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Öldestillieröfen, Überhitzer und sonstige Flüssigkeitserwärmer.
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Die Erfindung bezieht sich auf Oldestillieröfen, Überhitzer und andere
Flüssigkeitswärmer.
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Bei verschiedenen Ausführungsformen der in Frage kommenden Destillieröfen
baut man für gewöhnlich in dem Ofen eine Unterteilungswand ein, die, aus feuerfestem
Material bestehend, zwischen Feuerung und Röhrensystem, durch welches das Ö1 hindurchfließt,
liegt. Die heißen Verbrennungsgase gehen in diesem Falle von der Feuerung über die
Feuerbrücke, um wieder nach abwärts zu fließen, die Ölrohre zu umspülen und in den
Fuchs überzutreten.
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Es ist dies die allgemeine Beschreibung der allgemeinsten Form eines
Destillierofens, die jedoch für den Zweck der Erklärung dieser Erfindung vollkommen
genügt.
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Bei solchen Destillieröfen hat es sich als notwendig erwiesen, eine
verhältnismäßig niedrige Ofentemperatur beispielsweise wie 14000 aufrechtzuerhalten,
um wirklich gute und beste Destillationen zu erzielen. Es ist damit jedoch ein verhältnismäßig
großer Luftaufwand erforderlich, woraus sich folgerechtlich eine nur zeitlich niedrige
Brennstoffersparnis ergibt. Alle Bemühungen, den Brennstoffverbrauch zu verringern,
dahingegen aber die Ofentemperatur zu erhöhen, wären ergebnislos bzw. nicht hinreichend
befriedigend, da die obere Rohrreihe der () rohre überhitzt wurde, weil sie, obgleich
das Öl mit sehr hoher Geschwindigkeit floß, die absorbierte Wärme nicht in dem Maße
abführte, daß die Temperatur der Heizfläche noch unter dem Verbrennungspunkte des
betreffenden Metalls blieb. Schließlich ergaben sich an den betreffenden Stellen
zu starke Erhitzungen des Öles, so daß ein verhältnismäßig großer Niederschlag an
Kohle auf der einen Seite der Rohre einsetzte und einen längeren, anhaltenden Betrieb
verhinderte.
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Das Haupthindernis der ökonomischen Verwerfting solcher Destillationsöfen
lag darin, daß die feuerfeste Wand des Ofens sehr hoch erwärmt wurde und ihre Wärme
direkt auf die obere Ölrohrreihe ausstrahlte. Diese Strahlungswärme bot bislang
dem wirkungsvollen Betrieb, solange sie vorhanden war, ein unüberwindliches Hindernis.
Nachdem sie beseitigt worden war, ließ sich feststellen, daß eine sehr wesentliche
ökonomische Verbesserung und eine bedeutende Erhöhung des Wirkungsgrades stattgefunden
hatte.
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Die Erfindung besteht also hauptsächlich darin, daß man die direkte
Wärmestrahlung auf die Ölrohre soweit als praktisch möglich vermeidet. Zu diesem
Zweck sieht man anstatt der früheren, Wärme ausstrahlenden Fläche und der dieser
Fläche gegenüberliegenden, Wärme absorbierenden Fläche zwei nur dieÄVärme absorbierendeFlächen
vor. Gemäß dieser Erfindung kann der Ofen in üblicher Weise mit einer Feuerbuchse
und einer die Rohre aufnehmenden Kammer versehen sein, in welch letztere die Heizgase,
nachdem sie über die Feuerbrücke geströmt sind, einströmen. Die Decke der Feuerbuchse
kann aus feuerfestem Material bestehen. Die Decke der anderen Kammer jedoch, die
unmittelbar über den Rohren liegt, setzt sich hauptsächlich aus Rohren zusammen,
die unmittelbar der Einwirkung der Gase unterliegen. Diese Rohre werden in vorteilhafter
Weise quer über die
Decke der Feuerkammer geführt und dort durch
feuerfeste Blöcke bzw. feuerfestes Njiauerwerk geschützt. Letzteres ist ein verhältnismäßig
schlechter Wärmeleiter; außerdem wird die Temperatur desselben zufolge der darin
gelagerten Ölrohre entsprechend niedrig gehalten.
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Die freiliegenden Rohre, welche sich ober halb des Röhrenerhitzers
befinden und in Serie miteinander verbunden sind, strahlen jedoch weniger Wärme
aus, da sie dieselbe zumeist absorbieren. Es hat sich ergeben, daß, wenn die Anordnung
so wie beschrieben getroffen wird, jene Wärmemenge, welche sonst direkt von der
Wand auf die Erhitzerrohre ausstrahlte, im großen und ganzen vollkommen absorbiert
wird.
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Selbstverständlich wird von den Seitenwandungen der Rohrkammer noch
eine gewisse Wärme ausstrahlen, die jedoch im Winkel auf die Rohre auftritt und
weniger nachteiligen Einfluß ausübt. Die hauptsächlich störende Ursache der direkten
Wärmestrahlung von der Decke ist damit praktisch eliminiert.
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Der Erfindungsgedanke läßt sich auch neben der besonderen Verwendung
bei Destillationsöfen zum Schutz der Rohre auch noch auf den verschiedensten andern
Gebieten nutzbar machen. So ist dieselbe Anlage z. B. von größtem Wert und von größter
Bedeutung für den Fall, daß es sich um irgendeinen Flüssigkeitswänner handeln sollte,
in welchem das zu erwärmende Medium die Wärme nicht so schnell abzuführen vermag,
als sie durch Strahlung von der Heizfläche aufgenommen und absorbiert wird. Dies
trifft beispielsweise auch auf voneinander unabhängig angefeuerte Üherhitzer oder
auf Gasöfen und andere Vorrichtungen zu, bei welchen die Heizfläche die Wärme direkt
aus dem Ofen absorbiert.
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Die Anwendung der Erfindung sei hier beispielsweise für eine Rohranlage
vorgesehen, um zu verhindern, daß die nachteilige Wärmestrahlung auf eine zweite
von den Heizgasen umspiilte Rohranlage wirksam wird. Der Erfindungsgegenstand ist
beispielsweise auf der Zeichnung dargestellt, und zwar stellt die Zeichnung einen
Schnitt durch einen gewöhneichen Öldestillierofen dar.
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Die Ofenwandungen 1 sind aus dem bekannten Material gefertigt; die
Feuerbrücke 2 teilt den Ofen in zwei Räume, die oberhalb der Feuerbriicke miteinander
in Verbindung stehen. Die Wärmequelle mag durch Ofenfeuerung gegeben sein.
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Die Decke der Feuerkammern besteht teilweise oder ganz aus feuerbeständigen
Blökken 3, durch welche in entsprechender Entfernung voneinander gehaltene Ölröhre
4 hindurchführen. Die Decke der Röhrenkammern setzt sich aus freiliegenden Rohren
4 zusammen. Die Rohre 4 sind, soweit es die Verhältnisse ermöglichen, so dicht als
angängig aneinandergereiht.
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Unten in der Röhrenkammer liegen die Rohre 5, die zweckmäßig so miteinander
verhunden werden, daß das Öl 1 im Gegenstrom zum Strom der Heizgase fließt. Die
dicken Rohre 4 sind mit den Rohren 5 in Serie verbullden, und sind alle Rohre den
heißen Gasen ausgesetzt; zweckmäßig verwendet man Stahlrohre, die noch in eine gußeiserne,
rippenförmige Umhüllung eingebettet sind.
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Unterhalb der Rohre 5 befindet sich ein Sperrschieber 6 ; im übrigen
mag die Anlage noch mit allen anderen erforderlichen und an sich bekannten Zubehörteilen
ausgestattet sein.
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Wenn die Decke der Röhrenkammern aus feuer festem Material bestehen
würde, würde sie hochgradig erhitzt werden und die Wärme unmittelbar auf die obere
Rohrreihe der Rohre 5, wie vorstehend angegeben wurde, ausstrahlen, was zur Folge
hat, daß die obere Rohrreihe stark überhitzt wird. Bei der Konstruktion gemäß der
Erfindung absorbiert die Decke der Röhrenkammer die Wärme eher, als daß sie sie
ausstrahlt, und zwar absorbiert sie die Wärme ebenso, wie die obere Rohrreihe der
Rohre 5 die Wärme aus den Heizgasen absorbiert. Da also die sich gegenüberliegenden
Heizflächen im wesentlichen gleiche Temperatur aufweisen, kann kein bemerkenswerter,
durch Strahlung vpr sich gehender Wärmeaustausch zwischen ihnen stattfinden.
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Es ist hierdurch eine viel höhere Ofentemperatur möglich, ohne daß
durch diese das die Rohre durchfließende Medium, beispielsweise Ö1, Dampf o. dgl.,
schädlich beeinflußt wird.
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PRTENT-ANSPRÜCHE: 1. ÖIdestillieröfen, Überhitzer und sonstige Flüssigkeitserwärmer
mit von den heißen Ofengasen umspülten Heizröhren, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Röhrensatz (4) vorgesehen ist, der durch Ab sorption der Wärme nachteilige Wä-mestrahlungen
auf einen zweiten Röhrensatz (5) verhindert.