DE4104380A1 - Verfahren zur biochemischen entlastung von schadstoff- und osmogenhaltigen gasen - Google Patents
Verfahren zur biochemischen entlastung von schadstoff- und osmogenhaltigen gasenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur biochemischen
Entlastung von schadstoff- und osmogenhaltigen Gasen,
insbesondere großer Gasvolumenströme der chemisch-pharma
zeutischen Industrie, der Land- und Nahrungsgüterwirt
schaft und der Abproduktaufbereitung.
Mit wenigen Ausnahmen handelt es sich bei den, in den
Gasvolumenströmen emittierten, Verbindungen um organische
Schwefel-, Stickstoff- und Sauerstoff-Verbindungen, in
seltenen Fällen auch um Organo-Phosphor-Verbindungen.
Zusätzlich kommt der Einsatz des Verfahrens in Betracht
bei der Reinigung kontaminierter Abluft von
- - Gieß- und Kühlstrecken sowie Kernmachereien in Gieße reien
- - Betrieben der Lebens- und Genußmittelindustrie
- - Fermentationsprozessen,
- - Druckereien,
- - Lackierereien
bei denen die Beseitigung der Emission von Phenolen, Ke
tonen, Estern, Alkoholen und organischen Lösungsmitteln
erfolgen soll.
Bei einer Vielzahl chemisch-physikalischer und biochemi
scher Prozesse werden eine Reihe Stoffe, auch geruchsin
tensive Stoffe, freigesetzt, die erhebliche Umweltbeein
trächtigungen bewirken und in mehrfacher Hinsicht zu öko
logischen Schädigungen führen können:
- - akute Toxizität (einschließlich kanzerogener Ef fekte) auf Mensch und Tier in Abhängigkeit von Konzentrationen und Einwirkungszeit,
- - Phytotoxizität mit verschiedenen Schädigungen der Flora und der möglichen Schadstoffanreicherung über Nahrungs ketten,
- - Geruchsbelästigungen durch osmogene Luftschadstoffe (auch in Verbindung mit toxischen Wirkungen).
Neben der ökologisch nicht zu vertretenden Methode, Luft
schadstoffe durch Verdünnen und weiträumiges Verteilen zu
"entsorgen", werden im wesentlichen physikalische und
chemische Behandlungsverfahren für die Reinigung der Ab
luft eingesetzt.
Sie haben den Nachteil, daß sie entweder sehr energieauf
wendig sind oder die Abluftprobleme nur in die Bereiche
Abwasserreinigung oder Abfallbeseitigung verlagern.
Durch das bei der Reinigung zunehmend geringer werdende
Konzentrationsgefälle der Schadstoffe gestaltet sich,
insbesondere die Schlußreinigung, immer aufwendiger.
Es ist bekannt, daß mit Hilfe von biologischen Verfahren
sich diese Nachteile häufig vermeiden oder zumindest ver
ringern lassen. Diese verursachen in der Regel auch er
heblich geringere Betriebskosten.
Zudem gestatten sie eine effektive Reinigung bis in den
Bereich von Spurenbelastungen, wie sie gerade bei Osmoge
nen die Regel sind.
Bei der biologischen Abluftreinigung werden die organi
schen Schadgaskomponenten bzw. oxidativ zerlegbaren Gase
zunächst in einem wäßrigen Medium durch Auswaschen bei
möglichst großer Gas-Flüssigkeits-Kontaktfläche absor
biert. Anschließend werden die gelösten Gase von der ad
aptierten Mikroflora utilisiert. Als Endprodukte des
Stoffwechsels entstehen umweltverträgliche Produkte, wie
H2O, CO2, N2 und S.
Aus technologischen Gründen sind bisher drei Hauptvarian
ten biologischer Abluftreinigung angewendet worden:
Sie bringen gute Ergebnisse, wobei jedoch eine Reihe von
Randbedingungen für den störungsfreien Betrieb einzuhal
ten sind.
So darf das Kompostmaterial nicht austrocknen, jedoch
auch nicht durch zu große Feuchtigkeit in den Kapillaren
verschmieren. Die Betthöhen für Biofilter werden wegen
des relativ großen Strömungswiderstandes und der Gefahr
einer Kapillarverstopfung durch Eigengewicht und Feuch
tigkeitseinfluß (bzw. infolge der Möglichkeit des
Bettaufreißens und Durchtritts ungereinigten Gases über
die Kavernen) in der Regel unter 1 m gewählt. Das führt
bei großen zu behandelnden Gasmengen zu einem beträchtli
chen Flächenbedarf der Anlage. Zusätzlich belästigend
wirkt sich die Möglichkeit der Schwadenbildung in Boden
höhe bei Kondensationserscheinungen in dem austretenden
Gasstrom aus.
Durch anwachsende Biomasse und Stoffwechselprodukte ver
schlammt das Bett im Laufe der Zeit, was ein periodisches
Ersetzen der Kompostmasse durch neues Substrat bedingt.
Dieses Verfahren ist nur dann einfach und kostengünstig,
wenn in der Nähe eine biologische Kläranlage betrieben
wird, deren gereinigter Ablauf als Waschwasser verwendet
wird mit anschließender Wiedereinleitung des schadgasbe
ladenen Wassers in die biologische Aufbereitung.
Besteht diese Möglichkeit nicht, muß eine separate aerobe
Biostufe für den Waschturm betrieben werden, was den Pro
zeß energetisch sehr aufwendig und mit der Notwendigkeit
der Überschußbioschlammverwertung arbeitsintensiv macht.
Bei der Gaswäsche werden die unerwünschten Schad- und Ge
ruchsstoffe durch Absorption von der Gas- in die Flüssig
phase überführt, und zwar solange, wie ein Konzentrati
onsgefälle zwischen Gas und Waschwasser vorliegt. Ist das
Konzentrationsgleichgewicht erreicht, findet kein Stoff
übergang mehr statt; die Reinigungsleistung sinkt auf
Null ab. Entscheidend für die kontinuierliche Wirksamkeit
der Wäsche sind deshalb die ständige Erneuerung der Kon
taktfläche Gas/flüssig und die Regeneration der beladenen
Waschflüssigkeit, welche üblicherweise im Kreislauf ge
führt wird.
Der schadgasdurchströmte Reaktionsraum ist mit einem Trä
germaterial gefüllt, das eine große Oberfläche sowohl für
den Gas-Flüssigkeitskontakt als auch für den aufwachsen
den Biorasen bei ausreichend niedrigen Druckverlusten be
züglich der durchströmenden Gasphase sichern soll. Für
die Belüftung der aeroben Biologie wird Sauerstoff aus
der zu reinigenden Gasphase genutzt.
Bei dem, in DD-PS 2 48 514 beschriebenen Verfahren zur
Desodorierung und Entkeimung der Abluft aus Abwasserbe
lüftungsbecken wird die Abluft separaten Reaktoren zuge
führt, in denen ein Trägermaterial als Bewuchsgrundlage
für in den Aerosolen der Abluft befindliche Bakterien,
Pilze und Protozoen eingebaut ist. Die dazu notwendige
Biozönose wird in Form eines biologischen Rasens auf dem
Trägermaterial aus in der Abluft befindlichen Keimen se
lektiert. Für spezielle, schwer abbaubare Geruchsstoffe
können Hochleistungsstämme speziell gezüchteter Organis
men eingesetzt werden.
Eine Möglichkeit zur Beseitigung von Überschußbiomasse,
sowie die Schaffung eines optimalen Lebensraumes für die
Biozönose sowie eine Entlastung der Abluft von Schadstof
fen sind nicht offenbart.
Nachteil dieses Verfahrens ist, daß bei etwaiger Befeuch
tung bzw. Animpfung der Biozönose (um sie lebensfähig zu
erhalten) das bereits gereinigte Gas mit dem Impfmedium,
welches sehr wahrscheinlich Geruchsstoffe oder Keime ent
hält, in Kontakt treten kann. Das ist dadurch gegeben,
weil im gleichen Raum eine Gegenstromführung zwischen
Impfmedium und gereinigtem Gas erfolgt.
Die vorstehend genannten biologischen Verfahren eignen
sich im wesentlichen nur zur Geruchsbeseitigung bei kom
munaler Klärtechnik oder von Stallabluft bei Osmogenkon
zentration kleiner 50 ppm.
Neben den schon genannten Nachteilen bieten sie insbeson
dere bei höheren Schadstoffkonzentrationen keine Sicher
heit gegen Durchschlagen und bergen damit für den Betrei
ber ein hohes Betriebsrisiko in sich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mit einem ef
fektiven, betriebssicheren Verfahren gasförmige
Schadstoffe und Osmogene im Belastungsbereich größer
10 ppm bis ca. 10 000 ppm abzubauen, um biologische Ver
fahren bis zum Anschlußbereich chem.-phys. Verfahren,
also für höhere Stoffkonzentrationen, einsetzbar zu
machen.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, indem
das mit gasförmigen Schadstoffen und Osmogenen belastete
Gas durch einen Reaktionsraum geleitet wird, in dem sich
ein Trägermaterial mit großer spezifischer Oberfläche und
gleichzeitig hohem Lückenvolumen zur Immobilisierung spe
zialisierter, an den Abbau der Abluftschadstoffe angepaß
ter Mikroorganismen befindet.
Der Reaktionsraum wird über ein Düsensystem kontinuier
lich oder periodisch mit wäßrigem Medium befeuchtet, das
Impfbakterien sowie Mikro- und Makroelemente und weitere
Substratbestandteile enthält, deren Menge und Zusammen
setzung auf optimalen Schadstoffabbau durch die Mikroor
ganismen abgestimmt ist.
Das wäßrige Medium kann entweder Biowasser, aus einer in
Standortnähe befindlichen biologischen Abwasserreini
gungsanlage entnommen, oder aus Frischwasser, Impfschlamm
und Chemikalien zusammengemischt sein.
Das aus dem Reaktionsraum ablaufende wäßrige Medium wird
in einem Sumpf aufgefangen und über einen Umwälzkreislauf
wieder dem Düsensystem zugeführt. Die auf den Reaktions
raum bezogene Befeuchtungsrate liegt bei
0,02 . . . 0,1 m3/m3/h, kann jedoch zur hydraulischen Be
seitigung von Überschußbiomasse aus der Trägermatrix in
einsatzspezifisch festzulegenden Zyklen auf 0,5 m3/m3/h
erhöht werden.
Die Gaskomponenten werden über Grenzflächenkontakte in
dem wäßrigen Medium gelöst und in dieser Form den träger
fixierten Mikroorganismen als Substrat zugeführt. Wesent
liches Verfahrensprinzip für diese Behandlung hochkonzen
trierter in den Gasen emittierter Schadstoffe ist der ab
wärtsgerichtete Gleichstrom von zu entsorgendem Gasvolu
menstrom und wäßrigem Befeuchtungsmedium. Dadurch wird
das Nachstrippen von Schadgasen aus dem wäßrigen Medium
in die schon gereinigte Abluft im Kopf des Reaktionsrau
mes ausgeschlossen, was den wesentlichsten Vorteil der
Erfindung darstellt.
Die Kontaktierung des flüssigen Mediums mit den immobili
sierten Mikroorganismen wird dabei in den o.g. Bereichen
verändert bis zur Minimierung der Schadgasrestkonzentra
tion. Reaktionsvolumen und Gasverweilzeit richten sich
nach Art und Konzentration der Schadgaskomponenten.
Dabei liegt die Gasverweilzeit im Lückenvolumen des Trä
germaterials im Bereich 10 s bis 500 s.
Durch Adaption baut sich in der Trägermatrix eine Mikro
flora auf, die offenbar entweder das gelöste Schadgas
gemisch komplex als Substrat verwertet oder bei spe
zifisch toxisch wirkenden Komponenten auf einzelne Bak
terienstämme aufeinanderfolgende Zonen hochspeziali
sierter Populationen ausbildet, in denen einzelne Gas
komponenten nacheinander umgesetzt werden.
Das Verfahren zeichnet sich dadurch aus, daß es durch
entsprechend mögliche Adaption der immobilisierten Mikro
flora an alle biologisch abbaubaren Gasinhaltsstoffe an
gepaßt werden kann. Es ist besonders vorteilhaft beim Um
satz hoher Schwefelwasserstoffkonzentrationen bis
15 000 ppm und hoher Ammoniakkonzentrationen bis
10 000 ppm einsetzbar.
Es können sowohl Osmogene als auch Schadstoffe vermindert
oder beseitigt werden.
Die Erfindung soll anhand von Beispielen näher erläutert
werden.
Es zeigen
Fig. 1 einen Kamin zur biochemischen Entlastung von
Abluft
aus einer Gülleaufbereitungsanlage
Fig. 2 Gesamtanlage ohne Kamin zur biochemischen
Entlastung von Prozeßgas.
Für 10 000 m3/h Abluft aus der aeroben Intensivtankbiolo
gie einer Gülleaufbereitungsanlage,
mit 5 . . . 30 ppm H2S
und 1000 . . . 3000 ppm NH3,
sowie weiteren, nichtspezifierten Osmogenen wird eine biochemische Abluftreinigung installiert.
mit 5 . . . 30 ppm H2S
und 1000 . . . 3000 ppm NH3,
sowie weiteren, nichtspezifierten Osmogenen wird eine biochemische Abluftreinigung installiert.
Da die Abluft aus den Biotanks der Gülleaufbereitungsan
lage in ca. 13 m Höhe anfällt, kann der Kaminfuß des vor
handenen Abluftkamins als Filterraum für Schadstoffe und
Osmogene genutzt werden, wie aus Fig. 1 ersichtlich ist.
Der Raum des Abluftkamins der Biotanks ist großvolumig
ausgeführt, weil er neben der Abluftführung auch als
Schaumsammelraum bei Betriebsstörungen dient.
Durch Einziehen eines zentralen Rohres 1 in dem vorhan
denen Kamin 2 wird ein äußerer Ringraum 3 geschaffen.
Dieser ist mit einer Trägermaterialschüttung, z. B. wie in
den DD-PS 2 69 135 beschrieben, versehen, die der besseren
Handhabung wegen in mehrere, durch Streckmetallzwischen
böden 4 gehalterte Lagen aufgeteilt ist.
Am derzeitigen Abluftaustritt 5 wird der Ringquerschnitt
verschlossen. Dadurch wird die Abluft gezwungen, in dem
Ringraum 3 abwärts zu strömen. Die Schüttung wird gleich
zeitig mit Biosuspension 6 berieselt. Die Möglichkeit ei
ner alternativen Berieselung mit Frischwasser ist mög
lich.
Der auf den Trägern mit großem Hohlraumvolumen anwach
sende Biorasen bewirkt dann den schon vorstehend be
schriebenen Abbau der Schadstoffe und der Osmogene. In
dem Zentralrohr 1 wird die weitgehend entlastete und ent
wässerte Abluft wieder nach oben geführt und tritt in
ca. 20 m Höhe aus.
Die zusätzlich entstehenden Druckverluste in der Schüt
tung können im Prinzip durch erhöhten Biotanküberdruck
ausgeglichen werden. Da es jedoch ungünstig ist, den
Überdrucksicherheitsspielraum der Biotanks auf diese
Weise weitgehend zu verringern, wird ein anderweitiger
Ausgleich der Druckverluste angestrebt.
Gewählt wurde ein Injektor zum Einblasen von Frischluft
in das Zentralrohr, die noch eine erhöhte Kondensatab
scheidung durch den Kühleffekt der eingetragenen Umge
bungsluft ermöglicht.
Die Entwässerung der "Kamin"-Kolonne erfolgt über das an
lageninterne Schleusennetz.
Die Fläche des Zentralrohres 1 beträgt AZ = 0,385 m2, die
des Ringraumes 3 ARR = 2,15 m2. Daraus folgen als Strö
mungsgeschwindigkeiten und Druckverluste
VZ = 6,5 m/s
mit ΔPZ = 15 Pa
mit ΔPZ = 15 Pa
VRR = 1,16 m/s
mit ΔPRR = 1000 Pa (einschl. Träger)
mit ΔPRR = 1000 Pa (einschl. Träger)
In einem Chemiebetrieb besteht die Notwendigkeit, verfah
rensbedingt anfallende, mit H2S, NH3 und Spuren von Mer
captanen belastete Abluftströme umweltgerecht zu entsor
gen.
Eine Belebtschlammanlage steht nicht zur Verfügung, so
daß die Abluftentsorgung autark erfolgen muß.
Die Gasströme betragen:
- 500 m³/h
Abluft aus der Destillation
mit 1,5 kg/h H₂S 2113 ppm
1,5 kg/h NH₃ 4225 ppm
0,5 g/h Mercaptan 0,5 ppm
Abluft aus der Destillation
mit 1,5 kg/h H₂S 2113 ppm
1,5 kg/h NH₃ 4225 ppm
0,5 g/h Mercaptan 0,5 ppm
- 4250 m³/h
Abluft aus der Absorption
mit 5,5 kg/h H₂S 915 ppm
3,5 kg/h NH₃ 1155 ppm
4,25 g/h Mercaptan 0,5 ppm
Abluft aus der Absorption
mit 5,5 kg/h H₂S 915 ppm
3,5 kg/h NH₃ 1155 ppm
4,25 g/h Mercaptan 0,5 ppm
Sie fallen bei etwa Normaldruck und Temperatur 35°C
an und sind auf folgende Konzentrationen zu entlasten
- 20 mg/m³ 14,1 ppm für H₂S
- 10 mg/m³ 14,1 ppm für NH₃
- 0,003 mg/m³ 0,0015 ppm für Mercaptan
- 10 mg/m³ 14,1 ppm für NH₃
- 0,003 mg/m³ 0,0015 ppm für Mercaptan
Gemäß der in Fig. 2 dargestellten Zeichnung werden die
beiden Gasströme 1 aus Absorption und Destillation im
Kopf des Biofilters 8 zusammengeführt und als Gemischt
strom behandelt.
Damit gelten als Eingangsparameter
Vges = 4750 m³/h mit
. 1,474 g/m³ = 1038 ppm H₂S
. 1,053 g/m³ = 1483 ppm NH₃
. 1 mg/m³ = 0,5 ppm Mercaptan
. 1,053 g/m³ = 1483 ppm NH₃
. 1 mg/m³ = 0,5 ppm Mercaptan
Die erforderlichen Abbauwirkungsgrade zur Erreichung der
geforderten Reinluftkonzentrationen betragen
ηH2S = 98,6%
ηNH₃ = 99,0%
ηNH₃ = 99,0%
Dafür sind Reaktor-(Biofilter-)Flächenbelastungen von
(20 . . . 30) m3/m2/h zulässig. Unter Einsatz der Träger,
wie im Beispiel 1 beschrieben, mit:
a = 210 m²/m³/; ε = 0,85;
a: Fläche
ε: Verhältnis Raumbedarf der Träger zum Gesamtraum
a: Fläche
ε: Verhältnis Raumbedarf der Träger zum Gesamtraum
zulässigen freien Schütthöhen von ca. 10 m und einem spe
zifischen Durchströmdruckverlust von (80 .. 150) Pa/m
bedingt das einen Reaktionsraum von 200 m3 mit
dR = 5 m, hR = 10 m
dR: Durchmesser Reaktionsraum
hR: Höhe Reaktionsraum
dR: Durchmesser Reaktionsraum
hR: Höhe Reaktionsraum
Der gesamte Biofilter 8 wird isoliert ausgeführt, um Wär
meverluste zu reduzieren und die Winterbetriebssicherheit
bei geringstem Energieaufwand zu sichern. Am Kopf des Re
aktors befindet sich ein Gasdom 9, in den die Schad
gaseinleitung 10 erfolgt und der gleichzeitig eine Ver
teileranlage 11 für das Befeuchtungswasser enthält.
Darunter befindet sich ein Sumpf 13 für das Befeuchtungs
wasser, der gleichzeitig verfahrenstechnische Funktionen
hat, wie
- - Gewährleistung einer Denitrifikation,
- - Einstellung der technologischen Parameter des Befeuch tungswassers (Mikro-/Makroelemente, pH, Salzgehalt, Ge löstgaskonzentration, Schlammabzug, Temperatur mittels Wärmeübertrager 14),
- - Überschußwasserablauf 15 bei Druckhaltung in der Gas phase.
Das gereinigte Gas wird zwischen Füllkörperschüttung und
Spiegel-Sumpfwasser aus dem Reaktionsraum abgeführt und
nach Aerosolabscheidung 16 in den in Fig. 2 nichtdarge
stellten Kamin 2 entsprechend Fig. 1 eingeleitet.
In einer Biogasanlage entstehen erhebliche Mengen Ammo
niak, welche mit der in Fig. 2 dargestellten Gesamtanlage
weitgehend beseitigt werden sollen. Für den Ammoniakabbau
erfolgt im Reaktor unter aeroben Bedingungen eine Nitri
fikation.
Die Nitratverbindungen werden mit dem wäßrigen Medium
(Befeuchtungswasser) über die Verteileinrichtung 5 in den
Sumpf gewaschen und dort unter anoxischen Bedingungen de
nitrifiziert. Zur Fixierung der Denitrifikanten kann auch
der Flüssigkeitssumpf mit einem Trägermaterial gefüllt
sein. Die Flüssigkeitsverweilzeit im Sumpf betragt 0,5 h
bis 10 h.
Die Temperatur im Reaktionsraum liegt zwischen 20°C und
40°C. Sie wird durch Isolierung sowie Temperierung des
Befeuchtungswassers mittels Wärmeübertrager 11 im Außen
kreislauf aufrechterhalten.
Die Ablufttemperaturen können im Eintritt zwischen 5°C
und 75°C betragen.
Wegen der hohen Biotoxizität von Ammoniak im basischen
Bereich wird das Befeuchtungswasser über eine nicht in
Fig. 2 dargestellte pH-Regeleinrichtung im Bereich
pH = 6,5 bis 7,5 gehalten.
Um zusätzlich Ammoniakaustrag infolge seiner leichten
Flüchtigkeit über die schon gereinigte Abluft zu vermei
den, wird die pH-Regelung über einen Teilstrom angesäuer
ten wäßrigen Mediums gleichzeitig als finale Gaswäsche
genutzt, um auch noch NH3-Spuren zu binden und in den
Sumpf zurückzuwaschen.
Nach Erfordernis kann der Aerosolabscheider 8 in der
Gasabführung installiert sein.
Aufstellung der verwendeten Bezugszeichen
1 zentrales Rohr
2 Kamin
3 Ringraum mit Trägermaterial
4 Streckmetallzwischenböden
5 Abluftaustritt
6 Biosuspension
7 Injektor
8 Biofilter mit Trägermaterial
9 Gasdom
10 Schadgaseinleitung
11 Verteileranlage
12 Spaltenrost
13 Sumpf
14 Wärmeübertrager
15 Überschußwasserablauf
16 Aerosolabscheidung
2 Kamin
3 Ringraum mit Trägermaterial
4 Streckmetallzwischenböden
5 Abluftaustritt
6 Biosuspension
7 Injektor
8 Biofilter mit Trägermaterial
9 Gasdom
10 Schadgaseinleitung
11 Verteileranlage
12 Spaltenrost
13 Sumpf
14 Wärmeübertrager
15 Überschußwasserablauf
16 Aerosolabscheidung
Claims (3)
1. Verfahren zur biochemischen Entlastung von schadstoff-
und osmogenhaltigen Gasen, indem belastetes Gas einen Reak
tionsraum durchströmt, der auf Trägermaterial immobili
sierte, an den Schadstoff- und Osmogenabbau speziell anpaß
bare Mikroorganismen enthält,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Inhalt des Reaktionsraumes mit einem wäßrigen Me
dium befeuchtet wird, welches mit an den jeweiligen
Schadstoff- und Osmogenabbau anpaßbaren Impfbakterien, Mi
kro- und Makroelementen sowie Substratbestandteilen ange
reichert wird und dabei der zu entlastende Gasvolumenstrom
sowie das wäßrige Medium in gleicher Richtung durch den Re
aktionsraum geleitet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Inhalt des Reaktionsraumes mit 0,02 bis 0,1 m3/m3/h
wäßrigem Medium befeuchtet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Inhalt des Reaktionsraumes mit 0,1 bis 0,5 m3/m3/h
wäßrigem Medium befeuchtet und dadurch von Überschußbio
masse befreit wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4104380A DE4104380A1 (de) | 1991-02-08 | 1991-02-08 | Verfahren zur biochemischen entlastung von schadstoff- und osmogenhaltigen gasen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4104380A DE4104380A1 (de) | 1991-02-08 | 1991-02-08 | Verfahren zur biochemischen entlastung von schadstoff- und osmogenhaltigen gasen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4104380A1 true DE4104380A1 (de) | 1992-08-13 |
Family
ID=6424968
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4104380A Withdrawn DE4104380A1 (de) | 1991-02-08 | 1991-02-08 | Verfahren zur biochemischen entlastung von schadstoff- und osmogenhaltigen gasen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4104380A1 (de) |
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-
1991
- 1991-02-08 DE DE4104380A patent/DE4104380A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |