DE4216461A1

DE4216461A1 - Schwingungsdämpfer für Zweirad-Kombibremsen

Info

Publication number: DE4216461A1
Application number: DE19924216461
Authority: DE
Inventors: Armin Beck
Original assignee: Armin Beck
Current assignee: BIRIA GMBH, 69117 HEIDELBERG, DE
Priority date: 1991-03-16
Filing date: 1992-05-19
Publication date: 1993-11-25
Anticipated expiration: 2012-05-20
Also published as: DE4216461C2

Description

Die Erfindung betrifft eine Dämpfungsvorrichtung für Zweirad-Kombibremsen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Zweirad-Kombibremsen, bei denen die Reaktionskraft der Hinterradbremse zur Betätigung der Vorderradbremse benutzt wird, neigen dazu, sich selbst aufzuschwingen. Dies hat eine starke Anfälligkeit solcher Bremsanlagen gegen Stottern zur Folge. Insbesondere bei Vollbremsungen kann es dazu kommen, daß die Bremsanlage so stark schwingt, daß das Hinterrad auf der Fahrbahn zu hüpfen beginnt und eine sichere Bremsung nicht mehr gewährleistet ist.

Zur Vermeidung solcher Schwingungen beschreibt DPS 41 08 628.7-21 eine Vorrichtung, bei der ein solches Aufschwingen der Bremsanlage durch eine Anpassung der Bremskraftverteilung auf beide Bremsen an die momentanen dynamischen Radlasten kompensiert werden soll.

Diese Vorrichtung ist allerdings nur in der Lage, bei genau definierten Betriebsbedingungen und einer darauf abgestimmten Einstellung der Bremsanlage ein Aufschwingen zu verhindern.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu schaffen, die ein Schwingen der Zweirad-Kombibremse in jeder Situation zuverlässig verhindert.

Diese Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Kombibremse durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.

Eine solche in Fig. 1 dargestellte Dämpfungsvorrichtung kann bei hydraulischen und mechanischen Bremsanlagen aus einem an sich bekannten hydraulischen oder pneumatischen Schwingungsdämpfer bestehen, der auf einem sich bewegenden Teil der Übertragungsorgane angeordnet ist und sich gegen ein mit dem Rahmen verbundenes Teil abstützt.

Eine weitere Lösungsvariante für hydraulische Bremsanlagen zeigt Fig. 2. Hier wird in die hydraulischen Übertragungsorgane eine an sich bekannte Düse integriert, die den Strömungswiderstand vergrößert und somit Schwingungen und ruckartige Übertragungen der Bremskraft dämpft.

Durch die Kennlinie des Schwingungsdämpfers bzw. die Form und Querschnittsverengung der Düse kann die Dämpfungsvorrichtung auf die Bremsanlage abgestimmt werden.

Im folgenden sollen aus der Vielfalt denkbarer Varianten zwei näher erläutert werden:

Es zeigt in Fig. 1

1 Hinterrad-Trommelbremse
2 Vorderrad-Trommelbremse
3 Handbremshebel
4 Bremsanker
5 Schwingungsdämpfer
6 Seilzug zur Vorderradbremse
7 Fahrzeugrahmen
8 Hinterradachse
9 Betätigungshebel der Vorderradbremse

Es zeigt in Fig. 2

10 Druckstange auf Geberkolben
11 Geberkolben
12 Rückstellfeder
13 Düse, hier in Schlauchanschlußstück integriert
14 Hydraulikleitung zur Vorderradbremse
15 hydraulische Vorderrad-Felgenbremse
16 Geberzylinder

Der Fahrer betätigt über den Handbremshebel 3 lediglich die Hinterrad-Trommelbremse 1. Bei der in Fig. 1 beschriebenen Ausführung ist der Bremsanker 4 der Hinterradbremse nicht wie üblich am Fahrzeugrahmen 7 befestigt, sondern frei um seine Achse 8 drehbar und stützt sich gegen den Betätigungshebel 9 der Vorderradbremse ab, so daß diese von der Bremsreaktionskraft der Hinterradbremse beaufschlagt wird. Eine solche Anordnung verhindert einen Überschlag des Fahrzeuges aufgrund zu starker Vorderradbremsung, denn sobald das Hinterrad den Bodenkontakt verliert (beginnender Überschlag), liegt keine Reaktionskraft am Bremsanker mehr an und die Vorderradbremse wird wieder frei. Wird die Hinterradbremse weiterhin betätigt, so wiederholt sich der Vorgang; das Hinterrad beginnt auf der Fahrbahn zu hüpfen. Zur Unterdrückung dieses Aufschwingens wird zwischen dem Fahrzeugrahmen 7 und dem Bremsanker 4 ein Schwingungsdämpfer 5 angeordnet.

Bei der in Fig. 2 beschriebenen Ausführung stützt sich der Bremsanker 4 über eine Druckstange 10 gegen einen Geberkolben 11 ab, der in einem Geberzylinder 16 angeordnet ist, ab. Dieser Kolben wirkt über eine Druckleitung 14 auf die Nehmerkolben einer hydraulischen Vorderrad-Felgenbremse 15. Zwischen Geberzylinder 16 und Druckleitung 14 ist eine Düse 13 angeordnet, die aufgrund ihrer Querschnittsverengung den Strömungswiderstand der hydraulischen Übertragung vergrößert und so schwingungs dämpfend wirkt.

Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen im wesentlichen darin, daß ein Schwingen oder ruckartiges Ansprechen insbesondere der Vorderradbremse vollständig verhindert werden kann. Eine gattungsgemäße und mit dem Gegenstand der Erfindung erweiterte Bremsanlage gestattet auch in extremen Situationen einen ruhigen und schwingungsfreien Bremsvorgang.

Claims

1. Kombibremse für Zweiradfahrzeuge, bei der die Reak tionskraft der Hinterradbremse durch ein Übertragungsorgan auf die Vorderradbremse übertragen wird und zu deren Betä tigung dient, dadurch gekennzeichnet, daß eine Vorrichtung vorgesehen ist, welche Schwingungen dämpft und/oder ruckartige Übertragungsbewegungen verzögert.

2. Kombibremse nach Anspruch 1, dadurch ge kennzeichnet, daß die Dämpfungsvorrichtung aus einem an sich bekannten Schwingungsdämpfer besteht, der zwischen einem schwingungsanfälligen Bauteil und dem Rahmen angeordnet ist.

3. Kombibremse nach Anspruch 1, dadurch ge kennzeichnet, daß die Dämpfungsvorrichtung aus einer in das hydraulische Übertragungsorgan der Reaktionskraft der Hinterradbremse auf die Vorderradbremse integrierten Düse besteht.