DE4221765A1 - Crashbedingte verrriegelung eines vor einem fahrzeugfenster mittels eines scharniers angelenkten deckels - Google Patents
Crashbedingte verrriegelung eines vor einem fahrzeugfenster mittels eines scharniers angelenkten deckelsInfo
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- B62D—MOTOR VEHICLES; TRAILERS
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Description
Die Erfindung betrifft eine crashbedingte Verriegelung gemäß dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Dabei ist bevorzugt an die Ver
riegelung einer vor einer Windschutzscheibe mittels eines Schar
niers angelenkten Motorhaube im Falle eines Crashs gedacht; dies
schließt jedoch die Anwendung der Erfindung in anderen Fällen,
beispielsweise bei der Heckklappe eines PKW, nicht aus.
Betrachtet man zur Veranschaulichung den bevorzugten Einsatzfall
der Erfindung, also als crashbedingte Verriegelung einer Motorhau
be, so besteht, sofern nicht besondere Maßnahmen getroffen sind,
die Gefahr, daß nach Zerstörung des unterhalb und vor der Wind
schutzscheibe angeordneten Scharniers das hintere Ende der Motor
haube unter Zerstörung der Windschutzscheibe in den Fahrgastraum
gelangt. Aus diesem Grunde wird in der DE-OS 20 34 232, B62D 25/12,
vorgeschlagen, zusätzlich zu dem Scharnier im Bereich der Wind
schutzscheibe zumindest einen Niederhalter für die Motorhaube anzu
bringen, dem eine am Deckel vorgesehene Auflagefläche zugeordnet
ist, die nach einem Crash vorgegebener Intensität unter dem Nieder
halter liegt. Mit dieser Konstruktion kann zwar das Eindringen des
Deckels in den Fahrgastraum verhindert werden; da aber der Deckel
nur an seinem vorderen Ende (durch den üblichen Haubenverschluß)
und an seinem hinteren Ende (durch den beschriebenen Niederhalter)
mit der eigentlichen Fahrzeugkarosserie verbunden ist, faltet er
sich in seinen mittleren Bereich gleichsam nach oben, was auch
durch zusätzliche Knickstellen unterstützt wird. Dies bedeutet, daß
bei der bekannten Konstruktion die Motorhaube nicht zur Umsetzung
von kinetischer Energie in Verformungsarbeit herangezogen wird.
In dieser Hinsicht günstiger verhält sich die Verriegelung nach der
DE-OS 21 59 749, E05C 15/00, die an den Längsseiten der Motorhaube - über
deren Anlenkung an der eigentlichen Karosserie nichts gesagt
ist - Hakenverbindungen aufweist, deren Haken auf einer gemeinsa
men, längs verlaufenden Welle sitzen. Diese Hakenverbindungen sind
bei geschlossener Motorhaube dauernd wirksam und erfordern, da sie
quer verschwenkbar sind, relativ viel Bauraum.
Das DE-GM 29 48 938, 63C 79, schließlich beschreibt eine Verriege
lung speziell für vorn angeschlagene Motorhauben mit in der Nähe
ihrer seitlichen Kanten angeschweißten Haken, die bei normal ge
schlossener Haube vor der Öffnung von im wesentlichen U-förmig ge
stalteten Konsolen stehen, die fest mit Seitenwandteilen des Motor
raums verbunden sind. Im Normalzustand des Fahrzeugs vor einem
Crash kommen diese Hakenverbindungen also nicht in Eingriff, so daß
sie das gewünschte Öffnen der Motorhaube nicht behindern. Erst bei
einem Crash erfolgt eine Verschiebung der Motorhaube relativ zur
eigentlichen Karosserie und dadurch das Eindringen der Haken in die
Öffnungen der Konsolen. Diese Konstruktion ist im Rahmen der im Ge
brauchsmuster gegebenen Offenbarung aber in der Tat nur für vorn
angeschlagene Motorhauben, also nicht solche, deren Scharnier un
terhalb der Windschutzscheibe verläuft, anwendbar, da das Wirksam
werden der beschriebenen Hakenverriegelungen eine Bewegung der Mo
torhaube in Richtung auf die Windschutzscheibe relativ zur eigent
lichen Karosserie erfordert und dieser Bewegung ein am hinteren
Ende der Haube vor der Windschutzscheibe angeordnetes Scharnier
entgegenwirken würde.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße
crashbedingte Verriegelung, also speziell für einen vor einem Fahr
zeugfenster mittels eines Scharniers angelenkten Deckel, zu schaf
fen, die sicherstellt, daß im Crashfalle der Deckel zur Umsetzung
von kinetischer Energie in Verformungsarbeit beiträgt.
Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe besteht in den kenn
zeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs, vorteilhafte Ausbildungen
der Erfindung beschreiben die Unteransprüche.
Wesentlich für die Erfindung ist also nicht nur die - an sich be
kannte - Anordnung von Hakenverriegelungen längs den Seitenkanten
des Deckels, die erst bei crashbedingter Relativbewegung zwischen
Deckel und Karosserie in Eingriff kommen, sondern die Kombination
dieses Merkmals mit einer solchen Ausbildung der vor der Wind
schutzscheibe liegenden Anlenkung des Deckels, daß diese selbstver
ständlich vor einem Crash die übliche feste Schwenkachse für den
Deckel bildet, jedoch im Crashfalle durch Nachgeben die zum Wirk
samwerden der Verriegelungen erforderliche Bewegung des Deckels in
Richtung auf das Fahrzeugfenster zuläßt. Dadurch, daß nunmehr die
beschriebenen Verriegelungen wirksam werden und diese Bewegung be
grenzen, übernehmen diese Verriegelungen die Aufgabe des Niederhal
ters der Sicherheitseinrichtung nach der DE-OS 20 34 232, der auch
nur dann wirksam werden soll, wenn in dort als Nachteil empfundener
Weise das Scharnier zerstört wird.
Mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden
anhand der Zeichnung erläutert, deren
Fig. 1 eine Motorhaube nebst
seitlich angrenzendem Karosseriebereich von der Seite und deren
Fig. 2, 3 und 4 hierfür geeignete Scharnierausbildungen, eben
falls von der Seite, wiedergeben. In allen Figuren ist angenommen,
daß das vordere Ende des Fahrzeugs links liegt.
Betrachtet man zunächst Fig. 1, so ist die Motorhaube 1, die in
üblicher Weise das Außenblech 2 und das Innenblech 3 enthält, mit
tels der in ihrem Aufbau noch zu beschreibenden Scharnieranordnung
4 um eine horizontale Achse vor der Windschutzscheibe 5 des im
übrigen nicht dargestellten Fahrzeugs um eine Querachse schwenkbar
gelagert. Am vorderen Ende der Motorhaube 1 ist sie mittels eines
üblichen Haubenverschlusses 6 niedergehalten.
An beiden Längskanten der Motorhaube 1 sind praktisch über die ge
samte Länge derselben verteilt Verriegelungsvorrichtungen 7 vorge
sehen, die karosserieseitig festgelegte Haken 8 sowie deckelseitig
Langlöcher enthalten, in die die Haken 8 im Normalzustand mit Frei
gang hineinragen, so daß der Deckel 1 unbehindert durch Schwenken
um das Scharnier 4 geöffnet und geschlossen werden kann. Sobald
jedoch bei einem Crash durch Verformung des Vorderwagens im Bereich
des Haubenverschlusses 6 eine Bewegung des Deckels in Richtung des
Pfeils 10 relativ zur eigentlichen Fahrzeugkarosserie erfolgt,
legen sich die vorderen Ränder der Langlöcher 9 unter die nach
vorne abgebogenen Haken 8, so daß einerseits durch Begrenzung der
Relativbewegung im Sinne des Pfeils 10 ein Eindringen des Deckels 1
unter Zerstörung der Windschutzscheibe 5 in den Fahrgastraum ver
mieden und andererseits in senkrechten Richtungen eine Verbindung
zwischen der eigentlichen Karosserie und dem Deckel 1 geschaffen
wird. Diese Verbindung schafft also gleichsam eine aus eigentlicher
Karosserie und Deckel 1 bestehende "Verformungseinheit". Voraus
setzung dafür ist aber die beschriebene Relativbewegung, angedeutet
durch den Pfeil 10, die durch entsprechende Ausbildung der Kon
struktion im Bereich des Scharniers 4 sichergestellt wird.
Mehrere mögliche Ausführungen der Scharnieranordnung werden nun an
hand der weiteren Figuren erläutert.
In Fig. 2 enthält das Scharnier den an der Motorhaube drehfest an
geordneten Scharnierbolzen 20 und den karosserieseitigen Scharnier
bock 21, der das Auge 22 zur Aufnahme des Scharnierbolzens 20 bil
det. Dieses Auge 22 besitzt über einen Winkelbereich, der kleiner
als 180° ist, eine Austrittsöffnung 23 für den Scharnierbolzen 20,
der zu diesem Zweck mit der Abflachung 24 versehen ist. Die relati
ven Winkellagen von Austrittsöffnung 23 und Abflachung 24 sind so
gewählt, daß bei geöffneter Haube die Abflachung 24 ihre bei 24′
angedeutet Lage einnimmt, also der Bolzen 20 nicht durch die Öff
nung 23 austreten kann, dagegen bei geschlossener Motorhaube die
ausgezogen dargestellte Lage der Abflachung 24 vorliegt, so daß
dann beim Auftreten einer crashbedingten Bewegung der Motorhaube in
Richtung des Pfeils 25 der Scharnierbolzen 20 aus der augenförmigen
Aufnahme 22 austreten kann.
Auch in Fig. 3 liegt ein karosserieseitiger Scharnierbock 30 mit
einer die Austrittsöffnung 31 für den Scharnierbolzen 32 enthalten
den augenförmigen Aufnahme 33 vor. Auch hier besitzt der deckel
seitige Scharnierbolzen 32 eine Abflachung 34, deren Winkellage
bezüglich der Austrittsöffnung 31 bereits anhand Fig. 2 erläutert
wurde. Der eigentliche Scharnierbolzen 32 ist hier jedoch mit
Kunststoffteilen 35 umgeben, die im Falle eines Crashs durch die
dann auftretenden Kräfte in Richtung des Pfeils 36 zerstört werden.
Das bedeutet, daß bei dieser Konstruktion in Abweichung von der
jenigen nach Fig. 2 auch bei geschlossenem Deckel vor einer crash
bedingten Verformung des Vorderwagens durch die beschriebene Schar
nieranordnung eine Arretierung des Deckels auch in Richtung Wind
schutzscheibe sichergestellt ist.
In der Ausführungsform der Scharnieranordnung nach Fig. 4 schließ
lich ist der Scharnierbolzen 40 karosserieseitig festgelegt. Er ist
umgeben von dem Gleitstück 41, das mit Längsspiel in der Ausneh
mung 42 in dem rahmenartigen Scharnierhebel 43 verläuft, der sei
nerseits an der Motorhaube festgelegt ist. Das Längsspiel 44 dient
zur Unterbringung des auf Knickung beanspruchten Deformationsele
ments 45, das hier materialeinheitlich mit dem rahmenartigen Schar
nierhebel 43 ist und bei einer crashbedingten Kraftbeaufschlagung
im Sinne des Pfeils 46 sich unter Abstützung auf dem Gleitstück 41
verformt, so daß der rahmenartige Scharnierhebel 43 mit dem Deckel
dann eine vorgegebene Wegstrecke in der Figur nach rechts relativ
zu dem feststehenden Scharnierbolzen 40 längs des Gleitstücks 41
wandern kann. Auch diese Bewegung dient zu Aktivierung der anhand
Fig. 1 erläuterten Verriegelungsvorrichtung.
Mit der Erfindung ist demgemäß mit einfachen Mitteln eine gattungs
gemäße crashbedingte Verriegelung geschaffen, die die Betätigung
des Deckels im Normalzustand in keiner Weise behindert.
Claims (7)
1. Crashbedingte Verriegelung eines vor einem Fahrzeugfenster mit
tels eines Scharniers angelenkten Deckels, insbesondere einer
vor einer Windschutzscheibe angelenkten Motorhaube, dadurch
gekennzeichnet, daß längs Seitenrändern des Deckels (1) und
benachbarten Rändern einer Karosserieausnehmung für den Deckel
(1) nur bei crashbedingten Verlagerungen des Deckels (1) in
Richtung Fahrzeugfenster (5) in formschlüssigen Eingriff ge
langende Verriegelungsvorrichtungen (7) angeordnet sind und die
Anlenkung des Deckels (1) derart ausgelegt ist, daß sie beim
Crash bereits vor einem Ausknicken des Deckels (1) nachgibt.
2. Verriegelung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Ver
riegelungsvorrichtungen (7) längs der gesamten Länge des Deckels
(1) vorgesehen sind.
3. Verriegelung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Verriegelungsvorrichtungen (7) Haken (8) am Deckel (1) oder
karosserieseitig und Aufnahmen (9) für diese karosserieseitig
bzw. am Deckel (1) mit im wesentlichen in Längsrichtung des
Deckels (1) verlaufenden Eingriffsachsen enthalten.
4. Verriegelung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß scharnierseitig Sollbruchstellen vorgesehen sind.
5. Verriegelung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Scharnier einen abgeflachten Scharnierbolzen
(20) und Aufnahmeaugen (22) mit Austrittsöffnungen (23) für den
Bolzen (20) enthält, die sich nur bei geschlossenem Deckel (1)
in Wirkstellung bezüglich des abgeflachten Bolzens (20) befin
den.
6. Verriegelung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der
Bolzen (32) mit einer die Abflachung (34) überdeckenden Umhül
lung (35) versehen ist, die durch die bei einem Crash auf
tretenden Kräfte zerstört wird.
7. Verriegelung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Scharnier einen Scharnierbolzen (40) mit einem
Gleitstück (41) am Deckel (1) oder karosserieseitig und einen
dieses mit Längsspiel (44) rahmenartig aufnehmenden Scharnierhe
bel (43) karosserieseitig bzw. am Deckel enthält, und daß das
Längsspiel (44) zur Aufnahme eines Deformationsglieds (45)
dient, das sich beim Crash am Scharnierbolzen (40) abstützt.
Priority Applications (1)
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DE4221765A DE4221765C2 (de) | 1991-07-15 | 1992-07-02 | Crashbedingte Verrriegelung eines vor einem Fahrzeugfenster mittels eines Scharniers angelenkten Deckels |
Publications (2)
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DE4221765A1 true DE4221765A1 (de) | 1993-01-21 |
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DE4221765A Expired - Fee Related DE4221765C2 (de) | 1991-07-15 | 1992-07-02 | Crashbedingte Verrriegelung eines vor einem Fahrzeugfenster mittels eines Scharniers angelenkten Deckels |
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Country | Link |
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Cited By (1)
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Families Citing this family (2)
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-
1992
- 1992-07-02 DE DE4221765A patent/DE4221765C2/de not_active Expired - Fee Related
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DE19944436A1 (de) * | 1999-09-16 | 2001-03-22 | Volkswagen Ag | Kraftfahrzeug-Vorderwagen |
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