DE4216697C2 - Prozeßanlage - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Prozeßanlage.
Derartige Prozeßanlagen, in denen hydraulische Pumpen einge
setzt sind, finden z. B. bei der Papierherstellung Verwendung.
Bei den bekannten Prozeßanlagen werden auf der Prozeßseite
(vorwiegend Prozeßkreislauf) makromolekulare Stoffe (Poly
mere) zugeführt, um die Papierqualität zu verbessern und um
Füll- und Feinstoffe einzusparen.
Ein weiteres Einsatzgebiet für derartige Prozeßanlagen ist
die Klärtechnik. Dort werden Polymere zur Verbesserung der
Agglomeration, zur Steigerung der Flockulation und zur
Beschleunigung der Entwässerung eingesetzt, um so eine
geringere Belastung des Abwassers zu erhalten.
Die Zuführung der Polymere in den Prozeßkreislauf erfolgt
in den bekannten Fällen über sogenannte Lösestationen. Diese
Lösestationen umfassen im wesentlichen einen mit Flüssigkeit
gefüllten Behälter, dem über eine Dosiereinrichtung das
Polymerpulver zugeführt wird. Das zugeführte Polymerpulver
wird durch eine Rühreinrichtung in der Flüssigkeit verrührt
und damit in dieser gelöst. Die erhaltene Stammlösung wird
mittels einer Dosierpumpe dem Prozeßkreislauf zugeführt.
Derartige Lösestationen sind technisch aufwendig, da sowohl
die Rühreinrichtung als auch die Dosierpumpe einen Antriebs
motor benötigen. Darüber hinaus erhöhen die erforderlichen
Lösestationen die Anschaffungskosten sowie die laufenden
Betriebskosten.
Eine Vorrichtung zum Dosieren von pulverförmigen Stoffen ist
durch die DE-OS 14 42 596 bekannt. Bei der bekannten Vor
richtung werden pulverförmige Stoffe einem Reaktionsgefäß
dosiert zugeführt. Die Dosierung erfolgt mittels einer
Schubstange, die vom Kolben eines hydraulisch arbeitenden
Zylinders angetrieben wird.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine technisch
einfache Prozeßanlage zu schaffen, die kostengünstiger in
ihrer Anschaffung und wirtschaftlicher im Betrieb ist.
Die Aufgabe wird für Prozeßanlagen mit Flüssigkeitsring
maschinen erfindungsgemäß durch die im Anspruch 1 bzw. 2
angegebenen Merkmale gelöst. Bei Prozeßanlagen mit hydrau
lischen Pumpen wird die Lösung der Aufgabe durch die im
Anspruch 3 angegebenen Merkmale erreicht. Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
beschrieben.
Die erfindungsgemäße Prozeßanlage eignet sich sowohl für
Durchlaufbetrieb (Anspruch 1) als auch für Kreislaufbetrieb
(Anspruch 2). Der makromolekulare Stoff wird lediglich durch
einfache Dosiereinrichtungen der Pumpenbetriebsseite pulver
förmig oder flüssiggelöst zugeführt und über eine Verbin
dungsleitung in die Prozeßbetriebsseite geführt. Die erfin
dungsgemäße Prozeßanlage mit einer hydraulischen Pumpe
(Anspruch 3) eignet sich ebenfalls sowohl für Durchlauf
betrieb als auch für Kreislaufbetrieb. Der makromolekulare
Stoff wird wiederum nur durch eine einfache Dosiereinrich
tung der Pumpensaugseite pulverförmig oder flüssiggelöst
zugeführt. Aufgrund der Turbulenzen in der hydraulischen
Pumpe erhält man eine besonders schnelle Auflösung der
zugeführten makromolekularen Stoffe. Damit werden bei den
Prozeßanlagen gemäß den Ansprüchen 1 bis 3 im allgemeinen
keine Lösestationen benötigt. Durch den Wegfall von Rühreinrichtung
und Dosierpumpe sind auch keine zusätzlichen
Antriebsmotoren erforderlich. Damit ist die erfindungsgemäße
Prozeßanlage einerseits kostengünstig in der Anschaffung;
andererseits fallen keine Betriebskosten für die Antriebs
motoren an.
Für spezielle Anwendungsfälle, die eine extrem hohe Konzen
tration von makromolekularen Stoffen erfordern, ist im
Vergleich zu den bisherigen Prozeßanlagen nur eine Löse
station mit einer wesentlich kleineren Rühreinrichtung und
einer kleineren Dosierpumpe erforderlich. Bei derartigen
Anwendungsfällen ist auch eine gemischte Zugabe von flüssig
gelösten und pulverförmigen makromolekularen Stoffen denk
bar.
Die pumpenbetriebsseitige bzw. pumpensaugseitige Zugabe der
makromolekularen Stoffe erfolgt in Regelabhängigkeit von der
im Prozeßkreislauf bzw. Prozeßdurchlauf gewünschten Konzen
tration. Die Polymere werden hierbei vorzugsweise pulver
förmig zugeführt, sie können jedoch auch flüssiggelöst
(Stammlösung) zugeführt werden, wobei ihre Auflösung bzw.
Verdünnung in der Flüssigkeitsringmaschine bzw. in der
hydraulischen Pumpe erfolgt. Die makromolekularen Stoffe
führen in der Flüssigkeitsringmaschine bzw. in der hydrau
lischen Pumpe zur bekannten Reibungsverminderung, so daß der
Energieverbrauch der erfindungsgemäßen Prozeßanlage aufgrund
des energiesparenden Effektes nochmals reduziert wird.
Zur Realisierung der erfindungsgemäßen Prozeßanlage können
neben Flüssigkeitsringmaschinen alle Arten von hydraulischen
Pumpen verwendet werden. Am häufigsten werden jedoch
Kreiselpumpen für flüssige Fördermedien (bei Kläranlagen)
eingesetzt.
Eine Prozeßanlage nach Anspruch 8 benötigt für die Klär
anlage keine Lösestation, da die Prozeßflüssigkeit (Förder
medium) und/oder die Betriebsflüssigkeit im Pumpenkreislauf
bereits die gelösten makromolekularen Stoffe enthält.
Die Erfindung sowie weitere vorteilhafte Ausgestaltungen,
die Gegenstand der Unteransprüche sind, werden im folgenden
anhand eines schematisch dargestellten Ausführungsbeispiels
in der Zeichnung näher erläutert.
In der Zeichnung ist eine Prozeßanlage dargestellt, wie sie
z. B. in der Papierherstellung eingesetzt wird. Die Prozeß
anlagen für die Papierherstellung arbeiten in einem Prozeß
kreislauf; die erfindungsgemäße Prozeßanlage ist jedoch auch
für einen Prozeßdurchlauf geeignet. In der nachfolgenden
Beschreibung wird jedoch immer von einem Prozeßkreislauf
ausgegangen, der in der Zeichnung mit 1 bezeichnet ist und
in dem eine hydraulische Pumpe 17 den Flüssigkeitstransport
aufrecht erhält. Dem Prozeßkreislauf 1 ist eine als Vakuum
pumpe arbeitende Flüssigkeitsringmaschine 2 zugeordnet. Die
Flüssigkeitsringpumpe 2 kann sowohl im Kreislauf als auch im
Durchlauf betrieben werden. Im folgenden ist eine Flüssig
keitsringpumpe im Kreislaufbetrieb zugrundegelegt, wobei der
Pumpenkreislauf mit 3 bezeichnet ist. Der Pumpenkreislauf 3
ist mit dem Prozeßkreislauf 1 durch eine Verbindungsleitung
4 verbunden.
Die Zuordnung der Flüssigkeitsringpumpe 2 zum Prozeßkreis
lauf 1 erfolgt über eine Ansaugleitung 11, in der Prozeß
flüssigkeit und Gas aus der Papiermaschinen-Naßpartie 14
gefördert werden (Zweiphasenströmung aus Gas und Flüssig
keit, wobei der Gasanteil in der Zeichnung gestrichelt
dargestellt ist). In die Ansaugleitung kann ggf. ein in der
Zeichnung nicht dargestellter Flüssigkeitsabscheider
geschaltet sein, der einen Teilstrom 12 der Prozeßflüssig
keit in eine Kläranlage 8 abführt oder in den Prozeßkreis
lauf 1 zurückführt.
Die verbleibende Zweiphasenströmung wird nach Durchgang
durch die Flüssigkeitsringpumpe 2 über eine druckseitig
angeordnete Abführleitung 13 abgeführt.
Über eine in Strömungsrichtung gesehen vor der Flüssigkeits
ringpumpe 2 angeordnete Dosiereinrichtung 5 erfolgt eine
dosierte Zugabe von makromolekularen Stoffen, vorzugsweise
Polymeren, in den Pumpenkreislauf 3. Die pulverförmig zuge
führten Polymere werden in der Flüssigkeitsringpumpe 2 auf
gelöst und über die Verbindungsleitung 4 in den Prozeß
kreislauf 1 geführt. Eine direkte Zuführung von flüssig
gelösten Polymeren über eine Lösestation in den Prozeßkreis
lauf 1 ist bei der erfindungsgemäßen Prozeßanlage also nicht
mehr erforderlich.
Zur Reinigung der Prozeßflüssigkeit im Prozeßkreislauf 1
sowie der Betriebsflüssigkeit im Pumpenkreislauf 3 sind
beide Kreisläufe 1 und 3 über jeweils eine Abführleitung
6 bzw. 7 mit der Kläranlage 8 verbunden. Da auch die der
Kläranlage 8 zugeführte Prozeßflüssigkeit die gelösten
Polymere enthält, benötigt die Kläranlage 8 ebenfalls keine
Lösestation.
Um die Verluste an Prozeßflüssigkeit sowie an Betriebs
flüssigkeit im Prozeßkreislauf 1 bzw. im Pumpenkreislauf 3
auszugleichen, weisen sowohl der Prozeßkreislauf 1 als auch
der Pumpenkreislauf 3 jeweils eine Zufuhrleitung 9 bzw. 10
auf.
Die Zufuhrleitungen 9 bzw. 10 sind an Rückführleitungen
15 bzw. 16 geschaltet; dadurch kann die geklärte Flüssigkeit
wieder dem Prozeßkreislauf 1 und/oder dem Pumpenkreislauf 3
zugeführt werden (Klarfiltratrückführung).
Claims (12)
1. Prozeßanlage, die wenigstens einen Prozeßkreislauf (1)
und/oder Prozeßdurchlauf mit jeweils mindestens einer
zugeordneten Flüssigkeitsringmaschine (2) im Durchlauf
betrieb aufweist, wobei die Prozeßbetriebsseite und die
Pumpenbetriebsseite durch wenigstens eine Verbindungs
leitung (4) miteinander verbunden sind und wobei auf der
Pumpenbetriebsseite eine in Strömungsrichtung gesehen
vor der Flüssigkeitsringmaschine (2) angeordnete Dosier
einrichtung (5) für eine dosierte Zugabe von makromole
kularen Stoffen vorgesehen ist.
2. Prozeßanlage, die wenigstens einen Prozeßkreislauf (1)
und/oder Prozeßdurchlauf mit jeweils mindestens einer
zugeordneten Flüssigkeitsringmaschine (2) im Kreislauf
betrieb aufweist, wobei die Prozeßbetriebsseite und die
Pumpenbetriebsseite durch wenigstens eine Verbindungs
leitung (4) miteinander verbunden sind und wobei auf der
Pumpenbetriebsseite eine Dosiereinrichtung (5) für eine
dosierte Zugabe von makromolekularen Stoffen vorgesehen ist.
3. Prozeßanlage, die wenigstens einen Prozeßkreislauf (1)
und/oder Prozeßdurchlauf mit jeweils mindestens einer
hydraulischen Pumpe aufweist, wobei auf der Pumpensaugseite
eine Dosiereinrichtung (5) für eine dosierte Zugabe von
makromolekularen Stoffen vorgesehen ist.
4. Prozeßanlage nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Flüssig
keitsringmaschine (2) als Flüssigkeitsringpumpe arbeitet.
5. Prozeßanlage nach Anspruch 3, wobei die hydraulische
Pumpe (2) als Kreiselpumpe ausgebildet ist.
6. Prozeßanlage nach Anspruch 2, wobei die Dosiereinrich
tung (5) für die makromolekularen Stoffe in Strömungsrich
tung gesehen vor der Flüssigkeitsringmaschine (2) angeordnet
ist.
7. Prozeßanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die
makromolekularen Stoffe pulverförmig zugeführt werden.
8. Prozeßanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei der
Prozeßkreislauf (1) und/oder der Pumpenkreislauf (3)
jeweils eine Abführleitung (6, 7) aufweisen.
9. Prozeßanlage nach Anspruch 8, wobei die Abführleitungen
(6, 7) an eine Kläranlage (8) geführt sind.
10. Prozeßanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei der
Prozeßkreislauf (1) und der Pumpenkreislauf (3) jeweils eine
Zufuhrleitung (9, 10) für die Zufuhr von Prozeßflüssigkeit
bzw. Betriebsflüssigkeit aufweisen.
11. Prozeßanlage nach Anspruch 8 und 10 oder nach Anspruch 9
und 10, wobei die Abführleitung (6) des Prozeßkreislaufs (1)
und die Zufuhrleitung (9) des Prozeßkreislaufs (1) durch
eine Rückführleitung (15) miteinander verbunden sind.
12. Prozeßanlage nach Anspruch 8 und 10 oder nach Anspruch 9
und 10, wobei die Abführleitung (7) des Pumpenkreislaufs (3)
und die Zufuhrleitung (10) des Pumpenkreislaufs (3) durch
eine Rückführleitung (16) miteinander verbunden sind.
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