DE4228182C2 - Schiffs-, insbesondere Bootsanker mit annähernd flachem, plattenförmigem Ankerblatt - Google Patents
Schiffs-, insbesondere Bootsanker mit annähernd flachem, plattenförmigem AnkerblattInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Schiffs-, insbesondere Boots
anker mit annähernd flachem, plattenförmigem Ankerblatt, das
spitz zulaufende Ansätze und einen in seinem mittleren Teil
befindlichen Ankerschaft aufweist. Zur Verankerung größerer
Schiffe sind sogenannte Stockanker in den verschiedensten
Ausführungen bekannt; sie sind gewichtsmäßig schwer und las
sen sich in der Regel nur mit Maschinenkraft absenken und
wieder an Bord holen. Derartige Anker sind für mittlere und
kleinere Schiffe, insbesondere für Boote, ungeeignet, weil
sie einerseits zu schwer und andererseits wegen ihrer Sper
rigkeit auf Schiffen mit kleinerem Platzbedarf nicht unter
gebracht werden können. Für kleinere Schiffe und Boote sind
andererseits leichtere Anker bekannt, beispielsweise soge
nannte Plattenanker, die auch aus Leichtmetall hergestellt
werden, demgemäß gewichtsmäßig leichter als Stockanker sind,
aber andererseits keine befriedigende Griffigkeit haben, so
daß diese keine sichere, feste Verankerung insbesondere auf
leichtem Grund gewährleisten. Ihre Sicherungswirkung ist auf
Sandgrund befriedigend, während ihr Einsatz bei felsigem
Untergrund nur bedingt geeignet ist.
Bekannte Schiffs- bzw. Bootsanker mit annähernd flachem,
plattenförmigem Ankerblatt sind konstruktiv aufwendig, weil
mehrflügelig, beispielsweise nach Art von Pflugscharen,
ausgebildet (DE-PS 6 17 814). Bei solchen Ankern laufen die
schaufelartigen Ankerblätter in spitz zulaufende Ansätze
aus, die ein tiefes Eingraben des Ankerblattes in den Unter
grund begünstigen sollen, wobei der Ankerschaft mit dem
Ankerblatt durch ein kompliziertes Gelenk verbunden ist
(DE-OS 37 36 011). Bei einem anderen bekannten Bootsanker
(vgl. US-PS 3 180 304) ist der Ankerschaft ebenfalls durch
ein verhältnismäßig kompliziertes Gelenk mit einem
zylindrisch ausgebildeten Ankerblatt verbunden, das im
oberen Bereich des zylindrischen Teiles einen rundum
laufenden Ansatz zum Festhaken des Ankers beispielsweise an
Felsvorsprüngen oder dgl. hat und an seinem unteren
zylindrischen Abschnitt zackenartig ausgebildet ist, wodurch
ein Verhaken des Ankers, insbesondere auf unebenem Unter
grund, erreicht werden soll.
Aus der US-PS 18 36 586 ist ein zusammenlegbarer als
Pilsanker zu bezeichnender Ankertyp bekannt, dessen
Ankerblatt entweder mit einer glatten oder mit Zinken
versehenden Berandung ausgeführt ist, die ein besseres
Greifen des Ankers ermöglichen sollen. In der Mitte des
Ankerblattes erhebt sich ein kurzer mit dem Ankerblatt
einstückig verbundener Ankerschaft, an dem frei um einen
Bolzen schwenkbar zwei Halbkugeln befestigt sind, die zur
Handhabung des Ankers eine angeformte Öse aufweisen, durch
welche das Ankerseil verläuft, die in der Gebrauchsstellung
die Halbkugeln durch den Zug am Ankerseil aneinander liegen
lassen. Wegen des zu den Halbkugeln hin verlagerten
Gewichtsschwerpunktes, erscheint jedoch die Haltewirkung
dieses Ankers eher gering.
Die US-PS 37 76 172 beschreibt einen Anker für kleine Boote
mit einem recht eckig geschnittenen und konkav gebogenen
Ankerblatt, in dessen Mitte der Ankerschaft über ein Gelenk
befestigt ist. Die glatte Berandung des gebogenen
Ankerblattes läßt im sandigen und schlammigen Grund einen
guten Halt vermuten, während der Einsatz im felsigen
Untergrund weniger geeignet erscheint, da der Anker im
Falle des Verhakens mit einem Hindernis "aufgefahren"
werden muß.
Die US-PS 13 19 419, die US-PS 10 51 334 und die US-PS 16 36 760
zeigen, jede für sich, ebenfalls Anker mit einem pilsförmig
geformten Ankerblatt, dessen äußerer Rand mit spitz zulaufenden
und etwa dreieckig ausgebildeten Ansätzen versehen ist, die
zusammen mit dem starr am Ankerblatt befestigten Schaft eine
bessere Griffigkeit im Grund erzielen sollen.
Von diesem Stand der Technik unterscheidet sich eine be
kannte Warpankerausführung (DE-OS 20 17 628) dadurch, daß
der Schaft ohne Zwischenschaltung eines komplizierten Ge
lenkes starr am Ankerblatt befestigt ist, wobei das Anker
blatt durch eine dreieckige massive flache Platte nach Art
einer Ankerschaufel ausgebildet ist und der starr mit diesem
verbundene Schaft einen genau definierten Winkel kleiner als
45°, vorzugsweise zwischen 32 und 38°, einnimmt. Das aus der
flachen Platte bestehende Ankerblatt in Form eines gleich
schenkligen Dreiecks hat nahe den Basiswinkeln auf sich
gegenüberliegenden Seiten je einen seitlich vorspringenden,
spitz zulaufenden Ansatz, der als Stabilisierungsflügel
dient.
Nachteilig bei dieser vergleichsweise einfachen Ausführung
eines Ankers ist einerseits das hohe Gewicht der verhältnis
mäßig dicken Ankerplatte, die trotz abgeschrägter Umfangs
kanten keine ausreichende Griffigkeit und damit keine
sichere Verankerung auf unterschiedlichen Böden gewähr
leistet. Zudem ist die Herstellung des plattenförmigen
Schaftes und seine Befestigung in einer Längsausnehmung des
Ankerblattes teuer; überdies ist der Anker als ganzes infol
ge der starren Verbindung von Schaft und Ankerblatt und des
hohen Gewichtes sperrig und umständlich zu handhaben.
Hiervon ausgehend, liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
einen Schiffs-, insbesondere Bootsanker mit annähernd
flachem, plattenförmigem Ankerblatt, das spitz zulaufende
Ansätze und einen in seinem mittleren Teil befindlichen
Ankerschaft aufweist, so auszubilden, daß der Anker bei
einfacher geometrischer Formgebung und damit verhältnismäßig
einfacher und billiger Herstellung leicht zu handhaben ist
und eine sichere Verankerung auf feinkörnigem, lehmigem,
bewachsenem und steinigem Untergrund gewährleistet.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale des
Anspruchs 1 gelöst.
Bei einem in Draufsicht gesehen wenigstens annähernd runden,
beispielsweise kreisrunden, ovalen, elliptischen oder ähn
lich rund ausgeführten Ankerblatt sind die nebeneinander
liegenden spitz zulaufenden Ansätze ebenfalls in erster
Linie auf in Zugrichtung sich gegenüberliegenden gekrümmten
Randbereichen des Ankerblattes vorgesehen, wobei sie vor
zugsweise über den größten Teil des Ankerblattumfanges
angeordnet sind. Im mittleren Bereich eines so ausgestal
teten Ankerblattes befindet sich der Ankerschaft, der un
mittelbar auf dem Ankerblatt oder in einer auf diesem an
geordneten gesonderten Halterung formschlüssig befestigt
ist. Bei einer bevorzugten Ausführung sind Ankerblatt und
Ankerschaft getrennte Teile, so daß sie in demontiertem
Zustand leicht zu handhaben sind und platzsparend auf dem
Boot untergebracht werden können. Dabei ist der erfindungs
gemäße Anker ferner so ausgebildet, daß der Ankerschaft ein
Gewicht aufweist, das mehrfach größer ist als das Gewicht
des Ankerblattes. Hierdurch liegt der Schwerpunkt des ganzen
Ankers außerhalb des Ankerblattes, so daß die Eingriffs
kräfte, die am Umfang des Ankerblattes an den spitzen An
sätzen, die vorzugsweise sägezahnartig sind, angreifen,
infolge der auftretenden Hebelwirkung verstärkt sind.
Anstelle sägezahnartiger Ansätze sind auch andere spitz
zulaufende Ansätze denkbar, die ein Einhaken des Randbe
reiches des Ankerblattes in den Untergrund auf einem optimal
langen Umfang des Ankerblattes gewährleisten.
Nachstehend werden Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegen
standes erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht auf ein kreisrundes Ankerblatt mit
am Umfang sägezahnartig angeordneten Ansätzen ohne
Ankerschaft,
Fig. 2 eine Seitenansicht des Ankers nach Fig. 1,
Fig. 3 eine Draufsicht auf ein im Grundriß viereckiges
Ankerblatt ohne Ankerschaft, das sich quer zur
Zugrichtung des Ankers erstreckt und an seinen
Längsseiten spitz zulaufende sägezahnartige An
sätze aufweist,
Fig. 4 einen Schnitt nach Linie IV-IV der Fig. 3,
Fig. 5 einen Ankerschaft mit auseinandergezogenen An
schlußteilen im Bereich seines Fußes und freien
Kopfendes,
Fig. 6 eine andere Ausführungsform eines erfindungsgemäß
ausgebildeten Ankerblattes mit Teil des Anker
schaftes.
Wie aus den Zeichnungen ersichtlich, besitzt der erfindungs
gemäße Anker ein annähernd flaches, plattenförmiges Anker
blatt 1 von vergleichsweise geringer Dicke, das vorzugsweise
aus einem nichtrostenden, hochwertigen Stahl, beispielsweise
einem V-4a-Stahl besteht. Beim Ausführungsbeispiel der Fig.
1 ist das Ankerblatt 1 in Draufsicht gesehen kreisrund. Nach
Fig. 3 und 4 ist es rechteckig, wobei es quer zur Zugrich
tung des Ankers, also quer zum Ankerschaft 2, eine Längs
erstreckung hat, die mehrfach größer ist als in der Zug
richtung gesehen. Sowohl bei kreisrunder oder ovaler Ausge
staltung, insbesondere auch bei sternförmiger Ausbildung des
Ankerblattes 1 entsprechend Fig. 6, als auch bei rechteckiger
Ausführung weist das Ankerblatt 1 an mindestens zwei in
Richtung des Ankerschaftes 2 gesehen sich in Zugrichtung
gegenüberliegenden Randbereichen 3, 3′ mehrere nebenein
anderliegende, nach außen hin spitz zulaufende Ansätze 4
auf. Vorteilhaft werden diese Ansätze 4 (über den ganzen Rand
bereich 3, 3′, also bei einem kreisrunden oder ovalen Ankerblatt 1
über dessen ganzen Umfang bzw. bei einem länglich recht
eckigen Ankerblatt 1 an dessen in Zugrichtung sich gegen
überliegenden ganzen Längseiten angebracht. Grundsätzlich
kann das Ankerblatt 1 auch von der Kreisform oder der recht
eckig länglichen Form abweichende Grundrisse haben, bei
spielsweise einen ovalen, elliptischen oder dergleichen
Grundriß. Es ist auch eine parallelogramm-, trapez-, drei
eckförmige oder ähnliche Grundrißgestaltung möglich. Wesent
lich ist, daß das Ankerblatt 1 im mittleren Bereich flächen
artig gestaltet und in Zugrichtung sich gegenüberliegende
Randbereiche 3, 3′ hat, die mit spitz zulaufenden Ansätzen 4
versehen sind, welche auf einem möglichst großen Bereich
eine schnelles und tiefes Eindringen des Ankerblattes 1 in
sandigem, bewachsenem, körnigem Untergrund gewährleistet,
wobei der flächige mittlere Ankerblattbereich dafür vorge
sehen ist, die Zugkraft auf breiter Fläche in den Untergrund
einzuleiten und eine sichere Lagerung und Verankerung in
jedem Untergrund zu gewährleisten. Vorteilhaft sind die
spitz zulaufenden Ansätze 4 sägezahnartig, und zwar in Form
gleichseitiger oder gleichschenkliger Dreiecke ausgebildet
und liegen dicht nebeneinander, so daß sie in bezug auf den Anker
schaft 2 symmetrisch angeordnet sind. Eine andere Ausbildung
der spitz zulaufenden Ansätze 4, die die gleiche oder eine
ähnliche Wirkung haben, ist denkbar.
Um ein schnelles, tiefes und sicheres Eingreifen der säge
zahnartigen Ansätze 4 zu erreichen, sind diese gegenüber dem
Ankerblatt 1 in Richtung auf den Ankerschaft 2 hin abge
winkelt, und zwar vorzugsweise mit einem Winkelbereich zwi
schen 30 und 50°. Dadurch wird sichergestellt, daß die An
sätze sofort bei Auftreten der Zugkraft wirksam und tief in
den Untergrund eindringen können. Bei der kreisrunden Aus
führung nach Fig. 1 ist der sägezahnartige, das Ankerblatt 1
auf dem ganzen Umfang umgebende Kranz von gleichmäßigen
sägezahnartigen Ansätzen 4 ebenfalls nach innen zum Ankerschaft 2
hin abgewinkelt. Es kann vorteilhaft sein, den mittleren
geschlossenen Teil des Ankerblattes 1 selbst ebenfalls
leicht gewölbt auszuführen, und zwar bei einem kreisrund
förmigen Ankerblatt 1 derart, daß die Wölbung symmetrisch zur
Mittelachse des Ankerblattes 1 verläuft. Bei rechteckiger Aus
führung des Ankerblattes 1 entsprechend Fig. 3 ist der ge
schlossene Teil des Ankerblattes 1 quer zu den beiden sich
gegenüberliegenden Längsrändern mit den Ansätzen 4 nach
innen in Richtung zum Ankerschaft 2 hin leicht gewölbt aus
gebildet. Hierdurch wird erreicht, daß der Untergrund im
Bereich des Ankerblattes 1 unter der Wirkung der Zugkraft
kompakt zusammengedrückt wird, wodurch sich eine optimale
Verankerungswirkung ergibt.
Der erfindungsgemäße Anker kann kostensparend und mit ver
hältnismäßig einfachen Arbeitsmitteln hergestellt werden,
wenn Ankerblatt 1 und Ansätze 4 aus einem einzigen Blechteil
gebildet sind, so daß das ganze Ankerblatt 1 in einem Arbeits
gang hergestellt werden kann. Um die erwähnte Verankerungs
wirkung im Untergrund optimal groß zu halten, ist das Anker
blatt 1 so dimensioniert, daß seine innerhalb der sägezahn
artigen Ansätze 4 liegende geschlossene Fläche um ein Mehr
faches größer gehalten ist als die Summe der Fläche aller
Ansätze 4.
Eindringtiefe und Haltekraft des Ankers werden wirkungsvoll
verbessert, wenn, wie bei den Ausführungsbeispielen gezeigt,
der Ankerschaft 2 im mittleren Bereich des Ankerblattes 1
vorzugsweise in der Symmetrieachse des Ankerblattes 1, bei
spielsweise durch Verschweißen oder durch eine besondere
Halterung 6, gehaltert ist. Dies empfiehlt sich insbesondere
dann, wenn Ankerschaft 2 und Ankerblatt 1 voneinander ge
trennte Teile sind, die in einfacher Weise vorzugsweise
durch Formschlußmittel 7, beispielsweise einen
Sicherungsbolzen 7′, miteinander verbunden und wieder gelöst
werden können. Dabei kann als Halterung für den Schaft 2
eine Steckmuffe 6 dienen, die am Ankerblatt 2 in geeigneter
Weise, beispielsweise durch Schweißen, befestigt ist und die
die Formschlußmittel 7 zur lösbaren Befestigung des Fußes 2′
des Ankerschaftes 2 aufweist. Als Formschlußmittel 7 sind
beispielsweise Querbohrungen 8 in der Steckmuffe 6 geeignet,
die mit einer entsprechenden Bohrung 8′ im Fuß 2′ des Anker
schaftes 2 derart korrespondieren, daß durch Einstecken
eines mit einer Sicherung versehenen Sicherungsbolzens 7′ die
formschlüssige lösbare Verbindung zwischen Ankerschaft 2 und
Ankerblatt 1 schnell hergestellt werden kann. Anstelle einer
solchen Verbindung ist auch eine gegen Lösen gesicherte
schraub- oder bajonettverschlußartige Verbindung zwischen
Ankerschaft 2 und Ankerblatt 1 denkbar. Die getrennte Ausbildung
dieser beiden Teile hat den Vorteil, daß die beiden Anker
teile nicht nur platzsparend, sondern auch im Bedarfsfall an
verschiedenen Stellen des Bootes oder Schiffes bzw. in einer
Tragtasche bequem untergebracht werden können. Infolge der
vorgesehenen Steckverbindung lassen sich die Teile schnell
für den Einsatz des Ankers zusammenstecken.
Ein wesentliches Merkmal des erfindungsgemäßen Ankers ist,
daß das Ankerblatt 1 im Vergleich zum Ankerschaft 2 ein
relativ geringes Gewicht hat. Bei den dargestellten Ausfüh
rungsbeispielen ist der Ankerschaft 2 zwecks optimaler Ge
wichtserhöhung aus hochwertigem Material, beispielsweise aus
nichtrostendem Edelstahl, der sich durch einfaches Abtrennen
auf Länge aus einem Langrohr herstellen läßt. Der Innenraum
dieses hochwertigen Rohrs 2a nach Fig. 6 ist mit einem das
Ankergewicht erhöhenden spezifisch schweren Material, bei
spielsweise in Form eines Rundstabes 2b aus Stangenmaterial
aus Eisen, oder mit einem anderen Material, beispielsweise
Zement, ausgefüllt, wobei die Verfüllung 2b des Rohres 2a
derart wasserdicht gemacht ist, daß ein Eindringen und damit
ein Verrosten im Inneren des Rohres 2a ausgeschlossen ist.
Dadurch daß der Ankerschaft 2 ein im Vergleich zum Anker
blatt 1 größeres Gewicht hat, liegt der Gesamtschwerpunkt
des ganzen Ankers außerhalb des Ankerblattes 1 unmittelbar
auf dem Wassergrund, wodurch die auf das Ankerblatt wirkende
Gewichtskomponente infolge eines entsprechend wirksamen
Hebelarmes das Eindringen des Ankerblattes 1 begünstigt.
Die Manövrierbarkeit des erfindungsgemäßen Ankers kann da
durch vereinfacht werden, indem am oberen freien Ende des Anker
schaftes 2 Anschlußmittel 10, beispielsweise eine einsteck
bare Tragstrebe, eine aufsteckbare Öse, ein Haken oder dgl.,
angebracht werden. In Fig. 5 ist ein Ausführungsbeispiel
eines Ankerschaftes 2 dargestellt, wobei die Anschlußteile im
Bereich des Ankerfußes und seines freien Endes losgelöst vom
eigentlichen Ankerschaft 2 gezeichnet sind. Wie dargestellt,
besteht der Ankerschaft 2 aus dem Rohr 2a aus hochwertigem,
nichtrostendem Edelstahl oder einem geeigneten anderen hoch
wertigen Material; es ist mit einem Rundeisenstab 2b zur
Gewichtserhöhung verfüllt. Der Ankerschaftfuß 2′ wird durch
ein mit dem Rohr 2a wasserdicht verbundenes Steckteil 9 ge
bildet, das mit seinem zylindrischen Ansatz 9′ in das Rohr
2a dichtend einpaßt und mit dem Ansatz 9′′ den Einsteckteil
zu der Halterung 6 bildet. Die Halterung 6 ist ihrerseits
fest auf dem Ankerblatt 1 beispielsweise durch Schweißen
befestigt. Somit können durch einfaches Einstecken des Anker
schaftes 2 in die Halterung 6 und durch Sichern dieser
Steckverbindung Ankerschaft 2 und Ankerblatt 1 unlösbar im
Einsatzfall miteinander verbunden werden. Zur Sicherung
dieser Verbindung dient nach dem Ausführungsbeispiel der
Fig. 5 eine Querbohrung 8′ im Steckteil 9, die mit einer entspre
chenden Querbohrung 8 in der Halterung 6 für die Aufnahme
eines nicht näher dargestellten Sicherungsbolzens 7′ kor
respondiert; vgl. auch Fig. 6.
Der Ankerschaft 2 weist an seinem oberen freien Ende An
schlußmittel 10 auf, mit denen der Anker als ganzes, bei
spielsweise durch Tragseile, gehalten werden kann. Hierzu
ist am Ende des Rohres 2a ein Ansatzstück 13 vorge
sehen, das mit seinem Steckansatz 13′ in das Rohr 2a einpaßt
und mit diesem entweder durch Schweißen oder Einpressen,
durch Gewinde oder dgl. formschlüssig und wasserdicht fest
verbunden ist. An dem Ansatzstück 13 kann in Lagerböcken 14,
14′ eine Umlenkrolle 11 drehbar gelagert sein, über die zur
Erleichterung der Manövrierbarkeit beim Ankern des Bootes
ein Seil geführt werden kann. Die Lagerböcke 14, 14′ mit
dazwischen befindlicher Umlenkrolle 11 werden durch einen
die Seilführung sichernden Bügel 15 überspannt. Weiterhin
kann zur einfachen Handhabung des Ankerschaftes bzw. des
Ankers als ganzes ein Rundstab 16 durch die Achse der Um
lenkrolle geführt sein, an dessen beiden vorstehenden Enden
kugelförmige Handhaben 16′ angebracht sind. Bei Ankern mitt
lerer Größe kann es zweckmäßig sein, den Ankerschaft 2 min
destens 50 cm, vorzugsweise 70 cm, lang auszubilden. Am
freien Ende des Ankerschaftes 2 kann auch statt einer Umlenk
rolle 11 beispielsweise eine einsteckbare Tragstrebe in Form
eines Querbolzens mit entsprechenden Handgriffen vorgesehen
werden.
Bei der in Fig. 6 gezeigten Ausführungsform des erfindungs
gemäßen Ankers hat das Ankerblatt 2 mit seinen Ansätzen 4
die geometrische Form eines gleichzackigen Sternes, dessen
Zacken eine radiale Erstreckung s haben, die annähernd dem
Radius R des Ankerblattes 1 entspricht. Dabei sind vorteil
haft zwischen den benachbarten zahnartigen Ansätzen 4 je
weils mindestens ein, vorzugsweise jedoch mehrere kleinere,
spitzwinklige, sägezahnartige Einschnitte 12 vorgesehen.
Diese Einschnitte 12 machen den Anker nach Fig. 6 besonders für
Ankervorgänge geeignet, bei denen der Ankergrund stark mit
Pflanzen bewachsen ist, weil sich die Bodengewächse beson
ders fest in den mit Zacken versehenen Sternen und den zu
sätzlichen spitzwinkligen, kleineren, sägezahnartigen Ein
schnitten 12 festhaken können.
Da es kaum möglich ist, einen Anker zu schaffen, der uni
versal für alle denkbaren Anwendungsfälle geeignet ist, wird
nach der Erfindung weiter vorgeschlagen, einen Ankerset zu
schaffen, der aus einem Ankerblatt 1 mit sägezahnartigen An
sätzen 4 an einem rechteckigen Ankerblatt 1 sowie einem runden
und einem für beide Ankerblattausführungen ent
sprechend Fig. 1 und Fig. 3 passenden einzigen Ankerschaft 2 be
steht. Mit einem solchen Set ist es möglich, je nach Boots
typ und entsprechend der Beschaffenheit des jeweiligen
Ankerungsgrundes den Ankertyp nach der Erfindung einzu
setzen, der für den Bedarfsfall optimal geeignet ist, wobei
ein und derselbe gewichtsmäßig schwere Ankerschaft 2 des Ankers mit
dem jeweils benutzten Ankerblatt 1 infolge der paßgenauen Aus
bildung der anschließenden Teile verwendbar ist. Dieser Set
kann weiterhin durch einen Leichtschaft ergänzt werden, so
daß es möglich ist, im Bedarfsfall das Schiff gleichzeitig
mit zwei Ankern zu sichern, indem der gewichtsmäßig schwere
Ankerschaft 2 beispielsweise mit dem im Grundriß viereckigen Anker
blatt 1 und der gewichtsmäßig leichte Ankerschaft 2 mit dem runden
Ankerblatt 1 bzw. mit dem sternartigen Ankerblatt 1 entsprechend
Fig. 6 eingesetzt werden.
Mit der Erfindung ist ein Schiffs- bzw. Bootsanker geschaf
fen, der im Vergleich zu bekannten Ankern einfacher und
billiger hergestellt werden kann, weil er aus wenigen Teilen
besteht, die unbeweglich miteinander und im Einsatzfall
leicht miteinander verbunden werden können und der nach
Demontage platzsparend im Boot bzw. in geeigneten Trag
taschen untergebracht werden kann. Dadurch daß das Anker
blatt 1 an seinem Umfang eine Vielzahl sägezahnartiger oder
anders gestalteter spitz zulaufender Ansätze 4 hat, erhält der
Anker in jeder Verankerungslage einen linienförmigen Ein
griff, der bewirkt, daß das Ankerblatt 1 relativ schnell und
leicht in den Untergrund eindringen und sich dort in der
Masse des Untergrundes abstützen kann, und zwar auch bei
runder Ausführung des Ankerblattes 1, wenn sich der Anker
unter Windeinfluß bewegen sollte. Der erfindungsgemäße Anker
eignet sich somit insbesondere auch für Flußfahrten. Damit
ist ein vielseitig einsetzbarer Anker geschaffen, der auch
bei noch so stark wirkenden Zugkräften eine maximale Grif
figkeit des Ankers sowohl bei sandigem, weichem, stark be
wachsenem, gerölligem oder felsigem Untergrund gewähr
leistet.
Claims (21)
1. Schiffs-, insbesondere Bootsanker,
mit annähernd flachem, plattenförmigem Ankerblatt (1) aus
Stahlblech, das spitz zulaufende Ansätze (4) und einen in seinem
mittleren Teil befindlichen lösbaren Ankerschaft (2) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß das Ankerblatt, in Richtung auf den Ankerschaft (2) gesehen,
einen abgewinkelten äußeren Randbereich (3, 3′) hat,
das an mindestens zwei
sich gegenüberliegenden
Randbereichen (3, 3′) eine Vielzahl nebeneinanderliegender,
nach außen spitz zulaufender sägezahnartiger Ansätze (4)
aufweist.
2. Schiffsanker nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Ansätze (4) an sich
gegenüberliegenden Randbereichen (3, 3′) des im Grundriß
annähernd viereckigen Ankerblattes (1) vorge
sehen sind.
3. Schiffsanker nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß bei einem in Draufsicht ge
sehenen annähernd runden, kreis
runden, elliptischen oder ovalen Ankerblatt (1) die
Ansätze (4) über den größten Teil des Ankerblattumfangs
randes (5) angeordnet sind.
4. Schiffsanker nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die sägezahnartigen Ansätze (4)
vorzugsweise
gleichseitige oder gleichschenklige Dreiecke bilden.
5. Schiffsanker nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Fläche des Ankerblattes (1)
um ein Mehrfaches größer ist als
die Summe der Fläche der Ansätze (4).
6. Schiffsanker nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die sägezahnartigen Ansätze (4)
gegenüber dem Ankerblatt (1) in Richtung auf den Anker
schaft (2) hin in einem Winkelbereich zwischen 30° und
50° abgewinkelt sind, wobei vorzugsweise alle Ansätze
eine gleich große Abwinklung haben.
7. Schiffsanker nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß im mittleren Bereich des
Ankerblattes (1) eine Halterung (6) für den Ankerschaft
(2) vorgesehen ist.
8. Schiffsanker nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß Ankerschaft (2) und Anker
blatt (1) durch Formschluß
mittel (7) verbindbar sind.
9. Schiffsanker nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß als Halterung (6) des Anker
schaftes (2) eine Steckmuffe am Ankerblatt (1) befestigt
ist, die mit dem Formschlußmittel (7) zur lösbaren Be
festigung des Fußes (2′) des Ankerschaftes (2) versehen
ist, beispielsweise eine Querbohrung (8) aufweist, die
mit einer entsprechenden Bohrung (8′) im Fuß (2′) des
Ankerschaftes (2) zur Aufnahme eines Sicherungsbol
zens (7′) korrespondiert.
10. Schiffsanker nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß am
gegenüberliegenden Ende des Fußes (2′) des Ankerschaftes (2) ein
Ansatzstück (13) angeordnet ist, an dem Lagerböcke (14, 14′)
vorhanden sind, die von einem einsteckbaren Rundstab (16) derart
durchgriffen werden, daß darauf zwischen den Lageböcken (14, 14′)
eine Umlenkrolle (11) für ein Verbindungsseil oder Kabel drehbar
gelagert ist.
11. Schiffsanker nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
an den Enden des Rundstabes (16) kugelförmige Handhaben
(16′) angebracht sind.
12. Schiffsanker nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
an dem Ansatzstück (13) mittels des Rundstabes (16) eine
Öse oder ein Haken befestigbar ist.
13. Schiffsanker nach einem der Ansprüche 1 oder 2
oder 4 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß das viereckige, vorzugsweise
rechteckige, Ankerblatt (1) quer zu den an den Längs
rändern vorgesehenen Ansätzen (4) nach innen in Rich
tung zum Ankerschaft (2) hin leicht gewölbt ausgebildet ist.
14. Schiffsanker nach einem der Ansprüche 1 oder 3
oder 4 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß bei rundem Ankerblatt (1)
dieses zentrisch zur Halterung (6) zu dem Ankerschaft
(2) hin gleichmäßig gewölbt ist.
15. Schiffsanker nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß der Ankerschaft (2) ein
Gewicht hat, das um ein Mehrfaches größer ist als das
Gewicht des Ankerblattes (1).
16. Schiffsanker nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet, daß der Ankerschaft (2) als Rohr
(2a) aus einem hochwertigen, nichtrostenden Material
ausgebildet ist, dessen Inneres mit einem das Gewicht
des Ankerschaftes (2) erhöhenden, schweren
Material, beispielsweise in Form eines Rundstabes (2b)
aus Eisen oder Zement oder dgl. ausgefüllt und wasserdicht
vom Rohr (2a) abgeschlossen ist.
17. Schiffsanker nach einem der Ansprüche 1, 3, 6 bis 12, 14
bis 16,
gekennzeichnet durch eine geometrische Form des Anker
blattes (2) mit Ansätzen (4) nach Art eines
Sternes, wobei die Ansätze (4) eine radiale Erstreckung
(s) haben, die annähernd dem Radius (R) des Ankerblattes
(1) entspricht (Fig. 6).
18. Schiffsanker nach einem der Ansprüche 1 bis 17,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen benachbarten
Ansätzen (4) mindestens ein, vorzugsweise
mehrere kleinere sägezahnartige Einschnitte (12)
vorgesehen sind (Fig. 6).
19. Schiffsanker nach einem der Ansprüche 17 oder 18,
dadurch gekennzeichnet, daß die sternförmigen Ansätze
(4) gegenüber dem zentralen Ankerblatt (1) zum Schaft
ansatz hin um etwa 25 bis 35° abgebogen sind.
20. Schiffsanker nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Halterung (6) für den Ankerschaft (2) bei min
destens zwei in ihren Abmaßen aufeinander abgestimmten
runden und viereckigen Ankerblättern (1) derart ausgebildet ist, daß ein in
beide Ankerblätter einpassender Ankerschaft (2) darin befestigbar ist.
21. Schiffsanker nach Anspruch 19,
dadurch gekennzeichnet, daß
ein gewichtsmäßig leicht ausgebildeten Ankerschaft (2)
gleicher Dimensionierung in die
Halterung (6) beider Ankerblätter (1) einsetzbar ist.
Priority Applications (2)
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