kontaktfläche 41 beseitigt wird und sich ein Drehluftspalt ergibt.
Im unteren Teilschnitt der Fig. 1 ist dargestellt, daß neben den Stehbolzen 20 mit zugeordneten Tellerfedern 21 auch Paßstifte 23 vorhanden sind, um eine Geradführung der Walzenschalen 16, 17 zu gewährleisten.
Hierbei greift jeder Paßstift 23 in einander gegenüberliegende und fluchtend zueinander angeordnete Ausnehmungen 24 im Bereich der einander gegenüberliegenden Walzenschalen 16, 17 ein.
Gemäß Fig. 3 ist erkennbar, daß im auseinandergespreizten Zustand der Walzenschalen 16, 17 sich die Kontaktflächen 41 bilden, wodurch der Läufer im Bereich dieser Walzenschalen 16, 17 eindeutig und optimal gegenüber den Innenflächen des Gehäuses 1 abgedichtet ist.
Zwischen der Stirnseite 8 des Förderrohres 7 und der Stirnseite 9 der Rohrbüchse 6 ergibt sich aber immer noch ein Drehspalt 10, der vor dem Festsetzen von Granulatteilchen geschützt werden muß.
Zu diesem Zweck sind in dem Läufer 5 im Bereich der Walzenschale 16 eine Öffnung 32 angeordnet, in welche ein Spaltluftstrom 33 in Pfeilrichtung nach Fig. 3 eingeführt wird, der in radialer Richtung über den Radialkanal 35 in Richtung zu dem Eingang 2 strömt. Die andere Richtung ist über eine Dichtung 34 abgedichtet.
Dieser Spaltluftstrom 33 tritt in den Pfeilrichtungen 36 aus dem Drehspalt 10 aus und befördert so die in dem Drehspalt anhaftenden Granulatteilchen in den Förderstrom zurück. Der Förderstrom 39 wird hierbei in Pfeilrichtung 40 durch das Förderrohr 7 geleitet.
In Fig. 3 ist nochmals dargestellt, daß die Walzenschalen 16, 17 in Pfeilrichtung 37 radial auswärts gegen die zugeordneten Flächen des Gehäuses spannbar sind und beim Entspannen in Pfeilrichtung 38 radial einwärts sich bewegen. Die Bewegung erfolgt hierbei in axialer Richtung auf dem Förderrohr 7, wobei die Dichtungen 34 auf dem Förderrohr entlanggleiten.
Mit der gegebenen technischen Lehre wird also der wesentliche Vorteil erreicht, daß in der geschalteten Stellung eine absolute Abdichtung zwischen dem Läufer und den Gehäuseinnenwandungen erreicht wird und daß in diesem Bereich ein Festsetzen von Granulatteilchen mit Sicherheit vermieden wird. Damit kann während des gesamten Drehvorganges kein Granulat in den Zwischenraum kommen, der durch die Kontaktflächen 41 abgedichtet ist, weil die Kontaktflächen so durch die Präzision der Drehbewegung minimiert sind, daß in diesem Bereich kein Granulat eindringen kann. Ein eventuell auf die Walzenschalen zurückfallendes Granulat gleitet auf dem Außenumfang der Walzenschale und wird aufgrund des geringen Abstandes von etwa 0,1-0,2 mm nicht in den Drehspalt hineingezogen, wodurch es nicht zu einer unerwünschten Vermischung von Granulatteilchen kommt.
Während der Drehbewegung der Weiche besteht also ein minimierter Drehspalt zwischen dem Außenumfang der Walzenschale und den Innenflächen des Gehäuses, der dann im geschalteten Zustand aufgrund der Spreizung der Walzenschale auf Null gebracht wird. Nachdem die Federkennlinie der Tellerfedern 21 bekannt ist kann auch im gedrehten Zustand der Rohrweiche die Walzenschalen 16, 17 geringfügig auseinandergespreizt werden, so daß der oben erwähnte Drehspalt noch weiter minimiert werden kann. D. h. also, die Spreizvorrichtungen 18, 19 können auch während der Drehung des Läufers angesteuert werden und die Walzenschalen 16, 17 entsprechend auseinanderspreizen.
Bei der beschriebenen Rohrweiche ergibt sich im übrigen der Vorteil, daß auch der zweite, nicht benutzte Abgang abgedichtet ist, weil sich im Bereich der Mündung des nicht-benutzten Ausganges die Walzenschalen abdichtend an den Innenflächen des Gehäuses anlegen und somit diesen zweiten Ausgang sicher verschließen.
Aufgrund der gegebenen Konstruktion der Rohrweiche ist es möglich, den vorher erwähnten Spaltluftstrom zwecks Spaltspülung auch während der Drehbewegung dauernd aufrechtzuerhalten, so daß in allen Betriebszuständen der Rohrweiche der Drehspalt 10 gespült wird.
So ist es z. B. möglich, während des Schaltens der Rohrweiche, d. h. während der Verdrehung des Läufers, die Spreizvorrichtungen mit einem Pneumatikdruck von z. B. 3 bar zu spreizen, während im geschalteten Zustand, d. h. wenn gefördert wird, die Spreizvorrichtung mit einem Druck von z. B. 6 bar beaufschlagt wird.
Bezugszeichenliste
1 Gehäuse
2 Eingang
3 Ausgang
4 Ausgang
5 Läufer
6 Rohrbüchse
7 Förderrohr
8 Stirnseite (Förderrohr)
9 Stirnseite (Rohrbüchse)
10 Drehspalt
11 Klemmvorrichtung
12 Trägerplatte
13 Achsstummel
14 Achsstummel
15 Schraube
16 Walzenschale
17 Walzenschale
18 Spreizvorrichtung
19 Spreizvorrichtung
20 Stehbolzen
21 Tellerfeder
22 Mutter
23 Paßstift
24 Ausnehmung
25 Zylinder
26 Kolbenstange
27 Luftdurchführung
28 Luftdurchführung
29 Schlauch
30 Anschluß
31 Anschluß
32 Öffnung
33 Spaltluftstrom
34 Dichtung
35 Radialkanal
36 Pfeilrichtung
37 Pfeilrichtung
38 Pfeilrichtung
39 Förderstrom
40 Pfeilrichtung
41 Kontaktfläche
42 Seitendeckel
43 Mittenquerachse

Claims (10)

1. Rohrweiche für pneumatisch zu fördernde Schüttgüter mit einem Gehäuse, an dem ein oder mehrere Eingänge und gegenüberliegend ein oder mehrere Ausgänge für das zu fördernde Schüttgut angeordnet sind, wobei in dem Gehäuse mindestens ein Läufer drehbar angeordnet ist, der mit einem Förderrohr verbunden ist, welches je nach Drehlage des Läufers einen oder mehrere Eingänge mit einem oder mehreren Ausgängen verbindet, wobei der Läufer (5) aus mehreren Teilen (16, 17) besteht, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Teile (16, 17) radial spreizbar ausgebildet sind.
2. Rohrweiche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Läufer (5) aus zwei spiegelsymmetrisch zur Quermittenachse der Rohrweiche ausgebildeten Walzenschalen (16, 17) besteht, die mindestens an einem Ende mit einer Spreizvorrichtung (18, 19) verbunden sind.
3. Rohrweiche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Läufer (5) aus zwei spiegelsymmetrisch zur Quermittenachse der Rohrweiche ausgebildeten Kugelschalen besteht, die mindestens an einem Ende mit einer Spreizvorrichtung (18, 19) verbunden sind.
4. Rohrweiche nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Spreizvorrichtung (18, 19) aus einem pneumatisch angesteuerten Zylinder (25) besteht, der jeweils in einer Ausnehmung in der Walzenschale (16, 17) befestigt ist, und daß sich die Kolbenstangen (26) einander gegenüberliegender Spreizvorrichtungen gegeneinander abstützen.
5. Rohrweiche nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Walzenschalen (16, 17) schwenkbar zu der Mittenquerachse (43) in einer Trägerplatte (12) gelagert sind, welche Trägerplatte mit Achsstummeln (13, 14) verbunden, drehbar im Gehäuse (Seitendeckel 42) gelagert ist und hierbei das Förderrohr trägt.
6. Rohrweiche nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Walzenschalen (16, 17) schwimmend und selbstzentrierend zu den Innenflächen des Gehäuses (1) ausgebildet sind.
7. Rohrweiche nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Walzenschalen (16, 17) im Bereich ihrer Berührungsebene von Stehbolzen (20) durchgriffen sind, die in zueinander fluchtenden Bohrungen in der jeweiligen Walzenschale (16, 17) angeordnet sind und die an ihrem äußeren, freien Ende Tellerfedern (21) tragen, die sich im Sinne einer gegen die radial nach außen gerichtete Spreizbewegung an den Walzenschalen (16, 17) anlegen.
8. Rohrweiche nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß zur gegenseitigen Zentrierung der Walzenschalen (16, 17) Paßstifte (23) vorhanden sind, die in fluchtend einander gegenüberliegenden Bohrungen der Walzenschalen angeordnet sind.
9. Rohrweiche nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß zur Spülung des Drehspaltes (10), der sich zwischen der Stirnseite (8) des Förderrohres (7) und der zugewandten Stirnseite (9) des Eingangs (2) oder Ausgangs (3, 4) des Gehäuses (1) ergibt, ein Spaltluftstrom (33) über den Läufer (5) und den Zwischenraum (Radialkanal 35) zwischen dem Läufer (5) und dem Förderrohr (7) in den Drehspalt (10) geleitet ist.
10. Rohrweiche nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Spreizvorrichtungen (18, 19) nicht nur in der Förderstellung der Rohrweiche mit Druck beaufschlagt sind, sondern daß auch sie in der Schaltstellung der Rohrweiche mit einem verminderten Druck beaufschlagt sind.
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