DE19925085C1 - Verfahren und Vorrichtung zur mikrobiologischen Reinigung von Gasen oder Gasgemischen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur mikrobiologischen Reinigung von Gasen oder GasgemischenInfo
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Reinigung von Gasen oder Gasgemischen, bei dem im Gas oder Gasgemisch enthaltende Bestandteile abgetrennt und mittels Mikroorganismen biologisch abgebaut werden und ist insbesondere zur Reinigung von Abluft oder Abgasen geeignet. DOLLAR A Die im Gas oder Gasgemisch enthaltenden, abzutrennenden Bestandteile, z. B. Schadstoffe, werden bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung aus dem zu reinigenden Gas oder Gasgemisch ab- bzw. adsorptiv entfernt und mit Hilfe von Mikroorganismen biologisch abgebaut. Die hierfür verwendeten, jeweils mindestens zwei Oberflächen aufweisenden Träger sind partiell auf ihren Oberflächen mit Mikroorganismen belegt, d. h. es gibt auf den Trägeroberflächen mit Mikroorganismen belegte und nicht-belegte Bereiche, wobei die mit Mikroorganismen belegten Oberflächenbereiche mit einer Flüssigkeit berieselbar sind. Eine geeignete Belegung der Trägeroberflächen ist beispielsweise der partielle Bewuchs mit einem die Mikroorganismen enthaltenden Biofilm. Des Weiteren sind die mindestens zwei Träger, die ein für die abzutrennenden Bestandteile permeables Material enthalten, derart in dem Reinigungsreaktor angeordnet, dass das zu reinigende Gas oder Gasgemisch an den Trägern vorbeigeführt wird und dabei gleichzeitig mit Mikroorganismen belegten und mit nicht-belegten Bereichen von Trägeroberflächen in Kontakt steht.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Reinigung von
Gasen oder Gasgemischen, bei dem im Gas oder Gasgemisch enthaltene Bestandteile
abgetrennt und mittels Mikroorganismen biologisch abgebaut werden. Ferner betrifft die
vorliegende Erfindung die Verwendung der Vorrichtung insbesondere zur Reinigung von
Abluft oder Abgasen.
Die bei einem Prozess anfallenden Emissionen können entweder durch primäre, also durch
Verringern der Emissionen selbst, oder durch sekundäre Maßnahmen verringert werden.
Bei den letzteren wird zwischen physikalisch-chemischen und biologischen Reinigungs
technologien unterschieden. Als physikalische und chemische Reinigungsprinzipien stehen
bei Gasen Absorption, Adsorption, thermische oder katalytische Verbrennung im Vorder
grund. Bei der biologischen Abluftreinigung werden die in der Abluft enthaltenen Schad
stoffe nach ihrer Lösung in wässerigem Milieu bzw. nach ihrer Sorption an Trägern mit
Hilfe von Mikroorganismen oxidativ zu niedermolekularen Verbindungen, wie Wasser,
Kohlendioxid, Ammoniak, u. ä. abgebaut. Die jeweiligen Mikroorganismen sind in Form
einzelner Zellen suspendiert oder als Biofilm auf der Oberfläche eines Trägers immobili
siert. Für den Aufbau der Biomasse müssen in der Regel Nährsalze und Spurenelemente
der wässerigen Phase zugeführt werden. Häufig können die Schadstoffe jedoch nicht voll
ständig abgebaut werden, so dass es zur unerwünschten Bildung von Nebenprodukten, wie
z. B. Säuren oder anorganischen Salzen, kommt, die bei höheren Konzentrationen sogar die
beabsichtigte biologische Reaktion be- oder verhindern können.
Einen Überblick über den Stand der Technik zur biologischen Abluftreinigung geben
beispielsweise Danzig und Kümmel in "Studie zum Stand der Technik und Markt- und
Absatzchancen von Anlagen zur biologischen Abluftreinigung", UMSICHT e. V., 1997.
Bekannte technische Verfahrensvarianten der biologischen Abluftreinigung sind Biofilter
und Biowäscher. Biofilter besitzen in der Regel eine von Mikroorganismen besiedelte
Schüttung eines organischen Materials wie z. B. Torf oder Rindenmulch. Sie benötigen
allerdings eine große Filterfläche, und in bestimmten Zeitintervallen muss das Füllmaterial
ausgetauscht werden, da es durch Verrottung und Kompaktierung zu einer Verschlech
terung der Nährstoffversorgung der Mikroorganismen und zu einer Verstopfung des Bio
filters kommt. Dies hat einen Anstieg des Druckverlustes im Biofilter und eine verminderte
Reinigungsleistung zur Folge. Biofilter werden vor allem für Abluftströme mit geringen
und weitgehend konstanten Schadstoffkonzentrationen eingesetzt. In Biowäschern werden
dagegen die Schadstoffe in einer wässerigen Phase aufgenommen, die auch die aeroben
Mikroorganismen zum Abbau der Schadstoffe enthält. Biowäscher sind daher nur für die
Entfernung gut wasserlöslicher Stoffe, nicht aber für die Entfernung schlecht wasserlös
licher Schadstoffe geeignet. Des Weiteren ist ihre Einsatzfähigkeit beschränkt, da bei
großen, kontinuierlich durchfließenden Abluftvolumina das zu reinigende Gas eine nur
geringe Verweilzeit im Biowäscher und damit eine schlechte Reinigungsleistung aufweist.
Alternativ zu den Biofiltern und Biowäschern wurden in den letzten Jahren Biorieselbett-
und Biomembranreaktoren entwickelt und vorgeschlagen.
Bei Rieselbettreaktoren sind die Mikroorganismen, die die jeweiligen Schadstoffe abbauen
bzw. umwandeln sollen, auf einem inerten Trägermaterial aufgebracht. Das zu reinigende
Gas oder die Abluft durchströmt eine unregelmäßige Schüttung des Trägermaterials, die
kontinuierlich oder intermittierend mit einer wässerigen Nährsalzlösung im Gleich- oder
Gegenstrom berieselt wird. Dadurch wird gleichzeitig eine Befeuchtung der Biomasse
erreicht, und es ist möglich, die bei der biologischen Reaktion entstehenden Abbau
produkte wie bei einem Biowäscher abzuziehen. Solche Rieselbettreaktoren sind
beispielsweise in DE 32 27 678 A1, DE 34 28 798 A1 und US 4,421,534 beschrieben. Die
bekannten Biorieselbettreaktoren zeichnen sich gegenüber Biofiltern durch eine höhere
Prozesssicherheit und eine bessere Regelbarkeit und gegenüber Biowäschern durch den
geringeren Apparateaufwand und durch einen leicht verbesserten Abbau von schlecht
wasserlöslichen Schadstoffen durch geringerer Wasserfilmdicken aus. Problematisch bei
den bekannten Rieselbettreaktoren ist jedoch, dass der freie Strömungsquerschnitt für das
zu reinigenden Gas oder die Abluft durch übermäßige Biomasseproduktion zuwächst und
dadurch den Rieselbettreaktor verstopft (VDI-Berichte 1104, "Biologische Abgasreini
gung", Tagungsbericht 09. Bis 11.03.1994, Heidelberg, VDI-Verlag Düsseldorf (1994); R.
Diks, S. Ottengraf, S. Vrijland, "The existence of a biological equilibrium in a trickling
filter for waste gas purification", Biotech. Bioeng. 44 (1994) S. 1279ff.; K. Kirchner C. A.
Gossen, H.-J. Rehm, "Purification of exhaust air containing organic pollutants in a trickle
bed bioreactor", Appl. Microbiol. Biotechnol. 35 (1991), S. 396-400). Dieser Nachteil kann
auch durch strukturierte Träger mit großen Lückendurchmessern, einer verringerten
Beladung mit Mikroorganismen und einer veränderten Biomassenmorphologie nicht voll
ständig ausgeschlossen werden. Daneben kann sich eine Behinderung des Wachstums der
Biomasse, beispielsweise durch begrenzte Zugabe von Nährsalzen oder durch Zugabe von
Wachstumsinhibitoren, auch negativ auswirken, da die Kapazität der biologischen
Reaktion, also die Menge der abgebauten Schadstoffe, hierdurch eingeschränkt wird, wie
K. Kirchner et al. in Appl. Microbiol. Biotechnol., 35 (1991) S. 396-400 berichteten.
In Biomembranreaktoren werden dagegen vorwiegend sehr schlecht wasserlösliche
Abluftinhaltstoffe mittels Gaspermeation entfernt (U. Bäuerle, K. Fischer, D. Bardtke,
"Biologische Abluftreinigung mit Hilfe eines neuartigen Permeationsreaktors" in Staub,
Reinhaltung der Luft, 46 (1986) Heft 5, S. 233-235; DE 35 42 599 A1). Dabei ist eine Gas durchlässige,
chemisch und biologisch inerte Membran derart zwischen der Gas- und der
flüssigen Phase angeordnet, dass die hydrophoben Schadstoffe an der Oberfläche der
Membran sorbieren und nach der Permeation durch die Membran an der Flüssigkeit
tragenden Oberfläche von den dort immobilisierten Mikroorganismen durch biologische
Reaktion abgebaut werden. Dieses Verfahren kann jedoch nur sehr bedingt für wasserlös
liche Stoffe verwendet werden.
Die bekannten Verfahren zur biologischen Abluftreinigung sind für die Behandlung von
Abluftströmen, die gleichzeitig gut und schlecht wasserlösliche Schadstoffe enthalten,
insbesondere bei schwankenden Schadstoffkonzentrationen nicht geeignet. In Zeiten
höherer Schadstoffkonzentrationen besitzen die Anlagen kaum Pufferkapazität, um
insbesondere die schlecht wasserlöslichen Schadstoffe abzubauen. Daher wurden in den
letzten Jahren Kombinationsverfahren aus aufeinander folgenden biologischen und adsorp
tiven Reinigungsstufen vorgeschlagen (DE 196 08 834 C1, DE 43 41 467 A1 und Thißen,
cav 8/1997, S. 28ff.). Diese Verfahren zeichnen sich jedoch durch einen hohen apparativen
Aufwand und eine komplizierte Regelungs- und Steuerungstechnik und somit durch hohe
Investitionskosten aus.
In der DE 197 29 814 C1 werden ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Separation von in
Gasen enthaltenen Schadstoffen beschrieben, bei denen Mikroorganismen nur auf einer
Seite eines Trägers immobilisiert sind. Das Gas wird hier nacheinander an jeder der beiden
Seiten des Trägers vorbeigeführt werden. Dies erfordert jedoch, insbesondere bei Platten
reaktoren, sehr aufwendige Konstruktionen, um die Trennung von Gas- und Flüssigkeits
strom sowie das notwendige Umlenken des Gasstromes zu bewerkstelligen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung und ein Verfahren zur
Separation von Bestandteilen aus Gasen oder Gasgemischen bereitzustellen, die die Nach
teile des Standes der Technik nicht aufweisen. Insbesondere ist es Aufgabe der vorliegen
den Erfindung, eine Vorrichtung und ein Verfahren bereitzustellen, welche die Reinigung
von mit Schadstoffen kontaminierten Gasen oder Gasgemischen ermöglichen.
Diese Aufgabe wird mit dem Verfahren gemäß dem Hauptanspruch sowie der Vorrichtung
nach Anspruch 16 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unter
ansprüche.
Erfindungsgemäß werden die im Gas oder Gasgemisch enthaltenen, abzutrennenden
Bestandteile, z. B. Schadstoffe, bei dem erfindungsgemäßen Verfahren und in der erfin
dungsgemäßen Vorrichtung aus dem zu reinigenden Gas oder Gasgemisch ab- bzw. ad
sorptiv entfernt und mit Hilfe von Mikroorganismen biologisch abgebaut. Die hierfür ver
wendeten, jeweils mindestens zwei Oberflächen aufweisenden Träger sind partiell auf
ihren Oberflächen mit Mikroorganismen belegt, d. h. es gibt auf den Trägeroberflächen mit
Mikroorganismen belegte und nicht-belegte Bereiche, wobei die mit Mikroorganismen
belegten Oberflächenbereiche mit einer Flüssigkeit berieselbar sind. Eine geeignete
Belegung der Trägeroberflächen ist beispielsweise der partielle Bewuchs mit einem die
Mikroorganismen enthaltenden Biofilm. Des Weiteren sind die mindestens zwei Träger,
die ein für die abzutrennenden Bestandteile permeables Material enthalten, derart in dem
Reinigungsreaktor angeordnet, dass das zu reinigende Gas oder Gasgemisch an den
Trägern vorbeigeführt wird und dabei gleichzeitig mit Mikroorganismen belegten und mit
nicht-belegten Bereichen von Trägeroberflächen in Kontakt steht.
Die gut wasserlöslichen bzw. hydrophilen Bestandteile des Gases oder Gasgemisches
werden bei dem erfindungsgemäßen Verfahren vom Flüssigkeitsfilm aufgenommen,
welcher sich an den mit Mikroorganismen belegten Trägerbereichen befindet. Durch
Diffusion oder Turbulenz werden die Bestandteile dann zu den Mikroorganismen trans
portiert. Hier werden sie biologisch in unschädliche, niedermolekulare Komponenten, wie
z. B. Wasser, Kohlendioxid oder Ammoniak, abgebaut. Dagegen werden die schlecht
wasserlöslichen bzw. hydrophoben Bestandteile an den nicht mit Mikroorganismen
belegten Bereichen der Träger adsorbiert und durch die permeablen Träger zu den Mikro
organismen transportiert, wo sie wie die gut wasserlöslichen bzw. hydrophilen Bestandteile
biologisch abgebaut werden.
Das Hauptaugenmerk der erfindungsgemäßen Vorrichtung und des erfindungsgemäßen
Verfahrens liegt auf der Reinigung der bei technischen oder natürlichen Prozessen anfal
lenden Abluft oder Abgase. Ohne Einschränkung der Allgemeinheit gehören hierzu
beispielsweise die Abluft von Lackierbetrieben, Druckereien, chemischen Produktions
anlagen und anderen Lösungsmittel verarbeitenden Betrieben. Beispiele für erfindungs
gemäß abzutrennende Schadstoffe bzw. Schadstoffgruppen sind aliphatische und aroma
tische Kohlenwasserstoffe, Alkohole, Aldehyde, Ketone, Ether, Carbonsäuren und Carbon
säureester, sowie stickstoff- und schwefelhaltige organische Verbindungen. Als geeignete
Mikroorganismen werden z. B. Bakterien der Gattungen Pseudomonas, Nocardia und/oder
Acetobacter verwendet, die auch aus der Abwasserreinigung bekannt sind. Der Fachmann
auf dem Gebiet der Biotechnologie ist aufgrund seines Fachwissens in der Lage, die für die
jeweils aus einem Gas oder Gasgemisch abzutrennenden Bestandteile optimal geeigneten
Mikroorganismen auszuwählen. Besonders geeignet ist die Verwendung einer an die
abzutrennenden Schadstoffe adaptierten Mischkultur. Diese kann aus einer allgemeinen
Mischkultur aus dem Belebungsbecken einer Kläranlage (vorteilhafterweise aus der
Werkskläranlage, die zu dem Abluft verursachenden Betrieb gehört) durch Versetzen mit
einer Nährstofflösung und einer wässerigen Lösung des Schadstoffes oder des Schadstoff
gemisches sowie durch mehrfaches Überimpfen gewonnen werden.
Bevorzugt sind die Träger auf einer ihrer Oberflächen vollständig mit Mikroorganismen
belegt und das Gas oder Gasgemisch wird gleichzeitig an einer mit Mikroorganismen
belegten und an einer nicht-belegten Oberfläche benachbarter Träger vorbeigeführt.
Geeignete Berieselungsflüssigkeiten verhindern das Austrocknen der Mikroorganismen
und versorgen die Mikroorganismen mit den von ihnen benötigten Nährstoffen. Daneben
können Berieselungsflüssigkeiten beispielsweise auch Wachstumsinhibitoren enthalten, die
die Zusammensetzung der abbauenden Mikroorganismen beeinflussen oder die Zusatz
stoffe gegen Parasiten- und Pilzbefall aufweisen. Als Berieselungsflüssigkeit eignet sich
bevorzugt Wasser oder eine wässerige Lösung; besonders bevorzugt ist eine wässerige
Mineralsalzlösung. Andere Berieselungsflüssigkeiten sind aber auch geeignet, z. B. wasser
haltige Emulsionen.
Bevorzugt wird die Berieselungsflüssigkeit ganz oder partiell im Kreislauf gefahren. Hier
durch verbleiben die biologisch nicht abgebauten Schadstoffe im Flüssigkeitskreislauf und
werden durch die Umwälzung der Berieselungsflüssigkeit wieder der Biofilmoberfläche
verfügbar gemacht. Biomasse kann in einer weiteren Ausführungsform durch eine Aus
schleusung dem Flüssigkeitskreislauf entnommen werden. Insbesondere kann so eine
Reinigung des Mikroorganismenfilms sehr einfach durchgeführt werden, indem vor,
während oder nach der Gasreinigung verstärkt Berieselungsflüssigkeit zugegeben wird,
wodurch überschüssige Mikroorganismen mit der Flüssigkeit heruntergespült werden, und
indem diese überschüssige Biomasse dann durch eine Ausschleusung entfernt wird. Hierbei
ist eine leichte Neigung der Träger zusätzlich hilfreich.
Besonders bevorzugt enthält die Berieselungsflüssigkeit Chemikalien zur Nährstoff-
und/oder Sauerstoffversorgung der Mikroorganismen. Neben Säure oder Lauge zur pH-
Statierung oder Nährstofflösung können auf diese Weise zum Beispiel auch Sauerstoff
träger zugesetzt werden, die die Verwendung von aeroben Mikroorganismen auch zur
Reinigung von sauerstofffreien Gasen oder Gasgemischen ermöglichen. Ohne
Einschränkung der Allgemeinheit sind Beispiele für derartige Sauerstoffträger Nitrationen
und Wasserstoffperoxid.
Die Schichtdicke der Biomasse auf den Trägeroberflächen ist in weiten Bereichen variier
bar. Bevorzugt wird eine Schichtdicke von < 1 mm verwendet.
Geeignete Werkstoffe für Trägermaterialien sind chemisch und biologisch inert und weisen
eine gute Haftung für Mikroorganismen und eine Permeabilität für die aus dem Gas oder
Gasgemisch abzutrennenden Bestandteile auf. Geeignete Trägermaterialien sind vorzugs
weise poröse, anorganische oder organische Werkstoffe. Beispielsweise können als derar
tige Materialien Metalloxide (z. B. Aluminiumoxide), Keramiken (z. B. Zeolithe), Aktiv
kohle oder aktivkohlehaltige Gemische sowie polymere Sorbentien eingesetzt werden.
Vorteilhafterweise zeigen die Trägerwerkstoffe neben der Permeabilität auch ein Adsorp
tionsvermögen für einen oder mehrere der aus dem Gas oder Gasgemisch abzutrennenden
Bestandteile. Konzentrationsschwankungen der abzutrennenden Schadstoffe im Gas oder
Gasgemisch können so z. B. ausgeglichen oder Belastungsspitzen gemildert werden, da die
Träger aufgrund ihres Adsorptionsvermögens eine Pufferkapazität aufweisen, so dass die
Mikroorganismen relativ gleichmäßig mit Schadstoffen versorgt werden. Dies hat eine
gleichbleibende Reinigungsleistung des Verfahrens und eine lange Standzeit der Träger zur
Folge.
In einer weiteren Ausführungsform befindet sich zwischen Träger und den Mikroorganis
men eine für die abzutrennenden Bestandteile permeable Membran aus polymeren oder
keramischen Materialien. Hierdurch wird ein Durchsickern der Berieselungsflüssigkeit
durch den Mikroorganismenfilm in den porösen Träger verhindert.
Der Anstellwinkel der erfindungsgemäß vorgesehenen Träger zur Vertikalen kann Werte
zwischen 0° und 90° einnehmen, wobei 0° und 90° mit eingeschlossen sind. Besonders
bevorzugt sind Anstellwinkel zwischen 5° und 30° gegenüber der Vertikalen. Ist der An
stellwinkel < 0°, so ist bevorzugt, dass die mit Mikroorganismen belegten Trägerbereiche
nach oben zeigen. Durch die Wahl des Anstellwinkels und/oder durch die Menge der
Berieselungsflüssigkeit können sowohl die Dicke des Flüssigkeitsfilmes wie auch die
Ablaufgeschwindigkeit der Berieselungsflüssigkeit beeinflusst werden und so an Art,
Menge und Konzentration der abzutrennenden Bestandteile aus dem Gas oder Gasgemisch
angepasst werden. Beispielsweise wird bei größerem Anstellwinkel und bei vermehrter
Berieselungsflüssigkeit der Flüssigkeitsfilm dicker und die Berieselungsflüssigkeit fließt
langsamer ab.
Vorzugsweise befinden sich 40 bis 100 Träger in einem Reinigungsreaktor. In einer
weiteren vorteilhaften Ausführungsform sind die Träger parallel nebeneinander derart
angeordnet, dass die größten Oberflächen jeweils parallel zueinander sind, so dass das Gas
oder Gasgemisch gleichzeitig an allen Trägern vorbeigeführt wird. Besonders bevorzugt
befinden sich 40 bis 100 Träger parallel nebeneinander in der erfindungsgemäßen
Vorrichtung.
Vorteilhafterweise sind die Träger der erfindungsgemäßen Vorrichtung plattenförmig
ausgestaltet. Dies gestattet eine besonders einfache Verfahrensführung und einen besonders
einfachen Vorrichtungsaufbau. Geeignete Träger sind beispielsweise 3-5 mm dick, und ihr
Abstand zueinander beträgt ca. 10 mm. Andere Geometrien sind aber ebenfalls möglich.
Die bevorzugte Länge der Träger beträgt etwa 1 m. In Abhängigkeit von der Stabilität des
Trägermaterials sind aber auch größere Längen realisierbar. Die bevorzugte Breite der
Träger liegt ebenfalls bei ca. 1 m, jedoch können diese auch breiter sein. Eine besonders
bevorzugte Ausgestaltung der Träger sind also Platten mit einer Fläche von 1 × 1 m2.
Größere Anlagen zur Gasreinigung oder zur Erzielung sehr hoher Abtrennungsleistungen
werden vorteilhafterweise durch das hintereinander Schalten mehrerer erfindungsgemäßer
Vorrichtungen realisiert. Ein besonderer Vorteil dieser Ausführungsform besteht darin,
dass die einzelnen Vorrichtungen mit unterschiedlichen konstruktiven Merkmalen, wie z. B.
Größe, Form, Dicke, Neigung und Material der Träger, und/oder unterschiedlichen
Betriebsparametern, wie z. B. Temperatur und Flüssigkeitsberieselung, ausgestattet sein
können. Damit können erfindungsgemäß unterschiedliche Schadstoffe unter unterschied
lichen Bedingungen aus einem Gas oder Gasgemisch abgetrennt werden. Es können aber
auch mehrere erfindungsgemäße Vorrichtungen parallel zueinander geschaltet werden,
wodurch insbesondere die Reinigung sehr großer Abluftmengen pro Zeiteinheit ermöglicht
wird.
Das zu reinigende Gas oder Gasgemisch kann im Gegenstrom, im Kreuzstrom oder im
Gleichstrom zur Berieselungsflüssigkeit geführt werden. Die Effektivität der Schadstoff
separation kann so vorteilhafterweise an die Art des Gases oder Gasgemisches und an Art,
Menge und Konzentration der abzutrennenden Bestandteile bzw. an die betrieblichen
Gegebenheiten (z. B. Aufstellungsort oder Raumangebot) angepasst werden.
Die Permeations- und die Adsorptionseigenschaften des Trägermaterials sowie die
Sorptionseigenschaften der Berieselungsflüssigkeit können über Temperaturänderungen
beeinflusst werden, so weit dies von den Mikroorganismen toleriert wird. Hierfür wird
vorzugsweise eine Heizung oder Kühlung des Gases oder Gasgemisches und/oder eine
Heizung oder Kühlung der Träger und/oder eine Heizung oder Kühlung der Berieselungs
flüssigkeit vorgesehen. So führt z. B. eine Beheizung des Trägers und des Gases oder Gas
gemisches in der Regel zu einem erhöhten Permeationsvermögen aber zu einem geringeren
Adsorptionsvermögen.
Durch die Variation der konstruktiven Merkmale (wie z. B. Größe, Form, Dicke, Neigung
und Material der Träger) und der Betriebsparameter (wie z. B. Temperatur und Flüssig
keitsberieselung) sowie gegebenenfalls durch das parallel oder hintereinander Schalten
mehrerer erfindungsgemäßer Vorrichtungen zu einer Anlage kann das erfindungsgemäße
Verfahren in einem weiten Spektrum an die Anforderungscharakteristik der abzutrennen
den Bestandteile des Gases oder Gasgemisches (z. B. Art des Gases sowie Art, Eigenschaf
ten und Konzentration der zu entfernenden Schadstoffe) angepasst werden.
Der erfindungsgemäße Gegenstand zeichnet sich gegenüber dem Stand der Technik, z. B.
gegenüber Biofiltern, durch eine höhere Prozesssicherheit aus. Beispielsweise kommt es zu
keiner Verstopfung des Reaktors durch Biomasse, weil überschüssige Mikroorganismen
aufgrund der Geometrie und der weiten Abstände der Träger leicht abgespült werden
können. Auch lässt die Reinigungsleistung der Mikroorganismen bei längerer Standzeit
nicht nach, weil diese durch den Berieselungskreislauf immer wieder mit neuen Nähr
stoffen kontinuierlich versorgt werden können, während bei Biofiltern nach dem Stand der
Technik das als Nährstoffspeicher dienende Bettmaterial bei längerer Standzeit altert.
Ferner sind in der Vorrichtung keine inaktiven Biomassezonen aufgrund unzureichender
Sauer
stoffversorgung vorhanden, da alle Mikroorganismen durch den Berieselungskreislauf mit
ausreichend Sauerstoff versorgt werden können.
Weiterhin zeichnet sich der erfindungsgemäße Gegenstand gegenüber dem Stand der
Technik, auch durch sehr gute Steuer- und Regelbarkeit aus. So ist beispielsweise eine
Temperierung auf die optimale Abbautemperatur der Mikroorganismen sehr leicht
möglich. Auch können Umlaufmenge und Zusammensetzung der Berieselungsflüssigkeit
in einfacher Weise z. B. an die Schadstoffmenge im Gas angepasst werden. Ferner ist,
verglichen beispielsweise mit Biowäschern, der geringere apparative Aufwand vorteilhaft.
Durch den geordneten Aufbau der Träger ist die erfindungsgemäße Vorrichtung, im
Gegensatz z. B. zu Biorieselbettreaktoren mit unregelmäßigen Trägerschüttungen, im
Bedarfsfall leicht zu reinigen, und es wird das Zuwachsen der freien Gasquerschnitte mit
Mikroorganismen und damit eine Verstopfung zuverlässig vermieden. Dadurch tritt nur ein
sehr geringer und nahezu konstanter Druckabfall über die erfindungsgemäße Vorrichtung
auf.
Insbesondere durch das Adsorptionsvermögen des Trägermaterials für eine oder mehrere
Schadstoffkomponenten können Konzentrationsschwankungen im zu reinigenden Gas oder
Gasgemisch ausgeglichen werden. Dies führt zu einer gleichmäßigen Versorgung der
Mikroorganismen mit Schadstoffen und damit zu einer guten Reinigungsleistung und
einem betriebsstabilen Verfahren. Hierbei behält der erfindungsgemäße Gegenstand auch
nach kurzzeitiger hoher Schadstoffbelastung im zu reinigenden Gas oder Gasgemisch seine
Wirksamkeit, weil die Mikroorganismen durch das Adsorptionsvermögen des Trägermat
erials vor einer zu starken, möglicherweise ihre Abbauaktivität nachhaltig negativ
beeinflussenden Belastung durch Schadstoffe, die in hoher Konzentration meist hemmend
oder toxisch wirken, geschützt werden. Des Weiteren muss hierdurch die
erfindungsgemäße Reinigungsvorrichtung nicht, wie nach dem Stand der Technik üblich,
auf der Basis der höchsten Schadstoffkonzentration dimensioniert werden, sondern sie
kann an die in der Regel weitaus geringere Durchschnittsbelastung angepasst werden, was
zu kleiner dimensionierten Anlagen und geringeren apparativen Kosten führt.
Durch die gleichzeitige Kontaktierung des Gases oder Gasgemisches mit zwei unter
schiedlich beschaffenen Bereichen der Trägeroberflächen stehen sowohl für hydrophobe
bzw. schlecht wasserlösliche wie auch für hydrophile bzw. wasserlösliche Schadstoffe
effiziente Abtrennungsbedingungen in einer Vorrichtung simultan zur Verfügung. Somit
können in einer Anlage vorteilhafterweise auch Gase oder Gasgemische gereinigt werden,
die mehrere Bestandteile enthalten, die auf unterschiedliche Art entfernt werden. Durch die
gleichzeitige Kontaktierung des Gases oder Gasgemisches mit Mikroorganismen belegten
und mit nicht-belegten Trägerbereichen erhält man bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
verglichen mit dem Verfahren gemäß der DE 197 29 814 C1 apparatetechnisch erheblich
einfachere und kostengünstigere Anlagen, da das aufwendige Umlenken und nacheinander
Vorbeiführen des Gases oder Gasgemisches an beiden Seiten des Trägers entfällt.
Ohne Einschränkung der Allgemeinheit wird die vorliegende Erfindung nachstehend
anhand eines Ausführungsbeispieles in Verbindung mit den Zeichnungen nochmals
erläutert. Hierbei zeigt Fig. 1 die schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung zur Abtrennung von in Gasen enthaltenen Bestandteilen gemäß einem
Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung, wobei der schematischen Aufbau eines
einzelnen plattenförmigen Trägers mit den dort stattfindenden Prozessschritten als Detail
nochmals herausgehoben ist.
Die in der Fig. 1 beispielhaft dargestellte Anlage besteht zunächst aus einem Reinigungs
reaktor (1). Im Reaktor befinden sich mehrere parallel zueinander ausgerichtete, platten
förmige Träger (3), die einen Anstellwinkel (4) gegenüber der Vertikalen aufweisen. Auf
der nach oben gerichteten Oberfläche der Träger befindet sich ein Biofilmbewuchs von
Mikroorganismen (7). Dieser wird mit einer Berieselungsflüssigkeit derart befeuchtet, dass
sich auf den Mikroorganismen (7) ein Rieselfilm (6) ausbildet, wobei die Berieselungs
flüssigkeit aufgrund der Schwerkraft und der Schrägstellung der Träger von oben nach
unten abläuft. Die Dicke sowie die Ablaufgeschwindigkeit des Rieselfilms sind dabei u. a.
vom Anstellwinkel (4) abhängig und können daher an Art, Menge und Konzentration der
abzutrennenden Bestandteile angepasst werden.
Das schadstoffhaltige Rohgas (2) wird im unteren Bereich in den Reaktor (1) eingeführt
und strömt - wie durch den Pfeil (5) schematisch dargestellt - zwischen den Trägern schräg
nach oben. In diesem Beispiel wird also die Berieselungsflüssigkeit im Gegenstrom zu dem
zu reinigenden Gas geführt.
Aus dem zu reinigenden Gas (5) werden die abzutrennenden, hydrophoben bzw. schlecht
wasserlöslichen Bestandteile des Gases an der nicht-belegten Seite der Träger durch
Adsorption an das Trägermaterial aus dem Gasstrom abgetrennt (durch den Pfeil (8) ange
deutet). Anschließend gelangen diese mittels Diffusion und/oder Permeation durch den
Träger zu dem Mikroorganismen des Biofilms (7), wo sie biologisch zu niedermolekularen
Komponenten abgebaut werden. Gleichzeitig werden die abzutrennenden, hydrophilen
bzw. wasserlöslichen Bestandteile des Gases bevorzugt auf der berieselten Trägerober
fläche von der Berieselungsflüssigkeit (6) aufgenommen (durch den Pfeil (9) angedeutet)
und in gelöster Form durch Diffusion oder turbulenten Transport den Mikroorganismen im
Biofilm (7) zugeführt, von denen sie ebenfalls biologisch abgebaut werden.
Die Berieselungsflüssigkeit (6) gelangt am unteren Ende der Träger (3) in den Flüssigkeits
sumpf (10) des Reaktors. Von dort wird sie mit Hilfe einer Umwälzpumpe (11) wieder
dem Kopfbereich des Reaktors (1) zugeführt und mittels einer geeigneten, vorzugsweise
aus Rohren aufgebauten Berieselungseinrichtung (12) erneut auf die belegten Bereiche der
Träger (3) geleitet und so im Kreislauf geführt. Diesem Flüssigkeitskreislauf können bei
Bedarf einerseits durch die Zufuhreinrichtung (13) Nährlösung, Säure, Lauge und/oder
Sauerstoffträger zugeführt werden, während andererseits überschüssige Biomasse, die mit
der Berieselungsflüssigkeit heruntergespült wurde, durch eine Ausschleusung (14) entfernt
werden kann.
Das gereinigte Abgas (15) verlässt dann die Vorrichtung (1) durch eine Austrittsöffnung im
Kopfbereich des Reaktors.
1
Abluftreinigungsreaktor
2
schadstoffhaltiges Rohgas
3
plattenförmiger Träger
4
Anstellwinkel der Träger
5
Richtung des Gasstroms zwischen den Trägern
6
Rieselfilm aus Berieselungsflüssigkeit
7
Mikroorganismen
8
Aufnahme der hydrophoben bzw. schlecht wasserlöslichen, abzutrennenden
Bestandteile in den Träger
9
Aufnahme der hydrophilen bzw. wasserlöslichen, abzutrennenden Bestandteile in
die Berieselungsflüssigkeit
10
Reaktorsumpf
11
Umwälzpumpe
12
Berieselungseinrichtung
13
Zufuhreinrichtung für Nährlösung, Säure, Lauge und/oder Sauerstoffträger
14
Ausschleusung
15
gereinigtes Abgas
Claims (16)
1. Verfahren zur mikrobiologischen Reinigung von Gasen oder Gasgemischen,
bei dem das Gas oder Gasgemisch (5) an mindestens zwei, jeweils mindestens zwei Oberflächen aufweisenden und für die aus dem Gas oder Gasgemisch abzutrennen den Bestandteile permeablen Trägern (3) vorbeigeführt wird,
bei dem Mikroorganismen (7) die Oberflächen der Träger partiell belegen und
bei dem die mit Mikroorganismen belegten Oberflächenbereiche mit einer Flüssig keit berieselt werden,
dadurch gekennzeichnet, dass das zu reinigende Gas oder Gasgemisch derart an den Trägern vorbeigeführt wird, dass es gleichzeitig mit Mikroorganismen belegten und mit nicht-belegten Bereichen von Trägeroberflächen kontaktiert wird,
wobei zunächst die hydrophilen Bestandteile des Gases oder Gasgemisches von dem Flüssigkeitsfilm an den mit Mikroorganismen belegten Bereichen und die hydrophoben Bestandteile adsorptiv an den nicht mit Mikroorganismen belegten Bereichen der Träger aufgenommen, dann die Bestandteile zu den Mikroorganismen (7) transportiert und abschließend die Bestandteile von den Mikroorganismen abgebaut werden.
bei dem das Gas oder Gasgemisch (5) an mindestens zwei, jeweils mindestens zwei Oberflächen aufweisenden und für die aus dem Gas oder Gasgemisch abzutrennen den Bestandteile permeablen Trägern (3) vorbeigeführt wird,
bei dem Mikroorganismen (7) die Oberflächen der Träger partiell belegen und
bei dem die mit Mikroorganismen belegten Oberflächenbereiche mit einer Flüssig keit berieselt werden,
dadurch gekennzeichnet, dass das zu reinigende Gas oder Gasgemisch derart an den Trägern vorbeigeführt wird, dass es gleichzeitig mit Mikroorganismen belegten und mit nicht-belegten Bereichen von Trägeroberflächen kontaktiert wird,
wobei zunächst die hydrophilen Bestandteile des Gases oder Gasgemisches von dem Flüssigkeitsfilm an den mit Mikroorganismen belegten Bereichen und die hydrophoben Bestandteile adsorptiv an den nicht mit Mikroorganismen belegten Bereichen der Träger aufgenommen, dann die Bestandteile zu den Mikroorganismen (7) transportiert und abschließend die Bestandteile von den Mikroorganismen abgebaut werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass Träger (3) mit einer mit Mikroorganismen
belegten Oberfläche eingesetzt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass Träger (3) mit porösen Werkstoffen
eingesetzt werden.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass Träger (3) mit einer Membran eingesetzt
werden, die sich zwischen dem Träger (3) und den Mikroorganismen (7) befindet.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass Träger (3) mit einem Adsorptions
vermögen für einen oder mehrere der aus dem Gas oder Gasgemisch (5) abzu
trennenden Bestandteile eingesetzt werden.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass das Gas oder Gasgemisch (5) an
plattenförmigen Trägern (3) vorbeigeführt wird.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass das Gas oder Gasgemisch (5) an Trägern
(3) mit einen Anstellwinkel (4) zwischen 0 und 90°, insbesondere zwischen 5 und
30°, gegenüber der Vertikalen und einer nach oben zeigenden mit Mikroorganismen
belegten Oberfläche vorbeigeführt wird.
8. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass das zu reinigende Gas oder Gasgemisch
(5) an 40 bis 100 nebeneinander angeordneten Trägern vorbeigeführt wird.
9. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass das zu reinigende Gas oder Gasgemisch
(5) im Gegenstrom, im Kreuzstrom oder im Gleichstrom zu der
Berieselungsflüssigkeit (6) geführt wird.
10. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass als Berieselungsflüssigkeit (6) Wasser
oder eine wässerige Lösung eingesetzt wird.
11. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass die Berieselungsflüssigkeit (6) im
Kreislauf geführt wird.
12. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, dass mit der Berieselungsflüssigkeit (6)
abgespülte Mikroorganismen aus der Berieselungsflüssigkeit durch eine
Ausschleusung (14) entnommen werden.
13. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, dass der Berieselungsflüssigkeit (6)
Chemikalien zudosiert werden.
14. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, dass das zu reinigende Gas oder Gasgemisch
(5) vor oder während der Kontaktierung mit den Trägern (3) beheizt oder gekühlt
und/oder an beheizten oder gekühlten Trägern und/oder an beheizter oder gekühlter
Berieselungsflüssigkeit (6) vorbeigeführt wird.
15. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, dass als zu reinigendes Gas oder Gasgemisch
die bei technischen oder natürlichen Prozessen anfallende Abluft oder Abgase
eingesetzt wird.
16. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem oder mehreren der
Ansprüche 1 bis 15,
mit mindestens zwei, jeweils mindestens zwei Oberflächen aufweisenden
Trägern (3),
die für die aus dem Gas oder Gasgemisch abzutrennenden Bestandteile
permeabel sind,
deren Oberflächen partiell mit Mikroorganismen (7) belegt sind und
deren mit Mikroorganismen belegte Oberflächenbereiche mit einer Flüssigkeit berieselbar sind,
dadurch, gekennzeichnet, dass die Träger (3) derart angeordnet sind, dass das zu reinigende Gas oder Gasgemisch (5) gleichzeitig mit Mikroorganismen belegten und mit nicht-belegten Bereichen von Trägeroberflächen kontaktiert ist.
deren Oberflächen partiell mit Mikroorganismen (7) belegt sind und
deren mit Mikroorganismen belegte Oberflächenbereiche mit einer Flüssigkeit berieselbar sind,
dadurch, gekennzeichnet, dass die Träger (3) derart angeordnet sind, dass das zu reinigende Gas oder Gasgemisch (5) gleichzeitig mit Mikroorganismen belegten und mit nicht-belegten Bereichen von Trägeroberflächen kontaktiert ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19925085A DE19925085C1 (de) | 1999-06-01 | 1999-06-01 | Verfahren und Vorrichtung zur mikrobiologischen Reinigung von Gasen oder Gasgemischen |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19925085A DE19925085C1 (de) | 1999-06-01 | 1999-06-01 | Verfahren und Vorrichtung zur mikrobiologischen Reinigung von Gasen oder Gasgemischen |
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Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19925085C1 true DE19925085C1 (de) | 2000-11-09 |
Family
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19925085A Expired - Fee Related DE19925085C1 (de) | 1999-06-01 | 1999-06-01 | Verfahren und Vorrichtung zur mikrobiologischen Reinigung von Gasen oder Gasgemischen |
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19925085C1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102005050721A1 (de) * | 2005-10-19 | 2007-04-26 | Institut für Bioprozess- und Analysenmesstechnik e.V. | Partikel zum Abbau von Schadstoffen |
DE102007027021A1 (de) | 2007-06-08 | 2008-12-11 | Fachhochschule Lausitz | Geruchsfilter |
DE202011102665U1 (de) | 2010-07-14 | 2011-09-30 | Ulrich Lütke Wöstmann | Anordnung zum Entschwefeln von Brenngas |
CN106422598A (zh) * | 2016-09-05 | 2017-02-22 | 田昭武 | 液态化学栅吸收式室内气体净化器 |
Citations (1)
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---|---|---|---|---|
DE19729814C1 (de) * | 1997-07-11 | 1998-11-05 | Umsicht Inst Fuer Umwelt Siche | Verfahren und Vorrichtung zur Separation von in Gasen enthaltenen Schadstoffen |
-
1999
- 1999-06-01 DE DE19925085A patent/DE19925085C1/de not_active Expired - Fee Related
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DE102011106309A1 (de) | 2010-07-14 | 2012-01-19 | Ulrich Lütke Wöstmann | Anordnung und Verfahren zur Entschwefelung von Brenngas |
CN106422598A (zh) * | 2016-09-05 | 2017-02-22 | 田昭武 | 液态化学栅吸收式室内气体净化器 |
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