DE4217643A1 - Vorrichtung zum Löten, insbesondere Reflow-Ofen - Google Patents
Vorrichtung zum Löten, insbesondere Reflow-OfenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Löten und
insbesondere einen Reflow-Ofen zum Verlöten von Bautei
len auf Leiterplatten unter Schutzgas mit einem Gehäuse,
mit einer Heizeinrichtung und mit einer Transportein
richtung, um die Leiterplatte mit den Bauteilen in das
Gehäuse hinein und aus diesem heraus zu transportieren.
Eine Vorrichtung der genannten Art ist z. B. aus der DE-
37 37 565 A1 bekannt. Sie dient zum Befestigen von elek
tronischen Bauteilen auf Leiterplatten, wobei die An
schlußelemente der Bauteile bereits mit einer Schicht aus
Lötzinn versehen sind. Diese bekannte Vorrichtung ist als
Durchlaufofen, konzipiert, wobei eine Transporteinrich
tung die Leiterplatten am einen Ende in den Durchlaufo
fen hinein und am anderen Ende aus diesem heraus trans
portiert. Ein solcher Reflow-Ofen arbeitet ökonomisch,
wenn er kontinuierlich betrieben werden kann. Vorausset
zung ist also eine konstante Menge Lötgut. Sind jedoch
nur einzelne Leiterplatten bzw. geringe Mengen Lötgut zu
bearbeiten, so ist es nicht möglich, die bekannte Vorrich
tung wirtschaftlich optimal zu nutzen. Der Erfindung liegt
daher die Aufgabe zugrunde, hier Abhilfe zu schaffen.
Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung vor, daß
die Heizeinrichtung bewegbar angeordnet ist. Hierdurch
ist es möglich, ein andersartiges Konzept als bei der be
kannten Vorrichtung zu verwirklichen mit der Folge, daß
die Vorrichtung eine geringe Baulänge aufweisen kann.
Auch wird das Lötgut während des Lötvorganges nicht kon
tinuierlich weiter transportiert, sondern bleibt stati
onär während des Lötvorganges an einer Stelle in der Löt
kammer stehen. Durch die Bewegung der Heizeinrichtung,
bei der es sich vorzugsweise um Strahlungsheizkörper han
delt, erfolgt eine gleichmäßige, günstige Erwärmung der
Lötstellen mit der Folge, daß auch ein gutes Lötergebnis
erzielt wird. Dabei kann die Lötkammer verhältnismäßig
klein sein, insbesondere, wenn sie mit dem Lötgut von
einer Seite her sowohl beladen als auch entladen wird.
Weitere Merkmale der Erfindung gehen aus Unteransprüchen
im Zusammenhang mit der Beschreibung und der Zeichnung
hervor.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungs
beispieles, das in der Zeichnung dargestellt ist, näher
beschrieben. Dabei zeigen:
Fig. 1 im Schnitt eine schematische Darstellung der
Vorrichtung und
Fig. 2 bis Fig. 5 schematische Darstellung eines bevorzugten
Verfahrensablaufes mit einer Vorrichtung ge
mäß Fig. 1.
Eine Vorrichtung 1 zum Löten bzw. ein Reflow-Ofen zum Ver
löten von Bauteilen 2 auf Leiterplatten 3 unter Schutzgas
umfaßt ein Gehäuse 4, mindestens eine Heizeinrichtung
5 und eine Transporteinrichtung 6, um die Leiterplatten
3 mit den Bauteilen 2 in das Gehäuse 4 hinein und aus die
sem heraus zu transportieren.
Das Gehäuse 4 ist zweischalig. Es besteht aus einem außen
befindlichen Gehäusemantel 7 und einem Innengehäuse 8,
in dem sich die eigentliche Lötkammer 9 befindet. Sowohl
der Gehäusemantel 7 als auch das Innengehäuse 8 bestehen
zumindest teilweise aus transparenten Glaskeramikplatten
10 und 11 bzw. 12, wobei die Lötkammer 9 sowohl an ihrer
Oberseite als auch an ihrer Unterseite von den Glaskera
mikplatten 11 bzw. 12 begrenzt wird. Der Lötvorgang kann
daher von außen durch die Glaskeramikplatte 10 im Gehäu
semantel 7 und durch die Glaskeramikplatte 11 des Innen
gehäuses 8 jederzeit überwacht werden.
In dem Zwischenraum 13 zwischen dem Gehäusemantel 7 und
dem Innengehäuse 8 ist die Heizeinrichtung 5 angeordnet.
Sie besteht aus mehreren Strahlungsheizkörpern 14, bei
denen es sich vorzugsweise um Quarzstäbe handelt. Die
Strahlungsheizkörper 14 sind zu zwei Gruppen zusammengefaßt,
wobei eine Gruppe über der Lötkammer 9 und eine
Gruppe unter der Lötkammer 9 jeweils an Trageelementen
15 bzw. 16 angeordnet sind. Die Trageelemente 15, 16 sind
über ein Zwischenstück 17 miteinander verbunden und an
Lagerteilen 18, 19 derart gelagert, daß sie gemeinsam pa
rallel zur Lötkammer 9 bewegbar sind. Zur Erzielung dieser
Bewegung ist ferner ein Antrieb 20 vorgesehen, bei dem
es sich um ein von einem Elektromotor angetriebenes Kur
belgetriebe handeln kann, um eine hin- und hergehende,
oszillierende Bewegung der Heizeinrichtung 5 zu erzielen.
Die Strahlungsheizkörper 14 der Heizeinrichtung 5 sind
dabei ferner quer zur Beschickungsrichtung der Leiterplat
te 3 angeordnet.
Während des Betriebes dringt die Strahlung der Strahlungs
heizkörper 14 durch die zur Begrenzung der Lötkammer 9
dienenden Glaskeramikplatten 11 und 12 und heizen die in
der Lötkammer 9 befindliche, aus Schutzgas bestehende At
mosphäre sowie die dort befindlichen Lötstellen auf, wobei
die oszillierenden Bewegungen der Strahlungsheizkörper
14 zu einer gleichmäßigen, günstigen Erwärmung führen.
Das Innengehäuse 8 ist antriebsseitig geschlossen und
weist an seinem gegenüberliegenden Ende eine Be- und Ent
ladeöffnung 21 auf. Als Transporteinrichtung 6 ist ein
Träger 22 vorgesehen, der zusammen mit der Leiterplatte
3 in das Innengehäuse 8 bzw. in die Lötkammer 9 verschieb
bar angeordnet ist. Dies geschieht nach Art einer Schubla
de in ein Schubfach hinein und aus diesem heraus.
Auch der Gehäusemantel 7 weist für den Träger 22 eine
seitliche Öffnung 23 auf, durch die der Träger 22 und Tei
le seines Antriebes 24 bewegbar sind.
Als Antrieb 24 für den Träger 22 ist eine Kolben-Zylinder
einrichtung vorgesehen, deren Kolbenstange 25 durch die
Öffnung 23 greift und über einen Mitnehmer 26 mit dem Trä
ger 22 verbunden ist. Ein Teil des Mitnehmers ist zugleich
als Verschlußelement 27 gestaltet und dient zum Verschlie
ßen der Be- und Entladeöffnung 21, wenn der Träger 22 mit
der Leiterplatte 3 in die Lötkammer 9 verschoben ist. Eine
Dichtung 28 am Verschlußelement 27 dichtet zusätzlich die
Be- und Entladeöffnung 21 ab.
Das Innengehäuse 8 weist schließlich noch eine Eintritts
öffnung 29 für Schutzgas sowie eine Austrittsöffnung 30
auf. Auch der Gehäusemantel 7 ist mit einer Absaugöffnung
31 versehen.
Zweckmäßig ist es schließlich, wenn das Innengehäuse 8
zusätzlich eine weitere Eintrittsöffnung 32 bzw. einen
entsprechenden Anschluß für ein Desoxydationsmittel wie
z. B. Ameisensäure (H C O O H ) aufweist. Das Aufschmel
zen der Lötstellen mit Hilfe der Heizstrahler 14 erfolgt
unter Schutzgas. Nach dem Aufschmelzen wird vorteilhaf
terweise dem Schutzgas zusätzlich ein Desoxydationsmit
tel wie Ameisensäure zugesetzt oder gesondert in die Löt
kammer 9 eingebracht, damit der im Aufschmelzen des Lo
tes frei werdende Sauerstoff von dem Desoxydationsmittel
gebunden werden kann und die Lötstellen schließlich beim
Abkühlen in absolut sauerstofffreier Atmosphäre erstarren.
Die Fig. 2 bis 5 zeigen die einzelnen Bearbeitungs-
bzw. Verfahrensschritte, wobei Fig. 2 den Zustand zeigt,
wenn eine Leiterplatte 3 auf den Träger 22 gelegt wird,
damit dieser dann die Leiterplatte 3 in die Lötkammer 9
transportiert.
Gemäß Fig. 3 hat das Verschlußelement 27 am Träger 22 die
Be- und Entladeöffnung 21 verschlossen und die Lötkammer
9 ist mit Schutzgas (Stickstoff) geflutet.
Gemäß Fig. 4 wird in die Lötkammer 9 zusätzlich ein Des
oxydationsmittel gegeben, damit der Lötprozeß in absolut
sauerstofffreier Atmophäre erfolgt.
Nach dem Lötprozeß wird die Leiterplatte wieder gemäß Fig.
5 aus der Lötkammer 9 mit Hilfe des Trägers 22 entnommen.
In der Lötkammer 9 herrscht während des Lötprozesses
grundsätzlich ein Überdruck.
Claims (12)
1. Vorrichtung zum Löten, insbesondere Reflow-Ofen zum
Verlöten von Bauteilen (2) auf Leiterplatten (3) un
ter Schutzgas mit einem Gehäuse (4), mit mindestens
einer Heizeinrichtung (5) und mit einer Transportein
richtung (6), um die Leiterplatten (3) mit den Bau
teilen (2) in das Gehäuse (4) hinein und aus diesem
heraus zu transportieren, dadurch gekennzeichnet, daß
die Heizeinrichtung (5) bewegbar angeordnet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch (1), dadurch gekennzeich
net, daß ein Antrieb (20) für eine oszillierende Be
wegung der Heizeinrichtung (5) vorgesehen ist.
3. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehen
den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Ge
häuse (4) zweischalig ist und einen außen befindli
chen Gehäusemantel (7) und ein Innengehäuse (8) mit
einer Lötkammer (9) umfaßt.
4. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehen
den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Heiz
einrichtung (5) und ihre Lagerteile (18) sowie zumin
dest Teile ihres Antriebes (20) in dem Zwischenraum
(13) zwischen dem Gehäusemantel (7) und dem Innenge
häuse (8) angeordnet sind.
5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehen
den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß transpa
rente Glaskeramikplatten (10, 11, 12) zumindest teil
weise zur Begrenzung der Lötkammer (9) / zur Bildung
des Innengehäuses (8) und des Gehäusemantels (7) vor
gesehen sind.
6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehen
den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Strahlungs
heizkörper (14) als Heizeinrichtung (5) oberhalb und
unterhalb der Lötkammer (9) sowie außerhalb des Innen
gehäuses (8) angeordnet sind.
7. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehen
den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Innen
gehäuse (8) mindestens eine Be- und Entladeöffnung (21)
für mindestens einen als Transporteinrichtung (6)
dienenden Träger (22) aufweist.
8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehen
den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein Ver
schlußelement (27) zum Verschließen der Be- und Ent
ladeöffnung (21) dem Träger (22) zugeordnet ist.
9. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehen
den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Innen
gehäuse (8) eine Eintrittsöffnung (29) für Schutzgas
und eine Austrittsöffnung (30) aufweist.
10. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehen
den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Innen
gehäuse (8) zusätzlich einen Anschluß/eine Eintritts
öffnung (32) für ein Desoxydationsmittel (z. B. Amei
sensäure, H C O O H) aufweist.
11. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehen
den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Gehäu
semantel (7) eine Absaugöffnung (31) aufweist.
12. Verfahren zum Verlöten unter Schutzgas, insbesondere
von Bauteilen (2) auf Leitplatten (3), dadurch gekenn
zeichnet, daß bis zum Aufschmelzen des Lotes mit
Schutzgas gearbeitet wird und daß nach dem Aufschmel
zen des Lotes zusätzlich mit einem Desoxydationsmit
teil (z. B. Ameisensäure / H C O O H) gearbeitet wird.
Priority Applications (1)
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DE4217643A DE4217643C2 (de) | 1992-05-28 | 1992-05-28 | Vorrichtung zum Löten, insbesondere Reflow-Ofen |
Applications Claiming Priority (1)
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Publication Number | Publication Date |
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DE4217643A1 true DE4217643A1 (de) | 1993-12-02 |
DE4217643C2 DE4217643C2 (de) | 1995-06-08 |
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ID=6459899
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DE4217643A Expired - Fee Related DE4217643C2 (de) | 1992-05-28 | 1992-05-28 | Vorrichtung zum Löten, insbesondere Reflow-Ofen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4217643C2 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2000015014A1 (de) * | 1998-09-04 | 2000-03-16 | Fujitsu Siemens Computers Gmbh | Vorrichtung zum ein- oder auslöten von auf einem schaltungsträger angeordneten bauelementen |
DE102020118875A1 (de) | 2020-07-16 | 2022-01-20 | Johann Georg Reichart | Lötanlage, insbesondere für Lötverbindungen in der Leistungselektronik-, Mikroelektronik-, Mikromechanik-, und/oder Halbleiterfertigung |
Families Citing this family (1)
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---|---|---|---|---|
DE102007005345B4 (de) * | 2007-02-02 | 2014-06-18 | Seho Systemtechnik Gmbh | Verfahren zum Reflow-Löten sowie Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
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DE3843191C1 (en) * | 1988-12-22 | 1990-03-22 | Bts Broadcast Television Systems Gmbh, 6100 Darmstadt, De | Device for soldering |
DE3841167A1 (de) * | 1988-12-07 | 1990-06-13 | Bosch Gmbh Robert | Reflow-loetanlage |
-
1992
- 1992-05-28 DE DE4217643A patent/DE4217643C2/de not_active Expired - Fee Related
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Non-Patent Citations (1)
Title |
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"Neue Schutzgaslötanlage: Sparsam mit Flußmitteln", EPP Jan/Feb 92, S. 26 * |
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DE4217643C2 (de) | 1995-06-08 |
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