DE4133581A1 - Verfahren und vorrichtung zum reinigen von abgasen - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum reinigen von abgasenInfo
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B01—PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
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- B01D53/00—Separation of gases or vapours; Recovering vapours of volatile solvents from gases; Chemical or biological purification of waste gases, e.g. engine exhaust gases, smoke, fumes, flue gases, aerosols
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- B01D53/46—Removing components of defined structure
- B01D53/72—Organic compounds not provided for in groups B01D53/48 - B01D53/70, e.g. hydrocarbons
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Reinigen von Abgasen,
die aus einer Plastifiziervorrichtung oder dergleichen zur
Verarbeitung gemischter und Kunststoffabfälle entweichen und
die Säure beziehungsweise saure Anteile und/oder Dämpfe
enthält.
Bei der Herstellung von Kunststoffteilen aus gegebenenfalls
auch verschmutzten, gemischten Kunststoffabfällen entstehen
erhebliche Abgase. Dies rührt daher, daß die Kunststoffabfälle
vielfach auch Restverschmutzungen enthalten, durch die zum
Beispiel Lösungsmitteldämpfe entstehen können. Es muß also bei
der Herstellung von Teilen aus Kunststoffabfällen für eine
entsprechende Luftabsaugung am Arbeitsplatz und für eine an
schließende Luftreinigung gesorgt werden.
Für solche Zwecke sind bereits Luftreinigungsanlagen bekannt,
die aus der Abluft organische Bestandteile adsorbieren und
auch saure Komponenten, Feinschwebteile und Aerosole
zurückhalten.
Als nachteilig hatte sich dabei gezeigt, daß die insbesondere
zum Absorbieren der organischen Bestandteile vorgesehenen Ak
tivkohlefilter durch Feuchtigkeit und insbesondere auch durch
saure Anteile nach vergleichsweise kurzer Zeit in ihrer
Aktivität behindert sind, da ihre aktive Oberfläche zugesetzt
wird. Die Aktivkohle muß dementsprechend nach vergleichsweise
kurzer Zeit jeweils ausgewechselt werden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren und
eine Vorrichtung zu schaffen, die eine wesentlich größere
Standzeit der Luftreinigungsanlage ermöglicht und wobei auch
der Abscheide- bzw. Reinigungsgrad verbessert ist. Insbeson
dere soll dabei auch der Verbrauch an Aktivkohle erheblich re
duziert werden.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß insbesondere
vorgeschlagen, daß zunächst Staubpartikel aus der Abluft abge
trennt und saure Abgase gebunden und neutralisiert werden, daß
anschließend Aerosole eliminiert und schließlich aus der
vorgereinigten Abluft organische, gasförmige Verbindungen
durch Adsorption herausgefiltert werden.
In vorteilhafter Weise werden Salzsäurekomponenten, Aerosole,
Feinschwebteile und dergleichen, welche den Adsorptionsvorgang
nachteilig beeinflussen, vor diesem Adsorptionsvorgang weitge
hend ausgeschieden.
Dem Adsorptionsvorgang wird somit vorgereinigte Abluft zuge
führt, so daß der weitere Reinigungsvorgang effektiver und
auch über eine wesentlich längere Zeit erfolgen kann.
Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß die
vorgereinigte Abluft vor dem Adsorbieren der organischen, gas
förmigen Verbindungen erwärmt wird.
Damit wird die relative Luftfeuchte reduziert, so daß dem Ad
sorptionsvorgang entsprechend trockenere Abluft zugeführt
wird, was ebenfalls zu einer Verbesserung der Wirksamkeit über
einen längeren Zeitraum zugute kommt.
Zur Reduzierung der Belastung der zu reinigenden Abgase wird
nach einer Weiterbildung der Erfindung vorgeschlagen, daß den
zu verarbeitenden Kunststoffabfällen als Zuschlagstoff Alkali-
oder Erdalkalicarbonat zugemischt wird.
Insbesondere Säure, die während der Verarbeitung durch in den
Kunststoffabfällen enthaltene PVC-Anteile entstehen kann, wird
durch den Alkali-Anteil weitestgehend neutralisiert. Die
Raumluftbelastung wird dadurch ganz erheblich reduziert und
durch die geringere Emission von Schadstoffen ist auch ein we
sentlich verringerter Aufwand bei der Abluftreinigung möglich.
Dies bedeutet auch, daß die vorgesehene Abluftreinigung über
längere Zeit wirksam arbeiten kann.
Die Erfindung betrifft auch eine Vorrichtung zur Abluftreini
gung von Abgasen von einer Kunststoffabfälle verarbeitenden
Plastifiziervorrichtung, wobei die Vorrichtung zumindest ein
Aktivkohlefilter sowie einen Wäscher und ein Gebläse aufweist.
Diese Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, daß ansaugseitig
zuerst der Wäscher und stromabwärts nach diesem das Aktiv
kohlefilter angeordnet sind.
Wie bereits im wesentlichen vorerwähnt, wird durch diese An
ordnung der einzelnen Komponenten der Abluftreinigungsanlage
zunächst im Wäscher die weitestgehende Abtrennung von Staub
partikeln ermöglicht, wobei gleichzeitig saure Abgase, insbe
sondere Salzsäure gebunden und neutralisiert wird. Die an
schließend vorhandene, vorgereinigte Abluft vor dem Aktiv
kohlefilter ist dann ausschließlich mit organischen, gasförmi
gen Verbindungen belastet, so daß das Aktivkohlefilter seine
maximale bzw. optimale Adsorptionsleistung liefern kann. Ins
besondere wird hierbei verhindert, daß die Aktivkohle mit
Staub oder Wassertröpfchen kontaminiert und somit in ihrer Ak
tivität behindert wird.
Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist zwischen dem Wä
scher und dem Aktivkohlefilter eine Heizung zum Erhöhen der
Ablufttemperatur und nach einem weiteren Merkmal vor der Hei
zung ein Tropfenabscheider angeordnet.
In dem Tropfenabscheider können noch in der Abluft enthaltene
Restaerosole abgeschieden werden und durch die Heizung wird
die relative Luftfeuchte vermindert.
Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß das Aktiv
kohlefilter eine unterseitige Zuströmöffnung für eine etwa
vertikale Durchströmung der Abluft von unten nach oben auf
weist. Durch diese Durchströmungsrichtung wird einer Verdich
tung der Aktivkohle entgegengewirkt, so daß dies mit zu einer
längeren Standzeit des Aktivkohlefilters beiträgt.
Zusätzliche Ausgestaltungen der Erfindung sind in den weiteren
Unteransprüchen aufgeführt. Nachstehend ist die Erfindung mit
ihren wesentlichen Einzelheiten anhand der Zeichnung noch nä
her erläutert.
Die einzige etwas schematisierte Figur zeigt:
Eine Abluftreinigungs-Vorrichtung.
Die im Ausführungsbeispiel gezeigte Abluftreinigungs-Vorrich
tung 1 weist in Durchströmrichtung im wesentlichen einen Wä
scher 2, daran anschließend eine Einheit 3 mit einem
Tropfenabscheider 9, einem Heizregister 10 sowie mit einem
Gebläse 4 und anschließend ein Aktivkohlefilter 5 auf.
Die Abluftreinigungs-Vorrichtung ist einer Plastifiziervor
richtung, insbesondere einem Extruder 6 zugeordnet, in dem un
sortierte, gemischte Kunststoffabfälle verarbeitet werden. Bei
dem Extruder 6 befinden sich auch noch hier nicht dargestellte
Formen für die jeweils herzustellenden Kunststoffteile.
Unmittelbar nach der Ansaugstelle befindet sich ein
Grobstaubabscheider 7, der im wesentlichen durch einen Rohrab
schnitt mit einer Querschnittserweiterung gebildet ist. Die
Abluft gelangt dann in den Wäscher 2.
In dem Wäscher 2 erfolgt eine weitgehende Abtrennung von
Staubpartikeln und gleichzeitig werden saure Abgase,
insbesondere Salzsäure gebunden und neutralisiert. Innerhalb
des Wäschers 2 wird oberseitig Wasser ausgesprüht und am
unteren Ende des Wäschers wieder aufgefangen. Von dort wird
dieses Wasser dann wieder umgepumpt.
Am oberen Ende des Wäschers befindet sich ein erster Tropfen
abscheider 8.
Das im Wäscher 2 vorgereinigte Abgas gelangt dann in den
Haupt-Tropfenabscheider 9, der im wesentlichen durch Fliesfil
ter sowie ein Drahtgeflechtfilter gebildet ist. In dem bzw.
den Tropfenabscheidern werden noch in der Abluft hinter dem
Wäscher 2 enthaltene Aerosole eliminiert.
Die den Tropfenabscheider 9 verlassende Abluft gelangt an
schließend zum Aufheizen durch ein Heizregister 10, in dem die
Abluft auf eine Temperatur gebracht wird, bei der die relative
Luftfeuchtigkeit unter 40% absinkt. Diese relativ trockene
Luft wird dann über das Gebläse 4 schließlich dem Aktivkohle
filter 5 zugeführt. Dieses wird dann nur noch vergleichsweise
gering belastet, wobei in der Abluft dann insbesondere nur
noch Stoffe enthalten sind, die von dem Aktivkohlefilter 5
verarbeitbar sind. Insbesondere wird verhindert, daß die Ak
tivkohle mit Wassertröpfchen, Säure oder Staub kontaminiert
wird, was die aktive Lebensdauer des Aktivkohlefilters dra
stisch verringern würde. Da diese Stoffe aber bereits vorab
aus der Abluft herausgefiltert wurden, kann das Aktivkohlefil
ter nun mit einer wesentlich höheren Standzeit arbeiten.
Versuche haben gezeigt, daß die Standzeit um das zehn- bis
zwanzigfache verlängert werden konnte. Außerdem ist dadurch
auch der Abscheide- bzw. Reinigungsgrad erhöht worden. Die Er
höhung der Lebensdauer des Aktivkohlefilters ergibt ganz er
hebliche wirtschaftliche Vorteile, da der Verbrauch an Aktiv
kohle ganz drastisch reduziert ist. Gerade in Großanlagen
macht sich dies ganz erheblich bemerkbar.
In der Zeichnungsfigur ist noch angedeutet, daß der Tropfenab
scheider 9, das Heizregister 10 und auch das Gebläse 4 als
Einheit 3 zusammengefaßt sein können.
Um die Abluftreinigungs-Vorrichtung insgesamt mit weniger be
lasteter Abluft zu beschicken, hat sich auch als vorteilhaft
gezeigt, wenn den im Extruder 6 zu verarbeitenden Kunststoff
abfällen als Zuschlagstoff Alkali- oder Erdalkalicarbonat zu
gemischt wird. Dies kann beispielsweise in einer Menge von
1%-20%, vorzugsweise etwa 5%-10% Gewichtsanteilen
vorgenommen werden. Durch diesen Zuschlagstoff wird Säure, die
während der Verarbeitung von Kunststoffabfällen entstehen
kann, weitestgehend neutralisiert. Entsprechend wird auch die
Raumluftbelastung reduziert und die der Abluftreinigungs-
Vorrichtung zugeführten Abgase sind weniger belastet, so daß
dies ebenfalls mit zu einer längeren Standzeit der Vorrichtung
1 beiträgt.
Alle in der Beschreibung, den Ansprüchen und der Zeichnung
dargestellten Merkmale können sowohl einzeln als auch in be
liebiger Kombination miteinander erfindungswesentlich sein.
Claims (9)
1. Verfahren zum Reinigen von Abgasen, die aus einer Plasti
fiziervorrichtung oder dergleichen zur Verarbeitung
gemischter Kunststoffabfälle entweichen und die Säure und
gegebenenfalls Dämpfe enthält, dadurch gekennzeichnet, daß
zunächst Staubpartikel aus der Abluft abgetrennt und saure
Abgase gebunden und neutralisiert werden, daß anschließend
Aerosole eliminiert und schließlich aus der vorgereinigten
Abluft organische, gasförmige Verbindungen durch
Adsorption herausgefiltert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
vorgereinigte Abluft vor dem Adsorbieren der organischen,
gasförmigen Verbindungen erwärmt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß den Kunststoffabfällen als Zuschlagstoff Alkali- oder
Erdalkalicarbonat zugemischt wird.
4. Vorrichtung zur Abluftreinigung von Abgasen von einer
Kunststoffabfälle verarbeitenden Plastifiziervorrichtung,
wobei die Vorrichtung zumindest ein Aktivkohlefilter sowie
einen Wäscher und ein Gebläse aufweist, insbesondere zur
Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1-3, dadurch
gekennzeichnet, daß ansaugseitig zuerst der Wäscher (2)
und stromabwärts nach diesem das Aktivkohlefilter (5) an
geordnet sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen dem Wäscher (2) und dem Aktivkohlefilter (5) eine
Heizung (10) zum Erhöhen der Ablufttemperatur vorgesehen
ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeich
net, daß vor der Heizung (10) ein Tropfenabscheider (8, 9)
angeordnet ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß zumindest die Heizung (10), der Tropfen
abscheider (9) sowie das Gebläse (4) in einer Baueinheit
zusammengefaßt sind.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Aktivkohlefilter (5) eine untersei
tige Zuströmöffnung für eine etwa vertikale Durchströmung
der Abluft von unten nach oben aufweist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß vor dem Wäscher (2) ein Vorfilter und
anschließend ein Rohrabschnitt mit einer Querschnittser
weiterung angeordnet sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914133581 DE4133581A1 (de) | 1991-10-10 | 1991-10-10 | Verfahren und vorrichtung zum reinigen von abgasen |
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE4133581A1 true DE4133581A1 (de) | 1993-04-15 |
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ID=6442427
Family Applications (1)
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DE19914133581 Withdrawn DE4133581A1 (de) | 1991-10-10 | 1991-10-10 | Verfahren und vorrichtung zum reinigen von abgasen |
Country Status (1)
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