DE4232251A1 - Mit Polyester laminiertes Metallblech - Google Patents
Mit Polyester laminiertes MetallblechInfo
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Description
Die Erfindung betrifft mit einem Polyesterharzfilm laminier
tes Metallblech und daraus hergestellte Gegenstände.
Derzeit werden Metallbleche, wie galvanisch verzinnte Bleche,
zinnfreie Stahlbleche (TFS) und Aluminiumbleche in großem Um
fang nach Aufbringen einer oder mehrerer Lackschichten zur
Dosenherstellung verwendet. Jedoch ist die Verwendung derar
tiger Lackbeschichtungen mit Nachteilen verbunden, ein
schließlich erhöhter Energiekosten aufgrund verlängerter Här
tungszeiten und der Abgabe von Lösungsmittel beim Härten, das
zur Vermeidung von Umweltverschmutzungen beispielsweise durch
Verbrennen entsorgt werden muß.
Zur Beseitigung der vorerwähnten Schwierigkeiten wurde kürz
lich die Laminierung eines Metallblechs mit einem thermopla
stischen Harzfilm beschrieben. Beispielsweise beschreibt US-
4 517 255 ein Verfahren zum Laminieren eines Metallblechs mit
einem kristallinen Polyesterharzfilm, wobei das Metallblech
auf eine Temperatur oberhalb der Schmelztemperatur des
Polyesterharzfilms erwärmt wird und das Laminat unmittelbar
danach abgeschreckt wird. In dieser Druckschrift wird angege
ben, daß der kristalline Polyesterharzfilm in ausreichender
Weise auf dem Metallblech mittels einer amorphen, nicht
orientierten Polyesterharzschicht, die an der Grenzfläche des
kristallinen Polyesterharzfilms und des Metallblechs aufgrund
der Erwärmungsstufe gebildet wird, haftet. Wird jedoch eine
Dose, die aus dem gemäß diesem Verfahren mit dem Polyester
harzfilm laminierten Metallblech hergestellt, ist zur Steri
lisierung von darin verpackten Nahrungsmitteln in einer Re
torte mit Heißdampf und Wasser bei 100 bis 130°C behandelt,
so lassen sich auf der Außenseite der aus dem mit dem
Polyesterharzfilm laminierten Metallblech hergestellten Dose,
zahllose, den Gebrauchswert beeinträchtigende, milchige
Flecken beobachten, wenn Tröpfchen von heißem Wasser sich an
einem Teil der Oberfläche des mit dem Polyesterharzfilm lami
nierten Metallblechs ansammeln, wenngleich der laminierte
Polyesterharzfilm nicht vom Metallblech abgelöst wird. Es
wird angenommen, daß eine derartige milchige Veränderung auf
den Unterschied der Rekristallisationsgeschwindigkeit der
amorphen, nicht-orientierten Polyesterharzschicht zwischen
dem mit Heißdampf in Kontakt stehenden Teil und dem mit hei
ßem Wasser in Kontakt stehenden Teil zurückzuführen ist. Ist
die Oberfläche des mit dem Polyesterharzfilm laminierten
Metallblechs gleichmäßig von heißem Wasser oder heißem Dampf
benetzt, so treten die milchigen Flecken nicht auf, da sich
die gesamte Oberfläche des mit dem Polyesterharzfilm lami
nierten Metallblechs gleichmäßig verändert.
JP-A-3212433 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung eines
mit einem Copolyesterharzfilm laminierten Metallblechs, das
eine hervorragende Beständigkeit gegenüber derartigen, durch
eine Retortenbehandlung hervorgerufenen milchigen Veränderun
gen aufweisen soll. Insbesondere ist dieses Patent durch das
Laminieren eines Copolyesterharzfilms aus 75 bis 99 Mol-% Po
lyethylenterephthalat und 1 bis 25 Mol-% eines anderen Po
lyesters auf ein Metallblech bei einer Temperatur unterhalb
der Schmelztemperatur und oberhalb der Erweichungstemperatur
des Copolyesterharzfilms charakterisiert, wonach anschließend
das Laminat rasch abgeschreckt wird, um den Anteil der amor
phen Copolyesterharzschicht, die sich als Folge der Erwärmung
während der Laminierung bildet und für die milchige Verände
rung bei der vorstehend beschriebenen Retortenbehandlung ver
antwortlich ist, zu verringern. Bei dem Verfahren gemäß die
ser Druckschrift wird notwendigerweise ein kleiner Anteil an
amorpher, nicht-orientierter Copolyesterschicht zwischen der
Oberfläche des Metallblechs und der biaxial orientierten Co
polyesterharzschicht gebildet. Wird die amorphe, nicht-orien
tierte Schicht überhaupt nicht gebildet, so haftet der lami
nierte, biaxial orientierte Copolyesterharzfilm nicht auf dem
Metallblech. Wird somit die milchige Veränderung beseitigt,
so kann sich der laminierte Copolyesterharzfilm während der
Verformung ablösen, da die amorphe, nicht-orientierte Copoly
esterharzschicht spärlich und ungleichmäßig vorliegt.
Ferner ist es gemäß dieser Druckschrift sehr schwierig, ein
mit einem Polyesterharzfilm laminiertes Metallblech zu erhal
ten, das eine gute Haftung und Verformbarkeit aufweist und
bei der Retortenbehandlung keine milchige Veränderung zeigt,
da das bei einer Temperatur unterhalb der Schmelztemperatur
und oberhalb der Erweichungstemperatur des verwendeten Poly
esterharzfilms erweichte Polyesterharz eine hohe Viskosität
aufweist und die Oberfläche des Metallblechs nicht gleich
mäßig von dem geschmolzenen Copolyesterharz benetzt wird.
Es ist möglich, experimentell die milchige Veränderung des
Laminats mit einer amorphen, nicht-orientierten Schicht gemäß
den in diesen Patenten beschriebenen Verfahren zu verhindern,
indem man eine spezielle Retorte verwendet, in der das Lami
nat nur mit heißem Dampf oder Wasser allein in Kontakt ge
bracht wird, oder indem man eine Retortenbehandlung bei einer
höheren Temperatur durchführt. Jedoch sind diese Verfahren
unwirtschaftlich. Ferner kann eine derartige milchige Verän
derung auch verhindert werden, indem man das Laminat beim
Herstellungsverfahren des mit dem Polyesterharzfilm laminier
ten Metallblechs vor dem Abschrecken für eine lange Zeit
spanne auf eine Temperatur oberhalb der Glasübergangstempera
tur erwärmt, z. B. 120 Sekunden auf 160°C. Jedoch eignet sich
dieses Nacherhitzungsverfahren nicht für die kontinuierliche
Hochgeschwindigkeitsherstellung des mit dem Polyesterharzfilm
laminierten Metallblechs und ist auch aus wirtschaftlichen
Gesichtspunkten ungeeignet, da eine zusätzliche Ausrüstung
für die Nacherhitzung erforderlich ist.
In US-A-4 614 691 wird die Oberfläche des mit dem Polyester
harzfilm laminierten Metallblechs bei Kontakt mit heißem
Dampf und Wasser in einer Retorte nicht milchig, was darauf
zurückzuführen ist, daß das Vorliegen einer amorphen, nicht
orientierten Polyesterharzschicht aufgrund einer Laminierung
bei einer Temperatur unterhalb der Schmelztemperatur des Po
lyesterharzfilms wesentlich vermindert ist. Jedoch stellt das
gemäß dieser Druckschrift unbedingt erforderliche Auftragen
und Härten der speziellen Klebstoffvorbeschichtung auf den
Polyesterharzfilm im Hinblick auf die Materialkosten und die
Behandlung eines großen Lösungsmittelvolumens, das beim Här
ten der Klebstoffvorbeschichtung unter Luftverschmutzung ab
gegeben wird, einen Nachteil dar.
JP-B-5723584 beschreibt eine mit einem thermoplastischen Po
lyesterharz bedeckte Metallstruktur, wobei das Polyesterharz
durch Veresterung einer Dicarbonsäure, bei der es sich zu
mindestens 45 Mol-% um Terephthalsäure handelt, mit einem
Diol, bei dem es sich zu mindestens 55 Mol-% um 1,4-Butandiol
handelt. Das Polyesterharz weist eine relative Viskosität von
1,2 bis 1,8, einen Klebrigkeitspunkt von nicht unter 130°C
und einen Kristallinitätsgrad bis zu 30% auf. In dieser
Druckschrift wird ein Metallsubstrat mit einem thermoplasti
schen Harz überzogen, das etwa 45 Mol-% Polybutylenterephtha
lat mit einer fast amorphen, nicht-orientierten Struktur ent
hält. Daher kann die Oberfläche des Laminats gemäß dieser
Druckschrift bei der Retortenbehandlung milchig werden, was
darauf zurückzuführen ist, daß die laminierte, amorphe,
nicht-orientierte Schicht aufgrund der Retortenbehandlung
einer ungleichmäßigen Rekristallisation unterliegt. Daher
kann das Laminat gemäß dieser Druckschrift nicht für Anwen
dungszwecke eingesetzt werden, bei der nach dem Abpacken von
Nahrungsmitteln eine Behandlung mit heißem Dampf und Wasser
in einer Retorte durchgeführt wird.
Ferner beschreibt JP-B-604058 ein aus einem mit Polyester
harz laminierten Metallblech hergestelltes Dosenende,
(Dosenabschluß) wobei ein Polyesterharz mit einem Metallblech
unter Wärmeeinwirkung verbunden wird. Das Polyesterharz wird
durch Veresterung einer Dicarbonsäure, die zu mindestens 66
Mol-% aus Terephthalsäure besteht, mit einem Diol, das zu
mindestens 45 Mol-% aus 1,4-Butandiol besteht, hergestellt,
wobei das gebildete Produkt eine Grundviskosität von 0,7 bis
2,8 aufweist. Gemäß dieser Druckschrift kann das Dosenende
nach dem Abpacken von Nahrungsmitteln keiner Retortenbehand
lung unterworfen werden, da der laminierte Polyester auf die
gleiche Weise wie in JP-B-5723548 aufgebaut ist und somit
durch die Retortenbehandlung milchig wird.
Demgemäß ist es eine Hauptaufgabe der vorliegenden Erfindung,
ein mit einem Polyesterharzfilm laminiertes Metallblech be
reitzustellen, das eine verbesserte Beständigkeit gegenüber
derartigen, vorstehend erörterten milchigen und mit einer
Entfärbung verbundenen Veränderungen, die an der Außenseite
von Dosen nach einer Retortenbehandlung zur Sterilisierung
der abgepackten Nahrungsmittel auftreten, aufweist. Ferner
soll bei diesem laminierten Metallblech eine verbesserte Haf
tung des laminierten Polyesterharzfilms am Metallblech und
eine verbesserte Verformbarkeit zu Dosenenden, Dosenkörpern
in dreiteiligen Dosen, gezogenen Dosen, gezogenen und nachge
zogenen Dosen (drawn and redrawn) und Schraubkappen bestehen.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, ein wirtschaftli
ches Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung eines derar
tigen mit einem Polyesterharzfilm laminierten Metallblechs
mit hoher Geschwindigkeit bereitzustellen.
Die vorerwähnten Aufgaben werden erfindungsgemäß durch Be
reitstellung eines Verfahrens zur Herstellung eines mit einem
Polyesterharzfilm laminierten Metallblechs, das gegenüber
milchigen Veränderungen und anderen Verfärbungen bei der Re
tortenbehandlung beständig ist, bereitgestellt. Die Erfindung
umfaßt die Bindung eines biaxial orientierten Po
lyesterharzfilms, der vorwiegend aus Polybutylenterephthalat
und Polyethylenterephthalat besteht, oder eines biaxial
orientierten Polyesterharzfilms, in dem ein Teil des Poly
ethylenterephthalats durch Polyethylenisophthalat ersetzt
ist, wobei dieser Film spezielle Eigenschaften aufweist, un
ter Wärmeeinwirkung auf einer oder beiden Seiten der Ober
fläche eines behandelten Metallblechs, das eine hervorragende
Haftung gegenüber dem verwendeten Polyesterharzfilm aufweist,
und das anschließende Abschrecken.
Insbesondere umfaßt das erfindungsgemäße Verfahren die Bin
dung eines biaxial orientierten Polyesterharzfilms unter Wär
meeinwirkung auf einer oder auf beiden Seiten eines Me
tallblechs mit einem Überzug aus einer einzigen Schicht von
hydratisiertem Chromoxid oder einer doppelten Schicht, die
aus einer unteren Schicht aus metallischem Chrom und einer
oberen Schicht aus hydratisiertem Chromoxid besteht. Der bi
axial orientierte Polyesterharzfilm umfaßt etwa 40 bis etwa
60 Gew.-% Polybutylenterephthalat und etwa 40 bis etwa 60
Gew.-% Polyethylenterephthalat und weist eine Glasüber
gangstemperatur von etwa 40 bis etwa 65°C und eine minimale
Halbkristallisationszeit von mindestens unter etwa 20 Sekun
den auf. Dieser Film befindet sich auf einer oder auf beiden
Seiten des Metallblechs.
Nachstehend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf bevor
zugte Ausführungsformen näher erläutert.
Im erfindungsgemäßen Verfahren wird ein biaxial orientierter
Polyesterharzfilm unter Wärmeeinwirkung auf einer oder auf
beiden Seiten eines Metallblechs, dessen Metalloberfläche so
behandelt worden ist, daß vorzugsweise hervorragende Haf
tungseigenschaften für den Polyesterharzfilm erreicht werden,
gebunden. Das mit dem Polyesterharzfilm verbundene Metall
blech wird anschließend abgeschreckt. Der biaxial orientierte
Polyesterharzfilm besteht vorwiegend aus Polybutylen
terephthalat und Polyethylenterephthalat oder es handelt sich
um einen biaxial orientierten Harzfilm, in dem ein Teil des
vorerwähnten Polyethylenterephthalats durch Polyethyleniso
phthalat ersetzt ist.
Erfindungsgemäß sind verschiedene Eigenschaften des mit dem
Polyesterharz verbundenen Metallblechs besonders wichtig.
Hierzu gehören folgende Eigenschaften:
- 1) Eigenschaften des verwendeten Polyesterharzfilms;
- 2) Eigenschaften des Polyesterharzfilms nach der Laminierung auf das Metallblech, insbesondere die Eigenschaften der die Oberfläche des Metallblechs kontaktierenden Po lyesterharzschicht;
- 3) Verwendung eines oberflächenbehandelten Metallblechs, das vorzugsweise eine gute Haftung für den laminierten Poly esterharzfilm aufweist; und
- 4) Auswahl der Laminierungsbedingungen je nach den Eigen schaften des verwendeten Polyesterharzfilms.
Erfindungsgemäß werden sämtliche vorerwähnten Faktoren auf
die jeweiligen bevorzugten Bereiche eingestellt, so daß man
ein mit einem Polyesterharzfilm laminiertes Metallblech mit
hervorragender Beständigkeit gegen milchige Veränderungen
während der Retortenbehandlung; mit hervorragender Haftung
des laminierten Polyesterharzfilms am Metallblech; und mit
hervorragender Verformbarkeit zu Dosenenden und gezogenen Do
sen erhält.
Die Erfindung läßt sich ferner zusammenfassend als ein Ver
fahren zur Laminierung eines biaxial orientierten Polyester
harzfilms darstellen, wobei die zwischen dem biaxial orien
tierten Film und dem Metallblech gebildete amorphe, nicht
orientierte Schicht unmittelbar nach der Laminierung mit
einer optimalen und bevorzugten Geschwindigkeit rekristalli
siert wird, bevor das Laminat abgeschreckt wird.
Das erfindungsgemäße, mit dem Polyesterharzfilm laminierte
Metallblech kann für die Außenseite von Dosen verwendet wer
den, z. B. für Außenseiten von Dosenenden, Dosenkörpern bei
dreiteiligen Dosen, gezogenen Dosen, gezogenen und nachgezo
genen Dosen und Schraubkappen, die alle vor der Sterilisation
von abgepackten Nahrungsmitteln in einer Retorte mit Heiß
dampf und heißem Wasser behandelt werden.
Das erfindungsgemäße, mit dem Polyesterharzfilm laminierte
Metallblech wird hergestellt, indem man einen biaxial orien
tierten Polyesterharzfilm unter Wärmeeinwirkung mit einem Me
tallblech verbindet, wobei der Polyesterharzfilm aus etwa 40
bis etwa 60 Gew.-% Polybutylenterephthalat und etwa 40 bis
etwa 60 Gew.-% Polyethylenterephthalat besteht und eine Glas
übergangstemperatur von etwa 40 bis 65°C sowie eine minimale
Zeit der Halbkristallisation auf einem Metallblech von zumin
dest unter 20 Sekunden aufweist. Ferner ist das Metallblech
mit einer einzelnen Schicht von hydratisiertem Chromoxid oder
einer Doppelschicht, die aus einer unteren Schicht aus metal
lischem Chrom und einer oberen Schicht aus hydratisiertem
Chromoxid besteht, bedeckt. Nach Binden des Polyesterharz
films wird das mit dem Polyesterharzfilm verbundene Metall
blech abgeschreckt.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren ist es sehr wichtig, daß
mindestens ein Teil der amorphen, nicht-orientierten Poly
esterharzschicht, die zwischen einem biaxial orientierten
Polyesterharzfilm und einem Metallblech durch Verbinden unter
Wärmeeinwirkung gebildet wird, vor dem Abschrecken des gebil
deten Laminats rekristallisiert wird. Insbesondere, wenn
erfindungsgemäß ein Polyesterharzfilm mit einer hohen
Kristallisationsgeschwindigkeit verwendet wird, wird ein we
sentlicher Teil der amorphen, nicht-orientierten Polyester
schicht, die zwischen dem biaxial orientierten Polyesterharz
film und dem Metallblech gebildet wird, vor dem Abschrecken
des Laminats rekristallisiert. Als Folge davon ergibt sich,
daß der laminierte Polyesterharzfilm bei drastischen
Verformungsbedingungen vom Metallblech abgelöst wird. Wird
ein Polyesterharzfilm mit niederer Kristallisationsgeschwin
digkeit verwendet, so wird die gebildete amorphe, nicht
orientierte Polyesterharzschicht vor dem Abschrecken des La
minats im wesentlichen nicht rekristallisiert, so daß im Er
gebnis ein mit einem Polyesterharzfilm laminiertes Metall
blech mit hervorragender Beständigkeit gegenüber milchigen
Veränderungen bei der Retortenbehandlung (was ein Ziel der
vorliegenden Erfindung ist) nicht kontinuierlich mit hoher
Geschwindigkeit gebildet werden kann, wenngleich die Haftung
des laminierten Polyesterharzfilms am Metallblech gut ist.
Somit hat es sich erfindungsgemäß als unerläßlich erwiesen,
einen Polyesterharzfilm mit einer minimalen Zeit für die
Halbkristallisation von zumindest unter etwa 20 Sekunden zu
verwenden. Im Hinblick auf eine stabile und rasche Bildung
des erfindungsgemäßen Laminats ist die Verwendung eines
Polyesterharzfilms mit einer minimalen Zeit für die
Halbkristallisation von 0,5 bis etwa 12 Sekunden besonders
bevorzugt.
Die minimale Zeit für die Halbkristallisation, wie sie er
findungsgemäß herangezogen wird, ist als die minimale Zeit
für die Halbkristallisation des verwendeten Polyesterharzes
in einem Temperaturbereich, in dem das verwendete Polyester
harz kristallisiert, definiert. Diese Eigenschaft läßt sich
unter Verwendung einer Vorrichtung für die Messung der Poly
mer-Kristallisationsgeschwindigkeit bestimmen, beispielsweise
unter Verwendung der Vorrichtung mit der Handelsbezeichnung
MK-701 der Firma Kotaki Co., Ltd. Der Wert läßt sich durch
folgende Avrami-Gleichungen berechnen:
worin die einzelnen Symbole folgende Bedeutungen haben:
X bedeutet die Kristallinität des verwendeten Polyester harzes;
K bedeutet eine Konstante für die Kristallisationsgeschwin digkeit des verwendeten Polyesterharzes;
n bedeutet den Avrami-Index;
t bedeutet die Zeit (Sekunden);
Io bedeutet eine transparente Intensität von depolarisiertem Licht zum Zeitpunkt des Meßbeginns. Insbesondere bedeutet Io einen Wert, der erhalten werden kann, nachdem man das ge schmolzene Polyesterharz in ein Silikonölbad für die Kri stallisation tropfen läßt und anschließend 10 Sekunden darin beläßt;
It bedeutet eine transparente Intensität von depolarisiertem Licht nach t Sekunden der Messung oder insbesondere den Wert nach 10+t Sekunden; und
Ig bedeutet eine transparente Intensität von depolarisiertem Licht am Ende der Messung oder den Wert, in dem die Kurve I - Iog t fast eine Gerade bildet.
X bedeutet die Kristallinität des verwendeten Polyester harzes;
K bedeutet eine Konstante für die Kristallisationsgeschwin digkeit des verwendeten Polyesterharzes;
n bedeutet den Avrami-Index;
t bedeutet die Zeit (Sekunden);
Io bedeutet eine transparente Intensität von depolarisiertem Licht zum Zeitpunkt des Meßbeginns. Insbesondere bedeutet Io einen Wert, der erhalten werden kann, nachdem man das ge schmolzene Polyesterharz in ein Silikonölbad für die Kri stallisation tropfen läßt und anschließend 10 Sekunden darin beläßt;
It bedeutet eine transparente Intensität von depolarisiertem Licht nach t Sekunden der Messung oder insbesondere den Wert nach 10+t Sekunden; und
Ig bedeutet eine transparente Intensität von depolarisiertem Licht am Ende der Messung oder den Wert, in dem die Kurve I - Iog t fast eine Gerade bildet.
Obgleich es erfindungsgemäß möglich ist, einen Polyester
harzfilm mit verschiedenen Zusammensetzungen und einer opti
malen Kristallisationsgeschwindigkeit zu verwenden, ist die
Verwendung eines biaxial orientierten Polyesterharzfilms mit
einem Gehalt an etwa 40 bis etwa 60 Gew.-% Polybutylen
terephthalat und etwa 40 bis etwa 60 Gew.-% Polyethylen
terephthalat im Hinblick auf die erzielten Eigenschaften und
die Wirtschaftlichkeit besonders bevorzugt. Ein Polyester
harzfilm, in dem ein Teil des Polyethylenterephthalats durch
Polyethylenisophthalat oder andere Polymere ersetzt ist, kann
erfindungsgemäß ebenfalls verwendet werden. Es muß jedoch auf
die Zugabe dieser Polymeren geachtet werden. Beispielsweise
ist es nicht bevorzugt, daß die Menge des dem Polyesterharz
film zugesetzten Polyethylenisophthalats mit einem Gehalt an
etwa 40 bis etwa 60 Gew.-% Polybutylenterephthalat über etwa
15 Gew.-% des Polyethylenterephthalats ausmacht, da die Kri
stallisationsgeschwindigkeit eines derartigen Polyesterharz
films mit zunehmender Menge an Polyethylenisophthalat langsam
wird. Liegt der Anteil des Polybutylenterephthalats im ver
wendeten Polyesterharzfilm unter etwa 40 Gew.-%, so kann die
Oberfläche des laminierten Polyesterharzfilms auf dem Metall
blech bei der Retortenbehandlung einer milchigen Veränderung
unterliegen, da die zwischen dem biaxial orientierten Poly
esterharzfilm und dem Metallblech gebildete amorphe, nicht
orientierte Polyesterharzschicht vor dem Abschrecken des La
minats nicht in ausreichendem Maße rekristallisiert. Außerdem
ist möglicherweise ein Polyesterharzfilm mit einem Anteil an
Polybutylenterephthalat von weniger als etwa 40 Gew.-% für
die kontinuierliche Hochgeschwindigkeitsbildung des erfin
dungsgemäßen, mit dem Polyesterharzfilm laminierten Metall
blechs nicht geeignet, da die Kristallisationsgeschwindigkeit
eines derartigen Polyesterharzfilms langsam ist und ein grö
ßerer Teil der während der Verbindung mit dem Metallblech un
ter Wärmeeinwirkung gebildeten, amorphen, nicht-orientierten
Schicht nicht rekristallisiert, wenngleich die gebildete
amorphe, nicht-orientierte Schicht rekristallisiert, wenn das
Laminat für eine lange Zeitspanne erhitzt oder nach dem Lami
nieren des Metallblechs langsam abgeschreckt wird. Liegt der
Anteil des Polybutylenterephthalats im verwendeten Poly
esterharzfilm über etwa 60 Gew.-%, so kann sich ein erheblich
beeinträchtigtes Aussehen des laminierten Polyesterharzfilms
aufgrund von Oligomeren des Polyesterharzfilms, die sich beim
Herstellungsverfahren auf dem Film abscheiden, ergeben.
Außerdem können die Oberflächen des aufgerollten Laminats
beim Herstellungsverfahren miteinander verkleben, da der Po
lyesterharzfilm mit einem Anteil von mehr als etwa 60 Gew.-%
Polybutylenterephthalat eine niedrige Glasübergangstemperatur
aufweist. Ferner wird der Polyesterharzfilm mit einem Gehalt
an Polybutylenterephthalat mit zunehmender Menge an Polybuty
lenterephthalat teurer, und die großtechnische Herstellung
des Films wird erschwert. Somit wird erfindungsgemäß im Hin
blick auf die vorstehenden Befunde die Verwendung eines Poly
esterharzfilms mit einem Gehalt an etwa 40 bis etwa 60 Gew.-%
Polybutylenterephthalat und etwa 40 bis etwa 60 Gew.-% Poly
ethylenterephthalat bevorzugt.
Die Glasübergangstemperatur des verwendeten Polyesterharz
films stellt ebenfalls einen wichtigen Faktor für die Erfin
dung dar. Die Glasübergangstemperatur des verwendeten Poly
esterharzfilms kann mit einer Erwärmungsgeschwindigkeit von
10°C/min, beispielsweise in einem Differentialabtast-Kalo
rimeter (SS10) der Firma Seiko Denshi Kogyo Co., gemessen
werden. Erfindungsgemäß ist es notwendig, einen Polyester
harzfilm mit einer Glasübergangstemperatur von etwa 40 bis
etwa 65°C zu verwenden. Wird ein Polyesterharzfilm mit einer
Glasübergangstemperatur von weniger als etwa 40°C verwendet,
so können die Oberflächen des aufgerollten Laminats beim Her
stellungsverfahren miteinander verkleben. Ferner ergibt sich
für ein mit einem derartigen Polyesterharzfilm laminiertes
Metallblech eine geringe Korrosionsbeständigkeit, da ein der
artiger Polyesterharzfilm eine schlechte Sperrwirkung auf
weist. Erfindungsgemäß wird die Obergrenze der Glasüber
gangstemperatur des verwendeten Polyesterharzfilms automa
tisch durch die Zusammensetzung des Polyesterharzfilms fest
gelegt. Die Glasübergangstemperatur des verwendeten Poly
esterharzfilms wird nämlich unter etwa 65°C gehalten, da der
Anteil des Polybutylenterephthalats im verwendeten Poly
esterharzfilm vorzugsweise im Hinblick auf eine Beständigkeit
gegen milchige Veränderungen durch Retortenbehandlung auf den
Bereich von etwa 40 bis 60 Gew.-% beschränkt ist. Obgleich
ein Polyesterharzfilm mit einem Glasübergangspunkt von mehr
als etwa 65°C durch eine Verringerung des Anteils des dem Po
lyethylenterephthalat zugemischten Polybutylenterephthalats
gebildet werden kann, ergibt sich bei einem derartigen Film
eine geringe Beständigkeit gegen milchige Veränderungen durch
Retortenbehandlung.
Die mechanischen Eigenschaften des verwendeten Polyester
harzfilms stellen im Hinblick auf die Verformbarkeit des
Films ebenfalls einen wichtigen Faktor dar. Insbesondere
sollte die Zerreißdehnung des Polyesterharzfilms, die bei
einer Geschwindigkeit von 100 mm/min bei 25°C in einer übli
chen Vorrichtung zur Messung der Zugfestigkeit bestimmt wer
den kann, mindestens über etwa 80% liegen. Wird ein Poly
esterharzfilm mit einer Zerreißdehnung von weniger als etwa
80% erfindungsgemäß eingesetzt, können zahlreiche Risse im
laminierten Film bei einer leichten Verformung zu Dosenenden
auftreten, da die Verformbarkeit eines derartigen Films
schlecht ist.
Die bevorzugte Dicke des erfindungsgemäß verwendeten Poly
esterharzfilms beträgt etwa 5 bis etwa 80 µm und insbesondere
etwa 10 bis etwa 30 µm. Liegt die Dicke des verwendeten Poly
esterharzfilms unter etwa 5 µm, läßt sich eine günstige Kor
rosionsbeständigkeit nach dem Verformen nicht erreichen und
eine kontinuierliche Laminierung des dünnen Polyester
harzfilms auf das Metallblech kann erschwert werden. Die Ver
wendung eines Polyesterharzfilms mit einer Dicke von mehr als
etwa 80 µm ist vom wirtschaftlichen Standpunkt aus für eine
Laminierung auf das Metallblech unerwünscht, da ein derarti
ger Film im Vergleich zu einem in der Dosenindustrie weit
verbreiteten Epoxyphenollack teuer ist.
Erfindungsgemäß kommt es auch in Betracht, daß während des
Herstellungsverfahrens des Polyesterharzfilms Additive, wie
Antioxidantien, Stabilisatoren, Pigmente, antistatische Mit
tel, Gleitmittel und Korrosionsinhibitoren sowie andere be
kannte Additive und Hilfsmittel, in bekannten und für die
verschiedenen Eigenschaften erwünschten Mengen zugesetzt wer
den.
Nachstehend werden die Eigenschaften des Polyesterharzfilms
nach der Laminierung auf das Metallblech erörtert.
Im Hinblick auf eine Beständigkeit gegenüber milchige Verän
derungen durch Retortenbehandlung, auf die Haftung am Me
tallblech nach dem Verformen und auf die Korrosionsbestän
digkeit nach dem Verformen wird es bevorzugt, daß die Eigen
schaften des Polyesterharzfilms nach dessen Laminierung auf
das Metallblech so eingestellt werden, daß die folgenden Fak
toren in einem optimalen und somit bevorzugten Bereich lie
gen. Zu diesen Faktoren gehören:
- 1) Relatives Verhältnis des Brechungsindex des laminierten Polyesterharzfilms, gemessen in Längsrichtung an der mit dem Metallblech in Kontakt stehenden Innenseite nach dem Ablösen des Films vom Metallblech;
- 2) Relatives Verhältnis der Dichte im laminierten Poly esterharzfilm;
- 3) Brechungsindex des laminierten Polyesterharzfilms in Richtung der Länge und Breite und in schräger Richtung, gemessen an der Außenseite; und
- 4) Restlicher biaxialer Orientierungsgrad im laminierten Po lyesterharzfilm.
Das relative Verhältnis des Brechungsindex und das relative
Verhältnis der Dichte im laminierten Polyesterharzfilm lassen
sich auf die nachstehend angegebene Weise bestimmen. Die Pro
ben (a), (b) und (c) werden folgendermaßen hergestellt:
Probe (a): Ein mit einem Polyesterharzfilm laminiertes Me
tallblech wird in eine verdünnte Salzsäurelösung von 25°C ge
taucht. Nach Auflösen des Metallblechs wird der erhaltene
Film 3 Stunden mit Wasser gespült und sodann in einem Exsic
kator in Gegenwart von Kieselgel (Trocknungsmittel) bei 30°C
1 Tag lang getrocknet.
Probe (b): Das die Probe (a) mit einem Polyesterharzfilm la
minierte Metallblech wird in einer Stickstoffatmosphäre 1 Mi
nute auf eine Temperatur entsprechend der Schmelztemperatur
des Films +30°C erwärmt und sodann sofort in flüssigen
Stickstoff getaucht. Anschließend wird der bloße laminierte
Film gemäß dem Verfahren von Probe (a) erhalten.
Probe (c): Das mit einem Polyesterharzfilm laminierte Metall
blech von Probe (a) wird 1 Stunde in Stickstoffatmosphäre auf
eine Temperatur erwärmt, bei der eine maximale Dichte inner
halb eines Bereichs der Kristallisationstemperatur des lami
nierten Polyesterharzfilms erreicht wird. Anschließend wird
gemäß dem Verfahren von Probe (a) der bloße laminierte Film
erhalten.
Der Brechungsindex in Längsrichtung der Proben (a), (b) und
(c) wird an der inneren, mit dem Metallblech in Kontakt ste
henden Seite mit einem Refraktometer gemessen. Ferner wird
die Dichte der Proben (a), (b) und (c) gemessen.
Erfindungsgemäß entspricht die Probe (b) dem Zustand, in dem
der Film eine fast amorphe, nicht-orientierte Struktur auf
weist, und die Probe (c) dem Zustand, in dem der Film die ma
ximale Kristallisationsstruktur besitzt.
Das relative Verhältnis des Brechungsindex des laminierten
Polyesterharzfilms (R) wird gemäß folgender Gleichung be
rechnet:
R (%) = {(Ra - Rb)/(Rc - Rb)} × 100
in der Ra, Rb und Rc den Brechungsindex in Längsrichtung der
Proben (a), (b) bzw. (c), gemessen nach dem vorstehend be
schriebenen Verfahren, bedeuten.
Das relative Verhältnis der Dichte des laminierten Poly
esterharzfilms (D) wird gemäß folgender Gleichung berechnet:
D (%) = {(Da - Db)/(Dc - Db)} × 100
worin Da, Db und Dc die Dichte der Proben (a), (b) bzw. (c)
bedeuten.
Erfindungsgemäß wird R vorzugsweise auf den Bereich von etwa
22 bis etwa 95% eingestellt. Liegt R unter etwa 22%, so
kann sich die Oberfläche des laminierten Polyesterharzfilms
durch Retortenbehandlung milchig verändern, obgleich die Haf
tung des laminierten Polyesterharzfilms am Metallblech gut
ist. Dies ist vermutlich darauf zurückzuführen, daß ein grö
ßerer Teil des laminierten, kristallinen, biaxial orien
tierten Polyesterharzfilms sich zu einer Schicht mit geringer
Beständigkeit gegen milchige Veränderungen in ähnlicher Weise
wie die amorphe Schicht verändert. Liegt auf der anderen
Seite der Wert von R über etwa 95%, so kann sich eine
schlechte Haftung des laminierten Polyesterharzfilms am Me
tallblech ergeben, da ein größerer Teil der kristallinen,
biaxial orientierten Schicht auch nach der Laminierung auf
das Metallblech zurückbleibt.
D wird vorzugsweise auf einen Bereich von etwa 35 bis etwa 90
% eingestellt. Liegt D unter etwa 35%, so kann es Schwierig
keiten bereiten, durch eine Retortenbehandlung verursachte
milchige Veränderungen zu verhindern, da ein größerer Teil
des laminierten, kristallinen, biaxial orientierten Poly
esterharzfilms sich möglicherweise zu einer amorphen, nicht
orientierten Schicht verändert und möglicherweise vor dem Ab
schrecken des Laminats nicht rekristallisiert. Ferner ist es
erfindungsgemäß bevorzugt, daß D nicht mehr als etwa 90% be
trägt, da zahlreiche Risse im laminierten Polyesterharzfilm
aufgrund einer verschlechterten Verformbarkeit des laminier
ten Films, insbesondere der Verformbarkeit durch Schlagver
formung, auftreten können.
Ferner stellen auch der Brechungsindex (RI) des laminierten
Polyesterharzfilms in Richtung der Länge und Breite sowie in
den Schrägrichtungen, gemessen an der Außenseite des Films,
und der Restanteil der biaxialen Orientierung (BO) des la
minierten Polyesterharzfilms wichtige, erfindungsgemäß zu be
rücksichtigende Faktoren dar. Der RI-Wert des laminierten Po
lyesterharzfilms wird unter Verwendung eines Refraktometers
gemessen, und der BO-Wert wird gemäß folgender Vorgehensweise
bestimmt:
- 1) Die Röntgenbeugungsintensität des Polyesterharzfilms vor und nach der Laminierung auf das Metallblech wird in einem Bereich von 2R = 20 bis 30° gemessen;
- 2) Der Punkt 2R = 20° und der Punkt 2R = 30° werden durch eine Gerade verbunden. Diese Gerade wird als Basislinie bezeichnet;
- 3) Die Peakhöhe bei 2R = 23° bis 29° der Beugungsintensi tätskurve über der Basislinie wird gemessen; die Höhen des Polyesterharzfilms vor und nach der Laminierung auf das Metallblech werden durch Ia bzw. Ib wiedergegeben; und
- 4) der Restanteil der biaxialen Orientierung (BO) wird gemäß
folgender Gleichung ermittelt:
BO (%) = Ib/Ia × 100.
Liegt der RI-Wert unter etwa 1,59, so ergibt sich eine
schlechte Verformbarkeit durch Schlagverformung. Liegt der
RI-Wert über etwa 1,67, so ist möglicherweise die Zerreiß
dehnung des laminierten Polyesterharzfilms gering. Insbeson
dere ist es erfindungsgemäß im Hinblick auf die Verformbar
keit des laminierten Films bevorzugt, daß der RI-Wert auf
einen Bereich von etwa 1,59 bis etwa 1,67 eingestellt wird.
Liegt andererseits der BO-Wert unter etwa 20%, so ergibt
sich möglicherweise eine schlechte Verformbarkeit des lami
nierten Polyesterharzfilms und die Oberfläche des laminierten
Polyesterharzfilms kann bei einer Retortenbehandlung sich
milchig verändern. Ist der BO-Wert größer als etwa 85%, so
kann sich eine schlechte Haftung des laminierten Poly
esterharzfilms am Metallblech ergeben. Daher wird der BO-Wert
vorzugsweise auf einen Bereich von etwa 20 bis etwa 85% ein
gestellt.
Beim erfindungsgemäß geeigneten Metallsubstrat kann es sich
um ein Stahlblech, verzinntes Stahlblech, vernickeltes Stahl
blech und Aluminiumblech handeln. Ferner ist erfindungsgemäß
zur Gewährleistung der gewünschten guten Haf
tungseigenschaften des Metallblechs am Polyesterharz das Me
tallblech mit einer einzigen Schicht aus hydratisiertem
Chromoxid oder einer doppelten Schicht, die aus einer unteren
Schicht aus metallischem Chrom und einer oberen Schicht aus
hydratisiertem Chromoxid besteht, überzogen.
Der Anteil der Verzinnungsschicht und Vernickelungsschicht am
Metallblech liegt aus Wirtschaftlichkeitsgründen vorzugsweise
unter etwa 5,6 g/m2 bzw. unter etwa 3,0 g/m2. Liegen die An
teile der Verzinnungsschicht und der Vernickelungsschicht un
ter etwa 0,05 g/m2, so tritt der Einfluß der Verzinnungs
schicht oder der Vernickelungsschicht auf Eigenschaften, wie
Korrosionsbeständigkeit gegenüber den abgepackten Nahrungs
mitteln trotz einer weiteren Plattierungsschicht kaum mehr
zutage.
Wie vorstehend erwähnt, stellt es erfindungsgemäß einen wich
tigen Faktor dar, daß das verwendete Metallblech mit einer
einzelnen Schicht aus hydratisiertem Chromoxid oder einer
doppelten Schicht, die aus einer unteren Schicht aus metalli
schem Chrom und einer oberen Schicht aus hydratisiertem
Chromoxid besteht, überzogen ist, um eine gute Haftung des
laminierten Polyesterharzfilms am Metallblech nach der Ver
formung zu Dosenenden und gezogenen Dosen zu erreichen.
Die bevorzugte Menge an hydratisiertem Chromoxid, angegeben
als Chrom, beträgt etwa 5 bis etwa 25 mg/m2 in der Einzel
schicht oder der Doppelschicht. Die bevorzugte Menge an me
tallischem Chrom in der Doppelschicht beträgt etwa 10 bis
etwa 150 mg/m2. Liegt die Menge an hydratisiertem Chromoxid,
angegeben als Chrom, unter etwa 5 mg/m2 oder über etwa 25
mg/m2, so kann sich eine schlechte Haftung des auf das Me
tallblech laminierten Polyesterharzfilms nach dem Verformen
ergeben (selbst wenn die Menge an metallischem Chrom etwa 10
bis etwa 150 mg/m2 beträgt), wenn das mit dem Polyesterharz
film laminierte Metallblech in einer Retorte heißem Dampf und
heißem Wasser ausgesetzt wird. Die Abscheidung von me
tallischem Chrom ist bevorzugt, da sie die Haftung des lami
nierten Polyesterharzfilms am Metallblech und die Korro
sionsbeständigkeit des erhaltenen Laminats verbessert. Eine
Abscheidungsmenge von metallischem Chrom von mehr als etwa
150 mg/m2 ist erfindungsgemäß unnötig, da selbst bei einer
Abscheidung von metallischem Chrom von mehr als etwa 150
mg/m2 die Korrosionsbeständigkeit nicht wesentlich verbessert
wird.
Wird das erfindungsgemäße, mit dem Polyesterharzfilm lami
nierte Metallblech als Material für Dosen, in denen stark
korrodierende Nahrungsmittel und Getränke abgepackt werden
und die mit heißem Dampf und heißem Wasser in einer Retorte
behandelt werden, dann kann der Polyesterharzfilm, dessen
eine Seite, die mit dem Metallblech in Kontakt steht, gleich
mäßig und dünn mit einem hitzehärtenden Harz, z. B. einem
Epoxyphenolharz, vorbeschichtet ist, auf das oberflä
chenbehandelte Metallblech laminiert werden, oder der Poly
esterharzfilm kann auf das metallbehandelte Blech, das mit
dem vorstehend erwähnten hitzehärtenden Harz vorbeschichtet
ist, laminiert werden. Jedoch kann eine derartige Vorbe
schichtung des verwendeten Polyesterharzfilms oder des ver
wendeten Metallblechs mit einem hitzehärtenden Harz eine
kostspielige Maßnahme darstellen.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird der biaxial orientierte
Polyesterharzfilm mit den vorstehend beschriebenen Eigen
schaften kontinuierlich unter Wärmeeinwirkung mit einem ober
flächenbehandelten Metallblech unter solchen Bedingungen ver
bunden, daß die Temperatur des mit dem Polyesterharzfilm zu
laminierenden Metallblechs, die Dicke des verwendeten Me
tallblechs, die Oberflächentemperatur der verwendeten Lami
nierungswalze, der an die Laminierungswalze angelegte Druck
und die Zeitspanne bis zum Abkühlen des Laminats nach dem La
minierungsvorgang innerhalb bevorzugter Bereiche je nach den
angegebenen Eigenschaften des verwendeten Polyesterharzfilms
eingesetzt werden.
Insbesondere ist es wichtig und erfindungsgemäß besonders be
vorzugt, daß das mit dem Polyesterharzfilm zu beschichtende
Metallblech auf einer Temperatur oberhalb der Schmelztempera
tur des verwendeten Polyesterharzfilms gehalten wird und die
Oberflächentemperatur der Laminierungswalze auf eine Tempera
tur unterhalb der Schmelztemperatur des verwendeten Poly
esterharzfilms eingestellt wird. Liegt die Temperatur des Me
tallblechs unterhalb der Schmelztemperatur des verwendeten
Polyesterharzfilms, so haftet möglicherweise der laminierte
Polyesterharzfilm nicht in ausreichendem Maße am Metallblech
und läßt sich durch einen leichten Verformungsvorgang vom Me
tallblech ablösen. Liegt ferner die Oberflächentemperatur der
Laminierungswalze oberhalb der Schmelztemperatur des verwen
deten Polyesterharzfilms, so wird möglicherweise eine konti
nuierliche und stabile Herstellung des mit dem Polyesterharz
film laminierten Metallblechs nach dem erfindungsgemäßen Ver
fahren sehr erschwert, da die Außenseite des laminierten Po
lyesterharzfilms durch Wärmeübertragung von der Laminierungswalze
geschmolzen werden kann und dann an der Laminierungs
walze haftet.
Ferner ist es im allgemeinen bei der erfindungsgemäßen Her
stellung des mit dem Polyesterharzfilm laminierten Metall
blechs bevorzugt, daß das Metallblech auf eine höhere Tempe
ratur erwärmt wird, wenn ein Polyesterharzfilm mit einem hö
heren Grad an biaxialer Orientierung auf das Metallblech la
miniert wird. Wird andererseits erfindungsgemäß ein Poly
esterharzfilm mit einem geringeren Grad an biaxialer Orien
tierung auf das Metallblech laminiert, so wird dieses auf
eine niedrigere Temperatur erwärmt. Bei der Verwendung eines
dünneren Polyesterharzfilms oder eines dickeren Metallblechs
ist es bevorzugt, die Oberflächentemperatur des Metallblechs
oder der Laminierungswalze zu senken. Es ist nämlich erfin
dungsgemäß wichtig, daß die Faktoren, die die Eigenschaften
des laminierten Polyesterharzfilms beeinflussen, auf einen
bevorzugten optimalen Bereich eingestellt werden.
Das Verfahren zum Erwärmen des mit dem Polyesterharzfilm zu
laminierenden Metallblechs ist erfindungsgemäß nicht kri
tisch. Jedoch stellen im Hinblick auf eine kontinuierliche
und stabile Bildung des Laminats mit hoher Geschwindigkeit
eine leitende Erwärmung durch induktionsbeheizte Walzen, eine
Induktionsheizung und/oder eine Widerstandsheizung, die für
zurückfließendes elektroplattiertes Zinn bei der galvanischen
Verzinnung verwendet werden, geeignete Verfahren zum Erwärmen
des Metallblechs dar, da das Metallblech rasch erwärmt werden
kann und die Temperatur des erwärmten Metallblechs leicht ge
steuert werden kann. Ferner ist es erfindungsgemäß bevorzugt,
daß die Erwärmung mit einer Walze, die durch heißen Dampf er
wärmt ist, oder die Erwärmung in einem elektrischen Ofen als
Hilfsmethoden zum Vorerwärmen des zu laminierenden Metall
blechs eingesetzt werden.
Nachstehend wird die Erfindung anhand von Beispielen näher
erläutert.
Ein biaxial orientierter Polyesterharzfilm, der zu 50 Gew.-%
aus Polybutylenterephthalat und zu 50 Gew.-% aus Polyethy
lenterephthalat besteht und eine Dicke von 12 µm, eine Min
destzeit der Halbkristallisation von 7,5 Sekunden, eine Glas
übergangstemperatur von 49°C und eine Zerreißdehnung von 132
% aufweist, wird unter Verwendung eines Paars von Lami
nationswalzen laminiert, wobei die Oberflächentemperatur auf
beiden Seiten eines Blechstreifens aus zinnfreiem Stahl (TFS)
120°C beträgt. Der TFS-Streifen weist eine Dicke von 0,22 mm
und eine Breite von 250 mm auf und ist mit einem Überzug aus
metallischem Chrom von 105 mg/m2 und hydratisiertem Chromoxid
von 17 mg/m2, angegeben als Chrom, versehen, der unter Ver
wendung eines durch Induktionsheizung beheizten Walzenpaars
auf 250°C erwärmt worden ist. Die Laminierungsgeschwindigkeit
beträgt 25 m/min. Nach 4 Sekunden wird das Laminat in Wasser
von 35°C abgeschreckt. Im laminierten Polyesterharzfilm des
erhaltenen Laminats beträgt R 40%, D 61%, RI 1,636 bis
1,650 und BO 62%.
Der Polyesterharzfilm von Beispiel 1 wird unter Verwendung
eines Paars von Laminierungswalzen laminiert, wobei die Ober
flächentemperatur auf beiden Seiten des TFS-Streifens von
Beispiel 1, der unter Verwendung eines durch Induktionshei
zung beheizten Walzenpaars auf 255°C erwärmt worden ist,
120°C beträgt. Die Laminierungsgeschwindigkeit beträgt 60
m/min. Nach 0,7 Sekunden wird das Laminat in Wasser von 35°C
abgeschreckt. Im laminierten Polyesterharzfilm des erhaltenen
Laminats beträgt R 24%, D 38%, RI 1,610 bis 1,633 und BO 21%.
Der Polyesterharzfilm von Beispiel 1 wird unter Verwendung
eines Paars von Laminierungswalzen laminiert, wobei die Ober
flächentemperatur auf beiden Seiten des TFS-Streifens von
Beispiel 1, der unter Verwendung eines durch Induktionshei
zung beheizten Walzenpaars auf 238°C erwärmt worden ist,
100°C beträgt. Die Laminierungsgeschwindigkeit beträgt 25
m/min. Nach 8 Sekunden wird das Laminat in Wasser von 35°C
abgeschreckt. Im laminierten Polyesterharzfilm des erhaltenen
Laminats beträgt R 93%, D 88%, RI 1,638 bis 1,655 und BO 84%.
Ein biaxial orientierter Polyesterharzfilm der gleichen Zu
sammensetzung wie in Beispiel 1, der aber eine Zerreißdehnung
von 105% und im Vergleich mit dem Produkt von Beispiel 1
einen höheren Orientierungsgrad aufweist, wird auf einen
Streifen verzinnten Stahlblechs, auf dem eine Doppelschicht,
bestehend aus einer unteren Schicht mit 30 mg/m2 metallischem
Chrom und einer oberen Schicht aus hydratisiertem Chromoxid
mit 10 mg/m2, angegeben als Chrom, ausgebildet ist, laminiert
und anschließend mit 1,0 g/m2 Zinn unter den gleichen Bedin
gungen wie in Beispiel 1 elektroplattiert. Nach 6 Sekunden
wird das Laminat in Wasser von 35°C abgeschreckt. Im lami
nierten Polyesterharzfilm des erhaltenen Laminats beträgt R
66%, D 75%, RI 1,655 bis 1,660 und BO 68%.
Ein biaxial orientierter Polyesterharzfilm der gleichen Zu
sammensetzung wie in Beispiel 1, der jedoch eine Zerreißdeh
nung von 148% und im Vergleich zum Produkt von Beispiel 1
einen geringeren Orientierungsgrad aufweist, wird mit einem
Paar von Laminationswalzen laminiert, wobei die Oberflächen
temperatur auf dem TFS-Streifen gemäß Beispiel 1, der bei
256°C unter Verwendung eines induktionsbeheizten Walzenpaars
erwärmt worden ist, 100°C beträgt. Nach 2 Sekunden wird das
Laminat in Wasser von 35°C abgeschreckt. Im laminierten
Polyesterharzfilm des erhaltenen Laminats beträgt R 28%, D
40%, RI 1,590 bis 1,613 und BO 37%.
Ein biaxial orientierter Polyesterharzfilm, der zu 42% aus
Polybutylenterephthalat und zu 58% aus Polyethylen
terephthalat besteht und eine Dicke von 12 µm, eine Min
destzeit der Halbkristallisation von 20 Sekunden und eine
Glasübergangstemperatur von 58°C aufweist, wird auf beide
Seiten des TFS-Streifens gemäß Beispiel 1 unter den Bedin
gungen von Beispiel 1 laminiert. Nach 10 Sekunden wird das
Laminat in Wasser von 35°C abgeschreckt. Im laminierten Po
lyesterharzfilm des erhaltenen Laminats beträgt R 36%, D 67
%, RI 1,636 bis 1,655 und BO 72%.
Ein biaxial orientierter Polyesterharzfilm, der zu 58% aus
Polybutylenterephthalat und zu 42 Gew.-% aus Polyethylen
terephthalat besteht und eine Dicke von 12 µm, eine Mindest
zeit der Halbkristallisation von 2,8 Sekunden, eine Glas
übergangstemperatur von 42°C und eine Zerreißdehnung von 121
% aufweist, wird auf den TFS-Streifen von Beispiel 1 unter
den gleichen Bedingungen wie in Beispiel 1 laminiert. Nach 4
Sekunden wird das Laminat in Wasser von 35°C abgeschreckt. Im
laminierten Polyesterharzfilm des erhaltenen Laminats beträgt
R 51%, D 63%, RI 1,632 bis 1,650 und BO 52%.
Der Polyesterharzfilm gemäß Beispiel 1 wird unter Verwendung
eines Laminationswalzenpaars laminiert, wobei die Oberflä
chentemperatur des TFS-Streifens 125°C beträgt und der Strei
fen eine Dicke von 0,20 mm, eine Breite von 250 mm, eine
Oberflächenbeschichtung aus metallischem Chrom mit 75 mg/m2
und hydratisiertem Chromoxid mit 13 mg/m2, angegeben als
Chrom, aufweist, die unter Verwendung eines induktionsbeheiz
ten Walzenpaars mit einer Laminationsgeschwindigkeit von 30
m/min auf 255°C erwärmt worden ist. Nach 8 Sekunden wird das
Laminat in Wasser von 65°C abgeschreckt. Im laminierten Poly
esterharzfilm des Laminats beträgt R 35%, D 50%, RI 1,615
bis 1,632 und BO 25%.
Der Polyesterharzfilm von Beispiel 1 wird unter Verwendung
eines Laminierungswalzenpaars laminiert, wobei die Oberflä
chentemperatur auf dem TFS-Streifen von Beispiel 8 90°C be
trägt. Der Streifen ist unter Verwendung eines induktionsbe
heizten Walzenpaars auf 242°C mit einer Laminationsgeschwin
digkeit von 25 m/min erwärmt worden. Nach 6 Sekunden wird das
Laminat in Wasser von 35°C abgeschreckt. Im laminierten
Polyesterharzfilm des erhaltenen Laminats beträgt R 79%, D
86%, RI 1,639 bis 1,657 und BO 85%.
Ein biaxial orientierter Polyesterharzfilm, der zu 53 Gew.-%
aus Polybutylenterephthalat und zu 47 Gew.-% aus Polyethy
lenterephthalat besteht und eine Dicke von 25 µm, eine Glas
übergangstemperatur von 45°C, eine Mindestzeit der Halbkri
stallisation von 5,3 Sekunden und eine Zerreißdehnung von 123
% aufweist, wird unter Verwendung einer Laminationswalze la
miniert, wobei die Oberflächentemperatur auf einem Alumi
niumstreifen 110°C beträgt. Der Streifen weist eine Dicke von
0,24 mm, eine Breite von 250 mm und einen Überzug aus hydra
tisiertem Chromoxid mit 7 mg/m2, angegeben als Chrom auf und
ist unter Verwendung eines induktionsbeheizten Walzenpaars
mit einer Laminationsgeschwindigkeit von 25 m/min auf 252°C
erwärmt worden. Nach 2 Sekunden wird das Laminat in Wasser
von 65°C abgeschreckt. Im laminierten Polyesterharzfilm des
erhaltenen Laminats beträgt R 37%, D 62%, RI 1,652 bis
1,665 und BO 65%.
Der Polyesterharzfilm von Beispiel 1 wird unter Verwendung
eines Laminationswalzenpaars laminiert, wobei die Oberflä
chentemperatur auf dem TFS-Streifen von Beispiel 1 90°C be
trägt, wobei der Streifen unter Verwendung eines induktions
beheizten Walzenpaars mit einer Laminationsgeschwindigkeit
von 60 m/min auf 263°C erwärmt worden ist. Anschließend wird
das Laminat sofort in Wasser von 35°C abgeschreckt. Im lami
nierten Polyesterharzfilm des erhaltenen Laminats beträgt R
20%, D 33%, RI 1,615 bis 1,641 und BO 24%.
Der Polyesterharzfilm von Beispiel 1 wird unter Verwendung
eines Laminationswalzenpaars laminiert, wobei die Oberflä
chentemperatur auf dem gleichen TFS-Streifen 90°C beträgt.
Die übrigen Laminationsbedingungen entsprechen denen von Bei
spiel 3. Im laminierten Polyesterharzfilm des Laminats be
trägt R 97%, D 92%, RI 1,639 bis 1,657 und BO 87%.
Ein biaxial orientierter Polyesterharzfilm, der zu 63 Gew.-%
aus Polybutylenterephthalat und zu 37 Gew.-% aus Polyethy
lenterephthalat besteht und eine Dicke von 12 µm, eine Glas
übergangstemperatur von 38°C, eine Mindestzeit der Halbkri
stallisation von 1,7 Sekunden und eine Zerreißdehnung von 112
% aufweist, wird auf den TFS-Streifen von Beispiel 1 unter
den gleichen Bedingungen wie in Beispiel 1 laminiert. Im la
minierten Polyesterharzfilm des erhaltenen Laminats beträgt R
62%, D 72%, RI 1,636 bis 1,658 und BO 34%.
Ein biaxial orientierter Polyethylenterephthalatfilm mit
einer Dicke von 12 µm, einer Glasübergangstemperatur von
74°C, einer Mindestzeit der Halbkristallisation von 42,3 Se
kunden, einer Zerreißdehnung von 122% und der gleichen bi
axialen Orientierung wie in Beispiel 1 wird unter Verwendung
eines Laminationswalzenpaars laminiert, wobei die
Oberflächentemperatur auf dem TFS-Streifen von Beispiel 1
120°C beträgt. Der Streifen ist unter Verwendung eines induk
tionsbeheizten Walzenpaars mit einer Laminationsgeschwindig
keit von 25 m/min auf 287°C erwärmt worden. Nach 10 Sekunden
wird das Laminat in Wasser von 50°C abgeschreckt. Im lami
nierten Polyethylenterephthalatfilm des erhaltenen Laminats
beträgt R 16%, D 43% und RI 1,642 bis 1,656 und BO 39%.
In den Beispielen 1 bis 10 und den Vergleichsbeispielen 1 bis
4 wird 0,1 Gew.-% kugelförmiges SiO2 mit einem durch
schnittlichen Durchmesser von 1,5 µm als Gleitmittel bei der
Herstellung des verwendeten Polyesterfilms zugesetzt.
Die Eigenschaften der in den Beispielen 1 bis 10 und den Ver
gleichsbeispielen 1 bis 4 erhaltenen Proben wurden nach Mes
sung des Beschichtungsgewichts auf dem erhaltenen Metallblech
durch ein Röntgenfluoreszenzverfahren bewertet. Die Ergeb
nisse sind in den Tabellen I und II zusammengestellt.
Die Werte in den Tabellen I und II haben folgende Bedeutun
gen.
Aus dem erhaltenen Metallblech wird mit einer Stanzvorrich
tung ein kreisförmiger Rohling von 80 mm Durchmesser ausge
schnitten. Der Rohling wird durch Tiefziehen zu einem Becher
mit einem Ziehverhältnis von 2,0 verformt. Die Haftung des
laminierten Polyesterharzfilms auf dem Metallblech wird an
hand des Grads der Ablösung des Polyesterharzfilms vom ver
formten Becherkörper bewertet. Die fünf Bewertungen haben
folgende Bedeutung: 5 hervorragend, 4 gut, 3 zufriedenstel
lend, 2 mangelhaft und 1 schlecht.
Das erhaltene Metallblech wird auf eine Größe von 50 mm x 100
mm zugeschnitten. Die zugeschnittene Probe wird auf ein Blech
aus rostfreiem Stahl mit einer Temperatur von 20 oder 30°C
gelegt und 30 Minuten in einer Retorte mit Heißdampf bei
einer Temperatur von 120°C behandelt. Anschließend wird das
Aussehen der mit dem Heißdampf behandelten Probe mit dem blo
ßen Auge bewertet. Es werden folgende fünf Bewertungsstufen
vergeben: 5 hervorragend (keine sichtbaren milchigen Verände
rungen), 4 gut, 3 zufriedenstellend, 2 mangelhaft und 1
schlecht (ein wesentlicher Anteil an milchigen Veränderun
gen).
Das erhaltene Metallblech wird auf eine Größe von 50 mm × 50
mm zugeschnitten. Die zugeschnittene Probe wird durch Fal
lenlassen eines Stahlstabs mit einem Durchmesser von 1/2 Zoll
(1,28 cm) und einem Gewicht von 1 kg aus einer Höhe von 30 cm
unter Verwendung einer Du Pont-Schlag-Testvorrichtung ver
formt. Die Verformbarkeit der Probe wird anhand des Ausmaßes
der Bildung von Rissen im laminierten Film bewertet. Es wer
den folgende fünf Bewertungszahlen vergeben: 5 hervorragend
(keine Risse sichtbar), 4 gut, 3 zufriedenstellend, 2 mangel
haft und 1 schlecht (zahllose Risse).
Das erhaltene Metallblech wird nach 10-minütigem Erwärmen auf
205°C auf eine Größe von 50 mm × 50 mm zugeschnitten. Die er
wärmte Probe wird gemäß dem unter (3) angegebenen Verfahren
bewertet.
Aus dem erhaltenen Metallblech wird mit einer Stanzvorrich
tung ein kreisförmiger Rohling von 60 mm Durchmesser ausge
schnitten. Der Rohling wird durch Tiefziehen zu einem Becher
mit einem Ziehverhältnis von 1,5 verformt. In den erhaltenen
Becher werden 10 ml 1% Essigsäurelösung gefüllt und 1 Monat
bei 37°C darin aufbewahrt.
Die Korrosionsbeständigkeit der Probe wird anhand des Aus
maßes an schwarzen Flecken, die an der Seitenwand des Bechers
auftreten, bewertet. Es werden folgende fünf Bewertungszahlen
vergeben: 5 hervorragend (keine schwarzen Flecken sichtbar),
4 gut, 3 zufriedenstellend, 2 mangelhaft und 1 schlecht
(zahllose schwarze Flecken).
Claims (11)
1. Mit einem Polyesterharzfilm laminiertes Metallblech, um
fassend einen biaxial orientierten Polyesterharzfilm, der
etwa 40 bis etwa 60 Gew.-% Polybutylenterephthalat und
etwa 40 bis etwa 60 Gew.-% Polyethylenterephthalat ent
hält und eine Glasübergangstemperatur von etwa 40 bis
etwa 65°C und eine Mindestzeit der Halbkristallisation
von zumindest unter etwa 20 Sekunden aufweist, wobei der
Polyesterharzfilm auf eine oder auf beide Seiten eines
Metallblechs, das mit einer einzigen Schicht aus hydra
tisiertem Chromoxid oder einer Doppelschicht, bestehend
aus einer unteren Schicht aus metallischem Chrom und
einer oberen Schicht aus hydratisiertem Chromoxid be
schichtet ist, unter Wärmeeinwirkung gebunden und an
schließend abgeschreckt worden ist.
2. Laminiertes Metallblech nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß bis zu etwa 15 Gew.-% des Polyethylen
terephthalats im Polyesterharzfilm durch Polyethylen
isophthalat ersetzt sind.
3. Laminiertes Metallblech nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Polyesterharzfilm eine Mindestzeit der
Halbkristallisation von etwa 0,5 bis etwa 12 Sekunden
aufweist.
4. Laminiertes Metallblech nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das relative Verhältnis des Brechungsindex
(R) und das relative Verhältnis der Dichte (D), die gemäß
den nachstehenden Gleichungen (1) und (2) berechnet wer
den, im Polyesterharzfilm nach der Laminierung auf das
Metallblech etwa 22 bis etwa 95%, bzw. etwa 35 bis etwa
90% betragen,
R = {(Ra-Rb)/(Rc-Rb)} × 100 (1)D = {(Da-Db)/(Dc-Db)} × 100 (2)wobei Ra und Da den Brechungsindex in Längsrichtung des
Polyesterharzfilms, gemessen an der mit dem Metallblech
in Kontakt stehenden Innenseite, bzw. die Dichte des Po
lyesterharzfilms, der von dem mit dem Polyesterharzfilm
laminierten Metallblech abgelöst worden ist, bedeuten,
und
wobei Rb und Db den Brechungsindex, gemessen auf die gleiche Weise wie Ra, bzw. die Dichte des Polyesterharz films, der von dem mit dem Polyesterharzfilm laminierten Metallblech nach 1-minütiger Erwärmung in einer Stick stoffatmosphäre auf eine Temperatur entsprechend der Schmelztemperatur des Polyesterharzfilms +30°C und so fortiger Abschreckung in flüssigem Stickstoff abgelöst worden ist, bedeuten, und
wobei Rc und Dc den Brechungsindex, gemessen auf die gleiche Weise wie Ra, bzw. die Dichte des Polyesterharz films, der von dem mit dem Polyesterharzfilm laminierten Metallblech nach 1-stündigem Erwärmen in einer Stick stoffatmosphäre auf eine Temperatur, bei der die maximale Dichte innerhalb eines Bereichs der Kristallisa tionstemperatur des laminierten Films erreicht wird, ab gelöst und sodann allmählich abgeschreckt worden ist, bedeuten.
wobei Rb und Db den Brechungsindex, gemessen auf die gleiche Weise wie Ra, bzw. die Dichte des Polyesterharz films, der von dem mit dem Polyesterharzfilm laminierten Metallblech nach 1-minütiger Erwärmung in einer Stick stoffatmosphäre auf eine Temperatur entsprechend der Schmelztemperatur des Polyesterharzfilms +30°C und so fortiger Abschreckung in flüssigem Stickstoff abgelöst worden ist, bedeuten, und
wobei Rc und Dc den Brechungsindex, gemessen auf die gleiche Weise wie Ra, bzw. die Dichte des Polyesterharz films, der von dem mit dem Polyesterharzfilm laminierten Metallblech nach 1-stündigem Erwärmen in einer Stick stoffatmosphäre auf eine Temperatur, bei der die maximale Dichte innerhalb eines Bereichs der Kristallisa tionstemperatur des laminierten Films erreicht wird, ab gelöst und sodann allmählich abgeschreckt worden ist, bedeuten.
5. Laminiertes Metallblech nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß RI und BO im Polyesterharzfilm nach der La
minierung des Metallblechs etwa 1,59 bis etwa 1,67 bzw.
etwa 20 bis etwa 85% betragen, wobei RI den Bre
chungsindex in Richtung der Länge und der Breite und in
den Schrägrichtungen des laminierten Polyesterharzfilms,
gemessen an der Außenseite, bedeutet, und BO den restli
chen biaxialen Orientierungsgrad des laminierten Poly
esterharzfilms bedeutet.
6. Laminiertes Metallblech nach Anspruch 1, wobei das Me
tallblech aus der Gruppe Stahlbleche, verzinnte Stahl
bleche, vernickelte Stahlbleche und Aluminiumbleche aus
gewählt ist.
7. Laminiertes Metallblech nach Anspruch 6, wobei es sich
bei dem Metallblech um ein verzinntes Stahlblech mit etwa
0,05 bis etwa 5,6 g/m2 Zinn handelt.
8. Laminiertes Metallblech nach Anspruch 6, wobei es sich
bei dem Metallblech um ein vernickeltes Stahlblech mit
etwa 0,05 bis etwa 3,0 g/m2 Nickel handelt.
9. Laminiertes Metallblech nach Anspruch 1, wobei die Menge
an hydratisiertem Chromoxid etwa 5 bis etwa 25 mg/m2, an
gegeben als Chrom, in der auf dem Metallblech gebildeten
Einzelschicht oder der Doppelschicht beträgt.
10. Laminiertes Metallblech nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der in der auf dem Metallblech gebildeten
Doppelschicht enthaltene Anteil an metallischem Chrom
etwa 10 bis etwa 150 mg/m2 beträgt.
11. Verfahren zur Herstellung des mit einem Polyesterharzfilm
beschichteten Metallblechs nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß man den Polyesterharzfilm auf eine oder
auf beiden Seiten des Metallblechs, das unter Verwendung
einer Laminierungswalze auf eine Temperatur von der
Schmelztemperatur des Polyesterharzfilms (Tm) bis zu etwa
Tm +50°C erwärmt worden ist, wobei die Oberflä
chentemperatur der Laminierungswalze etwa 50°C bis Tm-
10°C beträgt, laminiert und anschließend innerhalb von
etwa 10 Sekunden abschreckt.
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