DE4041233A1 - Verfahren zur beseitigung von geruchsstoffen aus abluft und vorrichtung zur durchfuehrung dieses verfahrens - Google Patents
Verfahren zur beseitigung von geruchsstoffen aus abluft und vorrichtung zur durchfuehrung dieses verfahrensInfo
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- B01D53/74—General processes for purification of waste gases; Apparatus or devices specially adapted therefor
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie eine Vor
richtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
Zur Beseitigung von Geruchsstoffen aus Abluft
werden üblicherweise biologische Filter ver
wendet,in denen geeignete Mikroorganismen die
Geruchsstoffe zersetzen und damit die Abluft
praktisch geruchlos machen. Als Filtermaterialien
werden hierbei organische Substanzen, vorzugs
weise Fasertorf und/oder Heidekraut verwendet,
die als Nahrungsquelle für die Mikroorganismen
dienen und in einer weitgehend homogenen Mischung
mit großer Durchströmungsfläche einen definierten,
über diese Fläche möglichst gleichbleibenden
Gasdurchgangswiderstand erzeugen. Diese Filter
materialien haben jedoch den Nachteil, daß sie sich
während des Betriebs verändern. Normalerweise
steigt der Gasdurchgangswiderstand an, so daß
die hindurchgeführte Abluftmenge abnimmt. Auch
ist die Veränderung dieses Widerstandes nicht
gleichmäßig, so daß sich Durchgangskanäle im
Filtermaterial entwickeln können, die die
Wirkung der Geruchsbeseitigung erheblich
herabsetzen. Weiterhin ist für die optimale
Geruchsbeseitigung ein bestimmter Feuchtigkeits
grad des Filtermaterials erforderlich. Es
sind daher aufwendige Befeuchtungsvorrichtungen
vorzusehen, um die großflächigen Filter gleich
mäßig auf bestimmten Feuchtegraden zu halten.
Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, das bekannte Verfahren zur Beseitigung
von Geruchsstoffen aus mit diesen belasteter
Abluft in einem biologischen Filter dahingehend
zu verbessern, daß sich das Filtermaterial
auch nach längerer Betriebszeit nicht verändert,
ohne daß das Nahrungsmittelangebot für die
Mikroorganismen eingeschränkt wird. Weiterhin
soll eine homogene und ausreichende Befeuchtung
des Filtermaterials auf einfache Weise er
reicht werden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch
die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1
angegebenen Merkmale. Eine vorteilhafte Weiter
bildung des erfindungsgemäßen Verfahrens und
bevorzugte Ausführungen einer Vorrichtung zur
Durchführung dieses Verfahrens ergeben sich
aus den Unteransprüchen.
Dadurch, daß im biologischen Filter ein Trag
gerüst für die Mikroorganismen und deren Nähr
stoffe aus einem biologisch nicht abbaubaren
Material verwendet wird und daß zur Erhaltung
der erforderlichen Feuchtigkeit des biologischen
Filters und Zurverfügungstellung von Nährstoffen
für die im biologischen Filter angesiedelten
Mikroorganismen mit biologisch abbaubaren
Schadstoffen belastetes Abwasser ständig oder
intermittierend zugeführt wird, ist sicherge
stellt, daß die durch das biologisch stabile
Traggerüst bestimmten mechanischen Eigenschaften
des Filters sich im Betrieb nicht verändern
und damit auch nach längerer Zeit die vorge
nannten nachteiligen Erscheinungen, nämlich die
Erhöhung des Durchgangswiderstandes und die
Gefahr der Kanalbildung nicht auftreten. Die
ständige oder intermittierende Zuführung von
biologisch abbaubaren Schadstoffen sichert
ein genügendes Nahrungsangebot für die Mikro
organismen, und durch das Abwasser wird eine
jederzeit ausreichende Befeuchtung erhalten.
Durch die zumindest teilweise Beseitigung der
organischen Schadstoffe aus dem Abwasser wird
dieses zudem ebenfalls vorgereinigt.
Vorzugsweise wird das Material des biologischen
Filters in vorgegebenen Zeitabständen in das
Abwasser getaucht, wobei durch geeignete
Einstellung der Zeiten, in denen das Material
eingetaucht und nicht eingetaucht ist, eine
optimale Befeuchtung erzielt werden kann.
Eine bevorzugte Vorrichtung zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens ist dadurch
gekennzeichnet, daß das biologische Filter
aus scheibenförmigen Filterelementen besteht,
die senkrecht auf einer waagerechten rotierenden
Welle angeordnet sind und daß jeweils die
untere Hälfte der Filterelemente in das
Abwasser getaucht ist. Durch diese Anordnung
kann der Flächenbedarf für das Filter gegenüber
den bekannten Vorrichtungen, bei denen die
Filter waagerecht in einer Ebene liegen,
beträchtlich reduziert werden. Werden die
waagerecht liegenden Filter in mehreren
Ebenen, d. h. übereinander angeordnet, dann
ist hierfür ein erheblicher baulicher Aufwand
erforderlich.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines
in der Figur dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Diese zeigt in einem senkrechten
Schnitt den linken Endabschnitt einer Vorrichtung
zur Beseitigung von Geruchsstoffen aus Abluft.
Die Vorrichtung weist ein Gehäuse 1 auf, das
zumindest in der unteren Hälfte wasserdicht
ausgebildet ist. Das Gehäuse 1 ist etwas unterhalb
seiner halben Höhe mit einem Abwasserzulauf 2
und im oberen Bereich mit einem Luftauslaß 3
versehen. Ein innen am Gehäuse 1 etwa in halber
Höhe befestigtes Lager 4 trägt drehbar das linke
Ende einer Hohlwelle 5.
Auf der Hohlwelle 5 sind in Axialrichtung hinter
einander mehrere Filtereinheiten 6 angeordnet.
Jede Filtereinheit 6 besteht aus zwei in axialem
Abstand voneinander gehaltenen scheibenförmigen
Filterelementen, die jeweils zwei mittels Schrauben
und Abstandsstücken parallel zueinander
verlaufende Siebplatten 7 und zwischen diesen
gehaltenes Filtermaterial 8 aufweisen. Die
Filterelemente sind konzentrisch zur Hohlwelle
5 angeordnet. Ein die Filterelemente einer
Filtereinheit 6 umfassender Zylinder 9 stellt
einen luftundurchlässigen äußeren Abschluß
des zwischen diesen Filterelementen befindlichen
Raumes 10 dar. Jeder Filtereinheit 6 zugeordnet
befinden sich mehrere radiale Öffnungen 11
in der Hohlwelle 5, durch die der Raum 10
zwischen den Filterelementen der jeweiligen
Filtereinheit 6 mit dem Innern der Hohlwelle 5
verbunden ist.
Das Filtermaterial 8 besteht im wesentlichen
aus einem Traggerüst aus biologisch nicht abbaubarem
Material. Dieses besitzt eine vorgegebene
Porosität, um der passierenden Abluft einen
über die Durchtrittsfläche gleichmäßigen
Durchgangswiderstand entgegenzusetzen, wodurch
die Abluft eine ausreichende Zeit im Filtermaterial
verbleibt, um die vollständige Zersetzung der
Geruchsstoffe durch die im Traggerüst angesiedelten
Mikroorganismen sicherzustellen. Das Traggerüst
kann beispielsweise aus einem Gewebe oder einem
porösen Keramik-Sinterkörper oder Kunststoffkörper
bestehen.
Das mit organisch abbaubaren Schadstoffen belastete
Abwasser wird über den Abwasserzulauf 2 in das
Gehäuse 1 eingeleitet. Der Zulauf und der am
entgegengesetzten Ende der Vorrichtung erfolgende
Ablauf des Abwassers werden so gesteuert, daß der
Abwasserspiegel zumindest bis zur Unterkante der
Hohlwelle 5 reicht. Hierdurch ist sichergestellt,
daß stets ein Abschnitt der Filterelemente
in seiner vollen radialen Länge in das Abwasser
getaucht ist.
Die Hohlwelle 5 wird unter Mitnahme der Filter
einheiten 6 durch eine nicht dargestellte
Antriebsvorrichtung gedreht, wobei die optimale
Drehgeschwindigkeit von verschiedenen Faktoren
wie der Dicke der Filterelemente, dem Material
der Trägerkörper, und so weiter abhängt. Ein
beispielhafter Wert sind zwei Umdrehungen pro
Minute. Es muß gewährleistet sein, daß der
Feuchtigkeitsgrad des Filtermaterials bis zum
nächsten Wiedereintauchen nicht so stark abnimmt,
daß die Zersetzung der Geruchsstoffe merklich
beeinträchtigt wird.
Die von den Geruchsstoffen zu befreiende Abluft
wird am rechten, nicht gezeigten Ende der Hohlwelle
5 in diese eingeblasen. Sie tritt durch die
Öffnungen 11 in den Hohlraum 10 zwischen den
Filterelementen jeder Filtereinheit 6 ein. Sie
durchströmt dann die Filterelemente gleichmäßig
über deren Fläche verteilt. Die aus den Filter
elementen herausgetretene geruchsfreie Luft
wird durch den Luftauslaß 3 aus dem Gehäuse 1
herausgeführt.
Die Filterelemente nehmen während des Eintauchens
in das Abwasser organisch abbaubare Substanzen
aus diesem auf, die den Mikroorganismen als
Nährstoffe dienen und von diesen zersetzt werden.
Somit wird neben der Zuführung der Nährstoffe zu
den Mikroorganismen auch der Vorteil erzielt, daß
das Abwasser zumindest teilweise von belastenden
organisch abbaubaren Substanzen befreit wird.
Das aus dem Gehäuse 1 herausgeführte Abwasser
kann dann weiteren Reinigungsvorgängen unter
zogen werden.
Claims (9)
1. Verfahren zur Beseitigung von Geruchsstoffen
aus mit diesen belasteter Abluft in einem
biologischen Filter,
dadurch gekennzeichnet,
daß im biologischen Filter ein Traggerüst
für die Mikroorganismen und deren Nährstoffe
aus einem biologisch nicht abbaubaren
Material verwendet wird und daß zur Erhaltung
der erforderlichen Feuchtigkeit des biolo
gischen Filters und Zurverfügungstellung
von Nährstoffen für die im biologischen
Filter angesiedelten Mikroorganismen mit
biologisch abbaubaren Schadstoffen belastetes
Abwasser ständig oder intermittierend
zugeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Material des biologischen
Filters in vorgegebenen Zeitabständen in
das Abwasser getaucht wird.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das biologische Filter aus scheiben
förmigen Filterelementen (7, 8) besteht,
die senkrecht auf einer waagerechten
rotierenden Welle (5) angeordnet sind,
und daß jeweils die untere Hälfte der Filter
elemente (7, 8) in das Abwasser getaucht
ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß jeweils zwei in axialem
Abstand voneinander angeordnete Filter
elemente (7, 8) eine Filtereinheit (6)
bilden, daß der Raum (10) zwischen diesen
Filterelementen (7, 8) auf der radialen
Außenseite gasundurchlässig geschlossen ist
und daß diesem Raum (10) auf der radialen
Innenseite die belastete Abluft zugeführt
wird.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Welle (5) zur Zuführung
der belasteten Abluft hohl ausgebildet
ist und daß sie im Bereich des Raumes (10)
zwischen den Filterelementen (7, 8) jeder
Filtereinheit (6) radiale Öffnungen (11)
aufweist für den Eintritt der Abluft in
diesen.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Welle (5)
etwa zwei Umdrehungen pro Minute durchführt.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß das Traggerüst
aus einem Gewebe besteht.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß das Traggerüst
aus einem mit Poren versehenen Keramik-
Sinterkörper besteht.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß das Traggerüst
aus einem porösen Kunststoff besteht.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4041233A DE4041233A1 (de) | 1990-12-18 | 1990-12-18 | Verfahren zur beseitigung von geruchsstoffen aus abluft und vorrichtung zur durchfuehrung dieses verfahrens |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4041233A DE4041233A1 (de) | 1990-12-18 | 1990-12-18 | Verfahren zur beseitigung von geruchsstoffen aus abluft und vorrichtung zur durchfuehrung dieses verfahrens |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4041233A1 true DE4041233A1 (de) | 1992-06-25 |
Family
ID=6421067
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4041233A Withdrawn DE4041233A1 (de) | 1990-12-18 | 1990-12-18 | Verfahren zur beseitigung von geruchsstoffen aus abluft und vorrichtung zur durchfuehrung dieses verfahrens |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4041233A1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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-
1990
- 1990-12-18 DE DE4041233A patent/DE4041233A1/de not_active Withdrawn
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