Continental Aktiengesellschaft
Beschreibung
Pneumatische Niveauregelanlage
Die Erfindung betrifft eine pneumatische Niveauregelanlage für ein Kraftfahrzeug bestehend aus einer Gasfeder, einer Verbindungsleitung, welche die Gasfeder mit einem Atmosphärenanschluss verbindet, und einem ersten Ventil, welches die
Verbindungsleitung in einem ersten Schaltzustand sperrt und in einem zweiten Schaltzustand freischaltet.
In modernen Kraftfahrzeugen werden in zunehmendem Maße Gasfedern zur Federung eingesetzt, da diese eine komfortable Federung und eine Einstellung des Höhenniveaus des Fahrzeugrahmens gegenüber der Fahrbahn ermöglichen. Aus fahrdynamischen und Fahrsicherheits-Gründen ist es von großer Bedeutung, dass sich das nach erfolgter Be- oder Entladung des Fahrzeuges eingestellte Höhenniveau, insbesondere während der Fahrt, nicht mehr verändert.
Aus der Druckschrift DE19710399C2 ist eine Anordnung mit einer Luftfeder und einem Zusatzvolumen bekannt, wobei das Zusatzvolumen mittels einer Verbindungsleitung, welche einen großen Querschnitt aufweist, mit der Luftfeder verbunden ist. Die Verbindungsleitung ist mittels eines Ventils freischaltbar oder sperrbar, ja nach Anforderung des Federungskomforts. Solche Luftfederungsanlagen werden üblicherweise mit einer elektronischen oder pneumatischen Niveauregelanlage ausgestattet, welche in ihrem Aufbau kompliziert und aufwendig sind und hohe Kosten verursachen.
Aus der nicht vorveröffentlichten Anmeldeschrift DE 102004043492.1 ist eine Vorrichtung zur Ermittlung der Sollfahrlage eines mit einer Gasfederung versehenen Motorrades bekannt. Die Vorrichtung weist eine Wasserwaage im Blickfeld des Fahrers auf, so dass
der Fahrer oder eine weitere Person vor Antritt der Fahrt im Stillstand des Motorrades den Druck in der Gasfeder zu verändern und somit das Höhenniveau des Motorrades einzustellen. Dies kann entweder durch Befüllung der Gasfeder mittels einer Handpumpe oder einer Druckgasflasche zur Erhöhung des Höhenniveaus oder durch Öffnen eines Ventils und Ablassen eines Teils der Druckluft aus der Gasfeder in die Atmosphäre erfolgen. Nachteilig an dieser Anordnung ist, dass der Fahrer das Höhenniveau während der Fahrt, welches sich beispielsweise infolge einer Temperaturänderung des Druckgases innerhalb der Gasfeder eingestellt hat, nicht verändern kann. Insbesondere die beschriebene Ablassfunktion ist nur im Stillstand des Motorrades und auch dann nur mit eingeschränkter Genauigkeit, aufgrund des durch den Fahrer betätigten Ablas sventils und dessen Öffnungszeitverhaltens, durch den Fahrer möglich.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine pneumatische Niveauregelanlage der eingangs genannten Art zu schaffen, bei der eine zumindest schrittweise Niveauänderung während der Fahrt des Kraftfahrzeuges durch den Fahrzeugführer auf einfach Art und Weise möglich ist.
Die Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. In der pneumatischen Niveauregelanlage ist in der Verbindungsleitung zwischen dem ersten Ventil und dem Atmosphärenanschluss ein Behälter angeordnet.
Ein Vorteil der Erfindung ist darin zu sehen, dass das Höhenniveau des Kraftfahrzeuges vom Fahrer selbst während der Fahrt mit einfachen Mitteln schrittweise reduziert werden kann, wobei der Ablassvorgang weitestgehend beladungs- und druckunabhängig durchgeführt wird. Dazu wird erst die Gasfeder mit dem Behälter verbunden, so dass Druckmittel von der Gasfeder in den druckleeren Behälter bis maximal zur
Druckgleichheit überführt wird. Im Zustand der Druckgleichheit hat die Öffnung des ersten Ventils keinen Einfluss mehr auf die Absenkung des Höhenniveaus. Die Absenkung des Höhenniveaus wird vielmehr durch das Volumen des Behälters und dem Druckgefälle von der Gasfeder zum Behälter mit einem zumeist atmosphärischen Startdruck beeinflusst. Dann wird der Druck in dem Behälter in die Atmosphäre abgelassen. Der Behälter wird im Absenkvorgang der Niveauregelanlage zwischen die Gasfeder und den
Atmosphärenanschluss platziert, um eine ungewollte zu starke Niveauabsenkung zu vermeiden, aber eine bestimmte Niveauabsenkung zuzulassen.
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung nach Anspruch 2 ist vorgesehen, dass das erste Ventil in einem ersten Schaltzustand die Verbindung zwischen der Gasfeder und dem Behälter sperrt und gleichzeitig die Verbindung von dem Behälter zum Atmosphärenanschluss freischaltet, und das erste Ventil in einem zweiten Schaltzustand die Verbindung zwischen der Gasfeder und dem Behälter freischaltet und gleichzeitig die Verbindung von dem Behälter zum Atmosphärenanschluss sperrt. Ein Vorteil dieser Weiterbildung ist darin zu sehen, dass die Absenkfunktion der Niveauregelanlage mit einfachen Mittel mittels eines einzigen Ventils durchgeführt werden kann, was insbesondere Kosten spart.
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung nach Anspruch 3 ist vorgesehen, dass das erste Ventil in einem ersten Schaltzustand die Verbindung zwischen der Gasfeder und dem Behälter sperrt und ein zweites Ventil in dem ersten Schaltzustand die Verbindung von dem Behälter zum Atmosphärenanschluss freischaltet, und das erste Ventil in einem zweiten Schaltzustand die Verbindung zwischen der Gasfeder und dem Behälter freischaltet und das zweite Ventil in dem zweiten Schaltzustand die Verbindung von dem Behälter zum Atmosphärenanschluss sperrt. Ein Vorteil dieser Weiterbildung ist darin zu sehen, dass die Absenkfunktion mit einfachen und kostengünstigen Ventilen ausgeführt werden kann und der Aufbau der Verbindungsleitungen besonders einfach gestaltet werden kann.
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung nach Anspruch 4 ist vorgesehen, dass die
Gasfeder in dem ersten Schaltzustand des ersten Ventils und des zweiten Ventils mit einem Befüllanschluss verbindbar ist. Ein Vorteil ist darin zu sehen, dass kein zusätzlicher Befüllanschluss an der Gasfeder benötigt wird, sondern dieser in bzw. an dem entsprechenden Ventil angeordnet ist. Ein weiterer Vorteil dieser Weiterbildung der Erfindung ist, dass ein gleichzeitiger Befüll- und Absenkvorgang der Gasfeder ausgeschlossen wird.
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung nach Anspruch 5 ist vorgesehen, dass in dem ersten Ventil ein von der Gasfeder zum Befüllanschluss schließendes und vom Befüllanschluss zur Gasfeder öffnendes Rückschlagventil angeordnet ist. Ein Vorteil dieser Weiterbildung der Erfindung ist, dass über den Befüllanschluss der Gasfeder ausschließlich Druckmedium zugeführt werden kann und kein Druckmedium abgeführt werden kann.
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung nach Anspruch 6 ist vorgesehen, dass das Volumen des Behälters weniger als fünf Prozent des Volumens der Gasfeder beträgt. Das verringerbare Höhenniveau der Gasfeder während eines Absenkvorganges wird durch das Volumen des Behälters und das Druckgefälle von der Gasfeder zum Behälter bestimmt, somit ist das Volumen des Behälters ein entscheidender Parameter für die maximal in einem Absenkvorgang erzielbare Höhendifferenz der Gasfeder. Die maximale Höhendifferenz eines Absenkvorganges ergibt sich dann aus dem Verhältnis des
Behältervolumens zu der tragenden Gasfederfläche. Ein Vorteil dieser Weiterbildung ist darin zu sehen, dass eine einfache und direkte Beziehung des Volumenverhältnisses zur maximal erzielbaren Höhendifferenz eines Absenkvorganges besteht.
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung nach Anspruch 7 ist vorgesehen, dass das Volumen des Behälters 0,5 % des Volumens der Gasfeder beträgt. Ein Vorteil dieser Weiterbildung ist darin zu sehen, dass hiermit eine Höhendifferenz bzw. Höhenniveauänderung an der Gasfeder oder dem Fahrzeugrahmen gegenüber der Fahrbahn mit den heute üblichen Gasfedervolumina im Bereich von 1 mm liegt, was einen guten Kompromiss zwischen Absenkkomfort (geringe Absenkgeschwindigkeit) und möglichst hoher Absenkgeschwindigkeit wiedergibt.
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung nach Anspruch 8 ist vorgesehen, dass das Volumen des Behälters so gewählt wird, dass sich das Höhenniveau der Gasfeder bei einer Verbindung der Gasfeder mit dem Behälter, um gleich oder weniger als 10 mm verringert. Ein Vorteil dieser Weiterbildung ist darin zu sehen, dass hiermit die maximal mögliche
Absenkgeschwindigkeit der Gasfeder bzw. des Fahrzeugrahmes gegenüber der Fahrbahn/ dem Radträger des Fahrzeuges ermöglicht wird, wobei ggf. die Übersetzung der Achskinematik zu beachten ist.
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung nach Anspruch 9 ist vorgesehen, dass das
Volumen des Behälters so gewählt wird, dass sich das Höhenniveau der Gasfeder bei einer Verbindung der Gasfeder mit dem Behälter, im Bereich von 0,1mm bis 2mm verringert. Der Vorteil ist darin zu sehen, dass dieser Bereich einen guten Kompromiss zwischen einer aus Komfortgründen gewünschten geringen Geschwindigkeit der Höhenniveauänderung und einer aus fahrsicherheitstechnischen Gründen erforderlichen schnellen
Geschwindigkeit der Höhenniveauänderung darstellt, um immer ein möglichst ausgeglichenes Fahrzeugniveau beizubehalten.
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung nach Anspruch 10 ist vorgesehen, dass das Ventil ein 3/2-Wegeventil oder ein 4/2 Wegeventil ist. Ein Vorteil ist darin zu sehen, dass diese Ventiltypen einfach und kostengünstig herstellbar sind und einen geringen Bauraum benötigen. Der Schaltungsaufbau kann somit sehr kompakt ausgeführt werden.
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung nach Anspruch 11 ist vorgesehen, dass das erste und/oder das zweite Ventil mechanisch betätigbar sind. Ein Vorteil ist darin zu sehen, dass das entsprechende Ventil sehr einfach und kostengünstig ausgeführt werden kann und vom Fahrer selbst bedient werden kann. Es werden keine zusätzlichen Schaltvorrichtungen oder Verbindungsleitungen benötigt.
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung nach Anspruch 12 ist vorgesehen, dass das erste und das zweite Ventil und der Behälter in einem Bauteil oder einer Baugruppe an einem dem Fahrzeugführer des Kraftfahrzeuges während der Fahrt von Hand zugänglichen Platz angeordnet sind. Ein Vorteil der Erfindung ist darin zu sehen, dass der Fahrer einen Absenkvorgang während der Fahrt auf einfache Weise durchführen kann, ohne vom eigentlichen Fahrgeschehen abgelenkt zu werden. Ein weiterer Vorteil ist in der kompakten Bauweise zu sehen.
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung nach Anspruch 13 ist vorgesehen, dass sich der Platz am Lenkrad bzw. Lenker des Kraftfahrzeuges befindet. Ein Vorteil ist darin zu sehen, dass sich die Auslöseeinrichtung für den Absenkvorgang, z.B. ein Taster, im unmittelbaren Blickfeld des Fahrers befindet und somit leicht und sicher zu bedienen ist.
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung nach Anspruch 14 ist vorgesehen, dass das erste Ventil und/oder das zweite Ventil elektrisch betätigbar sind. Ein Vorteil ist darin zu sehen, dass elektrische Ventile besonders klein und kompakt bauen und eine hohe Funktionssicherheit bzw. Lebensdauer aufweisen.
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung nach Anspruch 15 ist vorgesehen, dass das erste Ventil und/oder das zweite Ventil pneumatisch betätigbar sind. Ein Vorteil ist darin zu sehen, dass elektrische Ventile besonders klein und kompakt bauen und eine hohe Funktionssicherheit aufweisen und kein zusätzliches Schaltmedium, z.B. Elektrizität, benötigen.
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung nach Anspruch 16 ist vorgesehen, dass das erste und/oder das zweite Ventil und der Behälter direkt an der Gasfeder angeordnet sind oder in die Gasfeder integriert sind und eine Schaltvorrichtung für das erste Ventil und/oder das zweite Ventil an einem dem Fahrzeugführer des Kraftfahrzeuges während der Fahrt von Hand zugänglichen Platz angeordnet ist. Ein Vorteil ist darin zu sehen, dass sich die Auslöseeinrichtung für den Absenkvorgang, z.B. ein Taster, im unmittelbaren Blickfeld des Fahrers befindet und somit leicht und sicher zu bedienen ist und die anderen Bauteile der Niveauregelanlage in einer sehr kompakten Bauweise im Fahrzeug angeordnet sind. Dies erleichtert u.a. die Montage der Niveauregelanlage im Fahrzeug. Ein weiterer Vorteil besteht in der Platzsparenden Anordnung der Gasfeder, Ventil und Behälter im Fahrzeug.
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung nach Anspruch 17 ist vorgesehen, dass es sich beim dem Kraftfahrzeug um ein Zweirad oder Dreirad handelt. Insbesondere kommen Motorräder und Trikes für diese Anwendung einer pneumatischen Niveauregelanlage in
Frage. Für Zwei- oder Dreiräder, z.B. Motorräder oder Trikes, kommt eine elektronisch geregelte pneumatische Niveauregelanlage aus Kosten- und Gewichts gründen zumeist nicht in Frage. Auch die aus dem Nutzfahrzeugbereich bekannten mechanischen Höhenregelungsventile sind für diese Fahrzeuge zum einem vom Regelungsverhalten und aus Kosten- und Gewichts gründen nicht geeignet Ein Vorteil dieser Weiterbildung der
Erfindung ist in der einfachen, kostengünstigen und gewichts optimierten Ausführung einer Niveauregelanlage zu sehen. Ein weiterer Vorteil ist der relativ genauen und gut abstimmbaren bzw. dosierbaren Höhenabsenkungsmöglichkeit während der Fahrt zu sehen.
Ausführungsbeispiele und weitere Vorteile der Erfindung werden im Zusammenhang mit den nachstehenden Figuren erläutert, darin zeigen:
Fig. 1 Eine erste Schaltungsanordnung für eine Niveauregelanlage Fig. 2 Eine zweite Schaltungsanordnung für eine Niveauregelanlage Fig. 3 Eine dritte Schaltungsanordnung für eine Niveauregelanlage
Die Figur 1 zeigt eine Gasfeder 1 die über eine Verbindungsleitung 3 mit einem Atmosphärenanschluss 5 verbunden ist, wobei zwischen dem Atmosphärenanschluss 5 und der Gasfeder 1 ein erstes Ventil 2 angeordnet ist. Zwischen dem ersten Ventil 2 und dem Atmosphärenanschluss 5 ist ein Behälter angeordnet. Die Gasfeder 1 kann mittels eines ersten Befestigungspunktes 9 am nicht dargestellten Fahrzeugrahmen bzw. Fahrzeugchassis und mittels eines zweiten Befestigungspunktes 10 an einem nicht gezeigten Radträger eines Fahrzeuges befestigt werden oder umgekehrt.
In dem ersten Schaltzustand des gezeigten ersten Ventils 2 ist die Verbindungsleitung 3 von der Gasfeder 1 zu dem Behälter 4 gesperrt und die Verbindungsleitung 3 von dem Behälter 4 zu dem Atmosphärenanschluss5 freigeschaltet, so dass Druckmedium aus dem Behälter 4 in die Atmosphäre entweichen kann und der Druck des Druckmediums im Behälter 4 dem Atmosphärendruck entspricht. In dem zweiten Schaltzustand des gezeigten ersten Ventils 2 ist die Verbindungsleitung 3 von der Gasfeder 1 zu dem Behälter 4
freigeschaltet, so dass Druckmedium von der Gasfeder 1 in den Behälter 4 überführt werden kann und die Verbindungsleitung 3 von dem Behälter 4 zu dem Atmosphärenanschluss5 ist gesperrt, so dass kein Druckmedium aus dem Behälter 4 in die Atmosphäre entweichen kann und der Druck des Druckmediums im Behälter 4 dem Atmosphärendruck entspricht. Unabhängig von der Zeit die sich das erste Ventil 2 in dem zweiten Schaltzustand befindet, wird nur soviel Druckmedium aus der Gasfeder 1 in den Behälter 4 überführt, bis Druckgleichheit hergestellt ist. Somit kann das Höhenniveau der Gasfeder 1 bei einem Betätigungsvorgang der Auslöseeinrichtung 11 des ersten Ventils 2 um maximal einen vordefinierten Wert reduziert werden, welcher durch das Volumen des Behälters 4 vorgegeben wird.
Wird die Auslöseeinrichtung 11 nicht mehr betätigt und das erste Ventil 2 geht von dem zweiten (nicht gezeigten) Schaltzustand in den ersten, dargestellten Schaltzustand über, dann wird die Verbindung zwischen der Gasfeder 1 und dem Behälter 4 gesperrt und die Verbindung zwischen dem Behälter 4 und dem Atmosphärenanschluss 5 wieder hergestellt, so dass das Druckmedium aus dem Behälter 4 in die Atmosphäre überführt wird. Wird die Auslöseeinrichtung 11 anschließend für eine gewisse Zeit nicht betätigt, dann besteht zwischen dem Atmosphärenanschluss 5 und dem Behälter 4 Druckgleichheit, was im Normalfall Atmosphärendruck bedeutet.
Das erste Ventil 2 kann, wie gezeigt, als elektrisch betätigbares 3/2- Wegeventil ausgeführt werden. Es ist aber auch möglich, das erste Ventil 2 mechanisch oder pneumatisch zu betätigen, wobei dann eine mechanische bzw. eine pneumatische Auslöseeinrichtung 11 vorzusehen ist. Durch die Häufigkeit und die Dauer (maximal bis Druckgleichheit zwischen Gasfeder 1 und Behälter 4) der Betätigung der Auslöseeinrichtung 11 durch den Fahrer des Kraftfahrzeuges kann die gewünschte Höhenverstellung bzw. das gewünschte Höhenniveau des Kraftfahrzeuges stufenweise bzw. schrittweise eingestellt werden, wobei bei einigen Kraftfahrzeuge die Übersetzung der Achs- bzw. Radkinematik zu beachten ist.
Das in der Fig. 1 dargestellte Blockschema einer pneumatischen Niveauregelanlage wird vorzugsweise für die Hinterachse von Motorrädern oder so genannten Trikes verwendet.
Beispielhaft weist die Gasfeder 1 eines Motorrades eine tragende Fläche von ca. 100 cm2 auf, so dass bei einem Volumen des Behälters 4 von ca. 10 cm3 das Höhenniveau der Gasfeder 1, um ca. 1 mm reduziert wird. Hierbei ist ein beispielhaftes Übersetzungsverhältnis des Federweges von 2,5 zu beachten, so dass die 1 mm Höhendifferenz an der Gasfeder 1 einer Höhendifferenz am Motorrad von 2,5 mm entsprechen. Um den Fahrzeugrahmen um ca. 20 mm abzusenken, müssten die Auslöseeinrichtung 11 des ersten Ventils 2 mindestens 8 Mal betätigt werden.
Eine wesentliche Änderung des Höhenniveaus der Gasfeder 1 tritt dann ein, wenn sich das Gasvolumen innerhalb der Gasfeder 1 infolge Temperaturanstiegs durch äußere oder innere Wärmeeinwirkung wesentlich ausgedehnt hat. Dies kann beispielsweise durch Wärmeeintrag/Wärmestrahlung durch die Fahrzeugbremsen, den Motor oder die Auspuffanlage des Fahrzeuges geschehen. Es ist aber auch möglich, dass die Wärme innerhalb der Gasfeder 1 von dieser selbst erzeugt wird, beispielsweise durch Luftfederung und Luftdämpfung bei häufiger Anregung der Gasfeder. Diese Situation kann sich bei
Motorrädern auf unebener Fahrbahn und unter besonders starker Beanspruchung ergeben, wie dies beispielsweise im Rennmotorsport, insbesondere im Rallysport, der Fall.
Die erfindungsgemäße Niveauregelanlage kann auch an einer Achse eines PKW oder Nutzfahrzeuges verwendet werden, wobei dann im Normalfall zwei Gasfedern 1 je Achse ( eine je Fahrzeugrad) einzusetzen sind und dementsprechend die pneumatische Schaltung zu vervielfältigen bzw. zu erweitern ist. Als Gasfedern 1 können sowohl reine Luftfedern in Faltenbalg, Rollbalg oder Doppelrollbalg-Ausführung als auch Luftfederbeine, welche eine Kombination aus Luftfeder und hydraulischem Stoßdämpfer darstellen, eingesetzt werden. Weiterhin ist es möglich einen Gasfederdämpfer als Gasfeder 1 zu verwenden, wobei sowohl die Federung als auch die Dämpfung von dem Gasfederdämpfer übernommen wird. Solche Ausführungen von Gasfedern 1 sind hinlänglich bekannt, so dass auf eine nähere Beschreibung dieser u.a. in dem o.g. Stand der Technik verwiesen wird. Als Druckmedium wird vorzugsweise Luft verwendet, wobei jedes andere Gas, z.B. CO2, oder Gasgemisch verwendet werden kann.
Die in der Fig. 2 dargestellte schematische Schaltungsanordnung einer Niveauregelanlage unterscheidet sich von der Schaltungsanordnung der Fig. 1 in der Form, dass das erste Ventil 2 als 4/2-Wegeventil ausgeführt ist. Der weitere Anschluss des ersten Ventils 2 betrifft einen Befüllanschluss 6. Damit besteht die Möglichkeit die Gasfeder 1 über das erste Ventil 2 auch mit Druckmedium zu befüllen, falls dies erforderlich ist. Zusätzlich ist in dem ersten Schaltzustand des ersten Ventils 2 die Verbindung von der Gasfeder 1 zu dem Befüllanschluss 6 durch ein Rückschlagventil 7 gesperrt. Durch das Rückschlagventil 7 ist es nur möglich Druckmedium von dem Befüllanschluss 6 in die Gasfeder 1 zu überführen. Für alle anderen Funktionen der dargestellten Niveauregelanlage wird auf die Beschreibung in der Fig. 1 verwiesen.
Die in der Fig. 3 dargestellte Schaltungsanordnung unterscheidet sich von der Schaltungsanordnung der Fig. 1 dadurch, dass die Funktion des 3/2- Wegeventils 2 in ein erstes 2/2-Wege-Ventil 2 und ein zweites 2/2- Wege- Ventil 8 unterteilt wird. Das erste Ventil 2 sperrt in einem ersten Schaltzustand die Verbindung zwischen der Gasfeder 1 und dem Behälter 4 und ein zweites Ventil 8 schaltet in dem ersten Schaltzustand die Verbindung von dem Behälter 4 zum Atmosphärenanschluss 5 frei. Das erste Ventil 2 schaltet in einem zweiten Schaltzustand die Verbindung zwischen der Gasfeder 1 und dem Behälter 4 frei und das zweite Ventil 8 sperrt in dem zweiten Schaltzustand die Verbindung von dem Behälter 4 zum Atmosphärenanschluss 5. Das erste Ventil 2 kann auch als 3/2- Wegeventil ausgeführt werden, so dass ein weiterer Anschluss, welcher mit dem Befüllanschluss verbindbar ist, vorhanden ist. Alle anderen Funktionen der Niveauregelanlage der Fig. 3 werden im Zusammenhang mit der Beschreibung der Fig. 1 offenbart.
Bezugszeichenliste (Teil der Beschreibung)
I Gasfeder 2 Erstes Ventil
3 Verbindungsleitung
4 Behälter
5 Atmosphärenanschluss
6 Befüllanschluss 7 Rückschlagventil
8 Zweites Ventil
9 Erster Befestigungspunkt
10 Zweiter Befestigungspunkt
I I Auslöseeinrichtung