DE4219035C2 - Verfahren zum Herstellen eines Reifenschulter-Balges für eine Formvorrichtung zum Formen von Reifen, insbesondere Kraftfahrzeug-Reifen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines Reifenschul­ ter-Balges für eine Formvorrichtung zum Formen bzw. Herstellen von Reifen, z. B. Luftreifen für Kraftfahrzeuge.

Bei einem solchen Reifenschulter-Balg handelt es sich im wesentlichen um ein aufblasbares Element, welches im aufgeblasenen Zustand an der Oberfläche der inneren Reifenschulter im Bereich des Reifenwulstes anliegt und diese hierbei abstützt. Dieses Element wird im Rahmen der vorliegenden Patentanmeldung kurz als "Balg" bezeichnet. Dieser wird während des Formvorganges für den Reifen dazu benutzt, Leckverluste bzw. ein Entweichen von in den Reifen in dessen halbfertigem Zustand, den sogenannten Rohling, eingefüllter Luft zu verhindern und hierdurch den Druck dieser eingefüllten Luft aufrecht­ zuerhalten. Hierbei wird der innere Teil des Reifenwulstes abgestützt und gelagert und zwei aus einem Gürtel und einer Lauffläche bestehende Lagen werden durch Pressen auf seine radiale Außenseite aufgebracht. Der Reifen besteht aus mindestens einer oder mehreren Schichten von Cordgewebeeinlagen, welche radial angeordnet werden, und aus minde­ stens zwei oder mehreren Gürteln, welche auf seiner radialen Außenseite angeordnet werden.

Der Stand der Technik in Bezug auf die Herstellung eines Reifenschul­ ter-Balges wird anhand der Fig. 4 und 5 näher erläutert. Wie aus Fig. 4(a) und Fig. 4(b) ersichtlich ist, wird eine aus Stahl-Corden 13, 14 bestehende Anordnung, welche zur Bildung von Montageelemen­ ten CDEF für einen Balg dient, mit einer Umhüllung 11, 12 umgeben, welche aus einer Gummischicht und aus Cord zusammengesetzt ist (im folgenden als eine Cord-Gummi-Zusammensetzung 11, 12 bezeichnet) und die Gestalt eines mit G-F-E-D-C-F bezeichneten Teiles aufweist. Ferner bilden hierbei eine innere Gummilage 16, eine Gewebeeinlage 17 und eine Gummi-Deckschicht 18 einen Ausdehnungsteil des Balgs und weisen eine in dessen oberem Teil ausgebildete Stelle der gegenseitigen Verbindung auf, wie dies beispielsweise in der Fig. 4 (a) gezeigt ist, welche einen Balg nach dem Stand der Technik darstellt, der in einer Art und Weise hergestellt worden ist, wie dies aus der Fig. 5 zu erse­ hen ist.

Unter Bezugnahme auf die Fig. 5 wird nunmehr das Verfahren zur Herstellung des Balgs nach dem Stand der Technik im einzelnen wie folgt beschrieben:

Die innere Gummilage 16, die Gewebeeinlage 17 und die Gummi-Deck­ schicht 18 in der Form von Halbfabrikaten, welche zur Bildung des Balges dienen, werden aufeinanderfolgend zusammengefügt, sodann werden Endabschnitte der vorgenannten Teile jeweils unter Bildung eines schiefen Schnittes geschnitten, um hierdurch ein Halbfabrikat zu erhal­ ten. Mit diesem Halbfabrikat wird sodann ein Ventil 27 verbunden (Fig. 5(a)). Ein Ende des schrägen Teiles dieses Halb-Fabrikates wird sodann mit einer Biegemaschine 39 (Fig. 5(b)) zurückgebogen oder umgefaltet, bis die "K"-Linie dieser Biegemaschine 39 erreicht ist, und derjenige Teil, mit welchem das Ventil 27 verbunden ist, wird ebenfalls umgefal­ tet, in einer Weise, daß die Verbindungsstelle des Ventils 27, welches mit dem Halb-Fabrikat verbunden ist, nach außen positioniert wird, um sich an die "K"-Linie anzuschließen, wodurch eine Tasche 24 gebildet wird (Fig. 5(c)).

In einen zur Montage oder zum Einbau des Balges dienenden Abschnitt C′-D′-E′-F′ werden der Cord, die Cord-Gummi-Zusammensetzungen 11, 12 und die Stahl-Corde 13, 14 eingesetzt (Fig. 5(d)). Die vorge­ nannte Tasche 24 wird sodann umgedreht, so daß das Ventil 27 nach innen weist, und sodann wird die Tasche 24 in einen Haupt- Trommelkörper 30A und eine zugehörige Außen-Trommel 31A ein­ gefügt (Fig. 5(e)). Anschließend wird der Abschnitt C′-F′ mit der Tasche 24 verbunden und mit dieser Anordnung wird sodann noch ein Ring 33A zusammengebaut (Fig. 5(f)). Im Bereich eines Endabschnittes I′-J′ des umgefalteten Abschnittes der Tasche 24 wird ein Gummiteil 20 hinzugefügt. Auf die Oberfläche der Tasche wird eine aus einem Gewebe 19 bestehende Lage aufgebracht. Die Gesamtoberfläche dieser Anordnung ("Roh-Balg") wird sodann mit einem Luftschlauch 35 von angepaßter oder angemessener Größe umhüllt, anschließend wird 140°C bis 160°C heißer Dampf in die resultierende Anordnung eingeleitet, um das Halb-Fabrikat auszuhärten.

Der gemäß dem im vorangehenden erläuterten Verfahren nach dem Stand der Technik hergestellte Reifen-Schulter-Balg hat jedoch die fol­ genden Nachteile:

• 1. Da lediglich der zum Montieren oder Einbauen des Balges dienende Abschnitt (vgl. Fig. 4(a), 4(b)) mit Metall-Corden 13, 14 sowie mit der Cord-Gummi-Zusammensetzung 11, 12 umhüllt ist, treten in dem "C" -Abschnitt, in welchem die Beanspruchung am höchsten ist, oftmals die Erscheinungen der Rißbildung oder der Bildung von durchlässigen Stellen (Bildung von Spalten) auf, wenn die Vorgänge des Ausdehnens (Aufblasen) und des Entleerens (Ablassen) des Balges wiederholt wer­ den. In Übereinstimmung mit der Darstellung in Fig. 1(b) wird ferner erläutert, daß, nachdem ein dort gezeigter Balg 1A ausgedehnt ist und wenn Wulstteile eines Reifens (Rohlings) ausgeformt sind und ein Gürtel 8 und eine Lauffläche 9 hinzugefügt worden sind, Luftleck- Stellen durch die Trenn-Abschnitte des Balges 1A auftreten, wodurch eine Zentral-Achse des in Form des Halb-Fabrikats vorliegenden Rei­ fens, bevor der Balg 1A ausgedehnt ist, sich nicht in genauer Ausrich­ tung befindet mit einer Zentral-Achse, wenn der Reifen hergestellt wird, so daß eine Anhaftung des Gürtels 8 und der Lauffläche 9 an dem halbfertigen Reifen (dem Rohling) nicht günstig ausfällt, was letzt­ endlich außerordentlich schädlich für die Gleichmäßigkeit des Reifens ist.

Insbesondere dann, wenn das Entweichen von Luft so gering ist, daß die Bedienungspersonen das Auftreten von feinen Ritzen oder Spalten oder Durchlässigkeits- bzw. Trenn-Stellen im Abschnitt "C" des Balges nicht bemerken, wenn der Reifen in seinem halbfertigen Zustand hergestellt worden ist, dann ist die Minderwertigkeits- bzw. Ausschußrate der resultierenden Reifen erhöht, ebenso ist aber auch die Qualität des resul­ tierenden Reifens wesentlich vermindert.

• 2. Da der Verbindungsabschnitt der Gewebeeinlage 17 des Balges 1A auf dessen Oberseite angeordnet ist, erhält der Balg in seinem ausgedehnten Zustand leicht die Gestalt gemäß 1′-1, wie in Fig. 1(b) dargestellt, wenn der Wulst-Abschnitt des halbfertigen Reifens (Roh­ lings) hergestellt wird, so daß die tragende Kraft des Balges, die von seinem Inneren her kommt, abgeschwächt ist, wodurch eine große Men­ ge Luft durch eine jede Stelle eines Endabschnittes 6A-1 eines Gewe­ beunterbaus 6A des Reifens eindringen und eine Überhöhung oder Un­ ebenheit des Wulstes auftreten kann, was wiederum außerordentlich schädlich für die Qualität des Reifens ist. Außerdem kann, wenn der Gürtel 8 und die Lauffläche 9 auf dem im Zustand des Halb-Fabrikats befindlichen Reifen befestigt werden, diese Befestigung aufgrund ver­ minderter Tragfähigkeit des Balges in erhöhtem Maße in einer von einer zentrierten Anordnung abweichenden Lage stattfinden, wodurch letzt­ endlich die Reifenqualität, insbesondere die Gleichmäßigkeit des Reifens reduziert wird.
• 3. Da die Stellen der Verbindung der Halb-Fabrikate, nämlich der inneren Gummilage 16, der Gewebeeinlage 17 und der Gummi-Deck­ schicht 18, welche Schichten den Balg bilden, lediglich im Bereich eines Abschnittes eines Umfanges des Balges angeordnet sind, dann wird, wenn dieser Balg expandiert, d. g. aufgeblasen ist, eine radiale Dimen­ sion des Reifens dem Balg nicht entsprechend sein.
• 4. Aufgrund eines gleichzeitig stattfindenden Aushärtens der Ober­ fläche des Balges und des Luftschlauches wird, wenn der Luftschlauch herumgewunden ist, ein mittlerer Abschnitt in Richtung der Breite mehr ausgedehnt werden als die beiden Enden, und zwar entsprechend den Unterschieden der Windungszahlen und der Spannung, welche von einem jeden Teil der Breiten-Richtung oder einer jeden Position des Umfanges abhängig ist. Infolgedessen ist es sehr schwierig, einen Balg mit gleichwertigen Breiten- und Umfangs-Abmessungen herzustellen, da die Abmessungen eines jeden Abschnittes variieren, und außerdem kann die Oberfläche des Balges ebenfalls nicht gleichmäßig hergestellt wer­ den.

Infolgedessen werden, wenn ein Reifen mit Hilfe einer Reifen-Formvor­ richtung unter Benutzung eines Balges hergestellt wird, welcher seiner­ seits durch das wie oben erläuterte Herstellungs-Verfahren erhalten wird, sämtliche Eigenschaften dieses Reifens, insbesondere seine Gleich­ mäßigkeit in erheblichem Maße verschlechtert.

Eine derartige Verschlechterung ist darauf zurückzuführen, daß die Güte des resultierenden Reifens von dem Grad der Abweichung abhängig ist, den sämtliche Abmessungen des Balges aufweisen, der mit Hilfe einer Formvorrichtung mit dem Reifen zusammengefügt worden ist.

Die der vorliegenden Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht darin, die dem Verfahren zum Formen eines Balges nach dem Stand der Tech­ nik anhaftenden Nachteile zu vermeiden, und somit ein verbessertes Herstellungsverfahren anzugeben, und insbesondere strukturelle Mängel im "C"-Bereich des Balges zu vermeiden, welche auf die außerordentlich hohen mechanischen Beanspruchungen zurück­ zuführen sind, wenn der Schulter-Balg wiederholt aufgeblasen, d. h. ausgedehnt und wieder entleert wird, d. h. diese Vorgänge mehrfach wiederholt werden. Letztendlich soll durch die vorliegende Erfindung ein verbesserter Balg geschaffen werden, welcher dazu in der Lage ist, die Eigenschaften der unter Anwendung dieses Balges hergestellten Reifen zu verbessern und insbesondere auch deren Lebensdauer zu er­ höhen.

Das Verfahren zum Herstellen eines Schulter-Balges für eine Formvor­ richtung zum Formen von Reifen ist gemäß der Erfindung durch die im Patentanspruch definierten Verfahrensschritte charakterisiert.

Die vorliegende Erfindung bezieht sich somit auf ein Verfahren zum Herstellen eines Schulter-Balges zur Anwendung innerhalb einer Form­ vorrichtung zum Formen von Reifen. Dieser Schulter-Balg soll insbeson­ dere für seine wiederholte Anwendung geeignet sein, um das Auftreten von Luft-Leckagen von der Innenseite eines herzustellenden Reifens, welcher sich zunächst im Zustand eines Halb-Fabrikates befindet, zu vermeiden, wobei der Schulter-Balg die Innenseite des Wulst-Abschnittes dieses Reifens abstützt und wobei außerdem der Gürtel und die Lauf­ fläche auf diesen Reifen durch Pressen aufgebracht werden. Der Schul­ ter-Balg nimmt hierbei eine Position ein, in welcher sein Montage- oder Einbau-Teil mit dem Ausdehnungsteil dieses Balges verbunden ist und der Balg in dieser Position einer erhöhten mechanischen Beanspruchung unterworfen wird, und wobei eine Gewebeeinlage, eine innere Gummila­ ge sowie eine Gummi-Deckschicht einerseits den Ausdehnungs-Teil des Balgs bilden, während andererseits der Stahl-Cord den als Montage­ oder Einbau-Teil des Balges dienenden Abschnitt bildet, wobei schließlich alle die vorgenannten Elemente mit einer Cord-Gummi-Zu­ sammensetzung umhüllt werden, um hierdurch einen kompletten Körper zu bilden. Insbesondere werden die Abschnitte G bis I mit der Cord- Gummi-Zusammensetzung 11, 12 in der Reihenfolge G-F-E-D-C-B-A-I umgeben (vergleiche Fig. 2), ferner wird diese Cord-Gummi-Zu­ sammensetzung 11, 12 unter einem Winkel von 90° zu dem Umfang angeordnet. Da die Abmessungen bzw. das Ausmaß des Balges in seiner jeden Position gleichwertig sein müssen, damit die ursprüngliche Form des Balges während der Ausdehnung aufrechterhalten wird, wie in der Fig. 3 dargestellt, muß, während dieser Ausdehnung eine Verbindung der Gewebeeinlage bzw. ein entsprechender Verbindungsbereich in der Weise angeordnet werden, damit er sich in Ausrichtung mit dem nicht­ ausgedehnten Montage- oder Einbau-Abschnitt C-F des Schulter-Balges befindet.

Die Erfindung wird nachfolgend im Rahmen eines Ausführungsbeispiels näher erläutert, wobei auf die beigefügten Zeichnungen Bezug ge­ nommen wird.

Es zeigen:

Fig. 1(a) eine Schnittansicht eines Balges, welcher in einer Formvor­ richtung zum Formen und Herstellen eines Reifens in Form eines Halb-Fabrikats angeordnet ist, wobei in Fig. 1(a) der ausgedehnte Zustand dieses Balges während des Formens eines einen Reifenwulst bildenden Abschnitts des Reifens dargestellt ist;

Fig. 1(b) eine gegenüber der Fig. 1(a) vergrößerte Detail-Schnitt­ ansicht mit einer Darstellung des Balges in seinem expan­ dierten Zustand während des Formens des Reifenwulstes;

Fig. 2 ein in Übereinstimmung mit der vorliegenden Erfindung ausgebildeter Balg in einer Ansicht im Längsschnitt;

Fig. 3, (a) bis (f) den Ablauf der einzelnen Verfahrenschritte des Herstellungsverfahrens für einen Balg gemäß der vorliegen­ den Erfindung;

Fig. 4, (a) und (b) jeweils Schulter-Balge gemäß dem Stand der Tech­ nik in Ansichten im Längsschnitt; und

Fig. 5, (a) bis (f) den Ablauf der Verfahrensschritte eines Ver­ fahrens zum Herstellen eines Schulter-Balges in Überein­ stimmung mit dem Stand der Technik.

Zunächst werden einige grundsätzliche Verfahrensschritte erläutert:

• (1) Die zur Ausbildung eines Balges dienenden Elemente, nämlich eine innere Gummilage 16, eine Gewebeeinlage 17 sowie eine Gummi-Deck­ schicht 18 (vergleiche Fig. 2) werden zu der erforderlichen Länge geschnitten und sodann in regelmäßigen Abständen auf den Umfang einer Biegevorrichtung (vgl. Biegevorrichtung 39 in Fig. 5) aufgespannt oder aufgebracht, und zwar in der Weise, daß sie auf dem Umfang dieser Biegevorrichtung anhaftend aufliegen. Sie werden sodann anein­ ander anhaftend zusammengefügt, so daß sie eine Tasche 26 ergeben (Fig. 3(c)).
• (2) Auf der Oberfläche des Balges wird eine Abdecktrommel 32 an­ geordnet und sodann wird der Balg durch Einleiten von Luft mit einem Druck von ungefähr 3,434 Bar bis 6,377 Bar ausgehärtet. Während dieses Aushärtungsvorganges wird ein jeder Teil der Breite und des Umfanges gleich durch Druck beaufschlagt, so daß ein jeder Teil eine gleichförmige Endabmessung erhält, welche für die erwünschte Form des Balges notwendig ist.
• (3) Die gemäß obigem Schritt (1) erhaltene Tasche 26, die zu der erforderlichen Länge geschnitten und in regelmäßigen Abschnitten auf dem Umfang der Biegevorrichtung 39 aufgebracht oder aufgespannt wird, wird sodann in einen Trommelkörper 30 eingesetzt. Anschließend wird ein vorbereitetes Ventil-Anschlußstück 23 in einen Schraubteil eines Ventilschaftes 21 eingeschraubt. Ein gegenüberliegendes Ende P3C (vergleiche Fig. 3 (c)) einer Basis-Oberfläche C der Tasche 26 wird an einer vorgegebenen Stelle H (vergleiche Fig. 3 (d)) mittels einer Ahle 34 fixiert und wird zu dem ABC-Abschnitt einer Außentrommel 31 gedrückt, um eine Querschnittsstärke des Balges zu ergeben.
• (4) Die Oberfläche des Balges wird mit einem Klebstoff beschichtet und, wenn der Klebstoff trocknet, dann wird der Nylon-Teil eines Ge­ webes 19, welches mit Klebemittel behandelt ist, auf den Gummi-Ab­ schnitt aufgeklebt. Anschließend wird die Abdeck-Trommel 32 auf der Oberfläche der Blase angeordnet, wie bereits oben beschrieben. Durch Einleiten von Luft mit einem Druck von ungefähr 3,434 Bar bis 6,377 Bar wird ausgehärtet, wodurch die Oberfläche des Balges durch den Druck der eingeleiteten Luft gegen die Oberfläche der Abdeck-Trommel 32 gepreßt wird. Somit wird das Gewebe 19 durch das Pressen des Gummis und des Gewebes 19 fest aufgeklebt. Infolgedessen wird die Oberfläche des Balges gleichförmig ausgebildet.

Unter Bezugnahme auf Fig. 3 wird das Verfahren zum Herstellen eines Reifenschulter-Balges gemäß vorliegender Erfindung im einzelnen wie folgt näher erläutert:

• (a) Auf einen Ventilschaft 21 eines Ventils 27 wird Gummi aufge­ bracht und vulkanisiert. Sodann wird der Boden des Basisabschnittes der vulkanisierten Gummioberfläche poliert.
• (b) Eine Cord-Gummi-Zusammensetzung 11, 12, bestehend aus Corden 12 und einer Gummi-Schicht 11, welche dazu vorgesehen sind, in einen Montage- oder Einbau-Teil CDEF des Balges eingesetzt zu werden, und Stahl-Corden 13, 14, bestehend aus einem Cord 14 und einem Gummi- Halbfabrikat 13, werden auf eine Biegevorrichtung aufgespannt oder aufgebracht und werden sodann miteinander verbunden oder verklebt, um hierdurch eine 1. Tasche 25 zu ergeben (vgl. Fig. 3 (b)).
• (c) Die innere Gummilage 16, die Gewebeeinlage 17 sowie die Gummi-Deckschicht 18, welche Elemente den Balg bilden, werden zu der erwünschten Länge zugeschnitten, sodann werden sie in regel­ mäßigen Abständen auf den Umfang der Biegevorrichtung aufgebracht oder aufgespannt und werden miteinander verbunden oder verklebt, um hierdurch eine 2. Tasche 26 zu ergeben (vgl. Fig. 3(c)).
• (d) Die 1. Tasche 25 wird in den Montageteil für den Schulter-Balg eingesetzt, d. h. in den zum Montieren des Schulter-Balges vorgesehenen Abschnitt "E-E"′ des Trommelkörpers 30, sodann werden die Außen­ trommel 31 mit der vorgenannten Anordnung zusammengebaut und die Cord-Gummi-Zusammensetzung 11, 12 der 1. Tasche 25 an dem Ab­ schnitt "A-B" der Außentrommel 31 befestigt (vgl. Fig. 3(b)).
• (e) Die 2. Tasche 26 wird in den Trommelkörper 30 eingesetzt und in diesem wird das gemäß Schritt (a) vorbereitete Ventil 27 mit der 2. Tasche 26 festanhaftend verbunden, so daß ihr Endabschnitt an der Basis-Oberfläche C der Außentrommel 31 angeordnet ist.
• (f) Das vorbereitete Ventil-Anschlußstück 23 wird in einen Schraubteil des Ventilschaftes 21 montiert. Der gegenüberliegende Endteil P3C der Basis-Oberfläche C der 2. Tasche 26 wird derart zurückgefaltet, daß er die Linie "H" erreicht, und sodann wird dieser Teil P3C mittels einer Ahle 34 fixiert, wobei, bevor die 2. Tasche 26 zurückgefaltet ist, ein Trenn-Mittel aufgetragen wird, um hierdurch eine Anhaftung des oben liegenden, halbfertigen Produktes zu verhindern.
• (g) Die 2. Tasche 26 wird in Richtung zu dem Abschnitt ABC der Außentrommel 31 hin gedrückt, um hierdurch gepreßt zu werden, und die Cord-Gummi-Zusammensetzung 11, 12 der 1. Tasche 25 wird hierauf befestigt. Die Oberfläche des jetzt in dem halbfertigen Zustand vorliegenden Balges ("Grün-Balg") wird leicht mit einem Luftschlauch 35 umhüllt, während ein streifen- oder bandförmiger Gummi 20 (ver­ gleiche Fig. 2) in einem randseitigen Bereich des Balges, d. h. im Bereich "IJ" auf diesen Balg aufgebracht wird. Sodann wird der Luft­ schlauch 35 aufgewickelt.
• (h) Die Oberfläche des Balges wird mit einem Klebstoff beschichtet, sodann wird das Gewebe 19 hierauf aufgeklebt und befestigt und die Abdeck-Trommel 32 wird mit dieser Anordnung zusammenmontiert (vgl. Fig. 3(f).
• (i) Während des Aushärtens wird ein (in der Zeichnung nicht darge­ stellter) Schlauch mit dem Balg verbunden, so daß, bevor Dampf kommt, Preßluft in den Balg eingeleitet werden kann, wobei sodann Luft und Dampf gleichzeitig für den Aushärtungs- bzw. Trocknungsvorgang eingeleitet werden. Der Druck in dem Balg wird sodann abgelassen, und schließlich werden die Abdeck-Trommel 32 und die Außen-Trommel 31 voneinander getrennt.

In Anwendung des Verfahrens gemäß der vorliegenden Erfindung, wie dies im vorangehenden beschrieben wurde, kann in bevorzugter Weise ein in der Fig. 2 dargestellter Balg geschaffen werden.

Mit anderen Worten, bei einem solchen für die Herstellung eines Rei­ fens dienenden Balg werden sowohl sein Ausdehnungs-Teil, welcher durch die Gummi-Deckschicht 18, die Gewebeeinlage 17 und die innere Gummieinlage 16 gebildet ist, als auch sein Montage-Teil in der Form der Stahl-Corden 13, 14 umhüllt und gleichsam in der Form eines aus einer Cord-Gummi-Zusammensetzung bestehenden Körpers paketiert.

Im einzelnen werden die vorgenannten Komponenten mit der Cord- Gummi-Zusammensetzung 11, 12 in der Reihenfolge G-F-E-D-C-B-A-I von dem Abschnitt G bis zu dem Abschnitt I umhüllt, wobei diese Cord- Gummi-Zusammensetzung 11, 12 unter einem Winkel von 90° zu dem Umfang positioniert wird.

Wenn der Balg ausgedehnt wird, muß er in einer Form gehalten werden, wie in der Fig. 1(a) mit der Bezugsziffer 1A bezeichnet, damit er im Bereich zwischen einem Scheitel 7A des Reifenwulstes und einem jeden Reifen-Halb-Fabrikat in fester und dicht anliegender Lage angeordnet ist und damit ebenfalls die Menge der durch einen End-Abschnitt 6A-1 eines Gewebeunterbaus 6A sowie einen Abschnitt BH der Überhöhung des Reifenwulstes (vergleiche Fig. 1(b)) entweichenden Luft möglichst gering gehalten werden kann.

Dementsprechend muß, um die wie oben erläuterte Form des Balges beizubehalten, die Endabmessung an einer jeden Stelle des Balges ein­ heitlich und gleichförmig im voraus eingestellt und eingehalten werden. Die Verbindungsstelle der Gewebeeinlage wird an dem nicht-ausgedehn­ ten Montage-Abschnitt oder -Teil des Schulter-Balges positioniert.

Infolgedessen führt der nach dem vorliegenden, erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Balg zu einer Verbesserung der Qualität und der Funktion des resultierenden Reifens.

Claims (1)

1. Verfahren zum Herstellen eines Reifenschulter-Balges für eine Formvorrichtung zum Formen von Reifen, insbesondere Kraft­ fahrzeugreifen, wobei ein aus einer inneren Gummischicht, einer Gewe­ beeinlage und einer Gummi-Deckschicht bestehender aufblasbarer Aus­ dehnungsteil des Balges mit einem aus Stahl-Corden und Cord-Gummi- Zusammensetzungen bestehenden Montage- oder Einbau-Teil für den Balg verbunden wird, mit folgenden Verfahrensschritten:

   • a) eine für den Montage- oder Einbau-Teil (CDEF) vorgesehene erste Tasche (25) wird durch Aufeinanderschichten der Cord- Gummi-Zusammensetzungen (11, 12) bestehend aus Corden (12) und einer Gummi-Schicht (11), und von Metall-Corden (13, 14), bestehend aus einem Cord (14) und einem Gummi- Halbfabrikat (13) gebildet und in einen Abschnitt (E′-E) eines Trommelkörpers (30) eingesetzt, wobei dieser Abschnitt (E′-E) den für die Ausbildung des Montage- oder Einbau-Teiles (CDEF) des Schulter-Balges vorgesehenen Trommelkörper- Abschnitt bildet;
   • b) eine Außentrommel (31) wird mit der Anordnung gemäß a) zusammengefügt;
   • c) sodann werden die Cord-Gummi-Zusammensetzungen der ersten Tasche (25) an einem vorgegebenen Abschnitt (A-B) der Außentrommel (31) fest anhaftend angebracht;
   • d) eine für die Ausbildung des Ausdehnungsteiles (1A) des Balges dienende, zweite Tasche (26), welche die innere Gummilage (16), die Gewebeeinlage (17) und die Gummi-Deckschicht (18) aufweist, wird in den Trommelkörper (30) eingesetzt, um an einer Basis-Oberfläche eines Ventilhebels anzuhaften;
   • e) ein Endabschnitt der zweiten Tasche (26) wird auf einer Basis- Oberfläche (C) der Außentrommel (31) angeordnet;
   • f) ein Ventil-Anschlußstück (23) wird mit einem Schraubabschnitt eines Ventilschaftes (21) zusammenmontiert;
   • g) ein der Basis-Oberfläche (C) gegenüberliegender Endabschnitt (P3C) der zweiten Tasche (26) wird umgefaltet, bis er eine vorgegebene Linie (H) erreicht, und wird sodann mittels einer Ahle (34) befestigt;
   • h) die zweite Tasche (26) wird zum Zwecke des Pressens gegen einen vorgegebenen Abschnitt (A-B-C) der Außentrommel (31) gedrückt, um dort gepreßt zu werden, wobei sodann die Cord- Gummi-Zusammensetzungen (11, 12) der ersten Tasche (25) daran angeheftet werden;
   • i) auf die Oberfläche des nunmehr in Form eines halbfertigen Produktes vorliegenden Ausdehnungsteiles des Balges wird ein Klebstoff aufgetragen;
   • j) auf diese mit Klebstoff beschichtete Oberfläche wird eine Nylon-Schicht eines Gewebes (19) aufgebracht, um in Berüh­ rung mit der Gummi-Oberfläche zu gelangen; und
   • k) auf der Oberfläche des in Form eines halbfertigen Produktes vorliegenden Ausdehnungsteiles des Balges wird eine Abdeck- Trommel (32) angeordnet und sodann werden zum Zwecke des Aushärtens Preßluft und Dampf gleichzeitig eingeleitet.