DE4438198A1 - Vorrichtung zur biologischen Reinigung von Luft und/oder Wasser - Google Patents
Vorrichtung zur biologischen Reinigung von Luft und/oder WasserInfo
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- C02F—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
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- B01D—SEPARATION
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- B01D53/74—General processes for purification of waste gases; Apparatus or devices specially adapted therefor
- B01D53/84—Biological processes
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur biologischen
Reinigung von Luft und/oder Wasser, wobei in einem Behäl
ter auf einem Auflagerost eine biologisch aktive Füllmasse
angeordnet ist, die von dem zu reinigenden Medium durch
strömt wird.
Es sind derartige Vorrichtungen bekannt, wobei als Behäl
ter Container verwendet werden und auf einem Auflagerost
eine biologisch aktive Füllmasse angeordnet ist. Diese
Vorrichtungen sind in der Regel nur geeignet, um Abluft zu
reinigen. Die in dem Behälter angeordnete biologische
Füllmasse verbraucht sich und verringert hierbei ihr Volu
men, wobei an den Rändern Spalte entstehen, durch die
ungereinigte Abluft entweichen kann. Durch aufwendige
Maßnahmen wie den Einbau von Schikanen oder Randabweisern
versucht man, diese Randgängigkeit zu beseitigen. Außerdem
beanspruchen diese bekannten Vorrichtungen eine große
Grundfläche.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
der eingangs genannten Art so auszubilden, daß sowohl
verschmutzte und geruchsbeladene Abluft als auch leicht
verschmutztes Wasser bzw. mit organischen Schadstoffen
verschmutztes Wasser gereinigt werden kann und hierbei
eine kompakte Bauweise ermöglicht wird.
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß
ein kegelstumpfartiger Behälter vorgesehen ist, dessen
Achse vertikal steht und der sich nach unten verjüngt, daß
unterhalb des Rostes ein Ventilator sowie ein Wasserablauf
angeschlossen sind und daß oberhalb der Füllmasse ein
Sprührohr mit einer Sprühdüse und ein Ein- bzw. Auslaß
stutzen angebracht sind, wobei Intervallschaltungen zum
periodisch versetzten Reinigen der Abluft und des
Abwassers vorgesehen sind.
Vorteilhaft ist, daß auf der Füllmasse eine Filtermatte
angeordnet ist.
Es ist außerdem vorteilhaft, daß auf dem Behälter ein
kegelförmiger Deckel vorgesehen ist, in dessen Spitze sich
der Ein- bzw. Auslaßstutzen befindet.
Weiterhin ist es vorteilhaft, daß die Füllmasse aus
Schichten unterschiedlichen Materials besteht.
Es ist vorteilhaft, daß neben der Frischwasserzufuhr durch
das Sprührohr mit der Sprühdüse für das Abwasser eine
zweite getrennte Versorgungsleitung in den Apparateraum
geführt ist.
Die Erfindung bringt den wesentlichen Vorteil, daß sowohl
verschmutzte und geruchsbeladene Abluft als auch
leichtverschmutztes Wasser sowie mit organischen
Schadstoffen verschmutztes Wasser während eines
Tagesverlaufes gereinigt werden können. Hierbei stellt die
Vorrichtung ein kompaktes Gebilde dar, das raumsparend
angeordnet werden kann.
Die Erfindung wird in der nachfolgenden Beschreibung an
hand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbei
spiels näher erläutert.
In der Zeichnung ist eine Ausführungsform der erfindungs
gemäßen Vorrichtung im Längsschnitt dargestellt, wobei die
Vorrichtung insbesondere einen kegelstumpfartigen vertikal
stehenden Behälter 1 aufweist, d. h. die Achse 15 des Be
hälters verläuft vertikal. Der Behälter 1 ist wasser- und
luftdicht und besteht aus einem möglichst korrosionsfreien
Material, wie beispielsweise Polypropylen. In einem Ab
stand zum Behälterboden 16 befindet sich ein Auflagerost
2, der einen möglichst großen Durchgang aufweist, d. h. die
durchlässige Fläche beträgt zur Gesamtfläche etwa 30%.
Über diesem Auflagerost 2 ist eine feuchte, biologisch
aktive Masse 13 angeordnet, in der die organischen Schad
stoffe durch geeignete Bakterien zu Wasserdampf bzw. CO₂
abgebaut werden). Diese biologische Masse zeichnet sich
dadurch aus, daß sie luftdurchlässig ist und aus organi
schem Material, z. B. Torf, Rindenhumus oder Kompost be
steht. Die Füllmasse 13 kann auch aus Schichten
unterschiedlichen Materials bestehen. Die Füllung hat eine
große Oberfläche und ist porös, so daß sie auch bei
periodischer Berieselung ständig feucht bleibt. Bei dem
biologischen Prozeß wird auch das Trägermaterial abgebaut,
so daß die Füllung in sich volumenmäßig abnimmt. Der
Füllstand wird über die Lebensdauer der Masse ständig
sinken. Die bei solchen Biofiltern übliche Randgängigkeit
durch Schrumpfen der Masse wird hier durch die konische
Form des Behälters 1 verhindert, wobei die oberen
Trägerschichten durch den Abbau immer weiter nach unten
gleiten. Die Randgängigkeit wird verhindert, indem die
Masse durch die konische Form auch beim Absetzen sich
ständig an die Wandung des Behälters 1 drückt.
Zur eventuellen Staubabscheidung bei staubhaltiger Luft
wird eine Filtermatte 8 aufgelegt, die von Zeit zu Zeit
entfernt und gereinigt werden kann. Oberhalb dieser Fil
termatte 8 mündet ein Sprührohr 9 mit einer zentralen
Sprühdüse 10 in den Behälter 1, wobei die biologische
Füllmasse 13 periodisch mit Frischwasser berieselt wird.
Die Steuerung erfolgt beispielsweise über ein Magnetventil
11. Der Behälter 1 ist oben mit Hilfe eines kegelförmigen
Deckels 3 mit zentral angeordnetem Ein- und Auslaßstutzen
4 abgedeckt.
Neben der Frischwasserzufuhr durch das Sprührohr 9 mit der
Sprühdüse 10 kann für das Abwasser eine zweite getrennte
Versorgungsleitung in den Apparateraum geführt sein.
An dem Behälterabschnitt 17 zwischen Auflagerost 2 und
Behälterboden 16 befindet sich ein Wasserablauf 12, über
den das überschüssige Wasser abläuft, das zur Aufrech
terhaltung einer ausreichenden Feuchtigkeit in der Luft
und in der Masse notwendig ist.
An den Behälterabschnitt 17 ist weiterhin über einen Aus-
bzw. Einlaßstutzen 5 mit Drosselklappe 7 ein Ventilator 6
angeschlossen, der eine Ansaug- bzw. Ausblasseite 14 auf
weist.
Die zu reinigende Abluft wird mit Hilfe des Ventilators 6
angesaugt und strömt gereinigt durch den Auslaßstutzen 14
ins Freie.
Bei der Reinigung von Luft und Wasser ergibt sich folgende
Funktionsweise. Anstelle von Frischwasser wird zur Be
feuchtung der biologischen Masse Wasser benutzt, das mit
organischen Schadstoffen verschmutzt ist. Diese Schadstof
fe werden durch die aktive Masse 13 gefiltert. Beim Kon
takt mit dem auf der Trägermasse befindlichen Biofilm
werden die Schadstoffe biologisch abgebaut. Die in der
Luft befindlichen Schadstoffe werden wie vorstehend be
schrieben, entfernt.
Die Schadstoffe werden durch die Porösität der Masse erst
aufgesaugt und später durch die Mikroben biologisch zu
Wasser und CO₂ abgebaut. Das jetzt gereinigte Wasser fließt
durch den Wasserablauf 12 ab.
Zur Reinigung von Abwasser wird wie folgt verfahren. Das
Wasser kann mit Festteilchen und gelöstem organischem
Material, wie z. B. Geruchsstoffen oder auch giftigen Stof
fen, wie Formaldehyd, verschmutzt sein.
Hierbei wird die Arbeitsrichtung des Ventilators 6 geän
dert, so daß reine Luft durch den Stutzen 5 eingepreßt
wird. Die Luft strömt durch den Stutzen 4 am Deckel 3 ins
Freie.
Das verschmutzte Wasser wird durch das Sprühsystem 9, 10,
11 über die biologisch aktive Masse versprüht und sickert
langsam nach unten. Das derart gereinigte Wasser wird dann
über den Wasserablauf 12 abgeführt. Eventuell nicht ab
baubare Festteilchen werden von der Filtermatte 8 zurück
gehalten. Die übrigen Schadstoffe, gelöste Stoffe und
feinere mechanische Schmutzteilchen rieseln langsam durch
die biologisch aktive Füllmasse 13.
Die in der Filtermatte 8 zurückgehaltenen mechanischen
Verschmutzungen werden mit der Zeit, sofern sie abbaubar
sind, biologisch abgebaut. Die gelösten Stoffe werden von
der porösen Masse 13 aufgesaugt und es besteht ein reger
Stoffaustausch, mit dem auf der Masse befindlichen Bio
film. Dadurch werden die Schadstoffe biologisch zu Wasser
dampf und CO₂ abgebaut.
Wenn bei diesem Fall die Vorrichtung im Gegenstrom betrie
ben wird, bildet sich im unteren Teil der Masse eine
Schwachlast-Biologie, während sich in den oberen Schichten
eine Hochlast-Biologie aufbaut. In den verschiedenen
Schichten liegen deshalb unterschiedliche Konzentrationen
und Schadstoff-Typen vor. Es bilden sich daher eine
Vielzahl von Bakterienkulturen und zwar in jeder Schicht
mit anderen Eigenschaften.
Bei der Reinigung von Abluft, wie Lösungsmittel-Gemischen,
z. B. einem Gemisch aus Aceton und Isopropylalkohol, finden
sich in den oberen Schichten Biokulturen, die die leicht
abbaubaren Komponenten, nämlich die Alkohole abbauen,
während sich in den unteren Schichten Kulturen bilden, die
die schwer abbaubaren Stoffe, z. B. Aceton abbauen.
Die in der Natur häufig vorkommenden Biokulturen sind
"wählerisch" und erst nach Abbau der leicht abbaubaren
Komponenten werden die schwerer abbaubaren Stoffe als
Nahrung für die Kulturen genutzt. Durch das Gegenstrom
prinzip hat diese Funktion der Vorrichtung einen hohen
Wirkungsgrad.
Die Vorrichtung kann auch nach dem Mitstromprinzip zur
Abwasserreinigung benutzt werden. Hierbei wird die
Frischluft von oben nach unten geführt. Bei dieser
Anordnung kann im gesamten eine größere Schadstoffmenge
aus dem Wasser entfernt werden. Dies kann insbesondere bei
stark verschmutztem Wasser interessant sein. Der
Wirkungsgrad bei mäßig verschmutztem Wasser liegt in
diesem Fall jedoch erheblich niedriger.
Die Vorrichtung kann einerseits zur biologischen
Abluftreinigung und andererseits zur Abwasserreinigung
verwendet werden. Die Vorrichtung kann für Anwender
vorgesehen werden, die während eines Tagesverlaufs sowohl
Abluft als auch Abwasser zu reinigen haben. Diese
Reinigung kann zeitlich versetzt über den ganzen Tag mit
dem gleichen Gerät ausgeführt werden, oder aber in
Intervallen, angepaßt an den Produktionsrhythmus des
Betriebes gefahren werden. Auf diese Weise wird eine
Verringerung der Abwasserbelastung erreicht und
andererseits die anfallende Abluft gereinigt.
Claims (5)
1. Vorrichtung zur biologischen Reinigung von Luft
und/oder Wasser, wobei in einem Behälter auf einem
Auflagerost eine biologisch aktive Füllmasse
angeordnet ist, die von dem zu reinigenden Medium
durchströmt wird, dadurch gekennzeichnet, daß ein
kegelstumpfartiger Behälter (1) vorgesehen ist,
dessen Achse (15) vertikal steht und der sich nach
unten verjüngt, daß unterhalb des Rostes (2) ein
Ventilator (6) sowie ein Wasserablauf (12)
angeschlossen sind und daß oberhalb der Füllmasse
(13) ein Sprührohr (9) mit einer Sprühdüse (10) und
ein Ein- bzw. Auslaßstutzen (4) angebracht sind,
wobei Intervallschaltungen zum periodisch versetzten
Reinigen der Abluft und des Abwassers vorgesehen
sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß auf der Füllmasse (13) eine Filtermatte (8)
angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß auf dem Behälter (1) ein
kegelförmiger Deckel (3) vorgesehen ist, in dessen
Spitze sich der Ein- bzw. Auslaßstutzen (4) befindet.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Füllmasse (13) aus Schichten
unterschiedlichen Materials besteht.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß neben der Frischwasserzufuhr
durch das Sprührohr (9) mit der Sprühdüse (10) für
das Abwasser eine zweite getrennte Versorgungsleitung
in den Apparateraum geführt ist.
Priority Applications (1)
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