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Biologische Reinigungsanlage für verunreinigte Wässer aller Art
Die Erfindung betrifft eine biologische Reinigungsanlage für verunreinigte Wässer aller Art.
Es ist bekannt, verunreinigte Wässer biologisch zu reinigen. Diese Reinigung kann beispielsweise in sogenannten Belebtschlammanlagen stattfinden, doch eignet sich dieses Verfahren nur für grössere
Wassermengen. Ein weiteres biologisches Reinigungsverfahren stellt die Reinigung durch Tropfkörper dar. Das zu reinigende Wasser wird bei diesem Verfahren über Brockenkörper geleitet. Diese Brockenkörper müssen aus beständigem Material mit möglichst grosser Kornoberfläche wie beispielsweise Koks, gesinterter Schlacke oder gebrochenen Steinen (Lavatuff) sein. An der Oberfläche der Brocken bildet sich bei genügender Luftzufuhr, welche durch natürlichen Luftzug oder mechanische Ventilation erfolgen kann, und bei Überrieseln mit verunreinigtem Wasser ein sogenannter biologischer Rasen.
Dieser biologische Rasen besteht aus Kleinlebewesen, welche die im Wasser befindlichen Schmutzstoffe abbauen. Vorausgesetzt ist allerdings, dass die auf 1 m des Brockenkörpers entfallende Schmutzwassermenge nicht zu gross wird. Dadurch ergeben sich bei grösseren Schmutzwassermengen, wie sie beispielsweise bei Siedlungsanlagen, Gemeinden bzw. Städten anfallen, sehr erhebliche Ausmasse dieser Brockenkörper. Anderseits ist es auch wieder schwierig, solche Tropfkörper für kleinste Wassermengen richtig zu bauen und zu betreiben. Gerade bei kleineren Wassermengen ist der Anfall stossartig und fliesst dann das verschmutzte Wasser zu rasch durch den Tropfkörper. Dadurch können aber die Bakterien ihre Abbautätigkeit nicht voll entfalten.
Die erfindungsgemässe biologische Reinigungsanlage für verunreinigte Wässer aller Art sieht nur vor, dass zwei oder mehr Schichten aus faserigen Stoffen, vorzugsweise organischer Natur, wie beispielsweise Kunststoff-Fasern, imprägnierte feinfaserige Holzwolle, aber auch anorganischer Natur, wie Glaswolle und Schlackenwolle, mit lufterfüllten Zwischenräumen übereinander angeordnet sind, durch welche das zu reinigende Wasser oder Abwasser hindurchtropft und dabei gereinigt wird. Durch diese Anordnung wird es vor allem möglich, auch für Kleinstwassermengen eine zuverlässig wirkende biologische Reinigung zu erzielen. Das anfallende, vorher von gröbsten Schmutzstoffen befreite Schmutzwasser wird durch die oberste Schichte der mehrschichtig ausgebauten Reinigungsanlage geleitet.
Die in dem verschmutzten Wasser enthaltenen Stoffe führen bald zu einer Verschliessung der Hohlräume zwischen den faserigen Stoffen. Das Schmutzwasser sickert nun auf verschiedenen Stellen durch diese oberste Schichte und durch den siebartigen oder gelochten Boden des tassenförmigen Faserbehälters und fällt tropfenförmig durch den luftgefüllten Zwischenraum auf die darunter liegende Schichte. Hiebei kann der fallende Tropfen Sauerstoff aufnehmen. Auf der zweiten Faserschichte wiederholt sich der gleiche Vorgang. Die Wirkung ist ähnlich den Vorgängen im bekannten Brockenkörper und führt zu einem biologischen Abbau durch die sich selbst einstellenden Bakterien. Dieser Vorgang wiederholt sich nun, wenn das durchtropfende Wasser auf die darunter liegenden Faserschichten fällt.
Der wesentliche Vorteil dieser Erfindung liegt darin, dass man viel grössere schmutzwassermengen mit 1 m3 Rauminhalt reinigen kann, als bei den üblichen Tropfkörpern. Dadurch werden an Stelle von grossen Brockenkörpern nur wesentlich kleinere erfindungsgemässe Reinigungsanlagen notwendig. Selbstverständlich bedeutet das auch eine Verbilligung.
Ein weiterer Vorteil ist darin zu sehen, dass der erfindungsgemässen biologischen Reinigungsanlage kein Nachklärbecken nachgeschaltet werden muss, wie das bei Brockenkörpern zum Abfangen der ab-
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gestorbenen und abgeschwemmten biologischen Rasenteile erforderlich ist. Bei der erfindungsgemässen Reinigungsanlage werden diese abgestorbenen biologischen Rasenteile durch die Filterwirkung der faserigen Schichten zurückgehalten.
In der Zeichnung ist ein Vertikalschnitt der erfindungsgemässen biologischen Reinigungsanlage dargestellt. Das aus der Rohrleitung 1 zufliessende verschmutzte Wasser 2 fällt auf die oberste faserige Schichte 3, die in den tassenförmigen Behälter 4 mit siebartigem Boden 5 gebettet ist. Der tassenförmige Behälter ruht auf konsolartigen Vorsprüngen 6 der Umfassungs wände 7. An Stelle der siebartigen Böden 5 können die Behälter 4 auch einen durchlochten Boden 8 aufweisen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Biologische Reinigungsanlage für verunreinigte Wässer aller Art, bei welcher zwei oder mehr Tropfkörperschichten mit Luftzwischenräumen übereinander angeordnet sind und durch welche das zu reinigende Abwasser hindurchtropft und dabei gereinigt wird, dadurch gekennzeichnet, dass die übereinander liegenden Tropfkörperschichten aus faserigen Stoffen in zusammenhängender Schicht bestehen.