DE19720362A1 - Vorrichtung zum Dosieren und Abgeben von Pulver in Hartgelatinekapseln oder dergleichen - Google Patents
Vorrichtung zum Dosieren und Abgeben von Pulver in Hartgelatinekapseln oder dergleichenInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einer Vorrichtung zum Dosieren
und Abgeben von Pulver in Hartgelatinekapseln oder der
gleichen nach der Gattung des Anspruchs 1. Aus der
DE 31 10 483 A1 ist bereits eine derartige Vorrichtung be
kanntgeworden. Bei dieser Vorrichtung sind mehrere Stopf
stempel mittels jeweils einer Feder in einem auf- und abbe
weglichen Stopfstempelträger aufgehängt. Die Stopfstempel
dringen zum Pressen von Formlingen aus dem in einem Vorrats
behälter befindlichen Pulver in Bohrungen einer am Grund des
Vorratsbehälters angeordneten Dosierscheibe ein. Durch die
Federhärte der Federn und die Eindringtiefe der Stopfstempel
in die Bohrungen der Dosierscheibe infolge der Bewegung des
Stopfstempelträgers wird eine definierte Kraft auf das Pul
ver ausgeübt, so daß die Formlinge eine bestimmte Dichte
bzw. ein bestimmtes Volumen erhalten. Aufgrund der vorgege
benen Federhärte der Federn ist der Einsatzbereich der Vor
richtung in bezug auf unterschiedliche Dichten bzw. Volumina
der Formlinge beschränkt. Daher müssen für andere Dich
ten/Volumina die Federn jeweils ausgetauscht werden, was
einen relativ hohen Arbeitsaufwand erfordert. Weiterhin be
steht aufgrund der ständigen Be- und Entlastung der Federn
die Gefahr eines Federbruches, was ebenfalls einen Austausch
der betroffenen Feder erforderlich macht.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Dosieren und Abgeben
von Pulver in Hartgelatinekapseln oder dergleichen mit den
kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 hat demgegenüber
den Vorteil, daß der von den Stopfstempeln erzeugte Preß
druck auf das Pulver auf einfache Weise in einem weiten Be
reich sehr genau einstellbar ist. Dadurch ist der Einsatz
der Vorrichtung ohne Austausch von Bauteilen in einem weiten
Dichte/Volumenbereich der Formlinge möglich. Weiterhin be
steht keine Gefahr eines Federbruches.
Weitere Vorteile und vorteilhafte Weiterbildungen der erfin
dungsgemäßen Vorrichtung zum Dosieren und Abgeben von Pulver
in Hartgelatinekapseln oder dergleichen ergeben sich aus den
Unteransprüchen und der Beschreibung.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung
dargestellt und wird in der nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert. Es zeigen
Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine
Vorrichtung zum Dosieren und Abgeben von Pulver in Hartgela
tinekapseln oder dergleichen, und die Fig. 2 und 3 sche
matische Darstellungen eines Teils der Vorrichtung nach
Fig. 1.
Die in der Fig. 1 dargestellte Vorrichtung 10 zum Dosieren
und Abgeben von Pulver in Hartgelatinekapseln 1 oder der
gleichen weist einen Füllgutbehälter 11 auf. Der Füllgutbe
hälter 11 ist gebildet von einem Mantel 12, einem Deckel 13
und einer Dosierscheibe 14. In Höhe der Dosierscheibe 14 ist
der Füllgutbehälter 11 von einem Ring 15 umfaßt, der der
Aufnahme von Kapseloberteilen 2 dient. Unterhalb des Ringes
15 sind Segmente 17 vorgesehen, die für die Aufnahme von
Kapselunterteilen 3 entsprechend ausgebildet sind. Die Seg
mente 17 sind um jeweils einen im Ring 15 befestigten, nicht
dargestellten Bolzen schwenkbar gelagert, und werden beim
Umlauf durch eine feststehende Kurve 20 über eine Kurven
rolle 21 den Erfordernissen entsprechend nach innen, das
heißt unter Durchbrechungen 22 der Dosierscheibe 14, oder
nach außen, das heißt über den Umfang des Ringes 15 hinaus,
bewegt. Die Dosierscheibe 14 ist auf einer Welle 23 befe
stigt, die mit dem Antrieb der Vorrichtung 10 gekoppelt ist.
Zur Befestigung der Kurve 20 ist ein zweiter Ring 24 vorge
sehen, der seinerseits auf der Tischplatte 25 der Vorrich
tung 10 befestigt ist. Zwischen der Kurve 20 und der Dosier
scheibe 14 ist ein Zwischenring 26 vorgesehen, der in an
sich bekannter Weise durch nicht dargestellte Einstellmittel
gegen die Unterseite der Dosierscheibe 14 preßbar ist.
Dieser Zwischenring 26 dient zur Abdichtung der Durch
brechungen 22 der Dosierscheibe 14 im Bereich der Pulver
dosierung.
Wie Fig. 1 weiterhin zeigt, ist oberhalb des Füllgutbe
hälters 11 ein mittels Säulen 27 auf- und abbewegbarer Trä
ger 28 angeordnet, der jeweils einen bestimmten Hub aus
führt. Auf einem Teilkreis des Trägers 28 sind in gleich
mäßigen Winkelabständen mehrere Stopfstempelträger 29 ange
ordnet, in denen jeweils mehrere Gruppen von beispielsweise
je fünf Stopfstempel 30 geführt sind, die den Deckel 13 des
Füllgutbehälters 11 in entsprechenden Bohrungen durch
dringen. Weiterhin sind auf dem Träger 28 Ausstoßstempel 31
angeordnet, die mit einem auf dem Träger 28 angeordneten
Halter 32 höhenverstellbar verbunden sind.
Erfindungswesentlich ist die in den Fig. 2 und 3 schema
tisch dargestellte Anordnung, Ausbildung und Funktionsweise
der Stopfstempel 30. Dazu ist in jedem Stopfstempelträger 29
je eine Bohrung 34 für jeden Stopfstempel 30 ausgebildet, in
denen die als Kolben 35 ausgebildeten oberen Enden der
Stopfstempel 30 auf einer bestimmten Strecke in den Boh
rungen 34 gleitend und dichtend geführt sind. Mittels eines
Anschlages 36 ist der maximale Hub der Kolben 35 in Richtung
der Dosierscheibe 14 begrenzt. Die Bohrungen 34 jedes Stopf
stempelträgers 29 haben einen gemeinsamen Druckluftanschluß
37, der entsprechend Fig. 2 unter Zwischenschaltung eines
Druckregelventils 38, eines Rückschlagventils 39, eines
Druckschalters oder analogen Druckaufnehmers 40 und eines
Drosselventils 41 mit einer Druckluftquelle 42 verbunden
ist. Ferner ist eine Anschlußmöglichkeit für eine Druckan
zeige 43 vorgesehen, die beispielsweise mit der Steuerein
richtung der Vorrichtung 10 gekoppelt ist.
Die in der Fig. 3 dargestellte Anordnung unterscheidet sich
von der Anordnung nach Fig. 2 dadurch, daß jede Bohrung 34
mit einem separaten Druckschalter oder analogen Druckauf
nehmer 40a verbunden ist. Ferner ist kein Drossel- und kein
Rückschlagventil vorgesehen.
Die oben beschriebene Vorrichtung 10 arbeitet wie folgt: Zum
Bilden der Formlinge aus dem in dem Füllgutbehälter 11 be
findlichen Pulver wird die Dosierscheibe 14 taktweise je
weils unter die Stopfstempel 30 eines Stopfstempelträgers 29
gedreht. Anschließend dringen die Stopfstempel 30 bei einer
Abwärtsbewegung des Trägers 28 in die Durchbrechungen 22 der
Dosierscheibe 14, wobei das sich in der Durchbrechung be
findliche Pulver verdichtet wird. Während des Verdichtens
bzw. Pressens des Pulvers bildet der Zwischenring 26 ein Ge
genlager für die Stopfstempel 30 bzw. das Pulver. An
schließend werden die Stopfstempel 30 mittels des Trägers 28
wieder aus den Durchbrechungen 22 der Dosierscheibe 14
herausgefahren, worauf die Dosierscheibe 14 in den Bereich
des nächsten Stopfstempelträgers 29 gedreht wird. Nach dem
letzten Preßvorgang gelangen die so gepreßten Formlinge in
den Bereich der Ausstoßstempel 31, wo sie in die mittels der
Segmente 17 bereitgestellten Kapselunterteile 3 eingeschoben
werden. Anschließend werden die Kapsleunterteile 3 mit den
Kapseloberteilen 2 wieder zusammengeführt.
Um bei einem vorgegebenen Hub des Trägers 28 unterschied
liche Preßdrücke der Stopfstempel 30 auf das Pulver, und
somit unterschiedliche Dichten bzw. Volumen der Formlinge zu
verwirklichen können mittels des Druckregelventils 38 unter
schiedliche Luftdrücke eingestellt werden. Je nach einge
stelltem Luftdruck wirkt ein entsprechender Luftdruck auf
die Oberseiten der Kolben 35, so daß sich ein entsprechender
Dämpfungsgrad der Stopfstempel 30 einstellt. Das bedeutet,
daß bei einem relativ hohen Luftdruck die Stopfstempel 30
relativ wenig gedämpft sind, so daß das Pulver bei einer Ab
wärtsbewegung der Stopfstempel 30 relativ stark zusammenge
preßt wird. Infolgedessen ergibt sich eine relativ hohe
Dichte bzw. geringes Volumen der Formlinge. Bei einem rela
tiv geringen Luftdruck kann die oberhalb der Kolben 35 in
den Bohrungen 34 befindliche Luft beim Zusammenpressen durch
die Formlinge relativ stark komprimiert werden. Das bedeu
tet, daß sich eine relativ geringe Dichte der Formlinge ein
stellt.
Das Drosselventil 41 bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig.
2 kann bei kleineren Stopfdrücken geöffnet werden, wodurch
sich eine feinfühligere Einstellung des gewünschten Luft-
bzw. Stopfstempeldruckes erzielen läßt. Das Rückschlagventil
39 schaltet in ausgefahrenem Zustand der Stopfstempel 30 bei
einem bestimmten Differenzdruck, zum Beispiel wenn der durch
Druckluftverlust entstandene Differenzdruck mehr als 0,45
bar beträgt. Dadurch, daß in der Fig. 3 jeder Stopfstempel
30 einen separaten Druckaufnehmer 40a aufweist ist eine
bessere Überwachung/Kontrolle der einzelnen Stopfstempel 30
möglich.
Ergänzend wird erwähnt, daß die in den Fig. 2 und 3 dar
gestellten Schaltungsbeispiele in vielfältiger Weise abgeän
dert werden können, um je nach Anwendungsfall beispielsweise
eine feinfühligere Regulierung des eingestellten Luftdruckes
oder einen größeren Verstellbereich zu ermöglichen. Des
weiteren läßt sich anstelle jeweils eines separaten Rück
schlagventils 39 und Drosselventils 41 auch ein kombiniertes
Drosselrückschlagventil einsetzen, wie dies in der Fig. 2
bereits berücksichtigt ist. Ferner ist es möglich, bei einer
Druckquelle, die stets den erforderlichen Überdruck liefert,
ganz auf ein Drosselventil 41, ein Rückschlagventil 39 oder
ein kombiniertes Drosselrückschlagventil zu verzichten.
Darüber hinaus ist es in Abänderung des beschriebenen Aus
führungsbeispiels denkbar, die Oberseiten der Stopfstempel
jeweils mit einer im Stopfstempelträger 29 angeordneten Mem
bran zu koppeln. Diese Membran wird einseitig von einem be
stimmten Luftdruck beaufschlagt, so daß entsprechend des
Luftdruckes die Stopfstempel 30 über die Membranen gedämpft
werden.
Claims (6)
1. Vorrichtung zum Dosieren und Abgeben von Pulver in Hart
gelatinekapseln (1) oder dergleichen, mit einem Füllgutbe
hälter (11) für das Pulver, einer unter dem Füllgutbehälter
(11) angeordneten, Bohrungen (22) aufweisenden Dosierscheibe
(14), und mit in die Bohrungen (22) ein- und ausfahrbaren
Stopfstempeln (30) zum Bilden von Pulverpreßlingen, dadurch
gekennzeichnet, daß die Stopfstempel (30) mit pneumatisch
arbeitenden Mitteln (38, 39, 40, 40a, 41, 42, 43) zusammen
wirken.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die den Bohrungen (22) abgewandten Enden der Stopfstempel
(30) als in Zylinderbohrungen (34) gleitend geführte Kolben
(35) ausgebildet sind, die von einer Druckluftquelle (42)
beaufschlagt sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Zylinderbohrungen (34) mittels eines gemeinsamen, mit
der Druckluftquelle (42) gekoppelten Druckluftanschlusses
(37) verbunden sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß jede Zylinderbohrung (34) einen separaten
Druckaufnehmer (40a) aufweist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß mehrere Stopfstempel (30) auf einem ge
meinsamen Träger (29) angeordnet sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
der Träger (29) auf- und abbeweglich ausgebildet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19720362A DE19720362C2 (de) | 1996-06-20 | 1997-05-15 | Vorrichtung zum Dosieren und Abgeben von Pulver in Hartgelatinekapseln oder dergleichen |
Applications Claiming Priority (2)
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---|---|---|---|
DE19624592 | 1996-06-20 | ||
DE19720362A DE19720362C2 (de) | 1996-06-20 | 1997-05-15 | Vorrichtung zum Dosieren und Abgeben von Pulver in Hartgelatinekapseln oder dergleichen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19720362A1 true DE19720362A1 (de) | 1998-01-02 |
DE19720362C2 DE19720362C2 (de) | 2001-12-06 |
Family
ID=7797462
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE19720362C2 (de) |
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