DE4234331A1

DE4234331A1 - Antrieb für eine Druckmaschine mit mehreren Druckwerken

Info

Publication number: DE4234331A1
Application number: DE4234331A
Authority: DE
Inventors: Georg Roesler; Detlef Strunk
Original assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Current assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Priority date: 1992-10-12
Filing date: 1992-10-12
Publication date: 1994-04-14
Also published as: FR2696683A1; FR2696683B1; GB2271319B; GB2271319A; GB9321035D0; JP3331241B2; JPH06198854A

Description

Die Erfindung betrifft einen Antrieb für eine Druckmaschine mit mehreren Druckwerken, wobei die Druckwerke über einen Räderzug mechanisch miteinander gekoppelt sind, wobei jeder Druckwerkeeinheit ein Antriebsmotor zugeordnet ist und wobei die Antriebsmotoren die Leistungen in einem vorgegebenen Momentenverhältnis in den Räderzug einspeisen.

Im drucktechnischen Bereich gehen die Anforderungen sowohl in Richtung Rationalisierung als auch in Richtung Qualitätssteigerung. Für die Erzeugung qualitativ hochwertiger, in einem Maschinenlauf beidseitig bedruckter und eventuell noch lackierter Mehrfarbendrucke ist es insbesondere im Bogendruck notwendig, eine Vielzahl von Druckwerken hintereinander anzuordnen. Diese Druckwerke müssen bezüglich ihrer Arbeitsweise in hohem Maße aufeinander abgestimmt werden.

Um eine Reduktion der Belastung des Zahnräderzuges zu erreichen, ist es üblich, bei einer Druckmaschine mit mehreren Druckwerken Mehrfachantriebe einzusetzen, das heißt, es sind mehrere Antriebsmotoren vorgesehen, die Leistung an verschiedenen Stellen in den Räderzug einspeisen.

Wichtig hierbei ist, daß im Räderzug während des gesamten Druckprozesses ein konstanter Leistungsfluß herrscht. Da ein konstanter Leistungsfluß eine konstante Verspannung im Zahnradzug bewirkt, wird hierdurch die Registerhaltigkeit gewährleistet. Ändert sich der Leistungsfluß im Zahnradzug infolge unterschiedlicher Belastungen, so treten unkontrollierbare Verspannungen in den als elastisch anzusehenden Zahnrädern auf. Niederfrequente Schwingungen werden angeregt, die sich auf den Druckprodukten in Form von Dublier- oder Registerfehlern negativ bemerkbar machen. Diese Druckfehler führen üblicherweise zum Druck von Makulatur.

Um einer Richtungsänderung des Leistungsflusses im Räderzug einer Druckmaschine entgegenzuwirken, speisen die Antriebsmotoren üblicherweise die Leistung in einem vorgegebenen Momentenverhältnis in den Räderzug ein. Obwohl diese Maßnahme eine konstante Zahnflankenanlage im Räderzug sicherstellt, ist sie nicht in der Lage, bei Last und Geschwindigkeitsänderungen eine sich ändernde Verspannung im Zahnradzug zu unterdrücken. Registerfehler, die durch eine Änderung des Leistungsflusses infolge dieser nicht konstanten Verspannungen herbeigeführt werden, werden üblicherweise mit Hilfe von Paßkreuzen durch den Bediener oder automatisch über eine mechanische Bogenlängsregisterverstellung korrigiert.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Antrieb vorzuschlagen, bei dem Registerfehler zwischen den einzelnen Druckwerken automatisch minimiert werden.

Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß eine Steuereinrichtung vorgesehen ist, der Informationen über druckspezifische Größen zugeleitet wird, die aus diesen druckspezifischen Größen Lastmomentänderungen in den einzelnen Druckwerkeeinheiten bestimmt und die die Antriebsmotoren so ansteuert, daß der Leistungsfluß im Räderzug im zeitlichen Mittel konstant ist.

Gemäß einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Antriebes ist vorgesehen, daß eine der Steuereinrichtung zugeordnete Speichereinrichtung vorgesehen ist, in der Kennlinien abgespeichert sind, die die Abhängigkeit der Lastmomentänderung von den einzelnen druckspezifischen Größen wiedergeben. Diese Kennlinien werden beispielsweise in Probeläufen experimentell ermittelt.

Eine alternative Ausführungsform des erfindungsgemäßen Antriebs schlägt vor, daß eine der Steuereinrichtung zugeordnete Recheneinrichtung vorgesehen ist, die aus Änderungen der druckspezifischen Größen die Lastmomentänderung berechnet, die in einer Druckwerkeeinheit auftritt. In vorteilhafter Weise kompensiert die Steuereinrichtung die in einer Druckwerkeeinheit auftretende Lastmomentänderung dadurch, indem sie den entsprechend abgespeicherten oder berechneten Änderungsbetrag des Antriebsmomentes dem entsprechenden Antriebsmotor auf schaltet.

Bei den druckspezifischen Größen, die auf das Lastmoment Einfluß nehmen, ist vorrangig die Druckgeschwindigkeit, also die Drehzahl der Druckmaschine zu nennen. Weitere Einflußgrößen sind die Viskosität der Druckfarbe, die beispielsweise von Druckwerk zu Druckwerk verschieden sein kann, oder die Farbverteilung in den einzelnen Druckwerken, deren Berechnung beispielsweise über die Stellung der Farbzonenschrauben möglich ist. Eine weitere Größe, die an dieser Stelle beispielhaft genannt werden sollte, ist die Farbwerks- und/oder Feuchtwerkstemperatur. So hat die Temperatur des Farbwerkes einen nicht unbedeutenden Einfluß auf die Zügigkeit der Farbe und damit auch auf das Lastmoment des entsprechenden Druckwerks.

Die Erfindung wird anhand der nachfolgenden Figuren näher erläutert.

Es zeigt:

Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Druckmaschine mit dem erfindungsgemäßen Antrieb und

Fig. 2 eine Schaltungsanordnung zur Kompensation von Lastmomentänderungen in den einzelnen Druckwerken.

Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung einer Druckmaschine 1 mit dem erfindungsgemäßen Antrieb. Die Druckmaschine 1 hat mehrere Druckwerke 2, einen Anleger 3 und einen Ausleger 4. Jedem der Druckwerke 2 ist ein Antriebsmotor 5 zugeordnet. Die Antriebsmotoren 5 werden von einem Drehzahlregler 6 angesteuert. Dieser Drehzahlregler 6 gibt jedem der Antriebsmotoren 5 den Stromsollwert I SOLL vor. In diesem speziellem Fall beträgt also das Momentenverhältnis der Antriebsmotoren 5 eins zu eins.

Änderungen gewisser Zustandsgrößen eines Druckwerkes 2, beispielsweise Änderungen der Drehzahl n, der Farbwerks und/oder Feuchtwerkstemperatur T, Änderungen in der Farbverteilung x oder in der Viskosität V der Druckfarbe führen zu Lastmomentänderungen Δ m_i der einzelnen Druckwerke 2, wobei i ein spezielles Druckwerk 2 kennzeichnet. Der erfindungsgemäße Antrieb ist nun so konzipiert, daß durch die Änderung von druckspezifischen Größen bedingte Lastmomentänderungen automatisch kompensiert werden: Jeder Antriebsmotor 5 gibt an das entsprechende Druckwerk 2 gerade soviel Leistung ab, daß dessen Leistungsbedarf gedeckt wird und somit im Zahnradzug ein konstanter Leistungsfluß herrscht.

Da eine konstante Verspannung im Zahnradzug die Registerhaltigkeit der Druckprodukte gewährleistet, wird mittels des erfindungsgemäßen Antriebs die Erstellung paßgenauer Druckprodukte erreicht. Die erforderlichen Lastmomentänderungen, bzw. der veränderliche Leistungsbedarf der einzelnen Druckwerke 2, wird über eine Steuereinrichtung 7, der einer Speichereinrichtung 8 zugeordnet ist, ermittelt.

Diese Steuereinrichtung 7 erhält Informationen über die momentanen Zustandsgrößen, beispielsweise über die Drehzahl der Druckmaschine 1, über die Farb- und/oder Feuchtwerkstemperatur, über die Viskosität der Druckfarbe, etc. über eine Datenleitung 9. In der Speichereinrichtung 8 sind Kennlinien abgespeichert, die Aufschluß darüber geben, wie sich die Lastmomentänderung m_i eines Druckwerkes 2 in Abhängigkeit von den einzelnen druckmaschinenspezifischen Größen ändert. Da diese Lastmomentänderungen Δ m_i so bestimmt sind, daß sie die mit diesen Lastmomentänderungen einhergehende Registerabweichungen zwischen den einzelnen Druckwerken 2 kompensieren, wird durch die automatische Aufschaltung der ermittelten Lastmomentänderung Δ m_i erreicht, daß ein Antriebsmotor 5 jeweils den momentan erforderlichen Leistungsbedarf des entsprechenden Druckwerks 2 deckt.

Bezugszeichenliste

1 Druckmaschine
2 Druckwerkeinheiten
3 Anleger
4 Ausleger
5 Antriebsmotor
6 Drehzahlregler
7 Steuereinrichtung
8 Speichereinrichtung
9 Verbindungsleitung

Claims

1. Antrieb für eine Druckmaschine mit mehreren Druckwerken, wobei die Druckwerke über einen Räderzug mechanisch miteinander gekoppelt sind, wobei jeder Druckwerkeeinheit ein Antriebsmotor zugeordnet ist und wobei die Antriebsmotoren die Leistung in einem vorgegebenen Momentenverhältnis in den Räderzug einspeisen, dadurch gekennzeichnet, daß eine Steuereinrichtung (7) vorgesehen ist, der Information über druckspezifische Größen zugeleitet wird, die aus diesen druckspezifischen Größen Lastmomentänderungen Δ m₁ in den einzelnen Druckwerkeinheiten (2) bestimmt und die die Antriebsmotoren (5) so ansteuert, daß der Leistungsfluß im Räderzug im zeitlichen Mittel konstant ist.

2. Antrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine der Steuereinrichtung (7) zugeordnete Speichereinrichtung (8) vorgesehen ist, in der Kennlinien abgespeichert sind, die die Abhängigkeit der Lastmomentänderung m₁ von den einzelnen druckspezifischen Größen wiedergeben.

3. Antrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine der Steuereinrichtung (7) zugeordnete Recheneinrichtung (8) vorgesehen ist, die über die druckspezifischen Größen die Lastmomentänderung m berechnet, die in einer Druckwerkeinheit (2) auftritt.

4. Antrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinrichtung (7) die in einer Druckwerkeinheit (2) auftretende Lastmomentänderung Δ m₁ dadurch kompensiert, daß sie den entsprechenden Änderungsbetrag des Antriebsmomentes dem entsprechenden Antriebsmotor (5) aufschaltet.

5. Antrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei der druckspezifischen Größe um die Drehzahl n der Druckmaschine (1) handelt.

6. Antrieb nach Anspruch 1 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei der druckspezifischen Größe um die Viskosität (V) der Druckfarbe in den einzelnen Druckwerken (2) handelt.

7. Antrieb nach Anspruch 1, 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei der druckspezifischen Größe um die Farbverteilung (X) in den einzelnen Druckwerken (2) handelt.

8. Antrieb nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei der druckspezifischen Größe um die Farbwerks- und/oder Feuchtwerkstemperatur (T) in den einzelnen Druckwerkeinheit (2) handelt.