DE4228690A1 - Abwasserklaeranlage - Google Patents
AbwasserklaeranlageInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Abwasserkläranlage mit
einer Abwasserkläreinrichtung, von der ein Abwasserabfluß das
geklärte Abwasser zu einem Vorfluter führt.
Eine solche Abwasserkläranlage, welche eine Abwasserklär
einrichtung und Zusatzeinrichtungen umfaßt, die zum Betrieb
dieser Kläreinrichtung gehören, ist in der DE-OS 36 31 291
beschrieben. Die Kläreinrichtung umfaßt in diesem bekannten Fall
einen Verweilraum für das Abwasser und einen Schönungsteich, von
dem im Normalbetrieb das in diesem Teich seine Endreinigung
erfahrende Wasser in einen Vorfluter abgeführt wird.
Man trachtet, die durch Einleitungen entstehende Belastung
von Vorflutern nicht nur hinsichtlich der in den Einleitungen
vorhandenen Stoffkonzentrationen, sondern auch hinsichtlich der
in einem Vorfluter nach einer Einleitung auftretenden Stoffkon
zentrationen zu begrenzen. Dies führt oft zu Schwierigkeiten,
wenn in der Nähe des Abwasseranfalls nur ein Vorfluter zur Ver
fügung steht, der bei Niederwasserführung, wie sie in Trocken
perioden auftritt, zu wenig Wasser führt, um das anfallende,
geklärte Abwasser aufnehmen zu können; man hat bisher in einem
solchen Fall den Abwasserstrom zu einem entsprechend leistungs
fähigen Vorfluter weitergeleitet, was natürlich mit einem ent
sprechend großen Aufwand verbunden ist.
Es ist ein Ziel der vorliegenden Erfindung, eine Lösung für
den Abfluß von geklärtem Abwasser in einen Vorfluter zu schaffen,
bei der mit einem relativ kleinen Vorfluter das Auslangen gefun
den werden kann, so daß keine Notwendigkeit mehr besteht, das
Abwasser über längere Strecken zu einem leistungsfähigen Vorflu
ter zu leiten.
Die erfindungsgemäße Abwasserkläranlage mit einem das ge
klärte Abwasser zu einem Vorfluter führenden Abwasserabfluß ist
dadurch gekennzeichnet, daß die Kläranlage mit einem zusätzlichen
Speicherbecken ausgestattet ist, welches einen an den Vorfluter
angeschlossenen Zulaufweg und einen gleichfalls an den Vorfluter
angeschlossenen Ablaufweg und weiter einen an den das in der
Abwasserkläreinrichtung geklärte Abwasser im Regelfall bei
ausreichender Wasserführung des Vorfluters in diesen führenden
Abwasserabfluß angeschlossenen Zulaufweg aufweist, über den
bei unzureichender Wasserführung des Vorfluters das geklärte
Abwasser mindestens teilweise in das zusätzliche Speicherbecken
führbar ist, wobei zur wahlweisen Leitung des geklärten Abwassers
in den Vorfluter und/oder in das zusätzliche Speicherbecken in
den zum Vorfluter führenden Abwasserabfluß nach der Anschluß
stelle des zum Speicherbecken führenden Zulaufweges eine steuer
bare Absperrung eingefügt ist.
Durch die erfindungsgemäße Ausbildung einer Abwasserklär
anlage kann in sehr vielen Fällen der vorstehend angeführten
Zielsetzung gut entsprochen werden. Die erfindungsgemäße Aus
bildung der Abwasserkläranlage geht davon aus, daß ein Vorfluter
vorhanden ist, der während eines großen Teiles jedes Jahres hin
reichend Wasser führt, um ein Einleiten des ganzen in der Abwas
serkläranlage geklärten Abwassers zu ermöglichen und nur während
Trockenperioden Niederwasser führt, und dabei durch die geringe
Wasserführung nur das Einleiten eines Teiles des in der Abwasser
kläranlage geklärten Abwassers oder auch keine Einleitung mehr,
zuläßt. Solche Gegebenheiten liegen verhältnismäßig oft vor, und
man hat sich bisher bei der Beurteilung über mögliche Einleitun
gen von Abwasser in Vorfluter auf den im Vorfluter bei Niederwas
ser vorliegenden Durchfluß gestützt und allenfalls eine Weiter
leitung von Abwasser zu weiter entfernt liegenden leistungsfähi
gen Vorflutern in Betracht gezogen, wenn der örtlich zur Verfü
gung stehende Vorfluter bei Niederwasser nicht hinreichend
leistungsfähig war. Die vorliegende Erfindung geht nun einen
anderen Weg und trachtet, die meist kurzen Niederwasserperioden
durch entsprechende Speicherung des in der Abwasserkläranlage
geklärten Abwassers zu überbrücken und das im Speicher gesammelte
Abwasser in den Vorfluter abzulassen, sobald dieser wieder eine
hiefür ausreichende Wasserführung hat. Es kann dabei dadurch, daß
in jenen Zeitabschnitten, in denen im Vorfluter eine geringe
Wasserführung vorliegt, das in der Abwasserkläranlage geklärte
Abwasser gespeichert wird, ein dem Abwasseranfall entsprechender
kontinuierlicher Betrieb der Abwasserkläranlage ermöglicht
werden, wobei dadurch, daß geklärtes Abwasser gespeichert wird,
die Umweltbelastung, z. B. hinsichtlich des Entstehens von
Gerüchen, gering gehalten werden kann; dies wird dadurch wirksam
unterstützt, daß das Speicherbecken einen an den Vorfluter ange
schlossenen Zulaufweg aufweist, durch den bei ausreichender
Abwasserführung im Vorfluter ständig ein Durchlauf von Vorflu
terwasser durch das Speicherbecken bewirkt werden kann, wodurch
das Speicherbecken während eines Großteils der Zeit mit verhält
nismäßig reinem Wasser gefüllt gehalten werden kann und nach
einer Abwasserspeicherungsperiode problemlos ein Abführen des
gespeicherten Abwassers und ein Spülen des Speicherbeckens
vorgenommen werden kann, und es kann der Betrieb auch so geführt
werden, daß bei einer Speicherung von Abwasser im Speicherbecken
das Abwasser dem im Speicherbecken befindlichen, verhältnismäßig
reinen Vorfluterwasser zugesetzt wird, so daß die Konzentration
der im Abwasser enthaltenen Stoffe im Speicherbecken nur allmäh
lich zunimmt. Es kann durch das Vorsehen des vom Abwasserzulauf
unabhängigen Zulaufes von verhältnismäßig reinem Wasser zum Spei
cherbecken eine Entleerung des Speicherbeckens vermieden werden,
woraus sich nicht nur eine wesentliche Ersparnis an Pflegearbeit
gegenüber einem Becken, welches nach einer Speicherung aus
trocknen gelassen wird, ergibt, sondern auch wesentliche Vorteile
hinsichtlich der Gestaltung des Landschaftsbildes erhalten
werden, da ja leere bzw. ausgetrocknete Becken vom Standpunkt der
Pflege des Landschaftsbildes negativ beurteilt werden.
Eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Abwas
serkläranlage ist dadurch gekennzeichnet, daß das Speicherbecken
als Teichbiotop ausgebildet ist. Diese Ausführungsform bietet
einerseits Vorteile hinsichtlich der optischen Landschaftsge
staltung und hinsichtlich der für die Errichtung erforderlichen
Baumaßnahmen und läßt weiter während der Speicherung des geklär
ten Abwassers im Speicherbecken eine vorteilhafte Verminderung
der Abwasserinhaltsstoffe eine zusätzliche Klär- bzw. Schönungs
wirkung hinsichtlich des in das als Teichbiotop ausgebildete
Speicherbecken eingeleiteten geklärten Abwassers erzielen.
Der Ablauf des im Speicherbecken befindlichen Wassers in den
Vorfluter kann im einfachsten Fall durch Steuerung des Wasser
zulaufes vom Vorfluter zum Speicherbecken und von der Abwasser
kläranlage gesteuert werden. Es ist aber, um eine größere Frei
zügigkeit bei der Beeinflussung des Wasserablaufs vom Speicher
becken in den Vorfluter zu ermöglichen, vorteilhaft, in den
Ablaufweg des Speicherbeckens eine Durchflußsteuereinrichtung
einzufügen, da auf diese Weise ein breiteres Spektrum an
Möglichkeiten hinsichtlich des Ablaufs der Speichervorgänge
erzielt werden kann.
In korrespondierender Weise ist es vorteilhaft, wenn man
vorsieht, daß in den vom Abwasserabfluß zum Speicherbecken
führenden Zulaufweg eine Durchflußsteuereinrichtung eingefügt
ist. Es ist insbesondere dann, wenn das Speicherbecken einer
erfindungsgemäßen Abwasserkläranlage als Teichbiotop ausgebildet
ist, aber auch bei anderen Ausbildungen des Speicherbeckens
günstig, wenn man das im Speicherbecken vorliegende Milieu
ständig dem die Kläranlage verlassenden Abwasser anpaßt, was
dadurch herbeigeführt werden kann, daß man ständig einen kleinen
Teil, z. B. 10%, des geklärten Abwassers dem Speicherbecken
zuführt. Dies kann durch entsprechende Steuerung des Durchflusses
im Zulaufweg, der vom Abwasserabfluß der Kläranlage zum Speicher
becken führt, vorgenommen werden. Aus betrieblichen und
steuerungstechnischen Gründen ist es dabei oft vorteilhaft, wenn
man vorsieht, daß der vom Abwasserabfluß zum Speicherbecken
führende Zulaufweg zwei parallele Zweige aufweist, wobei
mindestens in einen Zweig eine Durchflußsteuereinrichtung
eingefügt ist, weil solcherart die Möglichkeit besteht, über den
einen Zweig fortlaufend oder in gewissen Zeitabständen eine
geringe Menge des geklärten Abwassers in den Speicherbecken zu
leiten, und andererseits im Bedarfsfall über den zweiten Zweig
einen großen Teil oder das gesamte geklärte Abwasser von der
Abwasserkläranlage in das Speicherbecken zu leiten.
Hinsichtlich des an den Vorfluter angeschlossenen Zulauf
weges zum Speicherbecken kann eine Steuerung des Zuflusses zum
Speicherbecken auf baulich sehr einfache Weise mit einem Was
serüberfall erzielt werden, dessen Schwelle so eingestellt ist,
daß bei einer Wasserführung des Vorfluters, die ein Einleiten von
geklärtem Abwasser in den Vorfluter ermöglicht, ein Wasserzulauf
vom Vorfluter in das Speicherbecken stattfindet. Es ist aber auch
hinsichtlich dieses Wasserzulaufes zum Erzielen einer leichteren
und besseren Anpassung des Betriebsablaufes von Vorteil, wenn man
vorsieht, daß in den an den Vorfluter angeschlossenen Zulaufweg
zum Speicherbecken eine Durchflußsteuereinrichtung eingefügt ist.
Es sind hinsichtlich der Speicherung des geklärten Abwassers
im Speicherbecken und hinsichtlich damit in Verbindung stehender
Maßnahmen im Rahmen der vorliegenden Erfindung verschiedene Ver
fahrensweisen gangbar. So kann man, von einem im wesentlichen mit
Vorfluterwasser gefüllten Speicherbecken ausgehend, beim Auftre
ten einer Wassermangelperiode im Vorfluter, Abwasser, welches
zuvor in der Anlage geklärt worden ist, in das Speicherbecken
leiten und gleichzeitig eine korrespondierende Menge an Wasser
vom Speicherbecken in den Vorfluter abfließen lassen, d. h. das im
Speicherbecken anfänglich befindliche Wasser fortlaufend mit dem
geklärten Abwasser zu vermischen und das entstehende Gemisch,
dessen Gehalt an Abwasser fortlaufend zunimmt, etwa im Ausmaß des
zufließenden Abwassers, in den Vorfluter zu leiten; dies kann
solange fortgesetzt werden, bis die maximal zulässige Belastung
des Vorfluters durch diese Einleitung erreicht ist, wobei
natürlich in Rechnung zu stellen ist, daß die Aufnahmefähigkeit
des Vorfluters zufolge geringer Wasserführung herabgesetzt ist,
aber andererseits durch das im Speicherbecken zuvor enthaltene
reine Wasser eine Verdünnung des in das Speicherbecken eingelei
teten geklärten Abwassers stattfindet. Es kann durch eine ent
sprechende Mengenregelung bzw. Durchflußsteuerung im Ablaufweg
des Speicherbeckens, die sich an der jeweils vorliegenden
Belastung des im Speicherbecken befindlichen Wassergemisches mit
Wasserinhaltsstoffen orientiert und auch die jeweils im Vorfluter
vorhandene Wassermenge berücksichtigt, eine gute Anpassung an die
jeweils vorliegende Gesamtsituation erzielt werden. Läßt man
größere Schwankungen im Wasserspiegel des Speicherbeckens zu,
kann mit einer einfacheren Regelung der beim Speichern des
geklärten Abwassers stattfindenden Vorgänge das Auslangen gefun
den werden. So kann man von einem Basiswasserstand im Speicher
becken ausgehend bei sinkender bzw. nicht mehr vorhandener
Aufnahmefähigkeit des Vorfluters für Abwasser den Ablauf der
Kläranlage teilweise oder ganz in das Speicherbecken führen,
wobei der Wasserspiegel im Speicherbecken fortlaufend steigt und
die Entleerung des Speicherbeckens erfolgt, sobald der Vorfluter
wieder für die Einleitung von geklärtem Abwasser aufnahmefähig
geworden ist. Man kann einen solchen Basiswasserstand, von dem
ausgehend in das Speicherbecken geklärtes Abwasser eingeleitet
wird, auch von einem zunächst mit Vorfluterwasser vollgefüllten
Speicherbecken ausgehend bilden, indem man dieses bis auf den
Basiswasserstand entleert, wobei durch dieses Entleeren die
Wasserführung des Vorfluters ansteigt, und dies noch zu einem
entsprechenden Einleiten von geklärtem Abwasser in den Vorfluter
ausgenützt werden kann.
Die Erfindung wird nun anhand von Beispielen unter Bezug
nahme auf die schematisch gehaltene Zeichnung weiter erläutert.
In der Zeichnung zeigt: Fig. 1 eine Prinzipdarstellung einer
ersten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Abwasserkläran
lage, Fig. 2 eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Abwasserkläranlage, gleichfalls in Prinzipdarstellung, Fig. 3
eine Ausführungsform eines für eine erfindungsgemäßen Abwasser
kläranlage vorgesehenen Speicherbeckens in Draufsicht, Fig. 4
dieses Speicherbecken im Schnitt nach der Linie IV-IV in Fig. 3,
Fig. 5 eine andere Ausführungsform eines Speicherbeckens für eine
erfindungsgemäße Abwasserkläranlage in Draufsicht, Fig. 6 eine
Ausführungsform eines Teilungsbauwerkes für die Zufuhr von Wasser
in das Speicherbecken, und Fig. 7 eine andere Ausführungsform
eines solchen Teilungsbauwerkes.
Die in Fig. 1 dargestellte einfache Ausführungsform einer
Abwasserkläranlage 1 weist eine, vorzugsweise als biologische
Einrichtung aufgebaute Abwasserkläreinrichtung 2 auf, der das zu
klärende Abwasser durch einen Zulaufkanal 3 zugeführt wird und
von der das geklärte Abwasser durch einen Abwasserabfluß 4 in den
Vorfluter 5 eingeleitet werden kann. Die Abwasserkläranlage 1 ist
weiter mit einem Speicherbecken 6 ausgestattet, welches einen an
den Vorfluter 5 angeschlossenen Zulaufweg 7 und einen gleichfalls
an den Vorfluter 5 angeschlossenen Ablaufweg 11 und weiter einen
an den das geklärte Abwasser führenden Abwasserabfluß 4 ange
schlossenen Zulaufweg 8 aufweist, wobei in den zum Vorfluter 5
führenden Abwasserabfluß 4 nach der Anschlußstelle 9 des zum
Speicherbecken 6 führenden Zulaufweges 8 eine steuerbare
Absperrung 10 eingefügt ist.
Bei der in Fig. 1 dargestellten Abwasserkläranlage wird das
durch den Zulaufkanal 3 zufließende Abwasser in der Abwasser
kläreinrichtung 2, welche insbesondere eine sogenannte biolo
gische Kläranlage sein kann, geklärt und danach durch den
Abwasserabfluß 4 in den Vorfluter 5 eingeleitet, solange dieser
Vorfluter eine für dieses Einleiten ausreichende Wassermenge
führt. Durch den an den Vorfluter 5 angeschlossenen Zulaufweg 7
wird bei ausreichender Menge an Wasser im Vorfluter 5 aus diesem
über den Zulaufweg 7 Wasser in das Speicherbecken 6 geleitet. Aus
dem Speicherbecken 6 kann Wasser durch den Ablaufweg 11 zum Vor
fluter 5 abfließen. Um einen definierten Zulauf von Wasser aus
dem Vorfluter in das Speicherbecken 6 zu erzielen, kann man an
der Anschlußstelle des Zulaufweges 7 an den Vorfluter 5 in diesem
geeignete stauende Einbauten, z. B. eine Überfallschwelle 12,
vorsehen. Bei ausreichender Wassermenge im Vorfluter 5 findet ein
ständiger Durchlauf von dem Vorfluter durch den Zulaufweg 7
entnommenem Wasser durch das Speicherbecken 6 statt. Sinkt die im
Vorfluter 5 fließende Wassermenge unter einen die Einleitung des
gesamten in der Abwasserkläreinrichtung 2 geklärten Abwassers
ermöglichenden Wert, wird mit der steuerbaren Absperrung 10 die
Einleitung des geklärten Abwassers in den Vorfluter in Abstimmung
auf die im Vorfluter jeweils vorhandene Wassermenge teilweise
oder ganz gesperrt. Es fließt dann ein Teil des in der Abwasser
kläreinrichtung 2 geklärten Abwassers oder das ganze geklärte
Abwasser durch den an den Abwasserabfluß 4 angeschlossenen
Zulaufweg 8 in das Speicherbecken 6; dies erfolgt solange bis der
Vorfluter 5 wieder ausreichend Wasser führt, um ein Einleiten des
ganzen von der Abwasserkläreinrichtung 2 geklärten Abwassers zu
ermöglichen. Ist im Vorfluter 5 wieder hinreichend Wasser vorhan
den, fließt durch den Zulaufweg 7 wieder Wasser vom Vorfluter in
das Speicherbecken 6 ein, und es wird dadurch das zuvor in das
Speicherbecken 6 durch den Zulaufweg 8 eingeleitete geklärte
Abwasser durch den Ablaufweg 11 in den Vorfluter 5 getrieben und
das Speicherbecken 6 gespült.
Der vorerwähnte Übergang vom Wasserdurchlauf durch das
Speicherbecken 6 auf eine Speicherung des geklärten Abwassers in
diesem Speicherbecken und auf ein nachfolgendes Hinausdrängen des
im Speicherbecken 6 befindlichen Abwassers in den Vorfluter,
gefolgt von einem neuerlichen Durchmischen der Füllung des
Speicherbeckens 6 mit vom Vorfluter 5 über den Zulaufweg 7
geliefertem Wasser kann bei geeignetem Gefälle im Vorfluter 5 und
geeigneter Niveaulage des Speicherbeckens 6 selbsttätig
ablaufen; eine bessere Anpassung des Betriebes der Anlage an die
jeweils vorliegenden Bedingungen kann durch den Einbau von
Durchflußsteuereinrichtungen in die Fließwege der Anlage erzielt
werden.
Ein solches Konzept ist bei der in Fig. 2 dargestellten
Ausführungsform vorgesehen.
Bei der in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform einer
erfindungsgemäß ausgebildeten Abwasserkläranlage 1 ist eine
Abwasserkläreinrichtung 2 vorgesehen, in der das durch einen
Zulaufkanal 3 zufließende Abwasser geklärt wird. Bei ausreichen
der Wassermenge im Vorfluter 5 wird das ganze geklärte Abwasser
laufend über den Abwasserabfluß 4 in den Vorfluter eingeleitet.
Im Abwasserabfluß 4 ist eine steuerbare Absperrung 10 angeordnet,
mit der die Einleitung des von der Abwasserkläreinrichtung 2
kommenden geklärten Abwassers in den Vorfluter 5 vermindert oder
ganz gesperrt werden kann. Zur Aufnahme des geklärten Abwassers
bei ungenügender Aufnahmefähigkeit des Vorfluters ist ein als
Teichbiotop ausgebildetes Speicherbecken 6 vorgesehen, in den das
von der Abwasserkläreinrichtung 2 kommende geklärte Abwasser über
einen Zulaufweg 8 eingeleitet werden kann. Der Zulaufweg 8
schließt an der vor der Absperrung 10 liegenden Anschlußstelle 9
an den Abwasserabfluß 4 an und ist mit einer
Durchflußsteuereinrichtung 14 versehen. Zur Frischwasserzufuhr zu
dem als Teichbiotop ausgebildeten Speicherbecken 6 ist ein an den
Vorfluter 5 angeschlossener Zulaufweg 7 vorgesehen, in den eine
Durchflußsteuereinrichtung 15 eingefügt ist. Eine weitere Durch
flußsteuereinrichtung 16 ist in den vom Speicherbecken 6 zum
Vorfluter 5 führenden Ablaufweg 11 eingefügt.
Der vom Abwasserabfluß 4 zum Speicherbecken 6 führende
Zulaufweg 8 hat zwei parallele Zweige 8a und 8b, wobei der Zweig
8a die vorerwähnte Funktion hat, das geklärte Abwasser, welches
von der Abwasserkläreinrichtung 2 kommt, beim mangelnder Aufnah
mefähigkeit des Vorfluters 5 in das Speicherbecken 6 zu leiten.
Die Durchflußsteuereinrichtung 14 ist in diesen Zweig 8a einge
fügt. Der Zweig 8b des Zulaufweges 8 dient dazu, dem als Teich
biotop ausgebildeten Speicherbecken 6 ständig eine kleine Menge
des von der Abwasserkläreinrichtung kommenden geklärten Abwassers
zuzuführen, z. B. 10%, damit sich das Biotop dem Abwasser anpaßt.
Man wird eine solche Zufuhr einer kleinen Menge des geklärten
Abwassers in das Speicherbecken in der Regel ständig vornehmen,
in welchem Fall sich das Vorsehen einer Durchflußsteuerein
richtung im Zweig 8b des Zulaufweges 8 erübrigt. Man kann aber
gewünschtenfalls auch im Zweig 8b eine Durchflußsteuereinrichtung
vorsehen. Zur Vermeidung von Überflutungen bei Hochwasser kann
eine Hochwasserentlastung 38 vorgesehen werden.
Zur Steuerung der Abwasserkläranlage 1 ist die im Vorfluter
5 strömende Wassermenge und auch die von der Abwasserklärein
richtung 2 kommende Menge des geklärten Abwassers zu erfassen;
hierzu kann man z. B. im Vorfluter 5 eine Pegelmeßeinrichtung 17
und im Abwasserabfluß 4 einen z. B. auf induktiver Basis arbei
tenden Durchflußmengenmesser 18 vorsehen. Die Meßwerte der
Meßeinrichtungen 17, 18 werden einer Steuereinrichtung 20
zugeführt, welche ihrerseits entsprechend den jeweils vorlie
genden Verhältnissen die Steuerung der steuerbaren Absperrung 10,
die in Form eines Regelschiebers ausgebildet sein kann, und die
Steuerung der Durchflußsteuereinrichtungen 14, 15, 16 bewirkt.
Der Anschluß des Ablaufweges 11 an das Speicherbecken 6 kann
vorteilhaft in Form eines Mönches 30 mit Grundablaß ausgebildet
werden, wobei man in eine solche Einrichtung auch die Durchfluß
steuereinrichtung 16 integrieren kann.
Das in den Fig. 3 und 4 dargestellte, als Teichbiotop aus
gebildete Speicherbecken 6 ist zum Betrieb mit konstantem oder
auch mit variierendem Wasserspiegel vorgesehen und gegen den
Untergrund mit einer Folie 21, welche auf einem Sandbett 22
verlegt ist, abgedichtet. Ist der Untergrund ausreichend dicht,
z. B. ein Lehmboden, kann u. U. auf eine besondere Abdichtung
verzichtet werden. Man kann auch eine künstlich herzustellende
Abdichtung in Form einer Lehmschicht ausbilden, anstatt eine
Folie, eine Betonschicht, eine Bitumenschicht oder dergl. vorzu
sehen. In Fig. 3 und 4 ist ein Arbeiten mit variierendem
Wasserspiegel zwischen einem unteren Wasserspiegelniveau 13a und
einem maximalen Wasserspiegelniveau 13b skizziert. Es ändert sich
dabei auch die Größe der Wasseroberfläche, wie in Fig. 3 durch
Punktierung angedeutet ist. Zur Einleitung des vom Vorfluter
durch den Zulaufweg 7 kommenden Wassers und des von der Abwasser
kläreinrichtung durch den Zulaufweg 8 kommenden Wassers in das
Speicherbecken 6 ist ein Zulaufverteiler 23 vorgesehen, an den
Zulaufdrainagen 24 angeschlossen sind; diese Art der Wasserein
leitung in das Speicherbecken läßt eine gründliche Durchmischung
der Füllung des Speicherbeckens erzielen. Der Zulaufverteiler 23
ist weiter mit einem Überlauf 25 versehen, der den Wasserzulauf
auch bei Durchflußstörungen in der Zulaufdrainage ermöglicht.
Für den Wasserablauf aus dem Speicherbecken ist eine Ablauf
drainage 26 vorgesehen, welche zu einem Ablaufbauwerk 27 führt,
in welchem eine Durchflußsteuereinrichtung 16 in Form eines
gesteuerten Schiebers angeordnet ist, an das Ablaufbauwerk 27
schließt der zum Vorfluter führende Ablaufweg 11 an; ein Überfall
28, der am Ablaufbauwerk 27 vorgesehen ist, ermöglicht einen
Wasserabfluß vom Wasserspiegel weg und stellt eine Sicherheits
einrichtung gegen ein Überschreiten der maximalen Höhe des
Wasserspiegels dar.
Die in Fig. 5 dargestellte Ausführungsform eines in Form
eines Teiches ausgebildeten Speicherbeckens 6 hat eine baulich
sehr einfache Gestaltung und ist für den Wasserzulauf mit einer
an die Zulaufwege 7, 8 anschließenden Zulaufrinne 29 und für den
Wasserablauf mit einem sogenannten "Mönch" 30 versehen, der
seinerseits mit einem Grundablaß ausgestattet ist und an den der
zum Vorfluter führende Ablaufweg 11 anschließt. Es ist auch
dieses, als Teich ausgebildete Speicherbecken gegen den Grund hin
abgedichtet und kann je nach Betriebskonzept mit im wesentlichen
konstanten oder variierendem Wasserspiegel betrieben werden. Zur
Beschattung des Teiches kann eine Uferbepflanzung 19 vorgesehen
werden.
Die in Fig. 6 dargestellte Anschlußstelle des Reinwasser in
das Speicherbecken zu führenden Zulaufweges 7 an den Vorfluter 5
ist in Art eines Wehrbauwerkes 31 ausgeführt, wobei vor einem
Wehrrücken 32 eine Abzweigung 33 vorgesehen ist, an die der
Zulaufweg 7 anschließt. Vor einem Meßwehr 34 ist eine Meßkammer
35 für den Pegelmesser 17 vorgesehen. Ein Feinrechen 36 und eine
Anzahl senkrecht stehender Bohlen 37 schützen gegen Treibgut;
eine Hochwasserentlastung 38 schützt gegen Hochwasserschäden.
Fig. 7 zeigt eine andere Ausführungsform der Anschlußstelle
des zum Speicherbecken führenden Zulaufweges 7 an den Vorfluter
5, welche für kleine Wassermengen ausgelegt ist. Es ist dabei
einer Überfallschwelle 12 eine Drainagekammer 39 vorgeordnet,
in der eine das Wasser aufnehmende Drainageeinrichtung 40 verlegt
ist, die zu einer eine Durchflußsteuereinrichtung bildenden
Ablaufdrossel 41 führt, an die der Zulaufweg 7 anschließt. Der
Drainageeinrichtung 39 vorgeordnet ist eine Meßschwelle 42, vor
der ein Lufteintrag 43 plaziert ist, der zur Messung der Menge
des im Vorfluter 5 fließenden Wassers dient.
Claims (9)
1. Abwasserkläranlage mit einer Abwasserkläreinrichtung, von
der ein Abwasserabfluß das geklärte Abwasser zu einem Vorfluter
führt, dadurch gekennzeichnet, daß die Kläranlage mit einem zu
sätzlichen Speicherbecken (6) ausgestattet ist, welches einen an
den Vorfluter (5) angeschlossenen Zulaufweg (7) und einen gleich
falls an den Vorfluter (5) angeschlossenen Ablaufweg (11) und
weiter einen an den das in der Abwasserkläreinrichtung (2) ge
klärte Abwasser im Regelfall bei ausreichender Wasserführung des
Vorfluters (5) in diesen führenden Abwasserabfluß (4) ange
schlossenen Zulaufweg (8) aufweist, über den bei unzureichender
Wasserführung des Vorfluters (5) das geklärte Abwasser mindestens
teilweise in das zusätzliche Speicherbecken (6) führbar ist,
wobei zur wahlweisen Leitung des geklärten Abwassers in den Vor
fluter (5) und/oder in das zusätzliche Speicherbecken (6) in den
zum Vorfluter (5) führenden Abwasserabfluß (4) nach der Anschluß
stelle (9) des zum Speicherbecken (6) führenden Zulaufweges (7)
eine steuerbare Absperrung (10) eingefügt ist.
2. Abwasserkläranlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Speicherbecken (6) als Teichbiotop ausgebildet ist.
3. Abwasserkläranlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß in den Ablaufweg (11) des Speicherbeckens (6) eine
Durchflußsteuereinrichtung (16) eingefügt ist.
4. Abwasserkläranlage nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß in den vom Abwasserabfluß (4) zum Speicher
becken (6) führenden Zulaufweg (8) eine Durchflußsteuereinrich
tung eingefügt ist.
5. Abwasserkläranlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der vom Abwasserabfluß (4) zum Speicherbecken (6) führende
Zulaufweg (8) zwei parallele Zweige (8a, 8b) aufweist, wobei
mindestens in einen Zweig (8a) eine Durchflußsteuereinrichtung
(14) eingefügt ist.
6. Abwasserkläranlage nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß in den an den Vorfluter (5) angeschlossenen
Zulaufweg (7) zum Speicherbecken (6) eine Durchflußsteuerein
richtung (15; 41) eingefügt ist.
7. Abwasserkläranlage nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß zur Zuleitung des Vorfluterwassers in das
Speicherbecken (6) in diesem eine Zulaufdrainage (24) angeordnet
ist.
8. Abwasserkläranlage nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß zur Ableitung des Wassers aus dem Speicher
becken (6) ein Mönch (30) mit Grundablaß vorgesehen ist.
9. Abwasserkläranlage nach einem der Ansprüche l bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß zur Ableitung des Wassers aus dem Speicher
becken (6) im Speicherbecken eine Ablaufdrainage (26) angeordnet
ist.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
AT0169491A AT396228B (de) | 1991-08-28 | 1991-08-28 | Abwasserklaeranlage |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4228690A1 true DE4228690A1 (de) | 1993-03-04 |
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ID=3518976
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19924228690 Withdrawn DE4228690A1 (de) | 1991-08-28 | 1992-08-28 | Abwasserklaeranlage |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
AT (1) | AT396228B (de) |
DE (1) | DE4228690A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1998042927A1 (en) * | 1997-03-24 | 1998-10-01 | John Christiaan Zwart | Trade waste diversion valve |
AU746250B2 (en) * | 1997-03-24 | 2002-04-18 | John Christiaan Zwart | Trade waste diversion apparatus |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3631291A1 (de) * | 1986-09-13 | 1988-03-24 | Hoffmann Adolf | Anlage zum reinigen von abwasser |
-
1991
- 1991-08-28 AT AT0169491A patent/AT396228B/de not_active IP Right Cessation
-
1992
- 1992-08-28 DE DE19924228690 patent/DE4228690A1/de not_active Withdrawn
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1998042927A1 (en) * | 1997-03-24 | 1998-10-01 | John Christiaan Zwart | Trade waste diversion valve |
AU746250B2 (en) * | 1997-03-24 | 2002-04-18 | John Christiaan Zwart | Trade waste diversion apparatus |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
AT396228B (de) | 1993-07-26 |
ATA169491A (de) | 1992-11-15 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8141 | Disposal/no request for examination |