DE4224738A1 - Verfahren zur Analyse molekularer organischer Strukturen - Google Patents
Verfahren zur Analyse molekularer organischer StrukturenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Analyse molekula
rer organischer Strukturen, insbesondere von Nukleinsäuren,
mit den Verfahrensschritten:
- - Synthese nicht-radioaktiv markierter Sondenstrukturen
- - Hybridisierung der markierten Sondenstrukturen und der zu untersuchenden Struktur
- - Detektion von Strukturbereichen mit angelagerten Sondenstrukturen mit Hilfe von Enzym-Konjugat-Komplexen, die Chemilumineszenz-Reaktionen von Substraten bewirken.
Die bevorzugte Anwendung der hier beschriebenen Erfindung
ist die Nukleinsäure-Detektion. Die gewonnenen Erkennt
nisse sind jedoch nicht auf diese Anwendung beschränkt,
sondern können auf die Detektion von Proteinen und anderen
biologisch relevanten Strukturen übertragen werden.
Die Identifiktation von Proteinen als auch von Oligo
sacchariden wird durch die Anwendung von ELISA- und
Immunoassay-Methoden ermöglicht, während Nukleinsäuren
vorwiegend durch Hybridisierungstechniken identifiziert
werden. Mit diesen Hybridisierungstechniken können spezi
fische komplementäre Nukleinsäure-Sequenzen detektiert und
quantifiziert werden. Unter bestimmten Bedingungen binden
die komplementären Fragmente mit entsprechender Basen
sequenz sehr spezifisch und mit hoher Affinität. Die An
wendung dieser Hybridisierungstechniken liefert insbe
sondere Informationen über die Genstruktur, -funktion und
-expression. Die DNA- oder RNA-Analysen werden meist durch
eine elektrophoretische Trennung der Nukleinsäurefragmente
in einem Gel, Übertragung dieser Fragmente auf eine Mem
bran und anschließende Hybridisierung mit einer markierten
Sondenstruktur durchgeführt. Hierbei werden bislang noch
häufig 32P- und 35S-markierte Nukleinsäure-Sonden
verwendet, da sich hiermit Analysen sehr hoher Empfind
lichkeit durchführen lassen. Die Detektion der radioaktiv
markierten Proben erfolgt durch Autoradiographie auf einem
Röntgenfilm. Diese radioaktiven Markierungsmethoden haben
jedoch wegen des hohen Gesundheitsrisikos, den notwendigen
Schutzvorkehrungen, der geringen Stabilität, den hohen
Kosten sowie den Lagerungsproblemen viele Nachteile und
werden daher zunehmend durch nicht-radioaktive Methoden
ersetzt. Hierzu werden Sonden mit fluoreszierenden
Agenzien, Enzymen sowie vor allem mit Biotin, Fluorescein
oder Digoxigenin gekoppelt. Biotin-gekoppelte Sonden wer
den durch Streptavidin-Enzymkomplexe detektiert, wobei die
hohe Affinität zwischen Biotin und Streptavidin zur Anwen
dung kommt. Fluorescein oder Digoxigenin-markierte Sonden
werden dagegen durch hochspezifische Antikörper-Enzym-
Konjugate detektiert. Durch die Enzymkomponente dieser
Komplexe wird in einer folgenden Detektionsreaktion mit
einem Substrat eine Farbreaktion oder eine noch sensi
tivere Chemilumineszenz-Reaktion bewirkt. Die Dokumenta
tion von hybridisierten Sonden kann dann bei membrangebun
denen Strukturen durch Röntgenfilm erfolgen oder bei an
andere Festphasen gebundenen oder in Lösung befindlichen
zu analysierenden Strukturen durch den Einsatz von Photo
multipliern.
Bei den seither bekannten Chemilumineszenz-Verfahren läßt
jedoch die Empfindlichkeit zu wünschen übrig. Häufig sind
die spezifischen Signale, die auf einem Röntgenfilm fest
gehalten werden, von einem unspezifischen Membranhinter
grund überdeckt. Dieser unspezifische Hintergrund wird zum
einen durch unspezifische Bindungen der Sondenstrukturen
während der Hybridisierung als auch durch unspezifische
Bindungen des Enzym-Konjugat-Komplexes während der Detek
tion verursacht.
Sensitive Nachweisverfahren, wie z. B. die sogenannte
Northernblotanalysen von schwach transkribierten mRNA-
Spezies, waren deshalb bisher mit nicht-radioaktiven
Methoden nicht durchführbar. Eine Routineanwendung der
nicht-radioaktiven Detektion bei Northernblotanalysen im
molekularbiologischen Labor war deswegen bislang ausge
schlossen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein nicht
radioaktives, sensitives Analyseverfahren, insbesondere
für Nukleinsäuren, zu schaffen, das in kurzer Zeit zuver
lässige Signale mit einem hohen Rauschabstand ermöglicht.
Die Aufgabe wird mit einem Analyseverfahren der eingangs
genannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß für die
Detektion ein unphysiologisches Lösungsmittel mit einer
Detergenskomponente verwendet wird und/oder die Hybridi
sierung mit einer Lösung, die neben Na2HPO4 und
EDTA eine hohe Detergenskonzentration und weniger als 1%
eines Blockierungs-Reagens enthält, durchgeführt wird. Mit
diesen Maßnahmen wird eine Reduktion des Hintergrundes
erreicht, indem erhebliche Stringenzerhöhungen während der
Detektion und/oder der Hybridisierung zur Anwendung kom
men. Unspezifische Signale, verursacht durch unspezifische
Bindungen der Sondenstruktur während der Hybridisierung
und durch unspezifische Bindungen des Enzym-Konjugat-
Komplexes während der Detektion, können durch diese
Stringenzerhöhungen unterdrückt werden. Starke Verbesse
rungen des Rauschabstandes ergeben sich bei Verwendung
einer unphysiologischen Detektionslösung. Die unspezifi
schen Bindungen von Enzym-Konjugat-Komplexen mit dem
Trägersubstrat, beispielsweise einer Membran, sind schwä
cher ausgebildet als die spezifischen Bindungen der
markierten Sondenstruktur mit der zu analysierenden mole
kularen Struktur und lassen sich beispielsweise durch
einen hohen Salzgehalt in der Detektionslösung und einen
unphysiologischen pH-Wert als auch durch bestimmte
Detergentien wieder lösen. Als besonders vorteilhaft hat
sich hierbei eine Konzentration von 3M NaCl in einer
Lösung mit einem pH-Wert von 8-10 herausgestellt.
Alternativ hierzu kann für die Detektion ein Lösungsmittel
mit einer Pufferlösung, die ein Detergens enthält, verwen
det werden. Vorteilhafterweise kann SDS als Detergens ein
gesetzt werden. Als Detergenskomponenten eignet sich neben
SDS jedoch auch Tween-20. Ebenfalls starke Verbesserungen
des Rauschabstandes lassen sich mit einer Hybridisierungs
lösung, die neben den Basiskomponenten Na2HPO4 und
EDTA eine SDS-Konzentration von mehr als 7% enthält, er
reichen. Statt mit dem normalerweise üblichen BSA werden
mit einem Blockierungs-Reagens von weniger als 1% bessere
Ergebnisse erzielt. Die optimale Konzentration des
Blockierungs-Reagens liegt bei 0,5%. Weitere starke Ver
besserungen des Membranhintergrundes lassen sich während
der Hybridisierung durch die strikte Einhaltung einer
Temperatur von mindestens 68°C auch während der folgenden
Waschvorgänge erzielen.
Die elektrophoretisch aufgetrennten Nukleinsäurefragmente
oder Proteine werden in der Regel für die Folgereaktionen
auf eine Membran transferiert. Verbesserungen der Empfind
lichkeit des Verfahrens zur Analyse solcher Strukturen
können hierbei nicht nur durch eine Optimierung der
Hybridisierung und der Detektion erzielt werden, sondern
bereits beim Transfer der Strukturen vom Gel auf die Mem
bran. So werden beispielsweise RNA-Gele zweckmäßigerweise
vor dem Transfer mehrmals in sterilem destilliertem Wasser
und in 20×SSC gewaschen, um in ihm enthaltenes
Formaldehyd zu entfernen, da durch Formaldehydreste eine
Verschlechterung des Hintergrundes der Membran begünstigt
wird. Des weiteren können neben ungeladenen Membranen auch
positiv geladene Nylon-Membranen als Träger für die zu
untersuchenden Strukturen verwendet werden, da sich diese
durch ihre höhere Bindungskapazität auszeichnen.
Es kann außerdem eine Fixierung der zu untersuchenden
Strukturen auf der Membran mit Hilfe von UV-Vernetzung
und/oder Backen bei 80°C erfolgen. Durch diese Maßnahme
ist im Vergleich zu einem Alkali-Transfer der Strukturen
auf eine Membran, der ebenfalls einsetzbar wäre, eine
Erhöhung der Sensitivität möglich. Ein optimaler Rausch
abstand der Analysesignale kann durch eine Kombination
aller oben aufgeführten Maßnahmen erzielt werden.
Im folgenden sind bevorzugte Ausführungsbeispiele des
Analyseverfahrens der Erfindung näher erläutert:
Vergleich der nicht-radioaktiven Detektion mit der
traditionellen 32P-Detektion im Grenzbereich der Nach
weismöglichkeiten am Beispiel Northernhybridisierung.
Gesamt-RNA wurde aus menschlichen Nierenzellen isoliert.
Hierzu wurden die Zellen in Guanidin-iso-thiocyanat
lysiert und die RNA nach einer Methode aus Maniatis T.
et al: Molecular Cloning A Laboratory Manual, Cold Spring
Harbour Laboratory Press 1989, isoliert. Die Konzentration
der RNA wurde photometrisch bestimmt und für eine Verdün
nungsreihe eingesetzt. Nach Denaturierung der RNA wurden
zwei identische Verdünnungsreihen auf ein 1%iges Formal
dehyd-Agarose-Gel aufgetragen und elektrophoretisch aufge
trennt. Folgende RNA Konzentrationen wurden eingesetzt:
5 µg, 1 µg, 500 ng, 100 ng und 50 ng Gesamt-RNA.
Vor dem Transfer der RNA aus dem Gel auf eine positiv ge
ladene Nylon-Membran wurden die Gele mehrfach in sterilem
Wasser und in 20×SSC gewaschen, um Formaldehydreste zu
entfernen. Anschließend wurde die RNA mittels Kapillar-
Blotting in einer neutralen Transferlösung (20×SSC) oder
(1M NH4Ac) auf die Membran transferiert und dort durch
UV-Bestrahlung und Backen bei 80°C fixiert. Die UV-Be
strahlung wurde mit einem Biometra Fluo-Linker mit gerin
gen Strahlungsdosen, vorzugsweise mit 0,12 J/cm2 ausge
führt. Entscheidend war hierbei die optimale UV-Vernetzung
durch eine ausgetestete UV-Dosis.
Nach dem Transfer und der Fixierung der RNA-Verdünnungs
reihen wurde der Northernblot in zwei identische Teile
unterteilt, wovon die eine Hälfte der radioaktiven Detek
tion unterzogen wurde und die zweite Hälfte für die nicht
radioaktive Detektion eingesetzt wurde.
Als cDNA diente eine spezifische Probe für GAPDH
(Glyceraldehyd-3-phosphatdehydrogenase) ein Enzym der
Glykolysekontrolle (Fort P.H. et al: Nucleic Acid Research
(1985) 13: 1431-1442). Die Markierung dieser cDNA er
folgte entweder über Digoxigenin-11-dUTP (Boehringer) oder
mit α-32P-dCTP (Amersham Buchler) durch sogenannte
"random primed labeling reactions". Die Markierungen er
folgten nach Angaben der Hersteller.
Die radioaktive Hybridisierung erfolgte nach einem
modifizierten Protokoll nach Church and Gilbert
(Proc. Natl. Acad. Sci. (1984) 81: 1991-1995).
Für die nicht-radioaktive Hybridisierungsmethode wurde
folgende modifizierte Hybridisierungslösung eingesetzt:
Basiskomponenten: 0,25 M Na2HPO4
1 mM EDTA
+ 20% SDS
+ 0,5% Blockierungs-Reagens (Boehringer).
1 mM EDTA
+ 20% SDS
+ 0,5% Blockierungs-Reagens (Boehringer).
Zunächst wurde eine Prähybridisierung in oben beschriebe
ner, modifizierter Hybridisierungslösung durchgeführt. Für
100 cm2 Membran wurden 20 ml Hybridisierungslösung einge
setzt. Die Prähybridisierung erfolgte bei 72°C für eine
Stunde. Die Hybridisierung erfolgte über Nacht bei 72°C.
Analog zur radioaktiven Hybridisierung wurden 2,5 ng
markierte cDNA-Sonde/ml Hybridisierungslösung eingesetzt.
Nach der Hybridisierung wurde die Membran 3×5 Min. bei
72°C in Waschpuffer (20 mM Na2HPO4, 1 mM EDTA und
1% SDS) gewaschen.
Die Detektion der radioaktiv markierten cDNA-Sonde er
folgte mittels Autoradiographie auf einem Röntgenfilm.
Die Detektion der DIG-markierten cDNA-Sonde wurde mit
Hilfe eines Anti-DIG-Alkalische Phosphatase-Konjugates
(α-DIG-AP) durchgeführt. Hierzu wurden folgende
modifizierte Detektionslösungen eingesetzt:
- 1. Wasch-Puffer:
Basiskomponenten 0,1 M Maleinsäure
0,3% Tween-20
+ 3 M NaCl
+ Zugabe von NaOH bis pH8. - 2. Blockierungs-Lösung:
bestehend aus Wasch-Puffer und 0,5% Blockierungs-Reagens. - 3. Konjugat-Lösung:
bestehend aus Blockierungs-Lösung und α-DIG-AP Konjugat (1: 15 000). - 4. Substrat-Lösung:
mit 0,1 M Tris-HCl, 0,1 M NaCl, 50 mM MgCl2 und 0,24 mM AMPPD bzw. CSPD.
Alle Detektionsschritte wurden bei Raumtemperatur und
leichtem Schütteln durchgeführt. Nach 5 Min. in Wasch-
Puffer 1 wurde die Membran 1 Std. in Blockierungs-Puffer 2
inkubiert. Die Blockierungs-Lösung wurde anschließend
durch 20 ml frisch hergestellte Konjugat-Lösung 3 ersetzt
und die Membran weitere 30 Min. inkubiert. Danach folgten
vier Waschschritte in Wasch-Puffer 1 a 10 Min . . Vor dem
Start der Chemilumineszenzreaktion wurde die Membran
5 Min. in Substrat-Puffer ohne Substrat äquilibriert. Die
Reaktion selbst wurde in einer frisch hergestellten
Substrat-Lösung 4 (Verdünnung 1 : 100) hergestellt. Die
Dokumentation erfolgte ebenfalls auf einem Röntgenfilm
nach Verschluß der Membran in einer Plastikfolie, um die
Membran vor dem Austrocknen zu bewahren.
Über den untersten Sensitivitätsbereich der radioaktiven
Detektion hinaus zeigte die nicht-radioaktive Detektion
eine erhöhte Sensitivität. Mit der radioaktiven Detektion
war die Nachweisgrenze nach 5 Tagen Exposition bei 500 ng
erreicht. Die nicht-radioaktive Methode erlaubte jedoch
eine Detektion bis herunter zu 50 ng Gesamt-RNA nach nur
5 Stunden. Im Sensitivitätsbereich der radioaktiven Detek
tion ist der Signalhintergrund und damit der Rauschabstand
ebenso makellos wie bei der 32P-Markierung. Selbst
längere Expositionen zeigen noch hervorragende Ergebnisse.
Neben der Verbesserung der Sensitivität ließ sich auch
eine dramatische Reduktion der erforderlichen Expositions
zeiten erzielen. Um die gleiche Sensitivität wie mit einer
32P-markierten cDNA-Sonde nach 5 Tagen zu erreichen,
genügen wenige Minuten Expositionszeit nach einer Über-
Nacht-Inkubation der Membran. Wird sofort nach Beginn der
Reaktion exponiert, reichen ca. 2 Std. Expositionszeit
aus, um die gleiche Signalstärke zu erhalten.
Nicht-radioaktive Northernanalyse durch Oligonukleotiden.
Da Oligonukleotide aufgrund ihrer geringen Größe nur
schwächer markiert werden können als längere cDNA-Sonden,
stellt diese Anwendung besondere Ansprüche an die
Sensitivität der verwendeten Hybridisierungstechnik.
RNA-Isolierung, -Auftrennung und -Blotting wurde wie in
Beispiel 1 durchgeführt. Je Gelspur wurden 20 µg Gesamt-
RNA aufgetragen.
Um einen direkten Vergleich zu Beispiel 1 zu ermöglichen,
wurde ein 30mer Oligonukleotid synthetisiert, welches
spezifisch für GAPDH ist und einen GC-Gehalt von ca. 50%
aufweist. Die Markierung der Oligonukleotide mit DIG wurde
entweder durch eine 3′OH-Markierung durchgeführt, bei
welcher nur ein DIE je Oligonukleotid gekoppelt wird, oder
durch eine Tailing-Reaktion, bei welcher mehrere DIG
(ca. 5) je Oligonukleotid gekoppelt werden. Die Markierun
gen der Oligonukleotide wurden nach Angaben des Herstel
lers durchgeführt.
Die Hybridisierung wurde analog zum Beispiel 1 durchge
führt, mit der Ausnahme, daß die Hybridisierung nur eine
Stunde dauerte und die Hybridisierungs- und Waschtempera
turen nur 68°C betrugen.
Die Detektion wurde ebenfalls analog zum Beispiel 1 durch
geführt. Die Expositionszeiten waren aufgrund der schwä
cheren Markierung der Oligonukleotide etwas verlängert.
Trotz der etwas verlängerten Expositionszeiten konnte auch
mit Oligonukleotiden ein hervorragendes Ergebnis erzielt
werden. Auch die Oligonukleotide zeigen keinerlei un
spezifische Kreuzreaktion mit fremden Nukleotid-Sequenzen
und mit der Membran. Sogar mit der unsensitiven 3′OH-End
markierung können noch spezifische Signale detektiert
werden. Es empfiehlt sich jedoch die Tailing-Reaktion auf
grund der höheren Sensitivität.
Dot-Blot Hybridisierungen mit RNA und homologer DNA.
Um die Sensitivitätsgrenzen für RNA und DNA zu bestimmen,
wurden Verdünnungsreihen der RNA (Beispiel 1) und
homologer DNA direkt auf eine positiv geladene Membran
aufpipettiert, UV-fixiert und bei 80°C gebacken. Als
homologe DNA-Probe diente unmarkierte Sonde.
Die Synthese von markierten cDNA-Sonden erfolgte wie oben
beschrieben. Die Hybridisierung und Detektion erfolgte
analog zum Beispiel 1.
Ein Signal für GAPDH konnte sogar noch detektiert werden,
wenn die geringe Menge von nur 17 ng Gesamt-RNA aufgetra
gen wurde. Homologe DNA konnte bis zu einer Grenze von
15 fg nachgewiesen werden.
Mit diesem hier beschriebenen Analyseverfahren, mit seinen
Vorteilen bezüglich der Sensitivität und der Detektions
geschwindigkeit, können bislang eingesetzte radioaktive
Hybridisierungsverfahren, mit ihren Nachteilen bezüglich
der Umweltbelastung und des Arbeitsschutzes sowie ihrer
geringen Haltbarkeit, ersetzt werden. Selbst sensitivste
Anforderungen werden durch dieses Protokoll erfüllt. Auch
andere Chemilumineszenz-Verfahren sind durch diese Ver
fahrensschritte zu optimieren. Das oben bevorzugte Ver
fahren ist jedoch nicht nur auf Nukleinsäuren anwendbar,
sondern kann in einzelnen Schritten auch bei anderen
Detektionen von markierten molekularen Strukturen Anwen
dung finden.
Claims (11)
1. Verfahren zur Analyse molekularer organischer Struk
turen, insbesondere von Nukleinsäuren, mit den Verfah
rensschritten:
- - Synthese nicht-radioaktiv markierter Sondenstruk turen
- - Hybridisierung der markierten Sondenstrukturen und der zu untersuchenden Struktur
- - Detektion von Strukturbereichen mit angelagerten Sondenstrukturen mit Hilfe von Enzym-Konjugat- Komplexen, die Chemilumineszenz-Reaktionen von Sub straten bewirken, dadurch gekennzeichnet, daß für die Detektion ein unphysiologisches Lösungsmittel mit einer Detergens komponente verwendet wird und/oder die Hybridisierung mit einer Lösung, die neben Na2HPO4 und EDTA eine hohe Detergenskonzentration und weniger als 1% eines Blockierungs-Reagens enthält, durchgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
für die Detektion ein Lösungsmittel mit einer hohen
Salzkonzentration und einem unphysiologischen pH-Wert
verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
für die Detektion ein Lösungsmittel mit 3M NaCl und
einem pH-Wert von 8-10 verwendet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
für die Detektion ein Lösungsmittel mit einer Puffer
lösung, die ein Detergens enthält, verwendet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
als Detergens SDS eingesetzt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Hybridisierung mit einer
Lösung, die neben Na2HPO4 und EDTA 20% SDS und
0,5% eines Blockierungs-Reagens enthält, und bei
einer Temperatur von 68°C-72°C durchgeführt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die zu untersuchenden Strukturen
zunächst durch Elektrophorese in einem Gel getrennt
und auf eine Membran aufgebracht werden.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
das Gel für die Trennung der Strukturen vor seiner
Verwendung mehrmals in sterilem destilliertem Wasser
und in 20×SSC zur Entfernung des in ihm enthaltenen
Formaldehyds gewaschen wird.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeich
net, daß die zu untersuchenden Strukturen anschließend
auf der Membran mit Hilfe von UV-Vernetzung und/oder
Backen bei 80°C fixiert werden.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die zu untersuchenden Strukturen
auf eine neutrale oder positiv geladene Nylon-Membran
abgeschieden werden.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 10, gekenn
zeichnet durch folgende Verfahrensschritte:
- - Isolierung und Trennung der zu untersuchenden Struk turen durch Elektrophorese in einem Gel, das vor seiner Verwendung mehrmals in sterilem destilliertem Wasser und in 20×SSC zur Entfernung des in ihm enthaltenen Formaldehyds gewaschen wird
- - Aufbringen der Strukturen auf eine positiv geladene Nylon-Membran und Fixierung der Strukturen auf der Membran mit Hilfe von UV-Vernetzung und/oder Backen bei 80°C
- - Hybridisierung von mit Digoxigenin markierten Sondenstrukturen und der zu untersuchenden Struktur mit einer Lösung, die neben Na2HPO4 und EDTA 20% SDS und 0,5% eines Blockierungs-Reagens ent hält, wobei die Hybridisierungstemperatur mindestens 68°C beträgt
- - Detektion von Strukturbereichen mit angelagerten, Digoxigenin-markierten Sondenstrukturen mit Hilfe eines Enzym-Antikörper-Komplexes in einer Lösung mit 3 M NaCl und einem pH-Wert von 8-10.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4224738A DE4224738A1 (de) | 1992-07-27 | 1992-07-27 | Verfahren zur Analyse molekularer organischer Strukturen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE4224738A DE4224738A1 (de) | 1992-07-27 | 1992-07-27 | Verfahren zur Analyse molekularer organischer Strukturen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE4224738A1 true DE4224738A1 (de) | 1994-02-03 |
Family
ID=6464188
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4224738A Withdrawn DE4224738A1 (de) | 1992-07-27 | 1992-07-27 | Verfahren zur Analyse molekularer organischer Strukturen |
Country Status (1)
Country | Link |
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