DE4235858A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung eines Vliesstoffes - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung eines VliesstoffesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines
Vliesstoffes mit beiderseits durch Fasermaschen aus einem
meanderförmig vorgelegten Vlies verfestigten Oberflächen
auf Maschenbildungsstellen an Vlieswirkmaschinen mit einem
Fördermittel zum Zuführen eines längsorientierten Fa
servlieses auf der Hakenseite der Nadeln, der die erste
Seite des Vliestoffes verfestigenden Maschenbildungsstelle,
deren Fördergeschwindigkeit größer ist als die Abzugsgesch
windigkeit des Vliesstoffes von der ersten Maschenbildungs
stelle, mit Mitteln zum Bilden von Vliesfalten quer zur
Ebene des Vliesstoffes unter Einbeziehung der Nadeln der
ersten Maschenbildungsstelle.
Die Erfindung betrifft auch eine Vorrichtung zur Realisie
rung des genannten Verfahrens.
Durch die deutsche Patentanmeldung P 42 20 338.4 wurde ein
Verfahren vorgeschlagen, bei dem ein überwiegend längs
orientiertes, von einer Karde oder Krempel abgenommenes
Vlies in Zick-Zack-Lagen quer zur Vliesstoffoberfläche und
quer zur Abzugsrichtung, auch als Meanderablage bezeich
net, vorgelegt wurde. Danach oder teilweise überlappt
werden dann schrittweise zunächst die Fasern der Scheitel
der ersten Seite und anschließend die Fasern der Scheitel
der zweiten Seite durch Maschenbildungselemente, sprich
Schiebernadeln, erfaßt und zu Fasermaschen ausgebildet.
Auf diese Weise entsteht ein Vliesstoff, dessen beidersei
tige Oberflächen durch einen Maschenverbund verfestigt sind
und dessen mittlerer Abschnitt durch die nichtvermaschten
Teile des in Falten, Zick-Zack-Lagen oder meanderförmig
vorgelegten Vlieses in loser Form erhalten bleiben.
Dadurch, daß regelmäßig Fasern, sowohl in der ersten als
auch in der zweiten zu verfestigenden Oberflächenschicht
enthalten und eingebunden sind, bildet das Vlies in seiner
Gesamtheit einen formstabilen Vliesstoff, der sich im
Bereich seines mittleren, lockeren Vliesanteiles nicht
voneinander löst.
Diese dort dargestellte Form der Vorrichtung bezieht die
Schiebernadel der ersten Maschenbildungsstelle bereits in
den Vorgang der Zick-Zack-Vorlage des Vlieses quer zur
Arbeitsrichtung und quer zur Oberfläche des zu erzeugenden
Vliesstoffes mit ein.
Die zum Zwecke der Faltenbildung des Vlieses vom Nadelhaken
erfaßten Fasern werden gleichzeitig zur Maschenbildung auf
der ersten zu verfestigenden Vliesoberfläche verwendet.
Die Zuführung des Vlieses in den Nadelhaken der ersten
Maschenbildungszone erfolgt dort durch eine kontinuierlich
rotierende Walze, deren Oberfläche mit einem Beschlag
versehen ist.
Durch das kontinuierliche Rotieren dieser Walze und durch
den relativ geringen Abstand zur Bewegungsebene der Nadeln,
neigt diese Walze dazu, Fasern des Vlieses nicht freizuge
ben und in Richtung der Nadelaustriebsrichtung zu ziehen.
Das Ergebnis ist, daß die Fasern des Vlieses zu einem
relativ großen Teil herausgebürstet werden und als freie
Florschenkel statt als Polschlingen in der Ware eingebunden
sind.
Die Nadeln an der zweiten Maschenbildungsstelle finden aus
diesem Grunde an der ihnen dargebotenen Seite nur wenig
Faserteile des Vlieses vor, die sie zum Zwecke der Faserma
schenbildung schleifenförmig erfassen, auftragen und ab
schlagen können.
Die Oberfläche der zu verdichtenden zweiten Seite erhält
dadurch Fasermaschen aus kleinerem Volumen und geringerer
Stabilität.
Durch die DD 2 82 585 ist ein Verfahren zur Herstellung
einer einseitig vermaschten Vliespolware bekannt geworden.
Das Vlies wird dort mittels Stopfvorrichtung abschnitts
weise in den Haken der in Austriebsstellung befindlichen
Nadel gedrückt. Der Haken dieser Nadel erfaßt die ihm
dargebotenen Fasern, vereinigt sie zu einem Faserstrang und
bildet sie in an sich bekannter Weise zu Fasermaschen auf
der rechten Warenseite aus.
Dadurch, daß während des Abzuges der Fasern durch den
Nadelhaken die Stopfvorrichtung offensichtlich noch kurz
zeitig in der Nadelebene verbleibt und Kontakt mit dem
Vlies hat, bildet sich bei der Abschlagbewegung eine Art
Vliesfalte aus, die in der Polware erhalten bleibt und dort
in der Regel als Polfalte bezeichnet wird.
Die Polfalte bildet im Zusammenhang mit der durch die Nadel
erfaßten und ausgezogenen Faserschleife einen Meanderbogen
im oben angeführten Sinne.
Diese dort erzeugten Polfalten besitzen bereits eine grö
ßere Zahl bogenförmig vorgelegter Faserteile.
Diese Schrift zeigt aber keine Lösung zur Verfestigung der
zweiten Oberfläche des Vliesstoffes auf.
Ziel der Erfindung ist es, das Verfahren zur Herstellung
beidseitig verfestigter Vliese so zu gestalten, daß die Art
und Stabilität der Verfestigung auf beiden Seiten beein
flußbar gestaltet werden kann.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Verfahren und
eine Vorrichtung zur Herstellung eines beidseitig verfe
stigten Vliesstoffes vorzuschlagen, bei dem den Nadeln
beider Maschenbildungsstellen ausreichende Mengen an ver
maschbaren Faserteilen lagegerecht zur Verfügung gestellt
werden.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch das Verfahren mit
den in Anspruch 1 definierten Verfahrensschritten gelöst.
Durch die Verwendung vertikal beweglicher Faltengreifer
oder Vlieseinleger wird zunächst der Haken der Nadeln der
ersten Maschenbildungsstelle mit einer für die Faserma
schenbildung ausreichenden Fasermenge versorgt.
Das Vlies zwischen der letzte Einbindungsstelle unterhalb
der Nadel und dem Faltengreifer wird, durch die Schwerkraft
und die Elastizität der bereits eingebundenen Fasern
unterstützt, zu einer Polfalte ausgeknickt.
Dadurch, daß nicht alle gefalteten Fasern vom Nadelhaken
erfaßt werden, werden diese nichterfaßten Fasern des Vlie
ses, insbesondere durch die folgende Faltenbildung, auch
seitlich ausgelenkt. Im Zentrum des Meandervlieses und nahe
an der ersten verfestigten Oberfläche bildet sich ein
größerer Anteil auch quer ausgelenkter Fasern.
Diese Fasern stehen der Maschenbildung zur Oberflächenver
festigung an der zweiten Seite zu einem nicht unerheblichen
Teil mit zur Verfügung.
Die an der zweiten Maschenbildungsstelle bis über die Mitte
der lockeren Vliesschicht eindringenden Nadeln mit Spitze
können die dort seitlich ausgelenkten Fasern erfassen und
mit zur Maschenbildung führen.
Viele der in der Mitte des Meandervlieses erfaßten Faser
teile sind auch mit hoher Wahrscheinlichkeit in den Ma
schenverbund auf der ersten Seite mit einbezogen.
Auf diese Weise erhöht sich die Sicherheit gegen das Auflö
sen der mittleren, lockeren Vliesbestandteile.
Durch das Ausführen eines Versatzes des Faltengreifers
unmittelbar oberhalb des Hakenbereiches der Nadeln erhöht
sich die Sicherheit, daß eine ausreichende Menge an Fasern
in die Maschenbildung einbezogen werden.
Die Einstellbarkeit der Lage und Größe dieses Versatzes
und der Hubbewegung des Faltengreifers in diesem Bereich
kann die Menge der an der Maschenbildung beteiligten Fasern
ziemlich genau eingestellt werden.
Die Ausführung nach Anspruch 3 erhöht die Chance, daß auch
auf der zweiten Seite an der zweiten Maschenbildungsstelle
eine relativ große und ausreichende Zahl von Fasern für die
Fasermaschenbildung in die Haken der Nadeln gelangen.
Die in den Ansprüchen 4 bis 6 definierten Gestaltungsvari
anten hinsichtlich Antrieb, Maschenlänge und Teilung der
nacheinander wirksamen Maschenbildungszonen gestatten eine
unterschiedliche Gestaltung der beiden Oberflächen des
erzeugten Vliesstoffes und erhöhen außerdem die Wahr
scheinlichkeit, daß insbesondere an der zweiten Maschenbil
dungsstelle eine ausreichende Zahl von Fasern von den Haken
der Nadeln erfaßt werden können.
Von nicht unbedeutendem Vorteil ist auch die Verfahrenswei
se nach dem Anspruch 7. Der beim Wickel- und Transportvor
gang für den Vliesstoff erzeugte Staucheffekt trägt mit
dazu bei, an der zweiten Maschenbildungsstelle ausreichend
Fasern zur Vermaschung bereitzuhalten.
Zusätzliche Vorrichtungen erübrigen sich dabei und vorhan
dene Vlieswirkmaschinen können - etwas modifiziert - zur
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens genutzt
werden.
Beim Auflegen einer Vliesschicht vor dem Vermaschen der
beiden Oberflächen ist es möglich, den Schließvorgang der
Nadeln so zu steuern, daß auch Fasern dieser Vliesschichten
mit in den Verband der Maschen an jeder Seite des Vlies
stoffes mit eingebunden sind.
Die zusätzlichen Schichten können natürlich auch Fadenlagen
enthalten, die mindestens eine Querorientierung - bezogen
auf die Vliesstoffoberfläche und Arbeitsrichtung - be
sitzen.
Auch das Einarbeiten von leichten Geweben u. dgl. ist mög
lich.
Die Vorrichtungsmerkmale nach Anspruch 9 unterstützen in
erster Linie die Polfaltenbildung an der ersten Maschenbil
dungsstelle, das Darbieten erfassungsfähiger Fasern für die
Vermaschung der zweiten Vliesoberfläche und die für diesen
Zweck optimale Anordnung der Arbeitselemente zu der Lage
der vorgelegten Fasern.
Die in Anspruch 10 definierten Vorrichtungsmerkmale dienen
bei gesicherter Funktion vorwiegend der Erhöhung der
Lebensdauer der Arbeitselemente.
Der Einsatz von Zungennadeln reduziert den Antriebsaufwand
für die Maschenbildungselemente und sichert trotzdem eine
hohe Zuverlässigkeit der Fasermaschenbildung.
Die Reduzierung des Antriebsaufwandes macht sich insbeson
dere dadurch erforderlich, weil aus Raumgründen und Kosten
gründen zweckmäßigerweise an einer Vlieswirkmaschine zwei
Maschenbildungsvorrichtungen angeordnet und angetrieben
werden sollten.
Die Erfindung wird nachstehend an einem Ausführungsbeispiel
näher erläutert. In den dazugehörigen Zeichnungen zeigen,
Fig. 1a eine schematische Darstellung eines einseitig
durch Maschen verfestigten Polvliesstoffes,
Fig. 1b einen beidseitig durch Fasermaschen aus dem
Vlies verfestigten Polvliesstoff mit gleichen
Maschenbildungsparametern auf beiden Vlies
stoffseiten,
Fig. 1c eine Ansicht wie Fig. 1b mit unterschiedlichen
Maschenbildungsparametern pro Vliesstoffseite,
Fig. 1d eine schematische Darstellung einer Vliesstoff
vermaschung als Einzelheit von Fig. 1a,
Fig. 2 eine schematische Darstellung der Maschenbil
dungsstellen zur Herstellung eines beiderseitig
oberflächenverfestigten Vliesstoffes,
Fig. 3 eine schematische Darstellung eines Vliesstof
fes mit einseitig angefügter Schicht,
Fig. 4 eine Nadel mit Spitze und Zunge,
Fig. 5 einen Querschnitt durch die erste Maschenbil
dungszone mit Faltengreifer,
Fig. 6 eine schematische Draufsicht auf die Maschen
bildungsstelle der Fig. 5, geschnitten unmit
telbar oberhalb der Nadelebene,
Fig. 7 einen Querschnitt durch die zweite Maschenbil
dungsstelle und
Fig. 8 einen entsprechenden Querschnitt dazu - ober
halb der Nadelebene.
Das erfindungsgemäße Verfahren bezieht sich auf die Her
stellung einer Ware, die aus einem voluminösen Vlies
besteht, deren Oberflächen durch je einen Maschenverbund
1, 4 aus Fasern verfestigt sind.
Für die Herstellung eines Maschenverbundes werden Maschen
bildungsstellen 20 und 30 an Vlieswirkmaschinen verwendet.
An der ersten Maschenbildungsstelle 20 wird zunächst ein
einseitig verfestigter Vliesstoff gemäß Fig. 1a herge
stellt. Er besteht aus Fasermaschen 1 und Polfalten 2, die
aus einem einheitlichen Faserverbund hergestellt sind.
An einer zweiten Maschenbildungsstelle 30 wird von der
Seite der Scheitel der Polfalten 2 im Maschenbildungsrhyth
mus die Nadel, mit ihrer Spitze voran, eingebracht.
Sie erfaßt Fasern und bildet diese in üblicher Weise durch
Kulieren, Auftragen und Abschlagen zu einer Masche 4 aus.
Die Mittel dazu sind in der Patentanmeldung P 42 20 338.4
dargestellt. Auf diese Weise entsteht eine Ware, deren
Oberflächen beide den Charakter eines Gestrickes haben.
Sie besitzen eine hohe Festigkeit in Kett- und Schußrich
tung und können an anderen Flächen problemlos gleiten.
Zwischen diesen beiden Oberflächen bleibt ein lose verfe
stigtes Vlies erhalten, aus dem Fasern regelmäßig in beiden
Oberflächen mit Maschencharakter verankert sind.
Durch die entsprechende Anordnung von Führungs- und Ein
schließmitteln kann das Volumen dieser Zwischenschicht 3 in
einer erheblichen Größe und mit geringer Dichte erhalten
bleiben.
Die untere Grenze der Dicke der Zwischenschicht 3 ist, den
Erfordernissen entsprechend, nahezu frei wählbar.
In Fig. 1c ist eine Ware im Querschnitt dargestellt, die
der in Fig. 1b im wesentlichen entspricht. Der Unterschied
besteht darin, daß die Maschenlängen auf beiden Seiten
unterschiedliche Größen besitzen.
In gleicher Weise kann auch die Maschendichte in Schußrich
tung unterschiedlich gestaltet werden, wenn an der zweiten
Maschenbildungsstelle 30 die Maschenbildungselemente mit
einer anderen Teilung angeordnet werden als an der ersten
Maschenbildungsstelle 20.
Fig. 1d zeigt eine vergrößerte Darstellung der in Fig. 1a
dargestellten Ware. Mit ihr soll demonstriert werden, daß
eine einzige Faser aus dem Vlies eine vollständige Masche
bilden kann, an der Bildung einer Polvliesfalte beteiligt
sein kann und in die nächst folgende Masche wieder mit
eingebunden wird.
Zu bemerken ist, daß in einigen Fällen extrem lange Fasern
in mehreren aufeinander folgenden Maschen beider Oberflächen
integriert sein können.
In Fig. 2 sind schematisch die Funktion und die Arbeits
schritte zur Herstellung eines Vliesstoffes mit beidersei
tig verfestigten Oberflächen dargestellt.
Sie zeigt eine erste Maschenbildungsstelle 20 und eine,
durch eine Nadel angedeutete Maschenbildungsstelle 30.
An der ersten Maschenbildungsstelle 20 ist die Zuführung
eines längsorientierten, in der Regel dünnen Vlieses 10
vorgesehen, das durch einen schwingenden Faltengreifer 25
in vorgegebenen Abständen erfaßt und unter Faltenbildung
des dazwischenliegenden Vlieses 10′′ Fasern in den Haken der
Nadeln 23 ablegt.
Nach dem Ablegen der Fasern im Nadelhaken wird die Nadel 23
in Abschlagrichtung bewegt, zieht eine Schleife durch die
vorher gebildete Masche bis hinter die Abschlagebene, trägt
diese auf den Schaft bei der folgenden Austriebsbewegung
der Nadel auf und schlägt sie bei dem Kulieren der näch
stfolgenden Faserschleife mit Hilfe des Schließdrahtes 24
über den Kopf der Nadel 23 ab.
Der aus Maschen 1 und Polfalten 2 bestehende einseitig
verfestigte Vliesstoff wird so einer zweiten Maschenbil
dungsstelle 30 zugeführt.
In deren Bereich werden die Polfalten 2, die an sich in der
praktischen Form mit ihren Scheiteln eine nahezu geschlos
sene, homogene Fläche bilden, den Nadeln 33 zugeführt.
Die Nadeln 33 dringen unter einem Winkel, der zweckmäßi
gerweise nicht 90° ist, in die Polfaltenschicht ein,
erfassen darin querliegende Faserteile, ziehen sie beim
Rückhub zu einer Schlinge heraus und bilden damit Maschen
in der gleichen Weise, wie es bezogen auf die Maschenbil
dungsstelle 20 bereits beschrieben wurde.
Das Ergebnis ist eine Ware wie sie z. B. in der Fig. 1b
dargestellt und beschrieben wurde.
In Fig. 3 ist gezeigt, wie auch eine zusätzliche Schicht
11, die ein beliebig orientiertes, verfestigtes oder unver
festigtes Vlies, ein Gewebe, ein Gewirke oder irgendein
anderes schichtförmiges Gebilde sein kann, bei der Maschen
bildung auf der zweiten Warenseite mit einbezogen wird.
Die Nadeln 33 der zweiten Maschenbildungsstelle 30 durch
dringen diese Schicht 11 und ziehen die Fasern aus den
Polfalten 2 bei der Kulier- und Abschlagbewegung durch
diese Schicht 11 und bilden auf deren Außenseite ihre
Maschen 4.
Führt man an dieser Stelle ein relativ starkes, lockeres
Vlies mit überwiegend querorientierten Fasern zu, kann man
den Nadelhaken auch erst in deren Bereich schließen. In
diesem Falle werden auch Fasern dieser Schicht 11 in den
Maschenverbund 4 auf der zweiten Seite einbezogen.
Die Fasern dieser Schicht 11 können damit dem Charakter des
Maschenverbundes 4 mit prägen.
Eine derartige zusätzliche Schicht 11 kann natürlich auch
an der ersten Maschenbildungsstelle 20 zugeführt und einge
bunden werden.
Zur Verdeutlichung der Vorgänge an der ersten und an der
zweiten Maschenbildungsstelle 20, 30 werden in Fig. 5 und 7
die Arbeitselemente der ersten und zweiten Maschenbildungs
stelle in einer weniger stilisierten Form dargestellt.
Die Beschreibung der Arbeitsweise soll sich im wesentlichen
auf die Elemente beschränken, die für die Sicherung der
spezifischen Verfahrensschritte und ihrer Wirkung erforder
lich sind.
In Fig. 5 ist die erste Maschenbildungsstelle 20 gezeigt.
Der Faltengreifer 25 erfaßt mit seiner Einlegefläche in der
Position bei 25′ den durch die Schwerkraft und die
Elastizität der Fasern, die in der vorhergehenden Maschen
reihe in der Masche 1 fixiert wurden, nach unten gewölbten
Abschnitt 10′′ des Vlieses (dargestellt mit Strich-Punkt-
Linien).
Bei seiner Bewegung gegen die Nadelebene in Richtung der
Position, die der Haken der Nadel 23 in Austriebsstellung
einnimmt, bildet sich eine vorbereitete Polfalte 10′′′ aus,
während die Faserteile, die vom Faltengreifer 25 direkt
erfaßt wurden, in die Haken der Nadeln 23 eingedrückt
werden. Die Einlegekante des Faltengreifers 25 bewegt sich
in der Regel in den Nadelgassen mindestens bis in die Ebene
der Haken.
Durch die Verwendung eines überwiegend längsorientierten
Vlieses, das u. U. direkt von der Karde oder Krempel kommt,
enthält das Vlies sehr wenig quergerichtete Faserelemente,
die der Haken dann erfassen könnte. Zu diesem Zweck ist es
sinnvoll, wenn der Faltengreifer 25 unmittelbar über der
Nadelebene einen seitlichen Versatz über etwa eine Nadel
teilung ausführt und auf diese Weise einem größeren Teil
von Fasern die Möglichkeit gibt, vom Haken erfaßt zu
werden.
Die vom Haken nicht erfaßten Fasern werden, insbesondere
beim nachfolgenden Faltenlegevorgang, in Arbeitsrichtung
gestaucht und nahe am Bereich der sogenannten Wurzel der
Maschen 1 an der ersten Oberfläche eingedrückt.
Diese zum großen Teil querliegenden Faserteile bilden eine
nicht unerhebliche Basis für die Maschenbildung auf der
zweiten Oberfläche des Vliesstoffes.
Dieser Tatbestand wird in Fig. 6 im Bereich der abgebroche
nen Nadeln 23 an den sichtbaren Vliesteilen verdeutlicht.
Die Arbeitsweise an der zweiten Maschenbildungsstelle 30
wird anhand Fig. 7 nochmals beschrieben.
Die Zuführung 35 des einseitig verfestigten Vliesstoffes
zur Maschenbildungsstelle 30 erfolgt in einem Winkel zur
Nadel 33, der abweicht von 90°.
Dadurch wird es möglich, daß die Spitze der Nadel 33 bis
nahe an die Maschenschicht der ersten verfestigten Oberflä
che herankommt, ohne sie zu zerstören.
Sie erreicht nicht nur die dort liegenden, teilweise quer
orientierten Fasern, deren Ursprung oben beschrieben wurde.
Sie kann so auch Faserteile erfassen, die nahezu senkrecht
zwischen den beiden Oberflächen des Vliesstoffes angeordnet
sind.
An dieser Arbeitsstelle wird beispielhaft auch die Zufüh
rung einer zusätzlichen Vliesschicht zwischen Abschlag 32
und Einschließkamm 31 gezeigt.
Wird der Haken der Schiebernadel 33 erst im Bereich dieser
Vliesschicht 11 geschlossen, können auch Fasern dieser
Schicht 11 mit in den Maschenbildungsprozeß einbezogen
werden.
Wie aus der gesamten Darstellung zu erkennen ist, wird
durch die meanderförmige oder faltenartige Vorlage des
vorwiegend längsorientierten Vlieses in erster Linie eine
Volumenvergrößerung des Vlieses erreicht, bei dem ein
relativ großer Anteil von Fasern zwischen den Oberflächen
der beiden Warenseiten wechselt und dort eingebunden
werden kann.
Für die Oberflächenbildung durch Maschen auf beiden Ober
flächen ist vorrangig nur von Bedeutung , daß die Nadel für
die Fasermaschenbildung eine ausreichende Menge von Fasern
erfassen und zur Masche umformen kann.
Die Herkunft dieser Fasern spielt dabei eine untergeordnete
Rolle.
Wichtig ist, daß eine ausreichende Anzahl von Fasern wech
selweise, sowohl an der Maschenbildung auf der erste Seite,
als auch auf der zweiten Seite beteiligt ist.
Kann das zum Beispiel, bezogen auf einen Quadratzentimeter
bei ein bis zwei Fasern der Fall sein, dann ist das für
viele Fälle bereits ausreichend.
Zur Vergrößerung der Wahrscheinlichkeit, daß den Nadeln der
zweiten Maschenbildungsstelle 30 querliegende Faserteile
dargeboten werden, kann man zwischen den beiden Maschenbil
dungsstellen die Polfalten 2 durch einen Stauch- und gege
benenfalls durch einen thermischen Schrumpfprozeß querlie
gende Faserteile zusätzlich schaffen.
Das Stauchen kann entweder durch eine nicht dargestellte
Walze oder aber durch das Speichern des einseitig verfe
stigten Polvliesstoffes 6 auf einem Wickel erfolgen.
In Fig. 2 und 5 wird eine Schiebernadel gezeigt, die einen
stumpfen Kopf besitzt. Diese Ausführung der Nadel 23 ist
für die Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens nicht
unmittelbar erforderlich, aber zweckmäßig.
Die abgestumpfte Form des Nadelkopfes hat Auswirkungen auf
den notwendigen Nadelhub und auf die Reduzierung der Ver
schleißerscheinungen an demselben.
Zur Vermeidung des Antriebes für den Schließdraht für die
Schiebernadel kann man bei dieser Ausführungsform auch
Nadeln einsetzen, die eine schwenkbare Zunge 14 besitzen.
Insbesondere an der zweiten Maschenbildungsstelle wären
dann Nadeln 33 in der Form einzusetzen, wie sie in Fig. 4
dargestellt sind.
Die Anordnung der beiden Maschenbildungsstellen ist, in
der gegenwärtigen Entwicklungsphase, wo es Vlieswirkma
schinen mit jeweils einer Maschenbildungsstelle gibt, auf
zwei unterschiedlichen Vlieswirkmaschinen zweckmäßig.
Können diese Maschinen nicht unmittelbar gekoppelt werden,
dann ist eine Zwischenspeicherung des einseitig verfestig
ten Vliesstoffes auf einem Wickel sinnvoll.
Hier tritt der beschriebene zusätzliche Staucheffekt der
Polfalten 2 positiv in Erscheinung.
Aufstellung der verwendeten Bezugszeichen
1 Maschen 1. Oberfläche
2 Polfalten
3 Zwischenschicht
4 Maschen 2. Oberfläche
5 Fasern
6 Polvliesgewirke
(7) Abzugswalze
10 Faservlies, längsorientiert
10′ - Einlegeposition
10′′ - Erfassungsposition
10′′′ - Polfalte, vorbereitet
11 Schicht, zusätzlich
(12) Nadelspitze
(13) Hakenraum
14 Zunge
20 1. Maschenbildungsstelle
21 Einschließplatine
22 Abschlag
23 Nadel
24 Schieber
25, 25′ Faltengreifer
30 2. Maschenbildungsstelle
31 Einschließplatine
32 Abschlag
33 Nadel
34 Schieber
35 Zuführung
FA Faseranfang
FE Faserende
M Masche
P Polfalte
2 Polfalten
3 Zwischenschicht
4 Maschen 2. Oberfläche
5 Fasern
6 Polvliesgewirke
(7) Abzugswalze
10 Faservlies, längsorientiert
10′ - Einlegeposition
10′′ - Erfassungsposition
10′′′ - Polfalte, vorbereitet
11 Schicht, zusätzlich
(12) Nadelspitze
(13) Hakenraum
14 Zunge
20 1. Maschenbildungsstelle
21 Einschließplatine
22 Abschlag
23 Nadel
24 Schieber
25, 25′ Faltengreifer
30 2. Maschenbildungsstelle
31 Einschließplatine
32 Abschlag
33 Nadel
34 Schieber
35 Zuführung
FA Faseranfang
FE Faserende
M Masche
P Polfalte
Claims (13)
1. Verfahren zur Herstellung eines Vliesstoffes
- - mit beiderseits durch Fasermaschen aus einem meander förmig vorgelegten Vlies verfestigten Oberflächen
- - auf Maschenbildungsstellen an Vlieswirkmaschinen
- - mit einem Fördermittel zum Zuführen eines längs orientierten Faservlieses auf der Hakenseite der Nadeln, der die erste Seite des Vliesstoffes verfestigenden Maschenbildungsstelle,
- - deren Fördergeschwindigkeit größer ist als die Abzugsgeschwindigkeit des Vliesstoffes von der ersten Maschenbildungsstelle,
- - mit Mitteln zum Bilden von Vliesfalten quer zur Ebene des Vliesstoffes unter Einbeziehung der Nadeln der ersten Maschenbildungsstelle,
dadurch gekennzeichnet,
daß das endlose Vlies abschnittsweise oberhalb der Nadelebene mittels vertikal schwingendem Faltengreifer erfaßt und in die Bewegungsebene des Nadelhakens im Bereich der Austriebsstellung abgesenkt wird,
daß das Vlies zwischen dem Faltengreifer und der vorher gebildeten Fasermaschenreihe zu einer in Nadelaus triebsrichtung ausknickenden Polfalte umgeformt wird,
daß danach die Nadel mittels durch den Haken erfaßte Fasern des Vlieses durch die Arbeitsgänge Kulieren, Auftragen und Abschlagen den Maschenbildungsvorgang für die Vliesmasche vollendet, und
daß die Nadeln der zweiten Maschenbildungsstelle mit ihrer Spitze durch das gefaltete und partiell gestauch te Vlies bis nahe an die erste verfestigte Oberfläche eingebracht werden, beim Rückhub quer zur Nadelachse orientierte Faserteile erfassen, sammeln, kulieren, auftragen und abschlagen.
daß das endlose Vlies abschnittsweise oberhalb der Nadelebene mittels vertikal schwingendem Faltengreifer erfaßt und in die Bewegungsebene des Nadelhakens im Bereich der Austriebsstellung abgesenkt wird,
daß das Vlies zwischen dem Faltengreifer und der vorher gebildeten Fasermaschenreihe zu einer in Nadelaus triebsrichtung ausknickenden Polfalte umgeformt wird,
daß danach die Nadel mittels durch den Haken erfaßte Fasern des Vlieses durch die Arbeitsgänge Kulieren, Auftragen und Abschlagen den Maschenbildungsvorgang für die Vliesmasche vollendet, und
daß die Nadeln der zweiten Maschenbildungsstelle mit ihrer Spitze durch das gefaltete und partiell gestauch te Vlies bis nahe an die erste verfestigte Oberfläche eingebracht werden, beim Rückhub quer zur Nadelachse orientierte Faserteile erfassen, sammeln, kulieren, auftragen und abschlagen.
2. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet,
daß der Faltengreifer mit seiner etwa parallel zur
Nadelebene ausgerichteten Einlegefläche bei Beginn des
Rückhubes der Nadeln nahe der Nadelebene zusätzlich
eine Versatzbewegung in Richtung der Nadelreihe aus
führt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Nadeln der zweiten Maschenbildungs
stelle in einem Winkel zur Oberfläche, die durch die
Scheitel der Polfalten gebildet wird, in das Vlies
einstechen, der ungleich ist von 90°.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die beiden Maschenbildungsstellen mit
gleicher Frequenz angetrieben und auf eine gleiche
Maschenlänge eingestellt sind.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die beiden Maschenbildungsstellen mit
unterschiedlicher Frequenz angetrieben und auf unter
schiedliche Maschenlängen eingestellt sind.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Maschenbildungselemente der beiden
Maschenbildungszonen in voneinander abweichender Tei
lung angeordnet sind.
7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die beiden Maschenbildungszonen auf je
einer Vlieswirkmaschine angeordnet sind und daß der
einseitig verfestigte Vliesstoff zum Zwecke des Tran
sportes und des Stauchens der Vliespolfalten auf einem
Wickel zwischengespeichert wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1, wobei im Bereich der
Abschlagebene einer oder beider Maschenbildungsstellen
eine zusätzliche Faserschicht zugeführt und von den
Nadeln durchdrungen wird, dadurch gekennzeichnet, daß
Fasern dieser Schicht von den Nadeln mit erfaßt und in
den Maschenverbund mit einbezogen werden.
9. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Nadelebene der ersten Maschenbildungsstelle (20) von der Vertikalen zur Warenabzugsrichtung hin geneigt ist,
daß an der ersten Maschenbildungsstelle (20) oberhalb der Nadelebene, im Winkel zwischen der Vlieszufüh rung (10) und der Nadelebene ein quer zur Nadelebene schwingender Faltengreifer (25) mit einer Einlege- und einer Führungsfläche für das Vlies vorgesehen ist, wobei dieser Faltengreifer mit seiner Einlegefläche die Vliesoberfläche im Abstand von der Nadelebene kreuzt und bei ausgetriebener Nadel (23) bis in die Nadelebene bewegbar ist und
daß die zweite Maschenbildungsstelle (30) mit einer überwiegend vertikal ausgerichteten Vliesstoffzufüh rung ausgestattet ist zu der die Nadelebene (33) einen Winkel von ungleich 90° einnimmt.
daß die Nadelebene der ersten Maschenbildungsstelle (20) von der Vertikalen zur Warenabzugsrichtung hin geneigt ist,
daß an der ersten Maschenbildungsstelle (20) oberhalb der Nadelebene, im Winkel zwischen der Vlieszufüh rung (10) und der Nadelebene ein quer zur Nadelebene schwingender Faltengreifer (25) mit einer Einlege- und einer Führungsfläche für das Vlies vorgesehen ist, wobei dieser Faltengreifer mit seiner Einlegefläche die Vliesoberfläche im Abstand von der Nadelebene kreuzt und bei ausgetriebener Nadel (23) bis in die Nadelebene bewegbar ist und
daß die zweite Maschenbildungsstelle (30) mit einer überwiegend vertikal ausgerichteten Vliesstoffzufüh rung ausgestattet ist zu der die Nadelebene (33) einen Winkel von ungleich 90° einnimmt.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9 dadurch gekennzeich
net, daß an der ersten Maschenbildungsstelle (20)
Schiebernadeln (23) mit einer abgestumpften Spitze
eingesetzt werden und die zweite Maschenbildungsstelle
(30) Nadeln (33) mit ausgeprägter Spitze besitzt.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 und 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß mindestens die erste Maschenbildungsstel
le (20) mit Zungennadeln ausgestattet ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 9 bis 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Zungennadeln (33) der zweiten Ma
schenbildungsstelle (30) mit kurzen Zungen ausgestattet
sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924235858 DE4235858A1 (de) | 1992-08-26 | 1992-10-23 | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung eines Vliesstoffes |
Applications Claiming Priority (2)
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DE4228373 | 1992-08-26 | ||
DE19924235858 DE4235858A1 (de) | 1992-08-26 | 1992-10-23 | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung eines Vliesstoffes |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4235858A1 true DE4235858A1 (de) | 1994-03-03 |
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ID=25917903
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19924235858 Withdrawn DE4235858A1 (de) | 1992-08-26 | 1992-10-23 | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung eines Vliesstoffes |
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Country | Link |
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