DE4222349A1 - Lackieranlage - Google Patents

Lackieranlage

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Description

Die Erfindung betrifft eine Lackieranlage für Werkstücke, insbesondere für Kraftfahrzeugkarosserien, mit einer Lackierkabine, einer Abdunstzone und einem auf die Ab­ dunstzone folgenden Trockner und einer nach der Lackier­ kabine angeordneten Dreheinrichtung für die lackierten Werkstücke.
Bei Lackieranlagen hat sich erwiesen, daß die Oberflächen­ qualität der Lackierung dadurch verbessert werden kann, daß das Werkstück in dem Trockner gedreht wird. Eine der­ artige Lackieranlage ist beispielsweise aus der EP-A-0 424 891 bekannt.
Eine Drehung des Werkstücks im Trockner hat zur Folge, daß hierzu aufwendige, im Trockner mitlaufende Vorrichtungen erforderlich sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Lackieran­ lage zu schaffen, bei welcher ebenfalls eine hohe Ober­ flächenqualität der Lackierung erreichbar ist, bei welcher jedoch die Drehung des Werkstücks mit möglichst einfachen Mitteln durchführbar ist.
Diese Aufgabe wird bei einer Lackieranlage der eingangs beschriebenen Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Dreheinrichtung in einer beheizten Abdunstzone angeordnet ist, wobei die Beheizung der Abdunstzone durch Erwärmung der Zu- oder Umluft, die die Abdunstzone durchspült, er­ folgen kann oder das Werkstück wird während der Drehung durch eine dafür geeignete Wärmeübertragungseinrichtung direkt erwärmt.
Bei der direkten Erwärmung des Werkstücks während der Drehung kann es vorteilhaft sein, die Zu- oder Umluft der Abdunstzone zusätzlich etwas zu erwärmen.
Durch die Anordnung der Dreheinrichtung in der Abdunstzone wird die Möglichkeit geschaffen, diese weit einfacher aus­ zubilden, da diese nicht mehr durch den Trockner zusammen mit dem Werkstück hindurchbewegt werden muß, um während des Trocknens das Werkstück zu drehen.
Gleichzeitig wird durch die Anordnung der Dreheinrichtung in der Abdunstzone ein weiterer vorteilhafter Effekt da­ durch erreicht, daß das durch das Drehen erreichte Zer­ fließen des Lacks bereits vor dem Eintritt des Werkstücks in den Trockner erfolgt ist, so daß bereits eine geringere Zahl von Umdrehungen ausreicht, um die gewünschte Ober­ flächenqualität zu erreichen.
Bei der erfindungsgemäßen Lackieranlage könnte die Dreh­ einrichtung auch in der Abdunstzone als mitlaufende Dreh­ einrichtung ausgebildet sein.
Besonders vorteilhaft ist es jedoch, wenn die Dreheinrich­ tung in der Abdunstzone stationär angeordnet ist. Damit entfallen sämtliche aufwendigen Vorrichtungen, die erfor­ derlich sind, um die Dreheinrichtung mit sich in einer Förderrichtung durch die Abdunstzone bewegenden Werk­ stücken mitzubewegen.
Um den Durchsatz der Lackieranlage auch mit stationär in der Abdunstzone angeordneter Dreheinrichtung konstant zu halten, ist vorteilhafterweise vorgesehen, daß die Dreh­ einrichtung einen Durchsatz für die Werkstücke aufweist, welcher einen Durchsatz der Lackierkabine oder einem ganz­ zahligen Bruchteil davon entspricht. Das heißt, daß ent­ weder eine Dreheinrichtung vorgesehen ist, deren Durchsatz dem Durchsatz der Lackierkabine entspricht oder mehrere parallel zueinander arbeitende Drehvorrichtungen, so daß der Durchsatz einer Drehvorrichtung lediglich dem ganz­ zahligen Bruchteil des Durchsatzes der Lackierkabine ent­ sprechen muß.
Bei der Drehung der Werkstücke gemäß der EP-A-0 424 891 ist für die Drehung des Werkstücks ein besonderer Trag­ rahmen erforderlich, auf welchen ein Umsetzen des Werk­ stücks nach Durchlaufen der Lackierkabine erfolgen muß.
Dies liegt daß an, daß die Drehung während des Durchlaufens des Trockners zu erfolgen hat.
Besonders vorteilhaft ist es bei der erfindungsgemäßen Lösung, wenn das Werkstück die Dreheinrichtung auf einem konventionellen Tragrahmen durchläuft, so daß für die Drehung kein besonders ausgebildeter Tragrahmen erfor­ derlich ist.
Dies ist besonders zweckmäßig dann, wenn das Werkstück die Dreheinrichtung auf dem Tragrahmen durchläuft, auf welchem es aus der Lackierkabine kommt, denn damit erübrigt sich ein Umsetzen des aus der Lackierkabine kommenden Werk­ stücks auf einen besonderen zum Drehen geeigneten Trag­ rahmens, so daß die Umsetzstation entfallen kann.
Die Tatsache, daß das Werkstück die Dreheinrichtung auf einem konventionellen Tragrahmen durchläuft setzt nicht zwingend voraus, daß die Dreheinrichtung zur Drehung des Werkstücks nicht in besonderer Weise an dem Werkstück angreift. Besonders vorteilhaft ist es jedoch, wenn die Dreheinrichtung zum Halten des Werkstücks während des Drehens an dem konventionellen Tragrahmen angreift, da dies die einfachste Lösung darstellt und keine weitere aufwendige Fixierung des Werkstücks an der Dreheinrichtung und Positionierung relativ zum Tragrahmen erforderlich macht. Besonders zweckmäßig ist es dabei, wenn die Dreh­ einrichtung zum Halten des Werkstücks während des Drehens an dem Tragrahmen angreift, an welchem das Werkstück aus der Lackierkabine kommt, so daß auch hier der zur Lackierung verwendete Tragrahmen zur Fixierung des Werkstücks während des Drehens verwendbar ist.
Um eine ausreichend gute Oberflächenqualität zu erhalten, ist vorzugsweise vorgesehen, daß die Dreheinrichtung das Werkstück mehrfach um eine Achse dreht.
Rein theoretisch ist eine Drehung um eine beliebige Achse möglich. Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Achse parallel zur Förderrichtung liegt, da sich in diesem Fall die Dreheinrichtung konstruktiv besonders einfach aus­ bilden lädt.
Vorzugsweise erfolgt die Drehung des Werkstücks mit einer Drehzahl von ungefähr 10 U/min.
Bei einem besonders vorteilhaften Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Dreheinrichtung ist vorgesehen, daß die Dreheinrichtung eine Schnellfördervorrichtung aufweist.
Der Vorteil dieser Lösung ist darin zu sehen, daß durch die Schnellfördervorrichtung Zeit gewonnen wird, die in der stationären Drehvorrichtung zur Drehung des Werkstücks zur Verfügung steht, ohne daß die Taktfolge, mit welcher die Werkstücke durch die Lackierkabine gefördert werden, eine Störung erfährt.
Darüber hinaus ist es aus Gründen einer konstruktiv ein­ fachen Lösung günstig, wenn die Dreheinrichtung eine stationäre Drehvorrichtung aufweist, welche kosten­ günstiger ist als eine aus dem Stand der Technik bekannte mit dem Tragrahmen mitbewegte Drehvorrichtung.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Schnellfördervor­ richtung in Förderrichtung vor der Drehvorrichtung ange­ ordnet ist, da in diesem Fall eine Schnellfördervorrich­ tung ausreichend ist, um genügend Zeit für die Drehung des Werkstücks in der Drehvorrichtung zu gewinnen, bevor das nächste Werkstück gemäß der Taktfolge ankommt.
Die Drehvorrichtung ist vorzugsweise so aufgebaut, daß sie einen Drehrahmen umfaßt, in welchem das Werkstück um eine Achse drehbar ist.
Vorzugsweise bildet der Drehrahmen dabei einen Käfig, in welchen das Werkstück mit dem Tragrahmen einführbar und mit welchem das Werkstück gemeinsam drehbar ist.
Hierzu ist zweckmäßigerweise die Drehvorrichtung so ausge­ bildet, daß sie den Tragrahmen zum Drehen mit mindestens einer am Drehrahmen gehaltenen Haltevorrichtung erfaßt, so daß eine einfache Fixierung des Tragrahmens am Drehrahmen erfolgt.
Die Haltevorrichtung ist ihrerseits vorzugsweise so ausge­ bildet, daß sie zwei relativ zueinander bewegbare und an dem Tragrahmen angreifende Halteelemente aufweist, welche zum Fixieren des Tragrahmens auf diesen zu bewegbar und an diesem vorzugsweise formschlüssig, zur Anlage bringbar sind. Im einfachsten Fall sind dabei die Halteelemente als Klammern ausgebildet.
Eine vorteilhafte Version der Haltevorrichtung sieht dabei ferner vor, daß die Halteelemente symmetrisch zum Trag­ rahmen auf diesen zu oder von diesem weg bewegbar sind.
Zur Bewegung der Halteelemente auf den Tragrahmen zu oder von diesem weg ist vorzugsweise ein Antrieb vorgesehen, wobei dieser Antrieb aus Platzgründen stationär außerhalb des Drehrahmens und nicht mit diesem drehbar angeordnet und zur Verstellung der Halteelemente an eine Verstellvor­ richtung für diese ankuppelbar ist.
Hinsichtlich der Ausbildung des Drehrahmens wurden im Zusammenhang mit der bisherigen Erläuterung vorteilhafter Ausführungsbeispiele keine näheren Angaben gemacht. So ist es besonders vorteilhaft, wenn der Drehrahmen mindestens einen Drehkranz aufweist, mit welchem er auf einem stationär angeordneten Räderpaar drehbar aufliegt. Diese Lösung ist insbesondere bei groben Werkstücken, wie Kraft­ fahrzeugkarosserien, konstruktiv besonders einfach zu rea­ lisieren.
Der Antrieb erfolgt vorteilhafterweise dadurch, daß min­ destens eines der Räder des Räderpaares antreibbar ist.
Im einfachsten Fall weist der Drehrahmen eine zylindrische Lauffläche auf, welche auf Laufrollen als Räder aufliegen, wobei die Laufrollen vorzugsweise gummierte Rollen sind. Der Antrieb erfolgt durch einen Getriebemotor, die Kraft­ übertragung erfolgt durch Reibung. Ist jedoch eine größere Positioniergenauigkeit erwünscht, so wird neben die zylin­ drische Lauffläche des Drehrahmens zum Zwecke des Antriebs ein Drehkranz oder eine dafür geeignete Rollenkette ge­ legt. Der Antrieb erfolgt durch einen Getriebemotor mit einem Zahn- oder einem Kettenrad. Die Kraftübertragung ist dann formschlüssig.
Im Rahmen der bisherigen Beschreibung einiger Ausführungs­ beispiele wurde nicht näher darauf eingegangen, wie der Tragrahmen mit dem Werkstück in die Drehvorrichtung ein­ führbar ist.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Drehvorrichtung einen Rollentisch aufweist, auf welchem der Tragrahmen in die Drehvorrichtung ein- und aus der Drehvorrichtung aus­ fahrbar ist.
Vorzugsweise ist der Rollentisch dabei mit antreibbaren und bremsbaren Rollen versehen, um den Tragrahmen in die Drehvorrichtung ein- und auszufahren und exakt zu posi­ tionieren.
Um zu verhindern, daß der Rollentisch beim Drehen des Tragrahmens mitsamt dem Werkstück, insbesondere bei Ver­ wendung eines Drehrahmens mitgedreht werden muß oder die Drehung behindert, ist vorzugsweise vorgesehen, daß der Rollentisch zum Drehen des Tragrahmens mit dem Werkstück vom Drehrahmen weg bewegbar ist. Der Rollentisch könnte hierzu die unterschiedlichsten Richtungen vom Drehrahmen weg bewegbar sein. Beispielsweise wäre es möglich, den Rollentisch zweigeteilt auszubilden und wegzuklappen. Eine besonders einfache konstruktive Lösung sieht jedoch vor, daß der Rollentisch absenkbar ist, so daß er außerhalb des Schwenkbereichs des Drehrahmens steht und somit der Dreh­ rahmen mitsamt dem Tragrahmen und dem Werkstück unbehin­ dert drehbar ist.
Ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Lackieranlage, bei welcher der Durchsatz einer Lackier­ kabine in optimaler Weise mit einer Drehung und an­ schließenden Trocknung kombinierbar ist, sieht vor, daß im Anschluß an die Lackierkabine ein Querförderer vorgesehen ist, welcher aufeinanderfolgende Werkstücke zwei nebeneinanderstehenden Dreheinrichtungen abwechselnd zuführt, so daß bezogen auf den Durchsatz der Lackier­ kabine jede Dreheinrichtung den halben Durchsatz derselben aufweist und somit ein intensives Drehen der Werkstücke vor dem Trockner möglich ist.
Bei zwei nebeneinanderstehenden Dreheinrichtungen ist es prinzipiell möglich, die Werkstücke aus diesen wieder einem gemeinsamen Trockner zuzuführen. Es ist aber auch vorteilhaft, jeder der Dreheinrichtungen einen Trockner folgen zu lassen, so daß die in den beiden Dreheinrich­ tungen gedrehten Werkstücke nach ihrer Drehung getrennte Trockner durchlaufen.
Bei den vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispielen ist vorzugsweise vorgesehen, daß das Werkstück in der Abdunst­ zone, insbesondere während des Drehens, beheizbar ist, wobei die Beheizung entweder durch direkte Beheizung des Werkstücks, beispielsweise mittels Strahlern, oder durch Beheizung der Luft in der Abdunstzone oder eine Kombina­ tion beider Möglichkeiten erfolgt.
Weitere Merkmaie und Vorteile der Erfindung sind Gegen­ stand der nachfolgenden Beschreibung sowie der zeichne­ rischen Darstellung einiger Ausführungsbeispiele.
In der Zeichnung zeigt
Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine schematische Darstellung eines ersten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Lackieranlage;
Fig. 2 eine vergrößerte ausschnittsweise Darstellung der Drehvorrichtung in Fig. 1;
Fig. 3 einen Schnitt längs Linie 3-3 in Fig. 1 und
Fig. 4 eine Draufsicht auf ein zweites Ausführungsbei­ spiel einer erfindungsgemäßen Lackieranlage.
Ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Lackieran­ lage, schematisch dargestellt in Fig. 1, umfaßt eine Lackierkabine 10, an welche sich eine Abdunstzone 12 anschließt. Auf diese Abdunstzone 12 folgt dann ein Trockner 14.
In der Lackierkabine 10 werden Werkstücke 16, im vorlie­ genden Fall Kraftfahrzeugkarosserien, mit einer Lack­ schicht versehen. Diese Werkstücke 16 sind auf einen Trag­ rahmen 18 montiert, welcher auf einer Rollenbahn 20 durch die Lackierkabine 10 hindurch in die Abdunstzone 12 trans­ portiert wird.
In der Abdunstzone 12 erfolgt bei einer Lösungsmittel­ lackierung ein Austreiben von Lösungsmittel aus der frisch aufgetragenen Lackschicht des Werkstücks 16 bevor dieses Werkstück 16 in den Trockner 14 gebracht wird, in welchem ein Aushärten der Lackschicht des Werkstücks 16 erfolgt.
Erfindungsgemäß werden hierzu die Werkstücke 16 sowohl durch die Lackierkabine 10 als auch durch die Abdunstzone 12 und den Trockner 14 auf demselben Tragrahmen - ohne daß ein Umsetzen erforderlich ist - transportiert.
Bei der erfindungsgemäßen Lackieranlage ist in der Ab­ dunstzone 12 eine als Ganzes mit 22 bezeichnete Drehein­ richtung vorgesehen, welche eine sich an die Rollenbahn 20 anschließende Schnellfördervorrichtung 24 und eine auf die Schnellfördervorrichtung 24 folgende Drehvorrichtung 26 umfaßt. Von der Schnellfördervorrichtung 24 werden die mit konstanter Taktfrequenz von der Rollenbahn 20 angelie­ ferten Werkstücke 16 auf ihren Tragrahmen 18 aufgenommen, beschleunigt gefördert und in der Drehvorrichtung 26 posi­ tioniert, in welcher die Werkstücke um eine zu einer För­ derrichtung 28 parallele Längsachse 30 mehrfach gedreht werden, um ein gleichmäßiges Zerfließen des noch flüssigen Lacks auf dem Werkstück 16 zu erreichen. Nach dem Drehen des Werkstücks 16 in der Drehvorrichtung 26 werden die Tragrahmen 18 mitsamt den Werkstücken 16 in Förderrichtung 28 weitergefördert zu einer Hubvorrichtung 32, welche die Tragrahmen 18 mit den Werkstücken 16 anhebt und in den Trockner 14 zum Weitertransport einführt.
Die Schnellfördervorrichtung 24 ist als Rollenbahn ausge­ bildet, mit dem Unterschied, daß diese die darauf auflau­ fenden Tragrahmen 18 über eine Schnellförderstrecke be­ schleunigt und in die Drehvorrichtung 26 einführt, um Zeit für die Drehung des Werkstücks 16 um die Längsachse 30 zu gewinnen, ohne die Taktfrequenz der Rollenbahn 20 zu ver­ zögern.
An die Schnellfördervorrichtung 24 schließt sich die in den Fig. 2 und 3 im Detail dargestellte Drehvorrichtung 26 an.
Diese Drehvorrichtung 26 umfaßt einen Rollentisch 40, welcher auf eine Höhe anhebbar ist, die mit einer Höhe der Schnellfördervorrichtung 24 fluchtet, so daß der Trag­ rahmen 18 höhengleich in die Drehvorrichtung 26 einführbar ist. Der Rollentisch 40 umfaßt dabei einen Satz von Rollen 42, welche über einen nicht dargestellten Antrieb antreib­ bar und abbremsbar sind, um den Tragrahmen 18 in der För­ derrichtung 28 in die Drehvorrichtung 26 einzuführen und in dieser in Förderrichtung 28 genau zu positionieren.
Die Drehvorrichtung 26 umfaßt ferner einen Drehrahmen 44, welcher zwei Drehkränze 46 aufweist, von denen jeder auf einem Paar von im Abstand voneinander angeordneten Rädern 48 sitzt und somit drehbar um eine gemeinsame Achse 50 der beiden Drehkränze 46 auf den Rädern 48 gelagert ist.
Die Räder 48 sind dabei stationär an einem Stützrahmen 52 angeordnet, welcher sich auf einem Boden 54 in der Ab­ dunstzone 12 abstützt.
Die beiden Drehkränze 46 sind mit bezüglich der Achse 50 zylindrischen Laufflächen 56 versehen und liegen mit diesen auf Laufflächen 58 der Räder 48 auf, wobei die Räder 48 bei Verwendung glatter zylindrischer Laufflächen 56 als gummierte Rollen ausgebildet sind.
Die beiden Drehkränze 46 sind über sich in der Förderrich­ tung 28 erstreckende Streben 60 miteinander verbunden und relativ zueinander fixiert, so daß sie mit diesen einen sich um die Achse 50 drehenden Käfig 62 bilden.
In diesen Käfig ist das Werkstück 16 mit dem Tragrahmen 18 einführbar und relativ zum Käfig 62 fixierbar.
Hierzu sind an den beiden Drehkränzen 46 jeweils Haltevor­ richtungen 64 angeordnet. Jede dieser Haltevorrichtungen 64 umfaßt zwei Halteklammern 66, welche jeweils einen Füh­ rungskörper 68 aufweisen, der seinerseits in einer Längs­ führung 70, welche sich im wesentlichen senkrecht zur Drehachse 50 erstreckt, geführt sind. Jeder der Führungs­ körper 68 umfaßt eine Spindelmutter einer als Ganzes mit 72 bezeichneten Klammerspindel, welche zwei Spindelabschnitte 74 und 76 mit jeweils entgegengesetzter Steigung aufweist, mit welchen jeweils eine der beiden Halteklam­ mern 66 eines Paares von Halteklammern bewegbar ist.
Jedes Paar von Halteklammern 66 ist somit symmetrisch zu einer Mittelebene 78 bewegbar um den Tragrahmen 18 im Bereich seiner beiden Längsträger 80 zu umgreifen und relativ zum Drehrahmen 44 zu fixieren oder freizugeben.
Durch diese Fixierung des Tragrahmens 18 durch insgesamt zwei Paare von Halteklammern 66 ist dieser in der Stel­ lung, in weicher der in den Käfig 62 auf dem Rollentisch 40 eingeführt ist, fixierbar.
Zum Drehen der Klammerspindeln 72 ist jeweils für jedes Paar von Halteklammern 66 ein Klammerantrieb 82 vorge­ sehen, welcher eine Antriebswelle 84 aufweist, die koaxial zu einer Drehachse 86 der Klammerspindel 72 eines jeden Paares von Halteklammern 66 angeordnet ist. Auf dieser Antriebswelle sitzt ein Kupplungsstück 88, welches mit einem Kupplungsgegenstück 90 auf jeder Klammerspindel 72 durch Verschieben der Antriebswelle 84 auf dieses Kup­ plungsgegenstück zu in Wirkverbindung bringbar ist, um die beiden Halteklammern 66 eines jeden Paares zum Fixieren des Tragrahmens 18 symmetrisch zur Mittelebene 78 auf dieses zuzubewegen oder zum Lösen des Tragrahmens 18 symmetrisch zur Mittelebene 78 von diesem weg zu bewegen. Hierzu erfolgt eine Verschiebung des gesamten Klammeran­ triebs mit einem hierfür vorgesehenen Vorschubantrieb 92, welcher es erlaubt, den Klammerantrieb 82 soweit von dem Kupplungsgegenstück 90 wegzubewegen, daß der Klammeran­ trieb eine Drehung des Käfigs 62 nicht behindert.
Der Rollentisch 40 ist nach Fixierung des Tragrahmens 18 mittels der Haltevorrichtungen 64 in eine im Boden 54 vor­ gesehene Vertiefung 94 mittels einer Hubeinrichtung 96 ab­ senkbar, so daß der Rollentisch 40 außerhalb eines Schwenkbereichs des Drehrahmens 44 beim Drehen desselben steht.
Zur Drehung des Drehrahmens 44 ist eines der Räder 48 eines Paares mit dem entsprechenden anderen über eine Antriebswelle 98 verbunden, wobei die Antriebswelle von einem Drehantrieb 100 antreibbar ist. Durch Antrieb jeweils eines der Räder 48 eines Paares drehen sich die beiden Drehkränze 46 um die Achse 50, so daß auch der mittels der Haltevorrichtungen 64 an dem Drehrahmen 44 fixierte Tragrahmen 18 mit dem darauf sitzenden Werkstück mitgedreht wird.
Um die richtige Drehstellung des Drehrahmens 44 zu er­ kennen, ist an einem der Drehkränze 44 ein Nocken 102 vorgesehen, welcher mittels eines Sensors 104 einer Drehsteuerung 106 in seiner Stellung erkennbar ist. Die Drehung des Drehrahmens 44 erfolgt mehrfach um die Achse 50, wobei jeweils eine Umdrehung dadurch erkennbar ist, daß der Nocken 102 den Sensor 104 passiert. Bei der letzten Drehung wird solange gedreht, bis der Nocken 102 vor dem Sensor 104 steht. In dieser Stellung ist der Dreh­ rahmen 44 wiederum so positioniert, daß der Tragrahmen 18 parallel zu einer Oberfläche des Rollentisches 14 steht.
Durch die Hubeinrichtung 96 ist der Rollentisch 40 wieder soweit anhebbar, daß dieser den Tragrahmen 18 stützt, so daß nach Beendigung der Drehung die Halteklammern durch entsprechenden Antrieb der Klammerspindel 72 lösbar sind und der nicht mehr an dem Drehrahmen 44 fixierte Trag­ rahmen 18 durch Antrieb der Rollen 42 in die Hubvorrich­ tung 32 über einen dazwischengeschalteten Rollenbahnab­ schnitt 110 bewegbar ist.
Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der erfindungs­ gemäßen Lackieranlage erfolgt mit der Schnellfördervor­ richtung 24 eine derartige Beschleunigung des Tragrahmens 18 mit dem Werkstück 16, daß dieser mehrfach um die Achse 50, vorzugsweise ungefähr 10 bis ungefähr 20 mal, gedreht wird, bevor ein Weiterfördern des Tragrahmens 18 in die Hubvorrichtung 32 erfolgt.
Der bei dem bevorzugten Ausführungsbeispiel einer Lackier­ anlage verwendete Tragrahmen 18 ist ein konventioneller Tragrahmen mit zwei Längsträgern oder Kufen und zwei diese Kufen im Abstand voneinander haltenden Traversen 112, auf welchen mit vier Trägerstäben 114 das Werkstück 16, in diesem Fall die Kraftfahrzeugkarosserie fixiert ist.
Mit einem derartigen Tragrahmen 18 durchläuft das Werk­ stück - wie bereits erwähnt - bereits die Lackierkabine 10, so daß der Tragrahmen 18 eventuell mit Lack ver­ schmutzt ist.
Aus diesem Grund ist an dem Drehrahmen 44 noch ein beweg­ licher Schutzboden 116 vorgesehen, welcher zwei Boden­ platten 118 umfaßt, die im Bereich der Drehkränze 46 mit ihren Plattenrändern 122 in Profilleisten 124 geführt und mittels Antrieben 126 symmetrisch zur Mittelebene 78 aus­ einander oder aufeinanderzu bewegbar sind, wobei in der auseinandergefahrenen Stellung, in Fig. 3 gestrichelt ge­ zeichnet, ein Tragrahmen 18 frei durch das Käfig hindurch­ bewegbar ist, während in der zusammengefahrenen Stellung, in Fig. 3 durchgezogen gezeichnet, die Bodenplatten 118 über den Längsträgern 80 des Tragrahmens 18 stehen und eine Unterseite 130 des Werkstücks übergreifen. Damit wird verhindert, daß von dem Tragrahmen 18 beim Drehen herun­ terfallender Schmutz- oder Lackpartikel zu einer Ver­ schmutzung des Werkstücks, das heißt der Kraftfahrzeug­ karosserie, führen.
Ferner ist zum Schutz gegen eventuell entstehende und herabfallende Schmutzpartikel jeder der Drehkränze 46 mit einem innerhalb der zylindrischen Laufflächen 56 ver­ laufenden und sich in Richtung der Achse 50 beiderseits über die Breite der Drehkränze hinaus erstreckenden Schmutzabweiser 132 versehen, welcher vorzugsweise durch einen beiderseits über die Drehkränze 46 in Richtung der Achse 50 überstehenden Blechstreifen gebildet ist, so daß von den Laufflächen 56 abfallender Schmutz beim Drehen nicht auf das Werkstück 16 fällt, sondern von dem Schmutz­ abweiser 132 aufgehalten wird.
Vorzugsweise ist in der Abdunstzone 12 noch ein Infrarot­ strahler 138 zur Beheizung des Werkstücks während des Drehens vorgesehen.
Bei einem zweiten Ausführungsbeispiel einer erfindungsge­ mäßen Lackieranlage, dargestellt in der Draufsicht in Fig. 4, ist auf die Lackierkabine 12 folgend in der Ab­ dunstzone 12 als erstes ein Querförderer 140 vorgesehen, welcher die auf der Rollenbahn 20 ankommenden Werkstücke 16 auf ihren Tragrahmen 18 abwechselnd zu zwei neben­ einanderliegenden Rollenbahnen 142 und 144 bewegt. Im Anschluß an diese Rollenbahnen 142 und 144 ist jeweils wiederum eine Dreheinrichtung 22 vorgesehen, welche mit der im ersten Ausführungsbeispiel beschriebenen Drehein­ richtung identisch ist, so daß diesbezüglich auf die Aus­ führungen zum ersten Ausführungsbeispiel vollinhaltlich Bezug genommen wird.
Auf jede dieser Dreheinrichtungen 22 folgt ein eigener Trockner 14, der ebenfalls in gleicher Weise wie beim ersten Ausführungsbeispiel eine Hubvorrichtung 32 aufweist und im übrigen identisch wie beim ersten Ausführungsbei­ spiel ausgebildet ist.
Bei dem zweiten Ausführungsbeispiel besteht der Vorteil darin, daß für die Drehung der Werkstücke in den Drehein­ richtungen 22, bezogen auf die Taktzeit der Lackierkabine 10, die doppelte Zeit zur Verfügung steht, da jeweils nur die übernächsten Werkstücke 16 in einer der Dreheinrich­ tungen 22 zu drehen sind, so daß ein intensives Drehen der Werkstücke möglich ist oder - wenn dies nicht erforderlich sein sollte - die Schnellfördervorrichtung entfallen kann.

Claims (21)

1. Lackieranlage für Werkstücke, insbesondere für Kraft­ fahrzeugkarosserien, mit einer Lackierkabine, einer Abdunstzone, einem auf die Abdunstzone folgenden Trockner und einer nach der Lackierkabine angeord­ neten Dreheinrichtung für die lackierten Werkstücke, dadurch gekennzeichnet, daß die Dreheinrichtung (22) in der Abdunstzone (12) ange­ ordnet ist.
2. Lackieranlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß die Dreheinrichtung (22) stationär ange­ ordnet ist.
3. Lackieranlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Dreheinrichtung (22) einen Durch­ satz für die Werkstücke (16) aufweist, welcher einem Durchsatz der Lackierkabine (10) oder einem ganztei­ ligen Bruchteil davon entspricht.
4. Lackieranlage nach einem der voranstehenden An­ sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Werkstück (16) die Dreheinrichtung (22) auf einem konven­ tionellen Tragrahmen (18) durchläuft.
5. Lackieranlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich­ net, daß das Werkstück (16) die Dreheinrichtung (22) auf dem Tragrahmen (18) durchläuft, auf welchem es aus der Lackierkabine (10) kommt.
6. Lackieranlage nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Dreheinrichtung (22) zum Halten des Werkstücks (16) während des Drehens an dem konven­ tionellen Tragrahmen (18) angreift.
7. Lackieranlage nach einem der voranstehenden An­ sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehein­ richtung eine Schnellfördervorrichtung (24) umfaßt.
8. Lackieranlage nach einem der voranstehenden An­ sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehein­ richtung (22) eine stationäre Drehvorrichtung (26) aufweist.
9. Lackieranlage nach Anspruch 8, dadurch gekennzeich­ net, daß die Schnellfördervorrichtung (24) in Förder­ richtung (28) vor der Drehvorrichtung (26) angeordnet ist.
10. Lackieranlage nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Drehvorrichtung (26) einen Dreh­ rahmen (44) aufweist, in welchem das Werkstück (16) um eine Achse (50) drehbar ist.
11. Lackieranlage nach Anspruch 10, dadurch gekennzeich­ net, daß die Drehvorrichtung (26) den Tragrahmen (18) zum Drehen mit mindestens einer an dem Drehrahmen (44) angeordneten Haltevorrichtung (64) erfaßt.
12. Lackieranlage nach Anspruch 11, dadurch gekennzeich­ net, daß die Haltevorrichtung (64) zwei relativ zu­ einander bewegbare, an dem Tragrahmen (18) zum An­ griff bringbare Halteelemente (66) aufweist.
13. Lackieranlage nach Anspruch 11 oder 12, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Haltevorrichtung (64) zwei auf den Tragrahmen zu oder von diesem wegbewegbare Halte­ elemente (66) aufweist.
14. Lackieranlage nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Haltevorrichtung (64) durch einen außerhalb des Drehrahmens (44) und nicht mit diesem drehbar angeordneten, an diese jedoch an­ kuppelbaren Antrieb (82) antreibbar ist.
15. Lackieranlagen nach einem der Ansprüche 10 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Drehrahmen (44) mindestens einen Drehkranz (46) aufweist, mit welchem er auf einem stationär angeordneten Räderpaar (48) drehbar aufliegt.
16. Lackieranlage nach Anspruch 15, dadurch gekennzeich­ net, daß mindestens eines der Räder (48) des Räder­ paares antreibbar ist.
17. Lackieranlage nach einem der Ansprüche 8 bis 16, da­ durch gekennzeichnet, daß die Drehvorrichtung (26) einen Rollentisch (40) aufweist, auf welchem der Tragrahmen (18) in die Drehvorrichtung (26) ein- und aus der Drehvorrichtung (26) ausfahrbar ist.
18. Lackieranlage nach Anspruch 17, dadurch gekennzeich­ net, daß der Rollentisch (40) zum Drehen des Trag­ rahmens (18) mit dem Werkstück (16) vom Drehrahmen (44) wegbewegbar ist.
19. Lackieranlage nach Anspruch 18, dadurch gekennzeich­ net, daß der Rollentisch (40) absenkbar ist.
20. Lackieranlage nach einem der voranstehenden An­ sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Werkstück (16) der Abdunstzone (12) beheizbar ist.
21. Lackieranlage nach einem der voranstehenden An­ sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Werkstück (16) während des Drehens beheizbar ist.
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