DE4231717A1 - Vorrichtung zum zufuehren eines faserbandendes in eine spinneinheit - Google Patents
Vorrichtung zum zufuehren eines faserbandendes in eine spinneinheitInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Ein
führen einer verfestigten Einführungsspitze eines Faser
bandes in die Spinneinheit z. B. einer Rotor-Spinnmaschine.
Beim Stand der Technik wird das Ende eines Faserbandes
in die Spinneinheit einer Rotor-Spinnmaschine in folgender
Weise eingeführt und mit dem Ende des in der Spinneinheit
befindlichen Faserbandes verbunden. Ein unter der jeweili
gen Spinneinheit angeordneter Faserbandfühler stellt fest,
wenn das versponnene Faserband zu Ende geht und unterbricht
den Spinnvorgang sowie auch die Faserbandabnahme, wobei
ein genügend langes Faserbandende aus der Öffnung des
Verdichters der Spinneinheit hängen bleibt. Nach dem Er
satz der leeren Textilkanne durch eine neu gefüllte Kanne,
bei der das vordere Faserbandende an der Außenfläche der
Kanne gehalten wird, werden die beiden Enden durch ent
sprechende Mechanismen gefangen und durch Verschlingung
miteinander verknüpft. Nach dem Wiederanspinnen der Spinn
einheit wird das neue Faserband in die Spinneinheit einge
zogen.
Die Nachteile der bekannten Vorrichtungen bestehen in
der Notwendigkeit, unter jeder Spinnstelle einer Rotor-
Spinnmaschine einen Faserbandfühler zu installieren, was
besonders Schwierigkeiten bei der Modernisierungs-Umrüstung
bestehender Spinnmaschinen bereitet. Ferner kann eine
gleichbleibende Qualität und Festigkeit der Verbindung
der beiden Faserbandenden nicht sichergestellt werden,
was zu Faserbandbruch bei seinem Einziehen in die Spinn
einheit führt. Diese Fehler können durch die Bedienungs
einrichtung nicht behoben werden. Auch die Qualität des
entsprechenden Garnabschnitts, der aus den verknüpften
Faserbandenden hergestellt wurde, besonders die Feinheit
des Garns, wird dadurch beeinträchtigt, wobei dieser Garn
abschnitt als Qualitätsfehler der Flächentextilie sicht
bar wird. Da das Ende des bereits versponnenen Faserbandes
und die Länge der Verbindung gemeinsam die Faserbandlänge
ausmachen, die nicht auf einmal im Rotor ausgekämmt und
bei einer nachfolgenden Rotorreinigung abgesaugt werden
kann, könnte der oben erwähnte Nachteil nur um den Preis
der wiederholten zusätzlichen Faserbandzufuhr und der
nachfolgenden Reinigung des Rotors behoben werden.
Bei einer anderen bekannten Vorrichtung wird das Faser
bandende zwischen zwei Drehrollen eingeklemmt und in die
Öffnung des Verdichters durch Drehen dieser Rollen einge
schoben. Ein Nachteil dieser Vorrichtung besteht in dem
beträchtlichen Abstand zwischen dem Klemmort der Drehwal
zen und dem Klemmort der Speisewalze und des Speiseti
sches, was an die Steifheit des Faserbandendes erhöhte
Ansprüche stellt. Bei hochtourigen Maschinen mit kleinem
Rotordurchmesser kommt wieder hinzu, daß der Verbindungs
abschnitt nicht auf einmal in dem Rotor ausgekämmt und
vor dem Einspinnen aus diesem abgesaugt werden kann, wo
durch die gleichmäßige Qualität des Garns beeinträchtigt
wird.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Zufuhrvorrichtung für
ein vorderes Faserbandende zu schaffen, welche eine zuverlässige
Übertragung des zuvor zubereiteten Anfangs
eines neuen Faserbands in eine vorgegebene Spinneinheit
ohne die Nachteile des Standes der Technik gewährleistet.
Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 ange
gebenen Merkmale gelöst. Dabei enthält die Vorrichtung
zweckmäßig einen drehbar gelagerten ersten pneumatischen
Zylinder, dessen in einer bogenförmigen Bahn geführte
Kolbenstange mit einem zweiten pneumatischen Zylinder
verbunden ist, der einen Schwenkantrieb für einen Greifer
mit zwei motorisch betätigbaren Einführungsfingern bildet.
Die seitlichen Endabschnitte der Einführungsfinger können
abgeschrägt sein, was das Eindringen in den Verdichter
begünstigt.
Zweckmäßige Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind
Gegenstand der Unteransprüche.
Ein besonderer funktionaler Vorteil der Erfindung liegt
darin, daß aufgrund des speziellen Schwenkmechanismus
der Tragkonstruktion und der Ausbildung der Finger am
Greifer das spitz auslaufende Faserbandende quer von den
Fingern erfaßt und dann gleichachsig zu dem Verdichter
ausgerichtet in die Spinneinheit eingeführt wird.
Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der erfindungs
gemäßen Vorrichtung anhand der schematischen Zeichnung
ausführlich beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 die Vorrichtung in Draufsicht mit horizontal
teilgeschnittener Spinneinheit,
Fig. 2 die Vorrichtung in Vorderansicht mit vertikal
teilgeschnittener Spinneinheit einer Rotor
Spinnmaschine,
Fig. 3 ein Detail des Stützträgers für die verfestigte
Einführungsspitze des Faserbandes.
Die dargestellte Vorrichtung dient zum Einführen einer
verfestigten Einführungsspitze 1 eines Faserbandes 2 in
die Spinneinheit 3 einer Rotor-Spinnmaschine und enthält
einen ersten pneumatischen Zylinder 4, dessen Gehäuse
an einer Welle 51 eines Druckluftmotors S befestigt ist.
Der Motor 5 ist an einem Rahmen 61 einer Bedienungsein
richtung 6 der Rotor-Spinnmaschine fest montiert.
Am Ende der Kolbenstange 41 des ersten pneumatischen Zy
linders 4 ist das Gehäuse eines zweiten Druckluftzylinders
7 angeordnet. Auf einem am Gehäuse befestigten Querzapfen
71 ist eine Rolle 72 drehbar gelagert, die in ständigem
Kontakt mit einer bogenförmigen am Rahmen 61 der Bedie
nungseinrichtung 6 befestigten Führungsschiene 8 steht.
Der Kolbenstange 41, des ersten pneumatischen Zylinders
4 ist eine Feder 42 zugeordnet, die zum Andrücken der
Rolle 72 an die kurvenförmige Arbeitsfläche der Führungs
schiene 8 dient.
Am Gehäuse des Druckluftzylinders 7 ist ein Greifer 9
um die Achse 73 drehbar gelagert. Die Kolbenstange 74
des Druckluftzylinders 7 ist über eine Zugstange 75 mit
dem Greifer 9 verbunden. Ein zum Greifer 9 gehörender
pneumatischer Kolben 91 ist mit drehbar gelagerten Ein
führungsarmen 92, 93 gekoppelt, welche die verfestigte
Einführungsspitze 1 des Faserbandes erfassen sollen. Die
Einführungsarme 92, 93 sind in ihrem Vorderteil wenigstens
in einem Teil ihrer Länge um einen spitzen Winkel α abge
schrägt. Ein Einführungsarm 92 oder 93 kann fest posi
tioniert sein.
Die Spinneinheit 3 der Rotor-Spinnmaschine ist mit einer
Faserband-Speiseeinrichtung ausgestattet, die einen
Verdichter 31 und einen Speisetisch 32 aufweist, dem
gegenüber eine angetriebene Speisewalze 33 gelagert ist.
Das Faserband 2 befindet sich in einem länglichen Spinn
bandbehälter 10, an dessen einer Schmalseite ein Stütz
träger 101 mit einer Ablegerinne 102 befestigt ist, in
der die verfestigte Einführungsspitze 1 des Faserbands 2
frei gehaltert ist (vgl. Fig. 3). Die Ablegerinne 102
ist zweckmäßig durch eine mittlere Ausnehmung 103 unter
brochen, die tiefer und breiter als die Ablegerinne 102
ist und das Eindringen der Einführungsarme 92, 93 in diese
Ausnehmung 103 ermöglicht. Die Ausnehmung 103 ist länger
als die Breite der Vorderenden der die verfestigte Ein
führungsspitze 1 erfassenden Einführungsarme 92, 93. Bei
einer anderen Ausführung ist die Bedienungseinrichtung
6 durch eine nicht dargestellte Einrichtung zum Ergreifen
der verfestigten Einführungsspitze 1 und zu ihrer Übergabe
zwischen die Einführungsarme 92, 93 des Greifers 9 zu
ergänzen.
Beim Verfahren der Bedienungseinrichtung 6 wird zusammen
mit den übrigen Mechanismen auch das Gehäuse des ersten
pneumatischen Motors 4 in der Transportlage gehalten,
damit eine Kollision zwischen den Mechanismen der Bedie
nungseinrichtung und denen der Rotor-Spinnmaschine ver
mieden wird. Die Transportlage wird bis zur Ankunft der
Bedienungseinrichtung 6 an der Spinneinheit 3 beibehalten,
bei welcher der Faserbandbehälter 10 ausgetauscht ist
und die verfestigte Einführungsspitze 1 in die Speiseein
richtung der Spinneinheit 3 der Rotor-Spinnmaschine ein
geführt und der Arbeitsvorgang der Spinneinheit 3 fort
gesetzt werden soll.
Am Beginn des Einführungsvorgangs dreht der pneumatische
Motor 5 den ersten pneumatischen Zylinder 4 so weit, daß
der Greifer 9 über der Ablegerinne 102 des Stützträgers
101 zu liegen kommt, der an dem Faserbandbehälter 10 be
festigt ist. Der pneumatische Kolben 91 öffnet die Ein
führungsarme 92, 93 des Greifers 9. Der erste pneumati
sche Zylinder 4 schiebt seine Kolbenstange 41 aus, wodurch
die geöffneten Einführungsarme 92, 93 des Greifers 9 in
die Ausnehmung 103 des Stützträgers 101 eintreten und
sich beiderseits der verfestigten Einführungsspitze 1
befinden. Der pneumatische Kolben 91 schließt durch die
Rückwärtsbewegung die Einführungsarme 92, 93 des Greifers
9, wobei zwischen ihnen auch die verfestigte Einführungs
spitze 1 eingeklemmt wird, deren schmales Ende aus den
verjüngten Vorderteilen der Einführungsarme 92, 93 heraus
ragt. Der erste pneumatische Zylinder 4 bringt mit Hilfe
der Feder 42 seine Kolbenstange 41 in die Ausgangslage
zurück, in der sich der Körper des Greifers 9 über der
Ablegerinne 102 des Stützträgers 101 befindet und die
Laufrolle 72 an der bogenförmigen Arbeitsfläche der Füh
rungsschiene 8 anliegt.
Der pneumatische Schwenkmotor 5 ändert die Winkellage
seiner Welle 51, so daß der erste pneumatische Zylinder
4 in die Einführungslage nach Fig. 1 und 2 gelangt, in
der sich der Greifer 9 gegenüber der Öffnung des Ver
dichters 31 der Spinneinheit 3 befindet. Die Lage der
Kolbenstange 41 des ersten pneumatischen Zylinders 4 wird
bei seiner Schwenkbewegung durch die Bewegung der An
druckrolle 72 an der Arbeitsfläche der Führungsschiene
8 gesichert, zu welcher die Andruckrolle 72 durch die
Feder 42 ständig angedrückt wird.
Die Kolbenstange 74 des zweiten Druckluftzylinders 7 be
wirkt durch die feste Verbindung mit dem Körper des Grei
fers 9 eine Drehbewegung um 90° und bringt so die Ein
führungsarme 92, 93 und die zwischen ihnen eingeklemmte
Einführungsspitze 1 des Faserbandes vor die Öffnung des
Verdichters 31 der Spinneinheit 3. Der erste pneumatische
Zylinder 4 schiebt seine Kolbenstange 41 aus, wodurch
die Einführungsarme 92, 93 des Greifers 9 gemeinsam mit
der zwischen ihnen eingeklemmten verfestigten Einführungs
spitze 1 in den Verdichter 31 eingeschoben werden. Dabei
gelangt das Ende der verfestigten Einführungsspitze 1
in die Nähe des Speisetisches 32 und der Speisewalze 33,
die sich zu drehen beginnt. Durch weiteres Hinausschieben
der Kolbenstange 41 des ersten pneumatischen Zylinders
4 gelangt die verfestigte Einführungsspitze 1 zwischen
den Speisetisch 32 und die sich drehende Speisewalze 33,
wodurch die Spitze erfaßt und nach innen eingezogen wird.
Gleichzeitig werden die Einführungsarme 92, 93 vom pneu
matischen Kolben 91 geöffnet. Nach dem Einziehen der ge
samten verfestigten Einführungsspitze 1, deren Fasern
nach ihrem Auskämmen im nicht dargestellten Rotor der
Spinneinheit 3 zuverlässig Platz finden, kommt die Spei
sewalze 33 zum Stillstand, wobei zwischen dem Speisetisch
32 und der Speisewalze 33 schon das vollwertige Faserband
2 eingeklemmt ist, das zur Herstellung des Garns kon
stanter Qualität geeignet ist.
Nach dem Öffnen der Einführungsarme 92, 93 des Greifers
9 wird die Kolbenstange 41 des ersten pneumatischen Zy
linders 4 in die Ausgangslage zurückgeschoben, bei der
die Andruckrolle 72 an der Arbeitsfläche der Führungs
schiene 8 anliegt. Nach der Rückdrehung des Körpers des
Greifers 9 um 90° wird das Gehäuse des ersten pneumati
schen Zylinders durch den pneumatischen Motor 5 in seine
Transportlage zurückgeschwenkt.
Vor dem Einspinnen werden die Fasern der verfestigten
Einführungsspitze 1 vom Rotor der Spinneinheit 3 abge
saugt; erst dann beginnt der Spinnvorgang im Rotor und
die Garnfertigung wird wieder aufgenommen.
Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte Ausführungs
beispiel beschränkt. So können beispielsweise statt der
Druckluftantriebe 4, 5 und 7 auch andere geeignete An
triebsaggregate auf mechanischer und/oder elektromagneti
scher Basis eingesetzt werden.
Claims (8)
1. Vorrichtung zum Zuführen eines Faserbandendes zu einer
Spinneinheit einer Rotor-Spinnmaschine,
gekennzeichnet durch
eine auf einer vorgegebenen Bahn motorisch bewegbare
Tragkonstruktion mit einem zwischen einer Erfassungs
position und einer Einführposition hin- und herbeweg
baren Greifer (9), der zwei motorisch betätigbare
Klemm- und Einführungsfinger (92, 93) zum Erfassen
und zum Einführen des zu einer Einführungsspitze (1)
vorgeformten Faserbandendes in einem Verdichter (31)
der Spinneinheit (3) aufweist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Tragkonstruktion einen schwenkbaren ersten
Linearmotor (5) enthält, an dessen Schubstange (41)
ein zweiter Linearmotor (7) befestigt ist, dessen
Schubstange (74) mit dem Greifer (9) gekoppelt ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einführungsfinger (92, 93) an ihren Enden abge
flacht und um einen spitzen Winkel (d) abgeschrägt
sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Länge der abgewinkelten Teile der Einführungs
arme (92, 93), zwischen denen die verfestigte Einfüh
rungsspitze (1) geklemmt ist, kleiner ist als die
Breite einer Ausnehmung (103) in einem Stützträger
(101).
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Greifer (9) mit seinen Einführungsfingern
(92, 93) am Gehäuse des zweiten Linearantriebs (7)
um eine Achse (73) verschwenkbar montiert ist, so daß
die Einführungsspitze (1) des Faserbandendes und die
Einführungsfinger (92, 93) koaxial in den Verdichter
(31) einschiebbar sind.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Linearantriebe (4, 7) und der Schwenkantrieb
(5) Druckluftaggregate sind und daß der Kolbenstange
(41) des ersten pneumatischen Zylinders (4) eine Feder
(42) zugeordnet ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß am Gehäuse des zweiten Druckluftantriebs (7) eine
Laufrolle (72) über einem Zapfen (71) gelagert ist,
die während der Schwenkbewegung des ersten pneumati
schen Linearantriebs (4) um eine Achse (51) an einer
bogenförmigen stationären Führungsschiene (8) läuft.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Tragkonstruktion an einer an der Spinnmaschine
verfahrbaren Bedienungseinrichtung (6) montiert ist.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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ID=5367421
Family Applications (1)
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Country Status (3)
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CZ (1) | CZ280383B6 (de) |
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- 1992-09-18 US US07/947,526 patent/US5394683A/en not_active Expired - Fee Related
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Legal Events
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