DE4232913A1 - Explosionsunterstütztes hydromechanisches Tiefziehen - Google Patents
Explosionsunterstütztes hydromechanisches TiefziehenInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zum hydromechanischen
Tiefziehen von Blech in eine durch nur einen der beiden Werkzeug
teile, vorzugsweise den Stempel vorgegebene Form mittels einer
Presse, nach dem Oberbegriff von Anspruch 1, wie es beispielswei
se durch die DE-OS 37 09 181 als bekannt hervorgeht.
Der Vorteil des hydromechanischen Tiefziehens liegt darin, daß
ein Teil des Ziehwerkzeuges, vorzugsweise die Matrize relativ
einfach gestaltet ist und nur bezüglich seiner Anlagefläche an
den gegenüberliegende Werkzeugteil angepaßt zu sein braucht, was
die Werkzeugkosten erheblich verbilligt. Jedoch müssen beim hy
dromechanischen Tiefziehen zumindest gegen Ende des Formvorganges
sehr hohe, im Bereich von 600 bis 1000 bar liegende Drücke wir
ken, um das Blech formgetreu in die Gravur des Stempels einpres
sen zu können. Nachdem diese hohen Drücke über die gesamte Fläche
des Werkstückes wirksam sind, resultieren daraus sehr hohe Kräf
te, die wesentlich höher sind, als die beim rein mechanischen
Tiefziehen zwischen formgebendem Stempel und Matrize auftretenden
Pressenbelastungen, weil dort die Belastung im wesentlichen le
diglich durch den Materialquerschnitt im Ziehbereich und die Fließ
spannung des Werkstoffes bestimmt ist. Sollen beispielsweise Ka
rosserieteile mit einer Flächenerstreckung von etwa einem Qua
dratmeter hydromechanisch tiefgezogen werden, so treten je nach
erforderlichem Ausformdruck Kräfte in der Größe von 0,6 bis 1
Giganewton auf. Abgesehen von den dazu erforderlichen schweren,
voluminösen und dementsprechend teuren Pressenkonstruktionen tre
ten unter diesen Belastungen unvermeidlicherweise Verformungen
der Presse auf, die in ihrer Größe nicht mehr tolerierbar sind,
um einwandfreie Ziehergebnisse und vertretbare Werkzeugstandzei
ten erzielen zu können. Darüber hinaus ist auch zu berücksichti
gen, daß das gesamte, vom fertig gezogenen Blech eingenommene
Volumen unter Druck mit Flüssigkeit aufgefüllt werden muß, was
relativ lange dauert, weil dazu in der Druckhöhe zwar leistungs
starke, aber im Förderstrom nur schwache Druckpumpen verwendet
werden. Preßzeiten von zwei Minuten können ohne weiteres vorkom
men, die im Vergleich zu den mit herkömmlichen Karosserie-Pressen
erzielbaren Zykluszeiten von vier bis sechs Sekunden viel zu lang
sind. Nachteilig beim hydromechanischen Tiefziehen von größeren
Blechteilen in Pressen ist also, daß die Pressen unverhältnismä
ßig teuer und trotzdem noch zu wenig steif sind und daß das Ver
fahren zu wenig produktiv ist.
Aufgabe der Erfindung ist es, das gattungsgemäß zugrundegelegte
Verfahren zum hydromechanischen Tiefziehen von Blech mittels ei
ner Presse dahingehend zu verbessern, daß das Verfahren in der
Produktivität erheblich gesteigert und diesbezüglich dem rein
mechanischen Tiefziehen angenähert wird und daß zugleich die Pres
se von den hohen Kräften entlastet wird und somit bei vertretba
rer Steifigkeit wesentlich kostengünstiger herstellbar ist.
Diese Aufgabe wird bei Zugrundelegung des gattungsgemäßen Verfah
rens erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale von An
spruch 1 gelöst. Das erfindungsgemäße Verfahren stellt nicht nur
eine Vereinigung des bekannten hydromechanischen Tiefziehens mit
dem für sich bekannten Explosionsumformen dar, wodurch kurze Zy
kluszeiten und somit eine hohe Produktivität erreicht wird. Als
weiterer Erfindungsschritt kommt die Trägheitsverriegelung des
Stempels und der Werkzeugkammer durch eine entsprechend großzügi
ge Massenbelegung hinzu, wodurch die hohen, jedoch nur kurzzeitig
wirkenden Umformkräfte auf diese Teile beschränkt bleiben und von
der Pressenkonstruktion ferngehalten werden.
Die Erfindung ist anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispieles nachfolgend noch erläutert; dabei zeigt die
einzige Figur eine Presse zum hydromechanischen Tiefziehen von
Blechen mit starker Massebelegung der am Ziehvorgang beteiligten
Werkzeugteile und mit der Möglichkeit zur Einspeisung einer gas
förmigen Treibladung.
Die dargestellte Presse 1 ist bezüglich ihres statischen Teiles
im wesentlichen durch einen Preßrahmen 2 gebildet, der seitliche
Pressenständer, oben ein Pressenhaupt und unten einen Pressenfuß
enthält. Für die Darstellung ist das Beispiel einer doppeltwir
kenden Presse gewählt, wenngleich dieses nicht für die vorlie
gende Erfindung Voraussetzung ist; vielmehr läßt sich diese auch
an anderen Pressentypen realisieren. Auf dem Pressenfuß ist als
unterer Teil des Werkzeuges eine Matrize 6 mit großer Masse ange
ordnet. Auf diese Massenbelegung sei weiter unten noch näher ein
gegangen. Zur Formgebung wird beim dargestellten Ausführungsbei
spiel - wie beim konventionellen Tiefziehen - ein in Bewegungs
richtung 24 hubbeweglich antreibbarer Stempel 7 benötigt. Durch
den Stempel 7 ist die Form, mit welcher das in die Presse 1 ein
gebrachte Blech 8 tiefgezogen werden soll, vorgegeben. Die gegen
überliegend zum Stempel angeordnete Matrize 6 ist in Form einer
offenen Werkzeugkammer 9 ausgebildet, die mit ihrer oberen stirn
seitigen Anlagefläche flüssigkeits- und gasdicht an das eingeleg
te Blech 8 anlegbar ist. In die mit dem Blech 8 in Berührung ge
langende Anlagefläche der Matrize 6 sind dementsprechend Dichtun
gen eingelassen. Das in die Presse eingebrachte Blech 8 ist an
seinem Außenrand zwischen dieser Anlagefläche einerseits und ei
ner entsprechend geformten Gegen-Anlagefläche eines Niederhalter-
Rahmens 5 an der Stirnseite des Niederhalter-Bärs 4 andererseits
einklemmbar. Der Niederhalterbär 4 ist ebenfalls mit einer sehr
großen Masse belegt, worauf weiter unten noch näher eingegangen
werden soll. Der Niederhalterrahmen 5 ist auswechselbar mit dem
Niederhalterbär verschraubt. Bei Ausführung eines Pressenhubes
wird der Niederhalterbär mit dem Niederhalterrahmen auf das ein
gelegte Blech abgesenkt und dort flüssigkeitsdicht und mit an
haltender Kraft angedrückt. Innerhalb des Niederhalterbärs ist
der gesondert antreibbarer Stößelbär 3 mit dem bereits erwähnten
Stempel 7 angebracht, der innerhalb des Niederhalterbäres 4 nach
Art des Stößels einer doppeltwirkenden Tiefziehpresse auf- und
abbeweglich ist.
Um mit einer solchen Presse einen hydromechanischen Tiefziehvor
gang ausüben zu können, muß - nach dem Einlegen des Bleches 8 in
die Presse bzw. auf die Matrize 6 - der Niederhalterrahmen 5 durch
Absenken des Niederhalterbäres 4 dichtend zur Anlage gebracht
werden. Die zunächst weitestgehend mit Flüssigkeit gefüllte Werk
zeugkammer 9 muß ein gewisses Restvolumen von Stauerstoff oder
Luft enthalten. Zu diesem Zweck ist eine durch ein Steuergerät 20
ansteuerbare Füll- und Entleerungspumpe 19 an die Werkzeugkammer
9 über eine Füll- und Entleerungsleitung 25 angeschlossen; das
Steuergerät für die Pumpe 19 erhält seitens des Winkelgebers 11
ein zeitlich abgestimmtes Triggersignal für die Füll- bzw. Entlee
rungsvorgänge. Vor und während des Niedergehens des Stempels 7
wird in der Werkzeugkammer 9 ein ansteigender Druck in der Flüs
sigkeit und im Gas entsprechend der Stößelbewegung und der Stö
ßelkraft erzeugt. Seitens eines Steuergerätes 18, welches von
einem Winkelgeber 11 ein zeitlich abgestimmtes Triggersignal er
hält, wird das Ventil 16 zum Einspeisen einer gasförmigen Treib
ladung in die Werkzeugkammer zu einem geeigneten Zeitpunkt inner
halb des Preßzyklus′ eingeschaltet. Die Möglichkeit zum Einspei
sen der Treibladung in die Werkzeugkammer 9 während des Befüll
vorganges ist durch eine in die Werkzeugkammer einmündende Gas zu
fuhrleitung 17 mit Rückschlagventil 21 und durch das steuerbare
Gaszufuhrventil 16 geschaffen. Die gasförmige Treibladung kann
aus der Gasflasche 14 und - sofern und/oder soweit notwendig -
aus der Sauerstoffflasche 15 zugeführt werden, in denen die er
wähnten Gase in hochgespannter Form bevorratet sind, so daß sie
ohne Druckanhebung in die anfänglich noch unter relativ niedrigem
Druck stehende Werkzeugkammer 9 eingespeist werden können.
Sowohl die Flüssigkeitsbefüllung als auch die Einspeisung der
gasförmigen Treibladung sollten weitgehend abgeschlossen sein,
bevor der Stößelbär 3 etwa den Umkehrpunkt seines Hubes erreicht
hat. Dadurch wird erreicht, daß die Befüllung der Werkzeugkammer
mit Gas bzw. mit Flüssigkeit bei relativ niedrigem Druck aber mit
hoher Geschwindigkeit vorgenommen werden kann. Es kann durchaus
sein, daß während der Befüllung, die selbstverständlich mit an
steigendem Druck erfolgt, das Blech sich dem niedergehenden Stem
pel entgegen- und - soweit das Blech den Stempel berührt - in
seine Gravur hineinwölbt.
Nach Abschluß der flüssigkeitsseitigen und der gasseitigen Befül
lung der Werkzeugkammer 9 erfolgt ein weiterer Druckaufbau darin
aufgrund des niedergehenden Stempels 7, der die in der Werkzeug
kammer 9 eingeschlossenen Medien unter gleichzeitiger Kompression
des eingeschlossenen Gases vor sich herschiebt, wobei das Blech 8
durch den Druck zunehmend in die Gravur des Stempels hineinge
wölbt wird und wobei das randseitig eingeklemmte Blech aus dieser
Randeinklemmung herausgleitet. Mit zunehmendem Verformungsgrad
und Vollendung der Blechausformung nimmt der Druck in der einge
gebenen Flüssigkeit bzw. in dem eingegebenen Gas mehr und mehr
zu. Kurz vor Erreichen des unteren Umkehrpunktes des Stempels 7
wird mittels der am oberen Bereich des Stößelkolbens eingelasse
nen Zündeinrichtung 12 die eingebrachte, komprimierte gasförmige
Treibladung gezündet. Zu diesem Zweck ist ein Steuergerät 13 für
die Zündeinrichtung vorgesehen, die ebenfalls von dem Winkelgeber
11 ein zeitlich abgestimmtes Zündsignal erhält. Mit Rücksicht auf
die Tatsache, daß sich die gasförmige Treibladung stets an der
höchsten Stelle der weitgehend mit Flüssigkeit gefüllten Zünd
kammer hält, muß auch dort oben die Zündeinrichtung 12 angebracht
sein. Es kann sich dabei bspw. um eine elektrische Zündeinrich
tung nach Art einer Zündkerze handeln, wie sie aus der Technik
der Verbrennungsmotoren bekannt ist. Durch einen kurzen Stromstoß
bei hoher Spannung kann ein leistungsfähiger Zündfunke an den
Elektroden der Zündkerze ausgelöst werden, der die Treibladung
zur Entzündung bringt und einen explosionsartigen Druckaufbau in
der ohnehin bereits unter einem relativ hohen Druck stehenden
Werkzeugkammer hervorruft. Dank der Vorkompression der Treibla
dung kommt es zu einem sehr raschen Druckanstieg auf einen hohen
Spitzenwert; diese leistungsstarke Druckspitze bewerkstelligt die
Endausformung des Bleches in die Gravur des Stempels. Dank der in
die Gaszufuhrleitung 17 und in die Füll- und Entleerungsleitung
25 für die Flüssigkeit angeordneten Rückschlagventile 21 bzw. 22
wird ein Abströmen der eingebrachten Medien verhindert. Aufgrund
einer Entlüftungsbohrung 23 am Stempel wird auch ein widerstands
freies Abströmen der zwischen Blech und Gravur des Stempels ein
geschlossenen Luft sichergestellt, so daß die Gravur sauber und
formgetreu durch das Blech ausgeformt werden kann.
Zwar kommt es aufgrund einer Abkühlung der verbrannten Treibgase
zu einem relativ raschen Druckabfall, der jedoch durchaus er
wünscht ist, um die Pressenkonstruktion von hohen Kräften zu ent
lasten. Die hohen Druckspitzen der explodierenden Treibladung und
die damit ausgelösten hohen, auf die Wandungen der Werkzeugkammer
9 bzw. des Stempels 7 ausgeübten Kräfte werden durch eine Träg
heitsverriegelung dieser Teile von der Pressenkonstruktion bzw.
dem Pressenrahmen 2 ferngehalten. Diese Trägheitsverriegelung
kommt durch die bereits weiter oben erwähnte großzügige Massenbe
legung der Matrize 6 bzw. durch eine sehr große massenmäßige
Dimensionierung des Stößelbäres 3 und des Niederhalterbäres 4
zustande. Da die sehr hohe Druckspitze nur während einer sehr
geringen Zeit im Bereich weniger Millisekunden wirksam ist, die
jedoch ausreicht, um eine vollständige Ausformung des Bleches
sicherzustellen, können die beteiligten Massen nicht aus der Ru
helage herausbewegt werden. Die auf die sehr stark massebelegte
Werkzeugkammer 9 bzw. der Matrize 6 einerseits und auf den Stem
pel 7 bzw. Stößelbär 3 und Niederhalterbär 4 andererseits einwir
kenden fluidischen Kräfte bleiben also in der sehr kurzen Zeit
der Druckspitze auf die erwähnten Massen beschränkt; der Pressen
rahmen 2 wird durch diese Kräfte nicht belastet.
Das in der Füll- und Entleerungsleitung 25 für die Flüssigkeit
angeordnete Rückschlagventil 22 ist steuerbar ausgebildet, so daß
die Schließwirkung ggf. aufhebbar ist und zu einem geeigneten
Zeitpunkt eine Entleerung der Werkzeugkammer 9 erforderlichen
falls eingeleitet werden kann. Hierbei erhält das steuerbare Rück
schlagventil 22 von dem Steuergerät 20 für die Pumpe ein entspre
chendes Öffnungssignal, so daß zu einem geeigneten Zeitpunkt in
nerhalb des Preßzyklus, beispielsweise vor dem Einspeisen der
Treibladung, eine Abströmung eines entsprechenden Teiles der ein
geschlossenen Flüssigkeit eingeleitet werden kann. Hierbei wird
nicht nur die Pumpe 19 in Abströmrichtung angetrieben, sondern es
wirkt außerdem noch der im Innern der Werkzeugkammer 9 anstehen
der Restdruck der Treibladung.
Der Vorteil der Erfindung liegt darin, daß die Vorteile eines
einfachen Werkzeuges für das hydromechanische Tiefziehen voll
erhalten bleiben, daß aber die Nachteile dieses Verfahrens ver
mieden werden, daß also relativ kurze Preßzykluszeiten im Bereich
von wenigen Sekunden erreichbar sind und daß die Pressenkonstruk
tion von den hohen Druckkräften entlastet ist.
Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, daß auch andere Möglich
keiten der Treibladungseinbringung möglich sind. Bspw. kann die
Treibladung auch in Form einer Sprengstofftablette mit integrier
ter Zündeinrichtung lagedefiniert in die Werkzeugkammer einge
bracht werden, was jedoch aufwendiger ist als das Einströmenlas
sen eines Gases. Ferner ist es auch denkbar, während des Befül
lens lediglich Sauerstoff oder unter Umständen sogar Luft in die
Werkzeugkammer einzuspeisen und diese adiabatisch nach Art eines
Dieselmotores zu verdichten und den Brennstoff der Treibladung
erst zum Zeitpunkt der Zündung in Form eines vernebelten flüssi
gen Kraftstoffes einzuspritzen, dessen Zündtemperatur unterhalb
der Verdichtungstemperatur der komprimierten Luft bzw. des kom
primierten Sauerstoffes liegt. Nachdem jedoch die Kompressions
vorgänge im Vergleich zu motorischen Anwendungen vorliegend re
lativ langsam ablaufen und die beteiligten Medien vergleichsweise
kühl sind, wird es schwierig sein, eine annähernd adiabatische
Verdichtung zu erreichen. Die eingespritzte Kraftstoffflüssigkeit
müßte demgemäß eine vergleichsweise sehr niedrige Zündtemperatur
aufweisen. Als Gas für die gasförmige Treibladung wäre Wasser
stoff geeignet, zumal es keine schädlichen Verbrennungsgase bil
det und die Verbrennungsprodukte sich ohne weiteres mit der im
wesentlichen durch Wasser gebildeten Druckflüssigkeit vertragen;
die Verbrennungsgase kondensieren selber sehr schnell zu Wasser.
Außerdem bilden Wasserstoff und Sauerstoff eine hochbrisante Mi
schung, die in sehr weiten Mischungsgrenzen zündfähig ist. Um
allerdings sicherzustellen, daß sich im Bereich der Presse kein
Wasserstoff ansammeln kann, um andererseits sicherzustellen, daß
kein übermäßiger Überschuß an Sauerstoff innerhalb der Presse
entsteht, was ebenfalls ein Gefahrenpunkt sein kann, sollte an
nähernd stöchiometrisch mit leichtem Sauerstoffüberschuß gefahren
werden, um eine vollständige Verbrennung des Treibgases sicher
zustellen.
Claims (3)
1. Verfahren zum hydromechanischen Tiefziehen von Blech in eine
durch nur eines der beiden Werkzeugteile, vorzugsweise den Stem
pel, vorgegebene Form mittels einer Presse, die den formbestim
menden Werkzeugteil, vorzugsweise den Stempel und eine mit Druck
flüssigkeit beaufschlagbare, zum formbestimmenden Werkzeugteil
hin offene Werkzeugkammer enthält, wobei eines der beiden Teile
hubbeweglich antreibbar ist,
- - bei dem das Blech an seinem Außenrand zwischen einer Anlage fläche an der Stirnseite des formbestimmenden Werkzeugteiles, vorzugsweise des Stempels bzw. Niederhalters und einer ent sprechend geformten Gegen-Anlagefläche an der Stirnseite der Werkzeugkammer flüssigkeits- und gasdicht und mit anhaltender Kraft eingeklemmt wird,
- - bei dem ferner die flüssigkeitsgefüllte Werkzeugkammer zuneh mend unter Druck gesetzt wird, wobei das nachgebende Blech unter Nachgleiten des Blechrandes aus der Randeinklemmung durch den Flüssigkeitsdruck gezogen und formgetreu in die Gravur des formbestimmenden Werkzeugteiles hineingedrückt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß vor dem oder während des Füllen(s) der Werkzeugkammer (9) mit
Flüssigkeit in diese eine abgemessene Treibladung eingebracht,
die Werkzeugkammer (9) bei relativ geringem Druck zügig mit Druck
flüssigkeit gefüllt und die Treibladung zu einem bestimmten Zeit
punkt vor Vollendung des Ziehvorganges gezündet wird und daß die
durch die Explosion der Treibladung auf den formbestimmenden
Werkzeugteil, vorzugsweise den Stempel (7) und auf die Werkzeug
kammer (9) kurzzeitig in Bewegungsrichtung (24) des hubbewegli
chen Werkzeugteiles (7) einwirkenden Kräfte durch eine entspre
chend dimensionierte Massenbelegung dieser Teile von der Pressen
konstruktion (2) ferngehalten werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Treibladung in Form eines brennbaren, mit Sauerstoff ge
mischten Gases in die Druckflüssigkeit eingebracht wird.
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
D2 | Grant after examination | ||
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Owner name: DAIMLER-BENZ AKTIENGESELLSCHAFT, 70567 STUTTGART, |
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