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Trockenkühlung von hocherhitzten brennbaren kleinstöckigen und feinkörnigen
Stoffen ' (Kühlbunker). Ein brennbarer, teils kleinstöckiger, teils feinkörniger
Stoff ist z. B. Braunkohlengrudekoks. Er wird bei der üblichen Herstellung hocherhitzt
(c@ 370' C) aus dem Schwelofen abgezogen und durch Unterwassersetzen abgelöscht,
um sein Verbrennen an der Luft zu verhindern. Der so hergestellte Verkaufskoks enthält
25 bis 30 Prozent Wasser und ist daher - ganz abgesehen von einer
Abnahme seiner ursprünglichen Lei:chtverbrennlichkeit -für manche Zwecke unmittelbar
nicht mehr verwendbar. Dies gilt besonders für sein;: Vermahlung auf feinsten Grudekoksstaub,
wie. er z. B. bei der Farbenherstellung und bei der neuerdings so beliebten Staubfeuerung
benötigt wird.
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Um den Grudekoks ohne Wasserzusatz auf eine Temperatur herunterzukühlen,
die seine Wiederentzündung ausschließt, sind - soweit bekannt - bisher gelegentlich
zwei Verfahren angewandt worden. Nach dem einen wird der glühende Koks in eisernen,
möglichst dicht gegen die Luft abgeschlossenen Gefäßen (z. B. Förderwagen) so lange
stehen gelassen, bis er .auch im Inneren erkaltet ist. Dies dauert wegen der schlechten
Wärmeleitung des Kokses sehr lange. Nach neuzeitlicheren Verfahren sollen abgekühlte
indifferente Gase durch den heißen Koks hindurchgedrückt werden, um seine Wärme
abzunehmen. Dies wird besonders bei Grudekoks, der viel klares Material enthält
- und das ist die Regel -, wegen seines dem gleichmäßigen Gasdurchgang entgegenstehenden
Widerstandes schwierig sein (hoher Überdruck - ungleichmäßige Abkühlung).
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Abkühlung
derartiger feinkörniger brennbarer Stoffe durch Herabgleiten zwischen Blechwänden
unter Luftabschluß, wobei die abzuführende Wärme der durch Anordnung schräg gestellter
Gleitbleche ständig umgelagerten Stoffteilchen auf die Blechwände und von hier .auf
ein Kühlmittel übertragen wird.
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Das Neue besteht darin, daß die Einzelteilchen des heißen Stoffes
unter ständiger Umlagerung gegeneinander und gegen die Kühlvorrichtung mit einer
möglichst großen, von außen gekühlten Fläche in Berührung gebracht werden, an die
sie ihre Wärme abgeben. Die ständige Umlagerung der Einzelteilchen wird durch ihre
verschiedene Wandergeschwindigk eit und diese wiederum durch die Winkeldifferenz
zwischen dem natürlichen Böschungswinkel a und dem zwang:äufigen Gleitwinkel 3 -bewirkt
in Verbindung mit der durch Querschnittsverengung an den Kehren hervorgerufenen
Anstauung.
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Die Vorteile gegen die ob@enerwähnten beiden Verfahren sind die gleichmäßigere
und auch schnellere Abkühlung sowie die billigere Betriebsweise und die einfachere
Apparatur.
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Zur Ausführung des Verfahrens dient eine Vorrichtung, die in zwei
Ausführungsbeispielen dargestellt ist. Vom .ersten Ausführungsbeispiel A zeigt Abb.
t die Vorderansicht, Abb. 2 und 3 horizontale und vertikale Scluzitte durch die
Kühlrutschen von länglich-rechteckigein Querschnitt. Vom zweiten Ausführungsbeispiel
B zeigt Abb. q. die Vorderansicht, Abb. 5 bis 8 horizontale und vertikale Schnitte
durch die rohrartig ausgebildeten Kühlrutschen.
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Zwischen einem oberen Bunker a, der den aus dem Koksabziehwagen b
hereing ekippten heißen Grudekoks aufnimmt, und dem unteren Bunker c sind als Verbindung
Kühlrutschen d eingebaut, in denen der heiße Koks in dünner Schicht zickzackförmig
herabgleitet. Das etwa entsprechend Klem natürlichen Böschungswinkel des zu kühlenden
Stoffes geneigte Deckblech s kann dort, wo seine Einfügung konstruktive Schwierigkeiten
ergibt, unter Inkaufnahme einer geringen Leistungsverminderung fortgelassen werden
(vgl. Ausführungsbeispiel B). Die periodischen. Koksanstauungenüber den Kehren.
sowie die Geschwindigkeit des Koksdurchgangs und damit sein Temperaturgefälle werden
durch eine am Ende der Kühlrutschen angebrachte Austragsvorrichtung - z. B. eine
Zelltrommel oder gerippte Verteilungswalze e - geregelt.
Die ganze
Vorrichtung einschließlich der Bunker besteht aus Eisenblech. Die Außenwandungen
des oberen Bunkers, der Kühlrutschen und des oberen Teils des unteren Bunkers können
durch ein Kühlmittel, z. B. bewegte Luft - Aufstellung in der Windrichtung - oder
Wasser oder eine Verbindung von heiden, gekühlt werden. BEsondere Zu- und Ableitungen
für Kühlwasser w sind im Ausführungsbeispiel vorgesehen. Der nach beiden Bunkerseiten
drehbare Kreis elwipper f ist von einem Blechgehäuse mit Abzugsschlot und Schiebetüren
g umschlossen, um die Staubentwicklung vom Wipperboden fernzuhalten. Die Kokseinrutschöffnungen
unter dem ZVipper sind durch selbsttätig sich öffnende undschließende Klappen h
verschlossen. Die oberen Platten des Kreisehvippergehäuses und des oberer. Bunkers
sind für etwa auftretende Koksstaubverpuffungen als Explosionsklappen
i, j ausgebildet. Zur Sicherung gegen zu große Koksstücke, Fremdkörper (z.
B. Schwefelkiesknollen) usw. ist unter dem Kreiselwipper ein V-förmiger Rost k angebracht.
Die Kühlrutschen können beispielsweise sowohl einen länglich-rechteckigen wie einen
kreisförmigen in sich geschlossenen Querschnitt haben.
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An der Kopfwand der im Querschnitt länglich-rechteckigen Kühlrutschen
(Ausführungsbeispiel A) sind in Höhe der Kehren gut verschließbare öffnung:en L
vorgesehen, um dort auftretende Verstopfungen durch Stochen während des Betriebes
beseitigen zu können. Bei Ausführungsbeispiel B mit rohrartigen Kühlrutschen geschieht
die Beseitigung von derartigen Verstopfungen durch ein -Drehen des mittleren Kühlrohres
in mit den daran durch Keile p .befestigten Mittelkonussen ,o. Bei jeder von Hand
oder durch Maschinenkraft getätigten Umdrehung hebt und senkt sich das .innere Kühlrohr
infolge besonderer Vorrichtung n je einmal um einige Zentimeter. Durch Inbewegungsetzen
des zum Teil auf den Konussen ,aufliegenden, zum Teil an den Kühlrohrwandungen anliegenden
Kühlguts werden seine dem Nachrutschen etwa ungünstigen Lagerungsverhältnisse, z.
B. Brückenbildungen, gestört. Setzen sich zwischen Konusrand und Kühlrohr Körper
von größerem Durchmesser als der Durchfallschlitz fest, so werden sie bei der diagonalen
Drehung von den gezahnt-en Konusrändern gefaßt und zwischen ihnen und den an den
Kühlrohrwandungen vorspringenden Keilverlängerungen p bzw. den Abstützungsbeinen
r der schemelartigen Außen-'konusse g bis zur zulässigen Größe zerkleinert. Die
Kühlung des Innenrohres m beim Ausführungsbeispiel B erfolgt durch Durchleitung
des gesamten Kühlwassers, das anschließend zur Berieselungskühlung der entsprechenden
Kühlruts.chenaußenwandung verbraucht wird.