DE4231615A1 - Verfahren zum Unterdrücken des Einflusses von Walzenexzentrizitäten auf die Regelung der Walzgutdicke in einem Walzgerüst - Google Patents
Verfahren zum Unterdrücken des Einflusses von Walzenexzentrizitäten auf die Regelung der Walzgutdicke in einem WalzgerüstInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Unterdrücken des
Einflusses von Walzenexzentrizitäten auf die Regelung der
Walzgutdicke in einem Walzgerüst, wobei in der Regelung
eine für von den Walzenexzentrizitäten verursachte Signal
schwankungen unempfindliche Totzone vorgesehen ist, deren
Zonenbreite in Abhängigkeit von der Größe der Signalschwan
kungen variiert wird.
Bei der Regelung der Walzgutdicke in einem Walzgerüst be
steht die Schwierigkeit, daß die Walzgutdicke als interes
sierende Regelgröße nicht ohne weiteres regeltechnisch
auswertbar am Ort ihrer Entstehung, nämlich dem Walzspalt,
gemessen werden kann und daher nicht zur unmittelbaren
Ausregelung von Störungen, wie z. B. Exzentrizitäten der
Walzen, herangezogen werden kann. Nach dem sogenannten
Gaugemeter-Prinzip kann jedoch die momentane Walzgutdicke
ha im Bereich des Walzspaltes rechnerisch aus der Anstell
position s der Walzen, der Walzkraft FW und der Federkon
stanten cG des Walzgerüstes zu
ha + ΔR = s + FW/cG (1)
bestimmt werden. Bei dem sogenannten AGC-(automatic gauge
control-) Verfahren wird ausgehend von dieser Beziehung
mittels eines Walzlastdetektors die Walzkraft detektiert
und zur Regelung der Walzgutdicke herangezogen. Wenn sich
der Walzspalt beispielsweise aufgrund einer Erhöhung der
Einlaufdicke des Walzguts vergrößert, führt dies zu einem
Anstieg der Walzkraft FW; dieser Anstieg wird detektiert,
wobei durch die Regelung die Anstellposition s der Walzen
verringert wird, so daß die Walzkraft FW weiter erhöht und
die Walzgutdicke wieder auf ihren Sollwert zurückgeregelt
wird. Wie jedoch Gleichung (1) zeigt, steht die Walzgut
dicke ha nicht allein, sondern nur zusammen mit der Walzen
exzentrizität ΔR zur Verfügung, die beim Walzprozeß eine
periodische Zu- und Abnahme der Walzkraft FW verursacht.
Die durch die Exzentrizitäten verursachten Zu- und Abnah
men der Walzkraft FW werden jedoch durch das AGC-System
fälschlicherweise als Zunahme bzw. Abnahme des Walzspaltes
interpretiert, wodurch automatisch über die Anstellposi
tion s die Walzkraft FW vergrößert bzw. verringert wird
und damit die Exzentrizitäten in ihrem vollen Umfang in
das Walzgut eingewalzt werden.
Um diesen negativen Einfluß der Walzenexzentrizitäten auf
die Regelung der Walzgutdicke zu verhindern, ist es aus
der DE-PS 26 43 686 bekannt, in der Regelung eine Totzone
vorzusehen, die gegenüber den von den Walzenexzentrizitäten
hervorgerufenen Signalschwankungen unempfindlich ist. Da
bei wird die Breite der Totzone in Abhängigkeit von den
Amplituden der Signalschwankungen variiert und so an das
Ausmaß der Exzentrizitäten angepaßt. Zur Erfassung der
Amplituden der Signalschwankungen werden Grenzwertmelder
mit gestaffelten Ansprechwerten und den Grenzwertmeldern
nachgeordnete Kippstufen verwendet, wodurch der Genauig
keit Grenzen gesetzt sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Anpassung
der Breite der Totzone in Abhängigkeit von den auftreten
den Exzentrizitäten zu optimieren.
Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst,
daß bei dem Verfahren der eingangs angegebenen Art die
Variation der Zonenbreite in Abhängigkeit von einer laufen
den statistischen Auswertung der Signalschwankungen er
folgt. Auf diese Weise wird dem Umstand Rechnung getragen,
daß der Einfluß der Walzenexzentrizitäten auf die Rege
lung der Walzgutdicke und damit die entsprechenden Signal
schwankungen in der Regelung nicht ohne weiteres vorher
sagbare Größen sind, weswegen ihre Erfassung und Auswer
tung für die Regelung in vorteilhafter Weise durch die
statistische Signalauswertung erfolgt.
Entsprechend einer vorteilhaften Weiterbildung des erfin
dungsgemäßen Verfahrens wird zur Bestimmung der Zonenbrei
te die Standardabweichung der Signalschwankungen von ihrem
Mittelwert herangezogen. Mit der Standardabweichung wird
eine das aktuelle Ausmaß der exzentrizitätsabhängigen Sig
nalschwankungen optimal wiedergebende Größe zur Einstellung
der Totzone ermittelt. Außerdem ist die Bestimmung der
Standardabweichung rechentechnisch besonders einfach durch
zuführen, wodurch der hardware- bzw. softwaremäßige Auf
wand zur Realisierung dieser Rechenfunktion vergleichswei
se gering ist.
Um bei der Anpassung der Breite der Totzone auch außerhalb
der Standardabweichung auftretende Restschwankungen berück
sichtigen zu können, werden die für die Standardabweichung
laufend ermittelten Werte mit einem vorgegebenen Faktor in
der Größenordnung von etwa 1 bis 4, vorzugsweise 2 bis 3
gewichtet.
Um sicherzustellen, daß bei der Signalauswertung auch tat
sächlich diejenigen Signalschwankungen herangezogen werden,
die auf Exzentrizitäten der Walzen beruhen, ist in vorteil
hafter Weise vorgesehen, daß der statistischen Auswertung
der Signalschwankungen ein Beobachtungszeitraum zugrunde
liegt, der der Walzenumlaufdauer oder einem Mehrfachen da
von entspricht. Auf diese Weise wird berücksichtigt, daß
die Signalschwankungen trotz ihrer nicht vorhersehbaren,
also statistischen Natur mit der Walzenumdrehung korre
lieren.
Aus demselben Grund ist entsprechend einer vorteilhaften
Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens vorgesehen,
daß von den Signalschwankungen für ihre statistische Aus
wertung Stützwerte mit einer Abtastfrequenz erfaßt werden,
die in einem festen Verhältnis zur Walzendrehzahl steht.
Dadurch ergibt sich eine von der Walzendrehzahl unabhängi
ge Anzahl von Stützwerten innerhalb des Beobachtungszeit
raums, wodurch es möglich ist, für die statistische Aus
wertung eine bestimmte Rechenkapazität fest vorzugeben.
Grundsätzlich können innerhalb der Regelung an verschiede
nen Stellen auftretende Signalschwankungen zur Breitenein
stellung der Totzone herangezogen werden, soweit sie mit
den Walzenexzentrizitäten korrelieren. Da jedoch die Tot
zone zur Unterdrückung solcher Signalschwankungen vorge
sehen ist, werden zur statistischen Auswertung vorzugs
weise die an der Totzone eingangsseitig anliegenden Sig
nalwerte herangezogen.
Die Genauigkeit bei der Regelung von Walzprozessen ist
stark von der Güte abhängig, mit der die Prozeßgrößen er
mittelt werden können. Dabei ergeben sich häufig nicht
einzelne Werte für die Prozeßgrößen, sondern Wertebereiche,
deren Ausbildung von den verschiedensten Einflüssen ab
hängt. Zur Verbesserung von Regelgrößen in der Regelung
für ein Walzgerüst, wobei an der Regelung eine für von
Walzenexzentrizitäten verursachte Signalschwankungen un
empfindliche Zone vorgesehen ist, deren Zonenbreite in Ab
hängigkeit von den Signalschwankungen variiert wird, ist
daher im Rahmen der Erfindung vorgesehen, daß die Verbes
serung der Zonenbreite sowie weiterer Einflußgrößen, z. B.
zur Vorsteuerung, auf der Grundlage der Techniken der Ver
arbeitung unscharf bestimmter Eingangsgrößen, insbesondere
unter Berücksichtigung von Expertenwissen in bezug auf die
auftretenden Prozeßgrößen-Meßwertstreuung und -Verteilung
erfolgt.
Eine kostengünstige, schnelle und insbesondere durch Com
putersimulation überprüfbare Realisierung der Verbesserung
der Regelung sowie die Möglichkeit einer Anpassung der Be
einflussung der Ergebnisse der Regelung durch das neu
ronale Netz oder den Fuzzy-Rechenprozeß wird in vorteil
hafter Weise durch die in den weiteren Unteransprüchen an
gegebenen Maßnahmen erreicht.
Zur Erläuterung der Erfindung wird im folgenden auf die
Figuren der Zeichnung Bezug genommen; im einzelnen zei
gen:
Fig. 1 ein Blockschaltbild für die Regelung der Walzgut
dicke in einem Walzgerüst,
Fig. 2 ein Beispiel für die Einstellung der Breite der
Totzone in Abhängigkeit von der Standardabwei
chung der erfaßten Signalschwankungen,
Fig. 3 ein Beispiel für den Verlauf der Signalschwan
kungen und die daran angepaßte Totzone,
Fig. 4 ein Beispiel für das rechentechnische Vorgehen bei
einer Walzprozeßregelung und
Fig. 5 und 6 beispielhafte Ausbildungen eines Neuro-Com
puternetzwertes.
Fig. 1 zeigt das Blockschaltbild einer AGC-(automatic
gauge control -) Regelung für ein Walzgerüst 1 mit einer
oberen und unteren Stützwalze 2 bzw. 3, zwei Arbeitswal
zen 4 und 5, einer über ein Steuerventil 6 betätigbaren
hydraulischen Anstellvorrichtung 7 zur Einstellung der An
stellposition s und einer die Elastizität des Walzgerüstes
1 nachbildenden Feder cG. Das Walzgut 8, dem im Walzspalt
eine äquivalente Materialfeder cM zugeordnet werden kann,
wird durch die beiden Walzen 4 und 5 von einer Einlauf
dicke he auf eine Auslaufdicke ha heruntergewalzt. Die
Walzenexzentrizitäten können durch eine effektive Ände
rung des Walzenradius ΔR beschrieben werden.
Die Anstellposition s wird mit einem Positionsaufnehmer 9
an der Anstellvorrichtung 7 gemessen; die Stützwalzendreh
zahl n wird mittels eines Drehzahlmessers 10 an der Stütz
walze 3 erfaßt und die Walzkraft FW wird mittels eines
Druckfühlers 11 am Walzgerüst 1 abgegriffen.
Der gemessene Istwert der Walzkraft FW wird einem die Ge
rüstkennlinie cG nachbildenden Anpaßverstärker 12 zuge
führt, der ausgangsseitig den Auffederungsistwert FW/cG
erzeugt. Der Auffederungsistwert FW/cG ist mit einem
negativen Vorzeichen einem Summierpunkt 13 zugeführt, an
dem entsprechend der oben angegebenen Gleichung (1) der
Sollwert ha* für die Auslaufdicke des Walzgutes 8 mit dem
mit der Walzenexzentrizität ΔR überlagerten Istwert ha
verglichen wird, wobei ha + ΔR = s + FW/cG ist.
Aus untenstehend näher angegebenen Gründen wird dem Sum
mierpunkt 13 jedoch anstelle des Istwertes der Anstell
position s ein Wert sV* zugeführt. Das Differenzsignal
am Ausgang des Summierpunktes 13 enthält also nicht nur
die Differenz Δh zwischen dem Sollwert ha* und dem Istwert
ha der Walzgutdicke, sondern auch von den Exzentrizitäten
ΔR hervorgerufene Signalschwankungen. Um diese Signal
schwankungen ΔR innerhalb der Regelung zu unterdrücken,
ist das Differenzsignal am Ausgang des Summierpunktes 13
mit positivem Vorzeichen direkt einem weiteren Summier
punkt 14 zugeführt, dem zusätzlich dasselbe Differenzsig
nal über einen Begrenzer 15 mit negativem Vorzeichen zu
geführt ist. Der Begrenzer 15 überträgt von dem ihm zu
geführten Signal nur diejenigen Signalamplituden, die
innerhalb eines vorzugsweise den Amplituden der Exzen
trizitäten ΔR entsprechenden Bereich x liegen, so daß
genau dieser Amplitudenbereich am Ausgang des Summierglie
des 14 nicht erscheint. Der Begrenzer 15 bildet also zu
sammen mit dem weiteren Summierglied 14 eine Totzone für
alle Signalamplituden, die innerhalb des Bereiches b lie
gen. Wie untenstehend näher erläutert wird, wird die Brei
te b der Totzone so eingestellt, daß sie für die von den
Walzenexzentrizitäten ΔR verursachten Signalschwankungen
unempfindlich ist.
Das von den exzentrizitätsabhängigen Signalschwankungen
ΔR befreite Signal am Ausgang des Summierpunktes 14
wird einem Walzspaltregler 16 mit einem nachgeordneten
Korrekturverstärker 17 zugeführt, an dessen Ausgang ein
Sollwert s* für die Anstellposition erscheint. In dem
Korrekturverstärker 17 wird das Ausgangssignal des Walz
spaltreglers 16 mit dem Faktor 1 + cM/cG multipliziert,
um so den Einfluß der Streckenverstärkung des Regelkreises
mit ha/s = cG/(cM + cG) auszugleichen. Der Sollwert s*
am Ausgang des Korrekturverstärkers 17 wird über eine Ver
zögerungseinrichtung 18 mit einer der Eigenzeit der Posi
tionsregelung (Positionsregler 22) entsprechenden Verzöge
rung als Signal sV* an den Summierpunkt 13 zurückgekoppelt.
Das Ausgangssignal s* des Korrekturverstärkers 17 ist mit
positivem Kennzeichen und das Ausgangssignal des Begren
zers 15 über einen Anpaßverstärker 19 mit negativem Vor
zeichen als Zusatzsollwert Δs* einem weiteren Summierpunkt
20 zugeführt, an dessen Ausgang ein endgültiger Sollwert
für die Anstellposition s* erzeugt wird. Am Summierpunkt
20 wird unterschieden, ob eine Zu- oder Abnahme der Walz
kraft FW durch eine Vergrößerung bzw. Verringerung des
Walzspaltes aufgrund beispielsweise der sich ändernden
Einlaufdicke he des Walzgutes 8 hervorgerufen wird oder ob
sie umgekehrt durch eine Verringerung bzw. Vergrößerung
des Walzspaltes 8 durch die Walzenexzentrizitäten ΔR ver
ursacht wird. Dabei dient der von dem Begrenzer 15 kom
mende und über den Anpaßverstärker 19 dem Summierpunkt 20
zugeführte Zusatzsollwert Δs* zur Kompensation der Walzen
exzentrizitäten ΔR.
Der endgültige Sollwert für die Anstellposition am Ausgang
des Summierpunktes 20 wird an einem zusätzlichen Summier
punkt 21 mit dem von dem Positionsgeber 9 gelieferten Ist
wert s verglichen, wobei das Vergleichsergebnis über einen
Positionsregler 22 und einen nachgeordneten Stellantrieb
23 zur Betätigung des Steuerventils 6 und damit zur Ein
stellung der Anstellposition s herangezogen wird.
Um die Breite der von dem Begrenzer 15 zusammen mit dem
Summierpunkt 14 erzeugten Totzone b an die jeweilige Ampli
tude der Walzenexzentrizitäten ΔR anpassen zu können,
werden zunächst von dem Differenzsignal am Ausgang des Sum
mierpunkts 13 mittels eines Abtastglieds 24 Stützwerte xi
erfaßt und einer Einrichtung 25 zur statistischen Auswer
tung der Stützwerte xi zugeführt. In der Einrichtung 25
wird über einen Beobachtungszeitraum von N Stützwerten xi
deren Standardabweichung σ vom Mittelwert mit
(l/N * Σ xi² - ²)1/2
ermittelt. Zur Herausfilterung
der von den Exzentrizitäten ΔR herrührenden Signal
schwankungen aus dem abgetasteten Differenzsignal erfolgt
die Abtastung in Abhängigkeit von der Walzendrehzahl n.
Dazu ist ein das Abtastglied 24 steuernder Steuerimpuls
geber 26 vorgesehen, dessen ausgangsseitige Steuerimpuls
frequenz in Abhängigkeit von der mit dem Drehzahlmesser
10 gemessenen Walzendrehzahl n gesteuert wird. Da der der
statistischen Auswertung der Signalschwankungen zugrunde
liegende Beobachtungszeitraum aus einer vorgegebenen An
zahl von N Stützwerten xi besteht, ist automatisch auch
der Beobachtungszeitraum an die jeweilige Walzenumlauf
dauer angepaßt.
In Fig. 2 ist in einem Diagramm ein Beispiel für die sta
tistische Häufigkeitsverteilung 27 der Stützwerte xi in
einem vorgegebenen Beobachtungszeitraum dargestellt. Fer
ner ist in dem Diagramm die dazugehörige Standardabwei
chung σ eingetragen. Um auch die außerhalb der Standard
abweichung liegenden Restschwankungen der Stützwerte
xi hinreichend zu berücksichtigen, wird der ermittelte
Wert für die Standardabweichung σ in einem der Einrich
tung 25 nachgeordneten Korrekturglied 28 mit einem vorge
gebenen Faktor im Bereich zwischen 2 und 3 multipliziert,
bevor er einem Steuereingang 29 des Begrenzers 15 zur Ein
stellung der Zonenbreite b zugeführt wird.
In Fig. 3 ist ein Beispiel für den Verlauf der von den
Exzentrizitäten ΔR hervorgerufenen Signalschwankungen
am Ausgang des Summierpunkts 13 zusammen mit der in Ab
hängigkeit davon geregelten Zonenbreite b dargestellt.
Zur Erläuterung der Verbesserung der Regelgrößen, darunter
der Zonenbreite b der Totzone, in der Regelung für ein Walz
gerüst bzw. eine ganze Walzstraße auf der Grundlage der
Techniken der Verarbeitung unscharf bestimmter Eingangs
größen wird im folgenden auf Fig. 4 Bezug genommen, die
die einzelnen Blöcke der Regelung einer Walzstraße 30
zeigt. Dabei bezeichnet 31 die Primärdateneingabe, z. B.
die Eingangsabmessungen, die Materialqualität und die
Zielgrößen des Walzprozesses. Die Primärdaten werden
regeltechnisch passend aufbereitet und einer Vorausberech
nung 32 aufgegeben, die die walztechnischen Größen und die
Einstellwerte für die Walzstraße berechnet. Aus der Voraus
berechnung 32 gelangen die Daten in eine zeitrichtige Ver
teilung 33 für die Einstellwerte von unterlagerten Steue
rungen und Regelungen 34 der hier nur schematisch darge
stellten Walzstraße 30. An der Walzstraße 30 selbst werden
durch bekannte Sensoren 35 aller Art, z. B. für die elek
trischen Größen an den einzelnen Walzgerüsten und für den
Bandzustand zwischen den Gerüsten und hinter dem letzten
Gerüst, Meßwerte und Anlagensignale gewonnen, die einer
Meßwerterfassung 36 mit statistischer Aufbereitung der
Meßwerte eingegeben werden. Für die statistische Aufberei
tung wird ein Vertrauensbereich und die Standardabweichung
unter Berücksichtigung der Anlagenverhältnisse und der Ver
stärkung des gebildeten Feedbackkreises festgelegt. Dieser
wird über Einrichtungen 37 und 38 zur Nachberechnung und
Anpassung der Adaptionskoeffizienten sowie zur Speicherung
der Adaptionskoeffizienten und den Vorausberechnungsblock
32 geschlossen. Dieser Feedbackkreis wird erfindungsgemäß
durch die Technik des Regelns mit unscharf bestimmten Ein
gangsgrößen, insbesondere durch neuronale Netze, wie sie
in Fig. 5 beispielhaft gezeigt werden, verbessert. Dabei
wird ein neues Selbstlernverhalten des Feedbackkreises er
reicht, das zu einer erheblichen Verbesserung des walz
technischen Ergebnisses führt.
In Fig. 5 bezeichnet 39 ein einfaches, für stark streuende
Werte gut geeignetes neuronales Netz, wobei die Netzknoten
40, wie angedeutet, eine lokale Beeinflussung entsprechend
Gaußkurven aufweisen. Netzwerke nach Fig. 6 weisen Netzkno
ten 41 im neuronalen Netz 42 auf, die sigmoidal beeinflußt
sind. Derartige Netze sind für die Regelung und Verbesse
rung von Prozessen mit weniger stark streuenden Meßwerten
und Eingangsgrößen ebenfalls, aber weniger gut, geeignet.
Claims (9)
1. Verfahren zum Unterdrücken des Einflusses von Walzen
exzentrizitäten (ΔR) auf die Regelung der Walzgutdicke
(ha) in einem Walzgerüst (1), wobei in der Regelung eine
für von den Walzenexzentrizitäten (ΔR) verursachte Sig
nalschwankungen unempfindliche Totzone (14, 15) vorgesehen
ist, deren Zonenbreite (b) in Abhängigkeit von der Größe
der Signalschwankungen variiert wird, dadurch
gekennzeichnet, daß die Variation der Zo
nenbreite (b) in Abhängigkeit von einer laufenden sta
tistischen Auswertung der Signalschwankungen erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß zur Bestimmung der Zonen
breite (b) die Standardabweichung (σ) der Signalschwan
kungen von ihrem Mittelwert () herangezogen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die für die Standardab
weichung (σ) laufend ermittelten Werte mit einem vor
gegebenen Faktor in der Größenordnung von etwa 1 bis 4,
vorzugsweise 2 bis 3 gewichtet werden.
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß der sta
tistischen Auswertung der Signalschwankungen ein Beobach
tungszeitraum zugrunde liegt, der der Walzenumlaufdauer
oder einem Mehrfachen davon entspricht.
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß von den Sig
nalschwankungen für ihre statistische Auswertung Stützwer
te (xi) mit einer Abtastfrequenz erfaßt werden, die in
einem festen Verhältnis zur Walzendrehzahl (n) steht.
6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß zur
statistischen Auswertung die an der Totzone (14, 15) ein
gangsseitig anliegenden Signalschwankungen herangezogen
werden.
7. Verfahren, insbesondere nach einem der vorangehenden
Ansprüche, zur Verbesserung von Regelgrößen in der Rege
lung für ein Walzgerüst (1), wobei in der Regelung eine
für von Walzenexzentrizitäten (ΔR) verursachte Signal
schwankungen unempfindliche Zone vorgesehen ist, deren
Zonenbreite (b) in Abhängigkeit von den Signalschwankungen
variiert wird, dadurch gekennzeich
net, daß die Verbesserung der Zonenbreite (b) sowie
weiterer Einflußgrößen, z. B. zur Vorsteuerung, auf der
Grundlage der Techniken der Verarbeitung unscharf bestimm
ter Eingangsgrößen, insbesondere unter der Berücksichti
gung von Expertenwissen in bezug auf die auftretenden Pro
zeßgrößen-Meßwertstreuung und -Verteilung erfolgt.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß in Optimierungseinheiten,
insbesondere unter Berücksichtigung von Expertenwissen
über die Prozeßgrößen-Meßwertstreuung und -Verteilung,
ein neuronal aufgebautes Netz mit Fuzzy-Struktur oder
ein Fuzzy-Rechenprozeß zur Verbesserung der Regelgrößen
verwendet wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß das neuronale Netz mit
Fuzzy-Struktur oder der Fuzzy-Rechenprozeß die jeweiligen
Ergebnisse der Regelung durch gewichtet berücksichtigt,
wobei die Wichtung bei größerer Betriebserfahrung zugun
sten der Ergebnisse der Verbesserungsberechnungen erhöht
wird.
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