DE4217933C2 - Verfahren zur Bestimmung des Endpunktes für den Frischprozeß in Sauerstoffkonvertern - Google Patents
Verfahren zur Bestimmung des Endpunktes für den Frischprozeß in SauerstoffkonverternInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung des Endpunk
tes für den Frischprozeß in Sauerstoffkonvertern bei der
Stahlerzeugung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Während des Frischens, also beim Auf- bzw. Einblasen von Sauer
stoff auf bzw. in die Stahlschmelze, wird im wesentlichen Koh
lenstoff oxidiert. Am Ende des Sauerstoffblasens ist der Kohlen
stoffgehalt relativ klein. Daher tritt nun die Reaktion von Ei
sen mit Sauerstoff in den Vordergrund. Neben der Tatsache, daß
durch diese Reaktion der sogenannte braune Rauch entsteht, eine
starke Belastung der Umwelt, reagiert das flüssige Eisenoxid mit
dem teuren Feuerfest-Futter des Konverters und erhöht so die
Feuerfest-Kosten. Gleichzeitig wird das Eisenausbringen verrin
gert. Deshalb ist das rechtzeitige Abschalten der Sauerstoffzu
fuhr besonders wichtig. Zudem ist ein erhöhter FeO-Gehalt der
Schlacke von Nachteil für die Erzeugung von Stahl mit hohem
Reinheitsgrad.
Methoden, den günstigsten Abschaltzeitpunkt zu finden, sind
vielfältig. So gibt es allgemeine mathematische Modelle, bei
denen der Zeitpunkt auf der Grundlage vorher festgelegter Werte,
unter anderem die Schmelze selbst betreffend, ermittelt wird.
Da diese Werte von Charge zu Charge jedoch wechseln, sind diese
statischen Modelle nicht in der Lage, den für jede Charge zu
treffenden Abschaltzeitpunkt zu ermitteln.
Dagegen sind dynamische Modelle, die ein Signal benutzen, eher
geeignet, den Frischprozeß befriedigend zu steuern. Eine dieser
dynamischen Methoden ist die sogenannte Sublanzentechnik. In der
Sublanzentechnik wird eine Probe durch senkrechtes Eintauchen
einer Vertikalsonde (Sublanze) genommen und der Kohlenstoffge
halt durch Messung der Erstarrungstemperatur der Probe bestimmt.
Dieses Verfahren ist ungenau.
In der DE-PS 28 39 316 ist ein Verfahren beschrieben, bei dem
durch die Überwachung oder Messung mittels Massenspektrometer
und mittels Strömungsmesser die Menge der Entkohlung des
geschmolzenen Stahls bestimmt wird. Die Konzentrationsmessung
von z. B. CO und CO₂ über die Abgasanalyse sowie die Bestimmung
der Abgasrate gibt die Entkohlungsrate. Aus dem Produkt von
Entkohlungsrate und Meßzeitintervall ergibt sich die entfernte
Kohlenstoffmenge, und eine weitere Aufsummierung der Kohlen
stoffmengen über die Frischzeit liefert die Gesamtmenge an ver
gastem Kohlenstoff. Eine Bilanz zwischen eingebrachtem und aus
gebrachtem Kohlenstoff ergibt die Endkohlenstoffmenge. Dieses
Verfahren ist viel zu ungenau und kaum verwendbar für die mo
derne Prozeßtechnik. In der angeführten Druckschrift, Spalte 13,
Zeilen 30ff, wird die Unsicherheit mit ±0,04% C angegeben. Die
heutige Prozeßtechnik erfordert eine Meßunsicherheit von
höchstens ±0,015% C, bevorzugt sogar von <±0,01% C.
Betrachtet man man einen Konverter mit 100 t geschmolzenem
Stahl, dann entspricht eine Standardabweichung von ±0,01% C
einer Kohlenstoffmenge von nur ±10 kg. Ein derartig kleiner Ge
wichtsanteil, gemessen an der Anfangskohlenstoffmenge von rd. 4
t, ist mit dem vorbekannten Verfahren auf keinen Fall bestimm
bar, so daß es für den genannten Zweck völlig ungeeignet ist.
Das gleiche gilt für eine aus der japanischen Zeitschrift
"Transactions ISIJ", Vol 28, 1988, S. 59-67, da auch hier der
Kohlenstoffgehalt zur Bestimmung des Endpunktes gemessen werden
soll.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
der eingangs genannten Art so zu führen, daß individuell für
jede Schmelze möglichst frühzeitig und bei einem bestimmten Bad-
Kohlenstoffgehalt über die Abschaltung der Sauerstoffzufuhr beim
Frischen entschieden werden kann.
Die Erfindung löst diese Aufgabe mit Hilfe der Merkmale des
kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegen
stand der Unteransprüche.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird der zeitliche Verlauf
einer Anzahl von Abgasbestandteilen massenspektrometrisch ermit
telt. Gegen Ende des Frischvorganges sinkt der Anteil einzelner
Abgasbestandteile, während der Anteil anderer Abgasbestandteile
steigt.
Wenn z. B. mit Hilfe des Massenspektrometers die Abgasbestand
teile CO, CO₂ und N₂ gemessen werden, so stellt sich heraus, daß
gegen Ende des Frischvorganges der Anteil an CO fällt, während
die Anteile an CO₂ und N₂ ansteigen. Der Anstieg an CO₂ ist da
bei relativ gering, während der Anstieg an N₂ sehr signifikant
ist. Das liegt daran, daß gerade am Ende des Frischvorganges
viel Frischluft in den Abgasstrom gelangt. Aus umwelttechnischen
Gründen müssen nämlich die Abgase abgesaugt werden. Zwischen
Konverteröffnung und Abgashaube befindet sich ein Spalt, durch
den mehr und mehr Falschluft angesaugt wird, wenn den Absaugpum
pen nicht mehr genug Konvertergas angeboten werden kann.
Da das Sinken des CO-Anteils bzw. das Steigen des N₂-Anteils
aber zunächst sehr mäßig verläuft, ist nicht gleich zu entschei
den, ob der Zeitpunkt zum Abschalten der Sauerstoffzufuhr schon
erreicht ist. Sicher kann man erst sein, wenn der Abfall des CO-
Anteils bzw. der Anstieg des N₂-Anteils signifikant wird. Vor
diesem Zeitpunkt kann jedoch schon die Reaktion des Sauerstoffes
mit dem Eisen die Überhand über die Reaktion des Sauerstoffs mit
dem Kohlenstoff gewonnen haben. Aus diesem Grunde werden aus den
gemessenen Abgasbestandteilen Parameter abgeleitet, wie sie bei
spielhaft in Anspruch 3 aufgeführt sind. Dabei bedeutet GK =
GA/100 · (100 - N₂ - O₂) ≈ GA/100 · (100 - N₂) , wobei N₂ bzw. O₂
Volumenanteile in % im Abgas sind.
Die Parameter sind so gewählt, daß diese schon dann eine signi
fikante Änderung zeigen, wenn die Abgasbestandteile erst langsam
steigen bzw. fallen.
Auf diese Weise ist es möglich, die Entscheidung über die Ab
schaltung der Sauerstoffzufuhr schon etwa 2 Minuten früher zu
treffen als bei den bekannten Methoden.
Die Erfindung liegt also im Gegensatz zu den bekannten Verfahren
darin, daß es auf die Messung genauer absoluter Werte bestimmter
Abgasbestandteile nicht ankommt. Es wird kein Bilanzierungsver
fahren durchgeführt wie im zitierten Stand der Technik, sondern
ein Mustererkennungsverfahren. Mit diesem Mustererkennungsver
fahren werden Fehlergrenzen von <±0,01% C (Standardabweichung)
erreicht. Hierzu werden vorgegebene Bedingungen vom Rechner ab
gefragt. Wenn diese Bedingungen alle mehrmals hintereinander er
füllt sind, liegt ein stabiler Gradient vor und die Sauerstoff
zufuhr wird abgeschaltet.
Wichtig für das Verfahren ist es, daß am Beginn der
Endpunktbestimmungsmessung der Kohlenmonoxidanteil über 40 Vol-%
und der Stickstoffanteil unter 40 Vol-% im Abgasstrom beträgt.
Denn erst, wenn diese Anfangsbedingungen gegeben sind, ergibt
sich im Verlauf des Frischens ein auswertbarer Abfall des Koh
lenmonoxidanteils bzw. Anstieg des Stickstoffgehaltes.
Da es also bei dem erfindungsgemäßen Verfahren darauf ankommt,
daß die entscheidende signifikante Änderung im zeitlichen Ver
lauf der Abgasbestandteile bzw. der daraus abgeleiteten Parame
ter möglichst frühzeitig erkannt wird (Mustererkennung), werden
die gemessenen Abgaswerte als Analogwerte mit einem Analog-Digi
talwandler digitalisiert und mittels des Computerprogrammes aus
den gewonnenen Digitalwerten die abgeleiteten Parameter gebil
det. Meßpunkt für Meßpunkt, die zeitlich etwa 3 Sekunden ausein
anderliegen, wird abgetastet und die jeweilige zeitliche Verän
derung wird mit einem Soll-Zustand verglichen. Dieser Sollzu
stand bedeutet beispielsweise bei CO "fallen", während er bei
Stickstoff "steigen" bedeutet. Ergibt die Abtastung, d. h. der
Vergleich der zeitlichen Veränderung der Meßpunkte mit dem je
weiligen Sollzustand in mehreren Durchläufen hintereinander je
weils die gleiche Tendenz (CO fällt ständig, N₂ steigt ständig)
wird ein Signal erzeugt, das dazu benutzt wird, die Sauerstoff
zufuhr abzuschalten.
Die Zahl der Vergleichsdurchläufe (Loopings) wird vorher festge
legt und beträgt beispielsweise 7.
Da es im zeitlichen Verlauf der gemessenen Abgaswerte, aber auch
vorher schon zu Situationen kommen kann, in denen die Soll-Zu
stände mehrmals hintereinander getroffen werden, wird die Mu
stererkennung erst dann gestartet, wenn im zeitlichen Verlauf
ein Punkt erreicht ist, ab dem mit dem endgültigen Abfall des
CO-Anteils bzw. dem endgültigen Anstieg des N₂-Gehaltes ge
rechnet werden kann. Das wird beispielsweise mit Hilfe eines der
oben angegebenen statischen Modelle grob bestimmt. Es gibt je
doch auch andere Kriterien, wie z. B. den sogenannten Kohlestop.
Bei manchen Stahlherstellungsverfahren wird beispielsweise von
unten durch den Konverterboden Kohlenstoff in die Charge einge
blasen. Wenn genügend Kohlenstoff in der Schmelze vorhanden ist,
wird die Kohlenstoffzufuhr gestoppt, während das Frischen wei
tergeht. Das Mustererkennungsverfahren wird dann beispielsweise
5 min. nach dem Kohlenstop begonnen, d. h., wenn ungefähr sicher
ist, daß nur noch wenig Kohlenstoff mit Sauerstoff reagieren
kann, der Kohlenmonoxidgehalt im Abgasstrom somit beginnt stetig
abzunehmen.
Sind dann die oben genannten Bedingungen über eine vorher be
stimmte Zeit bzw. vorher bestimmte Anzahl von Vergleichsdurch
läufen erfüllt, wird vom Rechner ein Signal erzeugt, das entwe
der im DDC-Modus die Sauerstoffzufuhr selbständig beendet, oder
aber zum Konverterleitstand gesendet wird, wo dann die Sauer
stoffzufuhr vom Bedienungspersonal beendet werden kann. Diese
zweite Alternative hat den Vorteil, daß das Bedienungspersonal
aufgrund von Erfahrungswerten die Sauerstoffzufuhr trotz des Si
gnals noch ein wenig aufrechterhalten kann.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Zeichnungen darge
stellt und näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 den prinzipiellen Aufbau der Meß- und Auswerteappara
tur am Konverter,
Fig. 2 den zeitlichen Verlauf der Volumenanteile von CO, CO₂
und N₂,
Fig. 3 den zeitlichen Verlauf des Verhältnisses von CO und N₂
multipliziert mit dem Konvertergasanteil,
Fig. 4 den zeitlichen Verlauf des Verhältnisses von CO und N₂
und
Fig. 5 ein Flußdiagramm des erfindungsgemäßen Auswerteverfah
rens.
In der Fig. 1 ist schematisch ein Konverter 1 dargestellt. Die
Sauerstoffblaseinrichtung ist aus Übersichtlichkeitsgründen weg
gelassen. Über der Konverteröffnung 2 befindet sich in einem ge
ringen Abstand 4 dazu eine Absaughaube 3, über die die Abgase
aus dem Konverter 1 in den Kamin 5 gelangen. Die Absaugpumpen
sind ebenfalls aus Übersichtlichkeitsgründen nicht dargestellt.
Eine schematisch dargestellte Abzweigung 6 aus dem Kamin 5 be
liefert einen Massenspektrometer 7 mit den zu analysierenden Ab
gasbestandteilen. Die Meßsignale werden beispielsweise mit Hilfe
eines Schreibers 8 über der Zeit aufgetragen. Die Analogwerte
werden abgetastet und einem Analog-Digitalwandler 9 zugeführt.
Die digitalisierten Werte gelangen in den Rechner 10 und werden
dort weiter verarbeitet. Nachdem festgestellt worden ist, daß
der richtige Zeitpunkt zum Abschalten der Sauerstoffzufuhr er
reicht ist, wird vom Rechner 10 ein Signal erzeugt, das im vor
liegenden Beispiel über den digitalen Ausgang 11 zum nicht dar
gestellten Konverterleitstand übermittelt wird.
In der Fig. 2 ist der zeitliche Verlauf der gemessenen Volumen
anteile in % von Kohlenmonoxid, Kohlendioxid und Stickstoff dar
gestellt. Die Messungen sind während des Frischens nach einer
vorher festgelegten Zeit begonnen worden. Es ist zu erkennen,
daß am Frischende, d. h. in diesem Fall im Bereich 10 bis 12
min., die CO-Kurve sinkt und die CO₂- und N₂-Kurven steigen. Die
Verläufe der Meßsignale sind nach ca. 10,5 min. eindeutig.
Werden nun bestimmte, abgeleitete Größen, wie z. B. CO/N₂ oder
CO² (1/N₂ - 1/100), in Abhängigkeit von der Frischzeit aufgetra
gen, so ist ein eindeutiger Verlauf noch früher als nach 10, 5
min. zu erkennen.
In Fig. 3 ist für die gleiche Charge wie in Fig. 2 eine Auftra
gung von (CO/N₂) · (CO [100 - N₂]/100), was CO² (1/N₂ - 1/100)
entspricht, als Funktion der Frischzeit durchgeführt worden.
Hier ist schon ein eindeutiger Trend nach ca. 8,5 min. erkenn
bar. Der Verlauf von CO/N₂ in Abhängigkeit von der Frischzeit
wird in Fig. 4 dargestellt. Auch in diesem Fall ist ein deutli
cher Abfall nach ca. 8,5 min. zu sehen.
Das Verfahren basiert auf dem Ertasten der oben angegebenen
zeitveränderlichen Größen. Dazu ist es erforderlich, ein Rech
nerprogramm zu erstellen, wie es schematisch in Fig. 5 darge
stellt ist, und die Analogwerte in Digitaldaten umzusetzen. Das
Rechnerprogramm erzeugt zunächst einmal die abgeleiteten Größen
und vergleicht ständig die zeitliche Veränderung mit dem Soll-
Zustand.
Damit dieser Vergleich nicht schon am Anfang des Frischverfah
rens bzw. am Anfang der Meßzeit erfolgt, in einem Bereich also,
in dem noch keine sinnvollen Entscheidungen getroffen werden
können, wird das Programm erst zu einem späteren Zeitpunkt ge
startet. Im vorliegenden Beispiel erst 5 Minuten nach dem Koh
lestop.
Am Beginn der Messung ist das Massenspektrometer völlig mit
Stickstoff beaufschlagt. Beginnt nun die Messung, d. h. werden
dem Massenspektrometer die zu untersuchenden Abgase zugeführt,
sinkt der Eichgas-Stickstoff-Anteil im Massenspektrometer. Sinkt
er unter 95%, wird durch Reset das Programm erst einmal außer
Funktion gesetzt. Sind die 5 min. nach Ende der Kohlenstoffzu
fuhr erreicht, wird wieder abgefragt, ob der Eichgasanteil des
Massenspektrometers auf unter 95% abgesunken ist. Wird diese
Frage bejaht, wird der Zähler im Programm auf 0 gesetzt und die
erste Bedingung wird abgefragt. In diesem Fall lautet die Bedin
gung "steigt der Stickstoffgehalt". Wird dies verneint, wird der
Durchlauf neu gestartet. Ist die Bedingung erfüllt, wird die
zweite Bedingung abgefragt, in diesem Fall "steigt der Kohlendi
oxidgehalt". Wird dies verneint, wird der Durchlauf neu gestar
tet, wird dies bejaht, wird die dritte Bedingung abgefragt, in
diesem Fall "fällt der Kohlenmonoxidanteil". Wird dies verneint,
wird erneut gestartet. Anderenfalls werden noch andere Bedingun
gen berücksichtigt, so z. B. fällt der zeitliche Verlauf des
Verhältnisses von CO zu N₂. Eine weitere Bedingung könnte sein,
ob der Gradient der abfallenden Flanke dieses Verhältnisses
(CO/N₂) einen bestimmten Wert überschreitet. Sind alle Bedingun
gen erfüllt, wird der Zähler um eins höhergesetzt und die Abfra
gung der Bedingungen erfolgt für den nächsten Meßpunkt. Erreicht
die Anzahl der Durchläufe (Loopings) einen vorher eingestellten
Wert, wird das Verfahren beendet und das Signal zum Abschalten
der Sauerstoffzufuhr erzeugt.
Das eben erläuterte Flußdiagramm aus Fig. 5 ist rein beispiels
weise zu verstehen. So ist es natürlich möglich, daß lediglich
zwei Bedingungen abgefragt werden und daß die Anzahl der Durch
läufe zwischen n = 2 und n = 10, vorteilhafterweise jedoch auf 7
vorher festgelegt werden kann.
Claims (7)
1. Verfahren zur Bestimmung des Endpunktes für den Frischprozeß
in Sauerstoffkonvertern bei der Stahlerzeugung, bei dem
während des Frischens fortlaufend aus dem Konverter
entweichende Abgasbestandteile massenspektrometrisch analysiert werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zeitlichen Änderungen der
analysierten Abgasbestandteile und/oder daraus abgeleiteter
Parameter mit Hilfe eines Rechnerprogramms fortlaufend mit
einer Sollkurve verglichen werden, und nachdem über eine
bestimmte Anzahl von hintereinander liegenden Meßwerten die
vorgegebenen Bedingungen vom Rechner als erfüllt erkannt
worden sind, die Sauerstoffzufuhr beendet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Abgasbestandteile CO und/oder CO₂ und N₂ analysiert
werden, aus deren gemessenem Wert die Parameter abgeleitet
werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Parameter die Abgasrate GA und/oder Konvertergas GK
und/oder dC/dO₂ und/oder CO (100 - N₂)/100 und/oder CO/N₂
und/oder CO² (1/N₂ - 1/100) aus den gemessenen Werten der
Abgasbestandteile ermittelt werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß am Beginn der Endpunktbestimmungsmessung der
Kohlenmonoxidanteil über 40 Vol-% und der Stickstoffanteil
unter 40 Vol-% im Abgasstrom betragen soll.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die gemessenen Werte Analogwerte sind, die digitalisiert
werden und dann dem Rechner zugeführt werden.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Rechner im DDC-Modus die Sauerstoffzufuhr selbständig
beendet.
7. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Rechner das Signal zur Beendigung der
Sauerstoffzufuhr über einen digitalen Ausgang zum
Konverterleitstand sendet, wo dann die Sauerstoffzufuhr
abgeschaltet wird.
Priority Applications (4)
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