DE4217299A1

DE4217299A1 - Verfahren zum Abarbeiten eines Folienstapels

Info

Publication number: DE4217299A1
Application number: DE19924217299
Authority: DE
Inventors: Josef Raschke; Rudolf Dipl Ing Schuster
Original assignee: Siemens AG
Current assignee: Siemens AG
Priority date: 1992-05-25
Filing date: 1992-05-25
Publication date: 1993-12-09

Description

In selbständig arbeitenden Fertigungslinien erfolgt die Bereitstellung von Folien in der Regel in Form von Folienstapeln. Handelt es sich bei den Folien um mechanisch empfindliche Folien oder tragen die Folien eine empfindliche Beschichtung, so werden zwischen den einzelnen Folien dünne Zwischenlagen angeordnet, die beispielsweise aus Papier bestehen. Beim Abarbeiten eines Folienstapels erfolgt das Vereinzeln der Folien durch Abgreifen von oben, wo bei nach jeder abgehobenen Folie auch die nachfol gende Zwischenlage entfernt werden muß. Eine kon trollierte Entfernung der Zwischenlagen bereitet jedoch erhebliche Schwierigkeiten, da die Zwischen lagen durch Stanzgrate der Folien oder auch durch elektrostatische Aufladung in nicht vorhersehbarer Weise sowohl an der abzuhebenden darüber liegenden Folie als auch an der nachfolgenden darunter lie genden Folie haften können.

Der im Anspruch 1 angegebenen Erfindung liegt das Problem zugrunde, beim Abarbeiten eines Foliensta pels die zwischen den einzelnen Folien angeordneten Zwischenlagen in kontrollierter Weise und ohne Stö rung des Fertigungsablaufs zu entfernen.

Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen ins besondere darin, daß beim vereinzeln der obersten Folie die darunter liegende oberste Zwischenlage zu jedem Zeitpunkt mechanisch gegen den Folienstapel gedrückt wird und nach dem vollständigen Abheben der obersten Folie kontrolliert entfernt werden kann. Die Handhabung der Zwischenlagen ist damit sicher beherrschbar. Dar über hinaus ist der Verfahrensablauf durch die Verwen dung einer Reibwalze so gestaltet, daß es keine Rolle spielt, ob die obersten Zwischenlage an der darüber liegenden oder an der darunter liegenden Folie haftet. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Ansprüchen 2-5 angegeben. Die Weiterbildung nach An spruch 2 bietet die Möglichkeit, das Andrücken der obersten Folie auf besonders einfache Weise über die ohnehin erforderliche Folien-Hebeeinrichtung zu bewerk stelligen. Die Ausgestaltung nach Anspruch 3 ermöglicht mit geringem Aufwand ein sicheres Anheben eines Randes der jeweils obersten Folie. Die Weiterbildung nach An spruch 4 gewährleistet auf besonders einfache Weise, daß eine gegebenenfalls mit der obersten Folie angeho bene Zwischenlage sicher gelöst und nachfolgend mit der Reibwalze gegen den Stapel gedrückt werden kann. Die Ausgestaltung nach Anspruch 5 bietet schließlich eine einfache Möglichkeit, die jeweils oberste Zwischenlage sicher zu erfassen und unter Verwendung von Reibwalze und zweiter Walze als Transportorgan sicher zu entfer nen.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeich nung dargestellt und wird im folgenden naher beschrie ben. Die Fig. 1-8 zeigen in stark vereinfachter schematischer Darstellung die einzelnen Verfahrens schritte beim Abarbeiten eines Folienstapels.

Die in den Fig. 1-8 dargestellten Folienstapel Fs umfassen eine Vielzahl von Folien F, bei welchen es sich beispielsweise um 0,2 mm starke Aluminiumbleche handelt, die an ihrer Unterseite eine empfindliche Fo tolackbeschichtung tragen. Zum Schutz dieser Fotolack beschichtung befinden sich zwischen den einzelnen Foli en F dünne Zwischenlagen Z, die beispielsweise aus wei chem Papier bestehen. Obwohl die einzelnen Folien F und die Zwischenlagen Z im Folienstapel Fs dicht aneinander anliegen und in der Regel sogar aneinander haften, wurde in den Fig. 1-8 zur besseren Übersicht und zum leichteren Verständnis des Verfahrensablaufs eine Dar stellung gewählt, bei welcher die Folien F und die Zwischenlagen Z deutlich voneinander abgesetzt sind.

Gemäß Fig. 1 werden auf die oberste Folie F eines ab zuarbeitenden Folienstapels Fs die Tellersauger Ts ei ner Folien-Hebeeinrichtung FH abgesenkt. Wie es durch einen Pfeil 1 angedeutet ist, wird die oberste Folie F dann auf dem überwiegenden Teil ihrer Fläche mit der Fo lien-Hebeeinrichtung FH gegen den Folienstapel Fs ge drückt. Im Bereich des in Fig. 1 linken Randes der obersten Folie F wird eine parallel zum Rand ausgerich tete Saug-Leiste SL abgesenkt und nach dem Ansaugen der obersten Folie F in Richtung des Pfeiles 2 nach oben geschwenkt.

Gemäß Fig. 2 werden durch die geschilderte Schwenkbe wegung der Saug-Leiste SL die oberste Folie F und die im dargestellten Fall daran haftende darunter liegende Zwischenlage Z im Randbereich angehoben, so daß in den dadurch entstehenden keilförmigen Spalt ein aus Walze W und Reibwalze R bestehendes Walzenpaar in Richtung des Pfeiles 3 eingefahren werden kann.

Gemäß Fig. 3 wird dann die Walze W in Drehrichtung 4 angetrieben, so daß die reibschlüssig damit gekoppelt Reibwalze R in der Gegenrichtung 5 angetrieben wird. Diese Drehrichtung 5 ist dabei so gewählt, daß die mit der obersten Folie F angehobene Zwischenlage Z von der beispielsweise aus Gummi bestehenden Reibwalze R erfaßt und vom Folienrand weg nach innen mitgenommen und ange staucht wird. Hierdurch wird die angestauchte Zwischen lage Z im Randbereich zumindest teilweise von der ober sten Folie F gelöst.

Gemäß Fig. 4 erfolgt das vollständige Lösen des Rand bereichs der angehobenen Zwischenlage Z durch eine mit B bezeichnete Bürste, die auf der Reibwalze R angeord net ist. Dabei wechseln sich senkrecht zur Zeichnungs ebene gesehen die mit Borsten versehenen Bürstenberei che und die aus Gummi bestehenden Reibbereiche der Reibwalze R ab. Das vollständige Lösen des Randbereichs der Zwischenlage Z kann aber auch durch das Einblasen von Luft 6 zwischen die oberste Folie F und die oberste Zwischenlage Z vorgenommen werden, wobei diese Maßnahme aber auch zusätzlich zu der Verwendung der Bürste B eingesetzt werden kann.

Durch die anhand der Fig. 4 geschilderten Maßnahmen wird die oberste Zwischenlage Z nach unten gedrückt, so daß ihr Randbereich nun unterhalb des aus Walze W und Reibwalze R bestehenden Walzenpaares liegt. Zu diesem Zeitpunkt wird die Folien-Hebeeinrichtung FH nach wie vor in Richtung des Pfeiles 1 nach unten gedrückt.

Die in Fig. 5 dargestellte Lage des aus Walze W und Reibwalze R bestehenden Walzenpaares oberhalb der ober sten Zwischenlage Z trifft auch für den Fall zu, daß die oberste Zwischenlage Z im Randbereich an der darun ter liegenden Folie F haftet und nicht mit der obersten Folie F gemäß Fig. 2 angehoben wurde.

Gemäß Fig. 6 wird dann das aus Walze W und Reibwalze R bestehende Walzenpaar in Richtung des Pfeiles 7 nach unten gedrückt, so daß die oberste Zwischenlage Z im Randbereich gegen den restlichen Folienstapel Fs ge drückt wird. Damit wird die oberste Zwischenlage Z si cher gehalten, so daß die oberste Folie F nun problem los abgehoben und beispielsweise in eine Belichtungs einrichtung eingelegt werden kann. Das Abheben und Transportieren der obersten Folie F erfolgt über die Folien-Hebeeinrichtung FH und die Saug-Leiste SL. Die Folien-Hebeeinrichtung FH und die Saug-Leiste SL werden dabei synchronbewegt, so wie es in Fig. 6 durch die Pfeile 8 und 9 angedeutet ist.

Gemäß Fig. 7 wird die Walze W nach dem Abheben der obersten Folie F in Drehrichtung 10 angetrieben. Hier mit wird dann die damit gekoppelte Reibwalze W in Ge genrichtung 11 gedreht und die oberste Zwischenlage Z wird unter Bildung einer Schlaufe zwischen das aus Walze W und Reibwalze R bestehende Walzenpaar eingezo gen. Die damit sicher gehaltene oberste Zwischenlage Z kann dann unter Verwendung des Walzenpaares als Trans portorgan sicher entfernt und einer Entsorgung zuge führt werden.

Gemäß Fig. 8 werden dann die Folien-Hebeeinrichtung FH und die Saugleiste SL in Richtung der Pfeile 12 und 13 auf die nunmehr oberste Folie F abgesenkt und der nächste Zyklus kann mit dem in Fig. 1 dargestellten Anheben der Saug-Leiste SL beginnen.

Claims

1. Verfahren zum Abarbeiten eines Folienstapels (Fs) mit zwischen den einzelnen Folien (F) angeordneten Zwischenlagen (Z), gekennzeichnet durch folgende Schritte:

a) die oberste Folie (F) wird auf einen Teil ihrer Fläche nach unten gedrückt;
b) die oberste Folie (F) wird im Bereich eines Randes angehoben;
c) unter den angehobenen Randbereichen der ober sten Folie (F) bzw. unter die mit der obersten Folie (F) angehobene oberste Zwischenlage (Z) wird eine Reibwalze (R) gefahren;
d) die Reibwalze (R) wird mit einer am Umfang vom Folienrand nach innen gerichteten Drehrichtung (5) angetrieben;
e) die oberste Zwischenlage (Z) wird im Randbe reich über die Reibwalze (R) nach unten ge drückt;
f) die oberste Folie (F) wird abgehoben;
g) die oberste Zwischenlage (Z) wird entfernt.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die oberste Folie (F) im Schritt a) über die Tellersauger (Ts) einer Folien-Hebeeinrichtung (FH) nach unten gedrückt wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die oberste Folie (F) im Schritt (b) mit Hilfe einer parallel zum Rand ausgerichteten Saug-Leiste (SL) angehoben wird.

4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine ggf. im Schritt d) durch die Reibwalze (R) gelöste Zwischenlage (Z) mit Hilfe einer auf der Reibwalze (R) angeordneten Bürste (B) und/oder durch das Einblasen von Luft (6) weiter nach unten gedrückt wird.

5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Reibwalze (R) über eine vorgeschaltete zweite Walze (W) reibschlüssig angetrieben wird und daß im Schritt g) die oberste Zwischenlage (Z) zwi schen Reibwalze (R) und zweite Walze (W) eingezogen wird.