DE4219197A1 - Ringe und Läufer von Spinn- und Zwirnmaschinen - Google Patents
Ringe und Läufer von Spinn- und ZwirnmaschinenInfo
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Classifications
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- D01H7/60—Rings or travellers; Manufacture thereof not otherwise provided for ; Cleaning means for rings
Landscapes
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Description
Die Erfindung betrifft Ringe und Läufer von Spinn- und Zwirnma
schinen mit einem Überzug oder einer Beschichtung aus hartem
Material.
In Ringspinn- und Ringzwirnmaschinen dienen ösenförmige Läufer
aus Stahldraht, die auf die Spindeln umgebenden Ringen aus Stahl
geführt sind, dazu, der vom Streckwerk der Ringspinnmaschine
gelieferten Faserlunte bzw. dem vom Lieferwerk der Zwirnmaschine
gelieferten gefachten Faden Drehung zu erteilen und das Gespinst
auf den Kops auf zuwinden.
Die Läufer laufen mit Geschwindigkeiten von bis zu 45 m/sec
entsprechend etwa 160 km/h auf den Ringen um, wobei die Schmie
rung der Materialpaarung Stahl auf Stahl sehr unbestimmt ist
und - beim Verspinnen von Baumwolle - in der Regel nur durch die auf
dem Fasermaterial befindlichen Wachse oder durch zerriebenes
Fasermaterial erfolgt. Die Folge ist hoher Verschleiß vor allem
der Läufer, auf denen sich die Lauffläche nahezu punktförmig
konzentriert. Verschlissene Läufer verursachen zunächst beschä
digtes, insbesondere haariges und damit qualitativ minderwertiges
Gespinst, durch schwankende Gleitreibung unruhigen Fadenballon
und damit ungleichmäßige Dehnfähigkeit des Gespinstes und
schließlich durch ihr Zerbrechen einen Fadenbruch. Sie werden
daher in der Regel rechtzeitig ausgetauscht, was aber Maschinen
stillstand und Arbeitsbelastung für die Bedienung bedeutet.
Man ist daher bestrebt, Läufer zu entwickeln, die möglichst
geringen Verschleiß aufweisen und daher lange im Einsatz bleiben
können, bevor sie ausgetauscht werden müssen oder gar brechen.
Zu diesem Zweck wurde versucht, mindestens die Lauffläche des
Läufers, mit der er auf dem Ring gleitet, möglichst hart zu
machen. Es wurden daher schon keramische Überzugschichten aus
Karbid, Nitrid, Oxid oder Borid vorgeschlagen, bei denen als
beteiligte Metalle Titan, Zirkonium, Tantal, Wolfram, Hafnium,
Niobium und andere genannt sind (DE 35 45 484 A1). In den bevor
zugten Ausführungsformen bestehen diese Überzugschichten aus
mehreren Lagen unterschiedlicher Materialien oder aus Einlage
rungen keramischer Körner in eine Matrix.
Es hat sich gezeigt, daß sich mit bestimmten derartig beschich
teten Läufern auf Ringen ohne oder mit bestimmter Beschichtung
gute und auch sehr gute Ergebnisse erzielen lassen. Ob eine
Kombination eines irgend wie beschichteten Läufers mit einem
beliebigen Ring gute Laufeigenschaften ergibt, läßt sich jedoch
selten voraussagen. Meist ist die Art der Beschichtung nicht
bekannt oder wird sogar bewußt nicht offenbart.
In Fig. 1 ist bspw. über vier, in der Abszisse aufgetragenen
verschiedenen Ringen A, B, C, D in der Ordinate der ein reprodu
zierbares Maß für die erreichbare Betriebs zeit eines Läufers
darstellende, relative Massenverlust in % der Läufermasse im
Handel erhältlicher Läufer bei einer Lauflänge von 1000 km
dargestellt. Die I-förmigen Striche geben die Vertrauensgrenzen
der dargestellten Werte wieder. Es zeigt sich-, daß einer der
Läufer auf dem Ring B keinen meßbaren Massenverlust aufweist,
einer der Läufer auf dem Ring C einen tolerierbaren Massenverlust
von etwa 1% erreicht und die Läufer/Ring-Paarungen auf den Ringen
A und D einen relativen Massenverlust von mehr als 3% hatten.
Da nach den Marktverhältnissen auf diesem Sektor Läufer infolge
ihres hohen Verschleißes ein Konsumartikel sind, der unabhängig
von den in die Maschinen eingebauten und daher eher ein Investi
tionsgut darstellenden Ringen vertrieben wird, ist man bestrebt,
mit einem Läufer auf möglichst vielen verschieden Ringsorten eine
akzeptable Laufzeit zu erzielen.
Der Erfindung war daher die Aufgabe gestellt, ein Material für
den Überzug eines Läufers für Ringe von Spinn- und Zwirnmaschinen
anzugeben, mit dem dieses Ziel erreicht wird und mit dem daneben
auch keine Qualitätseinbußen am Gespinst wie etwa erhöhte Haa
rigkeit und dergl. drohen.
Diese Aufgabe konnte mit dem im Kennzeichen des Hauptanspruches
genannten Überzugmaterial erreicht werden. Gewisse Umstände der
Versuchsbedingungen ließen vermuten, daß die guten Laufeigen
schaften mindestens zu einem Teil durch gute Schmierung bedingt
sind. An Ringen mit der erfindungsgemäßen TiAlN-Beschichtung
konnte dies bestätigt werden. Offenbar weist diese Beschichtung
neben ihrer großen Härte auch eine gute Speicher- oder Depot-
Wirkung für Schmierstoff auf. Die erfindungsgemäße Beschichtung
empfiehlt sich daher nicht nur als Beschichtung für Läufer,
sondern auch für Ringe.
Da die Beschichtung von Ringen wesentlich aufwendiger und damit
teurer ist als die Beschichtung von Läufern, wird man Ringe
jedoch nur dann beschichten, wenn dies aus den gegebenen Umstän
den gerechtfertigt erscheint, bspw. bei Ringen für die Verarbei
tung von Kammgarn.
Die Zeichnung zeigt in den Fig. 1 und 3 Schaubilder der Lauf
zeiten von Ringen ohne bzw. mit der erfindungsgemäßen
Beschichtung und in Fig. 2 einen erfindungsgemäß beschichteten
Läufer im Schnitt.
Der Läufer 1 der Fig. 2 hat einen Kern 2 aus im Querschnitt
rundem oder rechteckigem Stahldraht und ist mit einer Schicht 3
aus Titanaluminiumnitrid überzogen. Die Beschichtung ist im
dargestellten Beispiel allseitig. Ein allseitiger Überzug ist
leichter herstellbar als ein zum Erreichen des der Erfindung
gestellten Zieles an sich ausreichender, selektiver Überzug nur
auf dem Teilbereich des Läufers 1, mit dem er auf einem Ring
gleitet. Die Dicke der Überzugsschicht 3 soll insbesondere bei
leichten Läufern möglichst gering sein, damit das vorgesehene
Gewicht des Läufers nicht überschritten oder - wenn das Gewicht
der Beschichtung 3 durch Querschnittsverminderung des Kernes 2
ausgeglichen wird - die Stabilität des Läufers 1 nicht zu sehr
herabgesetzt wird. Der Kern des Läufers soll elastisch bleiben,
da der Läufer beim Aufbringen auf den Ring auf gebogen werden und
wieder zurückfedern muß.
In Fig. 3, deren Darstellungsweise derjenigen der Fig. 1 ent
spricht, ist der relative Massenverlust eines Läufers mit dem
erfindungsgemäßen Überzug über den vier Ringen A bis D der Fig. 1
und einem weiteren Ring E dargestellt. Wie ersichtlich, ist der
relative Massenverlust des Läufers auch auf den Ringen A und D,
bei denen der Massenverlust im Handel erhältlicher Läufer über 3%
lag, auf nahezu 1% bzw. sogar darunter herabgerückt. Der
erfindungsgemäße Läufer ist daher auf allen untersuchten Ringen
mit gutem Erfolg einzusetzen und es ist zu erwarten, daß dies
auch auf weitere, nicht untersuchte Ringe aus der nahezu unüber
sehbaren Menge von Ringsorten zutrifft.
Die vorteilhafte Wirkung der Beschichtung mit TiAlN hat sich
bereits bei Beschichtung nur eines der zusammenarbeitenden Teile
Ring und Läufer bestätigt. Es können jedoch auch beide Teile
beschichtet werden. Insbesondere bei Ringen für die Verarbeitung
von Kammgarn, die eine Fremdschmierung benötigen, kann sich
infolge der Speicher- oder Depotwirkung der erfindungsgemäßen
Beschichtung eine laufende Zufuhr von Schmierstoff erübrigen. Es
genügt dann, den Ring gelegentlich, bspw. bei jedem Abzug, mit
einem schmiermittelgetränkten Teil auszureiben, um ihn wieder mit
der für den nächsten Abzug ausreichenden Menge an Schmierstoff zu
versorgen. Dadurch wird nicht nur der Aufbau der Spinnmaschine
durch Wegfall der störanfälligen Einrichtung zur Schmierstoff zu
fuhr vereinfacht, sondern auch die Verschmutzungsgefahr für das
Garn entscheidend vermindert und der Verbrauch an Schmiermittel
herabgesetzt.
Titanaluminiumnitrid ist als Hartstoffbeschichtung für zerspa
nende Werkzeuge bekannt. Die Härte dieses Materials ist nicht
wesentlich größer als diejenige anderer Hartstoffbeschichtungen
und jedenfalls nicht so hoch wie diejenige etwa von Diamant. Die
guten Ergebnisse mit dem Einsatz gerade dieses Werkstoffes für
den vorliegenden Fall sind deshalb so überraschend, weil hier
Zerspanungsarbeit ja gerade nicht erfolgen soll. Sie haben ihre
Ursache offenbar nicht nur in der Härte des Materials, sondern
auch in einer besonderen und für den vorliegenden Einsatzfall
überraschenderweise besonders vorteilhaften Art seiner Oberflä
chenstruktur. Sie erfüllt in hohem Maße die sehr unterschied
lichen Anforderungen an die Gleitreibung Metall auf Metall, wie
auch Fadenmaterial auf Metall. Diese besondere Oberflächenstruk
tur ist durch die Härte der Beschichtung offensichtlich besonders
verschleißfest, so daß sie über lange Betriebszeit bestehen
bleibt und nicht durch fortschreitenden Verschleiß ungünstig
verändert wird.
Titanaluminiumnitrid gilt als nichtoxidischer Keramikwerkstoff.
Seine Oberfläche ist jedoch durch das sich an der Luft bildende
Oxid des Aluminiums gekennzeichnet. Diese äußerst dünne Schicht
elektrisch nicht leitenden Oxids wird schon durch geringe elek
trische Spannungen sehr leicht durchschlagen, so daß über die
Metalle Aluminium und Titan Ableitung elektrischer Ladungen
erfolgt und die Beschichtung als elektrisch leitend gelten kann.
Diese Eigenschaft ist für textile Fäden führende Organe sehr
wichtig.
Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Beschichtung ist darin
zu sehen, daß sie aus nur einer einheitlichen Schicht gleichen
Materials besteht. Dies vereinfacht, beschleunigt und verbilligt
das Aufbringen der Beschichtung auf die einerseits sehr kleinen
und damit schwer handhabbaren, andererseits aber einen Massen-
und Verschleißartikel darstellenden Läufer, die daher billig sein
müssen. Das Aufbringen eines Überzuges aus Titanaluminiumnitrid
auch auf ein Werkstück wie einen Spinnläufer ist Stand der
Technik. Derartige Beschichtungen auf spanenden Werkzeugen werden
bspw. von der Firma Ceme Coat GmbH, Talbotstraße 21 in 51 Aachen
ausgeführt. Das Titanaluminiumnitrid wird auf gedampft und kann
daher in beliebiger, insbesondere in beliebig geringer Schicht
dicke aufgebracht werden. Dies bietet den Vorteil, daß bei
gegebenem Läufergewicht der die elastische Festigkeit des Läufers
bestimmende Kern aus Stahl nicht geschwächt zu werden braucht und
daß die keramische und damit an sich wenig elastische
Beschichtung beim Deformieren des Läufers beim Aufbringen auf den
Ring nicht der Gefahr des Brechens unterliegt.
Claims (4)
1. Ringe und Läufer von Spinn- und Zwirnmaschinen mit einer
Beschichtung aus hartem Material, dadurch gekennzeichnet, daß
die Beschichtung (3) aus Titanaluminiumnitrid (TiAlN) besteht.
2. Ringe und Läufer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Dicke der Beschichtung (3) 5 µ nicht übersteigt.
3. Ringe und Läufer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Beschichtung (3) aus einer einzigen, einheitlichen Schicht
besteht.
4. Ringe und Läufer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Beschichtung (3) auf gedampft wird.
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1993
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- 1993-05-28 JP JP5127547A patent/JPH0673623A/ja not_active Withdrawn
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IT1272430B (it) | 1997-06-23 |
CH687536A5 (de) | 1996-12-31 |
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