DE4218515A1 - Verfahren zum Messen der mechanischen Belastung von elektronischen Bauelementen bei ihrem Aufsetzen auf Platten - Google Patents
Verfahren zum Messen der mechanischen Belastung von elektronischen Bauelementen bei ihrem Aufsetzen auf PlattenInfo
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Description
Elektronische Geräte mit einer Vielzahl von elektronischen
Bauelementen enthalten in der Regel mehrere Leiterplatten,
auf denen die elektronischen Bauelemente angeordnet
sind. Das Aufsetzen der elektronischen Bauelemente auf
die Leiterplatten geschieht meistens in Bestückautomaten,
die mit einer Greifeinrichtung versehen sind; von der
Greifeinrichtung werden die elektronischen Bauelemente
nacheinander auf die jeweilige Leiterplatte in der jeweils
gewünschten Position aufgebracht.
Beim Bestücken der Leiterplatten mit elektronischen
Bauelementen in einem Bestückautomaten werden auf die
elektronischen Bauelemente mechanische Belastungen ausge
übt, die - wie beispielsweise aus der Zeitschrift
"Surface Mount Technology", Mai/Juni 1990, Seiten 11 bis
15 entnehmbar ist - insbesondere bei SMD (Surface Mounted
Devices) -Bauelementen so stark sein können, daß die
Bauelemente beschädigt werden. Es besteht deshalb ein
Interesse daran, die mechanischen Belastungen zu messen,
die beim Aufsetzen von elektronischen Bauelementen auf
Platten in einem Bestückautomaten auftreten. Sind nämlich
diese Belastungen bekannt und ist ferner bekannt, welchen
maximalen mechanischen Belastungen das jeweilige elektroni
sche Bauelement ausgesetzt sein darf, ohne daß es beschädigt
wird, dann läßt sich durch entsprechende Einstellung des
Bestückautomaten die mechanische Belastung innerhalb
unkritischer Grenzwerte halten.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren zum Messen der mechanischen Belastung von
elektronischen Bauelementen bei ihrem Aufsetzen auf
Platten in einem Bestückautomaten anzugeben.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird bei einem solchen Verfahren
erfindungsgemäß eine Testplatte mit einem teilweise
herausgetrennten, einen eingespannten Biegebalken dar
stellenden Abschnitt und mit einer Durchbiegungserfassungs
einrichtung im Einspannbereich des teilweise herausge
trennten Abschnitts verwendet, auf den teilweise heraus
getrennten Abschnitt ein elektronisches Bauelement
von einer Greifeinrichtung des Bestückautomaten aufge
setzt und in einer an die Durchbiegungserfassungsein
richtung angeschlossenen Auswerteeinrichtung ein der
mechanischen Belastung entsprechendes Meßsignal erzeugt.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es möglich, unter
weitgehend den betrieblichen Bedingungen angepaßten
Bedingungen die mechanischen Belastungen mit deren
Spitzenwerten zu ermitteln, die elektronische Bauelemente
beim Aufsetzen auf Leiterplatten in einem Bestückautomaten
ausgesetzt sind. Dabei läßt sich das erfindungsgemäße
Verfahren relativ einfach durchführen, weil es lediglich
einer Testplatte mit einem teilweise herausgetrennten
Abschnitt, einer Durchbiegungserfassungseinrichtung und
einer daran angeschlossenen Auswerteeinrichtung bedarf.
Die zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
erforderlichen Elemente sind bis auf die Testplatte
handelsüblich, und auch das Verfahren selbst läßt sich
einfach und schnell vor Ort am Bestückautomaten durch
führen.
Um das Messen der mechanischen Belastung von elektroni
schen Bauelementen beim Bestücken unter weitgehend
praxisnahen Bedingungen durchführen zu können, wird es
als vorteilhaft angesehen, wenn vor dem Aufsetzen der
elektronischen Bauelemente auf die Testplatte eine Paste
auf den teilweise herausgetrennten Abschnitt aufgetragen
wird. Beim Bestücken selbst wird nämlich mit einer der
artigen Paste gearbeitet, bei der es sich beispielsweise
um eine Lotpaste handeln kann.
Um auch hinsichtlich der Paste möglichst praxisnahe
Bedingungen in einfacher Weise nachzubilden, erfolgt das
Auftragen der Paste bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
in vorteilhafter Weise auf drucktechnischem Wege, wobei
sich ein einfach durchzuführender Schablonendruck mit
Hilfe einer kleinen Gummirakel als besonders einfach
durchführbar erwiesen hat.
Um die bei der Bestückung von Leiterplatten mit elektroni
schen Bauelementen in einem Bestückautomaten herrschenden
Bedingungen besonders genau nachzubilden, wird bei dem
erfindungsgemäßen Verfahren in vorteilhafter Weise das
elektronische Bauelement von der Greifeinrichtung des
Bestückautomaten auf eine mit einer Paste versehene Probe-
Leiterplatte aufgesetzt, die sich in einer flachen Aus
nehmung im teilweise herausgetrennten Abschnitt befindet.
Das Arbeiten mit einer Probe-Leiterplatte hat den Vorteil,
daß der Auftrag der Paste in einer Weise erfolgen kann,
wie dies beim tatsächlichen Bestücken von Leiterplatten in
einem Bestückautomaten der Fall ist, weil derartige,
relativ kleine Probe-Leiterplatten zu einem Nutzen zusammen
gefaßt eine äußere Gestalt wie eine zu bestückende Leiter
platte aufweisen können und demzufolge hinsichtlich des
Auftrags der Paste wie herkömmliche Leiterplatten behandelt
werden können.
Eine Testplatte zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens weist vorteilhafterweise einen teilweise
herausgetrennten Abschnitt auf, der einen eingespannten
Biegebalken darstellt, und auf der Testplatte ist im
Einspannbereich des teilweise herausgetrennten Abschnitts
mindestens ein Dehnungsmeßstreifen der Durchbiegungser
fassungseinrichtung befestigt. Ist gemäß einer weiteren
vorteilhaften Ausgestaltung die Testplatte aus Aluminium
hergestellt, dann ergeben sich aufgrund des Elastizitäts
moduls von Aluminium bei den zu erwartenden mechanischen
Belastungen Beanspruchungen des teilweise herausgetrenn
ten Abschnittes, die zur Auswertung besonders günstig sind,
weil ein lineares Verhalten vorliegt.
Im übrigen ist darauf hinzuweisen, daß die Durchbiegung
des teilweise herausgetrennten Abschnittes auch auf andere
Weise, beispielsweise durch optische Abtastung der jeweils
erfolgenden Durchbiegung, vorgenommen werden kann.
Zur Erläuterung der Erfindung ist in
Fig. 1 eine Draufsicht auf ein Ausführungsbeispiel einer
Testplatte zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens, in
Fig. 2 ein Blockschaltbild der vorteilhafterweise im
Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens verwendeten
Auswerteeinrichtung und in
Fig. 3 ein teilweiser Schnitt durch ein weiteres Ausführungs
beispiel der erfindungsgemäßen Testplatte im
Bereich des teilweise herausgetrennten Abschnittes
dargestellt.
Wie die Fig. 1 erkennen läßt, ist eine Testplatte 1 aus
vorzugsweise Aluminium mit einem teilweise herausgetrennten
Abschnitt 2 versehen, der durch zwei parallel zueinander
verlaufende Schlitze 3 und 4 sowie einen die beiden
Schlitze 3 und 4 verbindenden zusätzlichen Schlitz 5 in
der Testplatte 1 gebildet ist. Der Abschnitt 2 hat somit
die Gestalt einer Zunge und stellt mechanisch betrachtet
einen einseitig im Bereich 6 eingespannten Balken dar.
Im Einspannbereich 6 ist eine Durchbiegungserfassungsein
richtung 7 fest angebracht, die - wie Fig. 2 zeigt -
beispielsweise aus einem Dehnungsmeßstreifen 8 in einer
Brückenschaltung 9 mit weiteren ohmschen Widerständen 10,
11 und 12 besteht. An eine von Schaltungspunkten 13 und 14
gebildete Eingangsdiagonale der Brückenschaltung 9 ist
eine Hilfsspannungsquelle 15 angeschlossen. Mit der von
den Schaltungspunkten 16 und 17 gebildeten Ausgangs
diagonalen der Brückenschaltung 9 ist ein Verstärker 18
eingangsseitig verbunden; ausgangsseitig ist dem Ver
stärker 18 ein schreibendes Meßgerät 19 und beispielsweise
zusätzlich ein digitales Anzeigegerät 20 nachgeordnet. Der
Verstärker 18 bildet mit den Meßgeräten 19 und 20 eine
Auswerteeinrichtung 21.
Aus Fig. 1 ist ferner entnehmbar, daß zu der Durchbiegungs
erfassungseinrichtung 7 Leitungen 22 und 23 führen, die
den genauso bezeichneten Leitungen 22 und 23 gemäß Fig. 2
entsprechen und die Verbindungsleitungen zur Hilfs
spannungsquelle 15 bilden. Weitere Leitungen 24 und 25
sind, wie ergänzend Fig. 2 zeigt, Anschlußleitungen zum
Verstärker 18 der Auswerteeinrichtung 21.
Aus Fig. 1 geht auch hervor, daß auf den teilweise
herausgetrennten Abschnitt 2 ein elektronisches Bauelement
26 aufgesetzt ist; dieses Aufsetzen ist von einem im
übrigen nicht dargestellten Bestückautomaten mit einer
ebenfalls nicht gezeigten Greifeinrichtung vorgenommen
worden, nachdem die Oberfläche des Abschnitts 2 im
Schablonendruck mit einer kleinen Gummirakel mit Lotpaste
versehen ist. Der Vorgang des Aufsetzens des elektroni
schen Bauelementes 26 auf den teilweise herausgetrennten
Abschnitt 2 wird mittels der Anordnung nach Fig. 2 über
wacht bzw. ausgewertet, die mit der Hilfsspannungsquelle
über ein Kabel 27 und eine Klemmenanordnung 28 an die
Durchbiegungserfassungseinrichtung 7 angeschlossen ist.
Dabei ist beispielsweise der in Fig. 2 beim schreibenden
Meßgerät 19 skizzierte Verlauf der mechanischen Belastung
mit ihrem Spitzenwert festgehalten worden. Dies ist da
durch möglich, daß sich entsprechend der von der Greifein
richtung beim Aufsetzen des elektronischen Bauelementes 26
auf den Abschnitt 2 auftretenden mechanischen Belastung
dieser Abschnitt 2 nach unten durchgebogen hat, was im
Einspannbereich 6 von der Durchbiegungserfassungseinrich
tung 7 mit dem Dehnungsmeßstreifen 8 erfaßt worden ist.
Nachdem mit der dargestellten Testplatte 1 die mechanische
Belastung beim Aufsetzen des elektronischen Bauelementes
26 im Bestückautomaten erfaßt worden ist, kann das
elektronische Bauelement 26 wieder ohne weiteres von der
Testplatte 1 entfernt werden und auch die darunter befind
liche Paste abgewischt werden. Die Testplatte 1 steht dann
zu weiteren Messungen wieder zur Verfügung.
In Fig. 3 ist ein Schnitt durch eine weitere Testplatte
30 im Bereich des teilweise herausgetrennten Abschnitts 31
gezeigt; erkennbar ist hier nur der zusätzliche Schlitz
32, der dem zusätzlichen Schlitz 5 nach Fig. 1 entspricht.
Die Testplatte 30 ist im Bereich ihres Abschnitts 31 mit
einer flachen Ausnehmung 33 versehen, in der sich eine
Probe-Leiterplatte 34 mit aufgebrachter Lotpaste 35 und 36
befindet. Die Probe-Leiterplatte 34 kann im Nutzen herge
stellt sein und aus einem größeren Verband nach Aufbringung
der Lotpaste 35 und 36 beispielsweise einfach herausgebrochen
und dann in die flache Ausnehmung 33 eingesetzt sein. Wird
nun ähnlich wie im Zusammenhang mit den Fig. 1 und 2
beschrieben, auf die Probe-Leiterplatte 34 ein in Fig. 3
nicht dargestelltes elektronisches Bauelement durch eine
Greifeinrichtung eines Bestückautomaten aufgesetzt, dann
bewirkt auch hier die damit einhergehende mechanische
Belastung, daß der teilweise herausgetrennte Abschnitt 31
in Richtung des Pfeiles 37 ausschwenkt, weil der Bereich
31 wiederum einen einseitig eingespannten Balken bildet.
Mittels einer in der Fig. 3 nicht dargestellten und der
Durchbiegungserfassungseinrichtung 7 nach Fig. 1 ent
sprechenden Einrichtung und einer Auswerteeinrichtung
entsprechend Fig. 2 kann auch in diesem Falle die
mechanische Belastung auf das elektronische Bauelement
beim Bestücken gemessen werden, wobei hier infolge
Arbeitens mit einer Probe-Leiterplatte 34 besonders
praxisnahe Bedingungen nachgebildet sind.
Claims (6)
1. Verfahren zum Messen der mechanischen Belastung von
elektronischen Bauelementen bei ihrem Aufsetzen auf
Platten in einem Bestückautomaten,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - eine Testplatte (1) mit einem teilweise herausgetrennten, einen eingespannten Biegebalken darstellenden Abschnitt (2) und mit einer Durchbiegungserfassungseinrichtung (7) im Einspannbereich (6) des teilweise herausgetrennten Abschnitts (2) verwendet wird,
- - auf den teilweise herausgetrennten Abschnitt (2) ein elektronisches Bauelement (26) von einer Greifeinrich tung des Bestückautomaten aufgesetzt wird und
- - in einer an die Durchbiegungserfassungseinrichtung (7) angeschlossenen Auswerteeinrichtung (21) ein der mechanischen Belastung entsprechendes Meßsignal erzeugt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - vor dem Aufsetzen der elektronischen Bauelemente (26) auf die Testplatte (1) eine Paste auf den teilweise herausgetrennten Abschnitt (2) aufgetragen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - das Auftragen der Paste auf drucktechnischem Wege erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - das elektronische Bauelement von der Greifeinrichtung des Bestückautomaten auf eine mit einer Paste (35, 36) versehene Probe-Leiterplatte (34) aufgesetzt wird, die sich in einer flachen Ausnehmung (33) im teilweise herausgetrennten Abschnitt (31) befindet.
5. Testplatte zur Durchführung des Verfahrens nach einem
der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - die Testplatte (1) einen teilweise herausgetrennten Abschnitt (2) aufweist, der einen eingespannten Biege balken darstellt, und
- - auf der Testplatte (1) im Einspannbereich (6) des teil weise herausgetrennten Abschnitts (2) mindestens ein Dehnungsmeßstreifen (8) der Durchbiegungserfassungsein richtung (7) befestigt ist.
6. Testplatte nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - sie (1) aus Aluminium besteht.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4218515A DE4218515A1 (de) | 1992-06-02 | 1992-06-02 | Verfahren zum Messen der mechanischen Belastung von elektronischen Bauelementen bei ihrem Aufsetzen auf Platten |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4218515A DE4218515A1 (de) | 1992-06-02 | 1992-06-02 | Verfahren zum Messen der mechanischen Belastung von elektronischen Bauelementen bei ihrem Aufsetzen auf Platten |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4218515A1 true DE4218515A1 (de) | 1993-12-09 |
Family
ID=6460432
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4218515A Withdrawn DE4218515A1 (de) | 1992-06-02 | 1992-06-02 | Verfahren zum Messen der mechanischen Belastung von elektronischen Bauelementen bei ihrem Aufsetzen auf Platten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4218515A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2003047328A2 (de) | 2001-11-22 | 2003-06-05 | Siemens Aktiengesellschaft | Verfahren zur qualifizierung von substrate verarbeitenden fertigungsprozessen und zur durchführung dieser verfahren geeignete vorrichtungen |
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-
1992
- 1992-06-02 DE DE4218515A patent/DE4218515A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8141 | Disposal/no request for examination |