DE3517475C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Regelung der
Walzkraftverteilung in einer Walzstraße, bei dem
Änderungswerte für Walzgut-Dickenreduktionsverhältnisse
für mehrere Walzgerüste der Walzstraße aus Unterschieden
zwischen den Walzkräften an den einzelnen Walzgerüsten zu
einem Soll-Walzkraft-Verteilungsverhältnis berechnet werden
und bei dem dann an diesen einzelnen Walzgerüsten
entsprechend der so berechneten Änderungswerte eine Korrektur
der Walzspalt-Einstellwerte durchgeführt wird, um
das Walzkraft-Verteilungsverhältnis dieser Walzgerüste
auf das Soll-Walzkraft-Verteilungsverhältnis zu bringen.
Beim Betrieb einer Walzstraße ist es dringend erforderlich,
daß die Walzkräfte verschiedener Walzgerüste
zwischen einem oberen und einem unteren Grenzwert gehalten
werden, die durch die Auslegung der Maschinen und Geräte
gegeben sind. Darüber hinaus ist es dringend erforderlich,
daß das Walzkraft-Verteilungsverhältnis der
Walzgerüste auf einem separat ermittelten, geeigneten
Sollwert gehalten wird.
Ein Verfahren der eingangs genannten Art ist bereits aus
der DE 30 50 175 A1 bekannt. Bei diesem bekannten Verfahren
zur Regelung der Walzkraftverteilung werden Änderungswerte
für Walzgut-Dickenreduktions-Verhältnisse für
mehrere Walzgerüste einer Walzstraße aus Unterschieden
zwischen den Walzkräften an den einzelnen Walzgerüsten zu
einem Soll-Verhältnis für die Walzkraftverteilung berechnet.
Nach erfolgter Korrektur der Walzspalt-Einstellwerte
um die errechneten Änderungswerte wird das Walzkraft-Verteilungsverhältnis
auf einen vorgegebenen Sollwert gebracht.
Fig. 2 zeigt eine weitere aus dem Stand der Technik bekannte Walzkraft-Verteilungs-Regelung,
die z. B. in der
japanischen Patentanmeldung Nr. 58-1 92 738 beschrieben ist.
Die Einrichtung besitzt mehrere Walzgerüste Nr. 4, Nr. 5
und Nr. 6, die mit Walzenpaaren 2a-3a, 2b-3b und 2c-3c zum
Walzen eines Walzgutes 1, Walzspalt-Einstellreglern
4a, 4b und
4c und Walzkraft-Meßwertgebern
5a, 5b und 5c ausgerüstet sind. Das heißt, die Walzkräfte
der einzelnen Walzgerüste werden von den Walzkraft-Meßwertgebern
5a, 5b und 5c gemessen und von einem
Walzkraft-Verteilungsregler 7 mit einem Sollwert des Walzkraft-Verteilungsverhältnisses
verglichen, um in Abhängigkeit
vom Ergebnis dieses Vergleiches die Materialdicken-Reduktionswerte
des Walzgutes zu ändern. Gleichzeitig
werden Korrekturwerte ΔS4, ΔS5 und ΔS6 für die
Walzspalt-Einstellwerte der einzelnen Gerüste berechnet
unter der Bedingung, daß ein vor der Walzkraftkorrektur
bestehender Istwert der Materialdicke am Austritt aus
dem letzten Walzgerüst beibehalten wird. Danach werden entsprechend
der Ergebnisse dieser Berechnungen Änderungssignale
an die Walzspalt-Einstellregler 4a, 4b und
4c nacheinander derart zeitlich gestaffelt ausgegeben, daß
das Änderungssignal für ein stromabwärts gelegenes Walzgerüst
ausgegeben wird, wenn der von dem stromaufwärts
gelegenen Walzgerüst auf dem Walzgut erzeugte
Änderungspunkt der Walzspalt-Einstellung das stromabwärts gelegene
Walzgerüst erreicht.
Im folgenden wird die Funktionsweise beschrieben. Es wird
angenommen, daß die von den Walzkraft-Meßwertgebern 5a, 5b
und 5c gemessenen Walzkräfte der Walzgerüste P4, P5 und P6
sind. Wenn die Sollwerte C4, C5 und C6
sind, gilt
P4 : P5 : P6 = C4 : C5 : C6 (1)
Für diese Gleichung wird ein Fehler zwischen den beiden
stromabwärts gelegenen Walzständen Nr. 5 und Nr. 6
ermittelt.
Δerr5 = C5 · P6 - C6 · P5 (2)
Um das Walzkraft-Verteilungs-Verhältnis zwischen diesen
beiden Walzgerüsten auf C5 : C6 einzustellen, wird die
Walzgutdicke am Walzgerüst Nr. 5 um Δh5 L geändert, um P5
und P6 wie folgt zu ändern:
ΔP5 = -Q5 · Δh5 L (3)
ΔP6 = Q6 · Δh5 L (4)
ΔP6 = Q6 · Δh5 L (4)
Mit:
Δ5 = C5 · Q6 + C6 · Q5 (6)
Dabei sind Q5 und Q6 Einflußfaktoren, die sich bei einer
Änderung Δh5 L der Walzgutdicke für die Walzkräfte P5 und P6
ergeben; weitgehend exakte Werte kann man theoretisch oder
experimentell ermitteln.
Unterdessen werden die Walzspalt-Einstellungs-Korrekturwerte ΔS5
und ΔS6 für die Walzgerüste Nr. 5 und Nr. 6, die erforderlich
sind, um eine Dickenänderung Δh5 des Walzgutes unter
der Bedingung, daß die Walzgutdicke h4 am Austritt aus dem
Walzgerüst Nr. 4 und die Walzgutdicke h6 am Austritt aus dem
Walzgerüst Nr. 6 ungeändert bleiben, zu bewirken, wie folgt
berechnet:
Dabei ist mi eine Walzgerüstfederkonstante jedes Walzgerüstes
und qi ein Verformungskoeffizient des Walzgutes.
Diese Walzspalt-Einstellungs-Korrekturen werden mit notwendigen
Zeitverzögerungen ausgeführt, die die Durchlaufgeschwindigkeit
des Walzgutes berücksichtigen.
Bei der dem Stand der Technik gemäßen Walzkraft-Verteilungs-Regelung
werden für die Berechnung der Änderungswerte
der Walzgutdicke und der Korrekturwerte der Walzspalt-
Einstellwerte für die Koeffizienten Idealwerte verwendet,
die sich, wie bereits erwähnt, im Voraus aus theoretischen
Überlegungen gewinnen lassen.
Infolge der Ungenauigkeit dieser Werte der Koeffizienten
treten jedoch selbst dann, wenn die Korrektur der Walzspalt-Einstellung
für ein gegebenes Walzgerüst in Abhängigkeit
von einer einzelnen Berechnung einer Walzkraft-Verteilungskorrektur
durchgeführt wird, Fluktuationen der Walzgutdicke
an der Austrittsseite dieses Walzgerüstes auf, so daß
infolge einer Dickenregelung eine Walzkraftänderung erzeugt
werden kann, oder nach der Änderung der Wert der Walzkraft
jedes Walzgerüstes nicht mit dem Sollwert übereinstimmt,
wodurch sich die Notwendigkeit eines weiteren Eingriffes
der Walzkraft-Verteilungsregelung ergibt. Dadurch, daß es
länger als notwendig dauert, bis die Walzkraftwerte in
einem geeigneten Verhältnis konvergieren, werden Walzproduktteile
erzeugt, die keine korrekte Materialdicke oder
eine unzulässige Bandform besitzen, so daß ein großer
wirtschaftlicher Verlust entsteht.
Dies ist in der Tatsache begründet, daß verschiedene
Konstanten, die zur Berechnung einer Walzkraft-Verteilungsregelung
verwendet werden, und auch die Kennwerte der
jeweiligen Walzgut-Materialien mit Fehlern behaftet sind;
d. h., es besteht ein Bedarf für eine gegenüber dem Stand
der Technik verbesserte Walzkraft-Verteilungsregelung.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren vorzuschlagen,
mittels dessen ein Walzkraftverhältnis
mehrerer Walzgerüste untereinander, die ein durchlaufendes
Walzgut walzen, schnell auf einen gewünschten Wert
eingestellt werden kann.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß
- - die Korrektur des Walzkraft-Verteilungsverhältnisses für ein Walzgerüst, das in der Bewegungsrichtung des Walzgutes am weitesten stromabwärts angeordnet ist, und ein anderes Walzgerüst, das am zweitweitesten stromabwärts angeordnet ist, durchgeführt wird,
- - überprüft wird, ob das Walzkraft-Verteilungsverhältnis zwischen dem am weitesten stromabwärts gelegenen Walzgerüst und dem am zweitweitesten stromabwärts gelegenen Walzgerüst mit dem Sollwert übereinstimmt, und, falls Übereinstimmung festgestellt wird, geprüft wird, ob das Walzkraft-Verteilungsverhältnis, das das am drittweitesten stromabwärts gelegene Walzgerüst mit einschließt, mit dem dafür vorgegebenen Sollwert übereinstimmt, und, falls keine Übereinstimmung festgestellt wird, eine Korrektur des Walzkraft-Verteilungsverhältnisses dieser drei Walzgerüste durchgeführt wird,
- - der Bereich der Korrektur des Walzkraft-Verteilungsverhältnisses schrittweise stromaufwärts über mehrere Walzgerüste ausgedehnt wird, wobei immer in gleicher Weise das am weitesten stromabwärts gelegene Walzgerüst eingeschlossen wird und die Walzgutdicke am Austritt des am weitesten stromabwärts gelegenen Walzgerüstes konstant gehalten wird,
- - wenn die Korrektur der Walzkraft für jedes der Walzgerüste durchgeführt wird, eine Abweichung zwischen dem Istwert und dem Sollwert der Walzkraft an jedem Walzgerüst gemessen wird und die Abweichung zusammen mit dem zum Zeitpunkt der Messung an jedem Walzgerüst herrschenden Walzspalt-Einstellwert und Walzkraftwert gespeichert wird,
- - nach Beendigung der Korrektur der Walzkraft-Verteilung der für diese Korrektur erforderliche resultierende Änderungswert der Walzspalt-Einstellung und der resultierende Änderungswert der Walzkraft gemessen wird und die durch diese Messungen erhaltenen Werte zur Ermittlung von Walzkraft-Regelungs-Koeffizienten ausgewertet werden, und
- - diese Walzkraft-Regelungs-Koeffizienten für die Ermittlung von Regelungskennwerten für später auftretende gleiche Bedingungen zur Korrektur des Walzkraft-Verteilungsverhältnisses verwendet werden.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden jedesmal dann,
wenn eine Korrektur der Walzkraft-Verteilung mehrerer ausgewählter
Walzgerüste untereinander durchgeführt wird, die
Abweichung zwischen dem Sollwert und dem Istwert des Walzkraft-Verteilungs-Verhältnisses
zu Beginn der Korrektur und
die Walzspalt-Einstellwerte und die Walzkräfte der Walzgerüste
gespeichert; dann werden nach Beginn des Regeleingriffes
die aktuellen Ergebniswerte der
Korrektur der Walzspalt-Einstellung und die aktuellen Ergebniswerte
verschiedener Walzkraftzustände bis zum Ende des Regelungseingriffes
als Koeffizientenwerte gespeichert; und wenn
dann danach die gleichen Situationen wieder auftreten,
unter denen die Korrektur durchgeführt worden ist, werden
die Korrekturwerte unter Benutzung der so gespeicherten
Koeffizienten-Werte ermittelt.
Die Erfindung wird nachstehend anhand einer in den
Zeichnungen dargestellten Ausführungsform ausführlich
beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 ein Regelschema einer Ausführungsform der Anwendung
des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Regelung der
Walzkraftverteilung unter den stromabwärts gelegenen
letzten drei Walzgerüsten einer Walzstraße,
die bis zu 6 Walzgerüste besitzt;
Fig. 2 ein entsprechendes Regelschema eines dem Stand der
Technik gemäßen Verfahrens.
Anhand Fig. 1 wird nachstehend ein System beschrieben, in
dem das erfindungsgemäße Verfahren auf die stromabwärts
gelegenen letzten drei Walzgerüste einer Walzstraße mit 6
Walzgerüsten angewendet ist.
Fig. 1 zeigt ein Walzgut 1, das in Walzgerüsten
Nr. 4, Nr. 5 und Nr. 6, die durch die Walzenpaare 2a-3a,
2b-3b und 2c-3c repräsentiert sind, gewalzt wird. Jedes der
Walzgerüste Nr. 4, Nr. 5 und Nr. 6 besitzt einen Walzspalt-
Einstellregler 4a, 4b und 4c und einen Walzkraft-Meßwertgeber
5a, 5b und 5c. Die von diesen Geräten
gemessenen Werte S4, S5 und S6 sowie P4, P5 und P6 werden
in einen Walzkraft-Verteilungs-Regler 7 gespeist. Es ist zu
beachten, daß in Fig. 1 die Bezugszahl 6 einen austrittsseitigen
Walzgut-Dicken-Meßwertgeber und die Bezugszahl 8
einen Walzgut-Dicken-Regler kennzeichnen.
Wenn die Sollwerte eines Walzkraft-Verteilungs-Verhältnisses
an den Walzgerüsten Nr. 4, Nr. 5 und Nr. 6 C4, C5 und
C6 sind, ist ein Fehler der Walzkraft-Verteilung an den
Walzgerüsten Nr. 5-Nr. 6.
Δerr5 = C5 · P6 - C6 · P5 (9)
und
Δ5 = C6 · Q6 + C6 · Q5 (10)
dann wird
berechnet, um die Walzkraftwerte der Walzstände Nr. 5-Nr. 6
von P5 und P6 in P5¹ und P6¹ zu ändern. Dies war auch
schon die dem Stand der Technik gemäße Praxis. In diesem
Fall werden die Walzkraftwerte P5¹ und P6¹ nach einer
solchen Änderung
und von jedem Walzkraftwert P5 und P6 aus werden sie
korrigiert auf
P5¹ : P6¹ = C5 : C6
In der Tat konvergiert der Walzkraft-Verteilungswert nach
zwei oder mehreren Folgen der o.g. Rechnung und Regelungseingriffen
gegen einen vorgegebenen Sollwert abhängig von
Differenzen der tatsächlichen Werte sowohl der in den o.g.
Berechnungen benutzten Konstanten Q5 und Q6 als auch der in
den Berechnungen der Walzspalt-Einstell-Korrekturen
mittels der Gleichungen (7) und (8) benutzten Werte q5 und
q6 sowie m5 und m6. Erfindungsgemäß werden bei einer
Regelung durch ein dem Stand der Technik gemäßes Verfahren
in einem Zeitpunkt, in dem eine Abweichung eines Walzkraft-Verteilungsverhältnisses
an den Walzständen Nr. 5-Nr. 6
festgestellt wird, der Wert dieser Abweichung, sowie die
Werte der Walzspalt-Einstellung und der Walzkraft der
Walzgerüste als Δerr5⁰, S5⁰, S6⁰, P5⁰ und P6⁰
gespeichert; wenn zu einem Zeitpunkt, zu dem die Walzkraft-Verteilungsregelung
tatsächlich in diesem Teil der
Walzstraße wirksam wird, die Werte der Walzspalt-
Einstellung und der Walzkräfte S5¹, S6¹, P5¹ und
P6¹ sind, werden die Werte der Koeffizienten für die
Walzkraft-Verteilungs-Regelung wie folgt aus den Differenzen
zwischen ihnen ermittelt:
Die koeffizienten Werte SS55 und SS56 werden, wenn die
gleichen Bedingungen das nächste Mal auftreten, zur
Berechnung der Walzspalt-Einstell-Korrekturwerte wie folgt
verwendet:
Aus diesen Werten ist ersichtlich, daß die Ermittlung der
Regelungswerte mit größerer Genauigkeit durchgeführt werden
können, als durch die Berechnung der Walzspalt-Einstellwert-
Korrektur gemäß den Gleichungen (2) bis (6) sowie (7)
und (8).
Nachfolgend wird ein Walzkraft-Verteilungs-Verhältnis der
Walzgerüste Nr. 4 und Nr. 5 bewertet und falls eine
Abweichung auftritt, wird diese wie folgt berechnet:
Δerr4⁰ = C4 · P5 - C5 · P4 (17)
Dann werden die zu diesem Zeitpunkt anstehenden Werte der
Walzspalt-Einstellung und der Walzkräfte als S4⁰,
S5⁰, S6⁰, P4⁰, P5⁰ und P6⁰ gespeichert;
entsprechend den Gleichungen (4) und (5) gilt:
Δ4 = C4 · Q5 + C5 · Q4 (18)
Ferner wird eine Abweichung der Walzkraft-Verteilung, die
erneut an den Walzgerüsten Nr. 5-Nr. 6 als Folge dieser
letzten Korrektur der Walzkraftverteilung auftreten kann,
wie folgt voraus berechnet:
Δerr5¹ = -C6 · ΔP5¹ (21)
ΔP5¹ = Q5 · Δh4 L (22)
In Verbindung mit dieser voraus berechneten Abweichung der
Walzkraftverteilung für die Walzgerüste Nr. 5-Nr. 6 ist es
möglich, aus den vorangegangenen aktuellen Ergebnissen
Korrekturwerte für die Walzspalt-Einstellung und einen
Änderungswert für die Walzkraft mit hoher Genauigkeit zu
berechnen:
ΔP5² = PP55 · Δerr5¹ (24)
Entsprechend dieser vorausberechneten Walzkraftänderung
kann eine Abweichung der Walzkraftverteilung Δerr4²
zwischen den Walzgerüsten Nr. 4 und Nr. 5 vorausberechnet
werden als:
Δerr4² = C4 · P5² (25)
Die für eine solche Korrektur erforderlichen Korrekturwerte
der Walzspalt-Einstellung werden entsprechend den
Gleichungen (19) und (20) wie folgt berechnet:
Dann werden in gleicher Weise Δerr5³, Δerr4⁴, . . .
berechnet; dafür werden ΔS4, ΔS5 und ΔS6 nacheinander
berechnet. Damit ist es möglich, die der Abweichung der
Walzkraft-Verteilung Δerr4⁰ an den Walzgerüsten
Nr. 4-Nr. 5 entsprechenden, erforderlichen Korrekturwerte der
Walzspalt-Einstellung wie folgt zu berechnen:
Tatsächlich wird eine sehr kleine Anzahl von Wiederholungen
der Rechnungen ausreichen, da diese iterativen Rechnungen
eine extrem schnelle Exponentialcharakteristik besitzen.
Die auf diese Art ermittelten Korrekturwerte der
Walzspalt-Einstellung für die Walzgerüste Nr. 4, Nr. 5
und Nr. 6 werden entsprechend der Durchlaufgeschwindigkeit
des Walzgutes zeitlich gesteuert zu den Walzspalt-
Einstellwerten 4a, 4b und 4c der zugeordneten
Walzgerüste übertragen.
Nachdem die Korrektur der Walzkraft-Verteilung auf die
Walzgerüste Nr. 4 bis Nr. 6 auf diese Weise beendet worden
ist, werden die Walzspalt-Einstellwerte und die Walzkräfte
der einzelnen Walzstände gemessen; aus den aus
diesen Messungen gewonnenen Werten S4 f, S5 f und S6 f
sowie P4 f, P5 f und P6 f werden die folgenden Koeffizienten-Werte
ermittelt:
Diese ermittelten Werte werden für die Berechnungen von
Korrekturen für die Walzspalt-Einstellung benutzt, wenn die
gleichen Bedingungen ein nächstes Mal wieder auftreten; dies
gestattet eine Regelung sehr hoher Genauigkeit und eine
Korrektur von Abweichungen innerhalb sehr kurzer Zeit.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist auch für Berechnungen
zur Korrektur der Walzspalt-Einstellung bei Walzkraft-Verteilungs-Abweichungen
an weiter stromaufwärts gelegenen
Stellen einsetzbar.
Wie aus der vorangegangenen
Beschreibung ersichtlich ist, werden während der
Durchführung der Walzkraft-Verteilungs-Regelung erfindungsgemäß
zur Berechnung von Korrekturwerten erforderliche
Koeffizientenwerte nacheinander ermittelt. Demgemäß kann
auch in Fällen, in denen ausreichend genaue Konstantenwerte
nicht gefunden werden können oder in Fällen, in denen
während des Walzvorganges eine Änderung der Materialqualität
des Walzgutes auftritt, ein Walzkraft-Verteilungs-Verhältnis
innerhalb einer möglichst kurzen Zeitperiode immer
auf einen Sollwert gebracht werden. Das Ergebnis ist eine
wirksame Reduktion der Belastung eines Walzstraßen-Operateurs
als auch eine Verbesserung in der Genauigkeit der
Materialdicke und eine Reduktion von unzulässig falsch
geformten Teilen des Walzproduktes.
Claims (1)
- Verfahren zur Regelung der Walzkraftverteilung in einer Walzstraße, bei dem Änderungswerte für Walzgut- Dickenreduktions-Verhältnisse für mehrere Walzgerüste der Walzstraße aus Unterschieden zwischen den Walzkräften an den einzelnen Walzgerüsten zu einem Soll-Walzkraft-Verteilungsverhältnis berechnet werden und bei dem dann an diesen einzelnen Walzgerüsten entsprechend der so berechneten Änderungswerte eine Korrektur der Walzspalt-Einstellwerte durchgeführt wird, um das Walzkraft-Verteilungsverhältnis dieser Walzgerüste auf das Soll-Walzkraft-Verteilungsverhältnis zu bringen, dadurch gekennzeichnet, daß die Korrektur des Walzkraft-Verteilungsverhältnisses für ein Walzgerüst (# 6), das in der Bewegungsrichtung des Walzgutes (1) am weitesten stromabwärts angeordnet ist, und ein anderes Walzgerüst (# 5) das am zweitweitesten stromabwärts angeordnet ist, durchgeführt wird; daß überprüft wird, ob das Walzkraft-Verteilungsverhältnis zwischen dem am weitesten stromabwärts gelegenen Walzgerüst (# 6) und dem am zweitweitesten stromabwärts gelegenen Walzgerüst (# 5) mit dem Sollwert übereinstimmt, und, falls Übereinstimmung festgestellt wird, geprüft wird, ob das Walzkraft-Verteilungsverhältnis, das das am drittweitesten stromabwärts gelegene Walzgerüst (# 4) mit einschließt, mit dem dafür vorgegebenen Sollwert übereinstimmt, und, falls keine Übereinstimmung festgestellt wird, eine Korrektur des Walzkraft-Verteilungsverhältnisses dieser drei Walzgerüste (# 4, # 5, # 6) durchgeführt wird; daß der Bereich der Korrektur des Walzkraft-Verteilungsverhältnisses schrittweise stromaufwärts über mehrere Walzgerüste ausgedehnt wird, wobei immer in gleicher Weise das am weitesten stromabwärts gelegene Walzgerüst eingeschlossen wird und die Walzgutdicke (h6) am Austritt des am weitesten stromabwärts gelegenen Walzgerüstes (# 6) konstant gehalten wird; daß, wenn die Korrektur der Walzkraft für jedes der Walzgerüste (# 6, # 5, # 4) durchgeführt wird, eine Abweichung zwischen dem Istwert und dem Sollwert der Walzkraft (P6, P5, P4) an jedem Walzgerüst (# 6, # 5, # 4) gemessen wird und die Abweichung zusammen mit dem zum Zeitpunkt der Messung an jedem Walzgerüst (# 6, # 5, # 4) herrschenden Walzspalt-Einstellwert (S6, S5, S4) und Walzkraftwert (P6, P5, P4) gespeichert wird; daß nach Beendigung der Korrektur der Walzkraft-Verteilung der für diese Korrektur erforderliche resultierende Änderungswert der Walzspalt-Einstellung (ΔS6, ΔS5, ΔS4) und der resultierende Änderungswert der Walzkraft gemessen wird und die durch die Messungen erhaltenen Werte zur Ermittlung von Walzkraft-Regelungs-Koeffizienten ausgewertet werden; und daß diese Walzkraft-Regelungs-Koeffizienten für die Ermittlung von Regelungskennwerten für später auftretende gleiche Bedingungen des Walzkraft-Verteilungsverhältnisses verwendet werden.
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