DE4235591A1 - Biofilter zum reinigen von organisch belasteter abluft - Google Patents
Biofilter zum reinigen von organisch belasteter abluftInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einem Biofilter zum Reinigen von orga
nisch belasteter Abluft,
- - mit einem sich horizontal erstreckenden, luftdurchlässigen, parallel zur Schwerkraftrichtung von der Abluft durchströmten Filtersubstrat als Trägermaterial für bio-aktive, die organi sche Abluftbelastung verzehrende Mikro-Organismen,
- - wobei das Filtersubstrat aus einem losen, in einer gleichmäßigen Lagenstärke aufgeschütteten Haufwerk von vorzugsweise organischen Kleinteilen wie Holzschnitzel, Holzmehl, Baumrin denmulch, Kork- oder Schaumstoffgranulat, Blähtonteilchen, Fasern und dgl. oder Gemischen daraus gebildet ist,
- - mit einer luftdurchlässigen Unterlage zur Abstützung des Fil tersubstrats und mit einer oberhalb des Filtersubstrats ange ordneten Bewässerungseinrichtung zum Feuchthalten zumindest der Mikroorganismen in dem Filtersubstrat,
- - ferner mit einer Zufuhr und gleichmäßigen Verteilung der zu fuhrseitig unter Überdruck stehenden Abluft über die Horizon talerstreckung des Filtersubstrats aufgrund einer zufuhrsei tig geschlossenen Ausbildung des das Filtersubstrat aufneh menden Gehäuses und mit einer Abfuhr der gereinigten Luft aus dem Biofilter, wie es nach dem Kenntnisstand der Anmelderin beispielsweise aus der industriellen Praxis als bekannt hervorgeht.
Bei den der Antragstellerin bekannten Biofiltern dieser Art wurde
das Filtersubstrat aufsteigend von der Abluft durchströmt. Dies
hat zwar den Vorteil einer ständigen Lockerung des Filtersub
strats durch die entgegen der Schwerkraftrichtung hindurchströ
menden Abluft gegen schwerkraftbedingte Setzungserscheinungen,
erschwert aber oder verhinderte u. U. sogar eine gleichmäßige Be
feuchtung des Filtersubstrats. Durch eine oberseitige Berieselung
des Filtersubstrates werden die oberseitigen Material lagen darin
zwar befeuchtet, jedoch trocknen die unterseitigen Materiallagen
aufgrund der aufsteigend hindurchgeleiteten Abluft aus und die in
diesen Lagen enthaltenen Mikroorganismen sind biologisch nicht
mehr aktiv. Bei einer stärkeren Bewässerung des Filtersubstrates
mit dem Ziel, auch die unteren Lagen damit wirksam erreichen zu
können, würden die oberen Lagen überfeuchtet werden und stünden
somit für eine wirksame biologische Abluftreinigung nicht mehr
oder nur sehr eingeschränkt zur Verfügung. Die Folge ist, daß
eine hohe Schüttung des Filtersubstrates mit einer langen Behand
lungsstrecke der Abluft wirkungslos bleibt, weil nur eine relativ
dünne Zone darin sich auf einen für eine wirksame biologische
Abluftreinigung richtigen Feuchtigkeitsgehalt einstellen läßt.
Nachdem jedoch entsprechend der vorgegebenen organischen Beladung
der Abluft eine bestimmte Kontaktzeit der Abluft mit dem Filter
substrat bzw. mit der von ihm getragenen Biozönose bis zu einem
gewünschten Reinigungsgrad der Abluft erforderlich ist, darf das
Filtersubstrat nur mit einer entsprechend geringen Geschwindig
keit von der Abluft durchströmt werden. Bei einem vorgegebenen
Mengenstrom der Abluft müssen dann entsprechend großflächige Fil
ter vorgesehen werden.
Zwar sind auch Biofilter der angesprochenen Art bekannt, bei de
nen das Filtersubstrat fallend durchströmt wird, was den Vorteil
einer gleichmäßigeren Befeuchtung des Filtersubstrates bis in die
tieferen Materiallagen hinein hat. Nachteilig dabei ist eine pneu
matische Kompaktierung des Filtersubstrates durch den oberseitig
an dem Filtersubstrat anstehenden Luftdruck.
Bei bestimmten Anwendungsfällen sind in der Abluft Aerosole und/
oder Stäube enthalten; diese Fälle sind dann besonders problema
tisch zu behandeln, wenn die organischen Verunreinigungen haupt
sächlich in den Aerosolen enthalten und/oder an die Partikel ad
sorbiert sind. Wollte man eine derartige Abluft mit Biofiltern
nach dem Stand der Technik reinigen, so würden sich die Poren in
der zutrittsseitig zunächst liegenden, meist also in der unter
sten Materiallage des Filtersubstrats im Laufe der Zeit je nach
Aerosol- oder Staubgehalt in der Abluft mehr oder weniger rasch
zulegen, so daß der Luftdurchtrittswiderstand des Biofilters an
steigen würde. Diese unterste Lage läßt sich bei den aufsteigend
durchströmten Biofiltern jedoch praktisch nicht ohne teuren und
zeitaufwendigen Gesamtaustausch des Filtersubstrats erneuern. Neben
dem dazu erforderlichen Kosten-, Zeit- und Personalaufwand muß
während der dafür benötigten Zeit die Filteranlage stillgelegt
werden. Sofern nicht an einem Wochenende das Filtersubstrat er
neuert werden kann, muß u. U. sogar die mit der Filteranlage zu
sammenhängende Produktion unterbrochen werden, was besonders ko
stenträchtig wäre.
Aufgabe der Erfindung ist es, die bekannten Biofilter dahingehend
zu verbessern, daß eine längere Gebrauchsdauer des Filtersub
strats und eine wirksamere biologische Reinigung der Abluft auch
und insbesondere dann erreicht werden kann, wenn die Abluft aero
sol- und/oder staubhaltig ist und die organischen Verunreinigun
gen der Abluft hauptsächlich in den Aerosolen enthalten und/oder
an die Partikel adsorbiert sind.
Ausgehend von dem geschilderten Stand der Technik von Biofiltern
wird diese Aufgabe erfindungsgemäß durch die Gesamtheit der Merk
male von Anspruch 1 gelöst. Dank der fallenden Durchströmung des
Filtersubstrates von der Abluft und der oberseitigen Anordnung
einer gesonderten, austauschbaren Filtermatte werden Stäube und
Aerosole darin festgehalten und von dem die Mikroorganismen tra
genden Filtersubstrat ferngehalten. Bedarfsweise kann die Filter
matte problemlos und rasch gegen eine frische oder regenerierte
Matte ausgetauscht werden; das eigentliche Biofilter bleibt da
durch unterbrechungsfrei einsetzbar. Aufgrund der fallenden Durch
strömung wird auch die Feuchte durch die befeuchtete Abluft
gleichmäßig in das Filtersubstrat eingetragen, so daß die Mikro
organismen innerhalb der gesamten Höhenerstreckung des Filtersub
strates biologisch voll aktiv sein können und am Reinigungsprozeß
teilnehmen.
Die Vorteile der erfindungsgemäßen Ausgestaltung des Biofilters
liegen in einer
- - besseren und gleichmäßigeren Befeuchtung des Filtersubstrats auch bis in die tieferen Lagen, da Befeuchtungswasser und Abluft in der gleichen Richtung durch das Filtersubstrat hin durchtreten und in der
- - angenähert gleichbleibenden Erhaltung des relativ niedrigen, anfänglichen Luftdurchgangswiderstandes durch das Filtersub strat dank der gesonderten, bedarfsweise ausgetauschbaren, Aerosole und Stäube zurückhaltenden Filtermatte.
Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung können den Unteransprü
chen entnommen werden. Im übrigen ist die Erfindung anhand eines
in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles nachfolgend
noch erläutert; dabei zeigt die einzige Figur ein Biofilter für
Abluft mit fallender Durchströmung in schematischer Darstellung
und mit vorgeschaltetem Wäscher.
Die von einem Fördergebläse 1 aus einem Abluft erzeugenden Be
trieb abgezogene Luft wird bei dem ausschnittsweise gezeigten
Behandlungsschema zunächst durch einen Wäscher 2 geleitet, in
welchem der Abluft Staub und/oder gasförmige Verunreinigungen
entzogen werden. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel muß das
Fördergebläse die Abluft auch durch das nachgeschaltete Biofilter
3 hindurchdrücken. Es sei angenommen, daß die Abluft, die den Wä
scher über die Leitung 14 verläßt, trotz der Waschstufe noch or
ganische, gasförmige Bestandteile in einer unzulässigen Konzen
tration enthält, so daß die Abluft vor einer Einleitung in die
Atmosphäre noch weiter gereinigt werden muß. Insbesondere, wenn
das Waschwasser lediglich sedimentativ regeneriert wird, reichert
es sich mit den Organika an und ist dann nicht mehr in der Lage,
weitere organische Fracht aufzunehmen; in diesem Fall wird der
Abluft im wesentlichen nur ein mehr oder weniger großer Teil des
Staubes entzogen. Zur Reinigung der verbleibenden organischen
Belastung der Abluft ist das nachfolgend näher beschriebene Bio
filter 3 vorgesehen.
Das schematisch dargestellte Biofilter weist innerhalb eines tra
genden Filtergehäuses 8 eine sich horizontal erstreckende Lage
eines luftdurchlässigen und von der Abluft durchströmten Filter
substrates 4 als Trägermaterial für bio-aktive, die organische
Abluftbelastung verzehrende Mikroorganismen. Das Filtersubstrat
kann aus einem losen Haufwerk vorzugsweise organischer Kleinteile
wie Holzschnitzel, Holzmehl, Baumrindenmulch, Kork- oder Schaum
stoffgranulat, Blähtonteilchen, Fasern und dgl. oder Gemischen
daraus gebildet sein, welches in einer gleichmäßig starken Lage -
Schichtstärke h - auf ein Stützrost 5 aufgeschüttet ist. Zur Bil
dung der bioaktiven Mikroorganismen werden die das Filtersubstrat
ausmachenden Kleinteile einer Teilkompostierung unterzogen oder
mit einer vollständig oder teilweise kompostierten Masse ver
mischt. Das Stützrost muß stabil und tragfähig genug sein, um ein
mit Wasser vollgesaugtes Filtersubstrat auch über große Spannwei
ten hinweg tragen zu können. Ferner muß das Stützrost korrosions
beständig und - eventuell durch Auflegen von Sieben mit abnehmen
der Maschenweite - ausreichrend feinmaschig sein, um die Teilchen
des Filtersubstrates vollständig zurückhalten zu können. Oberhalb
des Filtersubstrates ist eine Bewässerungseinrichtung zum Feucht
halten zumindest der Mikro-Organismen in dem Filtersubstrat ange
ordneten, die beim dargestellten Ausführungsbeispiel in Form ei
nes Berieselungsrohres 6 mit mehreren Brauseköpfen oder mehrerer,
entsprechender, flächendeckend angeordneter Berieselungsrohre
ausgebildet ist. Das Berieselungsrohr erhält das Wasser aus der
zu- und abschaltbaren Wasserzufuhrleitung 7. Aufgrund der zufuhr
seitig geschlossenen Ausbildung des Gehäuses des Biofilters kann
die über die Abluftleitung 14 dem Biofilter zugeführte Abluft zu
fuhrseitig unter Überdruck stehen; sie wird gleichmäßig über die
Horizontalerstreckung des Filtersubstrates verteilt.
Um eine längere Gebrauchsdauer des Filtersubstrats und eine wirk
samere biologische Reinigung der Abluft als beim Stand der Tech
nik erreichen zu können, ist bei dem Biofilter erfindungsgemäß
die Zufuhr der Abluft über die Leitung 14 und die geschlossene
Seite des Filtergehäuses 8 oberhalb vom Filtersubstrat 4 angeord
net, so daß das Filtersubstrat fallend gemäß Strömungsrichtung 15
durchströmt wird. Außerdem ist zum Zurückhalten von Aerosolen und
Stäuben von dem Filtersubstrat 4 oberhalb von ihm eine gesonder
te, luftdurchlässige, von der Abluft zunächst durchströmte, aus
tauschbare Filtermatte 9 mit einer entsprechend feinen Porenweite
angeordnet. Diese Filtermatte braucht nicht aus einem einteilig
zusammenhängenden Stück zu bestehen. Es ist bei großflächigen
Filtersubstraten ohne weiteres auch denkbar, daß die Filtermatte
aus mehreren Streifen zusammengesetzt ist, die sich an ihren seit
lichen Längsrändern geringfügig überlappen und so die gesamte
Fläche des Filtersubstrates lückenlos überdecken. Es sollte so
wohl bei der Konstruktion des Filtergehäuses als auch beim Ein
bringen der Filtermatte in das Biofilter darauf geachtet werden,
daß keine nennenswerten Strömungskurzschlüsse von der Oberseite
der Filtermatte zu ihrer Unterseite an der Filtermatte vorbei
entstehen können, weil solche Strömungskurzschlüsse nicht nur die
Filterwirkung der Matte, sondern auch die ihr zugedachte Diffu
sor- und Befeuchtungswirkung beeinträchtigen. Zum Austauschen der
Filtermatte muß das Filtergehäuse im oberen Bereich zumindest
entlang einer Seite über die gesamte Länge geöffnet werden kön
nen, was jedoch zeichnerisch nicht dargestellt ist. Die Filter
matte kann in Form eines Gewebes, Gewirkes, Geflechtes, Vlieses
oder Filzes aus natürlichen und/oder künstlichen Fasern gebildet
sein. Als natürliche Fasern können beispielsweise Kokosfasern in
Betracht kommen. Je nach Art der Belegung einer im Luftdurchgangs
widerstand unzulässig stark angestiegenen Filtermatte kann eine
Regenerierung z. B. durch Dampf-Bestrahlen und Einleiten der dabei
freigesetzten Abluft in den Behandlungsprozeß oder auch ein end
gültiges Entsorgen der Filtermatte beispielsweise durch Deponie
ren oder durch Verbrennen in Frage. Bei Verwendung von verrot
tungsfreien Kunststoffasern kann mit einer längeren Lebensdauer
gerechnet werden, was insbesondere im Falle einer Regenerierung
der Filtermatte und einer mehrmaligen Wiederverwendung vorteil
haft sein kann.
In einer besonders einfachen Ausgestaltung der Erfindung kann die
Filtermatte 9 oberseitig lose auf dem Filtersubstrat aufliegen;
auch bei einer solchen Auflagerung kann sie leicht ausgetauscht
werden. Verfahrenstechnisch wesentlich günstiger ist es jedoch,
wenn die Filtermatte 9 nicht auf dem Filtersubstrat aufliegt,
sondern von einem separaten Stützrost 10 getragen ist. Dadurch
wird nämlich das Filtersubstrat von der auf die Filtermatte ein
wirkenden Druckkraft, die aufgrund der dort anstehenden Druckdif
ferenz von oben auf die Filtermatte einwirkt, entlastet. Dies
wiederum mindert die im komprimierenden Sinn auf das Filtersub
strat einwirkenden Kräfte; ein zumindest gealtertes Filtersub
strat ist ohnehin durch schwerkraftbedingte Setzungserscheinungen
kompressionsgefährdet, und zwar insbesondere dann, wenn die or
ganischen Kleinteile des Filtersubstrates im Laufe der Zeit mehr
oder weniger stark verrottet sind.
Besonders zweckmäßig ist es, wenn - wie im Ausführungsbeispiel
dargestellt - die Zufuhr für das Befeuchtungswasser mittels der
Berieselungsleitung 6 oberhalb der Filtermatte 9 angeordnet ist
und wenn zwischen dem Stützrost der Filtermatte und der Oberkante
des Filtersubstrats 4 ein Zwischenraum 11 eingehalten ist. In
diesem Zwischenraum wird aufgrund der durch die bewässerte Fil
termatte hindurchstreichend Abluft eine feuchte Atmosphäre ge
schaffen. Dadurch wird das Befeuchtungswasser wirkungsvoll und
gleichmäßig an die zu reinigende Abluft übertragen, die diese
Feuchtigkeit in alle Lagen des Filtersubstrates hineinträgt. Auf
diese Weise kann - trotz einer u. U. möglichen, örtlich ungleich
mäßigen Berieselung der Filtermatte - eine sowohl in Horizontal
erstreckung als auch in Vertikalerstreckung des Filtersubstrates
gleichmäßige Befeuchtung desselben erreicht werden. Abgesehen von
einer lokal gleichmäßigen Befeuchtung ist wegen einer gewissen
Wasserspeicherwirkung der Filtermatte die Befeuchtung des Filter
substrates auch in zeitlicher Hinsicht - trotz einer intermittie
renden Berieselung der Filtermatte - annähernd konstant, was für
ein gutes und gleichmäßiges Arbeiten der Biozönose von besonderem
Vorteil ist. Die Filtermatte gibt nämlich das aufgenommene Wasser
nur langsam an die hindurchströmende, wärmere Abluft ab.
Das Filtersubstrat des Biofilters sollte während der gesamten Ge
brauchsdauer und in allen Bereichen gleichmäßig locker gelagert
sein, so daß die Luft überall gut hingelangen kann und eine aero
be Kultur von Mikroorganismen erhalten bleibt. Außerdem soll der
Luftdurchgangswiderstand durch das Filtersubstrat möglichst ge
ring bleiben. Um ein gealtertes und teilweise bereits angerotte
tes Filtersubstrat vor schwerkraftbedingten und/oder pneumatisch
verursachten Setzungserscheinungen zu schützen, können in das
Schüttgut des Filtersubstrates großflächig offene, käfigartige
Stützkörper eingelagert sein, die sich gegenseitig abstützen und
die die Kleinteile der Schüttung in sich und in den Lücken zwi
schen den Stützkörpern aufnehmen. Die Stützkörper müssen aus ei
nem vergleichsweise unnachgiebigen und im übrigen korrosionsbe
ständigen Werkstoff und in einer entsprechenden Wandstärke ausge
führt sein. Denkbar wären beispielsweise würfel- oder quaderför
mige Stützkörper, die lediglich durch Stäbe im Kantenbereich der
Stützkörper gebildet sind. Derartige Stützkörper hätten gegenüber
einer kugelförmigen Ausbildung sicher Fertigungsvorteile und lie
ßen sich auch besser in eine homogene Schüttung bei guter Stütz
wirkung kontrolliert einbringen. In jedem Fall sollte darauf ge
achtet werden, daß sich an, in oder zwischen den Stützkörpern
keine Hohlstellen in der Schüttung bilden und/oder die Schüttung
inhomogen wird, weil derartige Stellen von der Abluft bevorzugt
durchströmt werden. Die Folge wäre ein Austrocknen dieser Strö
mungswege und der dort anstehenden Biozönose, ein verminderter
Abbau der organischen Belastung der dort strömenden Abluft und
eine Reduzierung derjenigen Abluftanteile, die durch die homogen
geschütteten Bereiche des Filtersubstrates strömen. Hinsichtlich
der Größe der Stützkörper ist deshalb zu sagen, daß zum einen
diese selber um mindestens eine bis zwei Zehnerpotenzen größer
als die mittlere Korngröße der Kleinteile des Filtersubstrates
sein sollten, und daß zum anderen auch die gegenseitigen Abstände
der Stützkörper ausreichend groß bemessen sein sollten, damit die
Stützkörper und die Zwischenräume sich leicht und vollständig mit
ein- oder aufgeschütteten Kleinteilen des Filtersubstrates fül
len.
Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, daß wegen der organischen
Eigenschaft der Substratkleinteile das Filtersubstrat bei länge
rem Gebrauch unvermeidlicherweise mehr oder weniger stark verrot
tet und zerfällt und demgemäß der Luftdurchgangswiderstand durch
das Filtersubstrat unzulässig stark ansteigt, es also unbrauchbar
wird. Auch bei Verwendung von verrottungsfreien Kleinteilen für
das Filtersubstrat steigt aufgrund eines Wachstums der oberfläch
lichen Biozönose und aufgrund des Zurücklassens abgestorbener
Lagen von Mikroorganismen der Luftdurchgangswiderstand ebenfalls
unweigerlich an, so daß auch solche Filtersubstrate nach einer
gewissen Zeit erneuert werden müssen. Durch die geschilderten
Maßnahmen kann zwar eine Erneuerung des Filtersubstrates hinaus
gezögert und die Erneuerungsintervalle können verlängert werden,
jedoch kann die Notwendigkeit einer Erneuerung insgesamt nicht
vermieden werden.
Nachdem das erfindungsgemäße Biofilter oberseitig geschlossen
ist, muß es für eine Erneuerung des Filtersubstrates 4 und für
ein Auswaschen des Stützrostes 5 oberseitig großflächig geöffnet
werden können, was jedoch beim gezeigten Ausführungsbeispiel
zeichnerisch nicht dargestellt ist.
Claims (5)
1. Biofilter (1) zum Reinigen von organisch belasteter Abluft,
- - mit einem sich horizontal erstreckenden, luftdurchlässigen, parallel zur Schwerkraftrichtung (Richtung 15) von der Abluft durchströmten Filtersubstrat (4) als Trägermaterial für bio aktive, die organische Abluftbelastung verzehrende Mikro-Or ganismen,
- - wobei das Filtersubstrat (4) aus einem losen, in einer gleich mäßigen Lagenstärke aufgeschütteten Haufwerk von vorzugsweise organischen Kleinteilen wie Holzschnitzel, Holzmehl, Baumrin denmulch, Kork- oder Schaumstoffgranulat, Blähtonteilchen, Fasern und dgl. oder Gemischen daraus gebildet ist,
- - mit einer luftdurchlässigen Unterlage (5) zur Abstützung des Filtersubstrats (4) und mit einer oberhalb des Filtersub strats (4) angeordneten Bewässerungseinrichtung (6) zum Feuchthalten zumindest der Mikroorganismen in dem Filtersub strat (4),
- - ferner mit einer Zufuhr (Leitung 14) und gleichmäßigen Ver teilung der zufuhrseitig unter Überdruck stehenden Abluft über die Horizontalerstreckung des Filtersubstrats (4) auf grund einer zufuhrseitig geschlossenen Ausbildung des das Filtersubstrat (4) aufnehmenden Gehäuses (8) und mit einer Abfuhr (Leitung 13) der gereinigten Luft aus dem Biofilter (3), wobei
- - die Zufuhr der Abluft (Leitung 14) und die geschlossene Seite des Filtergehäuses (8) oberhalb vom Filtersubstrat (4) zwecks fallender Durchströmung (Strömungsrichtung 15) des Filtersub strats (4) angeordnet sind und daß oberhalb des Filtersub strats (4) eine gesonderte, luftdurchlässige, von der Abluft zunächst durchströmte, austauschbare Filtermatte (9) angeord net ist.
2. Biofilter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die oberhalb des Filtersubstrats (4) angeordnete Filtermatte
(9) von einem separaten Stützrost (10) getragen ist.
3. Biofilter nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zufuhr für das Befeuchtungswasser (Berieselungsleitung 6)
oberhalb der gegenüber der Oberkante des Filtersubstrats (4) be
abstandet (Zwischenraum 11) gehaltenen Filtermatte (9) angeordnet
ist.
4. Biofilter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß in das Schüttgut des Filtersubstrates käfigartige, großflä
chig offene Stützkörper aus einem korrosionsbeständigen Werkstoff
eingelagert sind, die sich gegenseitig abstützen und die die
Kleinteile der Schüttung in sich und in den Lücken zwischen den
Stützkörpern aufnehmen, wobei sowohl die Größe der Stützkörper
als auch deren Zwischenräume um mindestens eine bis zwei Zehner
potenzen größer als die mittlere Körnung der Kleinteile des Fil
tersubstrates ist.
5. Biofilter nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stützkörper würfel- oder quaderförmige ausgebildet sind,
die lediglich durch Stäbe im Kantenbereich der Stützkörper gebil
det sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4235591A DE4235591A1 (de) | 1992-10-22 | 1992-10-22 | Biofilter zum reinigen von organisch belasteter abluft |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4235591A DE4235591A1 (de) | 1992-10-22 | 1992-10-22 | Biofilter zum reinigen von organisch belasteter abluft |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4235591A1 true DE4235591A1 (de) | 1993-11-04 |
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ID=6471036
Family Applications (1)
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DE4235591A Withdrawn DE4235591A1 (de) | 1992-10-22 | 1992-10-22 | Biofilter zum reinigen von organisch belasteter abluft |
Country Status (1)
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