DE4217748C2 - Kupplungsvorrichtung für aneinanderstoßende Stulpschienenabschnitte und Verfahren zur Fertigstellung einer derartigen Kupplungsvorrichtung, sowie Werkzeug zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Kupplungsvorrichtung für aneinanderstoßende Stulpschienenabschnitte und Verfahren zur Fertigstellung einer derartigen Kupplungsvorrichtung, sowie Werkzeug zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Kupplungsvorrichtung für aneinander
stoßende Stulpschienenabschnitten nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1, ein Verfahren zur Fertigstellung
einer derartigen Kupplungsvorrichtung und einer Kupplungsvorrichtung nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 8, sowie ein Werkzeug zur Durchführung des Verfahrens.
Stulpschienen und Treibstangen werden häufig als Baueinheit ver
einigt, in einer abgestufte Längsnut eines Flügelrahmens von
Türen oder Fenster eingesetzt und dienen hier im Zusammenwirken
mit Antriebs- und Verriegelungselementen zum Schließen oder Öff
nen von Fenster- oder Türflügel in verschiedenen Stellungen oder
Funktionen. Zur einfachen Fertigung und jeweiligen Anpassung der
Stulpschienen-Treibstangenanordnung an die verschiedenen Höhen
und Breiten der Flügel werden diese in verschiedenen Fixlängen
hergestellt und durch Kürzen auf das jeweilige Flügelrahmenmaß
angepaßt. Die Verbindung der jeweiligen Treibstangen- bzw. Stulp
schienenabschnitte geschieht beispielsweise formschlüssig über
Zahnkupplungen. Die AT 3 80 516 B zeigt eine derartige Kupplungs
vorrichtung.
Nachteilig bei dieser bekannten Kupplungsvorrichtung ergibt sich,
daß sowohl die Treibstange als auch die Stulpschiene mit einer
Verzahnung ausgebildet werden muß, die länger sein muß als das
längste zum Ausgleich der Fensterhöhe oder -breite abzuschnei
dende Kürzungsmaß. Dabei ergibt sich nachteilig, daß der Quer
schnitt der Stulpschiene geschwächt wird, insbesondere bei
einer Drückbewegung schneller ausknicken kann und Schmutzecken,
hervorgerufen durch die überlange Seitenverzahnung, in der
umlaufenden Nut des Flügelrahmens entstehen.
Nach der DE 25 06 003 A1 ist ein Verfahren zum Fertigstellen
einer Kupplungsvorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 8
bekannt. Nachteilig gestaltet sich dieses Fertigstellungs
verfahren sehr aufwendig, da es mehrere Werkzeuge und auch
mehrere Meßwerkzeuge oder Meßlehren benötigt. Durch das mehr
stufige Fertigungsverfahren ergibt sich auch eine größere
Gefahr hinsichtlich des Auftretens von Fertigungsfehlern.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die vorbeschriebenen
Nachteile auszuräumen und eine einfache und funktionssichere
Kupplungsvorrichtung über Verzahnungselemente oder sonstige
Formschlußelemente zu finden. Weiterhin besteht die Aufgabe
darin, ein einfaches Fertigungsverfahren für diese Kupplungs
vorrichtung zu finden.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden
Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Aus- und Weiter
bildungen sowie ein Verfahren zur Fertigstellung sind in den
Ansprüchen 2 und 3 bzw. 4 bis 7 aufgezeigt. Die Lösung für ein
weiteres Fertigstellungsverfahren ist im kennzeichnenden Teil
des Anspruchs 8 beschrieben. Vorteilhafte Weiterbildungen der
Verfahren sowie die vorteilhafte Ausbildung von Werkzeugen zur
Durchführung der Verfahren beschreiben die Ansprüche 9 bis 12.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere
darin, daß sich der Querschnitt der Stulpschiene nicht mehr
durch den von der Verzahnung geschwächten Querschnitt bestimmt.
Dadurch kann diese dünner ausgebildet werden bzw. es können
größere Kräfte übertragen werden.
Weiterhin vorteilhaft entfällt der Arbeitsgang des Verzahnens
bei der Herstellung des ablängbaren Stulpschienenabschnitts als
Produktionsschritt bei der Herstellung. Dieser Arbeitsgang wird
auf der Baustelle oder beim Fensterhersteller direkt mit dem
sowieso notwendigen Arbeitsgang des Ablängens der Stulpschiene
und der Treibstange durchgeführt. Darüber hinaus vorteilhaft
ist die Vorratshaltung der Fensterbeschläge wesentlich verein
facht, da die Enden der Stulpschiene eben und glatt verlaufen.
Erst beim Ablängvorgang erfolgt die Ausbildung der Verzahnung
oder sonstigen Formgebung, die dann in beliebiger Form dem
zugehörigen Kupplungsstück angepaßt werden kann, sofern eine
formschlüssige Anbindung der Stulpschienenabschnitte kunden
seits gefordert wird.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dar
gestellt und wird im folgenden näher beschrieben.
Fig. 1 und 2 zeigen die Ansicht einer Stulpschienen-Treibstan
genanordnung im Kupplungsbereich mit verschiedenen Verzahnungs
ausbildungen.
Fig. 3 zeigt verschiedene Ausbildungsvarianten der Verzahnung
oder sonstigen Formgebung an den Enden des ablängbaren Treib
stangenabschnittes 8 oder Stulpschienenabschnittes 9.
Eine Stulpschienen-Treibstangenanordnung 1 wird als Baueinheit
in eine außen umlaufende abgestufte Nut 2 eines Flügelrahmens 3
eingesetzt und über Schrauben 4 mit diesem verschraubt. Die
Treibstange 5 dient als Bewegungselement dazu, Funktionseinhei
ten, beispielsweise Verriegelungen zu bewegen. Die Bewegung der
Treibstange wird durch ein mit dem Handgriff verbundendes Ge
triebe eingeleitet. Die Stulpschiene 6 trägt und führt die
Treibstange und schließt die Nut 2 nach außen ab. Sie liegt in
der äußeren breiteren Nutstufe 7. Die Befestigungsschrauben 4
durchgreifen meistens Stulpschiene 6 und Treibstange 5.
In den meisten Anwendungen einer Stulpschienen-Treibstangenan
ordnung, die in einer abgestuften Nut eingesetzt werden, laufen
diese wenigstens um drei umlaufende Kanten des Rahmens. Daher
müssen beispielsweise Eckumlenkungen an Treibstange und Stulp
schiene angekoppelt werden. Diese Ankopplung geschieht üblicher
weise durch Zahnstangenverbindungen, die in Zahnaufnahmen des
Gegenteils eingreifen. Um zu vermeiden, daß für jedes Rahmenmaß
separate Längen der einzelnen Teile gefertigt werden müssen, hat
es sich eingespielt, daß einige abgestufte Längen gefertigt wer
den, die durch Ablängen auf die erforderliche Länge gebracht
werden. Dabei hat sich beispielsweise für die Treibstange 5 und
die Stulpschiene 6 bewährt, daß der ablängbare Treibstangenab
schnitt 8 bzw. Stulpschienenabschnitt 9 mit einer Außenverzah
nung 10 bzw. 11 ausgebildet ist, der mit einem Kupplungsschuh 12
bzw. 13 des anderen Treibstangenabschnittes 14 bzw. Stulpschie
nenabschnittes 15, der mit einer Innenverzahnung versehen ist,
zusammenwirkt. Andere Verzahnungsformen oder formschlüssige Ver
bindungen wie z. B. Schwalbenschwanzverbindungen sind möglich.
Für die Verbindung der Stulpschienenabschnitte 9, 15 überdeckt
eine Verbindungsplatte 16 den Stoß 17 zwischen den Stulpschie
nenabschnitten. Diese Verbindungsplatte 16 trägt den Kupplungs
schuh 13, der die formschlüssige Verbindung mit dem ablängbaren
Stulpschienenabschnitt 9 bildet und wird im anderen Stulpschie
nenabschnitt 15 längs- oder drehbeweglich gehalten. Im Ausfüh
rungsbeispiel weist der Stulpschienenabschnitt 15 einen zentra
len Längsschlitz 18 auf, der durch einen Schuh 19 der Verbin
dungsplatte 16 durchgriffen wird. Über diesen Schuh ist die Ver
bindungsplatte 16 mit dem Stulpschienenabschnitt 15 verbunden.
In der Ausbildung nach Fig. 1 weist das Ende 20 des ablängbaren
Treibstangenabschnittes und das Ende 21 des ablängbaren Stulp
schienenabschnittes jeweils eine seitliche Außenverzahnung 10, 11
auf. Diese seitliche Außenverzahnung faßt jeweils in einen Kupp
lungsschuh 12, 13 des nicht ablängbaren Treibstangenabschnittes 14
bzw. Stulpschienenabschnittes 15. Die Kupplungsschuhe 12, 13
sind jeweils mit einer Innenverzahnung 22, 23 ausgebildet. Die
Außenverzahnungen 10, 11 sind geringfügig länger ausgebildet als
die Innenverzahnungen 22, 23.
Bei der Ausbildung nach Fig. 2 ist die Treibstangenverbindung
entsprechend Fig. 1 ausgebildet. Die Verzahnung der Stulpschiene
ist jedoch nicht seitlich angeordnet, sondern an der jeweiligen
Anlagefläche 24, 25 zwischen ablängbaren Treibstangenabschnitt 8
und Verbindungsplatte 16. In der Verbindungsplatte sind quer zur
Erstreckungsrichtung der Nut 2 Zahnlücken 26 angeordnet, in die
ein beim Ablängen des Stulpschienenabschnittes 9 geprägter
Zahn 27 eingreift.
Fig. 3 zeigt verschiedene Ausbildungsformen von Verzahnungen,
Ausprägungen oder Ausnehmungen, die nach dem beschriebenen Ver
fahren beim Ablängen hergestellt werden können. Damit kann den
verschiedensten Forderungen der Verbindung von Treibstangenab
schnitten oder Stulpschienenabschnitten Rechnung getragen wer
den. In der Ausbildung a sind beidseitig schwalbenschwanzförmige
Ausnehmungen ausgeschnitten. In Fig. b sind diese Ausnehmungen
lediglich einseitig ausgebildet. Je nach Erfordernis können
auch alle nachfolgend beschriebenen Verbindungsformen einseitig
angeordnet sein. Nach c sind Rechteckzähne vorgesehen und nach d
eine beidseitige Spitzverzahnung an den Kanten des ablängbaren
Treibstangenabschnittes 8 oder Stulpschienenabschnittes 9. Be
sonders für die Ausbildung der Stulpschienenverbindung eignet
sich auch die Ausbildung einer Verzahnung an der Anlagefläche 25
zur Verbindungsplatte 16. In der Ausbildung nach e und f ist
vorgesehen, im Randbereich Zähne 27 auszuschneiden und hochzu
biegen. In der Ausbildung nach g und h sind diese Zähne 27 mit
tig ausgeschnitten und hochgebogen.
Abbildung i zeigt eine weitere Ausbildungsform, vorzugsweise zum
Verbinden des ablängbaren Stulpschienenabschnittes 9 mit dem
Stulpschienenabschnitt 15. Dabei weist der Stulpschienenab
schnitt 15 an seinem Ende eine zentrale Führungsnase 28 auf, die
in einen Führungsschlitz 29 eingreift. Weiterhin weisen beide
Abschnitte zentrale Bohrungen 30, 31 auf, in die entsprechend
ausgebildete Halte- und Befestigungsmittel der aufliegenden Ver
bindungsplatte 16 eingreifen. Durch die Bohrung 30 greift bei
spielsweise eine Schraube 4 entsprechend Fig. 1 oder 2. In die
Bohrung 31 greift beispielsweise eine zylindrische Nase, wobei
der Abstand zwischen Nase und Schraube variabel sein muß.
Claims (12)
1. Kupplungsvorrichtung für aneinanderstoßende Stulpschienen
abschnitte einer Stulpschienen-Treibstangen
anordnung für Fenster- oder Türflügel, die in einer abge
setzten Längsnut eines Flügelrahmens einsetzbar ist und des
sen einer Abschnitt ablängbar und bei der der ablängbare
Stulpschienenabschnitt mit einer Verzahnung ausgebildet ist
und über Zahnkupplungen am nicht ablängbaren Stulpschienen
abschnitt formschlüssig mit diesem verbindbar ist, dadurch
gekennzeichnet, daß die Länge der Verzahnung (11) des ab
längbaren Stulpschienenabschnittes (9) maximal die zweifache
Länge der Verzahnung (23) der zugehörigen Zahnkupplung (13)
aufweist.
2. Kupplungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Verzahnung (23) ein- oder beidseitig an den
Außenkanten des ablängbaren Stulpschienenabschnittes (9)
angeordnet sind.
3. Kupplungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, da
durch gekennzeichnet, daß die Verzahnung an der Anlageflä
che (25) zum Kupplungsschuh der Stulpschiene (6) angeordnet
ist.
4. Verfahren zum Fertigstellen einer Kupplungsvorrichtung nach
einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
ablängbare Stulpschienenabschnitt (9) mit glatten, und/oder
ebenen Stangenenden ausgebildet ist und die seitliche oder
an der Flachseite benötigte Verzahnung (11, 27) beim
Ablängen eingeschnitten, ausgestanzt oder/und geprägt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Ausbildung der Verzahnung (11, 27) gleichzeitig mit dem
Ablängen erfolgt.
6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Ausbildung der Verzahnung (11, 27) vor dem Ablängen erfolgt.
7. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das
Ablängen vor der Ausbildung der Verzahnung (11, 27) erfolgt.
8. Verfahren zum Fertigstellen einer Kupplungsvorrichtung für
aneinanderstoßende Stulpschienenabschnitte
einer Stulpschiene-Treibstangenanordnung für Fenster- oder
Türflügel, die in einer abgestuften Längsnaht eines Flügel
rahmens einsetzbar ist und dessen einer Abschnitt ablängbar
mit einer Lochung im ablängbaren Stulpschienenabschnitt aus
gebildet ist, wobei in die Lochung ein am nicht ablängbaren
Stulpschienenabschnitt angeordneter Zapfen formschlüssig
eingreift, dadurch gekennzeichnet, daß der ablängbare Stulp
schienenabschnitt (9) mit glatten und/oder ebenen Stangen
enden ausgebildet ist und die Einbringung der Lochung (31)
gleichzeitig mit dem Ablängen erfolgt.
9. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 4 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß das Ablängen von Treibstan
ge (5) und Stulpschiene (6) und das Schneiden, Stanzen oder
Prägen der Stulpschiene (6) gleichzeitig erfolgt.
10. Werkzeug zur Durchführung des Verfahrens nach einem oder
mehreren der Ansprüche, 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß
dieses mit einer Meßvorrichtung und einem verstellbaren An
schlag zum Messen und Einstellen der Länge des abzulängenden
Abschnittes der Treibstange (8) und/oder der Stulpschie
ne (9) versehen ist.
11. Werkzeug zur Durchführung des Verfahrens nach einem oder
mehreren der Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß
es mit einem Motor oder sonstigem Kraftantrieb ausgerüstet
ist.
12. Werkzeug nach Anspruch 10 und/oder Anspruch 11, dadurch ge
kennzeichnet, daß es transportabel ist.
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