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Die Erfindung bezieht sich auf ein
Verfahren zum Verformen von abgelängten Rohrstücken zu Wendeln,
bei dem jeweils ein auf einem Stützdorn aufgeschobenes
Rohrstück
von einem Mitnehmen erfaßt
und um einen Wickeldorn gewickelt wird, von dem es anschließend unter
Umkehrung der Drehrichtung des Wickeldornes abgezogen wird. Weiter
bezieht sich die Erfindung auf eine Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 2.
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Bei bekannten derartigen Verfahren
werden jeweils ein Rohrstück
auf einen Stützdorn
aufgeschoben, mit einem Ende an dem Wickeldorn befestigt und auf
diesen aufgewickelt. Danach wird die Verbindung zwischen dem Rohrstück und dem
Wickeldorn gelöst
und durch Drehen des Wickeldornes in entgegengesetzter Richtung
die Rohrwendel vom Wickeldorn abgezogen. Danach kann wieder ein
neues Rohrstück
auf den Stützdorn
aufgeschoben und der Vorgang wiederholt werden.
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Dadurch ergeben sich zwischen dem
Herstellen der einzelnen Wendeln relativ lange Rüstzeiten, wodurch die Produktionsgeschwindigkeit
entsprechend vermindert wird.
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Aus der
DE 526 752 C ist eine Rohrbiegevorrichtung
bekannt, bei der die Gewindespindel zum Positionieren eines zu biegenden
Rohres und die Nut des Winkeldornes eine gleiche Steigung aufweisen.
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Aus der
DE 2 908 996 A1 ist eine
Rohrbiegemaschine bekanntgeworden, in der ein kontinuierliches Biegen
von Rohrteilen dadurch erfolgen kann, dass während des Biegens eines Rohres
ein weiteres Rohr schon auf einen Innendorn aufgeschoben und in
eine Wartestellung gefördert
werden kann. Ist das erste Rohr fertig gebogen, so wird durch Weitertransport
des zweiten Rohres das fertige Rohr ausgeschoben und das zunächst zweite
Rohr in die Biegeform eingebracht. Das Rohr weist zwar einen Innendorn
auf, dieser dient aber nicht zum Wickeln des Rohres, so daß also auch
eine Drehrichtung oder eine Umkehrung der Drehrichtung nicht vorgesehen ist.
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Aus der
US 2 770 347 ist ein vierteiliger
Revolverkopf mit vier Greifmitteln für Rohre bekanntgeworden, wobei
der Revolverkopf taktweise um 90° gedreht
wird, und die Revolverelemente können auch
in Rohrrichtung vorgeschoben und zurückgezogen werden. Diese Einrichtung
steht nicht in Verbindung mit einer Rohrwendeleinrichtung.
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Schlußendlich ist aus der
GB 1 337 476 eine Rollenvorrichtung
bekanntgeworden, die sich gegen ein zu biegendes Rohr im Rahmen
einer Führung
anlegt.
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Der vorliegenden Erfindung liegt
die Aufgabe zugrunde, den eingangs geschilderten Nachteil zu vermeiden
und ein Verfahren und eine Vorrichtung der eingangs erwähnten Art
vorzuschlagen, das eine raschere Herstellung einer Vielzahl von
Rohrwendeln ermöglicht.
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Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß während des
Wickelns eines Rohrstücks
ein weiteres Rohrstück
auf einen weiteren Stützdorn
aufgeschoben wird, daß nach
Zuführung
dieses Stützdorns
zum Wickeldorn anschließend
gewickelt wird, nachdem das eben gewickelte Rohrstück vom Wickeldorn
abgezogen worden ist.
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Durch diese Maßnahmen ist es möglich, während der
Herstellung einer Wendel bereits ein neues Rohrstück vorzubereiten,
so daß dieses
praktisch unmittelbar nach dem Abziehen der fertigen Wendel mit
dem Wickeldorn verbunden und mit dem Herstellen der nächsten Wendel
begonnen werden kann.
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Ein weiteres Ziel der Erfindung ist
es, eine Vorrichtung zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
mit den Merkmalen des Patentanspruchs 2 vorzuschlagen.
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Bei einer Vorrichtung, bei der ein
Maschinengestell mit einem mit einem Rohrendenspanner tragenden
Gegenstück
verbindbaren, vorzugsweise mit einer wendelförmigen Nut versehenen und über einen
in seiner Drehrichtung umkehrbaren Antrieb antreibbaren Wickeldorn
und einen Stützdorn
aufweist, dessen Achse den Wickeldorn kreuzt, wobei der Stützdorn und
der Wickeldorn relativ zueinander verschiebbar sind, wird bei einem
weiteren Merkmal der Erfindung vorgeschlagen, daß mindestens zwei im wesentlichen
parallel zueinander verlaufende Stützdorne vorgesehen sind, die
in an sich bekannter Weise an einem Revolverkopf in regelmäßigen Abständen gehalten
sind, wobei in jeder Raststellung des Revolverkopfes einer der Stützdorne
in einer Höhe verläuft, in
der sich der Rohrendenspanner des Wickeldorns in dessen Aufnahmestellung
befindet.
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Durch diese Maßnahmen ist es möglich, sofort
nach dem Abziehen der fertigen Rohrwendel das vorbereitete Rohrstück nach
dem Drehen des Revolverkopfes mit dem Wickeldorn zu verbinden und
auf diesen durch Drehen desselben aufzuwickeln. Dadurch ergibt sich
eine erhebliche Verringerung der Totzeiten, wodurch die Produktionsgeschwindigkeit erhöht werden
kann.
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Weiter kann vorgesehen sein, daß der Revolverkopf
im wesentlichen in Richtung der Stützdorne verschiebbar gehalten
ist und der sich in der Höhe des
Rohrendenspanners in dessen Aufnahmestellung verlaufende Stützdorn mit
seinem freien Ende in eine ringförmige
Abstützung,
deren Innendurchmesser dem Außendurchmesser
des zu verformenden Rohres entspricht, einschiebbar ist.
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Dies ermöglicht eine sichere Führung des aufzuwickelnden
Rohres im Bereich des Überganges vom
Stützdorn
zum Wickeldorn, wodurch ein exaktes Wickeln ermöglicht wird.
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Nach einem anderen Merkmal der Erfindung kann
vorgesehen sein, daß der
Antrieb des Wickeldornes auf einem gegenüber dem Maschinengestell verschiebbaren
Schlitten angeordnet ist und dieser Antrieb neben dem Wickeldorn
eine Gewindespindel antreibt, die ein mit dem Maschinengestell fest
verbundenes Mutterngewinde durchsetzt, wobei der Wickeldorn eine
mit dem Maschinengestell fest verbundene Aufnahme, die in die wendelförmige Nut
eingreift, durchsetzt und die Gewindespindel und die wendelförmige Nut
vorzugsweise gleiche Steigung aufweisen.
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Durch diese Maßnahmen können die Stützdorne während des Aufwickelns des Rohrstückes auf den
Wickeldorn ortsfest gehalten werden, wobei der für das Aufwickeln nötige Vorschub
durch den Schlitten sichergestellt wird, der durch die Gewindespindel und
den Wickeldorn bewegt wird.
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Dabei kann nach einem weiteren Merkmal der
Erfindung vorgesehen sein, daß die
vom Wickeldorn durchsetzte Aufnahme des Maschinengestelles zweiteilig
ausgebildet ist, wobei die beiden Teile in axialer Richtung gegeneinander
verstellbar sind.
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Auf diese Weise ist es möglich, den
Wickeldorn in der Aufnahme spielfrei zu halten, wodurch eine exakte
Nachführung
des Schlittens während
des Wickelns der Wendel sichergestellt wird.
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Weiter kann vorgesehen sein, daß eine parallel
zu den Stützdornen
verlaufende Schwinge vorgesehen ist, die mit Rollen versehen ist,
von denen eine im Bereich des Wickeldornes gegen diesen preßbar ist
und eine weitere Rolle gegen das auf dem Stützdorn befindliche Rohr preßbar ist.
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Durch diese Maßnahme wird verhindert, daß das Rohrstück während des
Aufwickelns in Schwingungen gerät.
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Die Erfindung wird nun anhand der
Zeichnung näher
erläutert.
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Dabei zeigen:
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1 einen
Schnitt senkrecht zur Achse des Wickeldornes einer erfindungsgemäßen Einrichtung,
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2 einen
Horizontalschnitt durch die erfindungsgemäße Einrichtung,
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3 eine
Stirnansicht des Revolverkopfes einer erfindungsgemäßen Einrichtung,
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4 ein
Detail der erfindungsgemäßen Einrichtung,
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5 das
Ausgangsmaterial,
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6 dessen
Stirnansicht,
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7 das
Endprodukt in einer Seitenansicht und
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8 das
Endprodukt in einer Stirnansicht.
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Die erfindungsgemäße Einrichtung weist ein Maschinengestell 11 auf,
in dem ein Schlitten 7 verfahrbar gehalten ist. Auf diesem
Schlitten 7 ist ein Antriebsmotor 26 angeordnet,
der eine Gewindespindel 8 und über einen Zahnriementrieb 9 einen
Wickeldorn 1 antreibt. Die Gewindespindel 8' durchsetzt eine
Aufnahme des Maschinengestelles 11, die mit einem Mutterngewinde 43 versehen
ist, die durch eine Kugelführungshülse 10 gebildet
ist, wobei das freie Ende der Gewindespindel 8 in einer
Aufnahme 41 des Schlittens 7 gehalten ist.
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Der Wickeldorn .1 weist eine wendelförmige Nut 32 auf
und durchsetzt eine Aufnahme des Maschinengestelles 11,
in der zwei gegeneinander axial verstellbar gehaltene Muttern 35, 36 gehalten
sind.
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Der Wickeldorn 1 ist geteilt
ausgeführt,
wobei die beiden Teile 1 und 2 in der Trennebene 30 stumpf aneinander
anstoßen.
Der Teil 2 ist mit einem Rohrendenspanner 3 versehen,
der zur Aufnahme des Endes eines Rohrstückes dient, das aufgewickelt wird.
Dieser Teil 2 ist in einer Aufnahme 4 des Schlittens 7 in
Lagern 31 gehalten, wobei die Aufnahme 4 mittels
einer Zylinder-Kolbenanordnung 42 axial verschiebbar gehalten
ist. Dabei ist die Aufnahme 4 auf zwei Stangen 44 verschiebbar
gehalten, die im vom Schlitten 7 aufragenden Schenkeln 6 und 5 gehalten sind.
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Im wesentlichen senkrecht zur Achsrichtung des
Wickeldornes 1 sind zwei Stützdorne 12, 13 in
einem Revolverkopf 25 gehalten (1). Dabei sind in der vorderen der beiden
miteinander verbundenen Scheiben 23 des Revolverkopfes 25 Rollenpaare 24 angeordnet,
die zur Abstützung
der auf die Stützdorne 12, 13 aufschiebbaren
Rohrstücke
dienen.
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Der Revolverkopf 25 ist über einen
Antrieb 45 verdrehbar. Dabei verläuft der obere Stützdorn 12 in
der Höhe
des Rohrendenspanners 3 des Wickeldornes 1, so
daß ein
auf dem Stützdorn 12 aufgeschobenes
Rohrstück
in den Rohrendenspanner 3 eingeschoben und in diesem geklemmt
werden kann.
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Weiter ist eine Zuführeinrichtung 18 zur
Zuführung
von Rohrstücken 14 zum
unteren Stützdorn 13 vorgesehen.
Diese weist Auflagen 19 zur Abstützung der Rohre 14 und
antreibbare Förderrollen 20 auf.
Der untere Stützdorn 13 greift
mit seinem freien Ende in eine ringförmige Abstützung 21 ein.
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Im Betrieb der Einrichtung wird ein
Rohrstück 14 von
der Zuführeinrichtung 18 über den
Ringspalt 33 der Abstützeinrichtung 21 auf
den unteren Stützdorn 13 aufgeschoben,
wobei dies durch die antreibbaren Rollen 22, die im Bereich
des Stützdornes 13 angeordnet
sind, unterstützt
wird, bis das Rohrstück an
dem Anschlag 53 anschlägt.
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Danach wird der Revolverkopf 25 gedreht und
anschließend
in Richtung der Stützdorne 12, 13 gegen
den Wickeldorn 1 vorgeschoben, wobei der Revolverkopf 25 auf
einem Schlitten 70 angeordnet ist, der mittels der Zylinder-Kolbenanordnung 54 verschiebbar
ist. Ist das Ende des Rohrstückes 14 in dem
Rohrendenspanner 3 festgeklemmt, so wird der Wickeldorn 1 in
Drehung versetzt und das Rohrstück 14 zu
einer Rohrwendel verformt.
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Während
des Aufwickelns des Rohrstückes 14 wird
ein weiteres Rohrstück 14 auf
den unteren Stützdorn 13 aufgeschoben.
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Nach der Fertigstellung der Rohrwendel
wird der Rohrendenspanner 3 vom Anfangsende der Rohrwendel
gelöst
und der Teil 2 des Wickeldornes 1 von dessen übrigen Teil
getrennt und der Wickeldorn 1 in entgegengesetzter Drehrichtung
gedreht. Dabei stützt
sich das hintere Ende der fertigen Rohrwendel an dem Maschinengestell
ab und wird durch die Drehung des Wickeldornes 1 von diesem
abgezogen.
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Ist die fertige Rohrwendel vom Wickeldorn 1 abgezogen,
so wird der Revolverkopf 25 gedreht und gegen den Wickeldorn 1 vorgeschoben,
um das Ende des Rohrstückes 14 im
Rohrendenspanner 3 zu befestigen, wonach sich der Vorgang
wiederholt.
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Wie aus der 4 zu ersehen ist, ist auf dem Maschinengestell 11 eine
Schwinge 17 angeordnet, die mit zwei Rollen 15, 16 versehen
ist und mittels der Zylinder-Kolbenanordnung 55 verstellbar
ist. Dabei drückt
die Rolle 15 im Bereich des Wickeldornes 1 auf
das auf dem Stützdorn 12 aufgeschobene
und in Aufwicklung befindliche Rohrstück. Die Rolle 16 drückt ebenfalls
gegen das auf dem Stützdorn 12 aufgeschobene
Rohrstück,
wodurch allenfalls auftretende Schwingungen gedämpft werden.
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Das Stahl-, Kupfer- oder Messingrohr 14 gemäß 5 besitzt die Gestalt eines
Hohlzylinders mit zwei Stirnflächen 60, 61,
der zu einer Zylinderhohlwendel 62 gemäß 7 verformt wird, die Stirnflächen 63, 64 aufweist.
Die Enden 65 und 66 der Wendel überragen
deren Außendurchmesser 68.
Der Innenraum 67 der Wendel ist von Spalten 69 umgeben.